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Unsere Stadt in den Jahren - Stadt Helmstedt

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Verwaltungsbericht<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong><br />

2006 - 2011


Inhaltsverzeichnis<br />

Themenbereich Seite<br />

Vorwort zum Berichtszeitraum 3 - 4<br />

Stabsstelle 10: Geme<strong>in</strong>deorgane, Öffentlichkeitsarbeit, Sekretariat und<br />

Städtepartnerschaften<br />

Informations- und Öffentlichkeitsarbeit 5 - 7<br />

Geme<strong>in</strong>deorgane 7 - 8<br />

Partnerschaften 8 - 9<br />

Fachbereich 11: Wirtschaft, Tourismus, Kultur<br />

<strong>Stadt</strong>archiv 10 - 11<br />

Brunnentheater 11 - 12<br />

<strong>Stadt</strong>bücherei 12 - 14<br />

Heimat- und Kulturpflege 14 - 15<br />

Wirtschaftsförderung 15 - 25<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung/Statistik 25 - 28<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung/Tagebausee 29 - 33<br />

Technologiezentren 33 - 37<br />

Märkte und Veranstaltungen 38<br />

Tourismus 39 - 42<br />

Projekt Grenzenlos 43 - 47<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage 48 - 50<br />

Fachbereich 12: Jugend, Schulen und Sport<br />

Grundschulen 51 - 57<br />

Sonstige Jugendarbeit 58 - 61<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten 61 - 67<br />

Jugende<strong>in</strong>richtungen 67 - 70<br />

Förderung des Sports 70 - 72<br />

Maschstadion 73 - 74<br />

Ereignisse aus dem Bereich der Bäder 74<br />

Beauftragte für besondere Aufgaben<br />

Gleichstellungsbeauftragte 75 - 77<br />

Stabsstelle 20: Zentrale Steuerungsunterstützung/Projekt NKH<br />

Entscheidungsvorbereitung, Controll<strong>in</strong>g (Ziele) und Projekte 78 - 82<br />

Organisationsentwicklung 82 – 83<br />

Personalentwicklung 83 - 84<br />

Projektplanung Neues Kommunales Haushaltsrecht (Grafik) 85<br />

Fachbereich 21: Verwaltungs- und Personalservice, Informationstechnologie<br />

Telekommunikation und Informationstechnologien 86 - 90<br />

Verwaltungsservice 90 - 92<br />

Personalservice 92 - 93<br />

Fachbereich 22: F<strong>in</strong>anzservice, Haushalt<br />

F<strong>in</strong>anzwirtschaftliche Steuerung u. Teil-Hh Allgeme<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzwirtschaft 94 - 102<br />

Kommunale Abgaben u. allgeme<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzwirtschaft 102 - 105<br />

Fachbereich 24: Ordnung, Recht, Liegenschaften, Soziales<br />

E<strong>in</strong>wohnerwesen 106<br />

Personenstandswesen 106 - 107<br />

Wahlen und Statistik 107<br />

Rechtsstreitigkeiten, Bußgelder, Versicherungen 107 – 108<br />

Wohngeld 108 - 109<br />

Straßenverkehr 109 - 110<br />

Feuerwehr 110 - 112<br />

1


Öffentliche Sicherheit und Ordnung 112 - 113<br />

Liegenschaften 113 - 115<br />

Abwasserentsorgung <strong>Helmstedt</strong> (AEH/ Eigengesellschaft) 116 - 120<br />

Stabsstelle 30: Zentrale Immobilienwirtschaft<br />

Gebäudewirtschaft, Gewerbegrundstücke 121 - 125<br />

Fachbereich 31: Planen und Bauen<br />

Planen und Bauen – Räumliche Planung 126 - 130<br />

<strong>Stadt</strong>sanierung 130 - 135<br />

Bauaufsicht und Bauordnung 135 - 136<br />

Denkmalschutz und Denkmalpflege 136 - 139<br />

Stiftung zur Erhaltung von Kultur<strong>den</strong>kmalen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> 139 - 141<br />

Wohnraum- und Wohnungsbauförderung 141 - 145<br />

Fachbereich 32: Straßen, Natur, Umwelt<br />

Verkehrsflächen und –Anlagen, ÖPNV 146<br />

Straßenbaumaßnahmen 146<br />

Erschließung von Wohnbaugebieten 146 - 147<br />

Straßensanierungen 147 - 148<br />

Brückensanierungen 148 - 149<br />

Südumgehung und Kommunale Entlastungsstraße 149<br />

Straßenre<strong>in</strong>igung und W<strong>in</strong>terdienst 149 - 150<br />

Öffentliche Parkplätze und Parkbauten 150 - 151<br />

Straßenbeleuchtung 151 - 154<br />

ÖPNV-E<strong>in</strong>richtungen; öffentlicher Nahverkehr 154 - 155<br />

Grünanlagen, Ausgleichsflächen und K<strong>in</strong>derspielplätze 155 - 156<br />

Grünflächenkataster 156<br />

Landschafts- und Grünordnungsplanung 157<br />

Gewässer 157 - 158<br />

Sonstiges – Sternberger Teich 158<br />

Umweltschutz 159<br />

Friedhofswesen 159<br />

2


Vorwort zum Berichtszeitraum<br />

Am 31.10.2011 wird die aktuelle Wahlperiode des Rates der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> en<strong>den</strong>. Wir<br />

nehmen dies zum Anlass, auf die Arbeit der vergangenen fünf Jahre zurückzuschauen. E<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Vorhaben s<strong>in</strong>d im Berichtszeitraum auf <strong>den</strong> Weg gebracht bzw. bereits umgesetzt<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Mit dem Neubau des Parkhauses Edelhöfe und <strong>den</strong> Maßnahmen im Sanierungsgebiet Nord-<br />

östliche Innenstadt wie der Umgestaltung des öffentlichen Verkehrsraumes im Bereich der<br />

Schuh- und Georgienstraße sowie des Papenberges ist es der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> gelungen,<br />

die Revitalisierung und Entwicklung der Nordöstlichen Innenstadt sichtbar umzusetzen. Die<br />

Aktivitäten der Quartiers<strong>in</strong>itiative „Herzstück Neumärker“ und der Arbeitsgruppe „Campus“<br />

stellen weitere Bauste<strong>in</strong>e dar, die zur Belebung und Erhaltung unserer historischen Innen-<br />

stadt beitragen.<br />

Es gilt <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> auch weiterh<strong>in</strong>, <strong>den</strong> längst angebrochenen Strukturwandel po-<br />

sitiv mitzugestalten und <strong>den</strong> Focus noch stärker auf die <strong>in</strong>terkommunale Zusammenarbeit zu<br />

lenken, um geme<strong>in</strong>sam an der wirtschaftlichen Zukunft und der damit verbun<strong>den</strong>en Sicher-<br />

heit der Arbeitsplätze <strong>in</strong> der Region <strong>Helmstedt</strong> zu arbeiten. Mehr als <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

wer<strong>den</strong> wir zukünftig gefordert se<strong>in</strong>, Wege zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, die <strong>den</strong> Menschen <strong>in</strong> unserer Region,<br />

Perspektiven für Arbeit und Leben aufzeigen.<br />

E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk gilt hier der Nachnutzung der Tagebaue <strong>Helmstedt</strong>/Wulfersdorf<br />

zu e<strong>in</strong>em touristisch reizvollen Bade- und Freizeitgewässer. Schon jetzt wird der See von<br />

vielen Spaziergängern und Radfahrern besucht. Seit August dieses Jahres wer<strong>den</strong> „Führun-<br />

gen am See“ durch geschulte Gästeführer/<strong>in</strong>nen angeboten <strong>in</strong>formieren über die Tagebau-<br />

geschichte sowie die Entwicklung und geplante Nutzung des Gewässers.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe sieht die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> der Betreuung der Kle<strong>in</strong>sten <strong>in</strong> unserer<br />

<strong>Stadt</strong>. Mit e<strong>in</strong>em bedarfsgerechten Ausbau der K<strong>in</strong>derbetreuung dokumentieren wir unser<br />

erklärtes Ziel, bessere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf her-<br />

zustellen. Das f<strong>in</strong>anzielle Engagement der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erfolgt im Rahmen der Beteili-<br />

gung an <strong>den</strong> Investitions- und Betriebskosten der e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Darü-<br />

3


er h<strong>in</strong>aus stehen auch der Ausbau von Hortbetreuungsmöglichkeiten und die ganztägige<br />

Betreuung von Schulk<strong>in</strong>dern im Focus unseres Handelns.<br />

Viele kulturelle Angebote haben das Leben <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> bereichert, wie beispiels-<br />

weise das Ludgerfest anl. 1.200 Jahre Liudger rund um die Begegnungsstätte des Klosters<br />

St. Ludgerus, Aktionen von Ab <strong>in</strong> die Mitte zur Stärkung der Innenstadt, das Internationale<br />

Symposium anl. des 20-jährigen Jubiläums zum Mauerfall, die <strong>Helmstedt</strong>er Kulturnacht, die<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage und die E<strong>in</strong>weihung des Mehrgenerationenspielplatzes sowie<br />

die 825-Jahrfeier des Ortsteiles Emmerstedt.<br />

Sehr erfreulich ist die positive Resonanz auf die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage. Der Publi-<br />

kumszuspruch zeigt, dass sich die Veranstaltung wachsender regionaler und überregionaler<br />

Bekanntheit und Beliebtheit erfreut und somit das kulturelle Gewicht der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

erhöht.<br />

Wegen der zunehmend schwieriger wer<strong>den</strong><strong>den</strong> f<strong>in</strong>anziellen Situation <strong>in</strong> unserer <strong>Stadt</strong> steht<br />

auch zukünftig e<strong>in</strong>e effektivere und sparsamere Aufgabenerledigung als Ziel an erster Stelle.<br />

Auch die Haushaltskonsolidierung wird <strong>in</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> noch stärker im Vorder-<br />

grund stehen müssen, damit unsere Handlungsspielräume nicht noch mehr durch e<strong>in</strong>en<br />

wachsen<strong>den</strong> Schul<strong>den</strong>berg und damit verbun<strong>den</strong>e Z<strong>in</strong>sbelastungen e<strong>in</strong>geschränkt wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Helmstedt</strong>, im September 2011<br />

(He<strong>in</strong>z-Dieter Eisermann)<br />

Bürgermeister<br />

4


Stabsstelle 10: Geme<strong>in</strong>deorgane, Öffentlichkeitsarbeit, Sekretariat<br />

und Städtepartnerschaften<br />

Produkt 1161: Informations- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die zentral geführte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> (Produkt<br />

1161) gehört seit dem 01.07.2010 zur Stabsstelle 10 und ist direkt dem Bürgermeister bzw.<br />

dessen Vertreter unterstellt.<br />

Presse<strong>in</strong>formationen<br />

Presse<strong>in</strong>formationen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wer<strong>den</strong> zentral durch die Pressestelle herausge-<br />

ben. Sie dient damit als Schnittstelle zwischen Rathaus und Presse. Allgeme<strong>in</strong>es Ziel der<br />

Informations- und Pressearbeit der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist es, zu agieren und nicht auf Anfragen<br />

der Presse reagieren zu müssen. Hierzu ist e<strong>in</strong> ständiger Dialog mit allen Fachbereichen des<br />

Rathauses erforderlich. Die Information der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger ist <strong>in</strong> Zeiten der Um-<br />

strukturierung der Verwaltung, der f<strong>in</strong>anziellen Engpässe und der Bürgeremanzipation zu-<br />

nehmend wichtiger gewor<strong>den</strong>. Entsprechend zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d hierbei auch die mo-<br />

dernen Kommunikationsmedien wie Internet und Newsletter. Zurzeit nutzen rund 400 News-<br />

letter-Empfänger das Angebot, per E-mail mit aktuellen Pressemeldungen der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> versorgt zu wer<strong>den</strong>.<br />

Durchschnittlich wer<strong>den</strong> jährlich ca. 200 schriftliche Presse<strong>in</strong>formationen an die Presse ge-<br />

geben. Daneben erfolgt e<strong>in</strong>e mündliche Berichterstattung <strong>in</strong> ca. 100 Fällen im Rahmen von<br />

Presseanfragen.<br />

Pressegespräche<br />

Zu rund 40 Pressegesprächen jährlich lädt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> die Presse e<strong>in</strong>. Das Thema,<br />

welches während des Pressegespräches angesprochen wird, wird <strong>den</strong> Pressevertretern<br />

auch <strong>in</strong> schriftlicher Form ausgehändigt. So ist gewährleistet, dass schwierige Sachverhalte<br />

richtig wiedergegeben wer<strong>den</strong>. Bei der Durchführung von Pressegesprächen muss jedoch<br />

zunehmend festgestellt wer<strong>den</strong>, dass Pressevertreter <strong>den</strong> anberaumten Term<strong>in</strong> nicht wahr-<br />

nehmen und sich auf die spätere Zusendung der Presse<strong>in</strong>formation mit themenbezogenem<br />

5


Foto verlassen. Dieses Verhalten wird nicht nur bei regelmäßig wiederkehrende Angelegen-<br />

heiten wie beispielsweise Schülerempfängen von Partnerstädten festgestellt, sondern gilt<br />

auch bei wichtigen stadtrelevanten Themen. Auf Nachfrage wird das Nichtersche<strong>in</strong>en seitens<br />

der Presse häufig mit Personalmangel begründet.<br />

Fertigung von Re<strong>den</strong> und Grußworten<br />

E<strong>in</strong> weiteres Tätigkeitsfeld des Produktes 1161 ist die Fertigung von Re<strong>den</strong> und Grußworten<br />

für <strong>den</strong> Bürgermeister. Hierzu wer<strong>den</strong> jährlich für repräsentative Veranstaltungen, E<strong>in</strong>wei-<br />

hungen, Jubiläen u. a. rund 80 Grußworte/Re<strong>den</strong> für <strong>den</strong> Bürgermeister bzw. dessen Vertre-<br />

ter verfasst.<br />

Mitwirkung an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen<br />

E<strong>in</strong>en weiteren Aufgabenbereich umfasst die Organisation bzw. <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz bei öffentlich-<br />

keitswirksamen Veranstaltungen. Hierzu zählen beispielsweise die jährlichen Frühjahrsputz-<br />

aktionen, das Stiftungsessen Denkmalschutz, die K<strong>in</strong>derpressekonferenzen im Rahmen der<br />

Ferienpass-Aktion, die Parkhaus-E<strong>in</strong>weihung Edelhöfe (August 2009), die E<strong>in</strong>weihung des<br />

Herzog-Julius-Denkmals (September 2010) und die E<strong>in</strong>weihung der neuen Möblierung <strong>in</strong> der<br />

Neumärker Straße (August 2011).<br />

Veranstaltungskalender der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

Die Herausgabe des monatlichen Veranstaltungskalenders ist e<strong>in</strong>e weitere Aufgabe der In-<br />

formations- und Öffentlichkeitsarbeit. Der Veranstaltungskalender der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im<br />

Flyer-Format wird seit Oktober 2005 herausgegeben. Damit wurde das DINA5-Heft-Format<br />

abgelöst. Dies hat zu e<strong>in</strong>er erheblichen Kostene<strong>in</strong>sparung geführt. Viele Veranstalter erstel-<br />

len häufig eigene Werbemittel wie Flyer oder Plakate, so dass die Aufnahme der Term<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> städtischen Veranstaltungskalender e<strong>in</strong>e zusätzliche, komprimierte Form der Veranstal-<br />

tungs<strong>in</strong>formation bietet. Die jährlichen Kosten für <strong>den</strong> Veranstaltungskalender liegen bei rund<br />

3.200 € bei e<strong>in</strong>er monatlichen Auflage von 2.300 Stück. Selbstverständlich können die Ver-<br />

anstaltungsterm<strong>in</strong>e auch über die Homepage der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>gesehen wer<strong>den</strong>, wo-<br />

von erfreulicherweise immer mehr Nutzer - auch um Term<strong>in</strong>überschneidungen zu vermei<strong>den</strong><br />

- Gebrauch machen.<br />

6


Rundfunk- und Fernsehbeiträge<br />

Die Zusammenarbeit mit - vorwiegend regionalen - Fernsehsendern umfasst e<strong>in</strong> weiteres<br />

Tätigkeitsfeld der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Nachfolgend aufgeführte Sendun-<br />

gen s<strong>in</strong>d im Berichtszeitraum aus <strong>Helmstedt</strong> übertragen wor<strong>den</strong>.<br />

14.09.2007: DAS! Sommertour 2007 mit H<strong>in</strong>nerk Baumgarten, N 3,<br />

Im Rahmen der Sommertour war <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>e der Stationen. Highlight der Sendung war<br />

e<strong>in</strong>e Wette, die <strong>Helmstedt</strong> gegen die <strong>Stadt</strong> Ludwigslust <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern austra-<br />

gen musste. Die <strong>Helmstedt</strong>er sollten möglichst viele VW-Käfer auf dem Marktplatz versam-<br />

meln, während man <strong>in</strong> Ludwigslust die Aufgabe hatte, zahlreiche Trabbis aufzubieten. Mit<br />

hauchdünnem Vorsprung g<strong>in</strong>g Ludwigslust bei diesem „Duell“ als Sieger hervor.<br />

23.08.2008: Konferenzfahrrad NDR mit Ludger Abeln und Lars Cohrs, N 3<br />

Die bei<strong>den</strong> NDR-Moderatoren g<strong>in</strong>gen mit dem Konferenzfahrrad (e<strong>in</strong> Fahrrad, auf dem man<br />

im Kreis sitzt) 500 km auf Expedition quer durch Niedersachsen. Gestartet wurde die Tour<br />

am Kloster St. Ludgerus <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>. M<strong>in</strong>destens fünf weitere Radler waren erforderlich, um<br />

das 250 Kilogramm schwere Gefährt <strong>in</strong> Bewegung zu setzen.<br />

November 2009: Deutschlandradio Kultur auf „Deutschlandrundfahrt“<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>stündige Live-Sendung des Radio-Senders widmete sich der historischen und kulturellen<br />

Vielfalt <strong>Helmstedt</strong>s.<br />

05.04.2011: „DAS! reist, N3<br />

Mit e<strong>in</strong>em Oldtimerbus reiste der bekannte NDR-Moderator Uwe Bahn nach <strong>Helmstedt</strong> und<br />

beschäftigte sich ausführlich mit der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätsgeschichte und dem Projekt<br />

Grenzenlos.<br />

Mit diesen Beiträgen aus <strong>Helmstedt</strong> im Radio und Fernsehen bot sich e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit,<br />

die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> das Blickfeld e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zu stellen.<br />

Produkt 1162 – Geme<strong>in</strong>deorgane<br />

Die Ratsperiode 2006 bis 2011 zeichnete sich durch verschie<strong>den</strong>e Änderungen und Neue-<br />

rungen aus. E<strong>in</strong>e entsprechende Klausel <strong>in</strong> der Niedersächsischen Geme<strong>in</strong>deordnung eröff-<br />

net <strong>den</strong> Kommunen unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, die Zahl der zu<br />

7


wählen<strong>den</strong> Ratsfrauen und Ratsherren um 2,4 oder 6 Ratsmitglieder zu verr<strong>in</strong>gern. Der Rat<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> machte hiervon Gebrauch und reduzierte se<strong>in</strong>e Mitgliederzahl auf frei-<br />

williger Basis von 37 auf 35 Ratsmitglieder.<br />

Erstmals <strong>in</strong> der Geschichte der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wurde seitens der Kommunalpolitik e<strong>in</strong> In-<br />

nenstadtausschuss gebildet, welcher sich speziell und ausschließlich um die Probleme der<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt kümmern sollte.<br />

Mit der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es stadteigenen Rats<strong>in</strong>formationssystems wurde der zunehmen<strong>den</strong><br />

Bedeutung des Internets bei der kommunalpolitischen Arbeit Rechnung getragen. Seit e<strong>in</strong>i-<br />

gen <strong>Jahren</strong> besteht für Bürger und Ratsmitglieder die Möglichkeit, Vorlagen, Tagesordnun-<br />

gen und unter bestimmten Voraussetzungen auch die Niederschriften der verschie<strong>den</strong>en<br />

politischen Gremien auf der Homepage der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>zusehen.<br />

Am Ende der Legislaturperiode wurde die Teilnahme der Bürger am aktuellen kommunalpoli-<br />

tischen Geschehen durch die Nutzung neuer Medien noch e<strong>in</strong>mal verstärkt, <strong>in</strong>dem die Sit-<br />

zungen des Rates der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> via Livestream <strong>in</strong>s Internet übertragen wur<strong>den</strong>. In-<br />

wieweit sich diese Form der Bürger<strong>in</strong>formation durchsetzen wird, wer<strong>den</strong> die kommen<strong>den</strong><br />

Sitzungen zeigen.<br />

Produkt 1163: Partnerschaften<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist mittlerweile mit 8 Städten e<strong>in</strong>e städtepartnerschaftliche Verb<strong>in</strong>dung<br />

e<strong>in</strong>gegangen, wobei sich mit allen Partnerstädten gute Kontakte entwickelt haben.<br />

Vom <strong>Helmstedt</strong>er Vere<strong>in</strong> für Städtepartnerschaften und <strong>in</strong>ternationale Begegnungen wer<strong>den</strong><br />

Besuche und Gegenbesuche organisiert, wobei die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> unterstützend tätig wird.<br />

Durch diese Besuche konnten sich im Laufe der Jahre zahlreiche und auch persönliche<br />

Freundschaften untere<strong>in</strong>ander entwickeln.<br />

Die jüngste Partnerschaft <strong>Helmstedt</strong>s ist die zur türkischen <strong>Stadt</strong> Konakli, welche seit der<br />

Urkun<strong>den</strong>unterzeichnung am 08.09.2008 besteht.<br />

Konakli liegt im Westen Alanya’s. Die 30.000 E<strong>in</strong>wohner zählende <strong>Stadt</strong> Konakli an der türki-<br />

schen Riviera gehört zu <strong>den</strong> gerade im Tourismusbereich - aufstreben<strong>den</strong> Orten der Türkei.<br />

Es gibt hier mehrere große Hotelanlagen, <strong>den</strong>noch gibt es e<strong>in</strong>e gute örtliche Dorfatmosphäre<br />

aufgrund der vielen Bauernhöfe <strong>in</strong> dieser Gegend.<br />

8


Die Partnerschaft mit Konakli ist e<strong>in</strong> weiterer Beweis dafür, dass sich <strong>Helmstedt</strong> als weltoffe-<br />

ne, tolerante und gastfreundliche <strong>Stadt</strong> mitten im Herzen Europas versteht.<br />

Die Jubiläen zum Bestehen der Städtepartnerschaften wur<strong>den</strong> mit Besuchen und Gegenbe-<br />

suchen besonders herausgehoben. Empfänge auf bei<strong>den</strong> Seiten brachten die partnerschaft-<br />

lichen Beziehungen zum Ausdruck.<br />

Die Städtepartnerschaften der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> stellen sich wie folgt dar:<br />

Partnerschaft<br />

mit<br />

Partnerschaft seit Jubiläum im Jahr<br />

Vitré 22.10.1978 (07.04.1979 <strong>in</strong> Vitré) 2008 - 30 Jahre<br />

Chard 12.04.1980 2010 - 30 Jahre<br />

Albuquerque 29.05.1983 2008 - 25 Jahre<br />

Fiuggi 05.05.1987 (11.10.1986 <strong>in</strong> Fiuggi) 2011 - 25 Jahre<br />

Hal<strong>den</strong>sleben 29.06.1990 (01.06.1990 <strong>in</strong> Hal<strong>den</strong>sleben) 2010 - 20 Jahre<br />

Swetlogorsk 15.04.1991 2011 - 20 Jahre<br />

Orastie 14.06.2002 (30.09.2002 <strong>in</strong> Orastie) 2007 - 5 Jahre<br />

Konakli 08.09.2008 (27.11.2008 <strong>in</strong> Konakli)<br />

9


Fachbereich 11: Wirtschaft, Tourismus, Kultur<br />

Produkt 2521 - <strong>Stadt</strong>archiv<br />

Die Arbeit im <strong>Stadt</strong>archiv wurde gemäß <strong>den</strong> im Niedersächsischen Archivgesetz festgesetzten<br />

Kernaufgaben weiter fortgesetzt. Folgende Aufgabenbereiche s<strong>in</strong>d danach vorgegeben:<br />

1. Bearbeitung der Anfragen und Betreuung der Besucher<br />

2. Bestandserhaltung<br />

3. Bestandserweiterung<br />

4. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Zu 1.<br />

Die Anzahl der schriftlichen und mündlichen Anfragen sowie die Zahl der Besucher hat <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> stetig zugenommen. Die Anfragen bewegen sich z. T. auf e<strong>in</strong>em<br />

sehr anspruchsvollen, wissenschaftlichen Niveau und erfordern oft e<strong>in</strong>en erheblichen Zeitaufwand.<br />

Archivalien des <strong>Stadt</strong>archivs wur<strong>den</strong> u. a. genutzt für Dissertationen, Ausstellungskataloge,<br />

Jahresarbeiten von Schülern, Vorträge, Fachbücher, Zeitungsartikel, Fernsehbeiträge,<br />

Chroniken verschie<strong>den</strong>ster Art, Jubiläen, Ahnenforschung, Erbenermittlung,<br />

archäologische Forschungen und verschie<strong>den</strong>e Dokumentationen.<br />

Zu 2.<br />

Im Jahr 2007 wurde mit e<strong>in</strong>er längerfristigen umfassen<strong>den</strong> Bestandserhaltungsmaßnahme<br />

begonnen, die noch andauert. Besonders der ältere Bestand wies starke Beschädigungen<br />

auf wie T<strong>in</strong>ten- und Säurefraß und Schimmel. Die Maßnahme umfasst e<strong>in</strong>e Neuverzeichnung<br />

und Neuverpackung <strong>in</strong> säurefreie Kartons.<br />

Zu 3.<br />

Durch Aktenlieferungen aus der Verwaltung, Zugänge im Zuge des Zeitschriftentausches,<br />

Neuerwerbungen und zahlreiche Überlassungen von Schrift- und Bildgut von <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Bürgern ist der Bestand erheblich angewachsen. Die Zuordnung und Verzeichnung des<br />

neuen Materials kann aus Zeitmangel nicht immer unmittelbar nach E<strong>in</strong>gang erfolgen.<br />

Zu 4.<br />

Nach der 2. Auflage der <strong>Stadt</strong>chronik von Hans-Ehrhard Müller und dem Bildband „Archivbilder<br />

<strong>Helmstedt</strong>“ im Jahr 2004 erschien im Jahr 2010 der stadthistorische Band „<strong>Helmstedt</strong>er<br />

Besonderheiten“. Im Herbst 2011 wird der Bildband „<strong>Helmstedt</strong> – die schönsten Seiten“ herausgebracht.<br />

Im <strong>Stadt</strong>archiv fan<strong>den</strong> jährlich Informationsveranstaltungen für unterschiedliche Gruppen<br />

statt. Mehrere Serien <strong>in</strong> der Braunschweiger Zeitung sowie Beiträge <strong>in</strong> Zeitschriften waren<br />

der <strong>Helmstedt</strong>er <strong>Stadt</strong>geschichte gewidmet. Vorträge der <strong>Stadt</strong>archivar<strong>in</strong> bei verschie<strong>den</strong>en<br />

Veranstaltungen befassten sich mit Themen aus <strong>Helmstedt</strong>s Vergangenheit.<br />

Zwei Ausstellungen wur<strong>den</strong> vom <strong>Stadt</strong>archiv ausgerichtet: 2006 „Landesgeschichte <strong>in</strong><br />

<strong>Stadt</strong>geschichte“ <strong>in</strong> Hannover und 2009 „Geschichte des Klosters St. Ludgeri“ <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>.<br />

Seit e<strong>in</strong>igen <strong>Jahren</strong> wird die Arbeit im <strong>Stadt</strong>archiv von ehrenamtlichen Helfern unterstützt.<br />

Folgende Arbeiten wur<strong>den</strong> von ihnen bisher erledigt:<br />

• Neuregistrierung und Neuverpackung des Urkun<strong>den</strong>bestandes<br />

• Neuordnung der Bibliothek<br />

• Verzeichnung der juristischen Sammlungen<br />

10


• Neuverpackung und Digitalisierung des alten Bestandes (noch nicht abgeschlossen)<br />

• Erstellung von Indizes für Quellen des nichtstädtischen Schriftgutes<br />

• Zuordnung und Digitalisierung des Fotobestandes ( noch nicht abgeschlossen)<br />

Produkt 2611 - Brunnentheater<br />

Das Brunnentheater war auch im Berichtzeitraum 2006 – 2011 der Mittelpunkt des kulturellen<br />

Lebens der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>. Obwohl die Zahl der Abo-Vorstellungen aus Kostengrün<strong>den</strong><br />

reduziert wer<strong>den</strong> musste, konnten e<strong>in</strong>schl. der zahlreichen Sondervorstellungen im Jahresschnitt<br />

nach wie vor über 26.000 Besucher gezählt wer<strong>den</strong>.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des Berichtzeitraums hat die Auslastung der Abonnementsvorstellungen 69 %<br />

betragen und ist <strong>in</strong> <strong>den</strong> Folgejahren bis auf 65 % gesunken.<br />

Um <strong>den</strong> Zuschussbedarf für das Brunnentheater zu senken, erfolgte e<strong>in</strong>e Reduzierung der<br />

bei<strong>den</strong> Abo-Reihen um jeweils 2 Vorstellungen ab 2006/2007. Infolge des weiter gestiegenen<br />

Kostendrucks wur<strong>den</strong> Überlegungen angestellt, Maßnahmen zu ergreifen, um <strong>den</strong> langfristigen<br />

Erhalt des Brunnentheaters als städtische E<strong>in</strong>richtung zu sichern. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

wurde zur Erarbeitung e<strong>in</strong>er neuen Konzeption Anfang 2010 e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe<br />

bestehend aus Vertretern des Rates und der Verwaltung gegründet, die sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, das Defizit des Theaters dauerhaft zu senken. Im Ergebnis sollten umgesetzt wer<strong>den</strong>:<br />

� die Reduzierung der Abo-Vorstellungen von bisher 8 auf 7 je Abo-Reihe<br />

� stark an <strong>den</strong> Kosten orientierte Festsetzung der E<strong>in</strong>trittsentgelte im freien Verkauf<br />

� <strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit mit Schön<strong>in</strong>gen und Königslutter<br />

� geme<strong>in</strong>same Vermarktungsstrategie mit dem Pächter des Theater-Cafés um neue<br />

Zielgruppen zu erreichen (auch Kombiangebote Übernachtung/Theaterbesuch)<br />

� verstärkte Vermietung des Theaters an Firmen für Tagungen (die Reihenbestuhlung<br />

und die z.T. veraltete Technik schränken die Möglichkeiten allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>)<br />

� Verkauf von E<strong>in</strong>trittskarten-Kont<strong>in</strong>genten an Firmen mit VIP-Bereich im 2. OG<br />

� Verkauf von ermäßigten Gruppentickets und M<strong>in</strong>i-Abos zum Jahreswechsel<br />

� stärkere Werbung<br />

� breiteren Bekanntheitsgrad durch eigenständige Homepage<br />

� Schulen und Vere<strong>in</strong>e als Hauptnutzern stärker an <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong> Kosten beteiligen<br />

� E<strong>in</strong>beziehung des Theaters <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gesamtkonzept für das Brunnental im Rahmen der<br />

Arbeitskreise Lappwald und Tourismus sowie der Agenda 21.<br />

E<strong>in</strong> Teil der vorstehend genannten Maßnahmen konnte kurzfristig umgesetzt wer<strong>den</strong> und<br />

führte bei <strong>den</strong> Abo-Vorstellungen bereits <strong>in</strong> der Saison 2010/2011 zu dem Ergebnis, dass<br />

e<strong>in</strong>hergehend mit e<strong>in</strong>er deutlich gestiegenen Auslastung (von 65 % auf 74 %) sowohl der<br />

Verlust <strong>in</strong>sgesamt, als auch der Verlust je Vorstellung signifikant gesenkt wer<strong>den</strong> konnte. Die<br />

folgende Aufstellung nach Spielzeiten zeigt die Entwicklung auf:<br />

11


Saison Zahl der Besucher Auslastung Verlust Verlust<br />

Abonnenten <strong>in</strong>sges. <strong>in</strong>sges. je Vorst.<br />

(20 Abo-Vorstellungen)<br />

2005/06 508 8.477 69 % - 71.113 € - 3.556 €<br />

(Reduzierung der Abo-Vorstellungen von 20 auf 16)<br />

2006/07 483 6.488 66 % - 73.030 € - 4.564 €<br />

2007/08 478 6.464 66 % - 64.235 € - 4.015 €<br />

2008/09 464 6.760 69 % - 55.046 € - 3.440 €<br />

2009/10 453 6.027 65 % - 50.235 € - 3.249 €<br />

(Reduzierung der Abo-Vorstellungen von 16 auf 14)<br />

2010/11 459 6.399 74 % - 32.545 € - 2.324 €<br />

- 2 -<br />

Zwar ist die Zahl der Sondervorstellungen (Märchen, Silvestervorstellungen, Neujahrskonzerte,<br />

sonstige Konzerte, Schulaufführungen u.a.) im Berichtszeitraum <strong>in</strong> etwa konstant<br />

geblieben, allerd<strong>in</strong>gs hat e<strong>in</strong>e Verlagerung stattgefun<strong>den</strong>. Die Anzahl der K<strong>in</strong>der- und Jugendvorstellungen<br />

ist z.B. leider zurück gegangen, da das Interesse stark nachgelassen<br />

hat.<br />

Die Erlöse durch Vermietungen des Theaters konnten <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> kont<strong>in</strong>uierlich<br />

gesteigert wer<strong>den</strong>. Während 2001 die E<strong>in</strong>nahmen noch 6.575 € betragen haben, wur<strong>den</strong><br />

zuletzt über 15.000 € verbucht. Da es erforderlich se<strong>in</strong> wird, <strong>den</strong> Zuschussbedarf für das<br />

Brunnentheater <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten <strong>Jahren</strong> weiter zu senken, muss auch versucht wer<strong>den</strong>, die<br />

E<strong>in</strong>nahmen aus Vermietungen weiter zu steigern. Die Entwicklung der letzten Jahre:<br />

2005 10.950 €<br />

2006 12.772 €<br />

2007 13.974 €<br />

2008 15.720 €<br />

2009 15.038 €<br />

Die Kle<strong>in</strong>kunst-Reihe wurde <strong>in</strong> der Saison 2006/2007 noch mit Vorstellungen im Bürgerhaus<br />

fortgesetzt (Auslastung 100 %). Mit dem Umbau des Bürgerhauses <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Bowl<strong>in</strong>g-<br />

Center wurde e<strong>in</strong> Umzug dieser –über das Brunnentheater abgerechneten- Veranstaltungsreihe<br />

erforderlich. In Ermangelung e<strong>in</strong>es anderen geeigneten Raumes <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

wur<strong>den</strong> von Herbst 2007 bis Ende 2010 Kabarett- und Kle<strong>in</strong>kunst-Programme im Forum<br />

des Gymnasiums Julianum durchgeführt. Das fehlende Ambiente dieses Raumes führte zu<br />

e<strong>in</strong>em nachlassen<strong>den</strong> Interesse des Publikums, die Auslastung g<strong>in</strong>g zuletzt auf 66 % zurück,<br />

die Zahl der Abonnenten sank von 218 (2006/07) auf nur noch 157 (2010/11). Um die<br />

Attraktivität wieder zu steigern, fan<strong>den</strong> die letzten bei<strong>den</strong> Vorstellungen der Saison<br />

2010/11 nicht mehr im Julianum sondern im Schloss Schön<strong>in</strong>gen statt, wodurch die durchschnittliche<br />

Besucherzahl von 210 (Herbst 2010) auf 357 (Frühjahr 2011) deutlich gesteigert<br />

wer<strong>den</strong> konnte. Der Veranstaltungsort Schloss Schön<strong>in</strong>gen soll zunächst beibehalten<br />

wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>e enge Kooperation mit der <strong>Stadt</strong> Schön<strong>in</strong>gen im Rahmen der <strong>in</strong>terkommunalen<br />

Zusammenarbeit kann darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> positive Auswirkungen<br />

auf <strong>den</strong> Betrieb des Brunnentheaters und die Kulturarbeit <strong>in</strong>sgesamt haben.<br />

Produkt 2721 - <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Der Bestand der <strong>Stadt</strong>bücherei <strong>Helmstedt</strong> belief sich im Berichtzeitraum auf ca. 33.600 Medien<br />

(Bücher, Kassetten, CD’s und Zeitschriften) für Erwachsene, Jugendliche und K<strong>in</strong>der.<br />

12


Für die Besucher der Bücherei wur<strong>den</strong> außerdem verschie<strong>den</strong>e Zeitschriften, sowie örtliche<br />

und überörtliche Tageszeitungen bereit gehalten.<br />

Neben e<strong>in</strong>em Präsenzbestand der Lexika-Buch-Reihen (z.B. aus <strong>den</strong> Gebieten Biologie,<br />

Geologie, Psychologie, Musik, Mediz<strong>in</strong> u.v.a.), konnte von <strong>den</strong> Lesern für nicht vorhan<strong>den</strong>e<br />

Sachliteratur zur Fort-, Weiter- und Ausbildung der RLV (Regionale Leihverkehr) genutzt<br />

wer<strong>den</strong>. Zur Ausleihe stan<strong>den</strong> auch CD-Rom’s der verschie<strong>den</strong>en Wissenschaftsgebiete zur<br />

Verfügung. Dieses Angebot umfasste auch <strong>den</strong> „Nationalatlas der Bundesrepublik“ mit <strong>den</strong><br />

Themen Klima, Pflanzen, Bevölkerung, Bildung, Kultur, Staat und Gesellschaft. Weiterh<strong>in</strong><br />

wurde e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Bestand an Sach-DVD’s für K<strong>in</strong>der, z.B. aus <strong>den</strong> Reihen „Was ist was“<br />

und „Erklär mir mal…“ vorgehalten.<br />

„Spiegel-Bestseller“ (Top 20) Romane und Sachbücher wur<strong>den</strong> seit 2009 <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

<strong>Helmstedt</strong> zur Ausleihe angeboten. Diese Neuheit erfreute sich großer Beliebtheit bei <strong>den</strong><br />

Lesern.<br />

Seit dem 01.04.2007 wird e<strong>in</strong>e Jahresgebühr <strong>in</strong> Höhe von 15,- € für Erwachsene (2,50 € für<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche bis 16 <strong>Jahren</strong>) und e<strong>in</strong>e Gebühr <strong>in</strong> Höhe von 3,- € für <strong>den</strong> regionalen<br />

Leihverkehr erhoben. Die E<strong>in</strong>nahmen aus der Jahresgebühr beliefen sich im Berichtzeitraum<br />

auf 29.801 € und aus dem Leihverkehr auf 693 €.<br />

Die Öffnungszeiten wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum im Oktober 2008 (Verr<strong>in</strong>gerung der Öffnungszeit<br />

von 24 auf 18 Wochenstun<strong>den</strong>) und im Januar 2010 (Erhöhung auf 19,5 Stun<strong>den</strong>)<br />

geändert.<br />

Die Bestands- und Ausleihzahlen der letzten Jahre stellen sich wie folgt dar (mit E<strong>in</strong>führung<br />

des neuen Ausleihsystems am 13.10.2008, wer<strong>den</strong> Büchereibenutzer bzw. Entleiher anders<br />

als bisher erfasst, diese Zahlen s<strong>in</strong>d nicht vergleichbar):<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Entleiher<br />

Jugendliche 1769 1546 986 234 215<br />

Erwachsene 9134 6985 5119 553 506<br />

Teilnehmer an Veranstaltungen<br />

1133 752 678 744 751<br />

Neuanmeldungen<br />

Jugendliche 143 121 79 143 95<br />

Erwachsene 198 104 68 210 141<br />

Reg. Leihverkehr 236 174 57 18 65<br />

13


Medienbestand/Ausleihe<br />

Roman<br />

Jugendbücher<br />

Sachliteratur<br />

Zeitschriften<br />

CD/Kassette<br />

Bilder<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Bestand Ausleihe Bestand Ausleihe Bestand Ausleihe Bestand Ausleihe Bestand Ausleihe Bestand Ausleihe<br />

8.750 17.744 9.039 15.362 8.682 14.215 8.890 12.486 9.200 12.444 9.366 6.226<br />

8.104 15.255 8.364 11.567 8.057 11.001 8.227 9.226 8.443 8.747 8.601 4.473<br />

13.918 5.427 13.686 4.216 11.403 3.729 12.956 2.727 14.037 2.899 14.171 1.741<br />

25 1.744 9 702 9 631 255 529 272 639 330 311<br />

1.185 4.059 1.254 2.927 1.074 3.237 1.220 2.081 1.217 1.887 1.223 739<br />

155 37 155 57 155 12 155 17 155 17 156 17<br />

Die Angaben zu 2011 beziehen sich auf <strong>den</strong> Zeitraum von Januar bis Mitte Juli 2011.<br />

Veranstaltungen<br />

In der Bücherei erfolgten Lesungen auswärtiger und <strong>Helmstedt</strong>er Autoren, e<strong>in</strong> Poetry-<br />

Salm-Zweikampf sowie kle<strong>in</strong>ere Ausstellungen verschie<strong>den</strong>er Künstler, Gruppen und<br />

Schulen. Insbesondere für K<strong>in</strong>dergärten und Schulklassen, aber auch für andere Gruppen<br />

fan<strong>den</strong> regelmäßig Führungen statt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wurde für K<strong>in</strong>der, die ja die Leser von Morgen s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Monatsrätsel ausgearbeitet,<br />

darüber h<strong>in</strong>aus wur<strong>den</strong> regelmäßig verschie<strong>den</strong>e Vorleseprojekte angeboten. Die Bürgerstiftung<br />

Ostfalen veranstaltete <strong>den</strong> „Lesetraum“, der von 2005 bis 2008 e<strong>in</strong>mal wöchentlich<br />

stattfand. Die Beteiligung war dann sehr rückgängig und dieses Projekt wurde e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Ende 2008 stellte sich dann erstmals die „Freiwilligen Agentur <strong>Helmstedt</strong>“ mit ihrem<br />

Vorleseprojekt „Lesemäuse“ vor und von 2009 bis Ende 2010 wurde e<strong>in</strong>mal wöchentlich<br />

für K<strong>in</strong>der vorgelesen und auch gebastelt. Aufgrund personeller Veränderungen bei der<br />

Freiwilligen Agentur wurde dieses Projekt 2011 leider e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Die <strong>Stadt</strong>bücherei <strong>Helmstedt</strong> öffnete im Berichtszeitraum Zweimal jährlich an Samstagen<br />

für Bücherflohmärkte. Aussortierte Bücher aus dem Bestand und Buchspen<strong>den</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong>er Bürger wer<strong>den</strong> hierbei zum Verkauf angeboten. Die erzielten E<strong>in</strong>nahmen, je<br />

Flohmarkt ca. 350,- €, wer<strong>den</strong> zusätzlich für die Neuanschaffung von Büchern verwendet.<br />

Internet<br />

In der <strong>Stadt</strong>bücherei <strong>Helmstedt</strong> stand <strong>den</strong> Büchereibenutzern e<strong>in</strong> öffentlicher Internet-<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung.<br />

Ausleihprogramm<br />

Das bisherige Ausleihprogramm war technisch vollkommen überholt und wurde im Oktober<br />

2008 durch das Programm „Allegro“ ersetzt. Die Umstellung auf "Allegro" war extrem zeitaufwändig<br />

und führte zu erheblichen Belastungen. Jetzt dient das Programm der Optimie-<br />

14


ung und besseren Recherche, auch h<strong>in</strong>sichtlich der Statistiken von Ausleihe, Medienbestand<br />

und Lesern. Den Nutzern stand seit der "Allegro"-E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong> digitaler Katalog<br />

(OPAC) zur Verfügung, mit Angaben zu Signatur, Schlagwort, Reihen-Titel und Interessenkreis<br />

aber auch natürlich nach Buchtiteln und Autoren.<br />

Produkt 2811 – Heimat- und Kulturpflege<br />

Unter dem Motto „Geme<strong>in</strong>sam mite<strong>in</strong>ander – Begegnung der Kulturen“ wur<strong>den</strong> ab 2001 im<br />

Theater-Café geme<strong>in</strong>sam mit dem Frauenkulturkreis des Mütterzentrum <strong>Helmstedt</strong>s multikulturelle<br />

Veranstaltungen durchgeführt, bei <strong>den</strong>en jeweils mehr als 20 teilnehmende Nationen,<br />

u.a. Ch<strong>in</strong>a, Nicaragua, Dänemark, Frankreich, Korea, Tschechien, Nepal und Mexiko, präsentierten<br />

landestypische Objekte im Foyer und boten auf der Bühne im Café e<strong>in</strong> buntes<br />

Programm mit Musik und Tänzen aus <strong>den</strong> unterschiedlichsten Regionen dar. Bed<strong>in</strong>gt durch<br />

die Auflösung des Frauenkulturkreises konnte die für 2006 vorgesehene Veranstaltung nicht<br />

mehr stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Folgejahren fan<strong>den</strong> sich nicht ausreichend Teilnehmer(<strong>in</strong>nen)<br />

um e<strong>in</strong>en ähnlichen multikulturellen Abend zu organisieren. Ersatzweise fand im September<br />

2008 e<strong>in</strong> Deutsch-Türkischer-Abend im Theater-Café statt, an dem u.a. auch zahlreiche<br />

Gäste aus <strong>Helmstedt</strong>s türkischer Partnerstadt Konakli teilnahmen. Im Jahr 2010 wurde im<br />

Foyer des Brunnentheaters die Ausstellung des Landes Niedersachsen "'Muslime <strong>in</strong> Niedersachsen<br />

– Probleme und Perspektiven der Integration" gezeigt. Im Rahmen dieser Ausstellung<br />

erfolgte u.a. e<strong>in</strong>e Podiumsdiskussion zur Problematik der Bestattungsrituale im Islam<br />

und im Christentum.<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Vere<strong>in</strong>en und Verbän<strong>den</strong> wurde <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 Gelegenheit gegeben, sich<br />

bei e<strong>in</strong>em Bürgerfest zu präsentieren. Diese Veranstaltung fand im Rahmen des Jubiläums<br />

des <strong>Helmstedt</strong>er Fanfarenzuges <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Festzelt auf dem Schützenplatz an der Masch<br />

statt. Zahlreiche Vere<strong>in</strong>igungen nutzten die Gelegenheit und stellten an Infostän<strong>den</strong> vor dem<br />

Festzelt ihr breit gefächertes Angebot vor. Die Resonanz auf dieses Bürgerfest war leider<br />

nicht zufrie<strong>den</strong>stellend. In <strong>den</strong> Folgejahren wurde aus f<strong>in</strong>anziellen Grün<strong>den</strong> auf weitere Bürgerfeste<br />

verzichtet.<br />

Weitere Jazz- und Bluesnächte, die <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule organisiert<br />

wur<strong>den</strong>, fan<strong>den</strong> 2007, 2008 und 2010 auf drei Bühnen im Bühnentheater statt.<br />

Ab 2006 wurde, e<strong>in</strong>e alte Tradition aufgreifend, jährlich am Ostersamstag auf e<strong>in</strong>er Ackerfläche<br />

unterhalb der Lübbenste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> Osterfeuer abgebrannt. In zwei <strong>Jahren</strong> war extrem<br />

schlechtes Wetter (z.T. mit starkem Schneefall) dafür verantwortlich, dass kaum Besucher<br />

kamen. Außerdem war es <strong>in</strong> allen <strong>Jahren</strong> sehr schwer ausreichend ehrenamtliche Helfer zu<br />

f<strong>in</strong><strong>den</strong>, die bereit waren, sich an der Organisation und Durchführung des Osterfeuers zu beteiligen.<br />

Zahlreiche kle<strong>in</strong>ere Veranstaltungen, neben Maibaumaufstellung, <strong>Helmstedt</strong>-Hal<strong>den</strong>sleben-<br />

Marsch und Ausstellungen, vervollständigten das kulturelle Angebot der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>.<br />

Produkt 5711 - Wirtschaftsförderung<br />

Vermittler zwischen Unternehmen und Institutionen sowie Unterstützer bei vielen Fragen der<br />

Betriebsentwicklung - diese Funktionen wahrzunehmen, hatte sich die Wirtschaftsförderung<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> bemüht.<br />

Dabei spielen selbstverständlich die Begriffe Bestandspflege und Ansiedlung die wichtigste<br />

Rolle. Die städtische Wirtschaftsförderung versucht daher, <strong>in</strong>sbesondere dem noch vorherr-<br />

15


schen<strong>den</strong> Fördergefälle mit e<strong>in</strong>em umfassen<strong>den</strong> „Servicepaket“ zu entgegnen und Unternehmen<br />

beispielsweise bei Förderanträgen, bei der Grundstückssuche oder bei allgeme<strong>in</strong>en<br />

Fragen zu beraten und zu unterstützen.<br />

Es ist jedoch immer noch schwierig, <strong>in</strong> Nachbarschaft zu e<strong>in</strong>em stark geförderten Bundesland<br />

wie Sachsen-Anhalt, Betriebe für <strong>Helmstedt</strong> zu gew<strong>in</strong>nen. Aus diesem Problem heraus<br />

gab es bereits im Februar 2000 <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>e Zusammenkunft zum Erfahrungsaustausch<br />

mit Vertretern der Städte <strong>in</strong> ähnlicher Situation. Diese Initiative wurde durch Duderstadt,<br />

Uelzen und <strong>Helmstedt</strong> weiter verfolgt und hatte e<strong>in</strong> Gutachten zum Ergebnis, <strong>in</strong> welchem<br />

die Problematik durch das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung und das<br />

Institut für Regionalforschung e. V. untersucht wurde. Das Gutachten wurde 2002 fertig gestellt<br />

und an die Landesregierung sowie entscheidungstragende Institutionen und Personen<br />

gegeben. Dank <strong>in</strong>tensiver Gespräche <strong>in</strong>sbesondere auf Ebene der Landesregierung, konnte<br />

e<strong>in</strong>e gewisse Sensibilisierung dieser Entscheidungsträger erreicht und die strukturellen<br />

Schwierigkeiten unserer Region stärker <strong>in</strong> <strong>den</strong> Fokus der Wirtschaftspolitik gerückt wer<strong>den</strong>.<br />

Verkäufe von Gewerbeflächen<br />

Die oben geschilderten Strukturprobleme der Region wirken sich letztlich auch auf die Investitionsbereitschaft<br />

der Unternehmen aus und wer<strong>den</strong> besonders deutlich bei <strong>den</strong> Grundstückskäufen<br />

im Gewerbegebiet „Neue Breite Nord“.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 – 2011 wur<strong>den</strong> im Rahmen der Ansiedlung und Bestandspflege wiederum<br />

viele Projekte betreut. Diese konnten teilweise zum Abschluss gebracht wer<strong>den</strong>, zum<br />

Teil laufen sie noch und e<strong>in</strong> weiterer Teil musste erfolglos aufgegeben wer<strong>den</strong>. Auch die<br />

Laufzeiten der Projekte s<strong>in</strong>d höchst unterschiedlich, von wenigen Wochen oder Monaten bis<br />

zu mehreren <strong>Jahren</strong>.<br />

Anzahl der begonnenenwesentlichenPro-<br />

jekte<br />

davon erfolgreichabge-<br />

schlossen<br />

16<br />

davon noch<br />

laufend<br />

2006 14 7 5 2<br />

2007 39 12 14 13<br />

2008 32 10 15 7<br />

2009 30 8 16 6<br />

2010 56 18 32 6<br />

2011(bis 31.08.11) 37 9 27 1<br />

davon erfolglos<br />

beendet<br />

In der Regel führen wirtschaftliche Gründe dazu, dass viele Erweiterungs- und Investitionsvorhaben<br />

nicht realisiert wur<strong>den</strong>. Die globale Wirtschaftskrise ab 2008 trug ebenfalls dazu<br />

bei, dass e<strong>in</strong>erseits weniger Investitionsmaßnahmen geplant wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, andererseits tlw.<br />

dr<strong>in</strong>gend erforderliche Projekte vor allem <strong>in</strong> Ermangelung von F<strong>in</strong>anzierungszusagen der<br />

Banken nach wie vor schweben oder sogar seitens der Unternehmer selbst verschoben wor<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Es konnten <strong>den</strong>noch 8 Grundstücke im Gewerbegebiet „Neue Breite Nord“ verkauft wer<strong>den</strong>.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurde für <strong>den</strong> Landkreis <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>e attraktive Möglichkeit gefun<strong>den</strong>, auf<br />

e<strong>in</strong>er Fläche von rund 10.000 qm im Gewerbegebiet die „Elm-Lappwald-Messe“ durch zu<br />

führen. In der Zeit zwischen <strong>den</strong> Messen ist hier e<strong>in</strong>e Veranstaltungsfläche für größere Zirkus-Betriebe<br />

entstan<strong>den</strong>. Aktuell s<strong>in</strong>d für weitere An- und Umsiedlungen im Gewerbegebiet<br />

„Neue Breite“ 5 Grundstücke mit e<strong>in</strong>er Gesamtfläche von rd. 16.000 qm reserviert.


Selbstverständlich bleibt aber das Bestreben, trotz der Schwierigkeiten weitere Grundstücke<br />

zu veräußern und jede Anfrage zeitnah mit dem bewährten Maß an Service zu bearbeiten.<br />

Ebenso soll an dieser Stelle erwähnt wer<strong>den</strong>, dass außer im genannten Gewerbegebiet<br />

selbstverständlich auch andere Ansiedlungen <strong>in</strong> bereits vorhan<strong>den</strong>en Immobilien, z. B. im<br />

„Gewerbehof Schäferkamp 8“, bei privaten Eigentümern oder <strong>in</strong> der Innenstadt durch das<br />

Team der Wirtschaftsförderung begleitet wur<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong>. Dabei ist erklärtes Ziel, sämtlich<br />

damit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen<strong>den</strong> Fragen, wie Erwerb, Fördermöglichkeiten und beteiligte<br />

Institutionen durch e<strong>in</strong>e zentrale Stelle zu beantworten.<br />

Auch die Bestandspflege ist e<strong>in</strong> wesentlicher Punkt der Wirtschaftsförderung, der nicht nur <strong>in</strong><br />

kritischen Situationen e<strong>in</strong>e Rolle spielt. Sieht die wirtschaftliche Lage von <strong>Helmstedt</strong>er Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>e Erweiterung der Gebäude, der E<strong>in</strong>richtung oder des Personalbestandes vor,<br />

steht auch <strong>in</strong> diesen Fällen die Wirtschaftsförderung unterstützend zur Verfügung. Dieses gilt<br />

ebenfalls für <strong>den</strong> oft unübersichtlichen Bereich der<br />

Förderanträge<br />

Das <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Helmstedt</strong> bef<strong>in</strong>det sich nach wie vor im Fördergebiet der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe<br />

„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), so dass für bestimmte<br />

Branchen Investitionszuschüsse beantragt wer<strong>den</strong> können. Seit der Gründung der NBank <strong>in</strong><br />

Hannover wer<strong>den</strong> diese Anträge ausschließlich von dort bearbeitet.<br />

Oft ist es jedoch e<strong>in</strong> mühsamer und zeitaufwändiger Weg, bis schließlich der Zuschuss ausgezahlt<br />

wird. Die Wirtschaftsförderung steht daher auch zur Verfügung, wenn es darum geht,<br />

die Vielzahl von Vordrucken auszufüllen und die jeweilige Maßnahme zu beschreiben. Dazu<br />

gehören selbstverständlich auch Gespräche mit <strong>den</strong> Beteiligten, wie z. B. dem Steuerberater<br />

oder <strong>den</strong> Mitarbeitern der NBank. Nachfolgend s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> <strong>den</strong> jeweiligen <strong>Jahren</strong> bearbeiteten<br />

Förderanträge aufgeführt.<br />

Jahr<br />

Anzahl Investitionssumme Fördersumme<br />

17<br />

gesicherte<br />

Arbeitsplätze<br />

neue Arbeitsplätze<br />

2001 1 536.900,00 € 72.900,00 € 78 13<br />

2002 2 332.000,00 € 61.300,00 € 20 3<br />

2003 5 6.279.000,00 € 1.643.000,00 € 217 55<br />

2004 1 330.000,00 € 59.400,00 € 39 12<br />

2005 0 0,00 € 0,00 €<br />

2006 1 400.000,00 € noch offen 20 3<br />

2007 3 3.642.300 € 919.100 € 206,5 15<br />

2008 3 305.300 € 76.000 € 3,5 21<br />

2009 1 Abgelehnt<br />

2010 0<br />

2011 0<br />

E<strong>in</strong> Bewilligungsbescheid aus dem Jahr 2007 wurde seitens der NBank zurück gezogen, da<br />

die Gesamtf<strong>in</strong>anzierung vom Antragsteller nicht zeitgerecht nachgewiesen wer<strong>den</strong> konnte.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Antrag musste zurück gezogen wer<strong>den</strong>, da die Krise zur Insolvenz des Betriebes<br />

geführt hat. Diese Anträge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tabelle nicht berücksichtigt. Im Jahre 2009 wur<strong>den</strong><br />

von 6 Unternehmen Investitions- und Fördermaßnahmen geplant, von <strong>den</strong>en es wegen<br />

der Konjunkturkrise allerd<strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall zur Antragstellung kam. Überraschenderwei-


se und erstmalig wurde dieser Antrag seitens der NBank nicht bewilligt, weil die verfügbaren<br />

Fördermittel weit unter dem Volumen aller vorliegen<strong>den</strong> Förderanträge lagen und somit nur<br />

Maßnahmen mit e<strong>in</strong>er erheblichen Zahl an neuen Arbeitsplätzen bewilligt wur<strong>den</strong>. Das<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Projekt war unter diesem Aspekt e<strong>in</strong>fach zu kle<strong>in</strong> für das Land. Dier aktuelle<br />

Ausrichtung der GRW Förderung lässt für normale Investitionsvorhaben, wie sie <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

üblich s<strong>in</strong>d, im Pr<strong>in</strong>zip ke<strong>in</strong>en Förderspielraum mehr, so dass dieses Instrument für uns faktisch<br />

nicht mehr anwendbar ist.<br />

Seit 2007 gibt es neben der Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe e<strong>in</strong> weiteres Förderprogramm, aus dem<br />

Zuschüsse an Betriebe gewährt wer<strong>den</strong> können. Das sog. „Regionalisierte Teilbudget“ (RTB)<br />

komb<strong>in</strong>iert Mittel der EU aus dem EFRE-Fonds mit kommunalen Mitteln <strong>in</strong> jeweils gleicher<br />

Höhe. Antragsberechtigt s<strong>in</strong>d alle Betriebsformen und Branchen, sofern Investitionen mit der<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen verbun<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Zur städtischen Kof<strong>in</strong>anzierung stan<strong>den</strong>/stehen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2008 – 2011 jeweils 100.000 €, 80.000 €, 50.000 € bzw. nochmals<br />

50.000 € zur Verfügung.<br />

Bislang wur<strong>den</strong> für 22 Förderfälle rd. 246.300 € städtische Mittel bewilligt und tlw. ausgezahlt,<br />

dazu kommt e<strong>in</strong> Förderfall, der <strong>in</strong> Ermangelung e<strong>in</strong>er Bankf<strong>in</strong>anzierung nicht zur Umsetzung<br />

gelangt ist. 9 weitere Förderprojekte s<strong>in</strong>d derzeit angefragt oder konkret <strong>in</strong> Vorbereitung.<br />

Die <strong>in</strong> Vorbereitung bef<strong>in</strong>dlichen Anträge wür<strong>den</strong> nach aktuellen Schätzungen zusätzliche<br />

städtische Fördermittel <strong>in</strong> Höhe von rd. 30.000 € b<strong>in</strong><strong>den</strong>. Zum Volumen der <strong>in</strong> Planung<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Projekte kann noch ke<strong>in</strong>e Aussage getroffen wer<strong>den</strong>. Damit s<strong>in</strong>d die verfügbaren<br />

Mittel gebun<strong>den</strong> bzw. verplant. Es ist zu beachten, dass sich diese Beträge durch die<br />

h<strong>in</strong>zu kommen<strong>den</strong> EU-Gelder für die Unternehmen jeweils verdoppeln.<br />

RTB-Anträge <strong>in</strong> Anzahl Investitions- Förderbetrag Arbeitsplätze Arbeitsplätze<br />

…<br />

betrag <strong>Stadt</strong> neu<br />

gesichert<br />

Abwicklung oder 22 1.693.000 € 246.300 € 87,25 255,2<br />

bereits<br />

schlossenabge-<br />

konkreter Vorbereitung<br />

5 1.367.000 € 30.600 € 14,5 28<br />

Planung 4 ? ? ? ?<br />

Summe 31 3.060.000 € 276.900 € 101,75 283,2<br />

Existenzgründungen<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Angebot angesichts der hohen Zahl an Arbeitslosen ist die kostenlose Existenzgründungsberatung.<br />

Oft als erste Anlaufstelle dient dieser Service der Wirtschaftsförderung<br />

dazu, Konzepte im Zweifel kritisch zu h<strong>in</strong>terfragen und Informationen über bestimmte<br />

Erfordernisse auf dem Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit weiter zu geben. In manchen Fällen wird<br />

die Verwaltung auch als Vermittler zwischen Gründer und anderen Institutionen, z. B. Banken,<br />

Arbeitsagentur, IHK, Handwerkskammer u. ä. tätig.<br />

Aber auch Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer Kompetenzen und Qualifikation <strong>den</strong> Schritt zum<br />

eigenen Betrieb wagen möchten, können e<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e erste Beratung vere<strong>in</strong>baren.<br />

Aktuell ist bei der Nachfrage nach Gründungsberatungen e<strong>in</strong>e rückläufige Ten<strong>den</strong>z festzustellen.<br />

Waren es im gesamten Jahr 2006 noch 22 Beratungen, so sank diese Zahl über 15<br />

<strong>in</strong> 2007 auf 13 im Jahre 2008 und nur 2 <strong>in</strong> 2009. Seit 2010 ist mit 8 und 11 Gründungsbera-<br />

18


tungen <strong>in</strong> 2011 wieder e<strong>in</strong> leichter Anstieg der Gründungsberatungen „freier Gründer“ zu<br />

verzeichnen.<br />

Leerstandsmanagement<br />

Leer stehende Gewerbeimmobilien s<strong>in</strong>d nicht gern gesehen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeit aber leider nicht immer zu verh<strong>in</strong>dern!<br />

So fällt es Eigentümern immer schwerer, ihre Geschäftsräume<br />

nach dem Auszug der Mieter gleich wieder weiter zu vermieten.<br />

Auf der anderen Seite suchen expandierende Betriebe nicht<br />

immer gleich e<strong>in</strong> Gewerbegrundstück für <strong>den</strong> Neubau. Oft s<strong>in</strong>d es<br />

auch Lagergebäude oder Verkaufsflächen, die benötigt wer<strong>den</strong>, um<br />

geschäftlich zu wachsen. Hierbei unterstützt die städtische Wirtschaftsförderung,<br />

<strong>in</strong> dem sie Kontakte zwischen Eigentümern und<br />

suchen<strong>den</strong> Unternehmern herstellt und so das Ziel verfolgt, durch<br />

Ansiedlung und Erweiterung die wirtschaftliche Entwicklung positiv zu<br />

bee<strong>in</strong>flussen und gleichzeitig die Anzahl der Leerstände zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Was zu Beg<strong>in</strong>n des Berichtszeitraumes mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen<br />

Excel-Tabelle begann, ist mittlerweile zu e<strong>in</strong>er<br />

umfangreichen Datenbank mit 89 Datensätzen zu leerstehen<strong>den</strong><br />

Gewerberäumen gewachsen. Die regelmäßige<br />

Aktualisierung und Überprüfung der Daten sowie<br />

die Zusammenstellung von Exposés gewährleistet e<strong>in</strong>e<br />

korrekte und schnelle Beantwortung externer Anfragen<br />

nach Räumlichkeiten. Die bestehen<strong>den</strong> Datensätze wer<strong>den</strong> dann entsprechend <strong>den</strong> Bedürfnissen<br />

des Suchen<strong>den</strong> <strong>in</strong>dividuell gefiltert und im Normalfall <strong>in</strong>nerhalb von zwei Tagen zugeschickt.<br />

Seit Anfang 2006 wer<strong>den</strong> die Objekte auch auf der städtischen Internetseite unter der Rubrik<br />

„Wirtschaft/Gewerbeobjekte“ dargestellt, so dass sich Interessenten schon vorab über das<br />

jeweilige Objekt <strong>in</strong>formieren können.<br />

Dieser Service wird von der städtischen Wirtschaftsförderung kostenlos angeboten und von<br />

<strong>den</strong> Vermietern / Eigentümern sowie <strong>den</strong> Gewerbetreiben<strong>den</strong> sehr gut angenommen. Die<br />

Vermieter / Eigentümer müssen sich daher nicht alle<strong>in</strong> fühlen, sondern erhalten somit Unterstützung<br />

und Beratung zur Vermittlung ihrer Objekte.<br />

Das „Leerstandsmanagement“ trägt daher wesentlich für die Stärkung der Innenstadt sowie<br />

für die Förderung des Standortes <strong>Helmstedt</strong> bei!<br />

Neuorganisation der Wirtschaftsförderung<br />

Als Ergebnis des vom Landkreis <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> Auftrag gegebenen Regionalmanagements<br />

s<strong>in</strong>d die Überlegungen konkretisiert wor<strong>den</strong>, die Wirtschaftsförderung im Kreisgebiet neu zu<br />

organisieren. Dabei sollen im Grunde die Kräfte gebündelt wer<strong>den</strong> und e<strong>in</strong>e effiziente Vermarktung<br />

der wirtschaftlichen Möglichkeiten erfolgen.<br />

Um für alle Beteiligten e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziell tragbare und s<strong>in</strong>nvolle Zusammenarbeit zu erreichen,<br />

haben sich Vertreter der kreisangehörigen Kommunen geme<strong>in</strong>sam mit dem Landkreis zu<br />

Gesprächen über die zukünftige Organisationsform getroffen. An e<strong>in</strong>er abschließen<strong>den</strong> Lösung<br />

wird über <strong>den</strong> Berichtszeitraum h<strong>in</strong>aus weiter gearbeitet.<br />

19


<strong>Helmstedt</strong>er Wirtschaftsbrief<br />

E<strong>in</strong>e Broschüre für die Unternehmen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> unter dem Titel „<strong>Helmstedt</strong>er Wirtschaftsbrief“<br />

gibt es bereits seit 1998. Bis zum Jahr 2001 wurde diese Publikation durch die Verwaltung<br />

selbst erstellt. Nach e<strong>in</strong>er Pause bis Ende 2003 wurde zum Frühjahr 2004 der erste<br />

neue „<strong>Helmstedt</strong>er Wirtschaftsbrief“ vorgestellt, der mit geändertem Format und<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild nun eher als Magaz<strong>in</strong> auftrat. Er wird seitdem durch e<strong>in</strong>e ortsansässige<br />

Werbeagentur fertig gestellt, während die Inhalte im Vorfeld durch <strong>den</strong> Fachbereich 11<br />

vorbereitet wer<strong>den</strong>. Mit der neuen Form haben nun auch Unternehmen die Möglichkeit<br />

bekommen, ihr Leistungspotenzial im S<strong>in</strong>ne von „bus<strong>in</strong>ess to bus<strong>in</strong>ess“ darzustellen. Damit<br />

sollen auch die örtlichen Unternehmen auf die <strong>in</strong> der Region beziehbaren Leistungen aufmerksam<br />

gemacht wer<strong>den</strong>.<br />

Konzept „E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>“<br />

Verschie<strong>den</strong>e äußere E<strong>in</strong>flüsse sorgen immer wieder für e<strong>in</strong>e Gefährdung der Innenstädte.<br />

So wer<strong>den</strong> viele Sortimente, die <strong>in</strong> der Vergangenheit der E<strong>in</strong>zelhändler im <strong>Stadt</strong>zentrum<br />

angeboten hat, mittlerweile auch an der Peripherie verkauft, was letztlich zu leerstehen<strong>den</strong><br />

Geschäften und Attraktivitätse<strong>in</strong>bußen der Innenstadt führt.<br />

Um hier entgegen zu wirken, hatte sich zum Jahresende 2004 e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe konstituiert,<br />

die aus politischen Vertretern, aus Unternehmensvertretern (E<strong>in</strong>zelhandelsverband und<br />

helmstedt aktuell/<strong>Stadt</strong>market<strong>in</strong>g e. V.) sowie aus Vertretern der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Helmstedt</strong><br />

bestand. Unterstützt wurde die Arbeit durch Herrn Dr. Hütt<strong>in</strong>ger als Vertreter der IHK Braunschweig.<br />

Es folgten unter der Leitung der städtischen Wirtschaftsförderung mehrere Sitzungen,<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong>en der Rahmen für e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelhandelskonzept <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> festgesteckt wurde.<br />

Das Konzept enthält <strong>in</strong>sbesondere Festlegungen zu Sortimenten der Innenstadt und des<br />

<strong>Stadt</strong>randes sowie Aussagen zu dezentralen Entwicklungsachsen und –standorten für <strong>den</strong><br />

Handel. Durch <strong>den</strong> Ausschluss bestimmter Branchen an der Peripherie und der ausschließlichen<br />

Zulässigkeit im Zentrum wird das Ziel verfolgt, E<strong>in</strong>zelhändlern, Grundstückseigentümern<br />

und Investoren <strong>in</strong> der Innenstadt e<strong>in</strong>e gewisse Planungssicherheit zu verschaffen, um<br />

damit das <strong>Stadt</strong>zentrum mittel- bis langfristig zu sichern und darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Attraktivität<br />

zu steigern. Die Datengrundlage bil<strong>den</strong> die Erhebungen, die im Auftrag des Zweckverbandes<br />

Großraum Braunschweig (ZGB) für e<strong>in</strong> Regionales E<strong>in</strong>zelhandelskonzept durch die<br />

Firma CIMA durchgeführt wur<strong>den</strong>.<br />

Im Jahre 2007 hat der Rat das als Entwurf vorliegende Konzept verabschiedet. Damit kann<br />

es für politische und für Verwaltungsentscheidungen e<strong>in</strong>e Selbstb<strong>in</strong>dung entwickeln und als<br />

Richtl<strong>in</strong>ie zur Ansiedlung neuer Handelsbetriebe gelten. Die rechtliche Außenwirkung wird<br />

h<strong>in</strong>gegen erst mit Umsetzung der Konzept<strong>in</strong>halte <strong>in</strong> der Bauleitplanung erreicht.<br />

Mit der Schließung der Hellac <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> wird e<strong>in</strong> großflächiges Gewerbeobjekt an der<br />

Emmerstedter Straße leer stehen. Für die zukünftige Nutzung der Fläche plant e<strong>in</strong> örtlicher<br />

Unternehmer die Errichtung e<strong>in</strong>es Designer Outlet Centers (DOC). Zurzeit fehlen noch die<br />

gesetzlichen Möglichkeiten, e<strong>in</strong> DOC <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mittelzentrum zu konzipieren. Dennoch unterstützen<br />

Rat und Verwaltung dieses Vorhaben mit <strong>den</strong> Ihnen zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Möglichkeiten.<br />

20


Drei Jahre <strong>in</strong> Folge Gew<strong>in</strong>ner des Wettbewerbes<br />

„Ab <strong>in</strong> die Mitte- Die City-Offensive<br />

Niedersachsen“!<br />

2008-2010<br />

Mit „Ab <strong>in</strong> die Mitte! Die City-Offensive Niedersachsen“ setzt das Land Niedersachsen geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der privaten Wirtschaft im Rahmen e<strong>in</strong>er Public-Private-Partnership e<strong>in</strong> Zeichen,<br />

um neue Impulse für die <strong>Stadt</strong>entwicklung zu geben und damit das Augenmerk der<br />

Öffentlichkeit auf die Attraktivität der Zentren zu lenken. Kulturelle Ereignisse sowie Sport-,<br />

Freizeit- und Erlebnisaktionen sollen mit <strong>den</strong> Innenstädten als gewachsene<br />

Zentren von E<strong>in</strong>zelhandel, Dienstleistung und Kultur verbun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>. Konzentrierte und außergewöhnliche Veranstaltungen sollen<br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige Vitalisierung und Attraktivitätssteigerung der Ortszentren<br />

<strong>in</strong>itiieren.<br />

Um die Entwicklung und Umsetzung <strong>in</strong>novativer und attraktiver Ideen und Projekte zur Belebung<br />

der Ortszentren gezielt zu unterstützen, schreiben die Initiatoren diesen Wettbewerb<br />

aus.<br />

Die <strong>Stadt</strong> bewarb sich erstmals 2008 für diesen Wettbewerb und gewann. Zwei weitere Jahre<br />

als Gew<strong>in</strong>ner der City-Offensive folgten.<br />

2008 – Kaufhaus Innenstadt<br />

Das Ziel des Wettbewerbsbeitrages 2008 der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> war, die<br />

E<strong>in</strong>zelhändler der Innenstadt zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit wer<strong>den</strong> zu lassen und so<br />

schließlich das fiktive „Kaufhaus Innenstadt“ zu entwickeln. Sieben Abteilungen<br />

(gleich sieben Aktionen) sollten entstehen, die mit <strong>den</strong> beteiligten<br />

Gruppen, Vere<strong>in</strong>en, Institutionen und letztlich natürlich Kun<strong>den</strong> dazu<br />

e<strong>in</strong>la<strong>den</strong>, die Attraktivität des <strong>Stadt</strong>zentrums und se<strong>in</strong>es Warenangebotes wahrzunehmen.<br />

Jede Aktion stand für e<strong>in</strong>e Abteilung dieses „Kaufhauses Innenstadt“ und präsentierte <strong>den</strong><br />

Bürgern die Vielfalt des Angebotes und die hohe Aufenthaltsqualität.<br />

Den Auftakt zu <strong>den</strong> Aktionen von „Kaufhaus Innenstadt“ bildete am 26. April 2008 die Maibaum-Aufstellung<br />

auf dem Marktplatz. In volkstümlicher Weise wurde der Maibaum, begleitet<br />

von <strong>den</strong> Lappwaldmusikanten und <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Hausmännern, durch die <strong>Stadt</strong> getragen<br />

und dann auf dem historischen Marktplatz aufgestellt.<br />

Das „Kaufhaus Innenstadt“ setzte sich im Mai fort mit „aufgespielt! K<strong>in</strong>derparadies Innenstadt“.<br />

Dabei konnten sich Kle<strong>in</strong>e und Große beim Bobbycar-Parcours, e<strong>in</strong>er Loop<strong>in</strong>gbahn<br />

und vielen anderen Attraktionen austoben. Das DRK zeigte mit se<strong>in</strong>er Wasseraufbereitungsanlage,<br />

wie verunre<strong>in</strong>igtes Wasser wieder zu Tr<strong>in</strong>kwasser wird. Gleichzeitig wurde <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern<br />

von der Gruppe „Klimperkle<strong>in</strong>“ im Umwelt-Mitmachtheater der richtige Umgang mit der<br />

Natur vermittelt.<br />

„Aufgebrüht! Kaffeehaus Innenstadt“ verwandelte am 31.05.08 die gesamte Innenstadt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Café und e<strong>in</strong> ganz neues Flair entstand <strong>in</strong> der <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt. Bei strahlendem<br />

Sonnensche<strong>in</strong> gab es zahlreiche Sitzmöglichkeiten vor <strong>den</strong> Geschäften und es wur<strong>den</strong> Kaffee,<br />

Tee und Säfte angeboten. Die Bäcker<strong>in</strong>nung bot das <strong>Helmstedt</strong>er Hausmannsturmbrot<br />

und <strong>den</strong> typisch <strong>Helmstedt</strong>er Prasselkuchen an. Der Kuchen und das Brot wur<strong>den</strong> von der<br />

Bäcker<strong>in</strong>nung produziert und an e<strong>in</strong>zelne Geschäfte <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> geliefert. Die Geschäfte<br />

gaben <strong>den</strong> Kuchen, das Brot und die Getränke an ihre Kun<strong>den</strong> kostenlos ab. Musik von verschie<strong>den</strong>en<br />

Schulbands, Chören sowie privaten Musikgruppen, Kunst von der Berufschule<br />

21


und Schmuckdesign vom Gymnasium am Bötschenberg ergänzten das Bild des Kaffeehauses.<br />

Mit vielen K<strong>in</strong>dern und gespendeten Porzellan-Scherben wurde das Kunstwerk des<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Hausmannsturms gefertigt, das heute im Rathaus der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> besichtigt<br />

wer<strong>den</strong> kann. Die <strong>Helmstedt</strong>er Künstler<strong>in</strong> Julia Wally Wagner hatte diese Aktion vorbereitet.<br />

E<strong>in</strong> optisches Highlight waren die historisch gekleideten Geschäfts<strong>in</strong>haber der Kornstraße,<br />

die das Kaffeehaus stilecht <strong>in</strong>szeniert haben. Dieser Tag blieb allen Bürgern und Besuchern<br />

der <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt positiv im Gedächtnis.<br />

Die nächste Abteilung im „Kaufhaus Innenstadt“ startete Mitte Juni mit „aufgetischt! Bürgeressen<br />

Innenstadt“. <strong>Helmstedt</strong>er Kochclubs, Köche und Fleischer kochten für die Bürger<br />

und der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> hatte sich bereit erklärt, das Essen dann <strong>den</strong> Bürgern an<br />

<strong>den</strong> Tischen auf dem Marktplatz zu servieren. Begleitet von Livemusik hatten sich rund 250<br />

Besucher auf dem Markt das Essen schmecken lassen.<br />

Den Abschluss des ersten Halbjahres bildete der Aktionstag zu "aufgezählt! Schaufenster<br />

Innenstadt" am 28. Juni auf dem He<strong>in</strong>richsplatz. Auf e<strong>in</strong>em Bühnenwagen moderierte DJ<br />

Mirko <strong>den</strong> Aktionstag. Begleitet vom Ballett der Kreismusikschule und durch Bauchtanzdarbietungen<br />

sowie Mo<strong>den</strong>schauen der hiesigen Modefachgeschäfte zeigten die E<strong>in</strong>zelhändler<br />

e<strong>in</strong>en Querschnitt ihres Sortiments. Außerdem wurde das eigens komponierte <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Ab-<strong>in</strong>-die-Mitte-Lied vom Chor des Gymnasiums Julianum präsentiert und die schönsten<br />

Schaufenster des vergangenen Quartals prämiert.<br />

Im zweiten Halbjahr folgte das „aufgesprungen! Sporthaus Innenstadt“ mit Aktionen der<br />

hiesigen Fitness-Studios, e<strong>in</strong>em gesundheitsbewussten Walk<strong>in</strong>g-Act zum Mitmachen, der<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Aktion „3000 Schritte“, der Verknüpfung zur Eröffnung e<strong>in</strong>es S<strong>in</strong>nesgartens<br />

und e<strong>in</strong>em abendlichen Skaterlauf.<br />

Mit der Literaturmeile im „aufgelesen! Literaturhaus Innenstadt“<br />

wur<strong>den</strong> die Bürger über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 14 Tagen e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>,<br />

jeweils abends drei bis vier Lesungen <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en Geschäften<br />

mitzuerleben. Dabei g<strong>in</strong>g es z. B. vom Optiker <strong>in</strong>s Oberbekleidungsgeschäft,<br />

vom Apotheker <strong>in</strong>s Hallenbad und vom Friseur <strong>in</strong> die Bank.<br />

Die ausgewählte Literatur passte jeweils zum Angebot des Geschäftes.<br />

Für diese Lesungen wur<strong>den</strong> 100 Papphocker <strong>in</strong> anthrazit-silberfarbener Ausführung als<br />

Sitzmöbel angeschafft. Die Berufsschule hat Aufkleber <strong>in</strong> Form des <strong>Helmstedt</strong>-Schriftzuges<br />

und des Hausmannsturms hergestellt, die dann auf die Hocker geklebt wur<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>geschlossen<br />

<strong>in</strong> diesem Projekt waren <strong>in</strong>sgesamt drei Buchpremieren - davon zwei der hiesigen<br />

Schreibwerkstatt, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de und im Autohaus gefeiert wur<strong>den</strong> sowie e<strong>in</strong>e<br />

Buchpremiere des heute <strong>in</strong> Stockholm leben<strong>den</strong> Krimi-Autors Uwe Friesel, die im Juleum,<br />

dem Hauptgebäude der ehemaligen Universität, stattfand.<br />

Verbun<strong>den</strong> mit dem Leseprojekt waren auch vier Literaturverfilmungen, die <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong>er K<strong>in</strong>os mit großem Zuspruch der Bevölkerung gezeigt wur<strong>den</strong>. Des<br />

Weiteren veranstaltete die <strong>Helmstedt</strong>er Lesestube im zweiten Quartal 2008 e<strong>in</strong>en<br />

Schreibwettbewerb mit dem Motto „Ich schreibe Dir <strong>Helmstedt</strong>“. Viele K<strong>in</strong>der<br />

haben wunderschön bebilderte Geschichten e<strong>in</strong>gereicht, aus <strong>den</strong>en die<br />

besten prämiert und e<strong>in</strong> Buch gedruckt wurde.<br />

Das „aufgepasst! Schauspielhaus Innenstadt“ als letzte Abteilung des<br />

„Kaufhauses Innenstadt“ fand Mitte Oktober statt. Historische <strong>Stadt</strong>führungen durch die Innenstadt,<br />

verbun<strong>den</strong> mit schauspielerischen Darstellungen von Schülern vier verschie<strong>den</strong>er<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Schulen, zeigten <strong>den</strong> Bürgern e<strong>in</strong>mal mehr die schönen alten Gebäude mit <strong>den</strong><br />

dazugehörigen Geschichten.<br />

Die <strong>Helmstedt</strong>er E<strong>in</strong>zelhändler waren stets mit e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong>, es wurde ihnen vermittelt, dass<br />

die Aktionen für sie stattf<strong>in</strong><strong>den</strong> und sie im Rahmen e<strong>in</strong>er Partnerschaft <strong>in</strong> Form von längeren<br />

22


Öffnungszeiten und Sonderaktionen dazu beitragen, die <strong>Stadt</strong> als e<strong>in</strong> Kaufhaus wahrzunehmen,<br />

das sehr viel zu bieten hat. Die Aktionen sollten die Bürger <strong>in</strong> die <strong>Stadt</strong> ziehen, Aufgabe<br />

der Geschäfte war es, durch ihr Sortiment und ihre Dienstleistungsorientierung sie auch dort<br />

zu halten. Dieser partnerschaftliche Prozess hat e<strong>in</strong>en vielversprechen<strong>den</strong> Anfang genommen<br />

und sollte auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Folgejahren weiter ausgebaut wer<strong>den</strong>.<br />

2009 – Treffpunkt Innenstadt<br />

Das <strong>Helmstedt</strong>er „Kaufhaus Innenstadt“ aus dem Jahr 2008 entwickelte<br />

sich <strong>in</strong> 2009 erfolgreich zum „Treffpunkt Innenstadt“. Die gelungenen<br />

Aktionen des Vorjahres zeigten die Qualität der dafür gebildeten<br />

Netzwerke, so dass diese für 2009 genutzt wur<strong>den</strong> und weiter entwickelt wer<strong>den</strong> konnten.<br />

Der Grundgedanke der Aktionen war, die Innenstadt durch Begegnungen zu e<strong>in</strong>em attraktiven<br />

Treffpunkt wer<strong>den</strong> zu lassen. Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen hierfür bestan<strong>den</strong> aus dem Ambiente<br />

der historischen Kle<strong>in</strong>stadt, <strong>den</strong> kurzen Wegen durch das <strong>in</strong>nerstädtische Geschäftsangebot<br />

und aus <strong>den</strong> diversen Gruppen und Institutionen, die sich bereits für die Veranstaltungen<br />

<strong>in</strong> 2008 vernetzt hatten. Menschen unterschiedlicher Generationen, unterschiedlicher<br />

Nationen und aus unterschiedlichen Grün<strong>den</strong> haben sich <strong>in</strong> der <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt getroffen<br />

und erfolgreich zur Belebung beigetragen.<br />

Die Eröffnung der Begegnungen im „Treffpunkt Innenstadt“ fand am 25. April im Rahmen der<br />

Maibaum-Aufstellung auf dem Marktplatz statt. Herr Hans-Joachim Rambow vom niedersächsischen<br />

E<strong>in</strong>zelhandelsverband eröffnete <strong>den</strong> „Treffpunkt Innenstadt“ festlich mit e<strong>in</strong>er<br />

Ansprache.<br />

Weiter g<strong>in</strong>g es im Mai mit dem Spieltreff Innenstadt. Der bereits bestehende K<strong>in</strong>dertag<br />

wurde um die Beteiligung weiterer Gruppen erweitert und unter dem Slogan „Opa trifft Enkel“<br />

gefeiert. Den Bürgern und Gästen wurde e<strong>in</strong> Treffen von Generationen zum<br />

mite<strong>in</strong>ander Spielen ermöglicht.<br />

Ebenfalls im Mai schloss sich der Musiktreff Innenstadt an. Das große Potenzial<br />

der zahlreichen <strong>Helmstedt</strong>er Musiker mit vielen verschie<strong>den</strong>en Stilrichtungen<br />

wurde für e<strong>in</strong>e zweiwöchige Veranstaltungsreihe <strong>in</strong> der Innenstadt<br />

genutzt. Der Bankschalter wurde zur Bühne umgebaut, im Ratssaal spielten Rokoko-<br />

Musiker, im Wirtschaftsprüfungsunternehmen wurde Popmusik gecovert und die Chorknaben<br />

unterhielten im Seniorenheim. Je<strong>den</strong> Abend e<strong>in</strong> anderer <strong>in</strong>teressanter Veranstaltungsort und<br />

e<strong>in</strong>e andere Musikrichtung sorgten für Belebung im Treffpunkt Innenstadt.<br />

Für weitere, kulturelle Belebung sorgte der Kulturtreff Innenstadt. Von Anfang Mai bis Ende<br />

September fan<strong>den</strong> jeweils montags Lesungen <strong>in</strong> Geschäften und Institutionen der Innenstadt<br />

statt, <strong>in</strong>sgesamt zwanzig vergnügliche Abende mit Krimis, lustigen Gedichten, eigenen Texten<br />

und Liebl<strong>in</strong>gsbüchern aus vier Generationen. Dieser Term<strong>in</strong> hatte sich bei <strong>den</strong> Freun<strong>den</strong><br />

der Lesungen fest etabliert und fand se<strong>in</strong>en Höhepunkt bei der Buchpräsentation der<br />

Schreibwerkstatt, die ihre neue Anthologie „Freiheit, die ich me<strong>in</strong>e“ zum 20. Jahrestag der<br />

Grenzöffnung vorstellte.<br />

Im Juni begegneten sich die Bürger beim Open Air Treff Innenstadt auf Markt ohne Grenzen.<br />

Die Geschäfte präsentierten ihre Sortimente unter freiem Himmel. Angereichert mit Musik<br />

von Country bis Drehorgel, Kunsthandwerk von fe<strong>in</strong>ster Perlenhäkelei bis h<strong>in</strong> zum Kettensägen-Kunstwerk,<br />

Präsentationen der Berufsschule im Körperpflegebereich und Mitmachaktionen<br />

wurde es e<strong>in</strong> bunter Tag. Das beim Open-Airtreff aus Knopfspen<strong>den</strong> der Bürger<br />

gefertigte <strong>Stadt</strong>wappen kann nun im Rathaus bewundert wer<strong>den</strong>.<br />

Im zweiten Halbjahr des Treffpunkts Innenstadt trafen sich erst die Skater, um ihre Run<strong>den</strong><br />

<strong>in</strong> der Innenstadt zu drehen und vier Wochen später die Streckenläufer beim „Lauf um die<br />

23


Wälle“. Zusammen bildeten diese Veranstaltungen <strong>den</strong> Lauftreff Innenstadt. Über 200<br />

Sportler nutzten die Gelegenheit, sich <strong>in</strong> der Innenstadt aktiv zu betätigen.<br />

Die letzte Veranstaltung führte auf die Spuren der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätsgeschichte mit<br />

ihren berühmten Gelehrten. Beim Promitreff Innenstadt konnten Bürger<br />

und Gäste <strong>Helmstedt</strong>s mehr über die Professoren Gauß, Beireis,<br />

Heister und Conr<strong>in</strong>g erfahren – diese traten <strong>in</strong> der <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt<br />

auf.<br />

Im „Treffpunkt Innenstadt“ ist e<strong>in</strong>e Bewegung entstan<strong>den</strong>, die e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung der Lebensqualität für alle Generationen im Rahmen e<strong>in</strong>es partnerschaftlichen<br />

Prozesses anstrebt. Diesen Prozess weiter zu verfolgen hat sich die <strong>Stadt</strong> als Ziel gesetzt.<br />

2010 – Univers(al)ität<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erhielt im Jahre 1574 von Herzog Julius „ihre“ Universität, die im Laufe<br />

ihres Bestehens e<strong>in</strong>e Reihe bedeutender Professoren aufweisen konnte. Im Jahre 1810<br />

schloss der Bruder Napoleons, Jérome Bonaparte als König von Westfalen die <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Universität, nachdem hier über 200 Jahre gelehrt wurde.<br />

Der Hauptanspruch des Konzeptes <strong>Helmstedt</strong> - Univers(al)ität sollte die Universitätszeit thematisieren<br />

und mit <strong>den</strong> Aktionen e<strong>in</strong>e Brücke zwischen Historie und Gegenwart schlagen.<br />

Im Rahmen des Projektes Uni-Art wurde e<strong>in</strong>e künstlerische Betrachtung<br />

der Universitätszeit umgesetzt. K<strong>in</strong>der aus der 3. Klasse der Grundschule<br />

Pestalozzi hatten die Aufgabe, ausgewählte Professorenhäuser zu<br />

fotografieren und zeigten somit die Sichtweise von der jüngsten Generation<br />

im Umgang mit historischen Bauwerken. Aus <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Gymnasien fand sich e<strong>in</strong>e Schülergruppe, die im Innenstadtbereich stehende Stromkästen<br />

zu bemalen hatte. Dabei war stets e<strong>in</strong> Bezug zu deren Vorstellungen über die Lehr- und Studientätigkeit<br />

der damaligen Zeit herzustellen. Vielfältige Szenen des stu<strong>den</strong>tischen Lebens<br />

s<strong>in</strong>d damit entstan<strong>den</strong>, die nachhaltig im <strong>Stadt</strong>bild zu betrachten s<strong>in</strong>d.<br />

Im Rahmen der Aktion Uni-Versum waren z. B. <strong>Helmstedt</strong>er Autoren aufgerufen, im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Schreibwerkstatt Texte und Geschichten zur Universität, die historisch belegt oder<br />

auch re<strong>in</strong> fiktiv se<strong>in</strong> können, zu verfassen und damit das Publikum auf e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> diese<br />

Zeit der Universität mit zu nehmen. Highlight des Aktionsteils Uni-versum war die Durchführung<br />

e<strong>in</strong>es Open-Air-K<strong>in</strong>os auf dem Hof des Juleums. Der <strong>in</strong> der Zeit der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätsblüte<br />

spielende Film über die Inquisition zog bis weit nach<br />

Mitternacht se<strong>in</strong> Publikum <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bann.<br />

Der Programmpunkt Uni-Szenierung stand ganz im Zeichen der<br />

Musik und Darstellung. Es erfolgten verschie<strong>den</strong>e Inszenierungen<br />

zum Thema Universität. U. a. wur<strong>den</strong> Kompositionen damaliger<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Stu<strong>den</strong>ten aus <strong>den</strong> Archiven gesucht und auf historischen<br />

Instrumenten dem <strong>in</strong>teressierten Publikum dargeboten. Ferner<br />

hat sich eigens für die Veranstaltung e<strong>in</strong>e Gruppe von Akademikern zusammen gefun<strong>den</strong>,<br />

die heute <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> leben. Als e<strong>in</strong>malige Darbietung im Juleum, der prachtvollen Aula der<br />

Universität war somit das „Byrice Automatic Orchestra“ zu bewundern, gewissermaßen als<br />

Rem<strong>in</strong>iszenz an <strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> wirken<strong>den</strong> Professor Beireis, der im Besitz des se<strong>in</strong>erzeit<br />

ersten mechanischen Orchesterautomaten war.<br />

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungsblocks wur<strong>den</strong> im Rahmen der Uni-Kirche alle, ob<br />

jung oder alt e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>em Gottesdienst an e<strong>in</strong>em unkonventionellen Ort, nämlich e<strong>in</strong>em<br />

modern e<strong>in</strong>gerichteten Bistro, beizuwohnen. „Kirche <strong>in</strong> der Kneipe“ mutet auf <strong>den</strong> ersten<br />

Blick <strong>in</strong> der Tat etwas exotisch an, jedoch ist damit e<strong>in</strong> gelungener Spannungsbogen zwi-<br />

24


schen <strong>den</strong> „Zeiten und Welten“ realisiert wor<strong>den</strong>, was auch das zahlreiche Publikum bestätigte.<br />

Im Anschluss waren die <strong>Helmstedt</strong>er und ihre Gäste e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong>, auf dem <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Marktplatz e<strong>in</strong>er historischen Tafelei beizuwohnen und e<strong>in</strong>e Suppe im Brotlaib, Spanferkel<br />

mit Kraut und als Dessert die Versuchung Eva`s, e<strong>in</strong>en roten dickbackigen Apfel zu verspeisen.<br />

Begleitet von mittelalterlicher Musik und herrlichem Wetter war so e<strong>in</strong> wunderbarer<br />

Sonntagvormittag gestaltet, der viele Menschen <strong>in</strong> die <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt geführt hat.<br />

Neben dem überregional bekannten Juleum s<strong>in</strong>d auch die Professorenhäuser der<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt Zeugnisse der bewegten Uni-Epoche. Jedes Haus für sich ist selbstverständlich<br />

e<strong>in</strong> Unikat und kann als „Kate“ (Haus) e<strong>in</strong>e eigene Geschichte erzählen. So entstand<br />

als Auftakt zum zweiten Veranstaltungsblock im September der Aktionsteil Uni-Kate.<br />

Das Publikum wurde während e<strong>in</strong>es <strong>Stadt</strong>rundganges <strong>in</strong> das Leben<br />

<strong>in</strong> der ehemaligen Universitätsstadt zurück versetzt. E<strong>in</strong>ige der<br />

wichtigsten Professoren <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> begegneten <strong>den</strong> erstaunten<br />

Teilnehmern. Darunter befan<strong>den</strong> sich Prof. Meibom, Professor<br />

Conr<strong>in</strong>g nebst Gatt<strong>in</strong>, sowie die Professoren Beireis und Heister.<br />

Um die Besucher noch stärker <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bann der damaligen Zeit zurück<br />

zu versetzen, lag es nahe, alte Waren und Handwerkskünste<br />

neuen Kun<strong>den</strong> zu zuführen und damit auch e<strong>in</strong>en Bogen zum <strong>in</strong>nerstädtischen Handel zu<br />

schlagen. Dazu wurde e<strong>in</strong> Uni-versaler Markt als zweitägiger historischer Markt organisiert,<br />

der alten Techniken und Produkten e<strong>in</strong> Forum bot. Ritter, Gaukler, Kräuterfrauen und Marketender<br />

flanierten durch die Straßen und boten ihre Waren feil. Der Markt zeigte Techniken<br />

der Handwerker zur Universitätszeit auf und es war möglich Speisen aus längst vergangener<br />

Zeit zu kosten.<br />

Der erste Markttag endete mit e<strong>in</strong>em bee<strong>in</strong>drucken<strong>den</strong> Fackelzug für alle großen und kle<strong>in</strong>en<br />

Bürger und Besucher <strong>Helmstedt</strong>s rund um die <strong>Helmstedt</strong>er Wallanlagen, angeführt durch<br />

<strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Hausmann, se<strong>in</strong>en Gesellen und se<strong>in</strong>en Lehrjungen sowie abgesichert<br />

durch die <strong>Helmstedt</strong>er Feuerwehr.<br />

Im Jahre 2010 war es zweihundert Jahre her, dass die <strong>Helmstedt</strong>er Universität auf Edikt vom<br />

westfälischen König Jérôme, dem Bruder Napoléon Bonapartes, zu Gunsten der heutigen<br />

Georg-August-Universität Gött<strong>in</strong>gen geschlossen wurde. Dieses für <strong>Helmstedt</strong> eher traurige<br />

Jubiläum wurde zum Anlass genommen, nicht an die Schließung, sondern die Eröffnung der<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universität am 15.10.1576 zu er<strong>in</strong>nern. Damals zog Herzog Julius hoch zu<br />

Ross, begleitet von mehr als 100 weiteren Berittenen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>. Im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Prozession durch die Altstadt, die <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong>kirche St. Stephani endete, wurde die Universität<br />

feierlich geweiht und ihrer Bestimmung übergeben.<br />

Dieses Schauspiel der Uni-Weihe wurde im Rahmen e<strong>in</strong>es großen historischen Festumzuges<br />

nachgestellt, welcher auch viele Zuschauer aus dem Umland <strong>in</strong> die <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt<br />

lockte.<br />

Die Aktionen zu „Ab <strong>in</strong> die Mitte!“ Universa(li)tät waren <strong>in</strong> allen drei <strong>Jahren</strong> e<strong>in</strong> Magnet für die<br />

Bevölkerung und es herrschte stets die Präsens der Medien. Die Innenstadt konnte so weiterh<strong>in</strong><br />

als lebenswertes Zentrum für alle präsentiert wer<strong>den</strong>.<br />

Das „Leerstandsmanagement“ trägt daher wesentlich für die Stärkung der Innenstadt sowie<br />

für die Förderung des Standortes <strong>Helmstedt</strong> bei!<br />

25


Produkt 5712 - <strong>Stadt</strong>entwicklung/Statistik<br />

Im Rahmen der <strong>Stadt</strong>entwicklung wer<strong>den</strong> die relevanten statistischen Daten gesammelt und<br />

ausgewertet. Dank der modernen Kommunikations- und Computertechnik müssen diese<br />

Daten kaum noch selbst erfasst wer<strong>den</strong>, sondern können per Daten-CD oder direkt aus dem<br />

Internet abgerufen wer<strong>den</strong>. Aber auch die Bundesagentur für Arbeit stellt e<strong>in</strong>e vorbildliche<br />

Sammlung von Statistiken im Internet zur Verfügung. Bis zum Jahre 2006 konnte noch ke<strong>in</strong>e<br />

genaue Zahl der Arbeitslosen ermittelt wer<strong>den</strong>, sondern lediglich die absolute Zahl der Arbeitslosen.<br />

Diese wurde für das Hauptamt <strong>Helmstedt</strong> ermittelt, und umfasst <strong>Helmstedt</strong> ohne<br />

die Geme<strong>in</strong>de Lehre und kann nur bed<strong>in</strong>gt für die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> verwendet wer<strong>den</strong>. Seit<br />

2006 wird speziell für die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> die Zahl der Arbeitslosen ermittelt.<br />

Nachfolgend s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Statistiken aufgeführt, die explizit für <strong>den</strong> Berichtszeitraum umgesetzt<br />

wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Die Daten für das Jahr 2011 stan<strong>den</strong> zum Redaktionsschluss leider noch<br />

nicht zur Verfügung.<br />

26


Produkt 5712 - <strong>Stadt</strong>entwicklung / Tagebausee<br />

<strong>Helmstedt</strong>-Harbke See<br />

Vom Tagebau zum Bade- und Freizeitsee<br />

Wir planen länderübergreifend!<br />

Dort wo sich ehemals die Braunkohletagebaue <strong>Helmstedt</strong> und Wulfersdorf befan<strong>den</strong>, entsteht<br />

<strong>in</strong> naher Zukunft <strong>in</strong> der Region <strong>Helmstedt</strong> / Harbke e<strong>in</strong> touristisch reizvolles länderübergreifendes<br />

Bade- und Freizeitgewässer. Die Nachnutzung der Tagebaue<br />

<strong>Helmstedt</strong>/Wulfersdorf zu e<strong>in</strong>em touristisch reizvollen Bade- und Freizeitgewässer ist für die<br />

strukturschwache <strong>Helmstedt</strong>er Region von sehr großer Bedeutung.<br />

Der zukünftige See wird im Endstadium ca. 4 km² groß se<strong>in</strong> und etwa 11 km Uferlänge auf-<br />

weisen. 122 Mio. cbm Wasser wer<strong>den</strong> dieses „Loch“ e<strong>in</strong>st füllen und die max. Tiefe wird 66<br />

m betragen.<br />

Regionaler Kontext<br />

Der Landkreis <strong>Helmstedt</strong> ist e<strong>in</strong>e Region im Übergang. Aus dem e<strong>in</strong>em „Zonenrandgebiet“ ist<br />

e<strong>in</strong>e Zentrallage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wichtigen europäischen Entwicklungskorridor gewor<strong>den</strong>. Zudem<br />

bef<strong>in</strong>det sich die Region <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wirtschaftlichen Übergangsprozess, <strong>in</strong> dem der vormals<br />

dom<strong>in</strong>ierende Braunkohletagebau zu Ende geht. In <strong>den</strong> Nachnutzungsoptionen für <strong>den</strong> Tagebau<br />

wer<strong>den</strong> Entwicklungschancen gesehen:<br />

Mit dem <strong>Helmstedt</strong>-Harbke See soll das beachtliche Potenzial der Region an naturnahen<br />

Erholungsgebieten und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten um neue Facetten und Angebote<br />

bereichert wer<strong>den</strong>.<br />

Nutzung<br />

Es ist geplant, <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>-Harbke See nach und nach zu e<strong>in</strong>em überregional bedeutsamen<br />

Tourismus- und Erholungsgebiet für wasserorientierte Freizeitnutzung auszubauen. Am<br />

<strong>Helmstedt</strong>-Harbke See wer<strong>den</strong> Strandbereiche für <strong>den</strong> Badebetrieb entstehen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d Anlegeplätze für Segel- und Motorboote geplant. Surfen, Wasserski und<br />

Regattasport wer<strong>den</strong> zu <strong>den</strong> weiteren freizeitlichen Aktivitäten am See zählen. "Schwimmende<br />

Häuser", touristische Anlagen am Wasser, Seepromena<strong>den</strong> und möglicherweise<br />

30


auch e<strong>in</strong>en Wasserlandeplatz für Flugzeuge wer<strong>den</strong> am See auf die Besucher warten. Freizeitwohnen<br />

wird auf Camp<strong>in</strong>gplätzen sowie <strong>in</strong> Ferienhaus- und Wochenendhäusern<br />

nahe am See gelegen möglich se<strong>in</strong>. Durch e<strong>in</strong>en Rad- und Wanderweg wird der See länderübergreifend<br />

verbun<strong>den</strong> und erkundbar se<strong>in</strong>.<br />

-2-<br />

Kurzcharakteristik<br />

• 4 km langer und bis zu 1,5 km breiter länderübergreifender See<br />

• Wasserfläche 4 km²<br />

• Uferlänge etwa 11 km<br />

• Wasser<strong>in</strong>halt <strong>in</strong>sgesamt ca. 120 Mio. m³<br />

• Maximale Tiefe: 66 m<br />

• See kann nach erfolgter Genehmigung e<strong>in</strong>er Fremdflutung bereits im Jahr 2030 vollständig<br />

gefüllt se<strong>in</strong>.<br />

• Ca. im Jahr 2017 wird die Hälfte der Wasserfläche vorhan<strong>den</strong> se<strong>in</strong>.<br />

• Ziel ist e<strong>in</strong>e stufenweise Zwischennutzung; erster Schritt ist die Anlage e<strong>in</strong>es Wander-<br />

und Radwanderwegenetzes um <strong>den</strong> See.<br />

Die Planungen bezüglich der Nachnutzung des länderübergreifen<strong>den</strong> Tagebaus <strong>Helmstedt</strong>-<br />

Harbke haben sich mittlerweile weiterentwickelt. Zusätzliche Maßnahmen zur beschleunigten<br />

Flutung und gleichzeitig zur beschleunigten Anhebung des pH-Wertes konnten bereits<br />

realisiert wer<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> weiter umgesetzt, so dass der See voraussichtlich bereits im<br />

Jahr 2030 voll genutzt wer<strong>den</strong> kann und e<strong>in</strong>e Gesamtfüllmenge von rund 120 Mio. m³ erreicht<br />

wer<strong>den</strong> wird. Bereits im Jahr 2017 wird der See zu 35 % gefüllt se<strong>in</strong>, d.h. e<strong>in</strong>e Füllmenge<br />

von rund 42,0 Mio. m³ Wasser be<strong>in</strong>halten. Gegenwärtig bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich rund 18,0 Mio.<br />

m³ Wasser <strong>in</strong> dem ehemaligen Tagebauloch.<br />

Arbeitsgruppe <strong>Helmstedt</strong>-Harbke See<br />

Zur geme<strong>in</strong>samen länderübergreifen<strong>den</strong> Planung des <strong>Helmstedt</strong>-Harbke Sees trifft sich <strong>in</strong><br />

regelmäßigen Abstän<strong>den</strong> die „Arbeitsgruppe <strong>Helmstedt</strong>-Harbke See“ mit Vertretern aus Verwaltung,<br />

Politik, Bergbauträgern, Landesbergamt, Interessengeme<strong>in</strong>schaft etc.<br />

Masterplan<br />

Zur Klärung der weiteren Entwicklung des Tagebaus <strong>Helmstedt</strong>-Wulfersdorf hat das Büro<br />

Herbstreit Landschaftsarchitekten aus Hildesheim e<strong>in</strong>e Masterplanung für <strong>den</strong> zukünftigen<br />

<strong>Helmstedt</strong>-Harbke See erarbeitet. Hiermit wurde e<strong>in</strong> ganzheitliches, länderübergreifendes<br />

31


und zukunftsfähiges Nutzungskonzept für die Bergbaufolgelandschaft entwickelt, das <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Entwicklungsmöglichkeiten für Freizeit und Erholung beleuchtet.<br />

Ba<strong>den</strong>, Wassersport, Angeln, Naturschutz: jeder Sektor wird se<strong>in</strong>en Bereich erhalten.<br />

-3-<br />

Prioritätenliste Projekte Masterplan<br />

Im Jahr 2009 wurde e<strong>in</strong>e Prioritätenliste der im Masterplan formulierten kurzfristigen und<br />

langfristigen Projekte erstellt. Hierbei wurde bei <strong>den</strong> Maßnahmen unterteilt nach der zeitlichen<br />

Umsetzungspriorität (sofort, kurzfristig, mittelfristig und langfristig), der Trägerschaft<br />

(öffentlich oder privat) und der Umsetzung (kommunale E<strong>in</strong>richtungen, EKW/LMBV, Zweckverband,<br />

privat, etc.).<br />

Erste Priorität haben gegenwärtig<br />

• die Gründung e<strong>in</strong>es kommunalen Zweckverbandes (siehe weitere Ausführungen unten)<br />

• die Erstellung von <strong>in</strong>szenieren<strong>den</strong> Objekten wie z.B. Wasserstandsanzeiger <strong>in</strong> der<br />

Innenstadt) und<br />

• die Anlage/Umsetzung des Wegesystems<br />

Stand der Planung<br />

Fläche bef<strong>in</strong>det sich noch <strong>in</strong> der Bergaufsicht<br />

Die Fläche bef<strong>in</strong>det sich zurzeit noch im Eigentum der E.ON Kraftwerke GmbH und obliegt<br />

noch der Bergaufsicht. Bevor von dem Grundstück ke<strong>in</strong>e Gefahr für Leib und Leben<br />

mehr ausgeht, wird ke<strong>in</strong>e Entlassung der Flächen aus der Bergaufsicht erfolgen können.<br />

Dabei spielt, zum<strong>in</strong>dest bei <strong>den</strong> nicht ganz flachen Böschungsbereichen, der Wasserstand<br />

e<strong>in</strong>e nennenswerte Rolle. Die E.ON Kraftwerke GmbH als derzeitiger Eigentümer des Tagebaubereiches<br />

auf niedersächsischer Seite stellt hierzu e<strong>in</strong>deutig klar, dass def<strong>in</strong>itive Aussagen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Grundstücksnutzung und damit auch Übertragung von Flächen erst<br />

nach Beendigung des Planfeststellungsverfahrens zur Herstellung e<strong>in</strong>es Gewässers<br />

und nach Entlassung aus der Bergaufsicht getroffen wer<strong>den</strong> können. Erst nach der Genehmigung<br />

durch das Landesbergamt Clausthal-Zellerfeld können erste Flächen frei gegeben<br />

wer<strong>den</strong>, d.h. s<strong>in</strong>d für künftige Aktivitäten nutzbar.<br />

Zeitplan des Planfeststellungsverfahrens<br />

Die E.ON Kraftwerke GmbH wird 2011 <strong>den</strong> Planfeststellungsantrag auf Herstellung e<strong>in</strong>es<br />

Gewässers beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie <strong>in</strong> Clausthal<br />

Zellerfeld (LBEG) stellen.<br />

Die Dauer des Verfahrens kann gegenwärtig nicht konkret benannt wer<strong>den</strong>. Es muss mit<br />

e<strong>in</strong>er Prüfungszeit von m<strong>in</strong>destens 2 <strong>Jahren</strong>, d.h. ca. Ende 2013 gerechnet wer<strong>den</strong>. Der Abschluss<br />

des Verfahrens ist e<strong>in</strong>e der Voraussetzungen für Aktivitäten direkt auf dem Seegelände.<br />

32


Anlage e<strong>in</strong>es Wegesystems: Anlage von Rad- und Wanderwegen<br />

Um <strong>den</strong> oberen Rundweg weiter zu führen, wird die E.ON Kraftwerke GmbH die nördliche<br />

Anb<strong>in</strong>dung (Bereich parallel zur Galgenbreite bis zum ehemaligen Info-Punkt an der B 245a<br />

<strong>in</strong> Richtung Harbke) herrichten.<br />

E<strong>in</strong>e ganzheitliche Schließung des Wegenetzes rund um <strong>den</strong> See, d.h. Anb<strong>in</strong>dung an <strong>den</strong><br />

Bereich <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt, wird <strong>in</strong> Abstimmung mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH (LMBV) erfolgen.<br />

Kommunaler Zweckverband<br />

Um die Entwicklung des Tagebauseeprojektes effektiv voranzutreiben und die <strong>in</strong>stitutionellen<br />

und organisatorischen Voraussetzungen für das regionale Geme<strong>in</strong>schaftsprojekt zu schaffen,<br />

ist geplant, e<strong>in</strong>e handlungsfähige Trägerschaft bzw. Organisationsform hierfür e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Für das Projekt ist e<strong>in</strong>e künftige <strong>in</strong>terkommunale Zusammenarbeit unerlässlich. Durch<br />

e<strong>in</strong>e effizientere und wirtschaftlichere Aufgabenerledigung könnten Synergieeffekte erzielt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Zu <strong>den</strong> Aufgaben des künftigen Trägers wer<strong>den</strong> der Ankauf der Grundstücke, die Erschließung,<br />

Verwaltung und Vermarktung des Geländes zählen. Die dortigen späteren touristischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen sollten privatisiert wer<strong>den</strong>, d.h. hierfür müssten Investoren bzw. Betreiber<br />

gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Aktuelle Projekte<br />

Suche nach See-Namen:<br />

Bevölkerung wurde aufgerufen, Vorschläge abzugeben<br />

Zum effektiven Market<strong>in</strong>g wur<strong>den</strong> Namen<br />

a) für die 3 Seen (<strong>Helmstedt</strong>-Harbke-See, Tagebausee Schön<strong>in</strong>gen-Südfeld und Tagebausee<br />

Treue) und<br />

b) e<strong>in</strong> Dachname für die gesamte Seenlandschaft<br />

gesucht. Die Bevölkerung wurde 2011 <strong>in</strong> die Namensf<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Die Anliegerkommunen <strong>Helmstedt</strong>, Harbke, Schön<strong>in</strong>gen und Büd<strong>den</strong>stedt riefen alle <strong>in</strong>teressierten<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger sowie weitere Interessierte auf, ihre Namensvorschläge<br />

abzugeben.<br />

Nachdem e<strong>in</strong>e Jury e<strong>in</strong>e Vorauswahl der e<strong>in</strong>gegangen Namensvorschläge zusammenstellt,<br />

wer<strong>den</strong> die Räte der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und der Geme<strong>in</strong>de Harbke im September 2011 über<br />

die endgültigen See-Namen entschei<strong>den</strong>.<br />

-5-<br />

Führungen am See<br />

Schon jetzt wird der See von vielen Spaziergängern und Radfahrern besucht. Viele<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Bürger und Touristen <strong>in</strong>teressieren sich für die Entwicklung und spätere Nutzung<br />

dieses Gewässers. Um diesen Interessierten weitere Informationen vor Ort übermitteln<br />

33


zu können und damit das touristische Führungsangebot <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> zu erweitern ist vorgesehen,<br />

ab Sommer 2011 „Geführte Wanderungen am See“ anzubieten. Viele <strong>in</strong>teressierte<br />

Gästeführer/<strong>in</strong>nen nahmen an <strong>den</strong> Schulungen hierfür teil.<br />

Wasserpegelanzeige Innenstadt<br />

Auf dem Holzberg gegenüber dem H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>gang des Rathauses wird im Jahr 2011 e<strong>in</strong>e In-<br />

formationsanlage mit <strong>in</strong>sgesamt zwei Schaukästen (See-Informationen <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

e<strong>in</strong>er Regionalkarte/touristische Highlights der Region) aufgestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Parkplatz Büd<strong>den</strong>stedter Weg<br />

Mit der Planung des Parkplatzbaues am Büd<strong>den</strong>stedter Weg h<strong>in</strong>ter dem Grundstück der<br />

Firma Invitel für Kraftfahrzeuge von Besuchern des Tagebauseegeländes wurde begonnen.<br />

Die Fläche wurde von der E.ON Energy from Waste (EEW) erworben.<br />

Nach Anlage des Parkplatzes ist beabsichtigt, mit H<strong>in</strong>weisschildern auf <strong>den</strong> Parkplatz aufmerksam<br />

zu machen. E<strong>in</strong> Schaukasten am Parkplatz wird über die Entwicklung des Sees<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

5731 - Technologiezentren<br />

1996 gründete die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> das Technologie Zentrum DTA Deutsche Technische<br />

Akademie mit dem Ziel, e<strong>in</strong>e technologische Keimzelle für die gesamte Region zu schaffen.<br />

Bereits e<strong>in</strong> halbes Jahr später zeichneten sich die ersten Erfolge ab. Kle<strong>in</strong>e, <strong>in</strong>novative Unternehmen<br />

siedelten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Räumen des TGZ-DTA. Mit viel persönlichem Engagement und<br />

dem E<strong>in</strong>satz von Hochtechnologie drängten sie auf <strong>den</strong> Markt.<br />

Die Firma rapid product manufactor<strong>in</strong>g GmbH (rpm) nutzte e<strong>in</strong> neues Verfahren zur Herstellung<br />

von Kunststoff-Prototypen. Innerhalb kürzester Zeit wer<strong>den</strong> funktionstüchtige Modelle<br />

nach Kun<strong>den</strong>wunsch erstellt. Es wird weltweit (Jo<strong>in</strong>t-Venture <strong>in</strong> Detroit, USA) für Kun<strong>den</strong><br />

aus der Kfz-Industrie, Mediz<strong>in</strong>technik, Masch<strong>in</strong>enbau und der Unterhaltungselektronik produziert.<br />

Selbst die Rekonstruktion e<strong>in</strong>er Moorleiche stellte für das junge Unternehmen ke<strong>in</strong><br />

Problem dar. Im Jahr 2002 schaffte man es als Newcomer unter die TOP 100 der deutschen<br />

Unternehmen. Als europaweit erste Firma beherrschte rpm das Gießen von Polyamid, was<br />

wiederum wesentliche neue Geschäftsfelder eröffnete und die Stellung des Betriebes als<br />

technologisches Spitzenunternehmen festigte.<br />

Im Jahr 2003 konnte die rpm GmbH <strong>in</strong> das von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> neu errichtete Technologie-<br />

und Bus<strong>in</strong>essZentrum DTA an der Dieselstraße umziehen. Mit der Congate Unternehmensberatung<br />

zogen 2004 und der Firma IBR zwei weitere Unternehmen <strong>in</strong> der Dieselstraße<br />

15 e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> im Konzept Technologie Zentrum DTA ist damit etabliert<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Im Technologie- und GründerZentrum DTA am Juliusplatz 1 stehen derweil die Uhren<br />

nicht still.<br />

Neue Technologie entwickelte die ARS-Dental GmbH. Im Vordergrund stand dabei e<strong>in</strong> optisches<br />

Bissregistrierungssystem. Mit <strong>den</strong> Messergebnissen kann Zahnersatz <strong>in</strong> bislang nicht<br />

erreichter Passgenauigkeit angefertigt wer<strong>den</strong>.<br />

34


Die Elmtec Ingenieurgesellschaft mbH befasst sich mit der elektrischen Mess- und Prüftechnik.<br />

Kalibrierdienstleistungen und Beratungen über Qualitätsmanagement–Systeme run<strong>den</strong><br />

die Angebotspalette ab. Im Jahr 2009 verlässt die Elmtec Ingenieurgesellschaft mbH<br />

das Technologie- und GründerZentrum DTA um am Standort Königslutter alle Betriebsbereiche<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen Betriebsgebäude zu vere<strong>in</strong>en. Die Kooperation mit dem TGZ wird <strong>in</strong>dessen<br />

aufrechterhalten. Insbesondere im Bereich der Temperatur- und Luftfeuchtemessung<br />

wer<strong>den</strong> Labor- und Gerätekapazitäten des Zentrums weiterh<strong>in</strong> genutzt.<br />

Das Informatikbüro Ehlers beschäftigt sich seit 1994 bundesweit mit Netzwerken, Intelligenten<br />

Intercom-Systemen, Prozesssteuerung und -visualisierung sowie Mikroprozessor-<br />

Entwicklung <strong>in</strong> Echtzeitsystemen.<br />

Aus der seit 1998 im TGZ ansässigen Gesellschaft für Technische Mikrobiologie und<br />

Hygieneüberwachung - Dr. Graff und Partner (TMH) wird im Januar 2009 die Firma Mikrobiologie<br />

und Hygienekonzepte - Dr. Klages. Das Leistungsspektrum umfasst neben der<br />

Erstellung von Scha<strong>den</strong>analysen, Wasseruntersuchungen auch die Schulung und Ausbildung<br />

für Hygienebeauftragte sowie die Erstellung von Hygienekonzepten.<br />

Die IGS Development GmbH mit dem Bereich Koord<strong>in</strong>atenmesstechnik im Technologie-<br />

und MessZentrum DTA <strong>in</strong> der Collegienstraße ergänzen die Unternehmensvielfalt. Hochpräzise<br />

Messdienstleistungen für Kun<strong>den</strong> z.B. aus dem automobilen Sektor wer<strong>den</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> abgewickelt.<br />

Im Zuge e<strong>in</strong>er Firmen<strong>in</strong>ternen Umstrukturierung wer<strong>den</strong> zum 31.12.2010 die Messaktivitäten<br />

am Standort <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Die <strong>in</strong>terne Entwicklung bei der IGS-Development GmbH br<strong>in</strong>gt auch e<strong>in</strong>schnei<strong>den</strong>de Veränderungen<br />

für das TMZ-DTA mit sich. Die Suche nach e<strong>in</strong>em Nachfolgeunternehmen für die<br />

Nutzung der <strong>Stadt</strong>eigenen Koord<strong>in</strong>atenmessmasch<strong>in</strong>en blieb ohne Erfolg. So wurde die<br />

schmerzliche Entscheidung getroffen, die Masch<strong>in</strong>en am freien Markt zu veräußern und <strong>den</strong><br />

Koord<strong>in</strong>aten-Messbereich <strong>in</strong>nerhalb des TechnologieZentrums aufzulösen. Die angemieteten<br />

Räume im östlichen Collegienflügel wur<strong>den</strong> im Juni 2011 dem LK <strong>Helmstedt</strong> übergeben.<br />

Die Firma GFK-CFK Composite produzierte im Lam<strong>in</strong>ierverfahren hochspezielle, besonders<br />

belastbare Kunststoffteile für <strong>den</strong> Sport- und Rehabereich zum E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsgeräten,<br />

die für die Raumfahrt zum Muskelaufbau entwickelt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Im Herbst 2006 zog die<br />

GFK-CFK aus Platzgrün<strong>den</strong> an <strong>den</strong> Gewerbehof an <strong>den</strong> Schäferkamp 8 <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>.<br />

Die ISH Bildungs- und Beratungsgesellschaft mbH aus Hamburg gründet am 01.07.06<br />

e<strong>in</strong>e Auffanggesellschaft für die ehemaligen Mitarbeiter der <strong>Helmstedt</strong>er Lack- und Chemische<br />

Fabrik GmbH & Co. KG. Bis zum Herbst 2007 erhielten die Kun<strong>den</strong> der ISH Impulse<br />

und Anstöße für ihre berufliche Neuorientierung.<br />

Die Teutloff-Schule geme<strong>in</strong>nützige Schulgesellschaft mbH ist nach dem Zwangsauszug<br />

aus dem östlichen Collegienflügel im Jahr 2004 weiterh<strong>in</strong> Partner des TGZ. In der “Außenstelle<br />

Königslutter“ des Technologie Zentrum DTA wer<strong>den</strong> mit Hilfe der DTA-<br />

Geräteausrüstung Informations- und Telekommunikationselektroniker ausgebildet. Schon im<br />

Jahr 2006 kehrte die Teutloff-Schule nach <strong>Helmstedt</strong> zurück. Im TGZ-DTA am Juliusplatz<br />

wer<strong>den</strong> seitdem Schulungen im Bereich der beruflichen Integration und der Berufsvorbereitung<br />

durchgeführt.<br />

Zwei weitere Projekte starten im Jahr 2006, Forschung und Entwicklung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bereichen<br />

Abgas- und Brennstoffzellentechnologie. Beide Projekte wur<strong>den</strong> von der IGS-Development<br />

GmbH aufgesetzt. Die Projekte en<strong>den</strong> im Dezember 2008. Im Bereich der Brennstoffzellentechnik<br />

wurde die Entwicklung zur Patentreife getrieben. Zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt soll<br />

hier der Markte<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> dieses <strong>in</strong>novative Themenfeld gewagt wer<strong>den</strong>.<br />

35


Der Schulungs- und Ausbildungssektor <strong>in</strong>nerhalb des Technologie- und GründerZentrums<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 sowie 2008/2009 durch die Deutsche Angestellten Akademie<br />

(DAA) und die Ländliche Erwachsenenbildung <strong>in</strong> Niedersachsen e.V. (LEB) ergänzt.<br />

Im Januar 2007 startet die Firma Ligotec ihr Geschäftsmodell. Personaldienstleistungen<br />

s<strong>in</strong>d das Hauptthemenfeld des Unternehmens. Noch im Jahr 2007 wird der Standort nach<br />

Wolfsburg verlagert.<br />

Die Firma neuwagen-sofort.de GmbH bezieht im Sommer 2008 Büroräume im TGZ. Im<br />

Focus steht die Neuwagenvermittlung via Internet über e<strong>in</strong>e eigens entwickelte Plattform.<br />

Neuzugänge im Jahr 2009 s<strong>in</strong>d die Firmen Milax Großhandel Shop, hpm-Vermessung<br />

und die Garage <strong>Helmstedt</strong>.<br />

Der Milax Großhandel Shop ist e<strong>in</strong> Internet-Versandhandel für Damenunterbekleidung. Die<br />

Produkte wer<strong>den</strong> an B2B- und Endkun<strong>den</strong> <strong>in</strong> ganz Europa ausgeliefert. Ab Juli 2011 zieht<br />

sich man sich aus dem B2B Geschäft zurück und verlässt das TGZ DTA. Der Milax Shop<br />

wird aufgelöst, das Endkun<strong>den</strong>geschäft wird an e<strong>in</strong>em anderen Standort fortgesetzt.<br />

Hpm-Vermessung bietet neben <strong>den</strong> klassischen Vermessungsleistungen auch Präzisionsmessungen<br />

für <strong>den</strong> Anlagen und Masch<strong>in</strong>ebau. Modernste Technik, wie 3D Laserscanner<br />

und Lasertracker, kommt hier zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Unter dem Motto „Selbstständig mit e<strong>in</strong>er guten Idee“ berät das „garage-Netzwerk“ Gründer<br />

und Selbstständige <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Hamburg, Dortmund, Essen, Kiel sowie <strong>in</strong> Braunschweig und<br />

<strong>Helmstedt</strong>. In Sem<strong>in</strong>aren und E<strong>in</strong>zelgesprächen wer<strong>den</strong> Gründungswillige und Gründer auf<br />

dem Weg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit unterstützt. Fragen zu Themenfeldern wie Bus<strong>in</strong>essplan,<br />

Rechtsform, Steuern und Bankgespräch wer<strong>den</strong> hier behandelt.<br />

Im Januar 2011 bezog das Institut für Marktwirtschaft, kurz iMA gGmbH, Quartier im<br />

Technologie Zentrum DTA. Das iMA begleitet im Auftrag der AfA arbeitsuchende Personen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten Arbeitsmarkt.<br />

So vere<strong>in</strong>t der Name Technologie Zentrum DTA Deutsche Technische Akademie seit<br />

1996 e<strong>in</strong>e bunte Mischung aus Forschung und Entwicklung, Produktion und Dienstleistung<br />

sowie Ausbildung unter e<strong>in</strong>em Dach.<br />

Die Mitgliedschaft im Vere<strong>in</strong> Technologie-Centren Niedersachsen e.V. (vtn) und die Partnerschaft<br />

von „Innovation Niedersachsen“, die allesamt nützliche Netzwerke und Informationslieferanten<br />

s<strong>in</strong>d, unterstützt die Arbeit und die Entwicklung des TGZ.<br />

Das Technologie- und GründerZentrum DTA bietet seit 1996 optimale Bed<strong>in</strong>gungen für<br />

technologieorientierte Firmengründer. E<strong>in</strong>e fundierte Gründungsberatung begleitet <strong>den</strong> sicheren<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Selbstständigkeit. Die günstigen Miet- und Pachtbed<strong>in</strong>gungen halten<br />

das Risiko kle<strong>in</strong>. Der große Bestand an Inventar (Mess- und Prüfmittel, Labore<strong>in</strong>richtungen,<br />

Büroe<strong>in</strong>richtungen) kann <strong>in</strong>dividuell zusammengestellt und gepachtet wer<strong>den</strong>. Die Anmietung<br />

der zum Teil komplett e<strong>in</strong>gerichteten Labore (Chemie, Mikrobiologie, Oberflächentechnik<br />

usw.) ermöglicht <strong>den</strong> bedarfsgerechten E<strong>in</strong>stieg, e<strong>in</strong>e Erweiterung ist jederzeit möglich. So<br />

bleiben die Investitionen <strong>in</strong> der Gründungsphase überschaubar. Am Ende steht die Ausgründung<br />

und Belebung des <strong>Helmstedt</strong>er Wirtschaftsraumes mit jungen, standfesten und <strong>in</strong>novativen<br />

Unternehmen.<br />

Belegung 2000-2011<br />

36


Firma 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

ARS Dental GmbH G G G G G G G G G G G<br />

Congate B B B B B B B<br />

DAA G<br />

Elmtec G G G G G G G G G G G G<br />

Garage BS G G G<br />

GFK-CFK G<br />

hpm G G G<br />

IBR B B<br />

IGS-Development-A G G G<br />

IGS-Development-B G G G<br />

IGS-Development-M M M M M M M M M M M M<br />

iMA gGmbH G<br />

IP-Telnet G<br />

ISH G G<br />

LEB G G<br />

Ligotec G<br />

Mikrobiologie und Hygienekonzepte<br />

–<br />

G G G<br />

Dr. Klages<br />

Milax G G G<br />

Neuwagen Sofort G G G G<br />

rpm GmbH G G G G B B B B B B B B<br />

Teutloff M M M M M G G G G G G<br />

TMH G G G G G G G G G<br />

Technologie- und GründerZentrum<br />

DTA<br />

Technologie- und Mess-<br />

Zentrum DTA<br />

Technologie- und Bus<strong>in</strong>essZentrum<br />

DTA<br />

TGZ G<br />

TMZ M<br />

TBZ B<br />

Seit 2005 präsentiert sich das Technologie Zentrum DTA Deutsche Technische Akademie<br />

mit e<strong>in</strong>em neuen Logo. Die Silhouette des Juleums <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> wurde als Messskala<br />

dargestellt und symbolisiert die Verb<strong>in</strong>dung der ehemaligen Universität mit <strong>den</strong> heutigen<br />

Aktivitäten im TGZ. Die Marke „DTA“ steht somit nicht nur für Innovation sondern auch für<br />

Tradition.<br />

37


Märkte und Veranstaltungen<br />

Auf dem Schützenplatz an der Masch wer<strong>den</strong> als Traditionsveranstaltungen jährlich der<br />

Frühjahrs- und der Herbstmarkt durchgeführt. Veranstalter dieser Jahrmärkte ist die Harz –<br />

Heide – Event GmbH. Daneben wer<strong>den</strong> hier weitere Veranstaltungen wie z. B. das Schützenfest<br />

abgehalten.<br />

Des Weiteren stellt die <strong>Stadt</strong> das Messegelände <strong>in</strong> der Neuen Breite Nord als Zirkusplatz für<br />

Zirkusse zur Verfügung. Diese f<strong>in</strong><strong>den</strong> jährlich zwei Mal im Jahr statt.<br />

Die Wochenmärkte wer<strong>den</strong> auf dem Holzberg und dem Marktplatz<br />

durchgeführt. Der <strong>Helmstedt</strong>er Wochenmarkt stellt e<strong>in</strong>e<br />

traditionsreiche Veranstaltung dar und ist am Mittwoch und<br />

Samstag <strong>in</strong> der Zeit von 7:00 – 12:30 Uhr e<strong>in</strong> gern besuchter<br />

E<strong>in</strong>kaufstreffpunkt.<br />

2007 hat die <strong>Stadt</strong> erstmals wieder seit 2001 die Marktgebühren-Satzung<br />

geändert und die Gebühr von 1,07 € auf 1,13 € erhöht. E<strong>in</strong>e weitere Änderung<br />

sowie Erhöhung folgte 2010 auf 1,25 €.<br />

Neben der Änderung der Marktgebühren-Satzung wurde auch die Marktsatzung geändert.<br />

Ab 2008 dürfen nicht nur Waren im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es „grünen“ Marktes nach § 67 (1) GewO zugelassen<br />

wer<strong>den</strong>. Ziel war es, weitere Beschicker für <strong>den</strong> Markt zu gew<strong>in</strong>nen<br />

und die Angebotsvielfalt zu steigern.<br />

Seit 2006 wer<strong>den</strong> eigens für <strong>den</strong> Wochenmarkt Flyer und Plakate erstellt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurde auf der Internetseite der <strong>Stadt</strong> unter der Rubrik Wirtschaft<br />

e<strong>in</strong>e Seite „Wochenmarkt“ e<strong>in</strong>gerichtet. Interessierte und Kun<strong>den</strong><br />

können sich direkt über die Öffnungszeiten, allgeme<strong>in</strong>e Informationen über<br />

<strong>den</strong> Wochenmarkt und die Marktbeschicker erkundigen.<br />

In der zweiten Jahreshälfte 2010 gab es seitens der <strong>Stadt</strong> weitere Bestrebungen<br />

die Attraktivität des Wochenmarktes zu steigern.<br />

Hierzu wurde die 12. Klasse der Fachoberschule Wirtschaft der Berufsbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Schulen<br />

<strong>Helmstedt</strong> beauftragt, e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gkonzept für <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Wochenmarkt zu erstellen.<br />

Den Schülern wurde mit dem <strong>Helmstedt</strong>er Wochenmarkt e<strong>in</strong> „lebendiges Projekt“ geboten,<br />

<strong>in</strong> das sie ihre Ideen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen und selbst entschei<strong>den</strong> konnten, wie sie das Konzept<br />

aufbauen.<br />

Das geplante Ziel dieser Aktion war, neue sowie <strong>in</strong>sbesondere mehr jüngere Kun<strong>den</strong> zu gew<strong>in</strong>nen<br />

und somit dem Wochenmarkt mehr Beachtung zuzuführen. Des Weiteren soll aufgezeigt<br />

wer<strong>den</strong>, wo eventuelle Schwachstellen liegen, die behoben wer<strong>den</strong> könnten. Die Verwaltung<br />

erwartet von dem Konzept e<strong>in</strong>erseits die Feststellung des Ist-Zustandes und andererseits<br />

die Ermittlung von Verbesserungsmöglichkeiten e<strong>in</strong>schließlich ggf. deren Umsetzung,<br />

soweit sie s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>en.<br />

Die Schüler haben Marktanalysen durchgeführt, Prognosen erstellt<br />

und Wochenmarktbesucher- und beschicker nach ihren Wünschen<br />

und Vorstellungen befragt.<br />

Das Konzept liegt der <strong>Stadt</strong> nun vor, welches derzeit ausgewertet<br />

wird und demnächst vorgestellt wer<strong>den</strong> soll.<br />

39


Tourismus<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Mit der „Info am Markt“ <strong>in</strong> <strong>den</strong> Häusern Markt 7/8 wird <strong>den</strong> Bürgern<br />

und Besuchern <strong>Helmstedt</strong>s e<strong>in</strong>e Anlaufstelle für touristische<br />

Auskünfte, Tipps und Informationen wie z. B. zu behördlichen E<strong>in</strong>richtungen<br />

geboten. Seit der Eröffnung im Juli 2004 hat sich die<br />

E<strong>in</strong>richtung als erste Anlaufstelle etabliert, was sich <strong>in</strong> der guten<br />

Akzeptanz widerspiegelt.<br />

Die Info ist für Besucher wochentags durchgehend von 08.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Zusätzlich steht der Arbeitskreis der Gästeführer<strong>in</strong>nen der Deuregio Ostfalen am Wochenende<br />

Besuchern für touristische Fragen zur Verfügung.<br />

Hier können neben dem Erwerb von Souvenirs auch verschie<strong>den</strong>e Führungen oder der Grillplatz<br />

gebucht wer<strong>den</strong>. Die <strong>Helmstedt</strong>-Souvenirs können nicht nur <strong>in</strong> der Info am Markt erworben<br />

sondern auch im Onl<strong>in</strong>e-Shop bestellt wer<strong>den</strong>. 2006 erstellte die <strong>Stadt</strong> erstmals e<strong>in</strong>en<br />

eigenen Jahreskalender <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es CD-Kalenders. In <strong>den</strong> darauffolgen<strong>den</strong> <strong>Jahren</strong><br />

wurde das Angebot durch e<strong>in</strong>en Wandkalender erweitert.<br />

Seit 2011 ist die Info am Markt Vorverkaufsstelle für die Tickets der KVG (Kraftverkehrsgesellschaft<br />

mbH Braunschweig), wonach e<strong>in</strong>e starke Nachfrage herrscht.<br />

Teilnahme an Messen<br />

Um <strong>Helmstedt</strong> als touristisches Ausflugsziel zu vermarkten hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Jahren</strong> 2006 – 2011 an verschie<strong>den</strong>en Messen und Ausstellungen teilgenommen. Die zahlreichen<br />

Möglichkeiten <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> und Umgebung sowie deren Ausflugsziele konnten somit<br />

vorgestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Traditionell hat sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit e<strong>in</strong>em Informations- und Verkaufsstand auf dem<br />

jährlich stattf<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> „Tag der Niedersachsen“ <strong>in</strong> <strong>den</strong> Städten Cuxhaven, W<strong>in</strong>sen (Luhe),<br />

Melle, Hameln und Aurich erfolgreich präsentiert. Aufgrund e<strong>in</strong>er Parallelveranstaltung wurde<br />

2010 auf e<strong>in</strong>e Teilnahme <strong>in</strong> Celle verzichtet.<br />

Für <strong>Helmstedt</strong> besteht als Mitglied der „Hanse der Neuzeit“, e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung ehemaliger<br />

Hansestädte, die Möglichkeit, sich auf dem regelmäßig durchgeführten „Internationalen<br />

Hansetag“ vorzustellen. In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006, 2007 und 2008 hat die Verwaltung <strong>Helmstedt</strong><br />

daher <strong>in</strong> Osnabrück, Lippstadt und Salzwedel erfolgreich vertreten. Aufgrund der Entfernung<br />

zu Russland wurde 2009 auf e<strong>in</strong>e Teilnahme <strong>in</strong> Velikij Nowgorod verzichtet. Ebenfalls wurde<br />

auf e<strong>in</strong>e Teilnahme 2010 <strong>in</strong> Pärnu / Estland und 2011 <strong>in</strong> Kaunas / Litauen verzichtet.<br />

2008 und 2011 beteiligte sich die <strong>Stadt</strong> darüber h<strong>in</strong>aus auch an der 9. und 10. Elm-<br />

Lappwald-Messe mit e<strong>in</strong>em großzügigen Messestand.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> präsentierte sich weiterh<strong>in</strong> auf dem „Tag der Braunschweigischen Landschaft“<br />

2008 <strong>in</strong> Königslutter am Elm sowie 2010 <strong>in</strong> Wolfenbüttel. 2011 erfolgte e<strong>in</strong>e Teilnahme<br />

an der „Regio100“ <strong>in</strong> Brauschweig und der „8. Städtbörse“ <strong>in</strong> Hannover.<br />

Großes Interesse wurde <strong>Helmstedt</strong> bei allen Veranstaltungen vor allem als ehemalige Universitäts-<br />

und Grenzstadt entgegengebracht. Großer Nachfrage seit 2010 erfreut sich auch<br />

das Projekt des künftig entstehen<strong>den</strong> Bade- und Freizeitgewässers, welches aus <strong>den</strong> ehemaligen<br />

Braunkohletagebaue <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>/Harbke entsteht.<br />

40


Gründung e<strong>in</strong>es Arbeitskreises Lappwald<br />

Zur besseren Erschließung, Entwicklung und Vermarktung des Lappwaldes<br />

wurde der „Arbeitskreis Lappwald“ mit Vertretern aus <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong><br />

Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> gegründet und kam <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konstituieren<strong>den</strong> Sitzung<br />

am 07.10.2008 zu e<strong>in</strong>em ersten Treffen zusammen. Ziel des Arbeitskreises<br />

ist es, die lückenlose Ausschilderung der Wanderwege sowie<br />

die Ausweisung von Zielrouten zu besonderen Sehenswürdigkeiten<br />

voranzubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong>e erste Zusammenstellung der Sehenswürdigkeiten<br />

ist erfolgt. Das weitere Vorgehen soll <strong>in</strong> dem nächsten Arbeitskreis besprochen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Touristische H<strong>in</strong>weistafel an der Autobahn 2<br />

Seit 2010 wird für <strong>Helmstedt</strong> als ehemalige Universitätsstadt mit e<strong>in</strong>er touristischen H<strong>in</strong>weistafel<br />

an der Autobahn 2 <strong>in</strong> Höhe der Anschlussstelle <strong>Helmstedt</strong>-West geworben. Damit ist<br />

<strong>Helmstedt</strong> erstmals <strong>in</strong> dieser Form direkt an der Hauptverkehrsroute Hannover – Berl<strong>in</strong> präsent.<br />

<strong>Helmstedt</strong> erlangte somit e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Ersche<strong>in</strong>ungsbild und erhöhte die überregionale<br />

Präsenz.<br />

Wegweisersystem Innenstadt<br />

Zur besseren Orientierung der Besucher <strong>Helmstedt</strong>s hat die Verwaltung e<strong>in</strong> Wegweiser-<br />

System für die Innenstadt errichten lassen. Dieses System soll die Suche nach Behör<strong>den</strong>,<br />

Museen, öffentlichen Toiletten und sonstigen E<strong>in</strong>richtungen wie z. B. Bahnhof oder Juliusbad<br />

<strong>in</strong> der Innenstadt erleichtern. Dabei wurde ausschließlich an fußläufig erreichbare Ziele gedacht.<br />

Bei der Festlegung der zu beschildern<strong>den</strong> E<strong>in</strong>richtungen wurde bewusst auf Sehenswürdigkeiten<br />

verzichtet, da diese bereits entsprechend des Flyers „Kle<strong>in</strong>er Rundgang durch<br />

die Altstadt“ ausgeschildert s<strong>in</strong>d.<br />

41


<strong>Stadt</strong>führungen<br />

Die regulären <strong>Stadt</strong>führungen f<strong>in</strong><strong>den</strong> von April-Oktober je<strong>den</strong> 1. Samstag im Monat statt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wer<strong>den</strong> neben <strong>den</strong> regulären und historischen Sonderführungen weitere<br />

Themenführungen angeboten.<br />

Seit 2009 führt „Alrauneke von Helmoni“ die Gäste bei der Nächtlichen <strong>Stadt</strong>führung durch<br />

<strong>Helmstedt</strong>s Straßen und beantwortet Fragen wie z. B. wo Folterungen und H<strong>in</strong>richtungen<br />

vorgenommen wur<strong>den</strong>, ob es Hexen und Hexenmeister <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> gab oder wer <strong>den</strong> Abt<br />

umbrachte. Die Führung wird mit besonders großem Interesse entgegengenommen.<br />

Des Weiteren wird e<strong>in</strong> Rundgang durch Bad <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> dem die Geschichte des ehemaligen<br />

Heilbades näher erläutert wird und e<strong>in</strong>e Führung aus der Sicht von Frauen, welche das<br />

Leben der Frauen im Mittelalter bis h<strong>in</strong> zur heutigen Zeit beschreibt, angeboten.<br />

Am 13. August 2011 fand die erste „See-Führung“, für die sich über 60 Personen <strong>in</strong> der Info<br />

am Markt anmeldeten, statt. Künftig wird diese – neben <strong>den</strong> buchbaren Sonderführungen –<br />

regulär je<strong>den</strong> 2. Samstag im Monat angeboten. Aus <strong>den</strong> ehemaligen Braunkohletagebaue<br />

<strong>Helmstedt</strong> und Wulfersdorf entsteht <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>/Harbke e<strong>in</strong> touristisch reizvolles länderübergreifendes<br />

Bade- und Freizeitgewässer. Dazu wird <strong>in</strong> der Führung über die Tagebaugeschichte,<br />

die Entwicklung und die geplante Nutzung dieses Gewässers berichtet.<br />

Nachfolgend ist e<strong>in</strong>e Aufstellung über die Anzahl der gesamten durchgeführten Führungen<br />

zu sehen.<br />

Anzahl Personen<br />

2006 86 1848<br />

2007 83 1720<br />

2008 124 2132<br />

2009 130 2632<br />

2010 124 2510<br />

2011 (bis 30.06.) 56 926<br />

Neben <strong>den</strong> regulären Führungen wer<strong>den</strong> gebuchte <strong>Stadt</strong>führungen für Gruppen immer häufiger<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommen. Seit 2008 ist <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e positiv steigende Ten<strong>den</strong>z für<br />

Städtetouren zu verzeichnen, von der auch die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> profitiert. Nicht nur die Anzahl<br />

der durchgeführten <strong>Stadt</strong>führungen, sondern auch die der teilnehmen<strong>den</strong> Personen ist<br />

stark gestiegen.<br />

42


Gäste- und Übernachtungszahlen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

Die Zahlen wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Beherbergungsbetrieben monatlich berichtet. Allerd<strong>in</strong>gs ist anzumerken,<br />

dass die Zahlen leider nur teilweise übermittelt wer<strong>den</strong> und daher nicht genau<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Gästezahlen Übernachtungen<br />

2006 31744 59508<br />

2007 32631 57711<br />

2008 35365 60423<br />

2009 30676 53996<br />

2010 33837 59825<br />

2011 (bis 30.06.) 16888 28785<br />

In <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> geht der Trend eher <strong>in</strong> Richtung „Tagestourismus“, d. h. anstelle e<strong>in</strong>es<br />

längeren Aufenthalts <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> wer<strong>den</strong> lediglich Tagesausflüge unternommen. Dieses<br />

Verhalten ist auch bei Busreiseanbietern zu beobachten.<br />

Grillplatzvermietungen<br />

Der Grillplatz <strong>in</strong> Bad <strong>Helmstedt</strong> ist für viele <strong>Helmstedt</strong>er aber<br />

auch für Besucher e<strong>in</strong> attraktives Ausflugsziel.<br />

In <strong>den</strong> Sommermonaten ist der Grillplatz sehr gut ausgelastet,<br />

aber auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> W<strong>in</strong>termonaten wird dieser von Wandergruppen<br />

als Unterstand genutzt.<br />

Der Grillrost der Hütte wird jährlich erneuert.<br />

Anzahl Personen<br />

2006 62 3526<br />

2007 35 1057<br />

2008 35 914<br />

2009 46 1738<br />

2010 37 1093<br />

2011 (bis 30.06.) 13 610<br />

Die Nutzung bzw. Auslastung des Grillplatzes ist u. a. wetterabhängig. Bei verregneten<br />

Sommertagen kommt es häufig zu kurzfristigen Absagen.<br />

Die Anzahl der Nutzung hat sich seit 2006 stark verr<strong>in</strong>gert. Grund dafür ist, dass <strong>in</strong> 2006 e<strong>in</strong><br />

Wechsel des Pächters des Theater-Cafés stattgefun<strong>den</strong> hat und die Nutzung der Toiletten<br />

nur gegen e<strong>in</strong> Entgelt erfolgen kann.<br />

43


Produkt 5752 - Projekt Grenzenlos<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Seit dem Wegfall der ehemaligen <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze ist <strong>Helmstedt</strong> im wahrsten S<strong>in</strong>ne<br />

des Wortes „grenzenlos“. Das 1997 im Vere<strong>in</strong> Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e. V. verankerte<br />

Projekt ist auf vielfältige Weise bemüht, e<strong>in</strong>en Beitrag zur Wiedervere<strong>in</strong>igung<br />

Deutschlands zu leisten. In <strong>den</strong> Köpfen der Menschen bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich auch nach über 20 <strong>Jahren</strong><br />

E<strong>in</strong>heit noch immer Barrieren. Es geht um Grenzen und ihre Überw<strong>in</strong>dung, um Macht<br />

und Ohnmacht, um Demokratie und Diktatur.<br />

Das Projekt Grenzenlos steht auf 3 Säulen, diese s<strong>in</strong>d:<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />

Rundfahrt Grenzenlos Sonderveranstaltungen<br />

(Vorträge/Lesungen/Diskussionen)<br />

Im Nachfolgen<strong>den</strong> ist die Entwicklung der Rundfahrt Grenzenlos dargestellt. Die Sonderveranstaltungen<br />

und sonstigen Maßnahmen s<strong>in</strong>d aus der Tabelle, die die Entwicklung des Projektes<br />

widerspiegelt, ersichtlich. Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage s<strong>in</strong>d unter dem Produkt<br />

5753 eigens zusammengefasst.<br />

Mit dem Projekt Grenzenlos bekräftigt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ihren Anspruch, wichtiger Standort<br />

der Region im Bildungs- und Fortbildungssektor zu se<strong>in</strong>. Die drei Säulen des Projektes<br />

s<strong>in</strong>d überregional bekannt und tragen dazu bei, Grenzproblematik erfahrbar zu machen,<br />

letztlich mit dem Ziel zur Verständigung aufzurufen.<br />

Die Rundfahrt<br />

Die Konzentration erlebbarer Grenzgeschichte <strong>in</strong> Deutschland ist im Raum <strong>Helmstedt</strong> wie<br />

sonst nirgendwo vorhan<strong>den</strong>. Die eigens konzipierte Rundfahrt Grenzenlos verb<strong>in</strong>det diese<br />

E<strong>in</strong>richtungen mite<strong>in</strong>ander und ermöglicht dem Betrachter dadurch e<strong>in</strong>e Ost-West-<br />

Perspektive der Superlative. Im Zonengrenz-Museum <strong>Helmstedt</strong> bekommen die Teilnehmer<br />

e<strong>in</strong> geschichtliches Basisgrundwissen vermittelt. Anhand von Schaukästen und Orig<strong>in</strong>alen<br />

entsteht e<strong>in</strong> erster E<strong>in</strong>druck der Grenzproblematik. Die eigens für dieses Projekt geschulten<br />

Gästeführer/<strong>in</strong>nen begleiten danach die Gruppen zum Grenz<strong>den</strong>kmal Hötensleben. Insbesondere<br />

an diesem Ort ist es möglich, unterschiedliche Sichtachsen zu beleuchten. Wie sah<br />

das Leben im Sperrgebiet aus? Wie sah der Dienst der Grenzer aus? Und welche Sicht hatte<br />

man vom Westen aus auf die Absperranlagen? Danach wird die Ge<strong>den</strong>kstätte Deutsche Teilung<br />

Marienborn angefahren. Hier kann die Erfahrung gemacht wer<strong>den</strong>, wie und mit welchen<br />

Mitteln an der ehemaligen Kontrollstelle gearbeitet wurde.<br />

44


„Wir machen Geschichte erlebbar!“<br />

Besucherstatistik 2006 bis 2011<br />

Jahr Anzahl der Rundfahrtteilnehmer<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

4.463<br />

5.268<br />

5.807<br />

8.442<br />

7.596<br />

3.910<br />

(Stand Juni 2011)<br />

Der größte Anteil der Rundfahrtteilnehmer stammt aus <strong>den</strong> alten Bundesländern. Die Gruppen<br />

s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich zusammengesetzt. Die Tour wird von Schulklassen, Vere<strong>in</strong>en,<br />

Seniorengruppen, Betriebsausflügen und Sem<strong>in</strong>argruppen gebucht. Die Führungen wer<strong>den</strong><br />

auch englisch- und französischsprachig durchgeführt. Der Anteil der englischsprachigen<br />

Führungen ist gestiegen.<br />

Der allgeme<strong>in</strong>e Anstieg der Besucherzahlen wird auf das Doppeljubiläum 20 Jahre Mauerfall/20<br />

Jahre „Tag der deutschen E<strong>in</strong>heit“ zurückzuführen se<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs ist auch e<strong>in</strong> geändertes<br />

Geschichtsverständnis und damit mehr Geschichts<strong>in</strong>teresse zu beobachten. Auch die<br />

zahlreichen Werbemaßnamen der vergangenen Jahre tragen nun Früchte.<br />

45


Entwicklung des Projektes Grenzenlos von 2006 bis 2011<br />

Das Projekt Grenzenlos mit se<strong>in</strong>en Hauptkomponenten Rundfahrt Grenzenlos und<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage hat sich <strong>in</strong> dem besagten Zeitraum sehr gut entwickeln können.<br />

Die Zahl der Rundfahrtbesucher ist regelmäßig angestiegen. Die Geschäftsstelle des Vere<strong>in</strong>s<br />

hofft, diese Zahlen halten zu können. Durch die Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung<br />

müssen die Preise für die Rundfahrt Grenzenlos zum Ende des Jahres 2011 erhöht<br />

wer<strong>den</strong>. Die Resonanz auf die Rundfahrt Grenzenlos ist allgeme<strong>in</strong> sehr gut bis gut und wird<br />

sowohl als touristischer Ausflug als auch als geschichtliche Exkursion angenommen.<br />

Seit 2007 stellt sich der Vere<strong>in</strong> Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e. V. mit e<strong>in</strong>em neuen<br />

Logo und e<strong>in</strong>er Broschüre vor, die die Intention des Vere<strong>in</strong>s erläutert. Die Maßnahme war<br />

zur Akkreditierung neuer Förderer erforderlich gewor<strong>den</strong>, die Wahrnehmung <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

ist dadurch ebenfalls gestiegen.<br />

Durch das H<strong>in</strong>zugew<strong>in</strong>nen neuer Kooperationspartner ist es gelungen, zusätzlich besondere<br />

Veranstaltungen anzubieten, so dass das Projekt Grenzenlos überregional sehr bekannt gewor<strong>den</strong><br />

ist. Bekannte Referenten waren <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> zu Gast.<br />

Die nachfolgende Übersicht mit <strong>den</strong> wesentlichen Eckdaten lässt die Jahre 2006 bis 2011<br />

Revue passieren:<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

• E<strong>in</strong> Aufruf wird gestartet und Zeitzeugenberichte wer<strong>den</strong> gesammelt und<br />

veröffentlicht<br />

• Diverse Kooperationen mit Verbän<strong>den</strong>, Stiftungen und Gesellschaften<br />

(Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, Verband der Geschichtslehrer<br />

Deutschlands e. V., Friedrich-Naumann-Stiftung, Konrad-A<strong>den</strong>auer Stiftung)<br />

regional und überregional wer<strong>den</strong> begonnen<br />

• Fachtagung der Geschichtslehrer wird an die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />

angegliedert<br />

• Feier zum 10-jährigen Vere<strong>in</strong>sjubiläum im <strong>Helmstedt</strong>er Rathaus mit Joachim<br />

Gauck als Gastredner<br />

• Der Vere<strong>in</strong> präsentiert sich mit e<strong>in</strong>em neuen Logo und hat erstmals e<strong>in</strong>e<br />

kompakte Broschüre herausgegeben<br />

• Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wird mit dem Projekt Grenzenlos zum „Ort im Land<br />

der Ideen 2007“ nom<strong>in</strong>iert. Dieses Ereignis wird mit e<strong>in</strong>em großen Fest<br />

der Begegnung auf dem <strong>Helmstedt</strong>er Marktplatz gefeiert<br />

• Dr. Hubertus Knabe stellt se<strong>in</strong> Buch „Die Täter s<strong>in</strong>d unter uns“ e<strong>in</strong>em<br />

großen Publikum im Juleum vor<br />

• Ra<strong>in</strong>er Eppelmann besucht <strong>den</strong> Vere<strong>in</strong> Grenzenlos und stellt der Öffentlichkeit<br />

se<strong>in</strong> Buch „Erschossen <strong>in</strong> Moskau vor“<br />

• Die Deutsche Zentrale für Tourismus bietet die Rundfahrt Grenzenlos im<br />

e<strong>in</strong>er Themenfahrt anlässlich 20 Jahre nach dem Mauerfall an<br />

• Der Vere<strong>in</strong> Grenzenlos wird ausgewählt <strong>in</strong> Niedersachsen <strong>in</strong> Kooperation<br />

mit der Deutschen Gesellschaft e<strong>in</strong>e Veranstaltung zur Errichtung e<strong>in</strong>es<br />

Freiheits- und E<strong>in</strong>heits<strong>den</strong>kmals <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> durchzuführen. Der Deutsche<br />

Bundestag führt diese Veranstaltungsreihe <strong>in</strong> allen Bundesländern durch.<br />

46


2009<br />

2010<br />

2011<br />

Grenzenlos wurde ausgewählt, da sich der Vere<strong>in</strong> um die deutschdeutsche<br />

Geschichte bemüht.<br />

• In Kooperation mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands wird<br />

das „Internationale Symposium – Grenzen als <strong>in</strong>ternationales Problem“<br />

als Beitrag zum 20. Jahrestag des Mauerfalls <strong>in</strong> Deutschland durchgeführt.<br />

• Bisher höchste Teilnehmerzahl für die Rundfahrt Grenzenlos (8.000 Gäste)<br />

• Der Vere<strong>in</strong> ist beteiligt bei der Umsetzung der Brockenerklärung. E<strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerungsschild an die Teilung Deutschlands zwischen <strong>Helmstedt</strong> und<br />

Beendorf wird aufgestellt.<br />

• E<strong>in</strong>e Kooperation mit dem Historischen Sem<strong>in</strong>ar der Technischen Universität<br />

Braunschweig wird begonnen<br />

• Der Vere<strong>in</strong> Grenzenlos vertritt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> während e<strong>in</strong>es Festumzuges<br />

der <strong>Stadt</strong> Wolfenbüttel<br />

• Der Vere<strong>in</strong> Grenzenlos organisiert e<strong>in</strong> Treffen der <strong>Helmstedt</strong>er Ratsmitglieder<br />

mit Amtskollegen aus Sachsen-Anhalt zu e<strong>in</strong>em kommunalen Erfahrungsaustausch<br />

• Am 20. Jahrestag des Mauerfalls dem 09. November unternehmen Mitglieder<br />

der Landtage Niedersachsens und Sachsen-Anhalts e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Rundfahrt Grenzenlos<br />

• Der Vere<strong>in</strong> Grenzenlos bietet e<strong>in</strong>e Lesung/Diskussion im <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Rathaus an. Pastor Braune a. D. liest aus se<strong>in</strong>em Buch „Abseits der Protokollstrecke“.<br />

• Roman Grafe liest aus se<strong>in</strong>em Buch “Die Grenze durch Deutschland - E<strong>in</strong>e<br />

Chronik von 1945 bis 1990”.<br />

• Im Sommer 2010 ist die Publikation des „Internationalen Symposiums“<br />

unter dem Arbeitstitel „Grenzen als <strong>in</strong>ternationales Problem“ im Wochenschau<br />

Verlag ersche<strong>in</strong>en<br />

• Ende Juni 2010 fand die Veranstaltung „Kommunale Grenzgänge“ statt.<br />

Das Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>isterium veranstaltete <strong>in</strong> Kooperation mit der Deutschen<br />

Gesellschaft e. V. e<strong>in</strong>en Tag der kommunalen Begegnung <strong>in</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong>. Der Vere<strong>in</strong> Grenzenlos fungierte als Partner vor Ort.<br />

• Das Projekt Grenzenlos wurde offiziell anlässlich des Sommerfestes des<br />

Bundepräsi<strong>den</strong>ten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> vorgestellt. Ausgewählt waren <strong>in</strong>sgesamt 12<br />

Projekte bundesweit, die sich mit der Grenzproblematik und Wiedervere<strong>in</strong>igung<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

• Im September fand e<strong>in</strong>e Konzert-Lesung mit Freya Klier und Stephan<br />

Krawczyk statt.<br />

• Am 03. Oktober, dem 20. Jahrestag zum „Tag der deutschen E<strong>in</strong>heit“<br />

wurde e<strong>in</strong>e Feierstunde zur Aufnahme der Skulptur „La voute des ma<strong>in</strong>s“<br />

<strong>in</strong> die „Europäische Straße des Frie<strong>den</strong>s“ durchgeführt.<br />

• Im Dezember 2010 war Prof. Dr. Dr. von Thad<strong>den</strong> unser Gast. Die Lesung<br />

aus se<strong>in</strong>em Buch „Trieglaff“ begeisterte 250 Gäste.<br />

• Anfang Februar 2011 wurde Sascha Möbius <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Funktion als neuer<br />

Leiter der Ge<strong>den</strong>kstätte Deutsche Teilung Marienborn der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Herr Möbius ist gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des<br />

Vere<strong>in</strong>s Grenzenlos. Die Vorstellung erfolgte im <strong>Helmstedt</strong>er Rathaus.<br />

• Der Leiter der Außenstelle der BStU Magdeburg, Jörg Stoye, gab Anfang<br />

März e<strong>in</strong>en Überblick über die Entwicklungsphasen des DDR-<br />

47


M<strong>in</strong>isteriums für Staatssicherheit.<br />

• Die Rundfahrt Grenzenlos ist durch die Initiative TourismusRegion<br />

BraunschweigerLand zu e<strong>in</strong>em Zeit-Ort ernannt wor<strong>den</strong>. Dieser Verbund<br />

wirbt für die gesamte Region, die Ernennung zum Zeit-Ort ist daher als<br />

sehr positiv zu bewerten. Ebenso wie z. B. das Phaeno ist Grenzenlos<br />

e<strong>in</strong> ZeitOrt der Gegenwart.<br />

• Im Juni konnte durch e<strong>in</strong>e Kooperation mit der Politischen Bildungsstätte<br />

<strong>Helmstedt</strong> e. V. e<strong>in</strong> Vortrag mit Dr. H.-H. Hertle angeboten wer<strong>den</strong>. Die<br />

Veranstaltung war auf <strong>den</strong> 50. Jahrestag des Mauerbaues <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> ausgerichtet.<br />

• Im November konnte Herr Prof. Dr. Carl H. Hahn für e<strong>in</strong>en Vortrag gewonnen<br />

wer<strong>den</strong>. Herr Prof. Dr. Hahn wird über die deutsche Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

und die Wiedervere<strong>in</strong>igung mit VW <strong>in</strong> der Pionierrolle sprechen.<br />

• Im Dezember f<strong>in</strong>det ebenfalls e<strong>in</strong> Vortrag zum Mauerbau vor 50 <strong>Jahren</strong> <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> statt. Dieses Mal wer<strong>den</strong> die Auswirkungen für unsere Region beleuchtet.<br />

Vortragende Gäste s<strong>in</strong>d Prof. Dr. Gerd Biegel und Frau Dr. Andrea<br />

Kle<strong>in</strong>, die kulturgeschichtliche Anmerkungen zum Mauerbau 1961<br />

geben wird.<br />

48


Produkt 5753 - <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />

Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e.V. <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

Anknüpfend an die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstradition wer<strong>den</strong> im Rahmen des Projektes<br />

„Grenzenlos-Wege zum Nachbarn“ seit 1995 jeweils <strong>in</strong> zeitlicher Nähe zum Tag der deutschen<br />

E<strong>in</strong>heit <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage durchgeführt. Sie beschäftigen sich <strong>in</strong> wissenschaftlicher<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit <strong>den</strong> unterschiedlichen Entwicklungen der bei<strong>den</strong> deutschen<br />

Staaten und <strong>den</strong> daraus resultieren<strong>den</strong> Prägungen der Menschen, gehen jedoch außerdem<br />

über diese deutsche Thematik h<strong>in</strong>aus und behandeln im europäischen Kontext Fragen<br />

der Überw<strong>in</strong>dung von Grenzen im engeren und im weiteren S<strong>in</strong>ne, <strong>in</strong> der politischen<br />

Realität wie <strong>in</strong> <strong>den</strong> Köpfen der Menschen.<br />

Vorträge, Diskussionen und Gedankenaustausch über alle Fragen des Zusammenwachsens<br />

von Ost und West s<strong>in</strong>d Gegenstand der öffentlichen „<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage“, die jedes<br />

Jahr unter e<strong>in</strong>em bestimmten Thema stehen. Im alten Hauptgebäude der früheren Universität,<br />

dem Juleum, treffen Historiker, Wissenschaftler, Publizisten etc. aus ganz Deutschland<br />

und Europa zusammen. Seit 1998 wer<strong>den</strong> die Universitätstage <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

dem Potsdamer Zentrum für zeithistorische Forschung – Herrn Prof. Dr. Mart<strong>in</strong> Sabrow als<br />

wissenschaftlichem Leiter der Universitätstage - durchgeführt.<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Juleum Prof. Dr. Mart<strong>in</strong> Sabrow Beiratsvorsitzender Tobias Henkel<br />

Zur Unterstützung bei der Themen- und Referentenauswahl und der <strong>in</strong>haltlichen Durchführung<br />

der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage wurde im Jahr 2001 der Beirat der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />

gegründet. Gegenwärtig setzt sich der Beirat wie folgt zusammen:<br />

• Beiratsvorsitzender: Tobias Henkel, Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz<br />

• Manfred Flotho, Präsi<strong>den</strong>t des OLG Braunschweig a.D.<br />

• Uwe W<strong>in</strong>kler, Erster Kreisrat Landkreis <strong>Helmstedt</strong><br />

• Lorenz Flatt, Fa. OBI <strong>Helmstedt</strong><br />

• Matthias Gericke, Volksbank <strong>Helmstedt</strong> eG<br />

• Dr. Joachim Scherrieble, ehemaliger Leiter der Ge<strong>den</strong>kstätte Deutsche Teilung Marienborn<br />

• Dr. Michael Strohmann, Braunschweiger Zeitung<br />

• Benita Grüger-Vollheide, Gymnasium am Bötschenberg<br />

• Ra<strong>in</strong>er Kuck, Gymnasium Julianum <strong>Helmstedt</strong><br />

• Hans-Otto Regenhardt, Autor von Lehrbüchern zum Fach Geschichte<br />

• He<strong>in</strong>z-Dieter Eisermann, Bürgermeister<br />

49


In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006-2011 konnten wiederum ausgewiesene Kenner der Materie und bekannte<br />

Namen als Referenten gewonnen wer<strong>den</strong>. Hierzu zählten u.a. Götz Aly, Peter Hübner,<br />

W<strong>in</strong>fried Süß, Otfried Höffe, Harald Welzer, Volkhard Knigge, Claudia Kraft, Rudolf von<br />

Thad<strong>den</strong>, Axel Schildt, Andreas Rödder, Hans-Ulrich Wehler, Friedrich Schorlemmer, Uwe<br />

Timm, Ingrid Gilcher-Holtey, Jürgen Danyel, Gerd Koenen, Christian Semler, Knut<br />

Nevermann, Gerd Langguth, Ralph Jessen, Dorothee Wierl<strong>in</strong>g, Annette We<strong>in</strong>ke, Andreas<br />

Ludwig, Dieter Segert, Edgar Wolfrum, Anselm Doer<strong>in</strong>g-Manteuffel, Antonia Grunenberg,<br />

Konrad Jarausch, Robert Traba, Ulrich Pfeil, Simone Lässig, Adam Krzem<strong>in</strong>ski, Jochen Hellbeck,<br />

Christoph He<strong>in</strong>, Thomas Ahbe, Volker Depkat, Oliver von Wrochem, Jost Hermand,<br />

Ulrike Jureit, Christoph L<strong>in</strong>ks u. a.<br />

Podiumsdiskussion mit Friedrich Schorlemmer und Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Simone Lässig<br />

Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler im Jahr 2009 und Adam Krzem<strong>in</strong>ski im Jahr 2010<br />

Seit 1998 wer<strong>den</strong> die jeweiligen Vorträge der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage jährlich <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

von Herrn Prof. Dr. Sabrow herausgegebenen <strong>Helmstedt</strong>er Colloquien veröffentlicht.<br />

Die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage haben sich mittlerweile als traditionelle Veranstaltung <strong>in</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> etabliert. Sie haben dazu beigetragen, das kulturelle Gewicht und die öffentliche<br />

Anziehungskraft der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zu erhöhen. Auf <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen<br />

2010 brachte der M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>t des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer,<br />

zum Ausdruck, dass „die Bürger von <strong>Helmstedt</strong> und die <strong>Stadt</strong> durch die Universität und die<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage an I<strong>den</strong>tität gewonnen habe“. Durch verstärkte Werbemaßnahmen<br />

und die Nutzung und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung verschie<strong>den</strong>ster Kontakte konnte die überregionale<br />

Bekanntheit der Veranstaltung <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> deutlich gesteigert wer<strong>den</strong>. Die<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage haben e<strong>in</strong>en immer stärkeren Besucherzuspruch erreicht und<br />

verzeichnen mittlerweile e<strong>in</strong> Stammpublikum von bis zu 320 Teilnehmern pro Programmpunkt.<br />

So haben die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> - <strong>in</strong>sbesondere durch<br />

<strong>den</strong> Besuch des Bundespräsi<strong>den</strong>ten Horst Köhler im Jahr 2007, die Teilnahme des Niedersächsischen<br />

M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>ten Christian Wulff im Jahr 2009 und die Kooperation mit dem<br />

Verband der Geschichtslehrer Deutschlands e. V - deutschlandweite Anerkennung erfahren.<br />

Besuch des Bundespräsi<strong>den</strong>ten 2007 M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>t des Landes Niedersachsen M<strong>in</strong>isterpräsi<strong>den</strong>t des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Christian Wulff im Jahr 2009 Prof. Dr. Wolfgang Böhmer im Jahr 2010<br />

50


In Zeiten e<strong>in</strong>es schwierigen strukturellen wirtschaftlichen Umbruchs ist beabsichtigt, das Interesse<br />

der regionalen Öffentlichkeit auf die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und das hier vorhan<strong>den</strong>e Bildungsangebot<br />

<strong>in</strong> Tradition der <strong>Helmstedt</strong>er Universität zu lenken. Mit <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen<br />

bekräftigt die <strong>Stadt</strong> auch ihren Anspruch, wichtiger Standort der Region im<br />

Bildungs- und Fortbildungssektor zu se<strong>in</strong>.<br />

So f<strong>in</strong>det alljährlich auch e<strong>in</strong>e Vernetzung mit Interessierten <strong>in</strong> Schulen statt. Neben dem<br />

jährlich parallel zu <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstagen stattf<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> Ost-West-<br />

Schülersem<strong>in</strong>ar, an dem <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> Jugendliche der Gymnasien aus<br />

<strong>Helmstedt</strong>, Hal<strong>den</strong>sleben und Wittenberg teilgenommen haben, veranstaltet die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> seit dem Jahr 2007 die begleiten<strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Schüler-Universitätstage.<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler trugen <strong>in</strong> der Aula des Juleums ihre zu dem jeweiligen jährlichen<br />

Hauptthema der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage vorbereiteten Facharbeiten vor und erbrachten<br />

dabei herausragende Leistungen.<br />

„Die <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> gewachsenen Schülerprojekte im Rahmen der <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage<br />

s<strong>in</strong>d beispielhafte Modelle für e<strong>in</strong>en gelungenen Austausch zwischen Schulen, Wissenschaft<br />

und Universität“, erklärte der Beiratsvorsitzende und Direktor der Stiftung Braunschweigischer<br />

Kulturbeitz Tobias Henkel im Jahr 2010. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Allianz, die mit <strong>den</strong> Schulen aufgebaut wer<strong>den</strong> konnte.<br />

In <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> wur<strong>den</strong> die <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage vom Lions Club<br />

<strong>Helmstedt</strong> und der Bürgerstiftung Ostfalen unterstützt. Der Rotary Club <strong>Helmstedt</strong> beteiligte<br />

sich mit Preisvergaben für ausgezeichnete Schülerarbeiten. Im Jahr 2011 ist erstmalig die<br />

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel<br />

Mitveranstalter und Förderer der Schüler-Universitätstage.<br />

Das Historische Sem<strong>in</strong>ars der TU Braunschweig ist Kooperationspartner des Schülersem<strong>in</strong>ars<br />

im Rahmen der jährlichen <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage und begleitet die Schüler während<br />

der dreitägigen Sem<strong>in</strong>artage.<br />

Besucher <strong>in</strong> der Aula des Juleum Schüler-Referenten bei <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Schüler-Universitätstage<br />

In <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> konnten vermehrt Sponsoren für die traditionelle Veranstaltung <strong>in</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> gewonnen wer<strong>den</strong>. Neben <strong>den</strong> jährlich beständigen Hauptförderern Stiftung<br />

Braunschweigischer Kulturbesitz und Volksbank <strong>Helmstedt</strong> eG beteiligten sich die Stiftung<br />

Niedersächsischer Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Stiftung Niedersachsen, die<br />

ZEIT-Stiftung Ebel<strong>in</strong> und Gerd Bucerius, die Bürgerstiftung Ostfalen, die Stiftung Niedersachsen,<br />

die Henn<strong>in</strong>g von Burgsdorff-Stiftung, europe direct/Europa-Büro Braunschweig, der<br />

OBI-Markt <strong>Helmstedt</strong> und der Lions Club <strong>Helmstedt</strong>.<br />

Aufgrund dieser höheren Zuwendungsbeiträge konnte der städtische Anteil an <strong>den</strong> Sachkosten<br />

bei dem Produkt <strong>Helmstedt</strong>er Universitätstage deutlich reduziert wer<strong>den</strong>.<br />

51


Fachbereich 12: Jugend, Schulen, Sport<br />

1. Grundschulen (Produkt 2111)<br />

1.1 Vorbemerkung<br />

Gemäß § 102 Abs. 1 des Niedersächsischen Schulgesetzes (NSchG) s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

Träger der Grundschulen. Die Schulträger tragen nach § 113 Abs. 1 NSchG die<br />

sächlichen Kosten ihrer öffentlichen Schulen. Dazu gehören auch diejenigen Personalkosten,<br />

die nicht das Land trägt, also die Personalkosten für Schulhausmeister und<br />

Schulsekretär<strong>in</strong>nen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist zum Ende des Berichtszeitraums <strong>in</strong> ihrem Bereich Schulträger<strong>in</strong><br />

von <strong>in</strong>sgesamt fünf Grundschulen:<br />

• Grundschule Friedrichstraße<br />

• Grundschule St. Ludgeri<br />

• Grundschule Ostendorf<br />

• Grundschule Less<strong>in</strong>gstraße<br />

• Grundschule an der Pestalozzistraße mit Außenstelle Emmerstedt<br />

Schulorganisatorische und <strong>in</strong>haltliche Veränderungen im Berichtszeitraum s<strong>in</strong>d der Ziffer<br />

1.3 zu entnehmen.<br />

Es war der erklärte politische Wille, <strong>in</strong> der bis zum 31.10.2011 laufen<strong>den</strong> Wahlperiode<br />

über die etwaige Schließung e<strong>in</strong>er städtischen Grundschule nicht zu beraten.<br />

Ziel war der Erhalt aller fünf Grundschulen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> bis e<strong>in</strong>schließlich<br />

2011, um trotz rückläufiger Schülerzahlen e<strong>in</strong>e wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten.<br />

Gleichwohl sollen die Auswirkungen der demographischen Entwicklung<br />

geprüft und <strong>in</strong> die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung über die etwaige Aufhebung e<strong>in</strong>er<br />

Grundschule ab 2012 e<strong>in</strong>bezogen wer<strong>den</strong>. Insoweit möglicherweise notwendig<br />

wer<strong>den</strong>de Maßnahmen zur Fortentwicklung des Grundschulstandorts <strong>Helmstedt</strong><br />

wer<strong>den</strong> daher durch die Gremien erst <strong>in</strong> der Wahlperiode 2011 bis 2016 zu beraten<br />

se<strong>in</strong>.<br />

1.2 Entwicklung der Schülerzahlen<br />

Lagen die gesamten Grundschülerzahlen <strong>in</strong> <strong>den</strong> 90er <strong>Jahren</strong> teils deutlich über 1000<br />

K<strong>in</strong>der, s<strong>in</strong>d sie seither spürbar gesunken und setzen sich im Berichtszeitraum wie folgt<br />

zusammen:<br />

Jahr Friedrichstr. St. Ludgeri Ostendorf Less<strong>in</strong>gstr. Pestalozzistr. Emmerstedt Gesamt<br />

2006 143 129 146 205 157 111 891<br />

2007 139 140 123 192 136 106 836<br />

2008 145 145 116 175 128 82 791<br />

2009 129 141 116 174 120 73 753<br />

2010 130 129 110 181 114 67 731<br />

2011 131 125 118 175 113 77 739<br />

52


Tabelle 1: Grundschülerzahlen im Zeitraum 2006 bis 2011<br />

H<strong>in</strong>zukommen noch jährlich (<strong>in</strong> die Tabelle 1 nicht e<strong>in</strong>gerechnete) durchschnittlich etwa<br />

35 K<strong>in</strong>der, die an <strong>den</strong> Sprachheilklassen der Grundschule Less<strong>in</strong>gstraße beschult wer<strong>den</strong>,<br />

aber schulrechtlich zu der <strong>in</strong> Kreisträgerschaft bef<strong>in</strong>dlichen Förderschule Lernen<br />

Wichernschule gehören. Auch im Berichtszeitraum haben beide Schulen <strong>in</strong>soweit zum<br />

Wohle der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit diesem Förderbedarf zusammengewirkt.<br />

Der Entwicklungstrend für die e<strong>in</strong>zelnen Grundschulen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 bis 2011 ist<br />

dem nachfolgen<strong>den</strong> Diagramm zu entnehmen:<br />

Diagramm 1: Entwicklung der Schülerzahlen an <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Standorten, ohne Schüler/<strong>in</strong>nen der Sprachheilklassen<br />

Um die Entwicklung der tatsächlichen Grundschülerzahlen sowie <strong>den</strong> zu erwarten<strong>den</strong><br />

Trend gemäß der Geburtenzahlen für die kommen<strong>den</strong> Jahre im Verlauf möglichst anschaulich<br />

darzustellen, wurde über <strong>den</strong> Berichtszeitraum h<strong>in</strong>ausgehend der Zeitraum<br />

1995 bis 2016 abgebildet. Danach ergibt sich diese Entwicklung wie folgt:<br />

53


Diagramm 2: Entwicklung der Grundschülerzahlen 1995 bis 2016, ohne Schüler/<strong>in</strong>nen der Sprachheilklassen<br />

Nach der Prognose s<strong>in</strong>d die Schülerzahlen <strong>in</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> möglicherweise<br />

also wieder leicht steigend, erreichen aber <strong>den</strong>noch nicht die Werte der Jahre 2007 und<br />

davor. Die Entwicklung <strong>in</strong> der nächsten Wahlperiode bleibt <strong>in</strong>soweit – auch mit Blick auf<br />

die o.a. anstehen<strong>den</strong> schulpolitischen Entscheidungen – abzuwarten.<br />

1.3 Schulorganisatorische und <strong>in</strong>haltlich-pädagogische Veränderungen<br />

Gemäß § 106 Abs. 1 NSchG s<strong>in</strong>d die Schulträger verpflichtet, Schulen zu errichten, zu<br />

erweitern, e<strong>in</strong>zuschränken, zusammenzulegen, zu teilen oder aufzuheben, wenn die<br />

Entwicklung der Schülerzahlen dies erfordert. Insoweit wurde zum Schuljahresbeg<strong>in</strong>n<br />

2009/2010 die bis dah<strong>in</strong> rechtlich selbständige Grundschule Emmerstedt als Außenstelle<br />

der Grundschule an der Pestalozzistraße angegliedert, weil sich auch nach mehrfacher<br />

Stellenausschreibung ke<strong>in</strong> Schulleiter mehr für die Emmerstedter Grundschule fand.<br />

Diese Zusammenlegung war die e<strong>in</strong>zige schulorganisatorische Maßnahme im S<strong>in</strong>ne von<br />

§ 106 NSchG <strong>in</strong> der Wahlperiode 2006 bis 2011.<br />

Für die an <strong>den</strong> Grundschulen <strong>in</strong> der Trägerschaft der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> geführten schulischen<br />

Angebote haben sich im Berichtszeitraum teilweise Veränderungen <strong>in</strong> der <strong>in</strong>haltlich-pädagogischen<br />

Arbeit ergeben, die nachfolgend im Wesentlichen beschrieben wer<strong>den</strong>:<br />

- Schulk<strong>in</strong>dergärten<br />

An der Grundschule Friedrichstraße wurde e<strong>in</strong> Schulk<strong>in</strong>dergarten geführt, der allerd<strong>in</strong>gs<br />

aufgrund e<strong>in</strong>es entsprechen<strong>den</strong> Antrags der Grundschule Friedrichstraße mit<br />

Ratsbeschluss vom 06.03.2008 aufgelöst wurde. Wegen der ger<strong>in</strong>gen Schülerzahlen<br />

konnte ke<strong>in</strong>e dauerhafte Schulk<strong>in</strong>dergartengruppe e<strong>in</strong>gerichtet wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Schulk<strong>in</strong>dergarten wird an der Grundschule Pestalozzistraße geführt, und zwar <strong>in</strong>tegrativ<br />

mit der 1. Klasse geme<strong>in</strong>sam. Dieser Schulk<strong>in</strong>dergarten besteht auch noch zum<br />

Ende des Berichtszeitraums.<br />

54


- E<strong>in</strong>gangsstufe<br />

Nach § 6 Abs. 4 NSchG können Grundschulen <strong>den</strong> 1. und 2. Schuljahrgang als pädagogische<br />

E<strong>in</strong>heit führen, die von e<strong>in</strong>zelnen Schülern <strong>in</strong> drei Schuljahren durchlaufen<br />

wer<strong>den</strong> kann. Dadurch können langsamer lernende K<strong>in</strong>der besser und längerfristiger<br />

gefördert wer<strong>den</strong>, weil sie drei Jahre <strong>in</strong> der Klasse (E<strong>in</strong>gangsstufe) bleiben können<br />

und danach erst <strong>in</strong> <strong>den</strong> 3. Schuljahrgang aufrücken. Andererseits können die<br />

schneller lernen<strong>den</strong> K<strong>in</strong>der von der 1. Klasse direkt <strong>in</strong> die 3. Klasse wechseln. Diese<br />

K<strong>in</strong>der wür<strong>den</strong> damit e<strong>in</strong> Beschulungsjahr (quasi die bisherige 2. Klasse) überspr<strong>in</strong>gen.<br />

Die Grundschule Friedrichstraße arbeitet seit dem Schuljahr 2010/2011 nach<br />

Zustimmung durch <strong>den</strong> Verwaltungsausschuss erfolgreich mit diesem Modell.<br />

- Ganztagsschule<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des Wunsches vieler Eltern nach e<strong>in</strong>er längeren Verweildauer<br />

ihrer K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Schule wur<strong>den</strong> an der Grundschule Friedrichstraße zum Schuljahresbeg<strong>in</strong>n<br />

2006/07 und an der Grundschule St. Ludgeri zum Schuljahresbeg<strong>in</strong>n<br />

2010/11 offene Ganztagsschulen e<strong>in</strong>gerichtet. E<strong>in</strong>e Ganztagsschule ergänzt <strong>den</strong> Unterricht<br />

an m<strong>in</strong>destens vier Tagen der Woche zu e<strong>in</strong>em ganztägigen Unterrichts-,<br />

Förder- und Freizeitangebot. E<strong>in</strong>e offene Ganztagsschule liegt vor, wenn sich die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler freiwillig zu <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Ganztagsangeboten für die<br />

Dauer e<strong>in</strong>es Schulhalbjahres mel<strong>den</strong> können, wobei die Anmeldung dann aber zur<br />

Teilnahme verpflichtet. Die Schulen realisieren dieses schulische Angebot durch verschie<strong>den</strong>e<br />

Förder- und Freizeitangebote <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit diversen Kooperationspartnern.<br />

- Teilnahme am Regionalen Integrationsprojekt (RIK) des Landkreises<br />

<strong>Helmstedt</strong><br />

Beim RIK handelt es sich um e<strong>in</strong> Konzept zur sonderpädagogischen Grundversorgung<br />

an Grundschulen, das sich an Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit Schwierigkeiten <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Bereichen Lernen, Sprache und Verhalten richtet. Damit besteht für die teilnehmen<strong>den</strong><br />

Schulen die Möglichkeit, zunächst alle K<strong>in</strong>der im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen<br />

Förderplans präventiv zu fördern, bei <strong>den</strong>en sich e<strong>in</strong> sonderpädagogischer Förderbedarf<br />

entwickeln könnte. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, für die sich diese präventive Förderung<br />

als nicht ausreichend erweist, erhalten e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Förderung. Die K<strong>in</strong>der<br />

mit sonderpädagogischem Förderbedarf können somit <strong>in</strong> der wohnortnahen Grundschule<br />

verbleiben und wer<strong>den</strong> e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> allgeme<strong>in</strong>en Unterricht gefördert.<br />

E<strong>in</strong> Wechsel auf die Förderschule ist <strong>in</strong> besonders schwierigen Fällen aber auch weiterh<strong>in</strong><br />

möglich. Die Grundschulen können mit Zustimmung des Schulträgers selbst<br />

entschei<strong>den</strong>, ob und ab wann sie am RIK teilnehmen möchten.<br />

Die Zustimmung der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> als Schulträger<strong>in</strong> zur Teilnahme am RIK haben<br />

die städtischen Grundschulen durch entsprechen<strong>den</strong> Beschluss der zuständigen politischen<br />

Gremien im Berichtszeitraum wie folgt erhalten:<br />

• Grundschule Ostendorf am 03.12.2008<br />

• Grundschule an der Pestalozzistraße am 04.03.2010<br />

• Grundschule St. Ludgeri am 09.12.2010<br />

• Grundschulen Friedrichstraße und Less<strong>in</strong>gstraße am 17.02.2011<br />

Mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung haben die Vertragsstaaten<br />

(darunter auch Deutschland) das Recht von Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

auf Bildung anerkannt. Damit soll <strong>in</strong> der Schule gewährleistet wer<strong>den</strong>, dass Menschen<br />

aufgrund e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung nicht vom allgeme<strong>in</strong>en Schulsystem ausgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Da die Ausgestaltung des Schulbildungssystems Ländersache ist, muss das Land<br />

55


Niedersachsen <strong>in</strong>soweit noch entsprechende Vorkehrungen auch für die Grundschulen<br />

treffen. Die diesbezügliche Entwicklung bleibt abzuwarten und wird die kommende<br />

Wahlperiode berühren.<br />

Zur Realisierung der Beschulung e<strong>in</strong>es körperbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>des ab dem Schuljahr<br />

2011/12 wurde aber bereits <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sommerferien 2011 e<strong>in</strong>e beh<strong>in</strong>dertengerechte WC-<br />

Anlage <strong>in</strong> der Grundschule Pestalozzistraße e<strong>in</strong>gebaut. Diese Schule ist aufgrund der<br />

örtlichen Gegebenheiten des Schulgebäudes bereits grundsätzlich barrierefrei.<br />

1.4 Größere Bauliche Maßnahmen an Grundschulen (ohne Maßnahmen des Konjunkturpakets<br />

II)<br />

Nachfolgend s<strong>in</strong>d größere Bauunterhaltungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen im Berichtszeitraum<br />

aufgeführt. Die das Gebäude oder die Gebäudesubstanz betreffen<strong>den</strong> Maßnahmen<br />

haben sich teilweise auf mehrere Bauabschnitte bzw. Haushaltsjahre verteilt.<br />

Die Prioritätensetzung der e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmen im Rahmen der zur Verfügung stehen<strong>den</strong><br />

Haushaltsmittel erfolgte <strong>in</strong>sbesondere mit Blick auf <strong>den</strong> Sanierungs- bzw. Unterhaltungsbedarf<br />

unter Berücksichtigung der bautechnischen Gegebenheiten wie z.B. der<br />

unterschiedlichen Bausubstanz der e<strong>in</strong>zelnen Gebäude.<br />

Grundschule Maßnahme Haushaltsjahr(e) Kosten rd.<br />

Friedrichstraße Dachsanierung Trakt 3 2008 171,2 TEUR<br />

St. Ludgeri neuer Heizkessel (Rotes Gebäude) 2006 10,2 TEUR<br />

Fassa<strong>den</strong>anstrich (Gelbes Gebäude) 2006 9,3 TEUR<br />

Ostendorf Außentreppe als zweiter Fluchtweg 2011 20,0 TEUR<br />

(Hauptgebäude)<br />

neuer Heizkessel (Mehrzweckhalle) 2007 19,1 TEUR<br />

E<strong>in</strong>bau Blitzschutz (Mehrzweckhalle) 2007 7,3 TEUR<br />

Fassa<strong>den</strong>sanierung (Mehrzweckhalle) 2011 40,0 TEUR<br />

Less<strong>in</strong>gstraße Umbau e<strong>in</strong>es AUR zu e<strong>in</strong>em Hortraum 2010 9,6 TEUR<br />

Außentreppen als zweiter Fluchtweg 2011 41,8 TEUR<br />

(Hauptgebäude)<br />

Erneuerung der Trakttüren 2011 24,0 TEUR<br />

Pestalozzistraße Dachsanierung 2006 – 2009 32,3 TEUR<br />

Unterdeckensanierung (Schallschutz) 2007 – 2009 41,0 TEUR<br />

Sanierung des ehem. Schulk<strong>in</strong>dergartens<br />

(Teilbereich)<br />

2010 16,4 TEUR<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>dertentoilette 2011 18,0 TEUR<br />

Pestalozzistraße neuer Heizkessel 2006 13,5 TEUR<br />

(Außenstelle Abdichtung der Kellerwände (Bereich 2006 20,2 TEUR<br />

Emmerstedt) * Westgiebel)<br />

Dachsanierung (westliche Hälfte) 2007 48,3 TEUR<br />

Dachsanierung (Sanitärtrakt) 2010 13,6 TEUR<br />

Tabelle 3: Größere Bauunterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen an <strong>den</strong> städtischen Grundschulen im Zeitraum 2006<br />

bis 2011<br />

* Im Gegensatz zum Hortraum an der Grundschule Less<strong>in</strong>gstraße hat die bauliche Gestaltung<br />

des Hortraums an der Außenstelle Emmerstedt aufgrund der dortigen räumlichen Gegebenheiten<br />

ke<strong>in</strong>e besonderen Kosten verursacht.<br />

1.5 Umsetzung des Konjunkturpakets II an städtischen Grundschulen<br />

Auch die Schulen <strong>in</strong> städtischer Trägerschaft hatten <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2009 bis 2011 Anteil<br />

an <strong>den</strong> im Rahmen des Konjunkturpakets II durch <strong>den</strong> Bund zur Verfügung gestellten<br />

zusätzlichen Mitteln. Dadurch war es möglich, s<strong>in</strong>nvolle energetische Maßnahmen zu<br />

56


ealisieren, die EDV-Ausstattung im Rahmen des sog. Medienpaketes spürbar aufzuwerten<br />

und daneben <strong>den</strong> Schulen f<strong>in</strong>anziellen Raum zu geben, um für Unterrichtszwecke<br />

nach eigenen Schwerpunkten sog. „Räume mit besonderer Zweckbestimmung – Innovative<br />

Räume“ auszustatten. Die Mittel für diese „Innovativen Räume“ wur<strong>den</strong> aus <strong>den</strong> im<br />

Rahmen des Pauschalpaketes bereitgestellten Mitteln reserviert, um neben energetischen<br />

Maßnahmen auch <strong>in</strong> die Verbesserung des Unterrichtsbetriebs zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Die Umsetzung der e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmen stellt sich für die städtischen Grundschulen<br />

<strong>in</strong> der vorgenannten Zeitspanne 2009 bis 2011 wie folgt zusammengefasst dar:<br />

1.5.1 Förderschwerpunkt Schulbauförderung<br />

Grundschule Maßnahme Kosten rd. Eigenanteil rd.<br />

Ostendorf Energetische Sanierung (Wärmedäm- 81,0 TEUR 8,1 TEUR<br />

mung, Sonnenschutz)<br />

Tabelle 4: Kostensituation KPII-Förderschwerpunkt Schulbauförderung<br />

Weitere Maßnahmen wur<strong>den</strong> <strong>in</strong>nerhalb dieses Förderschwerpunkts nicht ausgeführt.<br />

1.5.2 Pauschalpaket<br />

Grundschule Maßnahme Kosten rd. Eigenanteil rd.<br />

Friedrichstraße Energetische Sanierung (Fenster, Außentüren,<br />

Wärmedämmung, Sonnenschutz)<br />

219,7 TEUR 43,1 TEUR<br />

Ostendorf Energetische Sanierung (Fenster, Außentüren)<br />

84,0 TEUR 16,5 TEUR<br />

Less<strong>in</strong>gstraße Energetische Sanierung (Wärmedäm- 260,0 TEUR 51,0 TEUR<br />

Summe<br />

mung, Sonnenschutz; Teilbereiche)<br />

563,7 TEUR 110,6 TEUR<br />

Tabelle 5: Zusammenfassung Kostensituation KPII-Pauschalpaket<br />

1.5.3 Medienpaket (Verbesserung des EDV-Schulnetzes durch zusätzliche Computer<br />

und besonderes Zubehör)<br />

Grundschule Maßnahme Kosten rd. Eigenanteil rd.<br />

Friedrichstraße Serverkauf/Schaffung von Lern<strong>in</strong>seln 4,8 TEUR 0,8 TEUR<br />

St. Ludgeri Serverkauf/Ausstattung mit Notebooks * 11,1 TEUR 2,0 TEUR<br />

Ostendorf Serverkauf/Schaffung von Lern<strong>in</strong>seln 4,3 TEUR 0,8 TEUR<br />

Less<strong>in</strong>gstraße Serverkauf/Schaffung von Lern<strong>in</strong>seln 4,8 TEUR 0,9 TEUR<br />

Pestalozzistraße Serverkauf/Schaffung von Lern<strong>in</strong>seln 3,8 TEUR 0,7 TEUR<br />

Emmerstedt Serverkauf/Schaffung von Lern<strong>in</strong>seln 4,3 TEUR 0,8 TEUR<br />

Summe 33,1 TEUR 6,0 TEUR<br />

Tabelle 6: Zusammenfassung Kostensituation KPII-Medienpaket<br />

* Die Grundschule St. Ludgeri hat aufgrund des gewünschten Konzepts ausschließlich Notebooks erhalten,<br />

deren Anb<strong>in</strong>dung mit WLAN (Funknetzwerk) entsprechend kosten<strong>in</strong>tensiver war. Im Übrigen konnte<br />

an diesem Schulstandort kaum auf vorhan<strong>den</strong>e bzw. verwendbare EDV-Ausstattung aufgebaut wer<strong>den</strong>,<br />

was die Mehrkosten erklärt.<br />

57


1.5.4 „Räume mit besondere Zweckbestimmung – Innovative Räume“<br />

Grundschule Maßnahme Kosten rd. Eigenanteil rd.<br />

Friedrichstraße Klassenzimmer im Grünen 19,7 TEUR 3,9 TEUR<br />

St. Ludgeri<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Snoezelenraums <strong>in</strong>cl.<br />

Raumsanierung<br />

14,5 TEUR<br />

2,8 TEUR<br />

3 Notebooks 1,8 TEUR 0,4 TEUR<br />

Küchenzeile im Gruppenraum 3,2 TEUR 0,6 TEUR<br />

Ostendorf Interaktive Wandtafel 3,7 TEUR 0,7 TEUR<br />

Universelles Mediensystem für <strong>den</strong> Technikunterricht<br />

13,6 TEUR<br />

2,7 TEUR<br />

Less<strong>in</strong>gstraße E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Schulküche 9,3 TEUR 1,8 TEUR<br />

Werkraum 22,1 TEUR 4,3 TEUR<br />

Pestalozzistraße Modellklassenraum 9,9 TEUR 1,9 TEUR<br />

Snoezelenraum 6,8 TEUR 1,3 TEUR<br />

Großle<strong>in</strong>wand 1,1 TEUR 0,2 TEUR<br />

Pestalozzistraße Modellklassenraum 9,9 TEUR 2,0 TEUR<br />

(Außenstelle WLAN-Router mit Zubehör 1,0 TEUR 0,2 TEUR<br />

Emmerstedt) digitale Filmkamera mit Stativ 0,4 TEUR 0,1 TEUR<br />

Beamerdeckenaufhängung 0,2 TEUR 0,1 TEUR<br />

Summe 117,2 TEUR 23,0 TEUR<br />

Tabelle 7: Zusammenfassung Kostensituation KPII-Pauschalpaket – „Innovative Räume“<br />

1.6 Kreisschulbaukasse<br />

Nach § 117 NSchG haben die Landkreise zur F<strong>in</strong>anzierung des Schulbaus e<strong>in</strong>e Kreisschulbaukasse<br />

zu errichten. Aus der für <strong>den</strong> Bereich des Landkreises <strong>Helmstedt</strong> gebildeten Kreisschulbaukasse<br />

erhalten der Landkreis selbst und die kreisangehörigen Schulträger darlehensweise<br />

Mittel zu <strong>den</strong> im NSchG aufgeführten Schulbauvorhaben. Die Mittel der Kreisschulbaukasse<br />

wer<strong>den</strong>, soweit die Rückflüsse aus gewährten Darlehen nicht ausreichen, zu<br />

zwei Dritteln vom Landkreis und zu e<strong>in</strong>em Drittel von <strong>den</strong> kreisangehörigen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> und<br />

Samtgeme<strong>in</strong><strong>den</strong> aufgebracht. Durch die Leistung der Beiträge zur Kreisschulbaukasse erfüllen<br />

die Schulträger zugleich ihre Verpflichtung, Rücklagen für <strong>den</strong> Schulbau zu bil<strong>den</strong>.<br />

Im Berichtszeitraum s<strong>in</strong>d von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ke<strong>in</strong>erlei Beiträge zur Kreisschulbaukasse<br />

zu leisten gewesen.<br />

1.7 Elternvertretung<br />

Gemäß § 97 NSchG wird <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, die Träger von mehr als zwei Schulen s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de- bzw. <strong>Stadt</strong>elternrat gebildet. Dieser wählt je e<strong>in</strong>en Vorstand, der aus e<strong>in</strong>em Vorsitzen<strong>den</strong>,<br />

e<strong>in</strong>em Stellvertreter und bis zu drei Beisitzen<strong>den</strong> besteht. Der <strong>Stadt</strong>elternrat ist<br />

jeweils für zwei Schuljahre zu bil<strong>den</strong>. Folgende Vorsitzende amtierten während des Berichtszeitraums:<br />

• 2005 – 2007: Herr Thomas Neher, Grundschule Less<strong>in</strong>gstraße<br />

• 2007 – 2009: Frau Sandra Witte, Grundschule Friedrichstraße<br />

• 2009 – 2011: Frau Sandra Witte, Grundschule Friedrichstraße<br />

Gegen Ende des Jahres 2011 wird für die Schuljahre 2011/2012 bis 2013/2014 e<strong>in</strong>e Neuwahl<br />

stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Nach <strong>den</strong> e<strong>in</strong>schlägigen rechtlichen Regelungen ist der <strong>Stadt</strong>elternrat auch<br />

58


vorschlagsberechtigt für <strong>den</strong> Sitz des stimmberechtigten Elternvertreters im kommunalen<br />

Schulausschuss (<strong>in</strong> der laufen<strong>den</strong> Wahlperiode AJFSS).<br />

2. Sonstige Jugendarbeit (Produkt 3625)<br />

2.1 Vorbemerkung<br />

Mit e<strong>in</strong>er seit vielen <strong>Jahren</strong> bestehen<strong>den</strong> Vere<strong>in</strong>barung hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit dem<br />

Landkreis <strong>Helmstedt</strong> geregelt, dass die <strong>Stadt</strong> bislang wahrgenommene Aufgaben der<br />

Jugendarbeit, der Förderung der Jugendverbände und der Jugendsozialarbeit <strong>in</strong> eigener<br />

Zuständigkeit und auf eigene Kosten fortführen darf. Außerdem dürfen von der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> auch neue Aufgaben der Jugend- und Jugendsozialarbeit übernommen wer<strong>den</strong>,<br />

wenn diese Aufgaben örtlichen Charakter haben.<br />

2.2 Durchführung von Maßnahmen<br />

Wichtiges Ziel der Arbeit der <strong>Stadt</strong>jugendpflege s<strong>in</strong>d der Erhalt und die Weiterentwicklung<br />

der Arbeit mit K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen. Nach wie vor gilt es deshalb, durch entsprechend<br />

wirksame Angebote der mitunter bestehen<strong>den</strong> Perspektivlosigkeit e<strong>in</strong>es Teils<br />

der Besucher entgegenzuwirken. Dabei nehmen die Festigung bestehender Besucherstrukturen<br />

und der Aufbau neuer Gruppen e<strong>in</strong>en besonderen Stellenwert e<strong>in</strong>. Voraussetzung<br />

hierfür bleiben jedoch die ausreichen<strong>den</strong> personellen und f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen.<br />

Folgende Angebote der <strong>Stadt</strong>jugendpflege s<strong>in</strong>d für <strong>den</strong> Zeitraum 2006 bis 2011 <strong>in</strong>soweit<br />

besonders und beispielhaft zu nennen:<br />

2.2.1 Ferienpass<br />

Die Aktion „Ferienpass“ ist seit 1975 e<strong>in</strong> fester Bestandteil der Freizeitangebote während<br />

der Sommerferien und wird K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 15 <strong>Jahren</strong> angeboten.<br />

Seit der letzten Preiserhöhung im Jahr 2009 kostet der Ferienpass e<strong>in</strong>schließlich<br />

Badekarte für das Waldbad Birkerteich 16,00 EUR, ohne Badekarte 10,00 EUR. Die<br />

ermäßigten Preise für K<strong>in</strong>der aus e<strong>in</strong>kommensschwachen Familien betragen 10,00 EUR<br />

für <strong>den</strong> Ferienpass mit Badekarte und 5,00 EUR ohne Badekarte.<br />

Dank der Mithilfe zahlreicher Vere<strong>in</strong>e, Jugendgruppen und ehrenamtlicher Helfer konnte<br />

<strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen jedes Jahr e<strong>in</strong>e Vielzahl von Aktivitäten angeboten wer<strong>den</strong>.<br />

Besonders beliebt s<strong>in</strong>d die Tagesfahrten <strong>in</strong> Freizeitparks sowie mehrtägige Fahrten.<br />

Im Berichtszeitraum wurde damit begonnen, die Vergabe der e<strong>in</strong>zelnen Ferienpassangebote<br />

EDV-gestützt zufallsbasiert abzuwickeln, damit e<strong>in</strong>e problemlose und gerechte<br />

Auslosung der angebotenen Aktivitäten – und hier hauptsächlich der besonders stark<br />

nachgefragten Angebote wie z.B. Tagesfahrten <strong>in</strong> Freizeitparks u.a. – sichergestellt wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

59


Im Berichtszeitraum wurde folgende Anzahl von Ferienpässen verkauft:<br />

Jahr verkaufte Ferienpässe<br />

Aufwand Ertrag Saldo<br />

mit Badekarte ohne Badekarte gesamt TEUR TEUR TEUR<br />

2006 463 30 493 20,5 7,3 13,2<br />

2007 355 54 409 20,5 6,9 13,6<br />

2008 299 42 341 22,6 6,2 16,4<br />

2009 289 50 339 22,1 6,9 15,2<br />

2010 301 50 351 21,2 7,1 14,1<br />

2011 288 47 335 20,0 6,2 13,8<br />

Tabelle 8: Entwicklung der Ferienpassverkäufe im Berichtszeitraum (Aufwand/Ertrag 2011 entspricht dem Haushaltsansatz)<br />

2.2.2 Sonstige Maßnahmen der Jugendpflege<br />

E<strong>in</strong>e weitere Maßnahme der <strong>Stadt</strong>jugendpflege ist die Herausgabe des Schulferienkalenders<br />

und - als Anerkennung für Inhaber der Jugendleiter-Card (sog. „Juleica“) - des<br />

Bonusheftes. In diesen Bonusheften bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich beispielsweise Gutsche<strong>in</strong>e für Bewerbungsfotos,<br />

Ermäßigungen für e<strong>in</strong>en VHS-Kurs, freier E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Brunnentheater,<br />

das Waldbad Birkerteich, das Juliusbad usw. Durch die vom Land Niedersachsen zentral<br />

und e<strong>in</strong>heitlich vorgegebene <strong>in</strong>ternetgestützte Erfassung der Juleica-Inhaber/<strong>in</strong>nen ist es<br />

aber leider schwierig gewor<strong>den</strong>, an die Adressen der <strong>Helmstedt</strong>er Juleica-Inhaber/<strong>in</strong>nen<br />

zu gelangen. Die Verteilung des Bonusheftes ist dadurch erschwert. Im Jahresdurchschnitt<br />

wur<strong>den</strong> rd. 15 Bonushefte jährlich verteilt. Die <strong>Stadt</strong>jugendpflege ist bemüht, diese<br />

Verteilungsquote weiter zu steigern.<br />

Bereits im Jahr 2001 wurde das Jugendbetreuerteam der <strong>Stadt</strong>jugendpflege gegründet.<br />

Bis heute ist das Team trotz wechselnder Zusammensetzungen sehr aktiv <strong>in</strong> der Jugendarbeit<br />

tätig und unterstützt dadurch die hauptamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter.<br />

Schwerpunkte s<strong>in</strong>d die Betreuung der unterschiedlichen Ferienpassangebote sowie<br />

der vielfältigen Aktionen, die im Jugend-, Freizeit- und Bildungszentrum <strong>Helmstedt</strong><br />

(JFBZ) angeboten wer<strong>den</strong>, aber auch der E<strong>in</strong>satz im Zusammenhang mit dem Spielmobil.<br />

Dieses Spielmobil wird neben <strong>den</strong> E<strong>in</strong>sätzen auf <strong>Helmstedt</strong>er Spielplätzen auch zum<br />

Beispiel bei Aktionen verschie<strong>den</strong>ster <strong>Helmstedt</strong>er Vere<strong>in</strong>e, beim Fußballk<strong>in</strong>dergartenturnier,<br />

beim <strong>Helmstedt</strong>er K<strong>in</strong>dertag und bei der Aktion „<strong>Helmstedt</strong> Spielt Fair“ e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Seit dem Jahr 2007 wird das Wochenprojekt „Internetreporter“ <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Schulen<br />

durchgeführt. Hierbei wer<strong>den</strong> die Jugendlichen mit e<strong>in</strong>em Camcorder ausgestattet und<br />

drehen zu verschie<strong>den</strong>en Themen e<strong>in</strong>en Kurzfilm, der anschließend EDV-gestützt geschnitten<br />

und auf Datenträger gebrannt wird. Diese selbst erstellten Filme wer<strong>den</strong> <strong>den</strong><br />

Schüler/<strong>in</strong>nen mitgegeben, um die Filme ggf. im Unterricht zu zeigen.<br />

Zum Ende des Berichtszeitraums begann die Jugendpflege mit e<strong>in</strong>em wöchentlichen Beratungsangebot<br />

zum Thema „Cybermobb<strong>in</strong>g“, bei dem es <strong>in</strong>sbesondere um <strong>den</strong> Schutz<br />

von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen vor Mobb<strong>in</strong>g im Internet geht. Die ersten Erfahrungen mit<br />

dem Angebot s<strong>in</strong>d sehr gut. Die Entwicklung dieses Angebots muss aber noch weiterverfolgt<br />

und ausgewertet wer<strong>den</strong>.<br />

Weitere – teilweise seit vielen <strong>Jahren</strong> regelmäßige – Veranstaltungen wie z.B. die<br />

„School’s out-Party“, das K<strong>in</strong>derfest am Langen Wall, der „Skatercontest“ sowie Alkohol-<br />

und Gewaltpräventionsveranstaltungen haben das Angebot der <strong>Stadt</strong>jugendpflege im<br />

Berichtszeitraum abgerundet.<br />

60


2.2.3 Förderung der freien Träger der Jugendarbeit<br />

Im Rahmen der freiwilligen Leistungen gewährt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>den</strong> Jugendgruppen,<br />

die dem <strong>Stadt</strong>jugendr<strong>in</strong>g angehören, sowie dem „R<strong>in</strong>g Politischer Jugend“ Zuwendungen.<br />

So erhielten im Berichtszeitraum 15 zum <strong>Stadt</strong>jugendr<strong>in</strong>g gehörige Jugendgruppen<br />

e<strong>in</strong>en jährlichen Zuschuss <strong>in</strong> Höhe von jeweils 250 EUR. Jugendgruppen, die<br />

zudem e<strong>in</strong> eigenes Jugendheim verwalten, erhielten 375 EUR pro Jahr. Im „R<strong>in</strong>g Politischer<br />

Jugend“ ist seit dem Jahr 2009 lediglich noch der Ortsverband der Jungen Union<br />

tätig. Dieser Ortsverband erhielt zur Förderung der politischen Bildungsarbeit e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung von 375 EUR jährlich.<br />

Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) erhielt im Berichtszeitraum für die Durchführung<br />

der Schularbeitenhilfe e<strong>in</strong>en jährlichen Zuschuss <strong>in</strong> Höhe von 21,1 TEUR sowie<br />

für die Durchführung von <strong>Stadt</strong>randerholungsmaßnahmen <strong>in</strong> Langeleben bei Königslutter<br />

am Elm alljährlich 2,2 TEUR. Zusätzlich zum gewährten Zuschuss für die<br />

Schularbeitenhilfe wird seitens der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> die kalkulatorische Miete für die von<br />

der AWO zu diesem Zweck genutzten Räume im JFBZ <strong>in</strong> Höhe von jährlich 16,0 TEUR<br />

übernommen.<br />

Außerdem wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er Jugendgruppen und Jugendsportabteilungen für die<br />

Durchführung von Fahrten und Freizeitlagern Zuschüsse <strong>in</strong> Höhe von 2,50 EUR pro Tag<br />

und Teilnehmer gewährt. Die Aufwendungen entwickelten sich im Berichtszeitraum wie<br />

folgt:<br />

2006 = rd. 9,2 TEUR<br />

2007 = rd. 7,8 TEUR<br />

2008 = rd. 7,6 TEUR<br />

2009 = rd. 6,5 TEUR<br />

2010 = rd. 4,5 TEUR<br />

Zum Redaktionsschluss dieses Berichts war das Jahr 2011 noch nicht schlussgerechnet.<br />

2.2.4 K<strong>in</strong>der- und Jugenderholung<br />

Jährlich jeweils 40 K<strong>in</strong>der hatten bis zum Jahr 2008 die Möglichkeit, sich an dem städtischen<br />

Ferienlager am Lenster Strand, das sich über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 19 Tagen erstreckte,<br />

zu beteiligen. Den E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> Höhe von rd. 10,0 TEUR e<strong>in</strong>schließlich des<br />

Zuschusses vom Landkreis <strong>Helmstedt</strong> stan<strong>den</strong> Ausgaben von rd. 17,0 TEUR gegenüber.<br />

Aufgrund des nachlassen<strong>den</strong> Interesses an dem städtischen Ferienlager am Lenster<br />

Strand wurde im Jahr 2008 beschlossen, künftig ke<strong>in</strong>e eigene städtische Ferienfreizeit<br />

mehr anzubieten. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund, dass <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> weder bei der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> noch bei <strong>den</strong> vom Kreissportbund (KSB) angebotenen Fahrten e<strong>in</strong>e Auslastung<br />

der zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Ferienplätze erfolgte, wurde mit dem KSB e<strong>in</strong>e Kooperation<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Seit 2009 beteiligt sich deshalb die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

Zuschuss von rd. 3,8 TEUR an <strong>den</strong> vom KSB angebotenen Ferienfreizeiten.<br />

2.2.5 Schulprojekte an <strong>den</strong> städtischen Grundschulen<br />

Als e<strong>in</strong> besonderer Schwerpunkt wird die Gruppe der 6- bis 11Jährigen angesehen.<br />

Deshalb wur<strong>den</strong> ab September 2006 bis August 2010 Projekte mit <strong>den</strong> <strong>Helmstedt</strong>er<br />

61


Grundschulen durchgeführt, um die geme<strong>in</strong>same Arbeit zu fördern. Dadurch wurde auch<br />

der Kontakt mit <strong>den</strong> Schülern aufgebaut und ihnen das Jugendzentrum näher gebracht.<br />

Die geplanten Aktionen wur<strong>den</strong> sowohl an <strong>den</strong> Schulen als auch im Jugendzentrum<br />

durchgeführt.<br />

Um aber die Qualität der orig<strong>in</strong>ären Angebote im JFBZ zu sichern, mussten diese<br />

Schulprojekte aus personalwirtschaftlichen Grün<strong>den</strong> leider ab August 2010 e<strong>in</strong>gestellt<br />

wer<strong>den</strong>. Die weitere Entwicklung bleibt <strong>in</strong> der kommen<strong>den</strong> Wahlperiode zu beobachten.<br />

3. K<strong>in</strong>dertagesstätten (Produkt 3651)<br />

3.1 Vorbemerkung<br />

Zuständig für das K<strong>in</strong>dertagesstättenwesen nach dem K<strong>in</strong>der- und Jugendhilferecht<br />

(SGB VIII – K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfegesetz [KJHG]) ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bereich der örtliche<br />

Träger der öffentlichen Jugendhilfe, hier also der Landkreis <strong>Helmstedt</strong>. Nach <strong>den</strong> e<strong>in</strong>schlägigen<br />

rechtlichen Regelungen ist es aber möglich, dass Geme<strong>in</strong><strong>den</strong>, die nicht kraft<br />

Gesetzes örtliche Aufgabenträger s<strong>in</strong>d, im E<strong>in</strong>vernehmen mit dem zuständigen örtlichen<br />

Träger der öffentlichen Jugendhilfe solche Aufgaben wahrnehmen können.<br />

Hiervon haben bereits vor nahezu zwei Jahrzehnten der Landkreis <strong>Helmstedt</strong> und die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit der „Vere<strong>in</strong>barung über die Wahrnehmung von Aufgaben der öffentlichen<br />

Jugendhilfe zwischen dem Landkreis und <strong>den</strong> kreisangehörigen Gebietskörperschaften“<br />

Gebrauch gemacht. Mit dieser Vere<strong>in</strong>barung, die auch im Berichtszeitraum<br />

kreisweit e<strong>in</strong>heitlich bestand, hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> für ihren Bereich die Wahrnehmungszuständigkeit<br />

für das K<strong>in</strong>dertagesstättenwesen übernommen. Lediglich die Regelung<br />

und Ausgestaltung der K<strong>in</strong>dertagespflege verblieb <strong>in</strong> der Zuständigkeit des Landkreises<br />

<strong>Helmstedt</strong>. Kreisweit gesehen bleibt trotz dieser Vere<strong>in</strong>barung aber selbstverständlich<br />

die Gesamtverantwortung des Landkreises für die Erfüllung der Aufgaben nach<br />

dem SGB VIII e<strong>in</strong>schließlich der Planungsverantwortung sowie die Gewährleistungspflicht<br />

unberührt.<br />

3.2 Änderung maßgeblicher Rechtsvorschriften im Berichtszeitraum<br />

Während sich bis zum Jahr 2004 die für das K<strong>in</strong>dertagesstättenwesen maßgeblichen<br />

Vorschriften grundsätzlich aus dem SGB VIII und dem Nds. K<strong>in</strong>dertagesstättengesetz<br />

ergaben und zuvörderst <strong>den</strong> rechtsanspruchserfüllen<strong>den</strong> K<strong>in</strong>dergartenplatz im Fokus<br />

hatten, hat sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> Folgejahren mit Blick auf die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

e<strong>in</strong>e Entwicklung darüber h<strong>in</strong>ausgehender Betreuungsangebote für K<strong>in</strong>der ergeben. So<br />

erweiterte bereits <strong>in</strong> der letzten Wahlperiode (2001 bis 2006) das sog. „Tagesbetreuungsausbaugesetz<br />

(TAG)“ seit Dezember 2004 für die Altersgruppe der 3- bis<br />

6jährigen K<strong>in</strong>der <strong>den</strong> bereits seit <strong>Jahren</strong> bestehen<strong>den</strong> Rechtsanspruch auf e<strong>in</strong>en halbtägigen<br />

K<strong>in</strong>dergartenplatz erstmals um e<strong>in</strong>en Anspruch auf bedarfsgerechte ganztägige<br />

Betreuung, die hilfsweise auch über die K<strong>in</strong>dertagespflege realisiert wer<strong>den</strong> konnte. Für<br />

1- bis 3jährige K<strong>in</strong>der (Krippenplätze) sowie Schulk<strong>in</strong>der (Hortplätze) sah das TAG h<strong>in</strong>gegen<br />

nur die Vorhaltung e<strong>in</strong>es bedarfsgerechten Angebots an Plätzen vor.<br />

Maßgebliche neue Rechtsvorschrift für die Ausgestaltung der K<strong>in</strong>dertagesbetreuung und<br />

damit zentraler „Bauste<strong>in</strong>“ bei deren Ausbau war im Berichtszeitraum das sog. „K<strong>in</strong>derförderungsgesetz<br />

(KiföG)“. Bund, Länder und Kommunen haben <strong>in</strong>soweit zuvor vere<strong>in</strong>bart,<br />

bis zum Jahr 2013 für bundesdurchschnittlich 35 Prozent aller K<strong>in</strong>der im Alter von<br />

unter drei <strong>Jahren</strong> Tagesbetreuungsplätze zu schaffen (sog. „Krippengipfel“). In Nieder-<br />

62


sachsen soll bis zum Jahr 2013 für jedes dritte K<strong>in</strong>d unter drei <strong>Jahren</strong> e<strong>in</strong> Betreuungsangebot<br />

(Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätte oder <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagespflege) bereitstehen.<br />

Das KiföG ist demgemäß im Dezember 2008 <strong>in</strong> Kraft getreten und soll nach dem Willen<br />

des Bundesgesetzgebers <strong>den</strong> Ausbau e<strong>in</strong>es qualitativ hochwertigen Betreuungsangebotes<br />

beschleunigen und <strong>den</strong> Eltern Wahlmöglichkeiten h<strong>in</strong>sichtlich der Betreuungsform<br />

eröffnen. Letztendliches Gesetzesziel war es, ab dem 01. August 2013 nach Abschluss<br />

der Ausbauphase e<strong>in</strong>en Rechtsanspruch auf e<strong>in</strong>en Betreuungsplatz für alle K<strong>in</strong>der vom<br />

vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr e<strong>in</strong>zuführen. Da dieser Betreuungsplatz<br />

entweder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Krippe oder <strong>in</strong> Form von K<strong>in</strong>dertagespflege realisiert<br />

wer<strong>den</strong> soll, wurde mit diesem Gesetz zudem die Tagespflege als Betreuungsform deutlich<br />

profiliert, <strong>in</strong>dem rd. 30 Prozent der neuen Plätze <strong>in</strong> diesem Bereich geschaffen wer<strong>den</strong><br />

sollen. Für die Vorhaltung und Ausgestaltung der K<strong>in</strong>dertagespflege ist jedoch der<br />

Landkreis <strong>Helmstedt</strong> als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe nach wie vor zuständig<br />

(vgl. Ziffer 3.1).<br />

Konkret – und auch maßgeblich für die von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zu realisieren<strong>den</strong> Maßnahmen<br />

– sieht das KiföG e<strong>in</strong>en stufenweisen Ausbau der Krippenplätze bis zum Jahr<br />

2013 vor. In der 1. Ausbaustufe (Zeitraum vom 16.12.2008 bis 31.07.2013) gestalten<br />

sich die Ansprüche auf Plätze <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten zunächst wie folgt:<br />

Altersgruppe Angebotsumfang<br />

unter 3jährige Es ist e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Platzangebot vorzuhalten. Familien mit erweiterten<br />

Bedarfskriterien (Eltern bzw. Alle<strong>in</strong>erziehende, die erwerbstätig, arbeitssuchend<br />

oder <strong>in</strong> Ausbildung s<strong>in</strong>d bzw. Leistungen zur E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> Arbeit<br />

erhalten) s<strong>in</strong>d bei der Platzvergabe vorrangig zu berücksichtigen.<br />

3- bis 6jährige Es besteht e<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf e<strong>in</strong>en halbtägigen K<strong>in</strong>dergartenplatz, zu<br />

dessen Anspruchserfüllung e<strong>in</strong> Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagespflege nicht genügt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus besteht e<strong>in</strong> bedarfsgerechter Anspruch auf e<strong>in</strong>en Ganztagesplatz,<br />

der hilfsweise auch über die K<strong>in</strong>dertagespflege realisiert wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

über 6jährige Es ist e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Platzangebot vorzuhalten.<br />

Tabelle 9: rechtliche Anspruchssituation bis 31.07.2013<br />

In der 2. Ausbaustufe (ab 01.08.2013) wird die nachstehende Anspruchssituation gelten:<br />

Altersgruppe Angebotsumfang<br />

unter 1jährige Es ist e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Platzangebot vorzuhalten. Familien mit erweiterten<br />

Bedarfskriterien (Eltern bzw. Alle<strong>in</strong>erziehende, die erwerbstätig, arbeitssuchend<br />

oder <strong>in</strong> Ausbildung s<strong>in</strong>d bzw. Leistungen zur E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> Arbeit<br />

erhalten) s<strong>in</strong>d bei der Platzvergabe vorrangig zu berücksichtigen.<br />

1- bis 3jährige Es besteht e<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf Förderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tagese<strong>in</strong>richtung oder<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagespflege.<br />

3- bis 6jährige Es besteht e<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf e<strong>in</strong>en halbtägigen K<strong>in</strong>dergartenplatz, zu<br />

dessen Anspruchserfüllung e<strong>in</strong> Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagespflege nicht genügt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus besteht e<strong>in</strong> bedarfsgerechter Anspruch auf e<strong>in</strong>en Ganztagesplatz,<br />

der hilfsweise auch über die K<strong>in</strong>dertagespflege realisiert wer<strong>den</strong><br />

kann.<br />

über 6jährige Es ist e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Platzangebot vorzuhalten.<br />

Tabelle 10: rechtliche Anspruchssituation ab 01.08.2013<br />

63


Im Zusammenhang mit dem nunmehr ursächlich durch das KiföG normierten Bestreben,<br />

die Krippenplätze auszubauen, erließ das Land Niedersachsen mit Wirkung zum<br />

01.01.2008 die „Richtl<strong>in</strong>ie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Investitionen<br />

im Bereich der K<strong>in</strong>derbetreuung der unter Dreijährigen (Richtl<strong>in</strong>ie Investitionen<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung)“ zur f<strong>in</strong>anziellen Förderung des Ausbaus von Betreuungsplätzen<br />

für unter 3jährige K<strong>in</strong>der. Mit diesem Programm können <strong>den</strong> Kommunen Zuwendungen<br />

<strong>in</strong> Höhe von 13,0 TEUR je neuem Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Neubau und <strong>in</strong> Höhe von 5,0 TEUR,<br />

wenn vorhan<strong>den</strong>e Räume umgebaut wer<strong>den</strong>, gewährt wer<strong>den</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus können<br />

Anschaffungen von Ausstattungsgegenstän<strong>den</strong> je Platz mit 1,5 TEUR bezuschusst wer<strong>den</strong>.<br />

Die Inanspruchnahme dieser Zuwendungsmittel für Krippenbauten im Bereich der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ergibt sich aus Ziffer 3.4.1 unten.<br />

In diesem Zusammenhang muss aber ausdrücklich erwähnt wer<strong>den</strong>, dass unser Kommunaler<br />

Spitzenverband – der Nds. Städtetag – das im KiföG niedergeschriebene Ausbauziel<br />

als gefährdet ansieht. So habe sich laut Nds. Städtetag herausgestellt, dass <strong>in</strong><br />

Niedersachsen deutlich mehr Krippenplätze benötigt wür<strong>den</strong> als angenommen. Die vom<br />

Land Niedersachsen mit der Förderrichtl<strong>in</strong>ie bereitgestellten Zuwendungsmittel wür<strong>den</strong><br />

faktisch nicht ausreichen, dasjenige umzusetzen, was beim sog. „Krippengipfel“ beschlossen<br />

wurde. Etwaige Konsequenzen daraus wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong> politischen Gremien<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> der ab dem 01. November 2011 beg<strong>in</strong>nen<strong>den</strong> neuen Wahlperiode<br />

zu beraten se<strong>in</strong>.<br />

3.3 Im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Helmstedt</strong> vorhan<strong>den</strong>es K<strong>in</strong>dertagesstättenangebot<br />

Das K<strong>in</strong>dertagesstättenwesen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> wird durch eigene städtische E<strong>in</strong>richtungen<br />

und durch E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> kirchlicher oder freier Trägerschaft ausgestaltet. Für die K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

dieser Träger hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im Rahmen abgeschlossener Betriebsführungsverträge<br />

das jeweils entstan<strong>den</strong>e Defizit abzudecken.<br />

Zum Ende der Wahlperiode 2006 – 2011 stan<strong>den</strong> im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>schließlich<br />

beider Ortsteile <strong>in</strong>sgesamt folgende K<strong>in</strong>dertagesstättenplätze gemäß <strong>den</strong> jeweils bestehen<strong>den</strong><br />

Betriebserlaubnissen zur Verfügung:<br />

Krippe: 87 Plätze<br />

K<strong>in</strong>dergarten (halbtags): 466 Plätze<br />

K<strong>in</strong>dergarten (dreiviertel- und ganztags): 150 Plätze<br />

Hort: 60 Plätze<br />

3.3.1 Städtische K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

In der Trägerschaft der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich zwei K<strong>in</strong>dergärten, und zwar je e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ortsteilen Emmerstedt und Barmke.<br />

Im K<strong>in</strong>dergarten Emmerstedt bestehen unverändert zwei Vormittags- und e<strong>in</strong>e Nachmittagsgruppe<br />

für jeweils 25 K<strong>in</strong>der.<br />

Im K<strong>in</strong>dergarten „Butterblume“ <strong>in</strong> Barmke bestand zum Beg<strong>in</strong>n des Berichtszeitraums<br />

neben der Vormittagsgruppe mit 25 Plätzen e<strong>in</strong>e weitere Kle<strong>in</strong>gruppe (Vormittagsgruppe<br />

mit 10 Plätzen), die jedoch aufgrund e<strong>in</strong>es Abs<strong>in</strong>kens der Geburtenzahlen zunächst zum<br />

01.08.2007 geschlossen wer<strong>den</strong> musste. Zum 02.01.2011 nahm die Kle<strong>in</strong>gruppe ihren<br />

Betrieb bedarfsgerecht aufgrund gestiegener Anmeldungen wieder auf. Die momentane<br />

Belegung des K<strong>in</strong>dergartens „Butterblume“ <strong>in</strong> Barmke rechtfertigt <strong>den</strong> Fortbestand der<br />

Kle<strong>in</strong>gruppe nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch nur bis zum Ablauf des K<strong>in</strong>dergar-<br />

64


tenjahres 2010/2011. Ab dem 01.08.2011 war aufgrund der Entwicklung der K<strong>in</strong>derzahlen<br />

diese Kle<strong>in</strong>gruppe wieder aufzuheben. Der weitere Fortgang bleibt allerd<strong>in</strong>gs abzuwarten,<br />

zumal zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses sich unter Umstän<strong>den</strong> der Bedarf<br />

nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tegrativen E<strong>in</strong>zelbetreuung e<strong>in</strong>es beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>des abzeichnen könnte,<br />

was möglicherweise <strong>den</strong> Bedarf e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gruppe wieder begrün<strong>den</strong> würde.<br />

An größeren Baumaßnahmen <strong>in</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> städtischen K<strong>in</strong>dergärten s<strong>in</strong>d im Zeitraum<br />

2006 bis 2011 folgende Maßnahmen ausgeführt wor<strong>den</strong>:<br />

• 2008: E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Blitzschutzes im K<strong>in</strong>dergarten Emmerstedt (Kosten<br />

rd. 5,5 TEUR)<br />

• 2008: E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Dusche im K<strong>in</strong>dergarten Emmerstedt (Kosten rd. 4,1<br />

TEUR)<br />

• 2009: E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Blitzschutzes im K<strong>in</strong>dergarten „Butterblume“ <strong>in</strong><br />

Barmke (Kosten rd. 9,8 TEUR)<br />

• 2010: Erneuerung des Fassa<strong>den</strong>anstrichs im K<strong>in</strong>dergarten Emmerstedt<br />

(Kosten rd. 3,9 TEUR)<br />

3.3.2 Förderung der kirchlichen und freien Träger von K<strong>in</strong>dertagesstätten (laufender<br />

Betrieb)<br />

Außer <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ortsteilen Emmerstedt und Barmke unterhält die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

ke<strong>in</strong>e eigenen E<strong>in</strong>richtungen. Die nach K<strong>in</strong>dertagesstättenrecht notwendigen<br />

Leistungen wer<strong>den</strong> <strong>in</strong>soweit von kirchlichen bzw. freien Trägern erbracht. Die überwiegende<br />

Anzahl der unter Ziffer 3.3 aufgeführten Plätze wird mith<strong>in</strong> von diesen Trägern<br />

vorgehalten.<br />

Im Berichtszeitraum erhielten die Träger der K<strong>in</strong>dertagesstätten Zuweisungen <strong>in</strong> Form<br />

von vertraglich festgesetzten Betriebskostenzuschüssen wie folgt:<br />

Träger<br />

Betriebskostenzuschuss (rd. <strong>in</strong> TEUR)<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Ev.-luth. Kirchenverband (Krippen-,<br />

K<strong>in</strong>dergarten-, Hortgruppen)<br />

798,7 861,6 1.161,0 1.208,5 1.360,0 1.360,0<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Ludgeri<br />

(K<strong>in</strong>dergartengruppen)<br />

169,8 181,9 201,1 222,2 225,5 244,5<br />

Spielkiste e.V. (K<strong>in</strong>dergarten) 41,2 40,3 49,4 50,5 63,6 60,8<br />

Lebenshilfe (<strong>in</strong>tegrative<br />

K<strong>in</strong>dergartengruppe)<br />

48,3 52,1 51,6 42,1 55,6 46,8<br />

Lebenshilfe (<strong>in</strong>tegrative<br />

Krippengruppe)<br />

0,0 0,0 0,0 0,0 59,6<br />

Mütterzentrum e.V. (Krippengruppe) 0,0 9,5 43,3 52,2 68,1 60,6<br />

DRK (Krippengruppen) 0,0 0,0 0,0 0,0 153,6<br />

Trägerverbund (Hortgruppen) 0,0 0,0 0,0 0,0 80,0<br />

Summe 1.058,0 1.145,4 1.506,4 1.575,5 1.772,8 2.065,9<br />

Tabelle 11: erbrachte bzw. erwartete Defizitabdeckung im Berichtszeitraum 2006 bis 2011<br />

Anmerkungen zu Tabelle 11:<br />

- bei <strong>den</strong> kursiv-/fettgedruckten Zahlen handelt es sich um zum Redaktionsschluss noch nicht<br />

schlussgerechnete Abschlagszahlungen;<br />

- zu <strong>den</strong> schwarz unterlegten Feldern:<br />

die jeweiligen K<strong>in</strong>dertagesstätten nahmen ihren Betrieb erst im Verlauf bzw. zum Ende des<br />

Jahres 2010 auf. In diesen Fällen wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Trägern ke<strong>in</strong>e vorläufigen Abschlagszah-<br />

65


lungen für das laufende Jahr angefordert. Im Rahmen der Betriebskostenabrechnungen für<br />

das Jahr 2010 wird die Höhe des auf das Kalenderjahr entfallen<strong>den</strong> Betriebsdefizites ermittelt<br />

und anschließend von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ausgeglichen wer<strong>den</strong>. Zum Redaktionsschluss waren<br />

diese Abrechnungen noch nicht schlussgerechnet.<br />

Dieser Ausgabe-/Aufwandsverlauf spiegelt die Anstrengungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong><br />

der Wahlperiode 2006 bis 2011, das K<strong>in</strong>dertagesstättenangebot qualitativ und quantitativ<br />

zu verbessern, deutlich wider. Diese Anstrengungen wur<strong>den</strong> erkennbar <strong>in</strong>sbesondere<br />

auf dem Gebiet der Krippen- und Hortbetreuung unternommen. Auf die nachfolgen<strong>den</strong><br />

Ausführungen unter Ziff. 3.4 wird diesbezüglich verwiesen.<br />

Diagramm 3: Verlauf der Förderung der kirchlichen und freien Träger von K<strong>in</strong>dertagesstätten durch deren Defizitabdeckung<br />

im Berichtszeitraum<br />

3.3.3 Investitionskostenzuschüsse an kirchliche und freie Träger von K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

Nach <strong>den</strong> mit <strong>den</strong> kirchlichen und freien Trägern abgeschlossenen Betriebsführungsverträgen<br />

erhalten diese für die Ausführung der baulich notwendigen Unterhaltungsarbeiten<br />

am Gebäude von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> jährlich e<strong>in</strong>en bestimmten Pauschalbetrag. Für<br />

Neu-, Um- und Erweiterungsbauten bzw. große Bau<strong>in</strong>standsetzungsmaßnahmen können<br />

zwischen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und dem jeweiligen Träger E<strong>in</strong>zelvere<strong>in</strong>barungen<br />

über e<strong>in</strong>e etwaige städtische Mitf<strong>in</strong>anzierung abgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Im Rahmen dieser Förderung von derartigen umfangreichen Baumaßnahmen <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum folgende Zuschüsse gewährt:<br />

66


Maßnahme Jahr Zuschusshöhe<br />

1 Ausbau des K<strong>in</strong>dergartens St. Marienberg 2006 363,0 TEUR<br />

2 Sanierung des Waschraums im K<strong>in</strong>dergarten St. Christophorus 2006 16,5 TEUR<br />

3 Neue<strong>in</strong>richtung der Krippengruppe im Mütterzentrum 2007 15,0 TEUR<br />

4 Sanierung der feuchten Außenwände im K<strong>in</strong>dergarten St.<br />

Stephani<br />

2007 4,3 TEUR<br />

5 E<strong>in</strong>bau von Akustikdecken im K<strong>in</strong>dergarten St. Stephani 2008 27,7 TEUR<br />

6 Schaffung e<strong>in</strong>es Türdurchbruchs <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte St.<br />

Stephani zur Erweiterung der Hortgruppe<br />

2009 1,1 TEUR<br />

7 Schaffung e<strong>in</strong>er Krippengruppe <strong>in</strong> der Kita St. Walpurgis 2009 max. 44,0 TEUR<br />

(Maßnahme ist bislang noch nicht abgerechnet)<br />

8 Schaffung e<strong>in</strong>er Krippengruppe durch das DRK im Gebäude<br />

Beek 1<br />

(Maßnahme ist bislang noch nicht abgeschlossen und abge-<br />

rechnet)<br />

67<br />

2011 max. 82,0 TEUR<br />

9 Energetische Sanierung des K<strong>in</strong>dergartens St. Christophorus<br />

(Maßnahme ist bislang noch nicht abgeschlossen und abgerechnet)<br />

2011 max. 219,0 TEUR<br />

Summe rd. 772,6 TEUR<br />

Tabelle 12: erbrachte bzw. bewilligte Zuschüsse für umfangreiche Baumaßnahmen im Berichtszeitraum 2006 bis 2011<br />

3.4 Ausbau der Krippen- und Hortbetreuung im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Helmstedt</strong><br />

E<strong>in</strong> Rahmenziel der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> bestand <strong>in</strong> der Wahlperiode 2006 bis 2011 mit dem<br />

Schwerpunkt „Schaffung von Krippen- und Hortplätzen“. Diese Zielerreichung ist mit Erfolg<br />

wie folgt angegangen wor<strong>den</strong>:<br />

3.4.1 Krippenplätze<br />

Am 04.09.2007 eröffnete das Mütterzentrum <strong>Helmstedt</strong> e.V. e<strong>in</strong>e neue Krippengruppe<br />

mit zunächst 10 Plätzen. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> bezuschusste hierbei die Ausstattung der<br />

Krippengruppe <strong>in</strong> Höhe von rd. 15 TEUR. Es handelte sich zu diesem Zeitpunkt um die<br />

erste Gruppe dieser Art im <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

Die unter Ziffer 3.2 angeführte „Richtl<strong>in</strong>ie Investitionen K<strong>in</strong>derbetreuung“ zeigte daneben<br />

auch <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> Wirkung. So wur<strong>den</strong> bzw. wer<strong>den</strong> im Rahmen dieses Programms<br />

die folgen<strong>den</strong> Maßnahmen zur Verbesserung des Krippenangebots bezuschusst:<br />

• Erweiterung der o.a. Krippengruppe im Mütterzentrum <strong>Helmstedt</strong> im Februar<br />

2009 von 10 Plätzen auf nunmehr 15 Plätze,<br />

• Schaffung e<strong>in</strong>er Krippengruppe mit 15 Plätzen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte St. Walpurgis<br />

zum 01.04.2009,<br />

• Schaffung e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derkrippe mit 30 Plätzen (2 Gruppen) durch das DRK<br />

(Strepl<strong>in</strong>gerode 3a) zum 01.12.2010 sowie<br />

• Schaffung e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derkrippe mit 15 Plätzen durch das DRK (Beek 1); geplante<br />

Fertigstellung zum Redaktionsschluss ca. Oktober 2011.<br />

Unabhängig von diesem Förderprogramm des Landes Niedersachsen eröffnete die Lebenshilfe<br />

<strong>Helmstedt</strong>-Wolfenbüttel gGmbH im Rahmen e<strong>in</strong>es Modellprojektes im Mai<br />

2010 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative Krippe mit <strong>in</strong>sgesamt 12 Plätzen im Gebäude Batteriewall 7. Innerhalb<br />

dieser Gruppe entfallen 2 Plätze auf beh<strong>in</strong>derte oder von Beh<strong>in</strong>derung bedrohte<br />

K<strong>in</strong>der.


Da dieses bislang <strong>in</strong>stallierte Krippenangebot nach <strong>den</strong> gegenwärtigen Planzahlen aber<br />

für die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf e<strong>in</strong>en Krippenplatz ab dem 01.08.2013 <strong>in</strong>sgesamt<br />

voraussichtlich nicht auskömmlich se<strong>in</strong> wird, wer<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> kirchlichen und freien<br />

Trägern von K<strong>in</strong>dertagesstätten am Standort <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> absehbarer Zeit Gespräche<br />

über die mögliche Schaffung von weiteren Krippengruppen – vornehmlich im vorhan<strong>den</strong>en<br />

Raumbestand zur Vermeidung weiterer Neubauten – geführt. Über die Realisierung<br />

weiterer Vorhaben wird <strong>in</strong> der neuen Wahlperiode vom neu gewählten Rat der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> zu entschei<strong>den</strong> se<strong>in</strong>.<br />

3.4.2 Hortplätze<br />

Aber auch für die Gruppe der schulpflichtigen K<strong>in</strong>der wur<strong>den</strong> im <strong>Stadt</strong>gebiet entsprechend<br />

des o.a. Schwerpunktziels neue Betreuungsmöglichkeiten geschaffen. So bot die<br />

kath. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Ludgeri zwischenzeitlich e<strong>in</strong>e hortähnliche E<strong>in</strong>richtung mit e<strong>in</strong>er<br />

regelmäßigen Betreuungsdauer von 3,5 Stun<strong>den</strong> für 12 Schulk<strong>in</strong>der an (Anm.: für<br />

e<strong>in</strong> förderfähiges reguläres Hortangebot wäre e<strong>in</strong>e Betreuungszeit von ganzjährig vier<br />

täglichen Betreuungsstun<strong>den</strong> notwendig). Dieses separate Angebot hat die Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

wieder aufgegeben, br<strong>in</strong>gt sich stattdessen aber mit e<strong>in</strong>em Betreuungsangebot<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Ganztagsbetrieb der Grundschule St. Ludgeri e<strong>in</strong>.<br />

Die ev.-luth. Kirchengeme<strong>in</strong>de St. Stephani eröffnete zum 01.09.2008 e<strong>in</strong>e Hortgruppe<br />

mit zunächst 12 Plätzen, die ab dem 01.08.2009 auf 20 Plätze erweitert wurde. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wurde durch <strong>den</strong> Trägerverbund, bestehend aus AWO, DRK, Caritas und Paritätische<br />

Dienste, zum 01.08.2010 jeweils e<strong>in</strong>e Hortgruppe mit 20 Plätzen <strong>in</strong> der Grundschule<br />

Less<strong>in</strong>gstraße sowie mit 12 Plätzen (Kle<strong>in</strong>gruppe) <strong>in</strong> der Grundschule<br />

Pestalozzistraße, Außenstelle Emmerstedt, e<strong>in</strong>gerichtet. Die aktuelle Entwicklung der<br />

Anmeldezahlen für die bei<strong>den</strong> letztgenannten Hortgruppen ließ das Erfordernis erkennen,<br />

die momentane Hort-Kle<strong>in</strong>gruppe <strong>in</strong> der Grundschulaußenstelle Emmerstedt zum<br />

Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres 2011/2012 durch die dortige Schaffung von 8 neuen Plätzen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e volle Hortgruppe mit 20 Plätzen umzuwandeln.<br />

3.5 Beitragsfreiheit im K<strong>in</strong>dergartenbereich<br />

Parallel zum angestrebten Ausbau der Tagesbetreuungsmöglichkeiten führte das Land<br />

Niedersachsen mit Beg<strong>in</strong>n des K<strong>in</strong>dergartenjahres 2007/08 die Beitragsfreiheit für das<br />

K<strong>in</strong>dergartenjahr e<strong>in</strong>, welches für das jeweilige K<strong>in</strong>d dem Schule<strong>in</strong>tritt unmittelbar vorausgeht.<br />

Die hierdurch entstehen<strong>den</strong> M<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>nahmen auf Seiten der K<strong>in</strong>dergartenträger<br />

wer<strong>den</strong> durch entsprechende Landeszuschüsse grundsätzlich kompensiert.<br />

4. Jugende<strong>in</strong>richtungen (Produkt 3661)<br />

4.1 Vorbemerkung<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> führt <strong>in</strong> ihrer Trägerschaft eigene Jugende<strong>in</strong>richtungen mit dem Jugend-,<br />

Freizeit- und Bildungszentrum <strong>Helmstedt</strong> (JFBZ) sowie dem K<strong>in</strong>der- und Jugendclub<br />

<strong>in</strong> Barmke und hält e<strong>in</strong>e Skateranlage vor.<br />

Mit <strong>den</strong> Angeboten <strong>in</strong> <strong>den</strong> städtischen Jugende<strong>in</strong>richtungen soll dem Gesetzesauftrag<br />

entsprechend an die Interessen junger Menschen angeknüpft wer<strong>den</strong>. Letztendliches<br />

Ziel ist es, dass diese Angebote von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet wer<strong>den</strong>, damit<br />

sie zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement angeregt wer<strong>den</strong>.<br />

68


4.2 Angebote und Maßnahmen<br />

Folgende Angebote der städtischen Jugende<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>soweit besonders aufzuführen:<br />

4.2.1 Offene Angebote<br />

Den Besuchern des JFBZ steht e<strong>in</strong>e Vielzahl von Angeboten zur Verfügung. Neben e<strong>in</strong>er<br />

großen Zahl von Gesellschaftsspielen haben sie die Möglichkeit zum Kickern, Tischtennis-<br />

und Billardspielen, Fernsehen oder e<strong>in</strong>fach nur zum gemütlichen Zusammensitzen<br />

und Musik hören. Außerdem bietet das JFBZ vier Internetplätze und verschie<strong>den</strong>e<br />

Spielkonsolen an. Hierfür wer<strong>den</strong> ausschließlich die Räume im Erdgeschoss (Cafeteria/Teestube,<br />

Billardraum und Halle) genutzt. Neu seit November 2010 ist die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>es sog. Hotspots (also e<strong>in</strong>es öffentlichen Internetanschlusses über Funkverb<strong>in</strong>dung)<br />

im JFBZ, so dass die Jugendlichen auch mit mitgebrachten Notebooks und sog.<br />

Smartphones <strong>in</strong> das Internet gelangen können. Selbstverständlich ist durch e<strong>in</strong>e spezielle<br />

Filtertechnik und Zugangskontrollen sichergestellt, dass dieser städtische Hotspot nur<br />

im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen genutzt wer<strong>den</strong> kann.<br />

Neben diesen Räumlichkeiten und E<strong>in</strong>richtungen stehen weitere Funktionsräume wie<br />

z.B. e<strong>in</strong> Töpferstudio, e<strong>in</strong>e Werkstatt, e<strong>in</strong> Saal mit Bühne, die sog. Bauernstube, das<br />

Musik-Café, die Teeküche, e<strong>in</strong> Snoezelenraum sowie Übungsräume für Musikgruppen<br />

zur Verfügung, die das Angebotsspektrum abrun<strong>den</strong>. Daneben ist im Keller des JFBZ<br />

e<strong>in</strong>e Disko vorhan<strong>den</strong>, die aus Grün<strong>den</strong> des Brandschutzes (vgl. Ziffer 4.3 unten) im Berichtszeitraum<br />

seit November 2010 gesperrt ist und umgebaut wer<strong>den</strong> muss. Die Wiedereröffnung<br />

der Disco ist für Oktober/November 2011 geplant.<br />

4.2.2 Freizeit- und Arbeitsgruppen, Veranstaltungen<br />

Im JFBZ bestehen unterschiedlichste Gruppen, die viele Angebotsbereiche ansprechen.<br />

Zu nennen s<strong>in</strong>d hier beispielhaft die Töpfergruppe, Discjockey-Gruppe, Amateurfunker,<br />

Jazz- und Breakdance-AG, Mädchengruppe, Jungenkochgruppe, <strong>Stadt</strong>schülerrat, AWO-<br />

Schularbeitenhilfe, Jugendhilfevere<strong>in</strong>, Videogruppe, Künstlerwerkstatt, Bauchtanzgruppe,<br />

Cheerleadergruppe, Ordnergruppe, Streetstyle, Schachgruppe und verschie<strong>den</strong>e<br />

K<strong>in</strong>dergruppen. Vorführungen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die unterschiedlichen Gruppen von K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen ihre erlernten Fähigkeiten vorführen können, run<strong>den</strong> das Ganze ab.<br />

An besonderen Live-Veranstaltungen s<strong>in</strong>d überwiegend Musikveranstaltungen aus <strong>den</strong><br />

Bereichen der Rock- und Heavy-Metal-Musik zu nennen, die im Musik-Café und <strong>in</strong> der<br />

Disco des JFBZ dargeboten wer<strong>den</strong>. Leider ist im Berichtszeitraum e<strong>in</strong>e Reduzierung<br />

der Besucherzahlen bei diesen Live-Veranstaltungen festzustellen, die damit zusammenhängt,<br />

dass vermehrt Nachwuchs- und Schülerbands auftreten, die noch e<strong>in</strong>e<br />

„überschaubare Fangeme<strong>in</strong>de“ haben.<br />

2006 = 1.659 Besucher<br />

2007 = 725 Besucher<br />

2008 = 704 Besucher<br />

2009 = 428 Besucher<br />

2010 = 385 Besucher<br />

2011 = bisher ke<strong>in</strong>e Live-Veranstaltung wegen Diskoumbau<br />

Zu <strong>den</strong> sonstigen Veranstaltungen gehören beispielsweise Schul- und Klassenfêten,<br />

Filmvorführungen, K<strong>in</strong>derflohmärkte, Mädchentag, Theater- und Tanzveranstaltungen,<br />

69


Workshops mit <strong>Helmstedt</strong>er Schulen sowie Fasch<strong>in</strong>gs- und Halloween-Feiern. Zu nennen<br />

ist aber auch der Rosenmontagsumzug zusammen mit dem THW.<br />

4.2.3 Spezielle Arbeit mit K<strong>in</strong>dern<br />

E<strong>in</strong>en weiteren positiven Verlauf nahm im Berichtszeitraum die Arbeit mit <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern.<br />

Bei <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern im Grundschulalter erfreuten sich Theatervorstellungen, K<strong>in</strong>oangebote,<br />

die wöchentliche K<strong>in</strong>derdisco, K<strong>in</strong>dertöpfern sowie Bastelangebote immer größerer Beliebtheit.<br />

Daraus hat sich im Laufe der Zeit auch e<strong>in</strong> erfreulicher Erfahrungsaustausch<br />

von Eltern ergeben, die ihre K<strong>in</strong>der zu Veranstaltungen teilweise begleiteten.<br />

In Zusammenarbeit mit dem JFBZ sowie ehrenamtlichen „Lesepat<strong>in</strong>nen“ wurde im Frühjahr<br />

2007 <strong>in</strong> der „Info am Markt“ e<strong>in</strong>e Lesestube eröffnet. Hier können die K<strong>in</strong>der selbst<br />

lesen oder sich vorlesen lassen. Unterstützt wurde die E<strong>in</strong>richtung durch e<strong>in</strong>ige Sponsoren,<br />

und zwar u.a. vom <strong>Helmstedt</strong>er Buchhandel, der Kreis-Wohnungsbaugesellschaft<br />

und der Bürgerstiftung Ostfalen.<br />

4.2.4 K<strong>in</strong>der- und Jugendclub Barmke<br />

Seit 1979 wird der K<strong>in</strong>der- und Jugendclub Barmke als Außenstelle des JFBZ geführt.<br />

Im Rahmen der Umbaumaßnahmen im Mehrzweckhaus Barmke, <strong>in</strong> dem der K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendclub <strong>den</strong> Keller des Hauses belegte, wur<strong>den</strong> <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen bereits<br />

im Jahr 2003 neue Räumlichkeiten im Bereich des ehemaligen Schießstandes<br />

übergeben.<br />

Zwischenzeitlich war e<strong>in</strong>e eigenverantwortliche Leitung des Jugendclubs leider nicht realisierbar,<br />

weswegen dieses Angebot von Mitarbeitern des JFBZ bzw. von Honorarkräften<br />

zu festgelegten Öffnungszeiten geleitet wird. Es ist aber beabsichtigt, <strong>den</strong> Jugendclub<br />

langfristig wieder <strong>in</strong> die Selbstverwaltung zurückzuführen. Die weitere Entwicklung bleibt<br />

diesbezüglich abzuwarten.<br />

4.2.5 Übergreifende Jugendarbeit, Zusammenarbeit mit Dritten<br />

Im Jahr 2006 begann im Rahmen e<strong>in</strong>es Projektes der praktischen Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung<br />

e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen der Oskar-Kämmer-Schule und dem JFBZ. Ziel dieses<br />

Projektes war es, <strong>den</strong> jugendlichen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> für <strong>den</strong> Beruf des Malers die Möglichkeit<br />

von praktischen Übungsarbeiten zu bieten. In diesem Rahmen haben die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

der Oskar-Kämmer-Schule viele Bereiche im JFBZ sehr kreativ gestaltet und<br />

konnten <strong>in</strong>soweit e<strong>in</strong>e „bleibende Arbeit“ h<strong>in</strong>terlassen. Im April 2007 fand im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

kle<strong>in</strong>en Feierstunde e<strong>in</strong>e Präsentation dieser hervorragen<strong>den</strong> Ergebnisse statt. Seit<br />

Mitte des Jahres 2010 ist die Zusammenarbeit von Seiten der Oskar-Kämmer-Schule<br />

aufgrund von <strong>in</strong>ternen Umstrukturierungen dieses Bildungsträgers leider beendet wor<strong>den</strong>.<br />

Das JFBZ ist der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der Jugendzentren im Landkreis <strong>Helmstedt</strong> angeschlossen.<br />

Im Rahmen dieser Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft wer<strong>den</strong> jedes Jahr geme<strong>in</strong>same Turniere<br />

wie Kicker-, Fußball-, Billard- und Tischtenniswettkämpfe durchgeführt. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt <strong>in</strong> diesem Rahmen auch die alljährliche Mitwirkung am geme<strong>in</strong>samen Ferienabschluss<br />

aller Jugendpflegen/-zentren, der mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Badespaß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

der Freibäder im Landkreis <strong>Helmstedt</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />

Durch die Planung geme<strong>in</strong>samer Aktionen können zum Teil erhebliche Kosten e<strong>in</strong>gespart<br />

wer<strong>den</strong>. So wurde zum Beispiel im Jahr 2010 e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same e<strong>in</strong>wöchige, land-<br />

70


kreisweite gewaltpräventive Aktion durchgeführt. Durch die f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung von<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Verbän<strong>den</strong> und Stiftungen konnte die Aktion sehr erfolgreich und für die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> kostengünstig umgesetzt wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Aspekt dieser<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft ist der geme<strong>in</strong>same regelmäßige Erfahrungsaustausch, der es ermöglicht,<br />

auf neue Entwicklungen <strong>in</strong> der Jugendarbeit zu reagieren.<br />

Zusätzlich besteht e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit der Integrierten Gesamtschule Giordano-<br />

Bruno-Gesamtschule (IGS), die jungen- und mädchenspezifische Angebote und Aktionen<br />

wie z.B. „<strong>Helmstedt</strong> Spielt Fair“ be<strong>in</strong>haltet. Dieser Initiative der IGS haben sich zwischenzeitlich<br />

auch weitere Schulen des Sekundarbereichs I angeschlossen. Im Jahr<br />

2011 nahm erstmalig mit der Grundschule Pestalozzistraße auch e<strong>in</strong>e städtische Grundschule<br />

teil.<br />

In <strong>den</strong> Oster-, Sommer- und Herbstferien wer<strong>den</strong> außerdem geme<strong>in</strong>same Aktionen mit<br />

verschie<strong>den</strong>en Institutionen – wie z.B. dem THW, der Feuerwehr, der Polizei – durchgeführt.<br />

4.3 Brandschutzmaßnahmen<br />

Vom Brandschutzprüfer des Landkreises <strong>Helmstedt</strong> wurde im Bereich des JFBZ im April<br />

2009 e<strong>in</strong>e sog. Hauptamtliche Brandschau durchgeführt, die dem gesetzlich geregelten<br />

Zweck diente, Brandrisiken festzustellen und anschließend mit Blick auf die Sicherheit<br />

der Besucher sowie der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter zu beseitigen. Diese Risiken<br />

wur<strong>den</strong> vom Brandschutzprüfer auch für die Disco festgestellt, die aus Sicherheitsgrün<strong>den</strong><br />

die unter Ziffer 4.2.1 dargestellte Sperrung zur Folge haben musste.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2010 und 2011 wur<strong>den</strong> deshalb umfangreiche Baumaßnahmen zur Sicherheit<br />

im Brandfall vorgenommen. So wur<strong>den</strong> neben der Discosanierung u.a. e<strong>in</strong><br />

Dachausstieg zum Anstellen der Feuerwehrdrehleiter, e<strong>in</strong> zweiter Rettungsweg aus dem<br />

zweiten Obergeschoss und Rauchschutztüren e<strong>in</strong>gebaut. Dadurch wurde der Betrieb<br />

des JFBZ zwangsläufig zeitweise bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

Die Gesamtkosten für die vom vorbeugen<strong>den</strong> Brandschutz geforderten baulichen Maßnahmen<br />

belaufen sich auf <strong>in</strong>sgesamt voraussichtlich 165 TEUR. Der<br />

Maßnahmeabschluss ist zum Redaktionsschluss dieses Berichts noch nicht vollzogen.<br />

5. Förderung des Sports (Produkt 4211)<br />

5.1 Vorbemerkung<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> fördert Sportvere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Anerkennung ihrer erzieherischen, sozialen<br />

oder gesundheitlichen Bedeutung im Breiten- und Leistungssport nach <strong>den</strong> e<strong>in</strong>schlägigen<br />

Sportförderungsrichtl<strong>in</strong>ien des Rates. Diese Richtl<strong>in</strong>ien über die Gewährung von Zuschüssen<br />

wur<strong>den</strong> vom Rat mit Wirkung vom 01.01.2008 geändert. Änderungen wur<strong>den</strong><br />

u.a. bei der Förderung von Turnieren und Vergleichswettkämpfen vorgenommen.<br />

Außerdem führt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> alljährlich Sportlerehrungen durch. Diese Ehrungen<br />

erfolgen nach <strong>den</strong> Ratsrichtl<strong>in</strong>ien der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> über die Ehrung<br />

verdienter Sportler<strong>in</strong>nen und Sportler, zuletzt gültig <strong>in</strong> der Fassung ebenfalls ab<br />

01.01.2008.<br />

71


5.2 Fördermaßnahmen<br />

Nach <strong>den</strong> Sportförderrichtl<strong>in</strong>ien s<strong>in</strong>d im Berichtszeitraum folgende Maßnahmen abgewickelt<br />

wor<strong>den</strong>:<br />

5.2.1 Größere bauliche Investitionsmaßnahmen<br />

Folgende größere bauliche Investitionsmaßnahmen wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum gefördert:<br />

Jahr Vere<strong>in</strong> Maßnahme Förderbetrag<br />

2006 SV Emmerstedt v. 1919 e.V. Instandsetzung des B-Platzes 5,0 TEUR<br />

2007 TSV v. 1849 <strong>Helmstedt</strong> e.V. Erneuerung der Tennisplätze 2,8 TEUR<br />

2009 HSV v. 1913 e.V.<br />

Anbau von Sozialräumen an die<br />

Mehrzweckhalle<br />

12,5 TEUR<br />

2009 TSV Fichte v. 1893 e.V. Neubau der Sportplatzanlage 76,7 TEUR<br />

Tabelle 13: Sportförderzuschüsse für bauliche Investitionsmaßnahmen im Berichtszeitraum<br />

Anträge für bauliche Investitionsmaßnahmen liegen zum Redaktionsschluss dieses Berichts<br />

daneben von folgen<strong>den</strong> Vere<strong>in</strong>en vor:<br />

• Kegelsportvere<strong>in</strong>, Bau e<strong>in</strong>er Kegelsportanlage<br />

• <strong>Helmstedt</strong>er Schützenbrüderschaft, Umrüstung der Schießanlage<br />

Über diese Anträge kann dem Grunde und der Höhe nach erst abschließend <strong>in</strong> der<br />

nächsten Wahlperiode zusammen mit dem Erlass der Haushaltssatzung 2012 entschie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>.<br />

5.2.1 Zuschüsse für laufende Maßnahmen sowie für Sportübungsleiter<br />

Neben <strong>den</strong> Investitionszuschüssen wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum u.a. Pflegekostenzuschüsse<br />

für Sportanlagen, Sportübungsleiterzuschüsse, Zuschüsse zur Förderung von<br />

Turnieren und Vergleichswettkämpfen sowie für die Anschaffung von Sportgeräten gewährt.<br />

Aufgrund der Reduzierung der im Berichtszeitraum für die Sportförderung zur<br />

Verfügung stehen<strong>den</strong> Haushaltsmittel konnten bestimmte <strong>in</strong> <strong>den</strong> Richtl<strong>in</strong>ien vorgesehene<br />

Förderbereiche wie Anschaffung von Sportgeräten, Zuschüsse zur Förderung von<br />

Turnieren u. ä. nicht mehr abgedeckt wer<strong>den</strong>.<br />

72


Im E<strong>in</strong>zelnen wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 bis 2011 folgende Zuschüsse unter E<strong>in</strong>rechnung<br />

der Investitionskostenzuschüsse ausgezahlt:<br />

Jahr Investitionen laufende Zuschüsse Sportübungsleiter- Summe<br />

(TEUR) (TEUR) zuschüsse (TEUR) (TEUR)<br />

2006 16,70 79,20 47,50 143,40<br />

2007 15,60 88,30 44,80 148,70<br />

2008 16,70 67,90 47,50 132,10<br />

2009 * 90,50 61,60 48,40 200,50<br />

2010 0,00 56,00 54,00 110,00<br />

2011 * 0,00 60,00 50,00 110,00<br />

Summe 139,50 413,00 292,20 844,70<br />

Tabelle 14: Sportförderung <strong>in</strong>sgesamt<br />

* Die Investitionskostenzuschüsse im Jahr 2009 enthalten e<strong>in</strong>en Haushaltsrest aus Vorjahren,<br />

da sich die Auszahlung e<strong>in</strong>es größeren Vorhabens verzögerte. Beim Haushaltsjahr 2011 handelt<br />

es sich um <strong>den</strong> Haushaltsansatz. Die entsprechen<strong>den</strong> Sportfördermittel s<strong>in</strong>d im Berichtszeitraum<br />

noch nicht abschließend ausgezahlt gewesen.<br />

Über die Jahre gesehen stellen sich die gewährten Zuschussmittel (unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

des vorstehen<strong>den</strong> Haushaltsausgaberests) wie folgt dar:<br />

Diagramm 4: Verlauf der Sportförderung im Berichtszeitraum<br />

5.3 Sportlerehrung<br />

Die nach <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> o.a. Ratsrichtl<strong>in</strong>ien vorzunehmen<strong>den</strong> Sportlerehrungen<br />

wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> jedem Jahr des Berichtszeitraums durchgeführt, und zwar zunächst <strong>in</strong> der<br />

Mehrzweckhalle Ostendorf und <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2010 und 2011 im Ratssitzungsaal.<br />

Besonders herauszustellen ist neben <strong>den</strong> vielen Deutschen- und Landesmeistern sowie<br />

Weltmeisterschaftsteilnahmen die Ehrung am 16.04.2010 von Herrn Bernhard Ulrich als<br />

Weltmeister der Altersklasse M50 im Hammerwurf. Herr Ulrich hat sich wegen dieser<br />

Leistung auch am 06.05.2010 <strong>in</strong> das Gol<strong>den</strong>e Buch der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>tragen dürfen.<br />

73


6. Maschstadion (Produkt 4241)<br />

6.1 Vorbemerkung<br />

Nach der Entgeltordnung für die Benutzung des städtischen Stadions an der Masch vom<br />

25.11.1987 <strong>in</strong> der Fassung vom 14.12.2000 steht diese Sportanlage allen <strong>Helmstedt</strong>er<br />

Sportvere<strong>in</strong>en und städtischen Grundschulen unentgeltlich zur Verfügung. Andere Schulen<br />

– <strong>in</strong> der Regel Schulen <strong>in</strong> Kreisträgerschaft am Standort <strong>Helmstedt</strong> – haben e<strong>in</strong> Benutzungsentgelt<br />

<strong>in</strong> Höhe der Selbstkosten zu entrichten. Das Entgelt ist durch e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung<br />

zwischen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und dem jeweiligen Schulträger festzulegen.<br />

Für die Zeiträume 2003 bis 2007 und 2008 bis 2012 wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum jeweils<br />

entsprechende gegenseitige Kostenverzichte unter E<strong>in</strong>rechnung sämtlicher städtischer<br />

und kreiseigener Schul- und Sportanlagen abgeschlossen, wobei die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

aktuell noch e<strong>in</strong>e Ausgleichszahlung <strong>in</strong> Höhe von 8,0 TEUR vom Landkreis <strong>Helmstedt</strong><br />

erhält.<br />

6.2 Stadionnutzungen<br />

Das Stadion wurde <strong>in</strong> der Regel für <strong>den</strong> Übungs- und Wettkampfbetrieb der örtlichen<br />

Sportvere<strong>in</strong>e genutzt. Die Schulen wickelten darüber h<strong>in</strong>aus im Maschstadion regelmäßig<br />

ihre Sportfeste und Bundesjugendspiele ab.<br />

Aber auch Sonderveranstaltungen wie z. B. die Durchführung des Ostfalencups, des<br />

Tags der Reservisten, des Sommerbiathlons des Kreissportschützenverbandes sowie<br />

des Familiensporttags der Volksbank <strong>Helmstedt</strong> wur<strong>den</strong> im Stadion im Berichtszeitraum<br />

durchgeführt. In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 und 2008 wurde jeweils e<strong>in</strong> Benefiz-Fußballspiel<br />

durchgeführt. 2006 fand e<strong>in</strong> Spiel des VfL Wolfsburg gegen e<strong>in</strong>e Kreismannschaft statt,<br />

dessen Erlös e<strong>in</strong>er Familie mit e<strong>in</strong>em beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>d zur Verfügung gestellt wurde.<br />

Der Erlös des im Jahre 2008 durchgeführten Benefizspiels wurde e<strong>in</strong>er Familie übergeben,<br />

die für ihr schwerkrankes K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> beh<strong>in</strong>dertengerechtes Auto benötigte. Auch hat<br />

der FC Landtag Hannover am 17.06.2007 im Maschstadion gegen <strong>den</strong> FC Landtag<br />

Sachsen-Anhalt mit 6:1 Toren gewonnen.<br />

Im Jahr 2009 absolvierten e<strong>in</strong> türkischer Fußballvere<strong>in</strong> aus Istanbul für e<strong>in</strong> Champions-<br />

League-Spiel gegen <strong>den</strong> VfL Wolfsburg und im Jahr 2010 die Frauenfußball-<br />

Nationalmannschaft aus Australien ihr Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für e<strong>in</strong> Fußballländerspiel <strong>in</strong> Wolfsburg<br />

im Maschstadion.<br />

6.3 Baumaßnahmen und Beschaffungen<br />

Im Zeitraum 2006 bis 2011 waren auch e<strong>in</strong>ige größere Anschaffungen und Reparaturmaßnahmen<br />

erforderlich. So wurde die Laufbahn repariert und neu beschichtet, und es<br />

wur<strong>den</strong> u.a. e<strong>in</strong> Rasentraktor und e<strong>in</strong>e sog. Rasennachsähkombi angeschafft.<br />

Daneben wurde im Jahr 2010 e<strong>in</strong>e neue Lautsprecheranlage <strong>in</strong>stalliert, weil die alte Anlage<br />

abgängig war. Diese Anlage wurde nach Bundesimmissionsschutzrecht vom Landkreis<br />

<strong>Helmstedt</strong> als zuständiger Behörde e<strong>in</strong>gepegelt und <strong>in</strong> der Lautstärkenhöhe begrenzt.<br />

Für <strong>den</strong> Sportbetrieb im Stadion hat sich diese Lautstärke nach unterschiedlichen<br />

H<strong>in</strong>weisen von Vere<strong>in</strong>en und Schulen als zu ger<strong>in</strong>g ergeben, weswegen die Aufstellung<br />

von Zusatzlautsprechern und e<strong>in</strong>e erneute E<strong>in</strong>pegelung im Lichte der immissionsrechtlichen<br />

Nachbar<strong>in</strong>teressen zu prüfen waren. Zum Redaktionsschluss stand e<strong>in</strong><br />

Ergebnis dieser Überprüfungen noch nicht fest.<br />

74


Im W<strong>in</strong>ter 2010/2011 stellte sich außerdem heraus, dass die Standsicherheit der Flutlichtmasten<br />

nicht mehr gegeben war. Daher musste e<strong>in</strong> Teil der Flutlichtbeleuchtung entfernt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

7. Ereignisse aus dem Bereich der Bäder der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> (Waldbad<br />

Birkerteich - Produkt 4242 - sowie Juliusbad - Produkt 4243)<br />

Das Jahr 2009 war für die Bäder- und Dienstleistungsgesellschaft <strong>Helmstedt</strong> mbH von<br />

e<strong>in</strong>er personellen und organisatorischen Neuausrichtung geprägt. Mit Beschluss der<br />

Gesellschafterversammlung konnte der Wechsel von e<strong>in</strong>em hauptamtlichen zu e<strong>in</strong>em<br />

nebenamtlichen Geschäftsführer vollzogen wer<strong>den</strong>. Das von der Geschäftsführung mit<br />

externer Beratung erstellte neue Organisations- und Personalkonzept wurde mit Wirkung<br />

vom 01.01.2010 umgesetzt.<br />

Die geforderte Senkung der Verluste der Gesellschaft unter 700 TEUR konnte <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Jahren</strong> 2009 und 2010 realisiert wer<strong>den</strong> und wird auch für das Jahr 2011 prognostiziert.<br />

Dem neuen Gesellschaftsvertrag entsprechend, wurde für 2010 e<strong>in</strong>malig auf <strong>den</strong> Ausgleich<br />

des Verlustes aus dem Haushalt der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> verzichtet. Der Jahresverlust<br />

wurde aus Rücklagen der Gesellschaft getragen.<br />

Mit Wirkung vom 01.01.2011 weist die Entgeltordnung für das Julius-Bad Entgelte für<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskarten für lizensierte Schwimmer/<strong>in</strong>nen aus. Im Gegenzug entfällt die kostenlose<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskarte.<br />

Die Brücke zwischen dem Schwimmer- und dem Spr<strong>in</strong>gerbecken des Waldbades<br />

Birkerteich wurde nach <strong>den</strong> <strong>den</strong>kmalrechtlichen Vorgaben saniert und konnte nach<br />

mehrjähriger Schließung 2010 wieder geöffnet wer<strong>den</strong>.<br />

Südliches Feel<strong>in</strong>g, Strohschirme und Liegestühle erwarten die Badegäste auf dem neuen<br />

Waldbad-Beach. Auf e<strong>in</strong>er Fläche von 250 m² wurde e<strong>in</strong>e attraktive Sandstrandfläche<br />

geschaffen. Längere Öffnungszeiten bei Schönwetterperio<strong>den</strong> run<strong>den</strong> das neue Angebot<br />

ab.<br />

Im Rahmen der Kooperation der Bäder im Landkreis <strong>Helmstedt</strong> haben sich die Kommunen<br />

zu e<strong>in</strong>er weiteren Zusammenarbeit entschlossen. In e<strong>in</strong>er Arbeitsgruppe wurde mit<br />

der Grundlagenermittlung für e<strong>in</strong>en Betriebsvergleich und e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen E<strong>in</strong>kauf<br />

begonnen.<br />

Die Besucherzahlen für die Bäder haben sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt:<br />

E<strong>in</strong>richtung 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Juliusbad 99.109 89.293 86.564 75.338 76.852 78.000<br />

Sauna 9.735 8.478 8.558 8.082 7.942 8.100<br />

Waldbad 59.826 37.037 40.806 41.734 41.471 40.000<br />

Summe 168.670 134.808 135.928 125.154 126.265 126.100<br />

Tabelle 15: Entwicklung der Schwimmbäder- und Saunanutzung im Berichtszeitraum (2011 = Planzahl)<br />

75


St 1400 - Gleichstellungsbeauftrage -<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte trägt dazu bei, <strong>den</strong> Auftrag des Grundgesetzes und der niedersächsischen<br />

Verfassung zur Gleichberechtigung von Frau und Mann zu verwirklichen<br />

Die Querschnittsaufgabe Gleichstellung be<strong>in</strong>haltet vielfältige Themen und Aufgaben, sowohl<br />

die Gleichstellung <strong>in</strong> der Verwaltung als auch für die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong>.<br />

Die bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf ist immer noch e<strong>in</strong> wichtiger Meilenste<strong>in</strong> für<br />

mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern. Dieses Thema ist angesichts der Auswirkungen<br />

der demographischen Entwicklung auch weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e besondere Aufgabenstellung<br />

der Gleichstellungsbeauftragten. Alle<strong>in</strong> mit der Verbesserung der Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf<br />

und Familie für Frauen und Männer kann die faktische Gleichberechtigung von Frauen und<br />

Männern nicht durchgesetzt wer<strong>den</strong>, parallel dazu s<strong>in</strong>d Frauenfördermaßnahmen unverzichtbar,<br />

um dem angestrebten Gesetzesziel gerecht zu wer<strong>den</strong>. Wichtig ist vor allen D<strong>in</strong>gen<br />

die eigenständige Existenzsicherung von Frauen und der Schutz vor Gewalt, <strong>den</strong>n nach wie<br />

vor<br />

• verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch ca. 23 % weniger als Männer,<br />

• s<strong>in</strong>d immer noch deutlich mehr <strong>in</strong> prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt,<br />

• s<strong>in</strong>d überproportional von (Alters)Armut betroffen,<br />

• lei<strong>den</strong> Mädchen und Frauen unter Diskrim<strong>in</strong>ierung und sexuellen Übergriffen.<br />

Notwendig ist, dass endlich gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit gezahlt wird. Es müssen<br />

neue Maßstäbe zur Bewertung der Arbeit entwickelt wer<strong>den</strong>, um der Forderung nach Berücksichtigung<br />

der sozialen Qualifikation und dadurch der Aufwertung von sozialer Dienstleistungstätigkeit<br />

nachzukommen. Dies kann erreicht wer<strong>den</strong> wenn die psycho-sozialen Belastungs-<br />

und Anforderungsfaktoren bei der Bewertung der Arbeitsleistung berücksichtigt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Im Berichtszeitraum hat die Gleichstellungsbeauftragte im Rahmen ihrer Aufgabenstellung<br />

Tätigkeiten <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb der Verwaltung gemäß nachfolgender Aufstellung<br />

wahrgenommen:<br />

Tätigkeiten <strong>in</strong>nerhalb der Verwaltung<br />

• Im Rahmen der Mitwirkung bei Personalangelegenheiten hat die Gleichstellungsbeauftragte<br />

auf e<strong>in</strong>e paritätische Besetzung von Frauen <strong>in</strong> allen Lohn- und Gehaltsgruppen h<strong>in</strong>gewirkt.<br />

• Beteiligung bei Organisationsmaßnahmen,<br />

• Teilnahme an Sitzungen des Rates und der Ausschüsse, sofern die Anwesenheit der<br />

Gleichstellungsbeauftragten geboten war,<br />

• Ansprechpartner<strong>in</strong> für Kolleg<strong>in</strong>nen bei beruflichen oder persönlichen Problemen und Information<br />

über gesetzliche Veränderungen,<br />

Tätigkeiten außerhalb der Verwaltung<br />

Die Gleichstellungbeauftragte hat <strong>in</strong> unterschiedlicher Intensität mit verschie<strong>den</strong>en Organisationen,<br />

Vere<strong>in</strong>en, Gruppen und Parteien zusammengearbeitet. Vorrangiges Ziel dabei war<br />

die Unterstützung bei Projekten, Ausstellungen und Vorträgen, die Kontaktpflege zu <strong>den</strong> Organisationen<br />

und die Vernetzung der Organisationen untere<strong>in</strong>ander. Die Organisationen s<strong>in</strong>d<br />

nachfolgend aufgeführt:<br />

- Vere<strong>in</strong> gegen sexuellen Missbrauch an Frauen und K<strong>in</strong>dern e. V.<br />

<strong>Helmstedt</strong> und Umgebung<br />

76


• Solvodi,<br />

• Arbeitskreis „Frauen und Gesundheit“<br />

• Mütterzentrum <strong>Helmstedt</strong><br />

• Caritas<br />

• Arbeitsamt <strong>Helmstedt</strong><br />

• Oskar-Kämmer-Schule<br />

• Arbeiterwohlfahrt<br />

• Deutsches Rotes Kreuz<br />

• Landfrauenvere<strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>/Kreisverband<br />

• Stiftung Lukas-Werk<br />

• Psycho-soziale Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

• Arbeitskreis Familie<br />

• Beratungsstelle für Eltern und Jugendliche<br />

• Unternehmerfrauen im Handwerk<br />

• Kreisvolkshochschule <strong>Helmstedt</strong><br />

• Paritätischer Niedersachsen<br />

• Ran/Rabatz-Stelle<br />

• Weißer R<strong>in</strong>g<br />

• Pro Familia<br />

• Seniorenbeirat<br />

• Netzwerk gegen Gewalt an Frauen<br />

• Arbeitskreis Familie<br />

• Kreissportbund <strong>Helmstedt</strong><br />

• Frauenselbsthilfe nach Krebs<br />

• Arbeitskreis Migration/Integration<br />

• Daneben hat die Gleichstellungsbeauftragte folgende Angebote durchgeführt bzw. an<br />

deren Durchführung mitgewirkt:<br />

• Unterstützung und Beratung von Frauen aus <strong>Helmstedt</strong>, Problemen im arbeitsrechtlichen<br />

Bereich sowie bei Problemen mit Behör<strong>den</strong>.<br />

• Durchführung von Frauensporttagen,<br />

• Durchführung von Veranstaltungen zum Girls-Day bzw. Zukunfstag für Mädchen und<br />

Jungen<br />

• Durchführung von Mädchentagen,<br />

• Mitwirkung bei der Durchführung von Frauengesundheitstagen,<br />

• Mitwirkung bei der Durchführung 1 - 2 von Informationsfahrten für Frauen pro Jahr,<br />

• Durchführung von Informationsveranstaltungen für Frauen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

verschie<strong>den</strong>en Organisationen zu verschie<strong>den</strong>en Themenbereichen (z. B. Wohnformen<br />

im Alter, Wechseljahre, Depressionen),<br />

• Mitwirkung bei der Erstellung und Herausgabe des Informationshandbuches für Frauen<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis der Frauenbeauftragten im Landkreis<br />

<strong>Helmstedt</strong>,<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Frauenbeauftragten zur Planung und Durchführung geme<strong>in</strong>samer<br />

Projekte im Rahmen von Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften auf Kreis-, Landes- und<br />

Bundesebene (z. B. Ladys Night, Projekt Balance Beruf - Familie).<br />

• Durchführung von Frühstücks-Informations-Veranstaltungen<br />

77


• Durchführung von Veranstaltungen zum Brustkrebstag<br />

• Durchführung von Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag am 8. März<br />

Daneben hat sich die Gleichstellungsbeauftragte durch die Teilnahme an unterschiedlichen<br />

Fortbildungen qualifiziert.<br />

Der Stun<strong>den</strong>ansatz für die Gleichstellungstätigkeit wurde im Berichtszeitraum von 20 Wochenstun<strong>den</strong><br />

auf zunächst 10 Wochenstun<strong>den</strong> (ab 2007 - 2008) auf nun 6 Wochenstun<strong>den</strong><br />

reduziert. Dies hatte e<strong>in</strong>e Reduzierung des Leistungsumfanges zur Folge.<br />

78


Stabsstelle 20: Zentrale Steuerungsunterstützung, Projekt NKH<br />

Produkt 1111 Entscheidungsvorbereitung, Controll<strong>in</strong>g (Ziele) und Projekte<br />

Projektorganisation E<strong>in</strong>führung Doppik<br />

Das Land Niedersachsen hat zum 01. Januar 2006 die haushaltsrechtlichen Vorschriften<br />

geändert und die bisherige kamerale Haushaltswirtschaft durch e<strong>in</strong>e doppische Haushaltsführung<br />

mit e<strong>in</strong>em nach Produkten gegliederten Ergebnishaushalt und F<strong>in</strong>anzhaushalt abgelöst.<br />

Der Ergebnishaushalt bildet die Erträge und Aufwendungen, der F<strong>in</strong>anzhaushalt die<br />

E<strong>in</strong>zahlungen und Auszahlungen ab. Das Vermögen e<strong>in</strong>er Kommune wird <strong>in</strong> der Bilanz<br />

nachgewiesen. Alle Elemente zusammen bil<strong>den</strong> e<strong>in</strong> sog. Drei-Komponenten-System.<br />

Für die Durchführung der Umstellung hat das Land Niedersachsen <strong>den</strong> Kommunen e<strong>in</strong>e<br />

Übergangsfrist bis 01.01.2012 e<strong>in</strong>geräumt. Der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> hat <strong>in</strong> der Sitzung<br />

vom 23.03.2006 beschlossen, die kamerale Haushaltsführung bis zum 31.12.2008 beizubehalten<br />

und diese ab dem 01.01.2009 durch die kommunale Doppik (NKR-Neues Kommunales<br />

Rechnungswesen) zu ersetzen.<br />

Die für <strong>den</strong> 01.01.2009 geplante Umstellung des Rechnungswesens von der Kameralistik auf<br />

die Doppik ist wie geplant durchgeführt wor<strong>den</strong>. Zum 31.12.2008 wurde zum letzten Mal die<br />

kamerale Rechnungslegung abgeschlossen. Es erfolgte die Migration der Daten <strong>in</strong> das neue<br />

doppische System. Durch die migrierten Daten wur<strong>den</strong> die noch fehlen<strong>den</strong> Bilanzpositionen<br />

der Eröffnungsbilanz – Forderungen und Verb<strong>in</strong>dlichkeiten – ermittelt. Die Eröffnungsbilanz<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zum 01.01.2009 wurde im Juni 2010 aufgestellt. Sie wurde im Zeitraum<br />

Dezember 2010 bis Mai 2011 durch das Rechnungsprüfungsamt der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> geprüft<br />

und ist am 23.06.2011 durch <strong>den</strong> Rat der <strong>Stadt</strong> beschlossen wor<strong>den</strong>.<br />

Der erarbeitete Zeitplan für die NKR-E<strong>in</strong>führung wurde somit e<strong>in</strong>gehalten. Seit Anfang des<br />

Jahres 2009 wird bei der Verwaltung der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> doppisch gebucht. Parallel zu <strong>den</strong><br />

Umstellungsarbeiten fand die Vorbereitung der Eröffnungsbilanz statt. In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2004<br />

und 2005 ist das gesamte Immobilien- und Infrastrukturvermögen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erfasst<br />

und bewertet wor<strong>den</strong>. Im Jahre 2007 erfolgte die Erfassung und Bewertung des beweglichen<br />

Vermögens. Um e<strong>in</strong>e vollständige Grundlage für die Erstellung der Vermögensrechnung<br />

zu bekommen, s<strong>in</strong>d alle anderen Positionen der Bilanz wie F<strong>in</strong>anzvermögen, Abgrenzungsposten,<br />

Schul<strong>den</strong>, Rücklagen und Rückstellungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2008 und 2009 bewertet<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Die e<strong>in</strong>st <strong>in</strong>s Leben gerufene verwaltungs<strong>in</strong>terne NKH-Projektgruppe begleitete und überwachte<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Schritte des Projekts. In dieser Projektgruppe haben neben dem Dezernenten<br />

II, e<strong>in</strong> Vertreter des Personalrates, die Fachbereichsleitung der Fachbereiche<br />

Verwaltungs- und Personalservice, Kämmerei und Rechnungsprüfung, e<strong>in</strong> Vertreter der<br />

Bäder- und Dienstleistungsgesellschaft (BDH) sowie die Stabsstelle 20 mitgewirkt. Die Teilprojekte:<br />

Erfassung und Bewertung des Vermögens, Produktbildung und Produktbeschreibung,<br />

Organisation des Rechnungswesens, Parallelbetrieb Kammeralistik/Doppik, Eröffnungsbilanz<br />

und Mitarbeiterqualifizierung s<strong>in</strong>d abgeschlossen wor<strong>den</strong>. Lediglich die Verbesserung<br />

der Kosten- und Leistungsrechnung durch flächendeckende E<strong>in</strong>führung ist noch vorzunehmen<br />

(voraussichtlich im Jahr 2012).<br />

Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> anderen Kommunen des Landkreises<br />

Auf Initiative der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wurde von <strong>den</strong> Hauptverwaltungsbeamten der Kommunen<br />

des Landkreises <strong>Helmstedt</strong> im Jahr 2003 e<strong>in</strong>e Lenkungsgruppe zur E<strong>in</strong>führung der Neuen<br />

Steuerungsmodelle (LENS) e<strong>in</strong>gerichtet. An der Arbeit der Lenkungsgruppe beteiligen sich<br />

alle umliegen<strong>den</strong> Kommunen sowie der Landkreis <strong>Helmstedt</strong> selbst. Das Ziel ist die Koord<strong>in</strong>ierung<br />

der Umstellungsarbeiten sowie e<strong>in</strong>e Reduktion des Umstellungsaufwandes auf das<br />

79


NKR (sowohl personell als auch f<strong>in</strong>anziell) durch e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Projektarbeit. In <strong>den</strong> früheren<br />

Perio<strong>den</strong> wurde schon auf <strong>den</strong> Gebieten: �<br />

• Erfassung und Bewertung des kommunalen Anlagevermögens<br />

• �Auswahl und E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er doppischen F<strong>in</strong>anzsoftware<br />

• �Def<strong>in</strong>ition und Beschreibung von kommunalen Produkten<br />

zusammengearbeitet.<br />

Im Jahr 2008 s<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam mit dem Studien<strong>in</strong>stitut Braunschweig Schulungen für die Mitarbeiter<br />

sowie für die Führungskräfte der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und des Landkreises organisiert<br />

wor<strong>den</strong>. Vermittelt wur<strong>den</strong> die theoretischen Grundlagen auf allen Gebieten, die von der<br />

Umstellung betroffen s<strong>in</strong>d. Ebenfalls <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Studien<strong>in</strong>stitut wurde im<br />

August 2008 e<strong>in</strong>e Informationsveranstaltung für die Ratsmitglieder organisiert. Diese hatte<br />

die Aufgabe die Mandatsträger zu <strong>in</strong>formieren und auf die bevorstehende Umstellung vorzubereiten.<br />

Die Informationen zu <strong>den</strong> Veränderungen und zu dem neuen Rechnungswesen<br />

haben sich als sehr wichtig erwiesen. In der Zeit von November 2007 bis Juni 2009 fand das<br />

Projekt „Prüferische Begleitung der Eröffnungsbilanz“ statt. Das Ziel war es, <strong>den</strong> <strong>in</strong> der LENS<br />

beteiligten Kommunen Hilfestellung bei der Aufstellung der Eröffnungsbilanz zu bieten. Unter<br />

der Leitung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC sowie unter der Beteiligung des Rechnungsprüfungsamtes<br />

des Landkreises fan<strong>den</strong> mehrere Workshops statt. Das Projekt wurde<br />

durch die Regierungsvertretung <strong>in</strong> Braunschweig als Pilotprojekt mit e<strong>in</strong>em Anteil von über<br />

80% f<strong>in</strong>anziell unterstützt.<br />

Im Jahre 2009 ist auf die Initiative der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> für die LENS-Mitglieder e<strong>in</strong>e neue<br />

Arbeitsgruppe „AG-Kaufleute“ <strong>in</strong>s Leben gerufen wor<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> Treffen der Gruppe kamen<br />

die Personen zusammen, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kommunen die Umstellung auf die Doppik vor<br />

Ort durchführten. Ziel war e<strong>in</strong> Erfahrungsaustausch und die geme<strong>in</strong>same Ausarbeitung der<br />

Antworten auf die sich im Alltag stellen<strong>den</strong> Fragen. Im Rahmen der Weiterentwicklung dieser<br />

Gruppe hat sich e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit, später mit e<strong>in</strong>em vertraglichen Rahmen, zwischen<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und der Geme<strong>in</strong>de Büd<strong>den</strong>stedt sowie der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und<br />

der Samtgeme<strong>in</strong>de Grasleben entwickelt. Im Rahmen dieser Verträge konnten die Erfahrungen<br />

der Mitarbeiter der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> bei der Umstellung, dem doppischen Haushaltsplan,<br />

dem Buchungsgeschäft und der Eröffnungsbilanz an die o.g. Kommunen weitergegeben<br />

wer<strong>den</strong>. Es fan<strong>den</strong> vor Ort Beratungen statt zu <strong>den</strong> Themen: Eröffnungsbilanz, F<strong>in</strong>anzbuchhaltung,<br />

Kasse usw.<br />

Dienstanweisung gem. § 41 Abs. 1 GemHKVO<br />

Gem. § 41 Abs. 1 GemHKVO ist jede Kommune verpflichtet e<strong>in</strong>e Dienstanweisung für das<br />

F<strong>in</strong>anzwesen zu erlassen. Diese enthält die notwendigen Ergänzungen zur Geme<strong>in</strong>dehaushalts-<br />

und Kassenverordnung und regelt zusätzlich die besonderen Aufgaben und Pflichten<br />

des F<strong>in</strong>anzbereiches zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen Erledigung der Aufgaben der<br />

Zahlungsanweisung und der Zahlungsabwicklung, <strong>in</strong>sbesondere <strong>den</strong> Umgang mit Zahlungsmitteln.<br />

Mit dem Inkrafttreten dieser Dienstanweisung haben zahlreiche vorherige<br />

Dienstanweisungen / Verfügungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ihre Gültigkeit verloren. Unter der<br />

Leitung der Stabstelle 20 ist <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Kämmerei e<strong>in</strong> umfangreiches Werk<br />

mit zahlreichen Anlagen entstan<strong>den</strong>, das das Zusammenspiel zwischen allen E<strong>in</strong>heiten regelt.<br />

80


Produkthaushalte / Kosten- und Leistungsrechnung<br />

Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) und des Berichtswesen gehören zu <strong>den</strong> wesentlichen<br />

Anforderungen des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts <strong>in</strong> Niedersachsen. Auch hier<br />

hat man bereits mit der Umsetzung begonnen.<br />

Der Gesamthaushalt wurde nach der örtlichen Organisation produktorientiert <strong>in</strong> Teilhaushalte<br />

gegliedert. Die Produkthaushalte wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> der gesamten Verwaltung e<strong>in</strong>geführt. Das produktorientierte<br />

Denken und Planen hat sich etabliert. Es wurde mit Nachdruck an <strong>den</strong> Produktzielen<br />

gearbeitet, um dadurch die Basis für das spätere Berichtswesen zu schaffen. Im<br />

Rahmen der Vorbereitungen für <strong>den</strong> Haushalt 2012 organisierte die Stabsstelle 20 für alle<br />

Fachbereichsleiter und deren Vertreter sowie alle Produktverantwortlichen und deren Vertreter<br />

e<strong>in</strong>e zweitägige Veranstaltung zur Zielformulierung. In Rahmen dieser konnten die Mitarbeiter<br />

unter Anleitung von zwei KGST-Dozenten die Zielbildung für <strong>den</strong> nächsten Haushalt<br />

üben, die Produktbeschreibung verbessern sowie konkrete Kennzahlen bil<strong>den</strong>. Geplant ist<br />

die Durchführung e<strong>in</strong>er adäquaten Veranstaltung für die Ratsmitglieder nach <strong>den</strong> Neuwahlen<br />

im September 2011, um die Rahmenziele für die nächste Periode unter e<strong>in</strong>er externen Moderation<br />

zu erarbeiten. Die Rahmenziele legen die langfristige Strategie des Rates und der<br />

Verwaltung und bil<strong>den</strong> damit die Basis, auf der später sämtliche Produktziele aufgebaut wer<strong>den</strong>.<br />

Ausstehende Aufgaben<br />

Die durchgeführte Umstellung auf die Doppik zum 01.01.2009 bedeutet aber nicht das Ende,<br />

sondern vielmehr <strong>den</strong> Anfang des doppischen Rechnungswesens. E<strong>in</strong>e Vielzahl von Tätigkeiten<br />

ist noch nötig, damit die Verwaltung <strong>in</strong> dem neuem System richtig ankommt. Als<br />

nächstes s<strong>in</strong>d geplant:<br />

�Die Durchführung der ausstehen<strong>den</strong> doppischen Jahresabschlüsse 2009 und 2010<br />

�Die Durchführung der laufen<strong>den</strong> Jahresabschlüsse ab dem Jahr 2011<br />

�Vorbereitung der ersten Konzernbilanz<br />

�Weitere Schulungen und Begleitung für die Mitarbeiter der zentralen Buchhaltung<br />

�Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit <strong>den</strong> Kommunen Grasleben, Nord-Elm<br />

und Büd<strong>den</strong>stedt<br />

�Weiterentwicklung der Produktbeschreibungen, Ziele und Kennzahlen<br />

�Aufbau der neuen Kosten- und Leistungsrechnung sowie des Berichtswesens<br />

Produkt 1112 Organisations- und Personalentwicklung<br />

Tag der offenen Tür am 14.10.2006<br />

Anlässlich des Tages der offenen Tür am 14.10.2006 erfolgte e<strong>in</strong>e Informationsveranstaltung<br />

im Sitzungssaal des Rathauses zur produktorientierten Neuorganisation der Verwaltung.<br />

Leistungsorientierte Bezahlung (LOB)<br />

Im Rahmen der E<strong>in</strong>führung der leistungsorientierten Bezahlung ab dem Jahr 2007 wurde im<br />

Vorfeld e<strong>in</strong>e Projektgruppe gegründet, an der neben 2 Vertretern des Personalrates, die<br />

Gleichstellungsbeauftragte, der Personalservice und die Fachbereichsleitung<br />

Verwaltungsund Personalservice, Informationstechnologie und die Stabsstelle 20 mitgewirkt<br />

haben. Die<br />

Projektgruppe hat die Dienstvere<strong>in</strong>barung zur leistungsorientierten Bezahlung entwickelt. In<br />

der dauerhaft bestehen<strong>den</strong> Betrieblichen Kommission ist die Stabsstelle 20 als Mitglied vertreten.<br />

Die Betriebliche Kommission wirkt bei allen generellen Regelungen im Zusammenhang<br />

mit der Entwicklung, E<strong>in</strong>führung und dem ständigen Controll<strong>in</strong>g des betrieblichen Systems<br />

mit. Bei schriftlich begründeten Beschwer<strong>den</strong> berät die Betriebliche Kommission, soweit<br />

sich die Beschwer<strong>den</strong> auf Mängel des Systems oder se<strong>in</strong>er Anwendung beziehen. Nach<br />

81


der E<strong>in</strong>führung der leistungsorientierten Bezahlung wur<strong>den</strong> <strong>in</strong>tern Informationsveranstaltungen<br />

für alle Bewerter/<strong>in</strong>nen durchgeführt. Für alle Führungskräfte wurde e<strong>in</strong> Inhouse-<br />

Sem<strong>in</strong>ar veranstaltet, das neben Informationen zur leistungsorientierten Bezahlung ergänzend<br />

auch Grundlagen der Kommunikation und Gesprächsführung be<strong>in</strong>haltete. Zur jährlichen<br />

Auszahlung der LOB und Anwendung der Dienstvere<strong>in</strong>barung siehe Produkt 1123<br />

(Personalservice).<br />

Bewertungskommission<br />

Die Stabsstelle 20 ist Mitglied der haus<strong>in</strong>ternen Bewertungskommission, die im Rahmen von<br />

Stellenbewertungen Entscheidungsvorschläge für die Verwaltungsleitung unterbreitet und<br />

auch Rahmenregelungen entwickelt.<br />

Projektgruppe NKH<br />

In der Projektgruppe NKH ist ebenfalls e<strong>in</strong>e Mitgliedschaft gegeben. E<strong>in</strong>zelheiten siehe<br />

Produkt 1111 (Entscheidungsvorbereitung, Controll<strong>in</strong>g (Ziele) und Projekte).<br />

Behör<strong>den</strong>rufnummer D 115 / Servicecenter Invitel<br />

Nachdem das <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> ansässige Servicecenter Invitel im Rahmen der e<strong>in</strong>heitlichen Behör<strong>den</strong>rufnummer<br />

D 115 an die <strong>Stadt</strong> herangetreten ist und an e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit Interesse<br />

bekundet hat, wurde e<strong>in</strong>e Projektgruppe gegründet, der neben der Fachbereichsleitung<br />

Verwaltungs- und Personalservice, Informationstechnologie und e<strong>in</strong>em Mitarbeiter der<br />

IT auch die Stabsstelle 20 angehörte. Die Projektgruppe begleitete die dreimonatige Testphase<br />

(November 2009 bis Januar 2010), <strong>in</strong> der die Rufnummer 17-0 auf das Servicecenter<br />

umgeleitet wurde. In dieser Testphase wur<strong>den</strong> Erfahrungen gesammelt zum Anrufvolumen,<br />

zur Erreichbarkeit, zu Wartezeiten der Anrufen<strong>den</strong> und zu <strong>den</strong> nachgefragten Belangen.<br />

Nach Beendigung der Testphase wurde e<strong>in</strong> ausführlicher Bericht angefertigt. Die Entwicklung<br />

der e<strong>in</strong>heitlichen Behör<strong>den</strong>rufnummer bleibt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang abzuwarten.<br />

Organisationsuntersuchungen:<br />

Zum Ablauf von Organisationsuntersuchungen wurde e<strong>in</strong> Leitfa<strong>den</strong> entwickelt. Zu Beg<strong>in</strong>n<br />

wird jeweils für alle Betroffenen e<strong>in</strong>e Informationsveranstaltung durchgeführt. Die Beteiligten<br />

wer<strong>den</strong> bedarfsorientiert e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong>. Zunächst erfolgt die Erfassung des Ist-Zustandes,<br />

bevor es zur Analyse und Bewertung des Ist-Zustandes mit Aussagen zur Stellenbemessung<br />

kommt. Anschließend wer<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>e Vorschläge entwickelt, die geme<strong>in</strong>sam mit der<br />

Organisationsstelle (Stellen 2020 und 2121), <strong>den</strong> Beteiligten und der Verwaltungsleitung erörtert<br />

wer<strong>den</strong>. Nach der Formulierung e<strong>in</strong>es Entscheidungsvorschlages folgt die Entscheidung<br />

durch <strong>den</strong> Bürgermeister; e<strong>in</strong>e Verfügung zur Umsetzung schließt sich an.<br />

�Fachbereich 24: Produkt 1224 –Verkehrsaufsicht-<br />

Im Fachbereich 24 wurde 2008 im Produkt 1224 –Verkehrsaufsicht- e<strong>in</strong>e Organisationsuntersuchung<br />

durchgeführt. Die Untersuchung führte <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er Umorganisation bei der<br />

Aufgabenwahrnehmung zu e<strong>in</strong>er stellenplanrelevanten E<strong>in</strong>sparung e<strong>in</strong>er 0,5 Beschäftigtenstelle<br />

(EG 3/5).<br />

�Fachbereich 24: Produkte 1211 -Wahlen und Statistik-, 1221 – E<strong>in</strong>wohnermeldewesen– und<br />

1222 –Personenstandswesen–<br />

In <strong>den</strong> genannten Produkten wurde im Jahr 2009 e<strong>in</strong>e Organisationsuntersuchung<br />

durchgeführt.<br />

82


Folge der Untersuchung war e<strong>in</strong>e stellenplanrelevante Reduzierung von <strong>in</strong>sgesamt 1,25 Stellen<br />

(-0,5 Stelle EG 5, -0,25 Stelle EG 6, -0,25 Stelle EG 6, -0,5 Stelle EG 6 und + 0,25 Stelle<br />

A 7) und e<strong>in</strong> Ausbau der Bürgerorientierung.<br />

�Fachbereich 22: Produkt 1134 –Kassen- und Zahlungsservice, Vollstreckung-<br />

Nach dem E<strong>in</strong>gang mehrerer Überlastungsanzeigen erfolgte e<strong>in</strong>e „verkürzte“ Organisationsuntersuchung<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich. E<strong>in</strong>e im Vorfeld vorgenommene Reduzierung e<strong>in</strong>er 0,5<br />

Stelle (EG 6) wurde im Rahmen der Untersuchung bestätigt. Daneben wur<strong>den</strong> Stellenveränderungen<br />

umgesetzt, die im Endergebnis stellenplanneutral s<strong>in</strong>d, aber e<strong>in</strong>e Anwesenheit der<br />

Buchungskräfte an allen Wochentagen und e<strong>in</strong>e Erweiterung der bisherigen Nachmittagsbesetzung<br />

an Publikumstagen ermöglichen.<br />

Daneben wur<strong>den</strong> diverse Vorschläge unterbreitet, die die Ablauforganisation<br />

betreffen.<br />

�Fachbereich 32: alle Produkte mit Ausnahme der Straßenre<strong>in</strong>igung und W<strong>in</strong>terdienst, der<br />

Unterhaltung und Entwicklung von Grün- und Kompensationsflächen, des Friedhofswesens<br />

und der Bedürfnisanstalten<br />

Im Zusammenhang mit der Neuorganisation des Betriebshofes im Jahr 2009 wurde der Auftrag<br />

für e<strong>in</strong>e spätere Organisationsuntersuchung <strong>in</strong> diesem Bereich erteilt. Ungeachtet dessen<br />

erg<strong>in</strong>g seitens der Fachbereichsleitung im Juli 2010 e<strong>in</strong>e Überlastungsanzeige. Derzeit<br />

erfolgt die Erfassung des Ist-Zustandes. Ergebnisse liegen hierzu noch nicht vor.<br />

Organisationsentwicklung<br />

�Sämtliche Organisationspläne wer<strong>den</strong> gepflegt, wobei auch die Klärung von<br />

e<strong>in</strong>zelnen Zuständigkeitsfragen e<strong>in</strong>geschlossen ist.<br />

�2007 und 2008: Fachbereiche 12, 21 und 23:<br />

Organisatorische Veränderungen gab es 2007 im Fachbereich 12 –Jugend, Schulen, Sport<br />

und Städtepartnerschaften- mit der <strong>in</strong>ternen Verlagerung des Produktes 1151 – Pflege der<br />

partnerschaftlichen Beziehungen– und der Intensivierung der Aufgaben im Produkt 3651 –<br />

K<strong>in</strong>dergärten – (E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er A 10-Stelle) und 2008 im damaligen Fachbereich 23 –<br />

Zentrale Immobilienwirtschaft – durch Verlagerung des Produktes 1144 – Zentrale Verwaltungsdienste<br />

– (Wegfall e<strong>in</strong>er A 10-Stelle) <strong>in</strong> <strong>den</strong> Fachbereich 21 Verwaltungs- und Personalservice,<br />

Informationstechnologie (<strong>in</strong>kl. neuer Zuordnung der Boten, Hausmeister und Re<strong>in</strong>igungskräfte).<br />

�2009: Betriebshof:<br />

Mit dem altersbed<strong>in</strong>gten Ausschei<strong>den</strong> des se<strong>in</strong>erzeitigen Betriebshofleiters Mitte 2009 erfolgte<br />

e<strong>in</strong>e Neuorganisation des städtischen Betriebshofes. Im Wesentlichen wurde davon Abstand<br />

genommen e<strong>in</strong>e Betriebshofleitung im engeren S<strong>in</strong>ne und daneben e<strong>in</strong>e Leitung für die<br />

städtischen Grünanlagen zu haben. An der Spitze steht nunmehr nur noch e<strong>in</strong> Ansprechpartner.<br />

Das Anforderungsprofil für die Stelle der Betriebshofleitung ist künftig nicht mehr<br />

e<strong>in</strong>e Verwaltungsausbildung für <strong>den</strong> gehobenen Dienst bzw. <strong>den</strong> Angestelltenlehrgang II,<br />

sondern die Qualifikation e<strong>in</strong>es Meisters / Technikers der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau<br />

o.ä. Im Rahmen der Neuorganisation wurde im Endeffekt e<strong>in</strong>e halbe Stelle e<strong>in</strong>gespart.<br />

83


2009: Stabsstelle 10:<br />

Mit der Ausgliederung des Produktes 1152 -Geme<strong>in</strong>deorgane, Sitzungsdienst, repräsentative<br />

Veranstaltungen- aus dem Fachbereich 12 gab es weitere organisatorische Veränderungen.<br />

Da die Aufgaben dieses Produkts e<strong>in</strong>e unmittelbare Zusammenarbeit der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter mit dem Bürgermeister erfordern, hat es sich hier angeboten, das Produkt<br />

direkt dem Bürgermeister zu unterstellen. Dieses ist durch die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Stabsstelle<br />

gewährleistet, die dadurch geprägt ist, dass sie direkt dem Bürgermeister unterstellt ist, als<br />

fachliche Beratung der Entscheidungsstelle auftritt und <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e Entlastung der Leitung<br />

darstellt. Vorteilhaft ist hierbei, dass aufgrund der fehlen<strong>den</strong> Hierarchieebenen ke<strong>in</strong>e Gefahr<br />

e<strong>in</strong>er zu starken Informationsfilterung besteht, e<strong>in</strong>e Ranghierarchie nicht betont wird und lange<br />

Dienstwege ausgeschlossen s<strong>in</strong>d. Insofern kam es zur Erweiterung der bereits bestehen<strong>den</strong><br />

Stabsstelle 10 um das Produkt Geme<strong>in</strong>deorgane, Sitzungsdienst, repräsentative Veranstaltungen.<br />

�2009: Auflösung des Fachbereiches 23:<br />

Im Zusammenhang mit dem altersbed<strong>in</strong>gten Ausschei<strong>den</strong> des se<strong>in</strong>erzeitigen Fachbereichsleiters<br />

kam es zur E<strong>in</strong>sparung der Stelle der Fachbereichsleitung (A 12) und zur Auflösung<br />

des Fachbereichs Zentrale Immobilienwirtschaft ab dem 01.10.2009. Die dazu gehören<strong>den</strong><br />

Produkte wur<strong>den</strong> anderen Organisationse<strong>in</strong>heiten bzw. der neu gegründeten Stabsstelle 30<br />

– Zentrale Gebäudewirtschaft – zugeordnet. Gleichzeitig wur<strong>den</strong> diverse Vertragsangelegenheiten<br />

e<strong>in</strong>er zentralen Stelle zugeordnet und e<strong>in</strong>zelne Zuständigkeiten neu geregelt.<br />

2010: Verlagerung der Städtepartnerschaften <strong>in</strong>nerhalb der Stabsstelle 10<br />

Unter Berücksichtigung der verb<strong>in</strong>dlichen Zuordnungsvorschriften zum Produktrahmen Niedersachsen<br />

erfolgte e<strong>in</strong>e Verlagerung der Städtepartnerschaften aus dem Fachbereich 12 <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong> Bereich Geme<strong>in</strong>deorgane zur Stabsstelle 10 (Sekretariat).<br />

�2011:<br />

Zur Übertragung der Durchführung der gesetzlichen Pflichtprüfungsaufgaben im Jahr 2011<br />

auf das RPA des Landkreises wird auf die Ausführungen im Fachbereich 21 verwiesen.<br />

Im Rahmen der angestrebten Fusion mit der Samtgeme<strong>in</strong>de Grasleben wur<strong>den</strong> Modelle für<br />

e<strong>in</strong>e mögliche Neuorganisation aufgezeigt.<br />

Personalentwicklung<br />

Im Rahmen der Personalentwicklung (= Summe aller Instrumente, um die Qualifikation, also<br />

Wissen und Können sowie Motivation, also Denken und Wollen der Mitarbeiter zu bee<strong>in</strong>flussen)<br />

erfolgte e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung mit sämtlichen Instrumenten und Maßnahmen der<br />

Personalentwicklung. 2010 wurde e<strong>in</strong> Personalentwicklungskonzept erarbeitet, <strong>in</strong> welchem<br />

die konkreten Instrumente benannt wur<strong>den</strong>, die aktuell ergriffen bzw. umgesetzt wer<strong>den</strong>:<br />

�Erarbeitung von Führungsleitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong>kl. e<strong>in</strong>er Führungskräftequalifizierung<br />

�Erstellung e<strong>in</strong>es Leitfa<strong>den</strong>s für das flächendeckend jährlich zu führende<br />

Mitarbeitergespräch<br />

�Qualifizierung im Umgang mit Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />

Für die Leitbildformulierung soll e<strong>in</strong>e Projektgruppe gebildet wer<strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>em Dezernenten,<br />

3 Fachbereichs- und Stabsstellenleitungen, 4 Produktverantwortlichen, 5 Sachbearbeiter/<strong>in</strong>nen,<br />

2 Personalratsmitgliedern und der Gleichstellungsbeauftragten. Es folgt e<strong>in</strong>e Leitbild<strong>in</strong>formation<br />

für alle und sodann e<strong>in</strong> Führungskräftetra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unter externer Moderation.<br />

Das Leitbildfeedback erfolgt über das jährliche Mitarbeitergespräch, für das e<strong>in</strong> Gesprächsleitfa<strong>den</strong><br />

entwickelt wird, der im Rahmen e<strong>in</strong>er Informationsveranstaltung für alle vorgestellt<br />

84


wird. Die Qualifizierung im Umgang mit dem Bürger wird im Zusammenhang mit dem Projekt<br />

Bürgerbüro aufgegriffen.<br />

Bürgerbüro<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund, dass e<strong>in</strong> Bürgerbüro das Aushängeschild der Verwaltung ist mit<br />

Bedeutung für das Image der Verwaltung, wurde 2010 der Auftrag erteilt für die Erstellung<br />

e<strong>in</strong>es Konzeptes Bürgerbüro.<br />

Als wesentliche Ziele hierfür s<strong>in</strong>d anzuführen:<br />

�e<strong>in</strong>e bessere Kun<strong>den</strong>orientierung<br />

e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Leistungsspektrum, das sich an vielen Lebenslagen orientiert<br />

�die Verkürzung von Wegezeiten<br />

�die Verr<strong>in</strong>gerung/Vermeidung von Wartezeiten und die<br />

�direkte fachkundige sowie freundliche Beratung „aus e<strong>in</strong>er Hand“.<br />

Für die Konzepterstellung wurde e<strong>in</strong>e Projektgruppe gebildet, der neben der Stabsstelle 20<br />

der Fachbereichsleiter 21, der Produktverantwortliche Telekommunikation und Informationstechnologien<br />

sowie die Produktverantwortliche E<strong>in</strong>wohnermelde- und Personenstandswesen<br />

angehören.<br />

Neben der Durchführung e<strong>in</strong>er Bürgerbefragung und nach Entwicklung e<strong>in</strong>es Gesamtaufgabenkatalogs<br />

über Dienstleistungen mit Bürgerkontakt erfolgte mit allen Fachbereichen und<br />

Stabsstellen e<strong>in</strong>e Erörterung über die Geeignetheit von Dienstleistungen für die zentrale<br />

Wahrnehmung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bürgerbüro. In dem erstellten Konzept wer<strong>den</strong> 2 Modelle mit unterschiedlichem<br />

Leistungsspektrum vorgestellt. Neben der sog. Front-Office-Tätigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ansprechen<strong>den</strong> Großraumbüro mit angenehmer Wartezone und e<strong>in</strong>er Infoecke s<strong>in</strong>d auch<br />

H<strong>in</strong>tergrundzimmer, e<strong>in</strong> Diskretionszimmer für Bürger/<strong>in</strong>nen, die ihr Anliegen gern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

separaten Raum vortragen möchten und e<strong>in</strong> Sozialraum vorgesehen. H<strong>in</strong>sichtlich der Öffnungszeiten<br />

wur<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>e Varianten dargestellt. Zum Stellenumfang und <strong>den</strong> möglichen<br />

Räumlichkeiten s<strong>in</strong>d ebenfalls Aussagen enthalten. Zu weiteren Qualifizierungsmaßnahmen<br />

siehe Ausführungen unter Personalentwicklung. Die Vorstellung des Konzeptes ist<br />

nach der Wahl des neuen Bürgermeisters und der Bildung des neuen Rates/Verwaltungsausschusses<br />

vorgesehen.<br />

Formulierung von Zielen<br />

Um Wiederholungen zu vermei<strong>den</strong>, wird auf die Ausführungen des Produkts 1111<br />

verwiesen.<br />

85


Fachbereich 21: Verwaltungs- und Personalservice, Informationstechnologie<br />

Produkt 1121: Telekommunikation und Informationstechnologie<br />

Wurde bereits im letzten Verwaltungsbericht auf die große Schnelllebigkeit der digitalen Welt <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>den</strong> neuen Herausforderungen h<strong>in</strong>gewiesen, muss für <strong>den</strong> aktuellen Berichtszeitraum<br />

festgestellt wer<strong>den</strong>, dass die Geschw<strong>in</strong>digkeit noch weiter angestiegen ist. Es gilt aber nicht<br />

nur diese technischen Herausforderungen zu meistern. E<strong>in</strong> wesentlicher neuer Aufgabenschwerpunkt<br />

liegt im Bereich der kommunalen Zusammenarbeit.<br />

Kommunale Zusammenarbeit<br />

Die erhoffte Initialzündung durch die Übernahme der Serverdienstleistung für das Fachverfahren<br />

Infoma für die Samtgeme<strong>in</strong>de Nord-Elm ist e<strong>in</strong>getreten. Mittlerweile erstrecken sich die IT-<br />

Dienstleistungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im Rahmen der kommunalen Zusammenarbeit auf drei Geme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

sowie e<strong>in</strong>en Eigenbetrieb. Sie reichen von der Betreuung e<strong>in</strong>zelner Fachverfahren bis h<strong>in</strong><br />

zur kompletten IT-Betreuung.<br />

Übersicht IT-Dienstleistungen<br />

Partner Art der Dienstleistung<br />

Samtgeme<strong>in</strong>de-Nord-Elm Infoma (F<strong>in</strong>anzwesen), Meso (Meldewesen), Rats<strong>in</strong>formationssystem,<br />

Homepage, komplette IT-Betreuung<br />

(Support PC/Drucker/Server)<br />

BDH/AEH Infoma (F<strong>in</strong>anzwesen), komplette IT-Betreuung (Support<br />

PC/Drucker/Server)<br />

Geme<strong>in</strong>de Büd<strong>den</strong>stedt Infoma (F<strong>in</strong>anzwesen), Meso (Meldewesen), Rats<strong>in</strong>formationssystem,<br />

Internet/Mail, Migewa (Gewerbeprogramm)<br />

Samtgeme<strong>in</strong>de Grasleben Rats<strong>in</strong>formationssystem<br />

Außenstellen:<br />

Am Ende des Berichtszeitraumes gibt es bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ke<strong>in</strong>en Büroarbeitsplatz mehr<br />

ohne PC, Internet und Email. Hierbei ist es völlig gleichgültig, ob sich dieser Arbeitsplatz im Hauptgebäude<br />

oder z. B. im Maschstadion bef<strong>in</strong>det. Alle Außenstellen e<strong>in</strong>schließlich der Grundschulen


s<strong>in</strong>d im städtischen Netz verbun<strong>den</strong> und können auf die IT-Infrastruktur des Rathauses zurückgreifen.<br />

Die Anb<strong>in</strong>dung erfolgte – bis auf wenige Ausnahmen - per Funkverb<strong>in</strong>dung (Wlan). Die Funkverb<strong>in</strong>dungen<br />

wer<strong>den</strong> nach dem aktuellen Stand der Technik verschlüsselt und erfüllen somit die<br />

Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit <strong>in</strong> der Informationstechnologie. Die e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Router s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Firewall geschützt.<br />

Mitgliedschaft <strong>in</strong> der Kosynus GmbH:<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> war seit der Gründung der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale Südostniedersachsen<br />

(KDSON) im Jahre 1974 Mitglied der damaligen Gesellschaft und ihrer Nachfolgegesellschaft<br />

Kosynus. Ende der neunziger Jahre hat sich im Bereich der Datenverarbeitung auch<br />

<strong>in</strong> Kommunen e<strong>in</strong> Trend nach „Datenverarbeitung vor Ort“, d. h. im eigenen Hause, verstärkt.<br />

Maßgeblich lag das an immer leistungsfähigerer und <strong>den</strong>noch preisgünstigerer EDV-Hardware und<br />

auch an dem umfangreichen Angebot entsprechender dezentral e<strong>in</strong>setzbarer kommunaler Fach-<br />

und Spezialsoftware. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> hatte daher bei auslaufen<strong>den</strong> Verfahrensverträgen bzw.<br />

neuen Verfahren <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> auch stets entsprechende Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

vorgenommen, die zu teilweise wesentlich günstigeren Ergebnissen bei Inhouselösungen führten.<br />

So wur<strong>den</strong> Stück für Stück im F<strong>in</strong>anzwesen (newsystem kommunal Infoma), im E<strong>in</strong>wohnerwesen<br />

(MESO), bei der Personalabrechnung (LOGA) und im Bereich Wohngeld alle Verfahren auf eigene<br />

Server umgestellt. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> hat daher ihre Mitgliedschaft bei der Kosynus GmbH zum<br />

31.12.2010 gekündigt.<br />

88


F<strong>in</strong>anzsoftware Infoma<br />

Wie bereits im letzen Verwaltungsbericht angekündigt, wird die F<strong>in</strong>anzsoftware Infoma seit<br />

01.01.2007 produktiv als Inhouselösung betrieben.<br />

Rats<strong>in</strong>formationssystem<br />

2008 wurde der Vertrag mit der Fa. ProVox bezüglich der Fachanwendung PV-Rat (Rats<strong>in</strong>formationssystem)<br />

gekündigt, da das System unbefriedigend lief und weder bei der Verwaltung noch beim<br />

Rat Akzeptanz fand. Mit e<strong>in</strong>er hauseigenen Entwicklung auf Typo3-Basis stand e<strong>in</strong>e kostenlose<br />

Alternative zur Verfügung. Diese Alternative war die konsequente Weiterentwicklung des kostenlosen<br />

Content-Management-Systems Typo3, welches bereits für die Intranet- und Internetlösung der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> Verwendung f<strong>in</strong>det. Das System wurde nach e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führungsphase von nur wenigen<br />

Wochen sowohl für die Verwaltung als auch für die Ratsmitglieder produktiv e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Erstmalig war es z. B. so <strong>den</strong> Ratsmitgliedern möglich, onl<strong>in</strong>e alle Ratsunterlagen (ab 2006) abzurufen,<br />

ohne dass spezielle Hard- bzw. Software vorgehalten wer<strong>den</strong> muss.<br />

Personalmanagement-Software LOGA<br />

Im Jahr 2008 wurde nach e<strong>in</strong>em umfangreichen Auswahlverfahren das System LOGA erworben.<br />

Wie bereits bei der Entscheidung zu Meso (E<strong>in</strong>wohnerwesen) und Infoma (F<strong>in</strong>anzwesen) wurde<br />

auch hier e<strong>in</strong>e Inhouselösung und damit die Abkehr von e<strong>in</strong>em Rechenzentrum gewählt. Gründe<br />

hierfür waren aber nicht nur die ger<strong>in</strong>geren Kosten, sondern auch die Möglichkeit, die Abrechnung<br />

für Dritte durchzuführen (seit 2009 wer<strong>den</strong> bereits die Abrechnungen für die BDH GmbH hierüber<br />

abgewickelt).<br />

Hardware<br />

Die bloße Nennung der Hardware nach Stückzahl (siehe Tabelle unten) ist zwar generell wenig<br />

aussagefähig, gleichwohl kann damit zweierlei dokumentiert wer<strong>den</strong>. Die stetig steigen<strong>den</strong> Herausforderungen<br />

im Bereich IT führen zu e<strong>in</strong>er quantitativen Erhöhung der Hardware. Waren es z.<br />

B. im Jahr 2001 nur 2 Server und im letzten Berichtszeitraum bereits 19 Server, s<strong>in</strong>d es aktuell 25<br />

Server. Zum modernen PC-Arbeitsplatz gehört <strong>in</strong> der heutigen Zeit mehr als nur die Bereitstellung<br />

e<strong>in</strong>es PC und e<strong>in</strong>es Druckers. E<strong>in</strong>e funktionsfähige IT-Infrastruktur, die sowohl <strong>den</strong> technischen als<br />

auch <strong>den</strong> sicherheitstechnischen Anforderungen genügt, erfordert <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz von zahlreichen<br />

Hardwarekomponenten, von <strong>den</strong>en der Benutzer im Normalfall nichts mitbekommt. So wer<strong>den</strong><br />

alle<strong>in</strong> für die Datensicherung der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> 3 Server benötigt.<br />

Gegenstand Anzahl (<strong>in</strong>cl. Grundschulen)<br />

PC 283<br />

Notebooks 53<br />

Server 25<br />

Drucker (Netzwerk) 82<br />

Netzwerkkomponenten (Switche, VPN-<br />

Router, Controller, Wlan-Router)<br />

125<br />

Konjunkturpaket II - Förderschwerpunkt Schul<strong>in</strong>frastruktur: Medienausstattung<br />

Im April 2009 wurde e<strong>in</strong> Förderantrag im Rahmen des Konjunkturpakets II, Förderschwerpunkt<br />

Schul<strong>in</strong>frastruktur, gestellt. Basis hierfür war e<strong>in</strong> eigens dafür erstelltes Medienkonzept, welches<br />

die Schaffung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen modernen IT-Standards <strong>in</strong> allen Schulen zum Ziel hat. Mit Bescheid<br />

vom 02.07.2009 wurde die beantragte Fördersumme <strong>in</strong> Höhe von 27.100 Euro bewilligt. Mit<br />

der Umsetzung und der anschließen<strong>den</strong> Betreuung wurde die städtische IT beauftragt. Durch die<br />

Fördersumme konnte die Basis für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche IT-Infrastruktur geschaffen wer<strong>den</strong>. Darauf<br />

aufbauend wurde die komplette vorhan<strong>den</strong>e IT-Ausstattung der Schulen bedarfsorientiert gesichtet,<br />

erweitert, modernisiert und neu <strong>in</strong>stalliert. Die Schulserver wur<strong>den</strong> nicht nur mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Schulnetzverwaltungssoftware, sondern auch mit e<strong>in</strong>er sog. Selbstheilungssoftware für die<br />

jeweiligen Rechner ausgestattet, die nach e<strong>in</strong>em Neustart die Rechner wieder <strong>in</strong> <strong>den</strong> ursprüngli-<br />

89


chen Installationszustand versetzen. Bei nicht vorhan<strong>den</strong>er Vernetzung bzw. bei Notebook-<br />

Lösungen wur<strong>den</strong> Wlan-Zugänge e<strong>in</strong>gerichtet. E<strong>in</strong>e Wlan-Anb<strong>in</strong>dung der Schulen an das städtische<br />

Netz ermöglicht nicht nur e<strong>in</strong>e Vernetzung der Schulen untere<strong>in</strong>ander, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />

komplette Fernwartung durch die städtische IT. Mittels dieser Wlan-Anb<strong>in</strong>dung erfolgt ebenfalls die<br />

tägliche Datensicherung der Schulserver. Das System hat sich bei allen Schulen bewährt. Das<br />

Lernen am Computer ist mittlerweile bei allen Schulen fester Bestandteil des Unterrichts gewor<strong>den</strong>.<br />

Ticketsystem/Inventarisierung<br />

Zur Verbesserung des <strong>in</strong>ternen Supports wurde im Jahr 2008 e<strong>in</strong> Ticketsystem mit zentraler Rufnummer<br />

(6666) e<strong>in</strong>geführt. Bei der Software handelt es sich um e<strong>in</strong> Open-Source-Produkt, das<br />

kostenlos ist. Alle Störungen wer<strong>den</strong> nunmehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ticket erfasst und für <strong>den</strong> Hilfesuchen<strong>den</strong><br />

jederzeit nachvollziehbar abgearbeitet. Ergänzt wird dieses System durch e<strong>in</strong> Inventarisierungssystem,<br />

über das sämtliche Hardware per Strichcodelaser erfasst und dem jeweiligen Arbeitsplatz/Standort<br />

zugeordnet wird.<br />

Office 2007/Exchange 2007<br />

Sämtliche Arbeitsplatzrechner wur<strong>den</strong> 2009 auf Office2007 <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Exchange 2007 umgestellt.<br />

Da <strong>in</strong> diesem Zusammenhang weitere Umstellungsmaßnahmen an <strong>den</strong> Arbeitsplatzrechnern<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong> mussten, entschied man sich für e<strong>in</strong>e komplette Neu<strong>in</strong>stallation der<br />

Rechner. Alle Mitarbeiter der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erhielten e<strong>in</strong>e halbtägige E<strong>in</strong>führungsschulung <strong>in</strong><br />

Office 2007. Während die Mitarbeiter <strong>in</strong> Gruppen (max. 8 Personen) geschult wur<strong>den</strong>, erfolgte parallel<br />

die Neu<strong>in</strong>stallation der jeweiligen Rechner. Dadurch wurde erreicht, dass am Nachmittag<br />

bereits wieder mit „neuem“ Rechner gearbeitet wer<strong>den</strong> konnte.<br />

IT-Schulungen/Schulungsraum<br />

Seit Ende des Jahres 2006 wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> dem haus<strong>in</strong>ternen Schulungsraum Mitarbeiterschulungen<br />

durchgeführt. So wur<strong>den</strong> z. B. im Jahr 2007 zu <strong>den</strong> Themenblöcken PowerPo<strong>in</strong>t, Bildbearbeitung<br />

und PDF-Erstellung jeweils rund 80 Mitarbeiter durch eigenes Personal geschult. Aber auch für<br />

spontane bedarfsorientierte Schulungen wird der der hauseigene Schulungsraum genutzt. Die<br />

Ausbildung der Onl<strong>in</strong>eredakteure (Intranet/Internet) fand hier ebenso statt wie die E<strong>in</strong>weisung der<br />

Ratsmitglieder <strong>in</strong> das Rats<strong>in</strong>formationssystem. Im Jahr 2009 wur<strong>den</strong> alle Mitarbeiter <strong>in</strong> Gruppen<br />

(max. je 8 Personen) mit dem neuen Office 2007 vertraut gemacht. Für Schulungen durch externe<br />

Dozenten wurde ebenfalls häufig auf <strong>den</strong> Schulungsraum zurückgegriffen. So fan<strong>den</strong> hier auch<br />

alle Infoma- und Loga-Schulungen statt. E<strong>in</strong> großer kostentechnischer Vorteil liegt auch dar<strong>in</strong>,<br />

dass e<strong>in</strong>e Anreise der Schulungsteilnehmer zu e<strong>in</strong>em externen Schulungsstandort nicht erforderlich<br />

ist. So wird dieser Schulungsraum auch künftig e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil der EDV-Aus- und<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen se<strong>in</strong>.<br />

Anb<strong>in</strong>dung Landesdatennetz<br />

Seit Ende des Jahres 2009 besteht e<strong>in</strong>e Wlan-Verb<strong>in</strong>dung zwischen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und dem<br />

Landkreis <strong>Helmstedt</strong>. Mit dieser Verb<strong>in</strong>dung wurde der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> der Zugang zum Landesdatennetz<br />

geöffnet, da der Landkreis als Kopfstellennetzwerk fungiert. Über dieses Netz kann die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> div. Dienste <strong>in</strong> Anspruch nehmen (z. B. bei der Denkmalpflege) und auch selbst<br />

Dienste bereitstellen. So kann die Polizei Wolfsburg/<strong>Helmstedt</strong> über das Landesdatennetz auf die<br />

Onl<strong>in</strong>emeldeauskunft der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zurückgreifen. Das optimiert nicht nur die Arbeitsweise<br />

der Polizei, sondern entlastet auch die Mitarbeiter des E<strong>in</strong>wohnermeldeamtes, da seitens der Polizei<br />

ke<strong>in</strong>e Telefonanfragen mehr gestellt wer<strong>den</strong> müssen.<br />

Liveübertragung von Ratssitzungen<br />

Durch die Bereitstellung des „öffentlichen Teils“ des Rats<strong>in</strong>formationssystems auf der Homepage<br />

im Jahr 2008 nutzt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erstmalig die Möglichkeiten des Internets, um <strong>den</strong> Bürgern<br />

die Arbeit der Ratsgremien darzustellen. Am 23.06.2011 g<strong>in</strong>g die <strong>Stadt</strong> noch e<strong>in</strong>en deutlichen<br />

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Schritt weiter. Erstmalig wurde e<strong>in</strong>e Ratssitzung live im Internet übertragen. Vorausgegangen war<br />

hier e<strong>in</strong> Beschluss des Rates der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>. Diese Möglichkeit der Bürgerbeteiligung fand<br />

sofort e<strong>in</strong>en recht hohen Anklang. Die „Zuschauerzahl“ betrug im Durchschnitt 50 bis 60 Personen.<br />

Insgesamt wur<strong>den</strong> 198 Zuschauer gezählt.<br />

Auch die Ratssitzung am 29.09.2011 kann wiederum live im Internet verfolgt wer<strong>den</strong>.<br />

Produkt 1122: Verwaltungsservice<br />

Das Aufgabengebiet der kommunalen Zusammenarbeit hat auch bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> immer<br />

mehr an Bedeutung gewonnen. Die Federführung sowie die hausweite Koord<strong>in</strong>ation dieser Aufgaben<br />

obliegen dem Verwaltungsservice. In verschie<strong>den</strong>en Aufgabenbereichen wer<strong>den</strong> bereits Arbeiten<br />

für kreisangehörige Kommunen wahrgenommen (vgl. Teilberichte der Produkte 1121, 1123,<br />

der Stabsstelle 20 sowie der Fachbereiche 22 und 24). In diesem Zusammenhang wur<strong>den</strong> mit der<br />

Geme<strong>in</strong>de Büd<strong>den</strong>stedt sowie <strong>den</strong> Samtgeme<strong>in</strong><strong>den</strong> Grasleben und Nord-Elm Rahmenvere<strong>in</strong>barungen<br />

zur Übernahme von Tätigkeiten durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> geschlossen. Konkrete Aufgaben<br />

wer<strong>den</strong> jeweils mittels gesonderter öffentlich-rechtlicher Vere<strong>in</strong>barung übernommen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wur<strong>den</strong> auch mit dem Landkreis <strong>Helmstedt</strong> und weiteren kreisangehörigen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> Gespräche<br />

über Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufgenommen.<br />

Im Jahr 2008 wurde e<strong>in</strong>e haus<strong>in</strong>terne Projektgruppe zur kommunalen Zusammenarbeit e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Desweiteren hat im Jahr 2011 e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe aus Vertretern der Geme<strong>in</strong>de Büd<strong>den</strong>stedt,<br />

<strong>den</strong> Samtgeme<strong>in</strong><strong>den</strong> Grasleben und Nord-Elm sowie der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Helmstedt</strong> ihre Arbeit<br />

aufgenommen, <strong>in</strong> der die praktische Umsetzung von bereits abgeschlossenen Vere<strong>in</strong>barungen<br />

sowie weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit auch im H<strong>in</strong>blick auf die bestehen<strong>den</strong> Rahmenvere<strong>in</strong>barungen<br />

erörtert wer<strong>den</strong>.<br />

Über die Ergebnisse auf dem Gebiet der kommunalen Zusammenarbeit wird der Verwaltungsausschuss<br />

durch e<strong>in</strong>en ständigen Tagesordnungspunkt <strong>in</strong> jeder Sitzung <strong>in</strong>formiert.<br />

Die Samtgeme<strong>in</strong>de Grasleben und die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> haben im Jahr 2009 geme<strong>in</strong>sam die Sikosa<br />

Beratungsgesellschaft mbH mit der Erstellung e<strong>in</strong>es Gutachtens zur Ermittlung der Synergien beauftragt,<br />

die sich durch e<strong>in</strong>e Fusion der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit der Samtgeme<strong>in</strong>de Grasleben und<br />

ihren Mitgliedsgeme<strong>in</strong><strong>den</strong> Grasleben, Mariental, Querenhorst und Rennau ergeben. In dem Anfang<br />

2010 vorgestellten Gutachten haben die Gutachter e<strong>in</strong>e entsprechende Empfehlung ausgesprochen.<br />

Durch die dargestellten E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten im Rahmen von Synergieeffekten sowie der<br />

Erhöhung der E<strong>in</strong>wohnerzahlen, vor dem H<strong>in</strong>tergrund der durch die demografische Entwicklung<br />

bed<strong>in</strong>gten s<strong>in</strong>ken<strong>den</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahlen, ist als wesentliches Merkmal die Stärkung der Position<br />

<strong>Helmstedt</strong>s als Mittelzentrum und Erhalt der Stellung als selbständige <strong>Stadt</strong> genannt. Damit e<strong>in</strong>hergehend<br />

wer<strong>den</strong> auch für die E<strong>in</strong>wohner der Mitgliedsgeme<strong>in</strong><strong>den</strong> der Samtgeme<strong>in</strong>de die langfristige<br />

ortsnahe Erfüllung der Aufgaben e<strong>in</strong>er selbständigen <strong>Stadt</strong> sowie der Erhalt und die Ent-<br />

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wicklung der Infrastruktur, wie Standortsicherung weiterer Behör<strong>den</strong> und Versorgungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

gesichert. Darüber h<strong>in</strong>aus kann bei e<strong>in</strong>em freiwilligen Zusammenschluss auf Basis des sog.<br />

Zukunftsvertrages der Landesregierung mit <strong>den</strong> niedersächsischen kommunalen Spitzenverbän<strong>den</strong><br />

e<strong>in</strong>e Entschuldungshilfe <strong>in</strong> Form von Freistellungen von bis zu 75 % bei Z<strong>in</strong>s und Tilgung der<br />

aufgelaufenen Liquiditätskredite als Zuwendung durch e<strong>in</strong>en Entschuldungsvertrag mit dem Land<br />

Niedersachsen erfolgen. Für die <strong>Stadt</strong> und die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> bedeutet das e<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Zuwendung<br />

<strong>in</strong> Höhe von <strong>in</strong>sgesamt 14,2 Millionen Euro. Nachdem im Jahr 2010 erste Gespräche <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong>tern <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ratsgremien der beteiligten Gebietskörperschaften stattgefun<strong>den</strong> haben,<br />

wer<strong>den</strong> seit Frühjahr 2011 <strong>in</strong>tensive Beratungen zur Schaffung der Voraussetzungen e<strong>in</strong>er Fusion<br />

<strong>in</strong> eigens hierfür gebildeten Arbeitsgruppen sowie der alles koord<strong>in</strong>ieren<strong>den</strong> Lenkungsgruppe<br />

durchgeführt. Neben <strong>den</strong> Verwaltungsleitern und Mitarbeitern der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und der Samtgeme<strong>in</strong>de<br />

sowie Bürgermeistern und Ratsmitgliedern der <strong>Stadt</strong>- und Geme<strong>in</strong>deräte s<strong>in</strong>d auch Vertreter<br />

des Landes Niedersachsen, der Regierungsvertretung Braunschweig und des Landkreises<br />

<strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> die Verhandlungen e<strong>in</strong>bezogen. Spätestens im Dezember 2011 sollen die erarbeiteten<br />

Fusions- und Gebietsänderungsverträge <strong>den</strong> beteiligten <strong>Stadt</strong>- und Geme<strong>in</strong>deräten zur Beschlussfassung<br />

vorgelegt wer<strong>den</strong>. Anschließend wer<strong>den</strong> diese dem Land zur endgültigen Entscheidung<br />

<strong>in</strong>sbesondere über die Förderung im Rahmen des Zukunftsvertrages zugeleitet. Durch<br />

die erhoffte Entschuldungshilfe <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit umfangreichen Konsolidierungsmaßnahmen ist<br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige und dauerhaft wirkende Entlastung des Ergebnishaushaltes möglich, die ab dem<br />

Jahr 2017 zu e<strong>in</strong>em ausgeglichenen Jahresergebnis führen könnte.<br />

Aufgrund des altersbed<strong>in</strong>gten Ausschei<strong>den</strong>s des Leiters der Rechnungsprüfung im Jahr 2011 sowie<br />

des technischen Prüfers im Jahr 2012 wurde die Wahrnehmung der Aufgaben der örtlichen<br />

Prüfung durch öffentlich-rechtliche Zweckvere<strong>in</strong>barung im Rahmen der kommunalen Zusammenarbeit<br />

ab dem 01.05.2011 auf das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises <strong>Helmstedt</strong> übertragen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wird die Durchführung der gesetzlichen Pflichtprüfungsaufgaben der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> gem. § 119 Abs. 1 bis 3 NGO dem RPA des Landkreises obliegen. Die Technische Prüfung<br />

- Vergaben vor Auftragserteilung - verbleibt zunächst bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> und wird mit<br />

dem Ausschei<strong>den</strong> des technischen Prüfers ab dem 01.03.2012 ebenfalls auf <strong>den</strong> Landkreis<br />

<strong>Helmstedt</strong> übergehen. Vorteile der Kooperation wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> der Erhöhung der Qualität der Prüfung<br />

für das Neue Kommunale Rechnungswesen Niedersachsen, der Spezialisierung der Prüfer auf bei<br />

<strong>den</strong> Körperschaften vorkommende Prüfungsschwerpunkte und E<strong>in</strong>sparpotenziale beim Personal<br />

durch Bündelung der Aufgaben gesehen.<br />

Der Verwaltungsservice hat <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten <strong>Jahren</strong> zahlreiche Aufgaben und Mitarbeiter aus dem<br />

aufgelösten Fachbereich 23 übernommen. Im Jahr 2008 wur<strong>den</strong> die Angelegenheiten der zentralen<br />

Verwaltungsdienste sowie Teile der Gebäudewirtschaft und zum 01.10.2009, u.a. mit der Aufgabe<br />

„Re<strong>in</strong>igungsverträge (Fremd- und Glasre<strong>in</strong>igung)“ <strong>in</strong>sgesamt 8 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Verwaltungsservice verlagert.<br />

Im Aufgabenbereich Dienstanweisungen wurde neben der Überarbeitung verschie<strong>den</strong>er Vorschriften<br />

im Jahr 2010 die Allgeme<strong>in</strong>e Dienst- und Geschäftsanweisung der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> (AGA) vollständig<br />

überarbeitet und neu gefasst. Dabei lag der Schwerpunkt auf der E<strong>in</strong>arbeitung der Regelungen<br />

zur produktorientierten Neuorganisation der <strong>Stadt</strong>verwaltung.<br />

Im Jahr 2010 und 2011 ist jeweils die Ersatzbeschaffung e<strong>in</strong>es Dienstkraftfahrzeugs erforderlich<br />

gewor<strong>den</strong>. Zur Vermeidung hoher Investitionskosten und aufgrund der Wirtschaftlichkeit, <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch E<strong>in</strong>sparung von späteren Reparaturkosten, wur<strong>den</strong> diese erstmalig durch Leas<strong>in</strong>g<br />

beschafft. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong>en Skoda Fabia Kombi als Dienstwagen für die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Verwaltung und e<strong>in</strong>en Audi A6 als Dienstwagen für <strong>den</strong> Bürgermeister.<br />

Durch Artikel 6 der Europäischen Dienstleistungsrichtl<strong>in</strong>ie (Richtl<strong>in</strong>ie 2006/123/EG) wur<strong>den</strong> die<br />

Mitgliedsstatten verpflichtet, E<strong>in</strong>heitliche Ansprechpartner (EA) zu schaffen, über die Dienstleister<br />

alle Verfahren und Formalitäten abwickeln können, die für die Aufnahme e<strong>in</strong>er Dienstleistungstätigkeit<br />

und für die Beantragung der dafür erforderlichen Genehmigungen notwendig s<strong>in</strong>d. Dieser<br />

EA „begleitet“ <strong>den</strong> Dienstleister (z.B. <strong>den</strong> „portugiesischen Friseur“, der e<strong>in</strong>en Betrieb <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

eröffnen will) sozusagen von „A bis Z“ d.h. durch alle beteiligten Behör<strong>den</strong> und Institutionen, die<br />

hierfür erforderlich s<strong>in</strong>d. Das können, je nach Berufszweig, z.B. se<strong>in</strong>: Kommunen, Landkreise, IHK,<br />

92


HWK u.a., Amtsgericht, F<strong>in</strong>anzamt, Gewerbeaufsichtsamt, Banken, Versicherungen. Diese Vorschrift,<br />

die bis Ende 2009 komplett umzusetzen war, setzte e<strong>in</strong>e fast beispiellose „Kette“ von Aktivitäten<br />

und Prozessen auf allen Verwaltungsebenen (Bund-Land-Kreis-Kommune) <strong>in</strong> Gang. U.a.<br />

mussten alle <strong>in</strong>frage kommen<strong>den</strong> Verwaltungstätigkeiten ermittelt, analysiert und zur elektronischen<br />

Abwicklung (zum<strong>in</strong>dest Antragstellung) bereitgestellt wer<strong>den</strong>. In diesem Zusammenhang<br />

waren beispielsweise auch alle örtlichen Satzungen auf ihre EU-Konformität zu untersuchen und <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelfällen anzupassen. Die Aufgaben des EA für <strong>den</strong> Landkreis <strong>Helmstedt</strong> wer<strong>den</strong> künftig zentral<br />

dort übernommen. In der Praxis wur<strong>den</strong> seither im Bereich der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ke<strong>in</strong>e (!) hierüber<br />

abzuwickeln<strong>den</strong> Anträge gestellt. Auch im Bereich des Landkreises, der erster EA ist, s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />

Fälle aufgetreten.<br />

Im Bereich des Arbeitsschutzes s<strong>in</strong>d zur Ermittlung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Gefährdungen am<br />

Arbeitsplatz nach <strong>den</strong> Vorgaben des Arbeitsschutzgesetzes und <strong>den</strong> anhängen<strong>den</strong> Verordnungen<br />

für je<strong>den</strong> Arbeitsplatz der <strong>Stadt</strong>verwaltung Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen und ständig fortzuschreiben.<br />

Mit der Erstellung wurde e<strong>in</strong> externer Dienstleister beauftragt. Die Fertigstellung wird<br />

im Herbst 2011 erfolgen. Die künftige Pflege und Aktualisierung wird durch eigenes Personal vorgenommen.<br />

Im Aufgabengebiet Stellenbeschreibungen und Stellenbewertungen wur<strong>den</strong> seit 2006 <strong>in</strong>sgesamt<br />

32 Beschäftigtenstellen und 14 Beamtenstellen neu bewertet. Zuständig für die Erstellung der Bewertungsvorschläge<br />

ist die haus<strong>in</strong>terne Bewertungskommission, die aus der stellvertreten<strong>den</strong> Produktverantwortlichen<br />

des Verwaltungsservices als Vorsitzende, dem Fachbereichsleiter 21, der<br />

Produktverantwortlichen der Aufgabenbereiche Organisations- und Personalentwicklung und e<strong>in</strong>em<br />

Vertreter des Personalrates besteht. Die Entscheidung über <strong>den</strong> Bewertungsvorschlag obliegt<br />

dem Bürgermeister.<br />

Im Jahr 2010 hat sich die Verwaltungsleitung geme<strong>in</strong>sam mit der Politik dafür ausgesprochen,<br />

dass überarbeitete und modernere Bewertungsmodell der Kommunalen Geme<strong>in</strong>schaftsstelle für<br />

Verwaltungsmanagement (KGSt) - KGSt-Gutachten 1/2009 – zukünftig anzuwen<strong>den</strong>. 2011 wurde<br />

begonnen, zunächst Beamtenstellen der obersten Leistungsebene zu bewerten. Anschließend<br />

sollen dann auch alle weiteren Beamtenstellen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> Zug um Zug neu bewertet<br />

wer<strong>den</strong>..<br />

Erwähnt wer<strong>den</strong> soll auch noch das vom Niedersächsischen Landtag beschlossene Gesetz zum<br />

Schutz vor <strong>den</strong> Gefahren des Passivrauchens (Niedersächsisches Nichtraucherschutzgesetz). Die<br />

Regelungen dieses Gesetzes wur<strong>den</strong> zwischenzeitlich umgesetzt. So ist es <strong>in</strong> umschlossenen<br />

Räumen von Gebäu<strong>den</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> (z.B. Rathaus, Neumärker Str. 1, JFBZ, Schulen und<br />

Sporthallen) seit dem 01.08.2007 verboten, zu rauchen. Im Gegenzug wurde im Rathaus e<strong>in</strong> Raucherraum<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Produkt 1123: Personalservice<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2011 hat sich der Stellenbestand wie folgt entwickelt:<br />

Jahr Beamte Beschäftigte <strong>in</strong>sgesamt<br />

2007 54,00 151,50 205,50<br />

2008 52,00 148,00 200,00<br />

2009 48,00 144,50 192,50<br />

2010 49,00 143,00 192,00<br />

2011 50,00 141,25 191,25<br />

Im Berichtszeitraum wur<strong>den</strong> verstärkt Anstrengungen unternommen, im Rahmen der Haushaltskonsolidierung<br />

durch Aufgabenverdichtung und Straffung von Arbeitsabläufen e<strong>in</strong>en sozialverträglichen<br />

Stellenabbau voranzutreiben. Dieser Prozess wird vor dem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er weiterh<strong>in</strong> an-<br />

93


gespannten Haushaltslage zw<strong>in</strong>gend fortgesetzt. Beispielhaft seien hier die Reduzierungen von<br />

Stellenanteilen im Fachbereich 24 <strong>in</strong> <strong>den</strong> Produkten Verkehrsaufsicht sowie Standesamts-<br />

/E<strong>in</strong>wohnermeldewesen genannt. Des Weiteren wurde ab Januar 2009 mit dem E<strong>in</strong>tritt der für die<br />

Beihilfeabrechnung zuständigen Mitarbeiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Freistellungsphase der Altersteilzeit diese Aufgabe<br />

an das Niedersächsische Landesamt für Besoldung und Versorgung abgegeben und damit<br />

e<strong>in</strong>e Viertelstelle im Personalservice e<strong>in</strong>gespart.<br />

Nach sachgerechter Stellenbeschreibung und -bewertung (siehe auch Ausführungen im Produkt<br />

Verwaltungsservice – 1122) konnten verschie<strong>den</strong>e Höhergruppierungen und Beförderungen vorgenommen<br />

wer<strong>den</strong>. Dadurch konnten Anreize zur Motivation der Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen geschaffen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Zum 01.01.2007 wurde gemäß § 18 des Tarifvertrages für <strong>den</strong> öffentlichen Dienst (TVöD) die<br />

„Leistungsorientierte Bezahlung“ (LOB) bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>geführt. Sie soll nach dem<br />

Wunsch der Tarifvertragsparteien dazu beitragen, die öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern<br />

und die Motivation, die Eigenverantwortung und die Führungskompetenz der Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen zu<br />

stärken. Hierzu wurde e<strong>in</strong>e Dienstvere<strong>in</strong>barung erarbeitet und durch <strong>den</strong> Personalrat der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> und <strong>den</strong> Bürgermeister unterzeichnet. Zu Beg<strong>in</strong>n war 1 % der Summe der Entgelte aus<br />

dem Jahr 2006 als auszuschüttender Betrag tariflich festgelegt. Dieser Vomhundertsatz galt auch<br />

für die Folgejahre 2008 und 2009. Mit dem Tarifabschluss im Jahr 2010 gelten für <strong>den</strong> kommunalen<br />

Bereich die folgen<strong>den</strong> Steigerungen: 1,25 % <strong>in</strong> 2010, 1,50 % <strong>in</strong> 2011, 1,75 <strong>in</strong> 2012 und 2 % <strong>in</strong><br />

2013. Bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> macht dies e<strong>in</strong>e Spanne von rund 40.000 Euro <strong>in</strong> 2006 zu rund<br />

80.000 Euro <strong>in</strong> 2013 aus.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2011 haben <strong>in</strong>sgesamt 18 Auszubil<strong>den</strong>de zur/zum Verwaltungsfachangestellte/n<br />

und e<strong>in</strong>e Anwärter<strong>in</strong> für die Laufbahngruppe 2 (gehobener Dienst) ihre Ausbildung erfolgreich<br />

beendet. Hiervon konnten aufgrund des notwendigen Stellenabbaus nur drei Azubis <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Dauerarbeitsverhältnis als Beschäftigte/r bzw. <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Beamtenverhältnis auf Probe übernommen<br />

wer<strong>den</strong>. Derzeit bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich neun Verwaltungsfachangestellte und e<strong>in</strong> Informatikkaufmann <strong>in</strong> der<br />

Ausbildung. Die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>, die wegen fehlender Planstellen nach Abschluss ihrer Ausbildung<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Dauerbeschäftigungsverhältnis übernommen wer<strong>den</strong> konnten, haben zur Erlangung<br />

von Berufserfahrung zunächst e<strong>in</strong>en auf e<strong>in</strong> Jahr befristeten Arbeitsvertrag bei der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> erhalten. Aufgrund e<strong>in</strong>es kurzfristigen Personalbedarfs und bei entsprechen<strong>den</strong> Leistungen<br />

wur<strong>den</strong> die Arbeitsverträge zum Teil auch verlängert. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass<br />

Auszubil<strong>den</strong>de der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im Berichtszeitraum dreimal als Jahrgangsbeste Verwaltungsfachangestellte<br />

des gesamten Studien<strong>in</strong>stituts Braunschweig - e<strong>in</strong> Mal sogar mit der Note „sehr<br />

gut“, die seit <strong>Jahren</strong> dort nicht mehr erzielt wurde - ausgezeichnet wer<strong>den</strong> konnten.<br />

Von der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wur<strong>den</strong> bis 2009 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der ARGE <strong>Helmstedt</strong> und der<br />

KVHS <strong>Helmstedt</strong> „Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung“ (sog. E<strong>in</strong>-Euro-Jobs) <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Größenordnung von 20 - 30 Plätzen pro Jahr angeboten. Diese konzentrierten sich überwiegend<br />

auf die Unterstützung im Bereich der Schulhausmeister sowie der manuellen Handre<strong>in</strong>igung<br />

<strong>in</strong> der Innenstadt. Seit 2010 s<strong>in</strong>d für diese Bereiche die Hilfskräfte nicht mehr zulässig.<br />

Daneben wurde e<strong>in</strong>er Vielzahl von Schülern sowie Praktikanten, z. B. im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

der Kreisvolkshochschule und anderen E<strong>in</strong>richtungen der Erwachsenenbildung,<br />

die Möglichkeit gegeben, Praxiserfahrung bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zu sammeln.<br />

Im Bereich der Kommunalen Zusammenarbeit (KomZ) wurde vom Personalservice im Jahr 2008<br />

die Personalabrechnung sowie die Personalsachbearbeitung für die Bäder- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

mbH (BDH) übernommen. Im Jahr darauf wurde das bisherige Personalabrechnungsprogramm<br />

myIPAV HR der Kosynus GmbH durch die Personalmanagementsoftware LOGA als<br />

Inhousesystem abgelöst. Diese Variante ermöglicht künftig - bei entsprechender personeller Ausstattung<br />

- die Übernahme weiterer Aufgaben auf dem Gebiet der Personalabrechnung für andere<br />

Verwaltungen im Rahmen der KomZ. Darüber h<strong>in</strong>aus wird das System derzeit u.a. durch die Übernahme<br />

von Informationen aus <strong>den</strong> Personalakten im H<strong>in</strong>blick auf Nutzungsmöglichkeiten im Bereich<br />

Personalentwicklung weiter ausgebaut. Auch soll der Stellenplan künftig mit Hilfe von LOGA<br />

erstellt wer<strong>den</strong>.<br />

94


Fachbereich 22 F<strong>in</strong>anzservice/Haushalt<br />

F<strong>in</strong>anzwirtschaftliche Steuerung (Produkt 1131) und Teil-Hh Allgem. F<strong>in</strong>anz-wirtschaft<br />

Zum 01.01.2009 wurde das Rechnungswesen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> auf das doppische Rechnungswesen<br />

umgestellt. Die Werte wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Tabellen und Graphiken fortgeschrieben ohne<br />

die Besonderheiten des neuen Rechnungssystems abzugrenzen. Auf rechnerisch erhebliche Abweichungen<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>den</strong> Erläuterungstexten h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Volumen des Verwaltungshaushaltes/ Ergebnishaushaltes<br />

*Zahlen 2011 basieren auf dem entsprechen<strong>den</strong> Plan; das Ergebnis 2010 ist vorläufig<br />

Wie die oben stehende Grafik zeigt, hat sich das Volumen der E<strong>in</strong>nahmen des Verwaltungshaushaltes<br />

<strong>in</strong> 2007 und 2008 zwar nach oben entwickelt. Mit <strong>den</strong> Auswirkungen der F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise<br />

ab dem Jahr 2009 ist jedoch e<strong>in</strong> erheblicher E<strong>in</strong>bruch zu verzeichnen, da das Volumen<br />

stark durch die Entwicklung der Steuere<strong>in</strong>nahmen (<strong>in</strong>sbesondere der Gewerbesteuer und<br />

E<strong>in</strong>kommensteuer) abhängig ist. Da <strong>in</strong> <strong>den</strong> (doppischen) Erträgen ab dem Jahr 2009 auch nicht<br />

zahlungswirksame Bestandteile enthalten s<strong>in</strong>d, ist der Rückgang eigentlich höher als die obige<br />

Graphik erkennen lässt.<br />

Während <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 und 2008 die laufen<strong>den</strong> Ausgaben fast mit <strong>den</strong> zur Verfügung stehen<strong>den</strong><br />

E<strong>in</strong>nahmen gedeckt wer<strong>den</strong> konnten, sodass nur relativ ger<strong>in</strong>ge neue Fehlbeträge entstan<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d, ist im Jahr 2009 das laufende Haushaltsdefizit mit 6,3 Mio. € wieder als dramatisch<br />

zu bezeichnen. In 2010 betrug der Fehlbetrag dagegen wieder nur 1,26 Mio. €. In <strong>den</strong> Folgejahren<br />

ist mit Fehlbeträgen von rd. 4 Mio. € zu rechnen. Kumuliert betrugen die Defizite Ende 2010<br />

95


ereits rd. 18 Mio. €, da e<strong>in</strong> Abbau auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>nahmestärkeren <strong>Jahren</strong> 2007 und 2008 nicht<br />

möglich war.<br />

Entwicklung der wichtigsten E<strong>in</strong>nahmearten<br />

Art der E<strong>in</strong>nahmen<br />

Erträge<br />

2006 2007 2008 2009<br />

96<br />

vorl.<br />

2010<br />

Plan<br />

2011<br />

1. Grundsteuer A <strong>in</strong> EUR 55.142 63.230 70.787 59.611 65.662 66.500<br />

<strong>in</strong> % 0,22 0,22 0,24 0,22 0,22 0,24<br />

2. Grundsteuer B <strong>in</strong> EUR 2.346.881 2.684.702 2.530.164 2.655.778 2.714.327 2.715.000<br />

<strong>in</strong> % 9,56 9,48 8,63 9,83 9,03 9,61<br />

3. Gewerbesteuer <strong>in</strong> EUR 6.249.083 6.435.295 7.207.781 4.775.133 7.393.665 6.300.000<br />

<strong>in</strong> % 25,45 22,72 24,58 17,67 24,59 22,29<br />

4. Geme<strong>in</strong>deanteil an <strong>in</strong> EUR 5.661.100 6.451.741 7.420.557 6.413.408 6.222.467 6.270.000<br />

der E<strong>in</strong>kommensteuer <strong>in</strong> % 23,06 22,77 25,31 23,73 20,70 22,18<br />

5. Geme<strong>in</strong>deanteil an <strong>in</strong> EUR 801.091 906.402 936.022 936.379 951.083 970.000<br />

der Umsatzsteuer <strong>in</strong> % 3,26 3,20 3,19 3,46 3,16 3,43<br />

6. Schlüsselzuweisung <strong>in</strong> EUR 2.834.856 4.183.333 4.035.240 4.747.544 4.686.792 3.962.000<br />

n. d. E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> % 11,55 14,77 13,76 17,56 15,59 14,02<br />

7. Zuweisung f. Aufgaben <strong>in</strong> EUR 612.054 604.302 599.912 604.422 591.712 590.000<br />

d. übertr. Wirkungskr. <strong>in</strong> % 2,49 2,13 2,05 2,24 1,97 2,09<br />

8. Vergnügungssteuer <strong>in</strong> EUR 190.047 220.752 241.823 309.074 310.460 310.000<br />

<strong>in</strong> % 0,77 0,78 0,82 1,14 1,03 1,10<br />

9. Konzessionsabgabe <strong>in</strong> EUR 806.553 1.055.152 1.296.152 855.470 893.397 943.600<br />

<strong>in</strong> % 3,28 3,72 4,42 3,16 2,97 3,34<br />

Summe (Ziffer 1 - 10) <strong>in</strong> EUR 19.556.807 22.604.909 24.338.438 21.356.819 23.829.565 22.127.100<br />

<strong>in</strong> % 79,65 79,79 83,01 79,01 79,27 78,28<br />

E<strong>in</strong>nahmen Verwaltungs- <strong>in</strong> EUR 24.554.440 28.329.404 29.319.996 27.030.486 30.063.033 28.265.000<br />

haushalt <strong>in</strong>sgesamt = 100%<br />

ab 2009 Erträge Ergebnis-<br />

haushalt <strong>in</strong>sgesamt


Neben der Gewerbesteuer ist als wesentliche E<strong>in</strong>nahmequelle auch der E<strong>in</strong>kommenssteueranteil<br />

zu nennen. Negativ hatte sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> die alle drei Jahre stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>de Neufestsetzung<br />

der Schlüsselzahlen bemerkbar gemacht. Der aktuelle Schlüssel liegt bereits 27 %<br />

unter <strong>den</strong> Werten des Jahres 1993. Dies bedeutet, dass die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> aufgrund der vor Ort<br />

tatsächlich veranlagten E<strong>in</strong>kommensteuer immer weniger vom aktuellen Steueraufkommen <strong>in</strong><br />

Niedersachsen abbekommt. Überlagert wurde diese Entwicklung jedoch von <strong>den</strong> guten E<strong>in</strong>nahmen<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 und 2008, die mit Beg<strong>in</strong>n der F<strong>in</strong>anzkrise jedoch erheblich zurückg<strong>in</strong>gen.<br />

Die Konzessionsabgaben haben sich <strong>in</strong>zwischen auf e<strong>in</strong>em Niveau von ca. 0,9 Mio. € stabilisiert.<br />

Der Mehre<strong>in</strong>nahme aus der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Konzessionsabgabe Wasser steht jetzt e<strong>in</strong> Rückgang<br />

gegenüber, da die E<strong>in</strong>wohnerzahl der <strong>Stadt</strong> unter 25.000 gesunken ist und damit ger<strong>in</strong>gere<br />

Abgaben abzuführen s<strong>in</strong>d.<br />

Auch die E<strong>in</strong>nahmen aus der Grundsteuer wiesen mit jährlich über 2,5 Mio. € <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen<br />

<strong>Jahren</strong> e<strong>in</strong>e stabile Größenordnung aus. Die Hebesätze wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> 2007 um 40 bzw. 50 Prozentpunkte<br />

angehoben, nachdem sie seit 1992 unverändert waren. E<strong>in</strong>e weitere Erhöhung fand<br />

zum 01.01.2010 statt.<br />

Bei dem nach Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer 1998 e<strong>in</strong>geführten Geme<strong>in</strong>deanteil an der<br />

Umsatzsteuer musste durch Neuberechnung der Anteile der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im Jahr 2000 erste<br />

E<strong>in</strong>bußen h<strong>in</strong>genommen wer<strong>den</strong>. Bis zum endgültigen Inkrafttreten des neuen Verteilungsschlüssels<br />

im Jahr 2018 wird <strong>in</strong> Teilschritten ab 2009 e<strong>in</strong>e Anpassung erfolgen, die bisher ebenfalls<br />

zu leichten M<strong>in</strong>derungen geführt haben.<br />

Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen und ihre direkt darauf zu zahlen<strong>den</strong> Umlagen<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Gewerbesteuer 6.249.083 6.435.295 7.207.781 4.775.133 4.530.000 6.300.000<br />

Gewerbesteuer-<br />

umlage*<br />

1.360.095 1.304.935 1.333.640 871.666 856.000 1.209.000<br />

<strong>in</strong> % 21,76 20,28 18,50 18,25 18,90 19,19<br />

Kreisumlage ** 2.500.622 2.439.383 2.835.958 1.861.737 1.745.099 2.434.543<br />

<strong>in</strong> % 40,02 37,91 39,35 38,99 38,52 38,64<br />

verbleibender<br />

Betrag<br />

2.388.366 2.690.978 3.038.183 2.041.730 1.928.901 2.656.457<br />

<strong>in</strong> % 38,22 41,82 42,15 42,76 42,58 42,17<br />

* Bei der Zahlung kann es kameralistisch zu Überlagerungen <strong>in</strong>s nächste Jahr kommen.<br />

** Die Zahlung ist überwiegend erst im Folgejahr, teilweise im übernächsten Jahr fällig.<br />

Die Fälligkeit im übernächsten Jahr wurde bei der Abgrenzung unberücksichtigt gelassen<br />

97


Die vorgenannte Tabelle zeigt e<strong>in</strong>erseits die bereits erwähnte starke Schwankung der Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen.<br />

Sie weist darüber h<strong>in</strong>aus jedoch auch aus, dass aus <strong>den</strong> Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen zwischen<br />

2003 und 2007 e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>kender und ab 2008 wieder immer höher wer<strong>den</strong>der Teil für die<br />

Gewerbesteuerumlage abzuführen war.<br />

Der Kreisumlagehebesatz ist <strong>in</strong> 2008 (also für die E<strong>in</strong>nahmen aus 2007) grundsätzlich erhöht<br />

wor<strong>den</strong> und auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Hebesatz zurückgeführt wor<strong>den</strong>. Für die Gewerbesteuer<br />

bedeutete dies jedoch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gfügige Senkung von 54,5 auf 54,32 Prozentpunkte. Durch<br />

die Koppelung an <strong>den</strong> Durchschnittshebesatz auf Landesebene ist der Anteil an <strong>den</strong> E<strong>in</strong>nahmen,<br />

die bei der <strong>Stadt</strong> verbleiben grundsätzlich rückläufig. Dieser Prozess wurde durch<br />

die eigenen Hebesatzerhöhungen <strong>in</strong> 2007 und 2010 unterbrochen.<br />

F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

Der F<strong>in</strong>anzausgleich <strong>in</strong> Niedersachsen hat im Berichtszeitraum wenig grundlegende Änderungen<br />

erfahren. Er basiert <strong>in</strong> <strong>den</strong> Grundzügen nach wie vor auf dem Gesetzesstand des<br />

Jahres 1999. Jedoch ist es nach dem die Verbundmasse <strong>in</strong> 2005 um 150 Mio. € gekürzt<br />

wor<strong>den</strong> war, <strong>in</strong> 2007 wieder zu e<strong>in</strong>er Aufstockung von 15,04 % auf 15,5% der Verbunde<strong>in</strong>nahmen<br />

gekommen. Dennoch liegt der Wert weit unter <strong>den</strong> Sätzen des Jahres 2001 (17,01<br />

%). Ebenfalls 2007 wurde e<strong>in</strong> sog. demographischer Faktor e<strong>in</strong>geführt, wonach bei Kommunen<br />

mit Bevölkerungsrückgang wie die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> die Durchschnittse<strong>in</strong>wohnerzahl der<br />

letzten 5 Jahre maßgeblich ist. 2009 mit e<strong>in</strong>er Übergangsfrist von e<strong>in</strong>em Jahr bzw. e<strong>in</strong>em<br />

Wahlrecht für das laufende Jahr wurde die bisherige Investitionsb<strong>in</strong>dung der Schlüsselzuweisungen<br />

<strong>in</strong> Höhe von 12,3 % abgeschafft, so dass ab 2010 der volle Betrag dem Ergebnishaushalt<br />

zugutekommt und ke<strong>in</strong>e Investitionen mehr gefördert wer<strong>den</strong>. Dieser Mehrertrag<br />

wird jedoch durch die erheblichen E<strong>in</strong>bußen durch die F<strong>in</strong>anzkrise, die durch die Steuerver-<br />

98


undabrechnung 2009 und die niedrigen Steuere<strong>in</strong>nahmen auf Landesebene im Jahr 2010<br />

kumuliert auf <strong>den</strong> F<strong>in</strong>anzausgleich 2010 wirken, mehr als aufgehoben.<br />

Die Zuweisungen für die Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises haben sich nach der<br />

starken Reduzierung im Jahr 1999 als stabile E<strong>in</strong>nahme erwiesen, die jedoch nur noch ca.<br />

600.000 € beträgt. Die Schlüsselzuweisungen und damit auch der aus dem F<strong>in</strong>anzausgleich<br />

bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> verbleibende Betrag ist jedoch durch die E<strong>in</strong>nahmen aus der Gewerbesteuer<br />

starken Schwankungen unterworfen. Auch die Erhöhung der Kreisumlage im<br />

Jahr 2008 (bei Schlüsselzuweisungen 54,32 statt bisher 47 Prozentpunkte) schmälert <strong>den</strong><br />

bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> verbleiben<strong>den</strong> Zuweisungsbetrag.<br />

Entwicklung der wichtigsten Ausgabearten<br />

Art der Ausgaben<br />

Aufwendungen 2006 2007 2008<br />

1. Personalausgaben ** <strong>in</strong> EUR 8.514.928 8.328.380 8.417.310 10.370.203 9.624.738 9.935.300<br />

99<br />

2009<br />

Vorl.<br />

2010<br />

Plan<br />

2011<br />

<strong>in</strong> % 25,43 22,04 21,20 31,07 30,73 28,96<br />

2. Gewerbesteuerumlage <strong>in</strong> EUR 1.490.628 1.347.731 1.333.640 871.666 1.424.694 1.209.000<br />

<strong>in</strong> % 4,45 3,57 3,36 2,61 4,55 3,52<br />

3. Kreisumlage <strong>in</strong> EUR 7.950.491 9.085.089 9.733.898 10.436.595 9.257.555 9.585.000<br />

<strong>in</strong> % 23,74 24,04 24,51 31,27 29,56 27,94<br />

4. F<strong>in</strong>anzausgleichs- <strong>in</strong> EUR 0 0 0 0 0<br />

umlage <strong>in</strong> % 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

5. Schuldz<strong>in</strong>sen * <strong>in</strong> EUR 290.472 407.290 473.444 446.319 420.655 580.600<br />

<strong>in</strong> % 0,87 1,08 1,19 1,34 1,34 1,69<br />

6. Zuführung zum <strong>in</strong> EUR 129.146 130.107 123.168 0 0<br />

Vermögenshaushalt *** <strong>in</strong> % 0,39 0,34 0,31 0,00 0,00 0,00<br />

7. Deckung von Soll-Fehl- <strong>in</strong> EUR 5.110.828 2.963.837 518.019 0 0 0<br />

beträgen d. Vorjahres *** <strong>in</strong> % 15,26 7,84 1,30 0,00 0,00 0,00<br />

8. Deckung von Soll-Fehl- <strong>in</strong> EUR 871.006 5.981.834 8.945.671<br />

beträgen d. Vor-Vorjahres*** <strong>in</strong> % 2,60 15,83 22,53 0,00 0,00 0,00<br />

Summe (Ziffer 1 - 8) <strong>in</strong> EUR 24.357.499 28.244.268 29.545.150 22.124.783 20.727.642 21.309.900<br />

<strong>in</strong> % 72,73 74,73 74,40 66,28 66,18 62,11<br />

Ausgaben Verwaltungs- <strong>in</strong> EUR 33.490.111 37.793.094 39.712.913 33.378.840 31.318.306 34.311.400<br />

haushalt <strong>in</strong>sgesamt = 100%<br />

ab 2009 Aufwendungen<br />

Ergebnishaushalt <strong>in</strong>sgesamt<br />

* ohne Verz<strong>in</strong>sung von Steuererstattungen<br />

** ab 2009 e<strong>in</strong>schließlich zahlungsunwirksamer Zuführung an Rückstellungen<br />

*** entsprechende Buchungen s<strong>in</strong>d im doppischen Rechnungswesen ab 2009 nicht mehr vorgesehen


Wie oben stehende Grafik zeigt, wechseln sich die Kreisumlage und die Personalausgaben<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 - 2011 dabei ab, größte Ausgabeposten des Verwaltungshaushaltes<br />

bzw. des Ergebnishaushaltes zu se<strong>in</strong>. Die Umlage wird neben <strong>den</strong> Hebesätzen des Landkreises<br />

und <strong>den</strong> Durchschnitten der jeweiligen Realsteuerhebesätze auch durch die Entwicklung<br />

der Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen bee<strong>in</strong>flusst (jeweils überwiegend im Folgejahr). E<strong>in</strong>e Hebesatzerhöhung<br />

wurde beim Landkreis ab dem Jahr 2008 beschlossen. Dabei wurde die<br />

Kreisumlage auch wieder mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen Hebesatz von 54,32 v.H. belegt und somit<br />

auf e<strong>in</strong>en eigenen kreiseigenen F<strong>in</strong>anzausgleich verzichtet. Durchschnittlich entsprach dies<br />

e<strong>in</strong>er Erhöhung um ca. 1,25 Prozentpunkte.<br />

Die Personalausgaben waren bis zum Jahr 2008 ten<strong>den</strong>ziell weiter rückläufig und lagen trotz<br />

Tarif- und Besoldungserhöhungen unter dem Wert des Jahres 1999. Dies ist über-wiegend<br />

auf <strong>den</strong> erheblichen Stellenabbau bei der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zurückzuführen. Ab 2009 s<strong>in</strong>d die<br />

Werte durch die nach doppischen Rechnungswesen vorzunehmen<strong>den</strong> Rückstellungen <strong>in</strong>sbesondere<br />

für Pensionen und Altersteilzeit bee<strong>in</strong>flusst. Dies hat 2009 zu e<strong>in</strong>em Mehraufwand<br />

von rd. 1,7 Mio. € und <strong>in</strong> 2010 von 0,9 Mio. € geführt.<br />

Die Schuldz<strong>in</strong>sen wiesen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 bis 2008 e<strong>in</strong>e steigende Ten<strong>den</strong>z aus. Durch<br />

das kumulierte Haushaltsdefizit ergab sich e<strong>in</strong> immer höherer Bedarf an Liquiditätskrediten.<br />

Trotz zurzeit niedriger Z<strong>in</strong>ssätze wird auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Folgejahren der Bedarf für die Z<strong>in</strong>sen weiter<br />

ansteigen.<br />

Auch zur F<strong>in</strong>anzierung von Investitionsausgaben mussten ab dem Jahr 2009 wieder Haushaltskredite<br />

aufgenommen wer<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2000 bis 2008 konnten die Jahresrechnungen<br />

überwiegend durch <strong>den</strong> Verkauf von Immobilien ohne Fremdmittel ausgeglichen<br />

wer<strong>den</strong> (siehe auch nachfolgende Tabelle und Graphik)<br />

100


Entwicklung der Investitionsausgaben<br />

Jahr<br />

Erwerb von<br />

Grundstücken<br />

Erwerb von be-<br />

weglichen Sachen/<br />

Beteiligungen<br />

2006<br />

€<br />

2007<br />

€<br />

101<br />

2008<br />

€<br />

2009<br />

€<br />

2010<br />

€<br />

2011<br />

€<br />

-1.420 0 0 2.074.011 0 0<br />

815.108 405.184 227.220 1.493.631 290.700 352.500<br />

Baumaßnahmen 2.270.529 1.976.627 1.706.237 2.583.407 1.363.000 289.000<br />

Investitions-<br />

zuschüsse an Dritte<br />

Investitionsausgaben<br />

gesamt<br />

202.829 279.798 572.165 224.965 2.248.500 1.001.200<br />

3.287.046 2.661.609 2.505.622 6.376.014 3.902.200 1.642.700<br />

F<strong>in</strong>anzierung der Investitionsausgaben<br />

Jahr<br />

Veräußerung von<br />

Grundstücken<br />

Veräußerung von<br />

beweglichen Sachen,<br />

Kapitale<strong>in</strong>lagen usw.<br />

Beiträge und Entgelte<br />

Investitionszu-<br />

schüsse von Dritten<br />

sonstige E<strong>in</strong>nahmen<br />

gesamt<br />

2006<br />

€<br />

2007<br />

€<br />

2008<br />

€<br />

2009<br />

€<br />

2010<br />

€<br />

2011<br />

€<br />

1.358.198 2.093.722 736.205 259.885 1.677.000 152.000<br />

22.665 9.255 130.931 1.129.804 88.100 48.200<br />

411.845 -51.457 -28.453 805.107 270.000 163.200<br />

1.723.997 1.433.672 949.647 1.819.179 1.193.800 822.700<br />

3.516.704 3.485.192 1.788.330 4.013.975 3.228.900 1.186.100<br />

Kreditaufnahme 0 0 0 1.000.000 0 456.600<br />

Die Investitionsausgaben des Vermögenshaushaltes lagen <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> jährlich<br />

bei durchschnittlich knapp 3 Mio. €. In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 und 2007 überstiegen die Investitionse<strong>in</strong>nahmen<br />

die Investitionsausgaben, so dass der Allgeme<strong>in</strong>en Rücklage Beträge zu<br />

geführt wer<strong>den</strong> konnten. 2008 mussten dagegen zur Deckung der Ausgaben rd. 720.000 €<br />

der Rücklage entnommen wer<strong>den</strong>.<br />

Mit Übergang auf die Kaufmännische Buchführung zum 01.01.2009 gilt die Rücklage per<br />

Gesetz als aufgelöst, da sie bereits vorher als Kassenbestandsverstärkung <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

war und somit nur e<strong>in</strong>e „Buchrücklage“ bildete.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006, 2007 und 2008 wur<strong>den</strong> die E<strong>in</strong>nahmen überwiegend aus Verkäufen von<br />

Grundstücken und Gebäu<strong>den</strong> erzielt. Auch die Zuschüsse von Bund und Land <strong>in</strong>sbesondere<br />

für die Nordöstliche Innenstadt haben zur F<strong>in</strong>anzierung der Investitionsausgaben beigetragen.


Durch <strong>den</strong> Ankauf des Geländes am Ziegelberg zur Ausweisung e<strong>in</strong>es neuen Baugebietes<br />

(Ansatz 2,2 Mio. €) und die Maßnahmen des Konjunkturpaketes II s<strong>in</strong>d die Investitionen im<br />

doppischen F<strong>in</strong>anzhaushalt <strong>in</strong> 2009 erheblich über das Niveau der Vorjahre angestiegen.<br />

Sowohl 2009 und 2010 als auch 2011 wer<strong>den</strong> die E<strong>in</strong>zahlungen des <strong>in</strong>vestiven F<strong>in</strong>anzhaushaltes<br />

die Auszahlungen nicht decken. Für diese Jahre s<strong>in</strong>d Kreditaufnahmen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Haushaltsplänen<br />

vorgesehen. Der erste Teilbetrag wurde im Dezember 2009 bereits aufgenommen.<br />

Dies stellt für <strong>den</strong> Kernhaushalt der <strong>Stadt</strong> die erste Kreditaufnahme seit ca. 10 <strong>Jahren</strong><br />

dar. Aus dem Jahresabschluss 2010 wurde e<strong>in</strong>e Kreditermächtigung von fast 1,0 Mio. € <strong>in</strong><br />

das Jahr 2011 übertragen. Diese wurde bereits <strong>in</strong> Höhe von 0,5 Mio. € <strong>in</strong> Anspruch genommen.<br />

Übersicht über die Schul<strong>den</strong><br />

2006<br />

€<br />

2007<br />

€<br />

Kernhaushalt(Kreditmarkt) 2.399.742 2.340.400 2.282.158 3.220.709 3.076.053 4.344.096<br />

Kernhaushalt (Land und<br />

Landkreis)<br />

102<br />

2008<br />

€<br />

2009<br />

€<br />

2010<br />

€<br />

2011<br />

€<br />

974.144 742.409 677.483 555.583 491.883 437.383<br />

Eigenbetrieb AEH 12.377.931 11.598.103 11.994.479 11.993.082 11.443.637 10.946.700<br />

Waldbad Birkerteich 693.635 663.822 631.833 592.612 563.545 534.479<br />

Investitionskredite ges. 16.445.452 15.344.734 15.585.953 16.361.986 15.575.118 16.262.658<br />

Liquiditätskredite 6.289.626 5.085.506 6.622.665 12.261.128 13.791.268 19.313.322<br />

Gesamt 22.735.078 20.430.240 22.208.618 28.623.114 29.366.385 35.575.980


Bis e<strong>in</strong>schließlich 2008 wies der Kernhaushalt der <strong>Stadt</strong> rückläufige Schul<strong>den</strong>stände bei <strong>den</strong><br />

Investitionskrediten aus. Erst ab dem Jahr 2009 mussten erstmals wieder neue Kredite aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong>. Da auch die Schul<strong>den</strong>stände des AEH und des Waldbades ten<strong>den</strong>ziell<br />

rückläufige Schul<strong>den</strong>stände auswiesen, verm<strong>in</strong>dert sich der Bestand von 2006 bis 2011 voraussichtlich<br />

nur von 16,4 Mio. € auf 16,3 Mio. €.<br />

Besorgniserregend ist jedoch der starke Anstieg der Liquiditätskredite. Da laufende Auszahlungen<br />

nicht mehr mit laufen<strong>den</strong> E<strong>in</strong>zahlungen gedeckt wer<strong>den</strong> können, nimmt der Bestand<br />

jährlich zu. E<strong>in</strong>schließlich der Investitionskredite wird Ende 2011 vermutlich e<strong>in</strong> Bestand von<br />

über 35,5 Mio. € erreicht se<strong>in</strong>.<br />

Kommunale Abgaben ( Produkt 1133) und allgeme<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzwirtschaft<br />

(Produkt 6111 teilweise)<br />

Grundsteuer A und B<br />

Für die Grundsteuer A und B konnte <strong>in</strong>sgesamt gesehen von e<strong>in</strong>em relativ konstanten E<strong>in</strong>nahmevolumen<br />

ausgegangen wer<strong>den</strong>. Lediglich die im Frühjahr 2007 vorgenommenen Änderungen<br />

der Realsteuerhebesätze und die Hebesatzänderungen zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres<br />

2010 führten zu höheren E<strong>in</strong>nahmen im Grundsteuerbereich. Gem. Beschlüssen des Rates<br />

wur<strong>den</strong> die Hebesätze wie folgt angehoben:<br />

ab 01.01.1992 ab 01.01.2007 ab 01.01.2010<br />

Grundsteuer A 290 v.H. 340 v.H. 350 v.H.<br />

Grundsteuer B 310 v.H. 350 v.H. 360 v.H.<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Aufkommens der Grundsteuer A<br />

(Land- und Forstwirtschaft) und Grundsteuer B (sonstige Grundstücke):<br />

Gewerbesteuer<br />

Wie schon <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> zuvor unterlag das Aufkommen der Gewerbesteuer starken<br />

Schwankungen. Sowohl die vielen Veränderungen durch die entsprechen<strong>den</strong> Jahressteuergesetze<br />

als auch die weltweite Wirtschaftskrise zeigten wieder e<strong>in</strong>mal deutlich, dass die jährlichen<br />

Gewerbesteuere<strong>in</strong>nahmen starken konjunkturellen Schwankungen unterliegen und<br />

daher als sichere E<strong>in</strong>nahmequelle der Höhe nach nicht gelten können.<br />

103


Rückwirkend zum 01.01.2007 wurde im Frühjahr des Jahres 2007 der Realsteuerhebesatz<br />

für die Gewerbesteuer von 340 v. H. auf 360 v. H. angehoben, nachdem er zuvor seit 1992<br />

unverändert gewesen war. E<strong>in</strong>e weitere Anhebung des Hebesatzes gab es zum Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />

2010 (Erhöhung von 360 v.H. auf nunmehr 370 v.H.)<br />

Das nachfolgende Schaubild stellt die kaum zu kalkulieren<strong>den</strong> E<strong>in</strong>nahmen aus der Gewerbesteuer<br />

dar:<br />

Vergnügungssteuer<br />

Im Bereich der Vergnügungssteuer konnten aufgrund neueröffneter Spielhallen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong><br />

2007 und 2009 im <strong>Helmstedt</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet zusätzliche E<strong>in</strong>nahmen verzeichnet wer<strong>den</strong>.<br />

Veränderungen bei <strong>den</strong> Steuersätzen erfolgten nicht.<br />

Folgende Steuersätze wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum zugrunde gelegt:<br />

Datum Geldspielgeräte Unterhaltungsgeräte Musik- Kriegsspiel-<br />

Gaststätten Spielhallen Gaststätten Spielhallen automaten geräte<br />

seit 01.01.2002<br />

Hundesteuer<br />

60,00 €<br />

180,00 €<br />

15,00 €<br />

104<br />

25,00 €<br />

8,00 €<br />

500,00 €<br />

Die E<strong>in</strong>nahmen im Bereich der Hundesteuer s<strong>in</strong>d im Berichtszeitraum relativ konstant geblieben,<br />

da sich die Anzahl der angemeldeten Hunde nur wenig verändert hat. Lediglich die<br />

Erhöhung der Steuersätze ab 01.01.2008 führte zu entsprechen<strong>den</strong> Mehre<strong>in</strong>nahmen. Die<br />

Steuersätze betrugen für <strong>den</strong><br />

seit 01.01.2002 ab 01.01.2008<br />

1. Hund 48,00 € 60,00 €<br />

2. Hund 72,00 € 84,00 €<br />

3. Hund 90,00 € 102,00 €


Die im Zusammenhang mit der Erhöhung der Hundesteuersätze ab 2008 neu gefasste Hundesteuersatzung<br />

brachte, ebenso wie die Änderung im März 2011, e<strong>in</strong>ige ger<strong>in</strong>gfügige Veränderungen<br />

im Bereich der Befreiungen und der Ermäßigungen. Diese Änderungen führten<br />

jedoch nicht zu nennenswerten E<strong>in</strong>kommenssteigerungen im Hundesteuerbereich.<br />

Die folgende Grafik soll e<strong>in</strong>en Überblick vermitteln:<br />

Straßenre<strong>in</strong>igungsgebühren<br />

Die Gebührensätze im Bereich der Straßenre<strong>in</strong>igung waren von 2005 bis 2009 konstant. Erst<br />

mit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 2010 wurde e<strong>in</strong>e Gebührenerhöhung unumgänglich.<br />

Seit dem 01.01.2005 bzw. 01.01.2010 gelten folgende Gebührensätze im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

<strong>Helmstedt</strong>:<br />

Straßenre<strong>in</strong>igungsgebühren<br />

je lfd. Meter Straßenfront pro Jahr<br />

ab<br />

01.01.2005<br />

ab<br />

01.01.2010<br />

Re<strong>in</strong>igungsklasse I 3,48 € 3,72 €<br />

Re<strong>in</strong>igungsklasse II 6,96 € 7,44 €<br />

Re<strong>in</strong>igungsklasse III 8,76 € 9,36 €<br />

Re<strong>in</strong>igungsklasse IV 1,68 € 1,86 €<br />

Kanalbenutzungsgebühren (Regen- und Schmutzwasser)<br />

Die Kanalbenutzungsgebühren blieben im Berichtszeitraum konstant. Die letzte Gebührenanpassung<br />

erfolgte aufgrund der Euroumrechnung 2002.<br />

Schmutzwassergebühren<br />

je Kubikmeter Frischwasser<br />

Regenwassergebühren je<br />

10 Quadratmeter Fläche<br />

105<br />

Seit dem 01.01.2002<br />

2,99 €<br />

6,36 €


<strong>Stadt</strong>kasse (Produkt 1134)<br />

Kassenwesen<br />

Die Jahre 2006/2007 waren geprägt vom Veränderungsprozess der Umstellung auf e<strong>in</strong>e neu<br />

e Buchungssoftware namens INFOMA New Systems mit der weiteren Zielsetzung der Umstellung<br />

von der Kameralistik auf die Doppik. Mit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 2009 wurde der<br />

doppische Buchungsbetrieb eröffnet. Gleichzeitig fand e<strong>in</strong>e buchungstechnische Neuzuordnung<br />

des Waldbades Birkerteich und der AEH –Abwasserentsorgung <strong>Helmstedt</strong>- statt. Zudem<br />

wurde <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong>kasse die elektronische Belege<strong>in</strong>lesung von Kontoauszügen e<strong>in</strong>geführt,<br />

die manuelle Übernahmefehler verr<strong>in</strong>gert hat. Allerd<strong>in</strong>gs bleibt festzustellen, dass der<br />

doppische Buchungsbetrieb sich wesentlich zeitaufwendiger gestaltet als das bisherige<br />

kamerale Buchungssystem.<br />

Der Abwärtstrend beim Kassenbestand setzte sich 2006 bis heute fort. So waren laufend<br />

Kassenkredite bzw. Liquiditätskredite aufzunehmen, deren Stand am Ende des Jahres 2009<br />

die zweistellige Millionengrenze erreicht hat. Wie sich auch schon vor 2006 gezeigt hat, wird<br />

die Rückzahlung dieser Beträge aus eigener Kraft mittelfristig nicht möglich se<strong>in</strong>, sondern die<br />

Inanspruchnahme von Liquiditätskrediten weiter steigen.<br />

Vollstreckungswesen<br />

Die Arbeit im Bereich der Vollstreckung ist durch die zunehmende Zahl an Insolvenzen,<br />

Zwangsversteigerungen und Zwangsverwaltungen komplexer gewor<strong>den</strong>. Auch e<strong>in</strong>e weitere<br />

Anhebung der Pfändungsfreigrenzen und die wechselnde wirtschaftliche Lage machen<br />

Pfändungsmaßnahmen schwieriger.<br />

Die Abwicklung der Vollstreckungsaufträge der letzten Jahre stellt sich wie folgt dar:<br />

noch nicht<br />

erledigte<br />

Aufträge<br />

aus dem<br />

Vorjahr<br />

eigene Vollstreckungsaufträge<br />

106<br />

auswärtige<br />

Vollstreckungsaufträge<br />

davon<br />

erledigt<br />

noch nicht<br />

erledigte<br />

Vollstreckungs-fälle<br />

2006 1219 1558 891 2634 1034<br />

2007 1034 1951 952 2497 808<br />

2008 808 1532 951 1814 900<br />

2009 900 1483 745 2024 850<br />

2010 850 1406 794 2217 562


Fachbereich 24: Ordnung, Recht, Liegenschaften und Soziales<br />

1. E<strong>in</strong>wohnerwesen<br />

Die Zahl der laut Melderegister mit Hauptwohnung gemeldeten E<strong>in</strong>wohner im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

verr<strong>in</strong>gerte sich seit dem 31.12.2006 von 23.665 auf 20.974 E<strong>in</strong>wohner am<br />

15.05.2011. Die Zahl der E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> Emmerstedt g<strong>in</strong>g im gleichen Zeitraum von 2387<br />

auf 2109 zurück. Barmke konnte e<strong>in</strong>en Rückgang des E<strong>in</strong>wohnerbestandes von 849 auf<br />

789 verzeichnen. Der Anteil der ausländischen Mitbürger ist von knapp 1.500 Personen<br />

( 5,7% ) auf 1384 gesunken ( 5,4% ).<br />

Am 01.07.2007 begann die Zuweisung der Steueri<strong>den</strong>tifikationsnummern <strong>in</strong> <strong>den</strong> Meldeämtern<br />

der Bundesrepublik. Der Prozess ist nunmehr <strong>in</strong> <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong> Betrieb übergegangen.<br />

Lohnsteuerrelevante Daten wer<strong>den</strong> automatisiert an das Bundeszentralamt für<br />

Steuern übermittelt. Letztmalig wur<strong>den</strong> im September 2009 gedruckte Lohnsteuerkarten<br />

für das Jahr 2010 erstellt. Mit dem 01.01.2011 s<strong>in</strong>d die Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> nicht mehr untere<br />

F<strong>in</strong>anzbehörde; die Zuständigkeit für lohnsteuerrechtliche Angelegenheiten ist an die F<strong>in</strong>anzämter<br />

übergegangen.<br />

Seit dem 01.01.2007 erfolgt der Austausch der Rückmeldungen zwischen <strong>den</strong> Meldeämtern<br />

papierlos über gesicherten und verschlüsselten Datentransport. 17.000 Mitteilungen<br />

haben im Berichtszeitraum diesen Weg genommen.<br />

Nach der E<strong>in</strong>führung der elektronischen Reisepasses zum 01.11.2007 folgte zum<br />

01.11.2010 der elektronische Personalausweis. Im Gegensatz zum ePass ist die Speicherung<br />

der F<strong>in</strong>gerabdrücke beim ePA optional, ebenso wie die Nutzung der Onl<strong>in</strong>e-<br />

Funktion. Mit bei<strong>den</strong> eDokumenten war e<strong>in</strong>e Gebührenerhöhung für <strong>den</strong> Bürger aber<br />

auch e<strong>in</strong>e Erhöhung der Produktionskosten bei der Bundesdruckerei e<strong>in</strong>her gegangen.<br />

Positiv ist hervorzuheben, dass die Produktionskosten nunmehr 6 € unter der Gebühr<br />

liegen, während vor dem 01.11.10 0,80 € Defizit pro Ausweis entstan<strong>den</strong> waren.<br />

2. Personenstandswesen<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2010 wur<strong>den</strong> im Standesamt <strong>Helmstedt</strong> 1399 Geburten,<br />

363 Eheschließungen, 2172 Sterbefälle und 465 Kirchenaustritte beurkundet. Die Zahl<br />

der Geburtsbeurkundungen ist von Jahr zu Jahr zurück gegangen. Während 2007 noch<br />

401 K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> geboren wur<strong>den</strong>, waren es 2010 nur noch 328. Die Anzahl der<br />

Sterbefälle h<strong>in</strong>gegen liegt seit <strong>Jahren</strong> konstant bei durchschnittlich 540 Fällen pro Jahr.<br />

Auch die Anzahl der Eheschließungen blieb <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten drei <strong>Jahren</strong> bei circa 90 pro<br />

Jahr stabil. Darüber h<strong>in</strong>aus wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum 153 nachträgliche namensrechtliche<br />

Erklärungen beurkundet.<br />

Am 01.01.2009 begann e<strong>in</strong> neues Zeitalter <strong>in</strong> der Geschichte des<br />

Personenstandswesens. Das Standesamt erfuhr durch das Inkrafttreten des neuen<br />

Personenstandsrechts e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>schnei<strong>den</strong>de Veränderung <strong>in</strong> Form und Gestaltung der<br />

Urkun<strong>den</strong> und deren Inhalten. Von der flüssigen Textbeurkundung wurde <strong>in</strong> <strong>den</strong> Registerstil<br />

gewechselt. Spätestens ab 2013 erfolgen Beurkundungen dann ausschließlich<br />

elektronisch.<br />

107


Für die Aufbewahrung und Verwaltung der Altregister s<strong>in</strong>d nunmehr die Staatsarchive<br />

zuständig gewor<strong>den</strong>. Sterberegister wer<strong>den</strong> nach 30, Eheregister nach 80 und Geburtenregister<br />

nach 110 <strong>Jahren</strong> dorth<strong>in</strong> abgegeben.<br />

Mit dem 01.07.2009 übernahm das Standesamt <strong>Helmstedt</strong> die Aufgaben des bisherigen<br />

Standesamts Grasleben im Rahmen der <strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit. Der neue<br />

Standesamtsbezirk Elm-Lappwald betreut <strong>in</strong>sgesamt rund 29.000 E<strong>in</strong>wohner. Die Fläche<br />

des Bezirks hat sich damit von 47 km² auf 92 km² verdoppelt, h<strong>in</strong>zu kommen noch<br />

die geme<strong>in</strong>defreien Gebiete. Rund 60 Beurkundungen jährlich wer<strong>den</strong> nun nicht mehr <strong>in</strong><br />

Grasleben sondern <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> vorgenommen, davon entfallen zwei Drittel auf Sterbefälle<br />

und e<strong>in</strong> Drittel auf Eheschließungen, Kirchenaustritte und namensrechtliche Erklärungen.<br />

Brautpaaren steht neben dem Trauzimmer und dem Sitzungssaal im Rathaus <strong>Helmstedt</strong><br />

und dem Hausmannsturm nun auch der Trausaal der Samtgeme<strong>in</strong>de Grasleben für ihre<br />

Hochzeit zur Verfügung. Auch 2007 bis 2010 nutzte etwa jedes 10. Brautpaar e<strong>in</strong>en der<br />

Sonderräume um <strong>den</strong> Bund der Ehe zu schließen.<br />

3. Wahlen und Statistik<br />

Im Berichtszeitraum fan<strong>den</strong> die Landtagswahlen am 27.01.2008, die Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament am 07.06.2009 und die Bundestagswahlen am 27.09.2009 statt.<br />

Seit der Kommunalwahl 2006 konnte die Anzahl der gebildeten Wahlbezirke von 25 auf<br />

19 reduziert wer<strong>den</strong>. Neben der s<strong>in</strong>ken<strong>den</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl ist auch die nachlassende<br />

Wahlbeteiligung hierfür ursächlich zu benennen.<br />

4. Rechtsstreitigkeiten, Bußgelder, Versicherungen (Stand 30.06.11)<br />

Rechtsstreitigkeiten<br />

2006 21<br />

2007 15<br />

2008 10<br />

2009 8<br />

2010 13<br />

2011 10<br />

Scha<strong>den</strong>sersatzansprüche an die <strong>Stadt</strong><br />

Bußgelder<br />

2006 27<br />

2007 26<br />

2008 23<br />

2009 25<br />

2010 27<br />

2011 13<br />

2006 152<br />

2007 185<br />

2008 222<br />

108


2009 158<br />

2010 116<br />

2011 42<br />

Strafanzeigen<br />

2006 22<br />

2007 30<br />

2008 31<br />

2009 44<br />

2010 28<br />

2011 16<br />

Scha<strong>den</strong>sersatz an andere Personen<br />

2006 48<br />

2007 33<br />

2008 40<br />

2009 38<br />

2010 33<br />

2011 12<br />

5. Wohngeld (Stand 09.05.2011)<br />

E<strong>in</strong>gegangene und bearbeitete Wohngeldanträge<br />

Haushaltsjahr Neuanträge sonstige Anträge<br />

gesamt<br />

2006 132 412 544<br />

2007 138 353 491<br />

2008 187 408 595<br />

2009<br />

555 1304 1859<br />

2010 323 988 1311<br />

2011 105 371 476<br />

Erstellte Wohngeldbescheide<br />

Haushaltsjahr Anzahl<br />

2006 794<br />

2007 533<br />

2008 625<br />

2009 2092 *<br />

109


2010 1457<br />

2011 543<br />

* 450 der erstellten Wohngeldbescheide im Jahr 2009 und 1 Wohngeldbescheid im Jahr<br />

2010 bezogen sich auf e<strong>in</strong>maliges Wohngeld.<br />

6. Straßenverkehr<br />

Die versuchsweise Öffnung des Marktes für <strong>den</strong> Durchgangsverkehr ist im Jahre 2007 aufgehoben<br />

wor<strong>den</strong>. Der Busverkehr kann dagegen weiterh<strong>in</strong> über <strong>den</strong> Markt fahren. Verstärkt<br />

wurde diese zunächst nur beschilderte Regelung durch <strong>den</strong> E<strong>in</strong>bau versenkbarer Poller.<br />

Nachdem im Jahre 2003 auf Weisung der damaligen Bezirksregierung die Ausweisung von<br />

Tempo-30-Zonen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en Fußgängerüberwege vorhan<strong>den</strong> waren, aufgehoben wer<strong>den</strong><br />

musste, ist es Anfang 2007 gelungen, die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr,<br />

die die Bezirksregierung als straßenverkehrsrechtliche Aufsichtsbehörde abgelöst hat, zu<br />

e<strong>in</strong>er Aufweichung der bisherigen starren Rechtsposition zu bewegen. Mit Verfügung vom<br />

18.04.2007 wurde mitgeteilt, dass gegen e<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>ander von Tempo-30-Zonen und Fußgängerüberwegen<br />

vor bzw. im näheren Umkreis von Schulen aus übergeordneten Grün<strong>den</strong><br />

der Schulwegsicherung nunmehr ke<strong>in</strong>e Be<strong>den</strong>ken mehr bestehen. Es s<strong>in</strong>d daher mit verkehrsbehördlicher<br />

Anordnung vom 25.04.2007 im Bereich der GS Friedrichstraße, der GS<br />

Ostendorf und der Wichernschule die Tempo-30-Zonen wieder ausgedehnt wor<strong>den</strong>.<br />

Das Befahren des „Fußgängerbereiches Markt/Neumärker Str./Gröpern“ für <strong>den</strong> Lieferverkehr<br />

ist ab 15.06.2007 nur noch von 7 - 10 h und 19 - 23 h frei gegeben wor<strong>den</strong>, nachdem es<br />

vorher nachts (19 - 10 h) und mittags (13 - 15 h) erlaubt war. Grundlage hierfür war e<strong>in</strong>e<br />

Forderung des Landkreise <strong>Helmstedt</strong> im Zusammenhang mit der zeitl. Ausdehnung der Außenbewirtschaftungszeiten<br />

der Gaststätten <strong>in</strong> dem Fußgängerbereich.<br />

Mit Wirkung vom 01.01.2008 wurde e<strong>in</strong>e Sondernutzungssatzung <strong>in</strong> Kraft gesetzt, die geme<strong>in</strong>sam<br />

mit e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>den</strong> Gebührensatzung die Erteilung von Sondernutzungen<br />

regelt. Im Rahmen e<strong>in</strong>er am 30.06.2011 <strong>in</strong> Kraft getretenen 1. Änderungssatzung wurde e<strong>in</strong><br />

überparteilicher politischer Wunsch aufgegriffen und zum Schutz des historischen <strong>Stadt</strong>kerns<br />

e<strong>in</strong>e Plakatierung <strong>in</strong>nerhalb der Wälle verboten.<br />

Der ehemalige Verb<strong>in</strong>dungsweg Edelhöfe/Beek, welcher von Anliegern mit Kfz nur als Sackgasse<br />

bzw. ansonsten durchgängig von Fußgängern und Radfahrern benutzt wer<strong>den</strong> konnte,<br />

ist zu e<strong>in</strong>er neuen Straße ausgebaut wor<strong>den</strong>. Die bauliche Abnahme der neuen Straße erfolgte<br />

am 21.04.2009. Danach ist die Straße für <strong>den</strong> Verkehr frei gegeben wor<strong>den</strong>. Seit dem<br />

26.11.2009 wird der Verkehr von der neuen Straße auf Wunsch des Bürgermeisters und von<br />

Ratsmitgliedern durch Umdrehung der E<strong>in</strong>bahnstraße auf dem Wallplatz gerade über <strong>den</strong><br />

Wallplatz Richtung Schillerstraße geführt.<br />

Die bauliche Umgestaltung der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tempo-30-Zone liegen<strong>den</strong> E<strong>in</strong>bahnstraße Magdeburger<br />

Straße ist am 18.10.2010 beendet wor<strong>den</strong>. Die dortige Verkehrsführung ist grds. nicht<br />

verändert wor<strong>den</strong>, allerd<strong>in</strong>gs ist auf dieser E<strong>in</strong>bahnstraße – erstmalig im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

<strong>Helmstedt</strong> – nunmehr auch e<strong>in</strong> Radverkehr <strong>in</strong> Gegenrichtung zulässig.<br />

Aufgrund e<strong>in</strong>es Beschlusses des Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung ist die<br />

Regelung „Taxi frei“ <strong>in</strong> dem Fußgängerbereich Neumärker Straße, Markt und Gröpern am<br />

01.01.2011 aufgehoben wor<strong>den</strong>. Die Taxen- und Mietwagenunternehmen sollen sich an die<br />

Lieferzeiten <strong>in</strong> dem Fußgängerbereich halten. Zudem haben sie die Möglichkeit, zwei Aus-<br />

110


nahmegenehmigungen für ihre Fahrzeuge zu bekommen. Davon ist allerd<strong>in</strong>gs bisher ke<strong>in</strong><br />

Gebrauch gemacht wor<strong>den</strong>.<br />

7. Feuerwehr<br />

Den Ortsfeuerwehren <strong>Helmstedt</strong>, Emmerstedt und Barmke gehörten Ende 2010 nachstehende<br />

aktive Feuerwehrleute an:<br />

Ortsfeuerwehr <strong>Helmstedt</strong><br />

männliche Mitglieder 63<br />

weibliche Mitglieder 10<br />

Mitglieder Jugendgruppe 28<br />

Mitglieder K<strong>in</strong>dergruppe 14<br />

Ortsfeuerwehr Emmerstedt<br />

männliche Mitglieder 33<br />

weibliche Mitglieder 9<br />

Mitglieder Jugendgruppe 17<br />

Ortsfeuerwehr Barmke<br />

männliche Mitglieder 20<br />

weibliche Mitglieder 3<br />

Mitglieder Jugendgruppe 10<br />

In <strong>den</strong> Jugend- und K<strong>in</strong>dergruppen wer<strong>den</strong> nach wie vor <strong>in</strong>teressierte Jugendliche an <strong>den</strong><br />

Feuerwehrdienst herangeführt und ausgebildet, um sie später <strong>in</strong> <strong>den</strong> aktiven Feuerwehrdienst<br />

zu übernehmen. Sehr positiv ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Gründung e<strong>in</strong>er sog.<br />

K<strong>in</strong>derfeuerwehr bei der Ortsfeuerwehr <strong>Helmstedt</strong> im Oktober 2010, <strong>in</strong> der bereits K<strong>in</strong>der ab<br />

dem sechsten Lebensjahr spielerisch ausgebildet wer<strong>den</strong>.<br />

Im Berichtszeitraum wurde der Geräte- und Fahrzeugpark weiter modernisiert. Dabei wur<strong>den</strong><br />

wiederum diverse feuerwehr- und funktechnische Anlagen erneuert. Angeschafft wur<strong>den</strong><br />

beispielsweise Handsprechfunkgeräte und Funkmeldeempfänger, e<strong>in</strong>e Stiefelwaschanlage,<br />

e<strong>in</strong> Luftheber, diverse Kleidersp<strong>in</strong>de, e<strong>in</strong>e Schnellangriffshaspel und e<strong>in</strong>e Rettungsschere.<br />

Außerdem wurde auch die Dienst- und Schutzkleidung kont<strong>in</strong>uierlich erneuert. Hier ist <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Beschaffung von sehr hochwertigen E<strong>in</strong>satzüberjacken und E<strong>in</strong>satzüberhosen<br />

zu erwähnen. Anfang 2008 haben der Landkreis <strong>Helmstedt</strong> und die kreisangehörigen Geme<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

e<strong>in</strong>en Atemschutz-Geräteverbund mit dem Ziel gegründet, dass die Beschaffung,<br />

Pflege und Wartung der Atemschutzgeräte (e<strong>in</strong>schl. Zubehör) zentral durch <strong>den</strong> Landkreis<br />

<strong>Helmstedt</strong> erfolgt.<br />

Die Ortsfeuerwehren verfügen derzeit über folgende E<strong>in</strong>satzfahrzeuge:<br />

Ortsfeuerwehr <strong>Helmstedt</strong><br />

2 Löschfahrzeuge<br />

1 Hilfeleistungslöschfahrzeug<br />

1 Kraftfahrdrehleiter<br />

1 Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Rüst<br />

111


1 Gerätewagen<br />

1 E<strong>in</strong>satzleitwagen<br />

2 Mannschaftstransportwagen<br />

Ortsfeuerwehr Emmerstedt<br />

1 Löschfahrzeug<br />

1 Mannschaftstransportwagen<br />

Ortsfeuerwehr Barmke<br />

1 Löschfahrzeug<br />

1 Mannschaftstransportwagen<br />

Erwähnt wer<strong>den</strong> muss <strong>in</strong> diesem Zusammenhang <strong>in</strong>sbesondere die Beschaffung des<br />

Wechselladerfahrzeugs mit Abrollbehälter Rüst für die Ortsfeuerwehr <strong>Helmstedt</strong> im Jahre<br />

2008. Dabei handelte es sich um die Ersatzbeschaffung für e<strong>in</strong>en Rüstwagen (der alte Rüstwagen<br />

wurde der Partnerstadt Orastie geschenkt). Außerdem wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> 2008 und 2009 im<br />

Wege der Ersatzbeschaffung jeweils e<strong>in</strong> Mannschaftstransportwagen für die Ortsfeuerwehren<br />

<strong>Helmstedt</strong> und Emmerstedt gekauft. Der Ortsfeuerwehr <strong>Helmstedt</strong> steht seit Oktober<br />

2009 e<strong>in</strong>e moderne fahrbare Absperrtafel für die Absicherung der E<strong>in</strong>sätze auf der Autobahn<br />

zur Verfügung. Anfang 2011 wurde der Umbau e<strong>in</strong>es Tanklöschfahrzeugs der Ortsfeuerwehr<br />

<strong>Helmstedt</strong> zum Hilfeleistungslöschfahrzeug abgeschlossen.<br />

Bauliche Maßnahmen an Gebäu<strong>den</strong> der Feuerwehr<br />

Nach Abschluss der Um- und Ausbaumaßnahmen ist das renovierte Gerätehaus <strong>in</strong> Barmke<br />

im April 2009 offiziell der Ortsfeuerwehr zur Nutzung übergeben wor<strong>den</strong>. Damit stehen der<br />

Wehr nun ausreichende Räumlichkeiten, auch mit sanitären Anlagen und e<strong>in</strong>em großzügigen<br />

Schulungsraum, zur Verfügung. Weiter ist zu erwähnen, dass <strong>in</strong> alle Gerätehäuser der<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Wehren Anlagen zum Absaugen von Dieselmotoremissionen e<strong>in</strong>gebaut wor<strong>den</strong><br />

s<strong>in</strong>d. Neben umfangreichen Renovierungsarbeiten im Berichtszeitraum wurde im Gerätehaus<br />

der Ortsfeuerwehr <strong>Helmstedt</strong> im November 2009 e<strong>in</strong>e neue Heizungsanlage im Rahmen des<br />

Konjunkturpaketes II <strong>in</strong>stalliert. Im <strong>Helmstedt</strong>er Gerätehaus ist mit der Erneuerung der<br />

Rolltore für die Fahrzeuge<strong>in</strong>stellplätze begonnen wor<strong>den</strong>.<br />

Sonstiges<br />

Mit Wirkung vom 21.12.2007 ist e<strong>in</strong>e geänderte „Feuerwehrkosten und –gebührensatzung“ <strong>in</strong><br />

Kraft getreten, die für die kosten- bzw. gebührenpflichtigen Feuerwehre<strong>in</strong>sätze E<strong>in</strong>nahmeverbesserungen<br />

von durchschnittlich ca. 20% ergeben hat. Im Juli 2009 ist die Satzung der<br />

freiwilligen Feuerwehr <strong>den</strong> aktuellen Gegebenheiten angepasst wor<strong>den</strong>.<br />

Insbesondere aufgrund der demographischen Entwicklung und <strong>den</strong> Veränderungen <strong>in</strong> der<br />

Arbeitswelt ist es bundesweit immer schwieriger, e<strong>in</strong>e ausreichende E<strong>in</strong>satzbereitschaft der<br />

kommunalen Feuerwehren zu gewährleisten. Dieses Problem macht auch vor der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> nicht halt. Der Rat hat daher die Verwaltung mit Beschluss vom 16.12.2010 beauftragt,<br />

e<strong>in</strong>en detaillierten Feuerwehrbedarfsplan und e<strong>in</strong> Konzept zur Sicherstellung der E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />

zu erarbeiten. Im Vorgriff auf diese langfristig angelegte konzeptionelle Arbeit<br />

ist es der Verwaltung im Frühjahr 2011 gelungen, <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit der<br />

Feuerwehr und der Ausländerbeauftragten der AWO, Frau Sönmez, sieben Neumitglieder<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund zu e<strong>in</strong>er – nach unserer Kenntnis <strong>in</strong> Niedersachsen <strong>in</strong> dieser Grö-<br />

112


ßenordnung e<strong>in</strong>maligen – ehrenamtlichen Mitarbeit <strong>in</strong> der städtischen Feuerwehr zu motivieren.<br />

8. Öffentliche Sicherheit und Ordnung<br />

Doppelstreife<br />

Die bereits seit 2001 durchgeführte Doppelstreife wurde mit Beg<strong>in</strong>n des Jahres 2009 aufgrund<br />

der zusätzlichen Übernahme der Überwachung von abfallrechtlichen Vorschriften<br />

(Übertragung durch <strong>den</strong> Landkreis <strong>Helmstedt</strong>) von zwei auf durchschnittlich 3 Streifengänge<br />

pro Woche ausgedehnt. In diesem Zusammenhang ist der Straßenbegeher organisatorisch<br />

dem Fachbereich 24 (vorher Fachbereich 32) zugeordnet wor<strong>den</strong>. Ger<strong>in</strong>gfügige Verstöße<br />

gegen das Abfallrecht können nunmehr im Verwarngeldbereich seitens der <strong>Stadt</strong> selbst geahndet<br />

wer<strong>den</strong>. Im Bußgeld- bzw. Straftatenbereich wer<strong>den</strong> die Feststellungen weiterh<strong>in</strong><br />

dem Landkreis bzw. der Polizei angezeigt.<br />

Tierheim<br />

Die bisherige Tierheimvere<strong>in</strong>barung mit dem Landkreis und e<strong>in</strong>igen umliegen<strong>den</strong> Kommunen,<br />

die bislang lediglich e<strong>in</strong>e Beteiligung an 50 % der Bewirtschaftungskosten vorgesehen<br />

hat, ist zum 01.01.2008 geändert wor<strong>den</strong>. Damit beteiligen sich diese Kommunen auch an<br />

25 % der Personalkosten für <strong>den</strong> Betrieb des Tierheimes.<br />

9. Gewerbeangelegenheiten<br />

Die zahlenmäßige Entwicklung der <strong>Helmstedt</strong>er Gewerbebetriebe stellt sich wie folgt dar:<br />

2006 2007 2008 2009<br />

113<br />

2010 2011<br />

Stand<br />

30.06.<br />

a) Industriebetriebe 35 36 39 38 38 38<br />

b) Großhandelsbetriebe 61 60 60 60 59 60<br />

c) E<strong>in</strong>zelhandelsbetriebe 404 406 401 399 410 397<br />

d) Handwerksbetriebe 224 220 222 216 217 212<br />

e) Schank- und Speisewirtschaft/<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

157 153 146 150 148 149<br />

f) Sonstige Betriebe 837 893 918 932 949 956<br />

g) Reisegewerbe (Neuausstellungen)<br />

7 5 1 3 0 0<br />

E<strong>in</strong>zig die Anzahl der sonstigen Betriebe steigt kont<strong>in</strong>uierlich deutlich an. Im Jahre 2001 waren<br />

es noch 628 und 2011 schon 956. Bei <strong>den</strong> übrigen Betrieben s<strong>in</strong>d nur ger<strong>in</strong>ge Schwankungen<br />

des Bestandes festzustellen.


Durch das im Jahr 2007 <strong>in</strong> Kraft getretene Nichtraucherschutzgesetz s<strong>in</strong>d auf Grund von<br />

Beschwer<strong>den</strong> Kontrollen <strong>in</strong> Gaststätten durchgeführt wor<strong>den</strong>, die vorübergehend zum starken<br />

Anstieg der Bußgelder im Jahre 2008 geführt haben.<br />

Im Jahr 2007 ist e<strong>in</strong> Spielhallenkomplex mit 3 Spielhallen entstan<strong>den</strong> und 2009 e<strong>in</strong> Spielhallenkomplex<br />

mit 5 Spielhallen. Für 2011 liegt e<strong>in</strong> Antrag für e<strong>in</strong>en Komplex mit 2 Spielhallen<br />

vor. Der Bestand der E<strong>in</strong>zelspielhallen hat sich nicht gravierend verändert. Die Erhöhung der<br />

Anzahl der Mehrfachspielhallen spiegelt e<strong>in</strong>en bundesweiten Trend wieder.<br />

10. Liegenschaften<br />

Grundstücksverkehr - Erwerb und Verkauf<br />

In der Zeit von August 2006 bis Juli 2011 wur<strong>den</strong> <strong>in</strong>sgesamt 111 Grundstückskaufverträge<br />

abgeschlossen:<br />

Verträge<br />

Fläche Vertragswert<br />

20 22,7933 1.381.679,40 €<br />

Erwerb<br />

ha<br />

Verkauf 91 6,9087 ha 3.797.318,58 €<br />

Erwerb<br />

Nutzungsart Fläche <strong>in</strong> ha Vertragswert<br />

Landwirtschaftsflächen/Gartenland<br />

0,0625 1.500,00 €<br />

Wohnbauland 5,8874 1.360.000,00 €<br />

Verkehrsflächen/Parkraum 16,3173 20.179,40 €<br />

Wald- und Erholungsflächen 0,4200 0,00 €<br />

sonstige Flächen 0,1061 0,00 €<br />

Gesamt: 22,7933 1.381.679,40 €<br />

Für <strong>in</strong>sbesondere Verkehrsflächen, die die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> von der Bundes- bzw. Landesstraßenverwaltung<br />

gem. Straßengesetz übernommen hat, wurde ke<strong>in</strong> Kaufpreis gezahlt.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wur<strong>den</strong> „herrenlose“ Flächen (Wald- und Erholungsflächen, sonstige Flächen) bei<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>gebucht.<br />

Verkauf<br />

Nutzungsart Fläche <strong>in</strong> ha Vertragswert<br />

Gewerbe- u. Industrieflächen 1,8792 346.652,55 €<br />

sonstige bebaute Flächen *) 2,1052 3.077.850,00 €<br />

Landwirtschaftsflächen/Gartenland<br />

0,9803 8.348,51 €<br />

Wohnbau-<br />

1,5685 360.531,52 €<br />

land/Erbbaugrundstücke<br />

sonstige unbebaute Flächen 0,3755 3.936,00 €<br />

Gesamt: 6,9087 3.797.318,58 €<br />

*) In der Summe des Vertragswertes s<strong>in</strong>d auch folgende Verkäufe von Wohngrundstücken<br />

(E<strong>in</strong>- und Mehrfamilienhäuser) enthalten:<br />

114


Pastorenweg 2-8<br />

Triftweg 27/29<br />

Eupener Straße 4/5<br />

Triftweg 26/28/30<br />

Friedrichstraße 14-17<br />

Südertor 10/Poststraße 16<br />

Poststraße 15<br />

Wilhelmstraße 12 b<br />

Heidbergblick 1-4<br />

Gerhart-Hauptmann-Weg 6<br />

Schulstraße 16/17<br />

Alter Schwanefelder Weg 29/29 a<br />

Reichenberger Straße 3<br />

Beireisstraße 14<br />

Hauptstraße 46/48<br />

Hauptstraße 36<br />

Braunschweiger Straße 32<br />

Tonwerke 16/17<br />

Pestalozzistraße 10<br />

Neubaugebiete „Galgenbreite", „Dorfbreite III“ und „Ziegelberg-Süd“<br />

Im Baugebiet Galgenbreite stehen nur noch 3 „Restgrundstücke“ zur Verfügung. Im Berichtszeitraum<br />

wur<strong>den</strong> 3 Grundstücke veräußert.<br />

Seit 2008 stehen im Baugebiet Dorfbreite III 16 weitere Grundstücke zur Verfügung. Insgesamt<br />

wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum 9 Bauplätze veräußert.<br />

Im September 2009 wurde die Fläche für das Baugebiet „Ziegelberg-Süd“ erworben. Dort<br />

sollen <strong>in</strong> 2 Bauabschnitten <strong>in</strong>sgesamt rd. 80 Baugrundstücke entstehen. Die Erschließung<br />

des ersten Bauabschnittes mit 40 Baugrundstücken wurde im Herbst 2010 abgeschlossen.<br />

Seit dem wur<strong>den</strong> dort 7 Bauplätze veräußert .<br />

Städtische unbebaute Grundstücke<br />

Der gesamte städtische Grundbesitz (bebaute und unbebaute Grundstücke) umfasst nach<br />

dem Stand vom Juli 2011 442,4195 ha. Dabei handelt es sich zu e<strong>in</strong>em großen Teil um Flächen<br />

für öffentliche Zwecke.<br />

Pachten<br />

Anfang 2011 waren 93,1733 ha Ländereien zur landwirtschaftlichen, gärtnerischen (auch<br />

Kle<strong>in</strong>gärtnervere<strong>in</strong>e), vere<strong>in</strong>smäßigen und sonstigen Nutzung verpachtet.<br />

Der Pachtz<strong>in</strong>s für landwirtschaftliche Flächen orientiert sich an der Bonität. Für gärtnerisch<br />

genutzte Flächen (Grabeland) wer<strong>den</strong> jährlich 0,08 bis 0,12 €/m² erhoben. Die Pachte<strong>in</strong>nahmen<br />

entwickelten sich wie folgt:<br />

2006 42.893 €<br />

2007 55.299 €<br />

115


2008 78.314 €<br />

2009 89.731 €<br />

2010 77.600 €<br />

2011 73.080 €<br />

Die Steigerung der Pachte<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> 2007 ist hauptsächlich auf das Nutzungsentgelt zurückzuführen,<br />

das die <strong>Stadt</strong> für e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>dkraftanlage auf e<strong>in</strong>er Pachtfläche <strong>in</strong> der Gemarkung<br />

Neu Büd<strong>den</strong>stedt erhält. Durch e<strong>in</strong>e Pachtz<strong>in</strong>serhöhung sowie die Vermietung des<br />

Parkplatzes am Beek an die E.ON-Avacon konnten <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2008 und 2009 die Pachte<strong>in</strong>nahmen<br />

gesteigert wer<strong>den</strong>. Der Rückgang der Pachte<strong>in</strong>nahmen ab 2010 ist ebenfalls auf<br />

die Parkplatzvermietung am Beek zurückzuführen, da die E.ON-Avacon die Zahl der benötigten<br />

Parkplätze reduziert hat und diese nun im Parkhaus Edelhöfe nutzt.<br />

116


Abwasserentsorgung <strong>Helmstedt</strong><br />

In der abgelaufenen Wahlperiode hat der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>en Wechsel <strong>in</strong> der<br />

Werkleitung vorgenommen und zum 01.10.2009 Herrn Klaus Junglas zum Werkleiter und<br />

Herrn Bernd Geisler zum stellvertretenen Werkleiter bestimmt. Mit dem Wechsel war e<strong>in</strong>e<br />

neue Ausrichtung der Betriebsstrategie verbun<strong>den</strong>. Angesichts der sich abzeichnen<strong>den</strong> f<strong>in</strong>anzwirtschaftlichen<br />

Entwicklung, die bereits im ersten von der neuen Werkleitung vorzulegen<strong>den</strong><br />

Jahresabschluss 2007 lediglich noch Eigenmittel <strong>in</strong> Höhe von 112 T€ für Investitionen<br />

auswies (Abschreibungen von 896 T€ stan<strong>den</strong> Darlehenstilgungen von 784 T€ gegenüber),<br />

waren fortan sämtliche Investitionsvorhaben h<strong>in</strong>sichtlich der Notwendigkeit und e<strong>in</strong>er<br />

strengen Kosten-Nutzenbetrachtung e<strong>in</strong>er Neubewertung zu unterziehen. Die Eigenkapitalbasis<br />

zu verbessern und damit die Kreditaufnahmen mittelfristig zu verr<strong>in</strong>gern war, neben der<br />

Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit, daher vordr<strong>in</strong>gliche Zielstellung für <strong>den</strong> verbleiben<strong>den</strong><br />

Berichtszeitraum.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d die noch auf Basis e<strong>in</strong>er als repräsentativ e<strong>in</strong>gestuften Kanalbegutachtung<br />

(ca. 15 % des Netzes) von 2003 erstellten Investitionsplanungen <strong>in</strong> der weiteren<br />

Umsetzung zunächst ausgesetzt wor<strong>den</strong> und der Arbeitsschwerpunkt lag bis auf Weiteres<br />

<strong>in</strong> der Schaffung e<strong>in</strong>er verbesserten Datengrundlage sowohl zum Kanalbestand als auch<br />

zum Kanalzustand. Neue Investitionsmaßnahmen nach 10/2009 beschränkten sich auf die<br />

unmittelbar mit entsprechen<strong>den</strong> Straßenbaumaßnahmen komb<strong>in</strong>ierten Kanalbauvorhaben<br />

Magdeburger Straße und Ziegelberg sowie die Erneuerung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>sturgefährdeten Kanalabschnitts<br />

am Roten Torweg.<br />

Zur Verbesserung der Datengrundlage konnte mit der Anschaffung e<strong>in</strong>er GIS-basierten Kanaldatenbank<br />

Anfang 2011 und der Übernahme der bisher extern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ingenieurbüro<br />

geführten Bestandsdaten schon e<strong>in</strong>e wesentliche Grundvoraussetzung geschaffen wer<strong>den</strong>.<br />

Im Zuge der Datenübertragung hat sich bereits für verschie<strong>den</strong>e Bereiche des Netzes e<strong>in</strong><br />

Überarbeitungsbedarf gezeigt, der für e<strong>in</strong>ige der im bisherigen Investitionsprogramm vorgesehenen<br />

Maßnahmen e<strong>in</strong>e Neubewertung erforderlich macht. Dies gilt auch für die Oberflächenwasser-Ableitung<br />

aus dem Sternberger Teich an der Kläranlage vorbei, die mit e<strong>in</strong>er<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestitionssumme 5.500 T€ über die Vorsfelder Straße und <strong>den</strong> Mühlgraben vorgesehen<br />

war und zunächst aufgrund der ungeklärten F<strong>in</strong>anzierung gestoppt wer<strong>den</strong> musste.<br />

Hierfür wur<strong>den</strong> zwischenzeitlich im Rahmen e<strong>in</strong>er stu<strong>den</strong>tischen Bachelorarbeit andere Ableitungsvarianten<br />

ausgearbeitet, die sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter ökologischen<br />

Gesichtspunkten Vorteile aufweisen, die e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Ausarbeitung s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>en<br />

lassen. Dies ist vorgesehen, wobei zur Reduzierung der f<strong>in</strong>anziellen Belastung des<br />

Eigenbetriebs zudem Fördermöglichkeiten auszuloten se<strong>in</strong> wer<strong>den</strong>, die aufgrund des hier<br />

gewählten Planungsansatzes nicht nur im Fördersektor re<strong>in</strong>er Abwassermaßnahmen zu sehen<br />

s<strong>in</strong>d, sondern möglicherweise auch im Fördersektor von Fließgewässermaßnahmen<br />

erfolgsversprechend se<strong>in</strong> könnten.<br />

Bei <strong>den</strong> konzeptionellen Überlegungen zum weiteren Ausbau und zur Sanierung des<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Kanalnetzes f<strong>in</strong><strong>den</strong> zudem, gegenüber der bisherigen Herangehensweise, die<br />

aus <strong>den</strong> Betriebserfahrungen bekannten Grundprobleme e<strong>in</strong>e stärkere Beachtung. Dies s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>erseits die noch weit verbreiteten Betonkanäle im Mischwassernetz, die entsprechend<br />

korrosionsanfällig s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e hohe Mangeldichte im Bereich von Anschlusspunkten auf die<br />

Hauptkanäle und zudem die ausgeprägten Fremdwasserzuflüsse sowohl über das Hauptnetz<br />

als auch über die Grundstücksentwässerungsanlagen. Die Problematik der Fremdwasserzuflüsse<br />

war auch frühzeitig im Bereich der Ende 2005 <strong>in</strong> Betrieb genommenen Druckleitungsspange<br />

festzustellen und führte dort zu e<strong>in</strong>em erheblichen Anstieg der Betriebskosten<br />

und des Stromverbrauchs. Mit der Herstellung e<strong>in</strong>er Kurzschlussleitung zum alten Mischwassernetz<br />

auf Höhe des Ludgeriteichs konnte Anfang 2011 nun zum<strong>in</strong>dest der am stärksten<br />

mit Fremdwasser beaufschlagte Bereich entlang der Leipziger Straße und des Brunnentals<br />

aus der Druckleitung herausgenommen wer<strong>den</strong>. Die Betriebssicherheit und die Betriebskosten<br />

konnten dadurch bereits deutlich positiv verändert wer<strong>den</strong> (s. nachfolgende Grafik).<br />

117


Alle<strong>in</strong> für das Jahr 2011 ist dort mit e<strong>in</strong>er Stromkostenersparnis von mehr als 30.000 € zu<br />

rechnen. Neben diesem betriebswirtschaftlichen Aspekt wird dadurch auch die ursprüngliche<br />

Planungsabsicht wieder <strong>in</strong> <strong>den</strong> Vordergrund gestellt, nämlich getrennt gehaltenes und damit<br />

aufkonzentriertes Schmutzwasser auf direktem Weg zur Kläranlage zu leiten. Die Kurzschlussleitung<br />

ist mit entsprechen<strong>den</strong> Schiebern versehen wor<strong>den</strong>, sodass bei Lösung der<br />

Fremdwasserproblematik (zeitlich derzeit noch nicht absehbar) e<strong>in</strong>e Umlenkung der Abwasserführung<br />

ohne zusätzlichen Investitionsaufwand möglich se<strong>in</strong> wird.<br />

500.000<br />

400.000<br />

300.000<br />

200.000<br />

100.000<br />

Entwicklung des Stromverbrauchs und der Stromkosten im<br />

Bereich der Pumpstationen<br />

Verbrauchszahlen 2011 als Hochrechnung auf Basis der bisherigen<br />

Abrechnungszahlen<br />

0<br />

kWh/365 Tage<br />

Stromkosten<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

118<br />

100.000 €<br />

80.000 €<br />

60.000 €<br />

40.000 €<br />

20.000 €<br />

Den im Rahmen der Bestandsanalyse <strong>in</strong>sgesamt festgestellten Optimierungsbedarf hat die<br />

Werkleitung zum Anlass genommen, dem Rat im November 2010 vorzuschlagen, dass<br />

Dienstleistungsbüro Abwasser zukünftig wieder mit e<strong>in</strong>em eigenen Betriebs<strong>in</strong>genieur zu besetzen,<br />

um die anstehen<strong>den</strong> Aufgaben zeitnah, flexibel und mit hoher Kun<strong>den</strong>nähe zu erledigen.<br />

Mit der Zustimmung zur Auflösung des auf 10 Jahre abgeschlossenen technischen<br />

Betriebsführungsvertrags ist der Rat diesem Vorschlag gefolgt und seit dem 01.09.2011 erfolgt<br />

wieder e<strong>in</strong>e eigenständige Bearbeitung aller technischen Angelegenheiten im Eigenbetrieb.<br />

Die Vertragsauflösung erfolgte im gegenseitigen E<strong>in</strong>vernehmen.<br />

Unabhängig von <strong>den</strong> e<strong>in</strong>gangs dargestellten Restriktionen aufgrund der wirtschaftlichen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der abgelaufenen Wahlperiode e<strong>in</strong>e Reihe von Investitionen im<br />

Bereich der Abwasserentsorgung durchgeführt wor<strong>den</strong>, die mit <strong>den</strong> jeweiligen Investitionssummen<br />

(bzw. soweit noch nicht abgeschlossen als Auftragssumme) <strong>in</strong> der nachfolgen<strong>den</strong><br />

Tabelle aufgeführt s<strong>in</strong>d.<br />

Jahr Maßnahme Kosten (€)<br />

2007 Umbau von Pumpstationen 13.000<br />

2007 Erschließung Baugebiet „Am Schwarzen Berg“ 5.000<br />

2007 Hausanschlüsse 41.000<br />

0 €


2007 Kanalsanierung „He<strong>in</strong>rich-Kremp-Straße“ 71.000<br />

2007 Kanalsanierung Teile<strong>in</strong>zugsgebiet 583.000<br />

„Leipziger Straße Nord“<br />

2008 Umbau PW Brunnental 159.000<br />

2008 Kanalsanierung „Leipziger Straße Nord“ (Fortsetzung) 167.000<br />

2008 Erschließung Dorfbreite III, 2. BA 17.000<br />

2008 Kanalsanierung Braunschweiger Tor 57.000<br />

2008 Hausanschlüsse 60.000<br />

2008 Kanalerneuerung Herderstraße 15.000<br />

2008 Kanalerneuerung Beek 67.000<br />

2009 Kanalerneuerung Herderstraße 229.000<br />

2009 Kanalerneuerung Beek 5.000<br />

2009 Kanalsanierung Bad <strong>Helmstedt</strong> 27.000<br />

2009 Kanalerneuerung Magdeburger Straße 4.000<br />

2009 Hausanschlüsse 17.000<br />

2009 Umbau PW Pastorenweg 5.000<br />

2010 Kanalerneuerung Herderstraße 25.000<br />

2010 Kanalsanierung Bad <strong>Helmstedt</strong> 198.000<br />

2010 Umbau PW Pastorenweg 41.000<br />

2010 Kanalerneuerung Magdeburger Straße 213.000<br />

2010 Kanalsanierung Hauptstraße 23.000<br />

2010 Erschließung Ziegelberg 1. Bauabschnitt 298.000<br />

2010 Hausanschlüsse 26.000<br />

2010 Neukauf Caddy 22.000<br />

2011 Entlastung Druckleitungsspange 19.000<br />

2011 Software Kanalkataster 11.000<br />

2011 Hausanschlüsse 13.000<br />

2011 Kanalerneuerung Roter Torweg (im Bau) 147.000<br />

Zur Verdeutlichung der f<strong>in</strong>anzwirtschaftlichen Entwicklung des Eigenbetriebs s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> Schaubildern die wesentlichen Kennzahlen der letzten Dekade zusammengestellt,<br />

die belegen, dass aufgrund e<strong>in</strong>er weitgehen<strong>den</strong> Konstanz der Bemessungsflächen<br />

für die Regenwassergebühr und der deutlichen Abnahmeentwicklung bei <strong>den</strong> Schmutzwassermengen<br />

(Spitze 2006 resultiert aus zwischenzeitlich korrigierten Abrechnungsfehlern) <strong>in</strong><br />

der Zukunft erhebliche Anstrengungen zur wirtschaftlichen Optimierung notwendig se<strong>in</strong> wer<strong>den</strong>,<br />

um die mittlerweile über die bei<strong>den</strong> letzten Wahlperio<strong>den</strong> erreichte Konstanz bei <strong>den</strong><br />

Abwassergebühren auch weiterh<strong>in</strong> beibehalten zu können (s. letztes Schaubild). Diese Gebührenkonstanz<br />

ist umso bemerkenswerter, da <strong>in</strong> diesem Zeitraum die allgeme<strong>in</strong>en Lebenshaltungskosten<br />

e<strong>in</strong>en Anstieg um ca. 15 % verzeichneten und die Preisentwicklung für leitungsgebun<strong>den</strong>e<br />

Versorgungslieferungen (<strong>in</strong>sb. Strom und Gas) noch deutlich darüber lag.<br />

119


1.600<br />

1.400<br />

d<br />

n 1.200<br />

se<br />

T<br />

a<br />

u<br />

Tausend<br />

1.000<br />

800<br />

7.000 €<br />

6.500 €<br />

6.000 €<br />

5.500 €<br />

5.000 €<br />

4.500 €<br />

4.000 €<br />

3.500 €<br />

3.000 €<br />

Entwicklung der Abrechnungsmengen für Schmutzwasser<br />

und Regenwasser<br />

Zahlen 2011 aus Wirtschaftsplan<br />

Bemessungsfläche (m²)<br />

Schmutzwassermengen (m³)<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Entwicklung der Erlöse aus Abwassergebühren<br />

Zahlen 2011 aus Wirtschaftsplan<br />

Gebührenerlöse <strong>in</strong> Euro<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Neben dem Zwang zur wirtschaftlichen Optimierung wird es erforderlich se<strong>in</strong>, h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Bemessungsflächen auch die am Regenwasserbeseitigungsnetz angeschlossenen Straßenbaulastträger<br />

angemessen an <strong>den</strong> Kosten zu beteiligen und h<strong>in</strong>sichtlich der Schmutzwas-<br />

120<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

d<br />

n<br />

se<br />

T<br />

a<br />

u


sermengen wird beispielsweise darüber nachzu<strong>den</strong>ken se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>wieweit die auf der Kläranlage<br />

bestehen<strong>den</strong> freien Kapazitäten (Ausbaugröße 55.000 EW; aktuelle Auslastung ~33.000<br />

EW) zur Kooperation mit anderen Abwasserbeseitigungsbetrieben genutzt wer<strong>den</strong> können.<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,00 €<br />

5,00 €<br />

4,00 €<br />

3,00 €<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

0,00 €<br />

Abwassergebührenentwicklung<br />

Schmutzwasser (m³)<br />

Regenwasser (€/10m²)<br />

Lebenshaltung<br />

1969<br />

1971<br />

1973<br />

1975<br />

1977<br />

1979<br />

1981<br />

1983<br />

1985<br />

1987<br />

1989<br />

1991<br />

Jahr<br />

121<br />

1993<br />

1995<br />

1997<br />

1999<br />

2001<br />

2003<br />

2005<br />

2007<br />

2009<br />

2011<br />

129,0<br />

119,0<br />

109,0<br />

99,0<br />

89,0<br />

79,0<br />

69,0<br />

59,0<br />

49,0<br />

39,0<br />

Lebenshaltungskosten<strong>in</strong>dex


Stabsstelle 30: Zentrale Immobilienwirtschaft / Zentrale Gebäudewirtschaft<br />

Im September 2008 s<strong>in</strong>d Aufgaben der Hausverwaltung vom Fachbereich Zentrale Immobilienwirtschaft<br />

(FB 23) auf <strong>den</strong> Fachbereich Verwaltungs- und Personalservice, Informationstechnologie<br />

(FB 21) übertragen wor<strong>den</strong>. Mit Beg<strong>in</strong>n der Freistellungsphase (Altersteilzeit)<br />

des Fachbereichsleiters zum 01.11.2009 wurde der Fachbereich 23 bereits zum 01.10.2009<br />

aufgelöst und die dazugehörigen Produkte teilweise anderen Organisationse<strong>in</strong>heiten zugeordnet.<br />

Die verbliebenen Aufgaben s<strong>in</strong>d seitdem <strong>in</strong> dem Produkt 1145 zusammengefasst und<br />

der neu geschaffenen Stabsstelle 30 – Zentrale Gebäudewirtschaft – im Dezernat III zugeordnet.<br />

Seit dem 01.01.2008 wird die bauliche Unterhaltung der Liegenschaften der Bäder- und<br />

Dienstleistungsgesellschaft <strong>Helmstedt</strong> mbH (Julius-Bad, Verwaltungsgebäude Mühlgraben,<br />

Wohnhaus und Sozialgebäude der Kläranlage) sowie des Waldbades Birkerteich durch <strong>den</strong><br />

Fachbereich 23 bzw. der Stabsstelle 30 durchgeführt. Die Leistungen wer<strong>den</strong> quartalsmäßig<br />

<strong>in</strong> Rechnung gestellt.<br />

Produkt 1145 – Gebäudewirtschaft, Gewerbegrundstücke<br />

Gebäudewirtschaft<br />

Die Gebäudewirtschaft - hierbei handelt es sich ausschließlich um die Bewirtschaftung der<br />

städtischen Verwaltungsgebäude - wird seit dem 01.01.2001, nach Schaffung des damaligen<br />

Amtes für Zentrale Immobilienwirtschaft, im Rahmen des Mieter-/Vermieter-Modells betrieben.<br />

Folgerichtig wur<strong>den</strong> zu diesem Zweck ab 2003 mit allen damaligen Ämtern (heutigen<br />

Fachbereichen und Stabsstellen) <strong>in</strong>terne Miet- und Serviceverträge abgeschlossen. Die für<br />

die Gebäude entstehen<strong>den</strong> Kosten wer<strong>den</strong> e<strong>in</strong>mal jährlich mit <strong>den</strong> Mietern abgerechnet.<br />

Durch E<strong>in</strong>führung der Kosten- und Leistungsrechnung ist es nunmehr möglich, die Kosten für<br />

jedes e<strong>in</strong>zelne Gebäude konkret sichtbar zu machen.<br />

Von besonderer Bedeutung und Kosten<strong>in</strong>tensität s<strong>in</strong>d die Neu-, An- und Umbauten sowie die<br />

Maßnahmen im Rahmen der baulichen Instandsetzung und Instandhaltung.<br />

Größere Maßnahmen <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en Gebäu<strong>den</strong> der Stabsstelle 30:<br />

Rathaus/Neumärker Str. 1<br />

2006 wurde das Rathaus mit e<strong>in</strong>er neuen Heizungsregelung ausgestattet und das Archiv und<br />

die Telefonzentrale s<strong>in</strong>d 2008 neugestaltet wor<strong>den</strong>. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II<br />

erfolgte 2009 die energetische Sanierung des Daches des Rathaus-Neubaus mit e<strong>in</strong>er Wärmedämmung<br />

und e<strong>in</strong>er neuen E<strong>in</strong>deckung. Die Toiletten im Rathaus-Altbau wur<strong>den</strong> modernisiert<br />

und die veralteten Leitungen ausgetauscht sowie im Rathaus e<strong>in</strong>e Brandmeldezentrale<br />

e<strong>in</strong>gebaut. Nach der Erneuerung der Markisen im Innenhof wur<strong>den</strong> 2010 die restlichen<br />

alten Markisen am Holzberg komplett ausgetauscht. Auch <strong>in</strong> diesem Jahr konnten Gelder<br />

aus dem Konjunkturpaket genutzt und die Fenster im gesamten Rathaus-Neubau (außer<br />

Treppenhaus Kramstr.) erneuert wer<strong>den</strong>. 2011 erfolgte die Reparatur des gerissenen und<br />

teilweise e<strong>in</strong>gebrochenen Estrichs und die Erneuerung des Bo<strong>den</strong>belags <strong>in</strong> <strong>den</strong> Fluren des<br />

Rathaus-Altbaus.<br />

2006: Heizungstechnik 106.300 €<br />

2008: Archivumbau 11.200 €<br />

Umbau Telefonzentrale 16.700 €<br />

2009: Toilettensanierung Altbau 120.000 €<br />

122


E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Brandmeldezentrale 33.700 €<br />

Dacherneuerung Neubau (KP II) 46.000 €<br />

2010: Erneuerung der Markisen (Holzberg) 13.100 €<br />

Fenstererneuerung Neubau (KPII) 143.000 €<br />

2011: Estrichreparatur und Belagserneuerung 20.000 €<br />

Schäferkamp 8<br />

Sanierung des Daches auf e<strong>in</strong>er Werkhalle 59.200 €<br />

Edelhöfe 2<br />

Erneuerung der Dache<strong>in</strong>deckung 10.100 €<br />

<strong>Stadt</strong>mauer<br />

Sicherung und Sanierung im Bereich Großer Kirchhof 5a/<br />

Kle<strong>in</strong>er Wall 25 (Zeitraum 2007-2009) 83.100 €<br />

Neubauten (teilweise für andere Fachbereiche) - bezogen auf die Ausführung durch<br />

die heutige Stabsstelle 30:<br />

Neubau des Parkhauses Edelhöfe <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

Die <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt wurde durch das Schließen der Baulücke Edelhöfe e<strong>in</strong>erseits<br />

und durch die Schaffung von Parkplätzen andererseits aufgewertet. Das Gebäude passt sich<br />

gut <strong>in</strong> die angrenzen<strong>den</strong> Gebäudeansichten e<strong>in</strong>. Die Baumaßnahme begann am 03.08.2006<br />

und verzögerte sich durch auftretende Mängel und daraus resultierende rechtliche Belange.<br />

Die Eröffnung konnte dann am 14.08.2009 erfolgen. Das Projekt wurde von der Europäischen<br />

Union gefördert. Die Baukosten beliefen sich auf 2.470.000 €.<br />

Anbau an die Ortsfeuerwehr <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>-Barmke<br />

Das vorhan<strong>den</strong>e Feuerwehrgerätehaus wurde 2007/2008 baulich erweitert, um e<strong>in</strong>en größeren<br />

Schulungsraum sowie geräumigere und besser ausgestattete Sanitär- und Umkleideräume<br />

für die Mitglieder der Ortsfeuerwehr zu schaffen. Außerdem konnte e<strong>in</strong>e Abgasabsauganlage<br />

für die E<strong>in</strong>satzfahrzeuge <strong>in</strong> der Fahrzeughalle <strong>in</strong>stalliert wer<strong>den</strong>. Die Baukosten<br />

beliefen sich auf 233.000 €.<br />

Neubau der Friedhofskapelle <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>-Emmerstedt<br />

Die beengte alte Kapelle wurde durch e<strong>in</strong> größeres Gebäude ersetzt. Die Baumaßnahme<br />

wurde im Jahr 2007 durchgeführt und die Baukosten betrugen 158.500 €.<br />

Umbau des alten Pferdestalls zum Mehrzweckgebäude<br />

Im Jahr 2011 erfolgte die Unterzeichnung des Mietvertrages mit der Caritas für die Nutzung<br />

des alten Pferdestalls am Ludgerihof. Der Bauantrag für <strong>den</strong> Umbau zum Mehrzweckgebäude<br />

wurde im Mai 2011 e<strong>in</strong>gereicht und die Fertigstellung wird für Ende 2012 erwartet. Das<br />

Projekt wird von der Europäischen Union zu 50 % gefördert. Die Baukosten wer<strong>den</strong> sich voraussichtlich<br />

auf 1.260.000 € belaufen.<br />

Weitere kosten<strong>in</strong>tensive Baumaßnahmen - unter E<strong>in</strong>beziehung der Serviceleistungen<br />

der heutigen Stabsstelle 30 für andere Fachbereiche und die Bäder- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

<strong>Helmstedt</strong>:<br />

2006<br />

GS Friedrichstraße - Fenstererneuerung (Teilbereich) 26.100 €<br />

GS Pestalozzistraße – Fenstererneuerung (Teilbereich) 18.100 €<br />

GS Emmerstedt:<br />

Erneuerung der Heizung (Wohnung Dachgeschoss und Schule) 24.300 €<br />

Abdichtung der Kelleraußenwände Westseite 16.500 €<br />

123


2007<br />

Mehrzweckhalle Ostendorf - Erneuerung der Heizung 19.100 €<br />

GS Emmerstedt - Dachsanierung Westseite 48.300 €<br />

FFW <strong>Helmstedt</strong>/Emmerstedt - E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er Abgasabsauganlage 32.200 €<br />

2008<br />

GS Friedrichstraße: Erneuerung des Daches (Teilbereich) 156.100 €<br />

Erneuerung von Außentüren 15.100 €<br />

Grundschule Ludgeri - Sanierung der Lehrertoiletten 15.300 €<br />

Brunnentheater – Fassa<strong>den</strong>- und Terrassensanierung (Süd-Ost-Seite) 74.300 €<br />

2009<br />

Julius-Bad:<br />

Deckensanierung (Versicherungsfall) 150.000 €<br />

Sanierung der Wasseraufbereitung 320.000 €<br />

Erneuerung der Bio-Fire-Sauna 31.000 €<br />

Verbesserung des Brandschutzes 32.000 €<br />

DTA - Fassa<strong>den</strong>- und Dachsanierung an der DTA Schuhstraße 61.500 €<br />

2010<br />

DTA – Gaubensanierung (Juliusplatz) 20.000 €<br />

Waldbad Birkerteich – Brückensanierung Schwimmerbecken 39.800 €<br />

2011<br />

Jugendfreizeit- und Bildungszentrum -<br />

Brandschutzmaßnahmen Treppenhaus/Disco 110.000 €<br />

Brunnentheater – Brandschutzmaßnahmen: Flur- und Treppenhaustüren 135.000 €<br />

Bo<strong>den</strong>belagsarbeiten 105.000 €<br />

Für die Jahre 2009 bis 2011 wur<strong>den</strong> bzw. wer<strong>den</strong> im Rahmen des Förderprogramms<br />

Konjunkturpaket II folgende Maßnahmen über die Stabsstelle 30 im <strong>in</strong>vestiven Bereich<br />

realisiert<br />

Rathaus - Energetische Dachsanierung am Neubau (Teilbereich) 46.000 €<br />

Rathaus - Fenstererneuerung am Neubau 143.000 €<br />

FFW <strong>Helmstedt</strong> - Energetische Sanierung (Heizung, Außentür) 39.000 €<br />

GS Friedrichstraße - Energetische Fassa<strong>den</strong>sanierung:<br />

Erneuerung von Fenstern und Türen und E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Wärmedämm-<br />

Verbundsystems 235.000 €<br />

GS Less<strong>in</strong>gstraße - Energetische Fassa<strong>den</strong>sanierung:<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Wärmedämmverbundsystems/Sonnenschutz (Teilbereich) 240.000 €<br />

GS Ostendorf:<br />

Fenster- und Türerneuerung (Altbau) 90.000 €<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Wärmedämmverbundsystems 90.000 €<br />

Anbau von Sonnenschutzanlagen 12.000 €<br />

Weitere im Bau bef<strong>in</strong>dliche Maßnahmen und künftige Planungen:<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2010 und 2011 fan<strong>den</strong> <strong>in</strong> allen Schulen Brandschauen durch Brandschutzprüfer<br />

des Landkreises statt, weshalb derzeit Maßnahmenkataloge mittels Brandschutzkonzepte<br />

erstellt wer<strong>den</strong>, die dann <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten <strong>Jahren</strong> nach und nach abgearbeitet wer<strong>den</strong> müssen.<br />

124


Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wurde e<strong>in</strong> Teil-Klimaschutzkonzept für die städtischen Liegenschaften<br />

erstellt. Im 3. Quartal 2011 soll nun e<strong>in</strong> Klimaschutzmanager für 2 Jahre e<strong>in</strong>gestellt wer<strong>den</strong>,<br />

der sich um die Umsetzung des Konzeptes kümmern und Maßnahmen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Wirtschaftlichkeit und Nutzen vorschlagen soll. Diese Personalkosten wer<strong>den</strong> vom BMU gefördert.<br />

E<strong>in</strong> entsprechender Antrag wurde e<strong>in</strong>gereicht und mit dem positiven Bescheid wird <strong>in</strong><br />

der 2. Jahreshälfte gerechnet.<br />

Gewerbegrundstücke / Wohn- und Geschäftsgrundstücke<br />

Nach dem Stand von Dezember 2010 verfügt die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> noch über 15 Wohnungen,<br />

12 sonstige Mietobjekte, wie z.B. Gaststätten, Geschäftsräume und Lagerhallen sowie 12<br />

Garagen. In der Zeit vom Juli 2007 bis Dezember 2010 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 220 Vermietungen<br />

durchgeführt wor<strong>den</strong>. Seit Gründung der Stabsstelle 30 und damit verbun<strong>den</strong>en Aufgabenverlagerungen<br />

s<strong>in</strong>d u.a. für die Vermietung von Gewerbeobjekten (z.B. Schäferkamp 8) der<br />

FB 11 und für Pachtverträge von Gaststätten (z.B. Ratskeller, Erbpr<strong>in</strong>z) der FB 24 zuständig.<br />

Die erhebliche Verr<strong>in</strong>gerung des Wohnungsbestandes gegenüber dem letzten Berichtszeitraum<br />

beruht auf <strong>den</strong> Veräußerungen von E<strong>in</strong>- und Mehrfamilienhäusern. Der Verkauf erfolgte<br />

<strong>in</strong>sbesondere deshalb, weil der Instandhaltungsstau auf Grund der Haushaltslage der<br />

<strong>Stadt</strong> nicht mehr f<strong>in</strong>anzierbar war.<br />

Wohnungsmieten<br />

Die Höhe der Miete für die e<strong>in</strong>zelnen Wohnflächen hängt von verschie<strong>den</strong>en Faktoren ab.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> verfügt überwiegend über Wohnungen älteren Baujahrs. Weiterh<strong>in</strong> ist<br />

die Ausstattung dieser Wohnungen sehr unterschiedlich. Die derzeitigen Mietpreise (zwischen<br />

2,99 € und 4,37 € je Quadratmeter) entstehen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch Vere<strong>in</strong>barung der<br />

"ortsüblichen Vergleichsmiete" bei Neuvermietungen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich<br />

der Mietz<strong>in</strong>s <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Zeitraumes von drei <strong>Jahren</strong> grundsätzlich nicht um mehr als 20<br />

% erhöhen darf. In Fällen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en Modernisierungs- oder energiesparende Maßnahmen<br />

durchgeführt wur<strong>den</strong>, erhöhte sich die Miete um jährlich 11 % des abrechnungsfähigen Kostenaufwandes.<br />

Soweit es sich um Sozialwohnungen handelt, wird statt der „ortsüblichen<br />

Vergleichsmiete“ e<strong>in</strong>e Kostenmiete erhoben.<br />

Miete<strong>in</strong>nahmen: 2006 642.814 €<br />

2007 391.035 €<br />

2008 233.798 €<br />

2009 172.640 €<br />

2010 154.838 €<br />

Bauliche Unterhaltung der Wohn- und Geschäftsgrundstücke<br />

Ausgaben für Renovierungs- und Reparaturarbeiten:<br />

2006 148.680 €<br />

2007 65.380 €<br />

2008 39.606 €<br />

2009 37.006 €<br />

2010 23.403 €<br />

125


Besondere Maßnahmen im <strong>in</strong>vestiven Bereich:<br />

2006<br />

Wohnungssanierungen im Gebäudekomplex Heidbergblick 1- 4 77.000 €<br />

Sanierung der Dache<strong>in</strong>deckung e<strong>in</strong>er Werkhalle im Schäferkamp 8 25.000 €<br />

Sanierung der Unterdecke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Werkhalle im Schäferkamp 8 34.000 €<br />

2007<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es Doppelcarport für die städtischen Dienstfahrzeuge 6.000 €<br />

2008 - 2010<br />

Es wur<strong>den</strong> ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>vestiven Maßnahmen bei <strong>den</strong> Wohn- und Geschäftsgrundstücken im<br />

Budget der Stabsstelle 30 durchgeführt. Durch die Haushaltsumstellung s<strong>in</strong>d auch die größeren<br />

Sanierungsmaßnahmen im Aufwand zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Die Grundstücks- und Hausverkäufe der letzten Jahre können im Bericht des FB 24 – Ordnung,<br />

Recht, Liegenschaften und Soziales abgelesen wer<strong>den</strong>.<br />

126


Fachbereich 31: Planen und Bauen<br />

Die Zielsetzungen des Fachbereiches können übergeordnet mit der konsequenten<br />

Weiterentwicklung des Wohn- und Arbeitsstandortes <strong>Helmstedt</strong> mit und <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Landkreises und der Region, nicht nur als Beispiel für die Teilung und Wiedervere<strong>in</strong>igung<br />

Deutschlands, sondern auch unter dem historischen Blickw<strong>in</strong>kel der historischen<br />

Universitätsstadt (Markenbildung, Verbesserung des Images nach außen<br />

und <strong>in</strong>nen), zusammengefasst wer<strong>den</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Bedeutung erlangt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die Erhaltung der Altstadt,<br />

die <strong>in</strong>sbesondere durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von Professorenhäusern und nicht zuletzt<br />

auch durch das repräsentative ehemalige Universitätsgebäude, dem Juleum, <strong>in</strong> ihrem<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild geprägt wird und durch verschie<strong>den</strong>e Aktionen betont wurde.<br />

Innerhalb des Berichtszeitraumes traten als wichtige Themen und Beiträge der<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung u. a. das Projekt Tagebausee, das DOC und mehr noch die demografische<br />

und strukturelle Entwicklung <strong>in</strong> <strong>den</strong> Vordergrund. Die Überlegungen der<br />

<strong>Stadt</strong>planung und –entwicklung orientieren sich dabei am Leitbild „Fokus <strong>Helmstedt</strong>“.<br />

Produkt 5111 Räumliche Planung<br />

A. Bauleitplanung<br />

Aufgabe der Bauleitplanung ist es, die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de nach Maßgabe des Baugesetzbuches (BauGB) vorzubereiten und zu leiten.<br />

Die Bauleitpläne sollen e<strong>in</strong>e nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten und die<br />

sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützen<strong>den</strong> Anforderungen - auch <strong>in</strong> Verantwortung<br />

gegenüber künftigen Generationen - mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang br<strong>in</strong>gen.<br />

Bauleitpläne s<strong>in</strong>d der Flächennutzungsplan (vorbereitender Bauleitplan) und der Bebauungsplan<br />

(verb<strong>in</strong>dlicher Bauleitplan).<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus besteht die Möglichkeit, mit <strong>in</strong>formellen oder strategischen Plänen, wie etwa<br />

e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten <strong>Stadt</strong>entwicklungskonzepte, e<strong>in</strong>em Masterplan Innenstadt, dem Baulückenkataster<br />

oder Planungen mit Zielrichtung der Ortsteil- und Dorfentwicklung (ILEK und<br />

„Unser Dorf soll schöner wer<strong>den</strong>“ mit drei erfolgreichen Teilnahmen <strong>in</strong> Emmerstedt) Entscheidungen<br />

der <strong>Stadt</strong>entwicklung vorzubereiten.<br />

Zu erwähnen ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang der Aufbau e<strong>in</strong>es geographischen Informationssystems<br />

(GIS) zur vernetzten Aufbereitung und Präsentation der vorliegen<strong>den</strong> raumbezogenen<br />

Daten.<br />

a) Flächennutzungsplan (vorbereitende Bauleitplanung)<br />

Der Flächennutzungsplan (wirksam seit 20.06.1980) für die <strong>Stadt</strong>gebietsfläche von<br />

<strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>schließlich der e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>deten Ortsteile Emmerstedt und Barmke musste <strong>in</strong><br />

der Zeit von 2006 bis 2011 <strong>in</strong> weiteren 9 Änderungen angepasst wer<strong>den</strong>. Vier Änderungen<br />

bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich zurzeit noch im Planungsverfahren.<br />

Die Änderungen wur<strong>den</strong> und wer<strong>den</strong> erforderlich, weil der Flächennutzungsplan entsprechend<br />

dem Gebietscharakter zum e<strong>in</strong>en verschie<strong>den</strong>e Arten von baulichen Nutzungen dar-<br />

127


stellt, die nach derzeitigem Ermessen nicht mehr aktuell und vertretbar s<strong>in</strong>d, und zum anderen<br />

Nutzungsbedürfnisse neu zu regeln s<strong>in</strong>d, die 2006 noch nicht erkennbar waren. Überwiegend<br />

resultierten die Darstellungskorrekturen <strong>in</strong> Anpassung der Nachfrage von gewerblichen-,<br />

Wohn-, Verkehrs- und Sportbauflächen.<br />

Aus der folgen<strong>den</strong> Aufstellung können die durchgeführten bzw. im Verfahren stehen<strong>den</strong> Flächennutzungsplanänderungen<br />

entnommen wer<strong>den</strong>.<br />

Übersicht der Flächennutzungsplanänderungen und -berichtigungen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>schließlich<br />

der e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>deten Ortsteile Emmerstedt und Barmke<br />

Bezeichnung und Lage der geänderte Nutzung Gültig<br />

Flächennutzungsplanänderungen von/<strong>in</strong> seit<br />

50. Änd. Emmerstedt-Nord Landwirtschaftliche Fläche - Wald/ Wohnbau -<br />

Landwirtschaftliche Fläche - Wald 27.01.2006<br />

53. Änd. Industriegebiet He./Em. Industriegebiet - Gewerbliche Bauflächen -<br />

Fläche für Versorgungsanlagen/ Gewerbliche<br />

Bauflächen 16.11.2006<br />

51. Änd. W<strong>in</strong>dmühlenberg, Allgeme<strong>in</strong>es Wohngebiet - Kle<strong>in</strong>siedlungsgebiet<br />

Neufassung Mischgebiet - Gewerbegebiet - Grünfläche -<br />

Landwirtschaft/Wald - Grünfläche - Gemischte<br />

Baufläche- Gewerbliche Flächen - Wohnbau-<br />

flächen 12.10.2007<br />

54. Änd. DOC <strong>Helmstedt</strong> Industriegebiet - Gewerbegebiet<br />

<strong>in</strong> Bearbeitung<br />

1. Berichtigung zw. Nord- u. Fläche für Geme<strong>in</strong>bedarf – Mischgebiet 20.05.2009<br />

Vorsfelder Str.<br />

55. Änd. Ziegelberg-Süd Dauerkle<strong>in</strong>gärten – Wohnbaufläche 11.02.2010<br />

56. Änd. Biogasanlage Fl. für Landwirtschaft - Sondergebiet für<br />

Landwirtschaft und Biogasenergienutzung<br />

<strong>in</strong> Bearbeitung<br />

57. Änd. <strong>Helmstedt</strong>/ ehem. Tagebau – Sondergebiet für<br />

Harbke See Erholung<br />

<strong>in</strong> Bearbeitung<br />

b) Bebauungsplanung (verb<strong>in</strong>dliche Bauleitplanung)<br />

Innerhalb des Berichtszeitraumes wur<strong>den</strong> 11 Bebauungspläne rechtsverb<strong>in</strong>dlich. Im Aufstellungs-<br />

bzw. Genehmigungsverfahren bef<strong>in</strong><strong>den</strong> sich zurzeit 4 Entwürfe.<br />

In naher Zukunft wer<strong>den</strong> weitere Bebauungspläne dr<strong>in</strong>gend erforderlich, etwa im Zusammenhang<br />

mit dem E<strong>in</strong>zelhandelskonzept und der Überarbeitung nicht mehr zeitgemäßer<br />

Aufbaupläne aus <strong>den</strong> 60-er <strong>Jahren</strong>.<br />

Mit dem Bebauungsplan „Ziegelberg“ wer<strong>den</strong> die Voraussetzungen geschaffen für zunächst<br />

40 (Option auf 80) neue Wohnbaugrundstücke für die Kernstadt von <strong>Helmstedt</strong> als Teil des<br />

Ratszieles, welches die Gesamtstadt als Wohnstandort im Fokus hat.<br />

128


Bebauungskonzept Ziegelberg<br />

Übersicht der Bebauungspläne (Neuaufstellungen/Änderungen/Zukunftsplanung) <strong>in</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong><br />

e<strong>in</strong>schließlich der e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>deten Ortsteile Emmerstedt und Barmke.<br />

Titel Rechtskraft<br />

Im Rottlande II 27.01.2006<br />

Edelhöfe/Stolzengasse, 1. Änderung 07.04.2006<br />

Am Sandmorgen, 1. (vere<strong>in</strong>fachte) Änderung 28.07.2006<br />

1. Änd. zw. Rennauer Str. und Dorfbreite 28.07.2006<br />

Industriegebiet <strong>Helmstedt</strong>-Emmerstedt,<br />

8. Änderung und Erweiterung 16.11.2006<br />

Ziegelberg, Teilbereich Nord, 1. Änderung 11.01.2008<br />

Bruchweg/Mühlgraben 28.11.2008<br />

Nordstr./Vorsfelder Str. 20.05.2009<br />

Ziegelberg Süd 11.02.2010<br />

1. (vere<strong>in</strong>fachte) Änderung Dorfbreite II 05.11.2010<br />

Piepenbr<strong>in</strong>k, 4. Änderung 06.07.2011<br />

129


In der Planung / im Verfahren bef<strong>in</strong>dliche Bebauungspläne<br />

• Biogasanlage Kybitzkulk<br />

• DOC <strong>Helmstedt</strong><br />

• Braunschweiger Str./Harsleber Tor<br />

• Wohnbebauung Mörikestraße/Raabestraße.<br />

B. Gesetzliches Vorkaufsrecht der Geme<strong>in</strong>de<br />

Die Geme<strong>in</strong>de hat an bestimmten Grundstücken e<strong>in</strong> gesetzliches Vorkaufsrecht. Wer<strong>den</strong><br />

diese Grundstücke verkauft, kann sie <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kaufvertrag e<strong>in</strong>treten. Damit ist es der Geme<strong>in</strong>de<br />

möglich, für die geme<strong>in</strong>dliche Bauleitplanung wichtige Grundstücke zu erwerben. Das<br />

allgeme<strong>in</strong>e Vorkaufsrecht gemäß § 24 Baugesetzbuch (BauGB) steht der Geme<strong>in</strong>de beim<br />

Kauf bzw. Verkauf von Grundstücken zu, die<br />

� sich im Geltungsbereich e<strong>in</strong>es Bebauungsplans bef<strong>in</strong><strong>den</strong> und für die e<strong>in</strong>e Nutzung für<br />

öffentliche Zwecke oder für Ausgleichsmaßnahmen nach § 1 a Abs. 3 BauGB festgesetzt<br />

wur<strong>den</strong>,<br />

� <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umlegungsgebiet,<br />

� <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sanierungsgebiet und städtebaulichen Entwicklungsbereich,<br />

� im Geltungsgebiet e<strong>in</strong>er Erhaltungssatzung,<br />

liegen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus erstreckt sich das allgeme<strong>in</strong>e Vorkaufsrecht auf Grundstücke im Außenbereich,<br />

die entsprechend dem Flächennutzungsplan der Wohnbebauung dienen sollen und<br />

auf Gebiete, die nach <strong>den</strong> §§ 30, 33 oder 34 Abs. 2 BauGB vorwiegend mit Wohngebäu<strong>den</strong><br />

bebaut wer<strong>den</strong> können, soweit die Grundstücke unbebaut s<strong>in</strong>d.<br />

Im vorgenannten Zeitraum brauchte die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ihr gesetzliches Vorkaufsrecht nicht<br />

ausüben.<br />

Neben <strong>den</strong> gesetzlichen Vorkaufsrechen des § 24 BauGB hat die Geme<strong>in</strong>de gemäß § 25<br />

BauGB die Möglichkeit, besondere Vorkaufsrechte per Satzung zu begrün<strong>den</strong>. Während des<br />

Berichtszeitraumes wurde ke<strong>in</strong>e entsprechende Satzung erlassen.<br />

Durch die Ausstellung e<strong>in</strong>es sogenannten Negativzeugnisses gemäß § 28 BauGB bestätigt<br />

die Geme<strong>in</strong>de, dass ke<strong>in</strong> gesetzliches Vorkaufsrecht besteht bzw. nicht ausgeübt wird. Ohne<br />

dieses Zeugnis darf das Grundbuchamt ke<strong>in</strong>en Eigentümerwechsel im Grundbuch vornehmen.<br />

Dabei ist zu bemerken, dass die Grundstücksverkäufe <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> über die Jahre gesehen<br />

rückläufig s<strong>in</strong>d. Im vorherigen Berichtszeitraum waren durchschnittlich noch 177 Vorgänge<br />

pro Jahr zu prüfen. In diesem Berichtszeitraum s<strong>in</strong>d folgende Negativzeugnisse im<br />

Zusammenhang mit der Prüfung des gesetzlichen Vorkaufsrechts gemäß § 24 Baugesetzbuch<br />

ausgestellt wor<strong>den</strong>.<br />

Jahr Anzahl der Vorgänge<br />

2006 118<br />

2007 142<br />

2008 141<br />

2009 125<br />

2010 135<br />

bis<br />

30.06.2011<br />

65<br />

130


Produkt 5112 <strong>Stadt</strong>sanierung<br />

<strong>Stadt</strong>sanierung als Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt<br />

1) Sanierungsgebiet „Nordöstliche Innenstadt“<br />

Im Februar 2001 erfolgte nach 13 <strong>Jahren</strong> der Antragstellung die Aufnahme der Nordöstlichen<br />

Innenstadt <strong>in</strong> das Städtebauförderprogramm. Im Jahre 2011 betragen die bewilligten Gesamtfördergelder<br />

für die Sanierung ca. 6 Mio. €, wobei 4 Mio. € vom Bund/Land gezahlt wur<strong>den</strong>.<br />

Zusätzlich wur<strong>den</strong> weitere 1.9 Mio. € EU-Fördermittel im Rahmen der <strong>Stadt</strong>sanierung<br />

akquiriert.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 - 2011 wur<strong>den</strong> weitere 36 Modernisierungsverträge mit privaten Hausbesitzern<br />

geschlossen. An Zuschüssen im Rahmen der Sanierung wur<strong>den</strong> Beträge zwischen<br />

500 und 360.000 € ausgezahlt. Besonders zu erwähnen ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die<br />

Sanierung des Hoffmann-von-Fallersleben-Hauses Kybitzstraße 23. Hier wurde der Eigenanteil<br />

von e<strong>in</strong>er Kommanditgesellschaft bestehend aus <strong>Helmstedt</strong>er Bürgern, die sich dadurch<br />

sichtbar für <strong>den</strong> Erhalt historischer Bausubstanz e<strong>in</strong>setzten, aufgebracht.<br />

Die Sanierung läuft im Herbst 2015 aus.<br />

Sichtbares Zeichen der Aufwertung des Sanierungsgebietes s<strong>in</strong>d die Umgestaltungen im<br />

Bereich des öffentlichen Straßenraumes. Oft bewirkten diese Sanierungen auch e<strong>in</strong> erhöhtes<br />

Interesse bei <strong>den</strong> Anliegern, die eigenen Gebäude ebenfalls <strong>in</strong>stand zu setzen. Die folgende<br />

Abbildung zeigt <strong>den</strong> Stand der Sanierungen im Straßenraum:<br />

131


Besonders zu erwähnen ist die Umgestaltung des Marktplatzes, bei der neben der Neuordnung<br />

der Möblierungen auch e<strong>in</strong> neues Beleuchtungskonzept umgesetzt wurde. Die<br />

Maßnahmen beschränkten sich nicht nur auf <strong>den</strong> Austausch der Leuchtmittel <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kandelabern,<br />

sondern be<strong>in</strong>halteten auch die Beleuchtung der repräsentativen Rathausfassa<strong>den</strong><br />

sowie e<strong>in</strong>e Aufwertung der Marktzugänge Dunkles Tor und Stolzengasse und Papenberg<br />

30.<br />

Mit der Sanierung des „Schipperschen Hauses“ Markt 9 und der Inbetriebnahme des Cafés<br />

„Café-Klatsch“ konnte auch die östliche Marktseite wieder neu belebt wer<strong>den</strong>. Leider steht<br />

das Gebäude Markt 2 trotz vieler Bemühungen noch leer, während Markt 10 leergefallen ist.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt der Sanierung liegt <strong>in</strong> der Neuordnung städtebaulich wichtiger<br />

Teilbereiche. Zu nennen s<strong>in</strong>d hier zum e<strong>in</strong>en die aufgrund der Beschlusslage zum <strong>in</strong>nerstädtischen<br />

Verkehrskonzept erfolgten Abbruchmaßnahmen, die sich auf <strong>den</strong> Bereich<br />

Strepl<strong>in</strong>gerode und Edelhöfe beschränkten. Zum anderen ist es aber auch Aufgabe der Sanierung,<br />

Bereiche neu zu gestalten oder Flächen für e<strong>in</strong>e Bebauung vorzubereiten. Im Rahmen<br />

der Sanierung ist es gelungen, sowohl für <strong>den</strong> Bereich Strepl<strong>in</strong>gerode als auch für<br />

<strong>den</strong> Baublock Edelhöfe/Papenberg derartige Konzepte vorzubereiten. Im Bereich<br />

Strepl<strong>in</strong>gerode entstand e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derkrippe. Im Baublock Edelhöfe/Papenberg wurde neben<br />

der Umgestaltung e<strong>in</strong>er privaten Parkfläche e<strong>in</strong> öffentliches Parkhaus (ca. 150 Plätze) konzipiert,<br />

das <strong>den</strong> Parkdruck speziell für die Anwohner und Beschäftigten im Sanierungsgebiet<br />

m<strong>in</strong>dern soll. Das Parkhaus an <strong>den</strong> Edelhöfen wurde 2009 zur Nutzung freigegeben.<br />

Die Sanierung ist im Berichtszeitraum gut angelaufen. So war die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im Jahr<br />

2009 Standort der „Fachwerktriennale“, e<strong>in</strong>em Beitrag der Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Fachwerkstädte<br />

für die Nationale <strong>Stadt</strong>entwicklungspolitik. Die Verbesserungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Sanierungsgebieten<br />

s<strong>in</strong>d für jedermann sichtbar (siehe hierzu auch weiter h<strong>in</strong>ten). Es ist zu hoffen, dass<br />

sowohl weitere Fördermittel fließen als auch die Bereitschaft aller Beteiligten, an der Zielsetzung<br />

der Aufwertung der Innenstadt weiterh<strong>in</strong> so engagiert mitzuarbeiten, erhalten bleibt.<br />

132


2) Aufnahme als Modellvorhaben im Programm des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus<br />

des Bundes (ExWoSt) „Campus Schuhstraße/Kybitzstraße“<br />

Im Rahmen der <strong>Stadt</strong>sanierung ist es gelungen, e<strong>in</strong>e Gruppe von Eigentümern zu e<strong>in</strong>er Zusammenarbeit<br />

zu bewegen, die vielleicht <strong>in</strong> der Lage ist, neue Wege für e<strong>in</strong>e Instandsetzung<br />

historischer Bausubstanz <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong>mitte zu erschließen. Im Vordergrund stehen hierbei die<br />

Stärkung der Eigen<strong>in</strong>itiative der Eigentümer und die Bildung e<strong>in</strong>er Eigentümerstandortgeme<strong>in</strong>schaft<br />

mit der Zielsetzung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Konzeptentwicklung als Grundlage für<br />

e<strong>in</strong>e Wiederbelebung des Quartiers.<br />

Der daraus resultierende Antrag auf unterstützende Fördermittel aus dem Bundesprogramm<br />

Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt), u.a. auch durch Unterstützung des<br />

Landes, wurde positiv beschie<strong>den</strong>. Ziel des Bundesprogrammes ist es, die Prozesse derartiger<br />

Initiativen bundesweit zu untersuchen. Hierbei ist <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>es von 15 Modellvorhaben.<br />

Mittlerweile hat sich der Vere<strong>in</strong> „Forum Kybitzstraße/Schuhstraße“ unter der o.g. Zielsetzung<br />

gegründet und der Prozess wird durch e<strong>in</strong>en beauftragten Moderator begleitet. Nach e<strong>in</strong>er<br />

Bestandsaufnahme der besonders sanierungsbedürftigen Bausubstanz und der Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er Nutzungsidee, wur<strong>den</strong> die Arbeiten <strong>in</strong> diesem Jahr im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

vorgestellt.<br />

Die vom Vere<strong>in</strong> zusammen mit der <strong>Stadt</strong> entwickelte Campus-Gesprächsreihe erzeugte dabei<br />

e<strong>in</strong> reges Interesse, das sich durch e<strong>in</strong>e hohe Besucherzahl bei <strong>den</strong> Veranstaltungen<br />

messen ließ. Die sich durch diese Gespräche mitten im Quartier Kybitzstraße/Schuhstraße<br />

ergeben<strong>den</strong> Kontakte führten zu dem erhofften Interesse an der vielfach ungenutzten historischen<br />

Gebäudesubstanz. Die Hoffnung, dass sich durch diese Aktivitäten und dem quartiersweise<br />

Beurteilen der historischen Bausubstanz neue Nutzer mit neuen Nutzungsideen<br />

für diese Altbausubstanz f<strong>in</strong><strong>den</strong> lassen, sche<strong>in</strong>t sich zu erfüllen. E<strong>in</strong> Gebäude hat bereits <strong>den</strong><br />

Besitzer gewechselt, bei weiteren Teilen des Ensembles zeichnet sich durch e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />

der Kreiswohnungsbaugesellschaft ebenfalls e<strong>in</strong>e Sanierung der Gebäude ab.<br />

3) EFRE-Gebiet „Südöstliche Innenstadt“<br />

E<strong>in</strong> Antrag aus dem Jahre 2007 für e<strong>in</strong>e Förderung der öffentlichen Infrastruktur im Bereich<br />

der südöstlichen Innenstadt mit Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

wurde im Jahr 2008 positiv beschie<strong>den</strong>. Der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> wurde es dadurch ermöglicht,<br />

die Maßnahmen<br />

• der Umgestaltung der Magdeburger Straße (bereits abgeschlossen [siehe auch FB<br />

32])<br />

• als auch die Umnutzung und Sanierung des „Pferdestalles“ (Planungsphase abgeschlossen,<br />

Umsetzung erfolgt ab 09/11) als Bestandteil der Aufwertung der ehemaligen<br />

Klosteranlage St. Ludgeri.<br />

mit Fördermittel <strong>in</strong> Höhe von 50 % der Investitionskosten vorzunehmen. Insgesamt betragen<br />

die bewilligten Mittel rund 800.000 €. Die Maßnahmen s<strong>in</strong>d bis 2013 umzusetzen.<br />

4) Sanierungsgebiet „Holzberg – St. Stephani“<br />

Im Mai 2009 erfolgte die Antragstellung zur Aufnahme des Sanierungsgebietes „Holzberg –<br />

St. Stephani“ <strong>in</strong> die Programmkomponente Städtebaulicher Denkmalschutz des Städtebau-<br />

133


förderprogrammes des Landes. Die Aufnahme erfolgte im November 2009. Damit stehen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Zeitraum von ca. 10 <strong>Jahren</strong> rund 4,8 Mio. € Städtebaufördermittel für e<strong>in</strong>e Sanierung<br />

<strong>in</strong> diesem wichtigen zentralen Innenstadtbereich zur Verfügung. Das Land bzw. der Bund<br />

übernehmen hier wiederum 2/3 der Kosten.<br />

Bis jetzt konnten bereits 11 Modernisierungsverträge mit e<strong>in</strong>em Gesamtvolumen von rund<br />

290.000 € Fördergeldern mit privaten Eigentümern abgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

5) Aufnahme als Modellvorhaben im Programm Quartiers<strong>in</strong>itiative Niedersachsen<br />

(QIN) für <strong>den</strong> Bereich Neumärker Straße<br />

Die Gebietsabgrenzung des Quartiers lässt sich als Zusammenschluss der Eigentümer <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Neumärker Straße beschreiben. Die Bezeichnung Neumärker Straße oder<br />

„Neumärker“ ist als Synonym für die Fußgängerzone e<strong>in</strong> fester Begriff <strong>in</strong> <strong>Stadt</strong> und Umland.<br />

Die zentrale Lage der Neumärker und ihr historisches Ersche<strong>in</strong>ungsbild prägen das städtebauliche<br />

Ambiente der <strong>Helmstedt</strong>er Innenstadt und unterstreichen ihre „Treffpunktfunktionalität“<br />

<strong>in</strong>nerhalb der <strong>Stadt</strong>. Unter dem Projekttitel „Herzstück Neumärker“ soll nicht nur die<br />

Projektidee überschrieben wer<strong>den</strong>, sondern er drückt als Schlagwort auch die Bedeutung der<br />

Fußgängerzone <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Stadt</strong> e<strong>in</strong>deutig aus:<br />

Denn „Herzstück“ steht für:<br />

- Kraftvoller Puls des Lebens – Kern der <strong>Stadt</strong> und wertvoller Ort der Begegnung.<br />

- Zentraler Teil des ganzen <strong>Stadt</strong>gebietes – gewachsener Mittelpunkt, Lebensader und<br />

Imageträger.<br />

- Herzliches Ambiente – liebenswerter und lebenswerter Ort.<br />

- Persönliches Mite<strong>in</strong>ander – Zentrum der Kommunikation und des E<strong>in</strong>kaufs.<br />

Die Fußgängerzone erfüllt zurzeit diesen Anspruch, doch die Bürger müssen für e<strong>in</strong> attraktives,<br />

funktionierendes Zentrum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich rasant wandeln<strong>den</strong> Zeit immer wieder neu be-<br />

134


geistert wer<strong>den</strong>. Die Zielsetzung der Initiative besteht dar<strong>in</strong>, dass mit e<strong>in</strong>er erneuten Profilschärfung<br />

der E<strong>in</strong>kaufsvermarktung e<strong>in</strong>e Stärkung im immer größeren Konkurrenzkampf der<br />

E<strong>in</strong>zelhandelslagen der <strong>Stadt</strong> selbst und der Städte untere<strong>in</strong>ander erfolgen muss.<br />

Der Schwerpunkt für e<strong>in</strong>e nachhaltige Verbesserung wird <strong>in</strong> dem Aufbau und der Pflege e<strong>in</strong>er<br />

unverwechselbaren I<strong>den</strong>tität, im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Marke gesehen. Bezug soll daher verstärkt<br />

auf das historische Potential der Innenstadt mit Professorenhäusern, Universitätsgebäude<br />

und Universitätsgeschichte genommen wer<strong>den</strong>. Diese, im zentralen <strong>Stadt</strong>bild noch heute<br />

deutlich sichtbare, ursprüngliche Funktion kann als Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal <strong>Helmstedt</strong>s bezeichnet<br />

wer<strong>den</strong> und macht die Innenstadt von <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>zigartig. Kurzfristig ist aber<br />

auch die Behebung verschie<strong>den</strong>er funktionaler Mängel e<strong>in</strong> Bauste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er langfristigen Entwicklungsstrategie.<br />

Dazu wurde zusammen mit der Hochschule für Bil<strong>den</strong>de Künste Braunschweig<br />

der Wettbewerb „Herzstück Neumärker“ unter folgender Zielsetzung gestartet:<br />

„Gewünscht ist e<strong>in</strong>e Gestaltung dieser zentralen Fußgängerzonenstraße mit Sitzobjekten<br />

und Spielgeräten (evtl. auch Fahrradständer, Hundeanle<strong>in</strong>haken etc.), die zum Verweilen<br />

und Kommunizieren e<strong>in</strong>la<strong>den</strong> und sich <strong>in</strong>haltlich auf die Geschichte <strong>Helmstedt</strong>s als ehemalige<br />

Universitätsstadt beziehen.“<br />

Die Kunstobjekte wur<strong>den</strong> im August dieses Jahres <strong>in</strong>stalliert.<br />

Maßnahmen zur Innenstadtverschönerung<br />

Exponierte <strong>in</strong>nerstädtische Flächen wer<strong>den</strong> vielfach durch ihre e<strong>in</strong>tönige Gestaltung und ihre<br />

unproportionierte Größe als störend oder „ungestaltet“ wahrgenommen. Vielfach s<strong>in</strong>d solche<br />

Flächen auch von Werbee<strong>in</strong>richtungen, die <strong>den</strong> o.g. E<strong>in</strong>druck teilweise noch verstärken, bereits<br />

besetzt.<br />

E<strong>in</strong>e andere Art der Gestaltung stellt die „In-Szene-Setzung“ derartiger Flächen durch<br />

Wandmalerei dar. Ziel ist es, durch e<strong>in</strong>e derartige ergänzende Fassa<strong>den</strong>gestaltung, die<br />

<strong>Stadt</strong>, zusätzlich zu der sukzessiven Sanierung der Gebäude und Straßen sowie e<strong>in</strong>em<br />

ständig optimiertem Market<strong>in</strong>g, <strong>in</strong> Ihrer Innen- und Außendarstellung dem eigentlichen Wert<br />

entsprechend noch besser zu präsentieren. Drei lokale Künstler<strong>in</strong>nen bzw. Malgruppen gaben<br />

jeweils an e<strong>in</strong>em Objekt e<strong>in</strong>e „künstlerische Visitenkarte“ ab.<br />

E<strong>in</strong> plastisches Modell der Altstadt zu Jahr 1810 bef<strong>in</strong>det sich im Juleum.<br />

Produkt 5211 Bauaufsicht und Bauordnung<br />

A. Bauanträge und Bauberatung<br />

Neben <strong>den</strong> Entscheidungen über die Zulässigkeit der Errichtung, Änderung, Nutzungsänderung<br />

und dem Abbruch baulicher Anlagen (Genehmigung oder Ablehnung von Bauanträgen,<br />

formelle Überprüfung der gemäß § 69 a NBauO e<strong>in</strong>zureichen<strong>den</strong> Mitteilungen und Erklärungen<br />

usw.), besteht e<strong>in</strong> wesentlicher Teil der Tätigkeit <strong>in</strong> der sachgerechten Beratung von<br />

Bauwilligen und Architekten. Seit 2007 ist die Zahl der ausführlichen Bauberatungen anhaltend<br />

hoch, obwohl - oder gerade weil - seit der E<strong>in</strong>führung des Bauanzeigeverfahrens für<br />

Baugebiete, die e<strong>in</strong> Bebauungsplan im S<strong>in</strong>ne des § 30 Abs. 1 Baugesetzbuch als re<strong>in</strong>es,<br />

allgeme<strong>in</strong>es oder besonderes Wohngebiet festsetzt, der Genehmigungsfreiheit von Werbeanlagen<br />

bis 10 m Höhe <strong>in</strong> Gewerbegebieten und bei Gaststättenerweiterungen um e<strong>in</strong>e Außenbewirtschaftung<br />

bis 100 m² Fläche sowie dem Wegfall der Teilungsgenehmigungen e<strong>in</strong>e<br />

baurechtliche Beurteilung durch die Untere Bauaufsichtsbehörde <strong>in</strong> diesen Bereichen entfallen<br />

ist.<br />

135


In der nachfolgen<strong>den</strong> Tabelle s<strong>in</strong>d lediglich die umfangreicheren Beratungen aufgeführt. Die<br />

weiteren mündlichen Beratungen, zu <strong>den</strong>en die Bauaufsichtsbehörde nach § 65 Niedersächsische<br />

Bauordnung (NBauO) verpflichtet ist, wer<strong>den</strong> nicht registriert.<br />

Jahr Bauberatun- Bauanträge Anzeigen nach<br />

gen<br />

§ 69 a NBauO<br />

2006 247 120 10<br />

2007 221 106 7<br />

2008 241 94 20<br />

2009 160 91 3<br />

2010 192 85 5<br />

bis<br />

30.06.2011<br />

125 46 8<br />

B. Teilung von Grundstücken<br />

Das Baugesetzbuch (BauGB) sieht seit dem 20.07.2004 nur noch <strong>in</strong> besonderen städtebaulichen<br />

Situationen die planungsrechtliche Teilungsgenehmigung vor, wie z. B.<br />

• im Umlegungsgebiet (§ 51 Abs. 1 Nr. 1 BauGB),<br />

• im Sanierungsgebiet (§ 144 Abs. 2 Nr. 4 BauGB),<br />

• im Entwicklungsgebiet (§ 169 Abs. 1 Nr. 3 BauGB( und<br />

• während des Enteignungsverfahrens (§ 109 BauGB).<br />

Während des Berichtszeitraumes wur<strong>den</strong> ke<strong>in</strong>e entsprechen<strong>den</strong> Genehmigungen erteilt.<br />

E<strong>in</strong> bauordnungsrechtliches Prüfverfahren bestand noch bis zum 12.12.2008. Mit Wirkung<br />

vom 13.12.2008 ist auch der § 94 NBauO entfallen. Ab diesem Zeitpunkt bedarf die Teilung<br />

e<strong>in</strong>es Grundstücks, das bebaut ist oder dessen Bebauung genehmigt ist, ebenfalls ke<strong>in</strong>er<br />

Genehmigung mehr durch die Bauaufsichtsbehörde.<br />

Bei Abweichungen von <strong>den</strong> Anforderungen an das Baurecht kann nur ordnungsbehördlich<br />

e<strong>in</strong>geschritten wer<strong>den</strong>.<br />

Während des Berichtszeitraumes wur<strong>den</strong> folgende Teilungsgenehmigungen ausgestellt:<br />

Genehmigungen<br />

Jahr gem. § 94<br />

NBauO<br />

2006 10<br />

2007 19<br />

bis<br />

17<br />

12.12.2008<br />

Produkt 5231 Denkmalschutz und Denkmalpflege<br />

<strong>Helmstedt</strong> möchte sich auch als Denkmalstadt zeigen. Die Aufgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde<br />

wur<strong>den</strong> im Berichtszeitraum durch die verhältnismäßig günstige Fördermittelsituation<br />

<strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> nachhaltig unterstützt. Zusätzlich zu noch bis zum Jahr 2006 zur Verfügung<br />

stehen<strong>den</strong> Haushaltsmittel und <strong>den</strong> Stiftungserträgen ab 2007 konnten auch mit Sa-<br />

136


nierungsmittel des Bundes und des Landes <strong>in</strong> der nordöstlichen Innenstadt <strong>den</strong>kmalpflegerische<br />

Akzente gesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Im Jahr 2009 konnte als weiteres richtungsweisendes Projekt die Modernisierung des „Hoffmann-von-Fallersleben-Haus“<br />

Kybitzstraße 23 abgeschlossen wer<strong>den</strong>. Dieses gelungene<br />

Projekt e<strong>in</strong>es seit über 20 <strong>Jahren</strong> leer stehen<strong>den</strong> Gebäudes aus dem 15. Jahrhundert mit<br />

e<strong>in</strong>er orig<strong>in</strong>alen Stuckdecke und Wandbemalungen aus dieser Zeit bedurfte e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven<br />

Begleitung der unteren Denkmalschutzbehörde. Nahezu wöchentlich wur<strong>den</strong> Baustellenbesprechungen<br />

abgehalten. Voraussetzung für die Realisierung war e<strong>in</strong>e Förderung mit Sanierungsmitteln<br />

der „Nordöstlichen Innenstadt“.<br />

Hervorzuheben ist auch die Modernisierung des Gebäudes Braunschweiger Str. 25/25a. Der<br />

Eigentümer hat mit viel Engagement und wenig öffentlicher f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung das<br />

e<strong>in</strong>st h<strong>in</strong>ter Fassa<strong>den</strong>platten verstreckte Bau<strong>den</strong>kmal sowohl <strong>in</strong>nen als auch außen beispielhaft<br />

wiederhergestellt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist mit der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Holzberg – St.<br />

Stephani“ <strong>in</strong> das Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz 2009“ aufgenommen<br />

wor<strong>den</strong>. Durch dieses Programm wird vorrangig der Erhalt <strong>den</strong>kmalgeschützter Gebäude<br />

gefördert, daher ist auch <strong>in</strong> diesem neuen Sanierungsgebiet die Untere Denkmalschutzbehörde<br />

bei der Beratung und Betreuung der Eigentümer <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2006 bis 2011 gab es e<strong>in</strong>e Vielzahl von Eigentümern, die an ihren Bau<strong>den</strong>kmalen<br />

im Zusammenwirken mit der Unteren Denkmalschutzbehörde erhebliche Instandsetzungs-<br />

bzw. Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Zu erwähnen s<strong>in</strong>d - ohne dass die<br />

Aufstellung vollständig ist:<br />

Albrechtstraße 3<br />

Batteriewall 7<br />

Begu<strong>in</strong>enstraße 2<br />

Begu<strong>in</strong>enstraße 9<br />

Bötticherstraße 45<br />

Braunschweiger Straße 25/25a<br />

Großer Kirchhof 5<br />

He<strong>in</strong>richsplatz 11<br />

Holzberg 5<br />

Holzberg 18<br />

Juliusplatz 1 / Schuhstraße 21<br />

Kle<strong>in</strong>er Wall 1<br />

Kle<strong>in</strong>er Wall 2<br />

Kornstraße 10<br />

Kornstraße 11<br />

Kornstraße 15<br />

Kybitzstraße 1<br />

Neumärker Straße 4<br />

Neumärker Straße 5<br />

Neumärker Straße 24<br />

Papenberg 1<br />

Papenberg 17<br />

Papenberg 26<br />

Papenberg 28<br />

Schützenwall 11<br />

Ziegenmarkt 9<br />

Brunnentheater<br />

Waldbad Birkerteich<br />

137


Klostermauer Beendorfer Straße 1<br />

Grabstellen und E<strong>in</strong>gangsportal, Friedhof Magdeburger Tor<br />

archäologische Untersuchung und Sicherung e<strong>in</strong>es mittelalterlichen Wasserstollens, Magdeburger<br />

Straße 17<br />

Instandsetzung der <strong>Stadt</strong>mauer <strong>in</strong> Teilbereichen<br />

Nicht <strong>in</strong> allen Fällen stieß der <strong>den</strong>kmalgerechte Umgang mit historischer Bausubstanz auf<br />

Akzeptanz bei <strong>den</strong> Eigentümern. Besonders schwierig gestaltete sich die Modernisierung der<br />

Gebäude Großer Kirchhof 5, Neumärker Str. 11 und Sportplatzstraße 6. Sie zogen und ziehen<br />

sich über mehrere Jahre h<strong>in</strong> und haben übermäßig Personale<strong>in</strong>satz für die Betreuung<br />

der Maßnahme und beim Objekt Neumärker Straße 11 für die Abwicklung ordnungsbehördlicher<br />

und gerichtlicher Verfahren erfordert.<br />

Anfang 2009 g<strong>in</strong>gen die Bau<strong>den</strong>kmale Begu<strong>in</strong>enstraße 3 und Großer Katthagen 19, die bereits<br />

seit vielen <strong>Jahren</strong> dem Verfall preisgegeben waren, <strong>in</strong> die Hände neuer Eigentümer<br />

über. Leider haben sich unsere Hoffnungen auf e<strong>in</strong>e zügige Sanierung dieser Gebäude bisher<br />

nicht erfüllt.<br />

So wur<strong>den</strong> aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten der aktuellen Eigentümer ke<strong>in</strong>e baulichen<br />

Maßnahmen am Objekt Begu<strong>in</strong>enstraße 3 ausgeführt. Das Insolvenzverfahren wurde mangels<br />

vorhan<strong>den</strong>er Masse durch das Insolvenzgericht abgewiesen. Da der Eigentümer auf<br />

ke<strong>in</strong>e Anordnung der <strong>Stadt</strong> reagiert, musste die notwendige Überprüfung der Standsicherheit<br />

des Gebäudes und die sich daraus ergeben<strong>den</strong> Arbeiten zur Abstützung des Gebäudes<br />

durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> <strong>in</strong> Auftrag gegeben wer<strong>den</strong>.<br />

Mit <strong>den</strong> Eigentümern des Bau<strong>den</strong>kmals Großer Katthagen 19 konnten 2009 lediglich e<strong>in</strong>ige<br />

Gespräche bezüglich der Sanierung des Gebäudes und möglicher Förderungen geführt wer<strong>den</strong>.<br />

Jedoch hat sich hieraus nichts ergeben. Zwischenzeitlich ist das Gebäude vermietet<br />

wor<strong>den</strong>. Der Mieter führt seit 2010 Modernisierungsmaßnahmen im Objekt aus. Leider teilweise<br />

ohne <strong>den</strong>kmalrechtliche Genehmigung.<br />

Trotz eigentlich guter Fördermöglichkeiten fehlt bei zahlreichen Denkmaleigentümern zunehmend<br />

die Investitionsbereitschaft. Grund s<strong>in</strong>d die Vermietungsrisiken. Es wird daher <strong>in</strong><br />

Zukunft immer wichtiger wer<strong>den</strong>, Nutzungs<strong>in</strong>teressenten für Bau<strong>den</strong>kmale zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Am 05.05.2011 wurde e<strong>in</strong>e Dienstanweisung für <strong>den</strong> Denkmalschutz und die Denkmalpflege<br />

<strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erlassen, die die Dienstanweisung vom 18.05.2004 ablöst. Grundlagen<br />

für die Dienstanweisung s<strong>in</strong>d der vom Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> am 14.12.2000 als Leitbild<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> beschlossene FOKUS <strong>Helmstedt</strong> und die mit Ratsbeschluss vom<br />

18.10.2007 zusätzlich formulierten Rahmenziele.<br />

Im S<strong>in</strong>ne des Leitbildes sollen künftig Denkmalschutz und Denkmalpflege nicht mehr als<br />

Hemmnis empfun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, sondern als Motor für <strong>Stadt</strong>entwicklung, standortspezifische<br />

Attraktivität und landschaftsspezifische Unverwechselbarkeit gelten. Bei öffentlichen Planungen<br />

und Maßnahmen s<strong>in</strong>d die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege angemessen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Denkmalrechtliche Genehmigungen Denkmalrechtliche<br />

(ohne <strong>in</strong> Baugenehmigungen enthaltene<br />

<strong>den</strong>kmalrechtliche Genehmigungen)<br />

Bauberatungen<br />

2007 43 39<br />

2008 44 57<br />

2009 55 47<br />

2010 59<br />

138<br />

65


is<br />

30.06.2011<br />

29 32<br />

Im Jahr 2006 wur<strong>den</strong> archäologische Untersuchungen vor dem Bau des Parkhauses an <strong>den</strong><br />

Edelhöfen durchgeführt. Sie brachten aufschlussreiche Ergebnisse über frühere Bebauungen<br />

an dieser Stelle. E<strong>in</strong>e Informationsveranstaltung des Niedersächsischen Landesamtes<br />

für Denkmalpflege nach Abschluss der Grabungen stieß auf großes Interesse bei der<br />

<strong>Helmstedt</strong>er Bevölkerung. Archäologisch begleitet wur<strong>den</strong> auch die Straßenbauarbeiten der<br />

neuen Verb<strong>in</strong>dungsstraße Edelhöfe/Beek im Jahr 2008 und der Magdeburger Straße.<br />

An dem bundesweit seit 1993 jährlich am zweiten Sonntag im September stattf<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> Tag<br />

des offenen Denkmals beteiligt sich die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong>, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Bürger-<br />

Aktion Alt-<strong>Helmstedt</strong>.<br />

Produkt 1101 Stiftung zur Erhaltung von Kultur<strong>den</strong>kmalen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong><br />

Bau<strong>den</strong>kmalförderung<br />

2002 s<strong>in</strong>d zum letzten Mal städtische Mittel als Aufwendungszuschuss für Baumaßnahmen<br />

an Bau<strong>den</strong>kmalen und städtebaulich wichtigen Gebäu<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Haushalt e<strong>in</strong>gestellt wor<strong>den</strong>.<br />

Nach Auslauf der Förderung mit städtischen Mitteln erfolgt die Denkmalförderung aus<br />

Erträgen der im Jahr 2000 e<strong>in</strong>gerichteten nicht rechtsfähigen Stiftung zur Erhaltung von Kultur<strong>den</strong>kmalen<br />

<strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>. Vom Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 2,5 Mio. DM als<br />

Stiftungsvermögen zur Verfügung gestellt wor<strong>den</strong>. Bei Neuanlagen des Vermögens wurde<br />

dieser Betrag aus Z<strong>in</strong>serträgen (= 8.497,38€) und durch Zustiftungen (Spen<strong>den</strong> = 43.422,11<br />

€) auf 1.330.149,31 € erhöht. Aus <strong>den</strong> Erträgen dieses Vermögens und etwaiger weiterer<br />

Spen<strong>den</strong> sollen Eigentümer e<strong>in</strong>es Bau<strong>den</strong>kmals f<strong>in</strong>anziell unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />

Im Berichtszeitraum s<strong>in</strong>d aus dem Stiftungskapital (1.330.149,31 €) Z<strong>in</strong>sen und Z<strong>in</strong>sesz<strong>in</strong>sen<br />

<strong>in</strong> Höhe von 312.207,89 € erzielt wor<strong>den</strong>. Aus diesem Betrag und aus Z<strong>in</strong>serträgen der Vorjahre,<br />

die noch nicht ausgeschüttet wor<strong>den</strong> waren wur<strong>den</strong> im gleichen Zeitraum Fördermittel<br />

<strong>in</strong> Höhe von 413.938,78 € (siehe nachfolgende Aufstellung) ausgezahlt.<br />

Die Förderung erfolgt anhand der Richtl<strong>in</strong>ien über die Gewährung von Zuschüssen für Baumaßnahmen<br />

an Bau<strong>den</strong>kmalen und städtebaulich wichtigen Gebäu<strong>den</strong> vom 28.09.1989.<br />

Gefördert wur<strong>den</strong> ursprünglich hauptsächlich die Sanierung der Fassade e<strong>in</strong>schließlich der<br />

Aufarbeitung und Erneuerung von Fenstern und Türen sowie die Dachneue<strong>in</strong>deckung. Im<br />

Lauf der Jahre wurde der Umfang der förderfähigen Maßnahmen erweitert und die Förderrichtl<strong>in</strong>ien<br />

mehrmals entsprechend geändert und angepasst.<br />

Die alle<strong>in</strong>ige Förderung aus Stiftungsmitteln ab 2007 machte e<strong>in</strong>e Anpassung der Richtl<strong>in</strong>ien<br />

an die Stiftungssatzung und e<strong>in</strong>e Umbenennung <strong>in</strong> „Richtl<strong>in</strong>ien über die Gewährung von Fördermitteln<br />

für Maßnahmen an Kultur<strong>den</strong>kmalen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>“ erforderlich. Die am<br />

14.12.2007 <strong>in</strong> Kraft getretene Fassung be<strong>in</strong>haltet folgende wesentliche Änderungen:<br />

• Aufgrund der Stiftungssatzung wer<strong>den</strong> nunmehr Fördermittel für Maßnahmen an Kultur<strong>den</strong>kmalen<br />

gewährt. E<strong>in</strong>e Förderung von städtebaulich wichtigen Gebäu<strong>den</strong> und Gebäu<strong>den</strong><br />

<strong>in</strong> der Umgebung von Bau<strong>den</strong>kmalen ist dagegen nicht mehr möglich. Die Förderung<br />

von „Nicht<strong>den</strong>kmalen“ würde die Aberkennung der Geme<strong>in</strong>nützigkeit der Stiftung durch<br />

das F<strong>in</strong>anzamt mit sich führen.<br />

• E<strong>in</strong>e grundlegende Neuerung und Erweiterung der Richtl<strong>in</strong>ien ist durch die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>er Komplettförderung, die die Sanierung e<strong>in</strong>es gesamten Bau<strong>den</strong>kmals umfasst, e<strong>in</strong>getreten.<br />

• Zusätzlich zur Förderung durch Zuschüsse wurde die Bereitstellung von Darlehen als<br />

Förderform beschlossen.<br />

139


• Die seit dem 30.08.2002 geltende Regelung, dass Zuschüsse nur für Maßnahmen gewährt<br />

wer<strong>den</strong>, die von qualifizierten Firmen ausgeführt wer<strong>den</strong>, die über Handwerker mit<br />

e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>den</strong> zertifizierten Zusatzausbildung verfügen oder über vergleichbare<br />

<strong>den</strong>kmalspezifische Erfahrungen verfügen, wurde gestrichen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist mit der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Holzberg – St.<br />

Stephani“ <strong>in</strong> das Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz 2009“ als Fortsetzungsmaßnahme<br />

aufgenommen wor<strong>den</strong>. Für das Programmjahr 2009 s<strong>in</strong>d Fördermittel <strong>in</strong> Höhe<br />

von 340.000 € bereit gestellt wor<strong>den</strong>. An Eigenmitteln (1/3 der Gesamtfördermittel) s<strong>in</strong>d<br />

durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> 170.000 € bereit zu stellen. Da durch dieses Programm vorrangig<br />

der Erhalt <strong>den</strong>kmalgeschützter Gebäude gefördert wird, sollten die Eigenmittel der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> aus <strong>den</strong> Erträgen der „Stiftung zur Erhaltung von Kultur<strong>den</strong>kmalen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>“<br />

aufgebracht wer<strong>den</strong>. Daher waren die städtischen Förderrichtl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Punkten auf<br />

die Städtebauförderrichtl<strong>in</strong>ien des Landes abzustimmen. Die derzeit gültige Fassung der<br />

Förderrichtl<strong>in</strong>ien ist am 11.03.2010 vom Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> mit folgen<strong>den</strong> Änderungen<br />

beschlossen wor<strong>den</strong>:<br />

• Durch die Städtebauprogramme wer<strong>den</strong> auch Maßnahmen wie Gerüstaufstellung und<br />

Wärmedämmung gefördert, daher ist die <strong>in</strong> <strong>den</strong> städtischen Förderrichtl<strong>in</strong>ien aufgeführte<br />

Aufzählung der bei e<strong>in</strong>er Förderung außer Betracht bleiben<strong>den</strong> Maßnahmen gestrichen<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

• Um im Sanierungsgebiet „Holzberg – St. Stephani“ <strong>in</strong> Bau<strong>den</strong>kmalen auch die Modernisierung<br />

von Heizungs-, Sanitär- oder Elektroanlagen usw. fördern zu können, s<strong>in</strong>d die<br />

Richtl<strong>in</strong>ien dah<strong>in</strong>gehend ergänzt wor<strong>den</strong>, dass im Sanierungsgebiet weitere bauliche<br />

Maßnahmen förderungsfähig s<strong>in</strong>d, die zur Erhaltung des Bau<strong>den</strong>kmals oder zu se<strong>in</strong>er<br />

s<strong>in</strong>nvollen Nutzung erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />

• Neben Bewilligungsbeschei<strong>den</strong> können nunmehr auch Verträge abgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Im Berichtszeitraum stellt sich der Umfang der Förderung wie folgt dar:<br />

Jahr ausgezahlte Mittel<br />

140<br />

Zahl der erledigten Förderfälle<br />

aus lfd. Jahr aus Vorjahren<br />

2006 Zuschüsse 25.278,23 € 4 Anträge 8 Anträge<br />

2007 Zuschüsse 23.639,75 € 3 Anträge 6 Anträge<br />

2008 Zuschüsse 81.355,60 € 4 Anträge 10 Anträge<br />

2009 Zuschüsse 54.972,57 € 4 Anträge 9 Anträge<br />

2009 Darlehen 200.000,00 € - / - 1 Antrag<br />

2010 Zuschüsse 39.439,13 € 2 Anträge 3 Anträge<br />

2010 Modernisierungsverträge<br />

„Holzberg - St. Stephani“<br />

1.859,25 € 2 Anträge - / -<br />

bis 30.06.2011 Zuschüsse 9.596,46 € - / - 3 Anträge<br />

bis 30.06.2011 Modernisierungsverträge<br />

„Holzberg – St- Stephani“<br />

0,00 € - / - - / -<br />

Gesamtbetrag der Fördermittel: 436.140,99 €<br />

- davon entfallen auf Haushaltsmittel: 22.202,21 €<br />

- davon entfallen auf Stiftungsmittel: 413.938,78 €<br />

E<strong>in</strong>e Förderung aus Haushaltmitteln (Haushaltsresten) erfolgte letztmalig im Haushaltsjahr<br />

2006. Seit dem 01.01.2007 erfolgt die Bau<strong>den</strong>kmalförderung nur noch aus Erträgen der Stiftung.


Am 09.03.2009 wurde zum ersten Mal aus Stiftungserträgen e<strong>in</strong> Darlehensvertrag durch die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> als Träger der nicht rechtsfähigen „Stiftung zur Erhaltung von Kultur<strong>den</strong>kmalen<br />

<strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>“ abgeschlossen. Darlehensnehmer ist die Bauherrengesellschaft<br />

Kybitzstraße GmbH & Co.KG. Das Darlehen über 200.000 € wurde zur <strong>den</strong>kmalgerechten<br />

Modernisierung des Bau<strong>den</strong>kmals Kybitzstraße 23 gewährt.<br />

2010 s<strong>in</strong>d die ersten Zuschüsse als Eigenanteil der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> für Modernisierungsmaßnahmen<br />

im Sanierungsgebiet „Holzberg – St. Stephani“ zur Verfügung gestellt wor<strong>den</strong>.<br />

Naturgemäß s<strong>in</strong>d die Planungs- und Vorbereitungszeiträume für <strong>den</strong> Abschluss umfassender<br />

Modernisierungsverträge etwas langwierig, daher waren 2010 erst zwei kle<strong>in</strong>ere Maßnahmen<br />

abgeschlossen und konnten bezuschusst wer<strong>den</strong>.<br />

Neben der Förderung von Kultur<strong>den</strong>kmalen besteht e<strong>in</strong>e weitere Aufgabe der Stiftung dar<strong>in</strong>,<br />

die Erträge der Stiftung bzw. das Stiftungsvermögen durch Spen<strong>den</strong> Dritter zu erhöhen. Aus<br />

diesem Anlass wurde auf Initiative des Beirates der Stiftung am 22.02.2006 e<strong>in</strong> Sponsorenessen<br />

veranstaltet. Dabei hatte die Stiftung professionelle Unterstützung von Seiten der<br />

E.ON Avacon; <strong>in</strong>sbesondere durch die Überlassung von Räumlichkeiten sowie der Ausrichtung<br />

des Kalt-Warmen-Buffets. Als Gastredner konnte Herr Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Paul Raabe,<br />

ehemaliger Direktor der Herzog August Bibliothek <strong>in</strong> Wolfenbüttel, gewonnen wer<strong>den</strong>.<br />

Zur Überraschung und großen Freude der Ausrichter s<strong>in</strong>d 334 Gäste der E<strong>in</strong>ladung gefolgt<br />

und waren - wie auch <strong>den</strong> Presseberichten zu entnehmen war - begeistert von diesem gesellschaftlichen<br />

Großereignis. Die Begeisterung der Gäste ist auch aus der Höhe der Spen<strong>den</strong><br />

abzulesen. Auf dem Spen<strong>den</strong>konto der Stiftung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 22.972,11 € e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Aufgrund der guten Resonanz fand am 23.05.2007 e<strong>in</strong> zweites Stiftungsessen <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Räumen der E.ON Avacon statt. Der Festvortrag wurde durch <strong>den</strong> britischen Botschafter Sir<br />

Peter Torry gehalten. Die Stiftung konnte diesmal Spen<strong>den</strong> <strong>in</strong> Höhe von 14.200 € verzeichnen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere großzügige Spende ist der Stiftung durch <strong>den</strong> Lions-Club <strong>Helmstedt</strong> überreicht<br />

wor<strong>den</strong>. Der Lions-Club <strong>Helmstedt</strong> veranstaltete am 25.02.2006 im Brunnentheater e<strong>in</strong> Benefizkonzert<br />

des Luftwaffenmusikkorps aus Berl<strong>in</strong>. Der Erlös dieses Konzertes <strong>in</strong> Höhe von<br />

6.000 € wurde der Stiftung für die Erhaltung von Kultur<strong>den</strong>kmalen <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Produkt 5221 Wohnraum- und Wohnungsbauförderung<br />

A. Föderalismusreform<br />

Gemäß Bundesratsbeschluss vom 07.07.2006 ist die Föderalismusreform verabschiedet<br />

wor<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>e Folge der Reform ist die Überführung des Wohnungswesens <strong>in</strong> die Länderkompetenz.<br />

Für <strong>den</strong> Rückzug des Bundes aus der sozialen Wohnraumförderung hat es e<strong>in</strong>e<br />

f<strong>in</strong>anzielle Kompensation seitens des Bundes gegeben (Art. 143 c GG neu). Diese beträgt<br />

für Niedersachsen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2013 jährlich 39,9 Mio. Euro. Die Mittel s<strong>in</strong>d<br />

zweckgebun<strong>den</strong> für die Wohnraumförderung.<br />

Das vom Bund erlassene Wohnraumförderungsgesetz ist seit dem 01.01.2010 durch das<br />

Niedersächsische Wohnraumfördergesetz ersetzt wor<strong>den</strong>.<br />

B. Wohnraumförderung<br />

Förderprogramme:<br />

141


Gemäß Beschluss der Landesregierung zum Haushaltsjahr 2006 hat es ke<strong>in</strong> Wohnraumförderungsprogramm<br />

2006 gegeben. Aufgrund des Programmvolumens von 44,2 Mio. € konnte<br />

das Wohnraumförderungsprogramm 2005 jedoch im Jahr 2006 fortgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Das am 01.01.2007 <strong>in</strong> Kraft getretene Wohnraumförderprogramm 2007 galt bis zum<br />

31.12.2009. Mit Wirkung vom 01.01.2010 trat das Wohnraumförderungsprogramm 2010 <strong>in</strong><br />

Kraft und gilt zunächst bis zum 31.12.2014.<br />

Förderweg:<br />

Alle Maßnahmen wer<strong>den</strong> durch e<strong>in</strong>e vertraglich vere<strong>in</strong>barte Förderung unterstützt.<br />

1) Wohnraumförderung - Eigentumsmaßnahmen<br />

Schwerpunkte der Förderung:<br />

Während des gesamten Berichtszeitraums erfolgte vorrangig die Förderung von Eigentumsmaßnahmen<br />

für k<strong>in</strong>derreiche Familien (zwei und mehr K<strong>in</strong>der) und schwerbeh<strong>in</strong>derte<br />

Menschen, um diesen Personenkreis angemessen mit Wohnraum zu versorgen. Es wur<strong>den</strong><br />

Darlehen sowohl für <strong>den</strong> Neubau als auch für <strong>den</strong> Kauf und Erwerb im Bestand sowie für<br />

Aus- und Umbauvorhaben an selbst genutztem Wohnraum gewährt. E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt<br />

war die Schaffung von Wohneigentum <strong>in</strong> Fördergebieten (Sanierungs- und<br />

Unterkunftsgebiete) durch Erwerbsvorhaben im Zusammenhang mit Modernisierung. Ab<br />

dem Wohnraumförderprogramm 2007 wer<strong>den</strong> auch Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung<br />

im Wohnungsbestand für Gebäude, die vor 1995 fertiggestellt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, gefördert.<br />

Fördervoraussetzungen:<br />

Das Gesamte<strong>in</strong>kommen der Haushaltsangehörigen durfte bis zum 31.12.2009 die E<strong>in</strong>kommensgrenzen<br />

nach § 9 Abs. 2 Wohnungsbauförderungsgesetzt (WoFG) nicht überschreiten.<br />

Ab dem 01.01.2010 darf das Gesamte<strong>in</strong>kommen der Haushaltsangehörigen die E<strong>in</strong>kommensgrenzen<br />

nach § 3 Abs. 2 Niedersächsisches Wohnraumfördergesetz (NWoFG) nicht<br />

überschreiten. Die Wohnverhältnisse der Antragsteller müssen unzureichend se<strong>in</strong>. Die Belastung<br />

muss auf Dauer tragbar se<strong>in</strong>.<br />

Höhe der Fördermittel:<br />

a) Neubau<br />

Anzahl<br />

der<br />

K<strong>in</strong>der<br />

davon<br />

unter<br />

15<br />

Jahre<br />

alt<br />

ab 01.01.2006 ab seit<br />

01.01.2007 01.01.2008<br />

Darlehen mit Darlehen ohne Darlehen Darlehen<br />

Eigenheimzulage Eigenheimzulage bis zu bis zu<br />

bis zu<br />

bis zu<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte bis zu - 25.000 € 25.000 € 30.000 € 30.000 €<br />

mit<br />

2<br />

Familien mit 2 1 27.500 € 30.000 € 35.000 € 35.000 €<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte 3 und 2 32.500 € 35.000 € - -<br />

und<br />

mehr<br />

Familien mit 4 3 40.000 € 45.000 € - -<br />

5 und<br />

mehr<br />

4 47.500 € 55.000 € - -<br />

Für jedes weitere K<strong>in</strong>d unter 15<br />

<strong>Jahren</strong><br />

- - 5.000 € 5.000 €<br />

142


zusätzlich für beh<strong>in</strong>dertengerechte<br />

Baumaßnahmen<br />

Zusätzlich für energiesparende<br />

Bauweise<br />

b) Kauf und Erwerb<br />

Anzahl<br />

der<br />

K<strong>in</strong>der<br />

davon<br />

unter<br />

15<br />

Jahre<br />

alt<br />

10.000 € 10.000 € 10.000 € 10.000 €<br />

- - - 5.000 €<br />

ab 01.01.2006 seit<br />

01.01.2007<br />

Darlehen mit Darlehen ohne Darlehen<br />

Eigenheimzulage Eigenheimzulage bis zu<br />

bis zu<br />

bis zu<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte bis zu 2<br />

mit<br />

- 12.000 € 15.000 € 20.000 €<br />

Familien mit 2 1 15.000 € 20.000 € 25.000 €<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte 3 2 19.500 € 25.000 € -<br />

und<br />

4 3 24.000 € 35.000 € -<br />

Familien mit 5 und<br />

mehr<br />

3 28.500 € 45.000 € -<br />

Für jedes weitere K<strong>in</strong>d unter 15<br />

<strong>Jahren</strong><br />

- - 5.000 €<br />

zusätzlich für beh<strong>in</strong>dertengerechte<br />

Baumaßnahmen<br />

10.000 € 10.000 € 10.000 €<br />

c) Aus- und Umbau oder Erweiterung von eigengenutztem Wohnraum<br />

ab 01.01.2006 seit 01.01.2007<br />

Anzahl der K<strong>in</strong>der Darlehen bis zu Darlehen bis zu<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte - 10.000 € 10.000 €<br />

Familien mit 5 und mehr 460 €/m² neu zu schaffender Wohnfläche<br />

-<br />

Familien mit 3 und mehr - 460 €/m² neu zu schaffender Wohnflä-<br />

Haushalte mit m<strong>in</strong>destens<br />

1 Person über 60<br />

<strong>Jahren</strong> und<br />

1 und mehr - bis zu 40 % der durch die Maßnahme<br />

verursachten Kosten von m<strong>in</strong>destens<br />

10.000 €<br />

In der Regel wer<strong>den</strong> für die vorgenannten Darlehen <strong>in</strong> <strong>den</strong> ersten 10 <strong>Jahren</strong> ke<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sen<br />

erhoben. Seit dem 01.01.2010 können Darlehen mit 2,5 % verz<strong>in</strong>st wer<strong>den</strong>, wenn die Berechnung<br />

zur Tragbarkeit der Belastung ergibt, dass e<strong>in</strong> Betrag zum Lebensunterhalt verbleibt,<br />

der mehr als 40 % über <strong>den</strong> Regelsätzen nach dem SGB XII liegt. Ab dem 11. Jahr<br />

erfolgt e<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>sanhebung nach Nr. 48 der Richtl<strong>in</strong>ie über die Soziale Wohnraumförderung <strong>in</strong><br />

Niedersachsen (WFB 2003). Zurzeit ist e<strong>in</strong>e Verz<strong>in</strong>sung von bis zu 4 % vorgesehen.<br />

Im Berichtszeitraum haben nur wenige Personen e<strong>in</strong>en Förderantrag gestellt, da die meisten<br />

Interessenten an <strong>den</strong> relativ niedrigen E<strong>in</strong>kommensgrenzen scheitern. Das anrechenbare<br />

Jahrese<strong>in</strong>kommen e<strong>in</strong>er k<strong>in</strong>derreichen Familie (Erwachsene und 2 K<strong>in</strong>der) darf gemäß<br />

NWoFG 35.000,00 € nicht überschreiten. Andererseits muss die Belastung aber auf Dauer<br />

tragbar se<strong>in</strong>. Antragsteller, die die E<strong>in</strong>kommensgrenze e<strong>in</strong>halten, haben jedoch Schwierigkeiten,<br />

die geforderten Eigenleistungen <strong>in</strong> Höhe von 15 % der Baumaßnahme nachzuweisen.<br />

143<br />

che


Wohnraumförderungsprogramm<br />

Anzahl der<br />

geförderten<br />

Wohne<strong>in</strong>hei-<br />

ten<br />

geförderte<br />

Wohnfläche<br />

144<br />

bewilligte<br />

Baudarlehen<br />

2006 1 132,33 m² 35.000 €<br />

2007 - - -<br />

2008 1 129,53 m² 35.000 €<br />

2009 - - -<br />

2010 1 153,47 m² 35.000 €<br />

bis 30.06.2011 - - -<br />

2) Wohnungsbauförderung – Mietwohnungsbau<br />

Schwerpunkte der Förderung:<br />

Im Jahr 2006:<br />

� Altenwohnungen durch Neubau sowie <strong>den</strong> Aus- und Umbau oder die Erweiterung<br />

bestehen<strong>den</strong> Wohnraum,<br />

� Mietwohnungen <strong>in</strong> Sanierungs- und Unterkunftsgebieten durch Aus- und Umbau oder<br />

die Erweiterung bestehen<strong>den</strong> Wohnraums sowie Modernisierungsmaßnahmen<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2009 kamen folgende Punkte h<strong>in</strong>zu:<br />

• Mietwohnraum für Wohngruppen älterer Menschen, schwerbeh<strong>in</strong>derte Menschen, hilfe-<br />

und pflegebedürftige Personen,<br />

• Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung im Wohnungsbestand für Gebäude,<br />

die bis zum 31.12.1983 fertiggestellt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

• E<strong>in</strong>zelfallförderung für Modellprojekte wie z. B. für<br />

Gruppenbauvorhaben, neue Wohnvorhaben im Alter, generationsübergreifende<br />

Wohnformen, <strong>in</strong>nerstädtische Brachenbebauungen.<br />

Abweichend von <strong>den</strong> Förderschwerpunkten der Vorjahre wer<strong>den</strong> seit dem Wohnraumförderprogramm<br />

2010 Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung im Wohnungsbestand<br />

für Gebäude gefördert, die bis zum 01.01.1995 fertiggestellt wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Während des Berichtszeitraums s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> ke<strong>in</strong>e Fördermittel für <strong>den</strong> Mietwohnungsbau<br />

abgerufen wor<strong>den</strong>. Gründe liegen sicherlich im bereits vorhan<strong>den</strong>en großen Bestand an<br />

Mietwohnungen und der s<strong>in</strong>ken<strong>den</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl.<br />

C. Sicherung der Zweckbestimmung von Sozialwohnungen<br />

Das ab dem 01.01.2010 gültige Niedersächsische Wohnraumfördergesetz f<strong>in</strong>det ke<strong>in</strong>e Anwendung<br />

auf Wohnungen, die im Rahmen des Gesetzes zur Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaus<br />

im Kohlenbergbau gefördert wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Dieses Gesetz ist nicht von der<br />

Förderalismusreformgesetzgebung erfasst wor<strong>den</strong>. Von <strong>den</strong> sich derzeit <strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong> noch<br />

<strong>in</strong> der B<strong>in</strong>dung bef<strong>in</strong>dlichen 985 Mietwohnungen und Eigenheimen, s<strong>in</strong>d alle<strong>in</strong> 715 nach dem<br />

Bergarbeiterwohnungsbau Gesetz gefördert wor<strong>den</strong>. Gemäß § 2 Wohnraumförderungsüberleitungsgesetz<br />

(BGBl. I 2006, S. 2100) s<strong>in</strong>d hier die bundesgesetzlichen Regelungen des<br />

Wohnungsb<strong>in</strong>dungsgesetzes anzuwen<strong>den</strong>.


Mit öffentlichen Mitteln geförderte Wohnungen dürfen nur an Wohnungssuchende vermietet<br />

wer<strong>den</strong>, die im Besitz e<strong>in</strong>er Wohnberechtigungsbesche<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d.<br />

• Für Wohnungen, die aus Mitteln nach dem Bergarbeiterwohnungsbau Gesetz gefördert<br />

wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, wird die Wohnberechtigungsbesche<strong>in</strong>igung gemäß § 5 Wohnungsb<strong>in</strong>dungsgesetz<br />

(WoB<strong>in</strong>dG) und § 27 Wohnraumförderungssetz (WoFG) erteilt. E<strong>in</strong> Wohnberechtigungssche<strong>in</strong><br />

wird auf Antrag ausgestellt, wenn das (Gesamt-) Jahrese<strong>in</strong>kommen<br />

des Antragstellers (e<strong>in</strong>schl. der Haushaltsangehörigen) die E<strong>in</strong>kommensgrenzen gemäß<br />

§ 9 Abs. 2 WoFG bzw. § 25 Abs. 2 Zweites Wohnungsbaugesetz nicht übersteigt.<br />

• Bei <strong>den</strong> übrigen mit öffentlichen Mitteln geförderten Wohnungen waren bis zum<br />

31.12.2009 ebenfalls die vorgenannten gesetzlichen Regelungen anzuwen<strong>den</strong>. Seit dem<br />

01.01.2010 wird e<strong>in</strong>e Wohnberechtigungsbesche<strong>in</strong>igung für diese Wohnungen gemäß §<br />

8 des Niedersächsischen Wohnraumförderungsgesetzes (NWoFG) ausgestellt, wobei die<br />

E<strong>in</strong>kommensgrenzen nach § 3 NWoFG e<strong>in</strong>zuhalten s<strong>in</strong>d.<br />

Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 bis zum 30.06.2011<br />

ausgestellte Besche<strong>in</strong>igungen 113 111 91 80 71 25<br />

Die Ten<strong>den</strong>z, dass immer weniger Anträge auf Wohnberechtigungsbesche<strong>in</strong>igungen gestellt<br />

wer<strong>den</strong>, hat sich von Jahr zu Jahr fortgesetzt. Neben der ger<strong>in</strong>geren Nachfrage nach Sozialwohnungen<br />

<strong>in</strong> <strong>Helmstedt</strong>, macht sich auch bemerkbar, dass seit dem 01.01.2010 die Körperschaft<br />

für die Erteilung e<strong>in</strong>es Wohnberechtigungssche<strong>in</strong>es zuständig ist, <strong>in</strong> deren Gebiet<br />

die neue Wohnung liegt. Vorher kam es auf <strong>den</strong> aktuellen Wohnort des Antragstellers an.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt, dass e<strong>in</strong> großer Teil der Wohnungssuchen<strong>den</strong> ke<strong>in</strong>en Anspruch auf e<strong>in</strong>e<br />

Wohnberechtigungsbesche<strong>in</strong>igung hat, da sie die E<strong>in</strong>kommensgrenzen überschreiten. Um<br />

<strong>den</strong> Dauerleerstand von Sozialwohnungen zu vermei<strong>den</strong>, müssen verstärkt Freistellungen<br />

von der Belegb<strong>in</strong>dung gemäß § 7 WoB<strong>in</strong>dG bzw. § 11 NWoFG erteilt wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Grund für Freistellungen ist die Überschreitung der angemessenen Wohnungsgröße. Speziell<br />

E<strong>in</strong>- und Zweipersonenhaushalte geben sich mit <strong>den</strong> vorgeschriebenen Größen von 50 m²<br />

bzw. 60 m² nicht zufrie<strong>den</strong>. Schwierig ist <strong>in</strong>sbesondere die Vermietung von qualitativ höherwertigem<br />

Wohnraum an Berechtigte, da diese die entsprechend höheren Mieten nicht zahlen<br />

können.<br />

Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 bis zum 30.06.2011<br />

ausgestellte Freistellungen 28 33 31 38 40 24<br />

Zum 30.06.2011 waren <strong>in</strong>sgesamt 175 Wohnungen von der Belegb<strong>in</strong>dung freigestellt.<br />

145


Straßen, Natur, Umwelt<br />

Produkt 5400 - Verkehrsflächen und -Anlagen, ÖPNV<br />

Allgeme<strong>in</strong>es zur Entwicklung des städtischen Straßennetzes.<br />

Die Jahre ab der Wende bis h<strong>in</strong> zu <strong>den</strong> ersten <strong>Jahren</strong> des neuen Jahrtausends waren geprägt<br />

durch e<strong>in</strong>e gewisse Aufbruchstimmung. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> erlebte auf wundersame<br />

Weise e<strong>in</strong>e „Lageverschiebung“ vom Zonenrand h<strong>in</strong> zur Mitte der Republik. Die eigene f<strong>in</strong>anzielle<br />

Ausstattung, optimiert durch die Nutzung zahlreicher nationaler und europäischer<br />

Fördertöpfe, ließ dr<strong>in</strong>gliche, kosten<strong>in</strong>tensive Projekte wahr wer<strong>den</strong>. Die wichtigsten und größten<br />

von ihnen waren sicherlich der Umbau der Kläranlage (1999 – 2002) und der Bau der<br />

Umgehungsstraße (1992 – 2005 <strong>in</strong> mehreren Abschnitten). Nach und nach bekam auch die<br />

Innenstadt e<strong>in</strong> anderes Gesicht. Die zweistufige Sanierung der Neumärker Straße (1997 und<br />

2007) wurde <strong>in</strong>sbesondere flankiert durch die zahlreichen Baumaßnahmen im Sanierungsgebiet<br />

„Nordöstliche Innenstadt“, die sich bis <strong>in</strong> die laufende Ratsperiode h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gezogen haben.<br />

Seit dem Jahr 2005 hat sich die f<strong>in</strong>anzielle Situation der <strong>Stadt</strong> jedoch dramatisch verschlechtert,<br />

was sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gewissen Beruhigung der Investitionstätigkeit niedergeschlagen<br />

hat.<br />

Trotzdem versucht die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> weiterh<strong>in</strong>, planmäßig <strong>in</strong> die Sanierung ihrer Verkehrsanlagen<br />

zu <strong>in</strong>vestieren, damit die altersbed<strong>in</strong>gten Abnutzungsersche<strong>in</strong>ungen nicht e<strong>in</strong>es<br />

Tages zu e<strong>in</strong>em Kollaps der Unterhaltungsmittel führen. Gleichzeitig wird auch weiterh<strong>in</strong><br />

versucht, neue gestalterische und wirtschaftliche Impulse zu setzen. So ist mit Hilfe von<br />

EFRE-Mitteln im Jahr 2010 die Magdeburger Straße gestalterisch aufgewertet wor<strong>den</strong>, um<br />

der <strong>in</strong>nerstädtischen Ost-West-Achse e<strong>in</strong> neues Gesicht zu geben und auch private Investitionen<br />

auf <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Grundstücken auszulösen.<br />

Produkte 5411 ff. Geme<strong>in</strong>destraßen (und andere)<br />

Straßenbaumaßnahmen<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist grundsätzlich bestrebt, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Vorjahren bewährten Methode fortzusetzen:<br />

Der Überalterung des Straßennetzes soll mit e<strong>in</strong>er Mischung aus Sanierung und<br />

Neubau entgegengewirkt wer<strong>den</strong>. Aufgrund der F<strong>in</strong>anzsituation der <strong>Stadt</strong> musste das Tempo<br />

jedoch gedrosselt wer<strong>den</strong>. Aus f<strong>in</strong>anztechnischen Grün<strong>den</strong> wurde das Ziel e<strong>in</strong>er Sanierung<br />

von „3 Straßen <strong>in</strong>nerhalb von 5 <strong>Jahren</strong>“ zu Beg<strong>in</strong>n des Berichtszeitraumes auf „e<strong>in</strong>e Straße<br />

alle 2 Jahre“ (2010) gestreckt und schließlich als konkretes Ziel im Haushaltsplan 2011 ganz<br />

weggelassen.<br />

Noch sorgfältiger als zuvor wird <strong>in</strong>zwischen darauf geachtet, dass e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ation bereits<br />

<strong>in</strong> der Term<strong>in</strong>planung zwischen <strong>den</strong> Arbeiten an der Straßenoberfläche e<strong>in</strong>erseits und <strong>den</strong><br />

Ver- und Entsorgungsleitungen andererseits stattf<strong>in</strong>det und Synergien genutzt wer<strong>den</strong> können.<br />

Erschließung von Wohnbaugebieten<br />

In <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2009 s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e neuen Baugebiete erschlossen wor<strong>den</strong>. Die laufen<strong>den</strong><br />

Bemühungen der <strong>Stadt</strong>, mit Hilfe e<strong>in</strong>es privaten Investors das Baugebiet „Im Rottlande<br />

II“ zu erschließen, waren aufgrund der zögerlichen Vorab-Nachfrage nach Baugrundstücken<br />

146


nicht von Erfolg gekrönt, so dass es hier nicht zum Vertragsabschluss, geschweige <strong>den</strong>n zu<br />

Bautätigkeiten kam.<br />

Die aus vorangegangenen Ratsperio<strong>den</strong> stammen<strong>den</strong> städtischen Baugebiete „Galgenbreite“<br />

und „Dorfbreite III“ sowie das privat erschlossene Baugebiet „Am Schwarzen Berg“ boten<br />

und bieten bis <strong>in</strong> das laufende Jahr 2011 noch Reserven, um Erwerbswünsche zu befriedigen.<br />

Die Vorarbeiten für das nächste städtische Baugebiet „Ziegelberg Süd“ begannen im Jahr<br />

2009. Es schloss sich e<strong>in</strong>e umfangreiche Baufeldräumung an. Die Tiefbauarbeiten für e<strong>in</strong>en<br />

ersten Bauabschnitt mit 40 Wohne<strong>in</strong>heiten waren pünktlich im Herbst 2010 abgeschlossen.<br />

Das folgende Bild zeigt <strong>den</strong> Stand der Grundstücksverkäufe im September 2011:<br />

Straßensanierungen<br />

Die kont<strong>in</strong>uierliche Sanierung der <strong>Stadt</strong>straßen – wie schon im Bericht der Jahre 2001-2006<br />

erwähnt – wird <strong>in</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> und Jahrzehnten unerlässlich se<strong>in</strong>, um die Substanz<br />

zu erhalten und die Unterhaltungskosten, die <strong>in</strong> <strong>den</strong> vergangenen <strong>Jahren</strong> ten<strong>den</strong>ziell<br />

immer größeren Umfang e<strong>in</strong>nahmen, nicht (weiter) immens ansteigen zu lassen. Das Ziel,<br />

mit e<strong>in</strong>er ausgewogenen Mischung aus Neubau und Sanierung die Gestaltung des Straßennetzes<br />

zu erhalten, konnte – wie bereits erwähnt – nicht e<strong>in</strong>gehalten wer<strong>den</strong>.<br />

147


Im Zuge der planmäßigen Straßensanierungen wur<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> Fachbereich 32 <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Budgets 31 (Planen und Bauen) und 32 (Straßen, Natur, Umwelt) folgende Straßen bis<br />

zum Jahr 2010 saniert, <strong>in</strong> der Regel mit e<strong>in</strong>er gleichzeitigen Überprüfung und ggf. Sanierung<br />

der Kanalisationsleitungen durch die AEH:<br />

Jahr Straße Baukosten (€) Ing.-Gebühren (€)<br />

2007 He<strong>in</strong>rich-Kremp-Straße 149.500 23.000<br />

2007 Neumärker Straße 181.000 37.500<br />

2007 Edelhöfe (Abschnitt) 87.200 13.100<br />

2008 Juliusplatz 37.000 3.600<br />

2009 Verb<strong>in</strong>dungsstraße Edelhöfe/Beek 1) (mit Abriss) 240.000 39.900<br />

2009 Herderstraße 340.000 46.700<br />

2010 Magdeburger Straße 393.000 59.000<br />

E<strong>in</strong>en Sonderfall stellt die Neumärker Straße dar. Im Jahr 1997 mit europäischen Fördermitteln<br />

zu e<strong>in</strong>em Sandste<strong>in</strong>boulevard umgebaut, zeigten sich rasch erste bauliche Mängel, die<br />

zunächst – selbstverständlich – im Rahmen der Gewährleistung behoben wer<strong>den</strong> sollten. Die<br />

Nacharbeiten zeigten jedoch nicht <strong>den</strong> gewünschten Erfolg, so dass die <strong>Stadt</strong> e<strong>in</strong>en Gutachter<br />

zu Rate zog. Es mehrten sich die Anzeichen, dass die am Bau beteiligten Firmen ke<strong>in</strong>e<br />

fachgerechte Arbeit abgeliefert hatten, und dass hier e<strong>in</strong> dauerhaftes, ressourcenverschl<strong>in</strong>gendes<br />

Unterhaltungsproblem zu entstehen drohte. Durch anwaltliche Beratung <strong>in</strong> ihrer Me<strong>in</strong>ung<br />

bestärkt, regte die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> im Jahr 2005 vor Gericht e<strong>in</strong> Selbstständiges Beweisverfahren<br />

an. Die daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschaltete unabhängige Sachverständige entlastete die<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> vollends. Es wurde angeregt, e<strong>in</strong>en Vergleich anzustreben, und <strong>in</strong> <strong>den</strong> anschließen<strong>den</strong><br />

Vergleichsverhandlungen erzielte die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>en vollkommenen<br />

Erfolg. Die am Bau beteiligten Firmen erklärten sich bereit, e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Zahlung <strong>in</strong> Höhe<br />

von <strong>in</strong>sgesamt 200.000 € zu leisten, die per Beschluss der Ratsgremien auch unmittelbar an<br />

die Sanierung der Straße gebun<strong>den</strong> wur<strong>den</strong>. Die Sanierung wurde im Jahr 2007 durchgeführt.<br />

Der Aufwand der Straßenunterhaltung <strong>in</strong> der Fußgängerzone <strong>Helmstedt</strong>s konnte seitdem<br />

auf das erwartete M<strong>in</strong>imalmaß zurückgeschraubt wer<strong>den</strong>. Sowohl die Funktionalität als<br />

auch die Optik s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> äußerst zufrie<strong>den</strong>stellender Weise wiederhergestellt wor<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> letzten zwei <strong>Jahren</strong> hat sich e<strong>in</strong> Zusammenschluss von Anliegern gefun<strong>den</strong>, um weitere<br />

Verbesserungen <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Antrags als „Quartiers<strong>in</strong>itiative Niedersachsen“ e<strong>in</strong>zureichen<br />

(siehe Fachbereich 31). Das sichtbare Ergebnis <strong>in</strong> der Neumärker Straße ist seit Ende<br />

August 2011 e<strong>in</strong>e Reihe von Holzbänken, welche kontrovers diskutiert, aber auch stark genutzt<br />

wer<strong>den</strong> und somit ihren Zweck mehr als erfüllen.<br />

Aufgrund e<strong>in</strong>er günstigen Fördermittellage wur<strong>den</strong> im Jahr 2009 durch die Fachbereiche 31<br />

und 32 Vorplanungen zur Sanierung der Magdeburger Straße <strong>in</strong> Fortführung der Aufwertung<br />

alter Innenstadtstraßen erstellt. Die Planung für diesen Bestandteil der zentralen <strong>in</strong>nerstädtischen<br />

Ost-West-Achse ist bis zum Herbst 2010 baulich umgesetzt wor<strong>den</strong>.<br />

Ebenfalls <strong>in</strong> planerischer Vorbereitung ist die Sanierung weiterer Straßen <strong>in</strong> städtischen<br />

Wohngebieten. Die Straßen Birkenweg und „Am Buchenhang“ s<strong>in</strong>d Beispiele für stark sanierungsbedürftige<br />

Straßen.<br />

Brückensanierungen<br />

1 Bei der Verb<strong>in</strong>dungsstraße handelt es sich um die Aufweitung e<strong>in</strong>er historischen Wegeverb<strong>in</strong>dung,<br />

die als schmale Pflasterstraße direkt an <strong>den</strong> Dieckmannschen Hofanlagen vorbei<br />

führte. In Vorbereitung dieser Baumaßnahme wurde zur Verbreiterung des Straßenquerschnittes<br />

das <strong>den</strong>kmalgeschützte Stallgebäude des Gehöftes abgerissen.<br />

148


Im Rahmen der vorgeschriebenen Bauwerksprüfungen wur<strong>den</strong> an zahlreichen städtischen<br />

Brücken und Durchlässen erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt. Mit e<strong>in</strong>em umfangreichen<br />

und noch nicht abgeschlossenen Sanierungsprogramm konnten <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007<br />

und 2008 die höchsten Prioritäten abgearbeitet wer<strong>den</strong>. Im Jahr 2010 folgten weitere Maßnahmen.<br />

Zum Herbst des Jahres 2011 ist die Brücke Elzweg <strong>den</strong>kmalgerecht saniert.<br />

Bisher wur<strong>den</strong> saniert:<br />

• Brücke am Wallgraben<br />

• Brücke Pastorenweg<br />

• Brücke Sternberger Teich<br />

• Tunnel Langer Wall<br />

• Durchlass Walbecker Straße<br />

• Brücke Am Burgberg (Quellenhof) mit Kosten von <strong>in</strong>sgesamt 94.150 € sowie<br />

• Brücke Liebes<strong>in</strong>selteich (50.121 €)<br />

• Brücke Lange Welle Emmerstedt (9.000 €)<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus mussten aufgrund erheblicher Schä<strong>den</strong> zwei Holzbrücken im Brunnental<br />

zurückgebaut wer<strong>den</strong> (Brücken am Zulauf des Quellenhofteichs und an der Unteren Holzmühle<br />

nahe der Landesgrenze).<br />

Südumgehung und Kommunale Entlastungsstraße<br />

Die Verkehrsfreigabe des letzten Abschnittes der Südumgehung fand im Juli 2005 statt. Bereits<br />

der alltägliche Fernverkehr, mehr noch aber die Umleitungsverkehre von der Autobahn<br />

A 2 f<strong>in</strong><strong>den</strong> ihren natürlichen Weg über die Umgehungsstraße. Die Verkehrsbelastung auf <strong>den</strong><br />

<strong>Stadt</strong>straßen hat sich spätestens seit dem Jahr 2006 deutlich verr<strong>in</strong>gert. Die Unfallhäufigkeit<br />

ist seitdem erfreulicherweise weiter zurückgegangen. Auch Wartezeiten an lichtzeichengeregelten<br />

Knotenpunkten s<strong>in</strong>d zu <strong>den</strong> Stoßzeiten erträglich gewor<strong>den</strong>. Hier haben sich die<br />

Auswirkungen auf die <strong>in</strong>nerstädtische Verkehrsabwicklung sehr positiv entwickelt.<br />

Produkt 5451 - Straßenre<strong>in</strong>igung und W<strong>in</strong>terdienst<br />

Neben dem Bau und der Sanierung von Straßen ist auch die ständige Pflege der Straßenflächen<br />

von entschei<strong>den</strong>der Bedeutung. Nur fortwährender Re<strong>in</strong>igungsaufwand sorgt für e<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>sgesamt gepflegtes Bild der <strong>Stadt</strong>.<br />

Die <strong>in</strong> der vorigen Ratsperiode durch e<strong>in</strong> TÜV-Gutachten <strong>in</strong> ihrer Qualität bestätigte Straßenre<strong>in</strong>igung<br />

steht <strong>in</strong> der jetzt en<strong>den</strong><strong>den</strong> Periode <strong>in</strong>sbesondere durch weitere Personalreduzierungen<br />

unter erheblichem Druck. Durch Überprüfungen der Kehrpläne soll hier <strong>in</strong> <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />

<strong>Jahren</strong> weiteres Rationalisierungspotenzial herausgearbeitet wer<strong>den</strong>. Investitionen<br />

<strong>in</strong> modernes Gerät haben dabei <strong>in</strong> jüngster Zeit geholfen, die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen weiter zu<br />

verbessern. Hervorzuheben s<strong>in</strong>d dabei <strong>in</strong>sbesondere zwei größere Investitionen des Jahres<br />

2009, e<strong>in</strong> Lkw für Transport- und W<strong>in</strong>terdienstaufgaben (208.153 €) und e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>kehrmasch<strong>in</strong>e<br />

(93.641 €). Nach dem Ausfall des Unimogs im Frühjahr 2010 folgte im Jahr 2011<br />

dessen Ersatz durch e<strong>in</strong>en Lkw mit Abrollkipper (124.345 €).<br />

Durch die zwei überaus heftigen W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> der laufen<strong>den</strong> Ratsperiode (2009/10 und 2010/11)<br />

s<strong>in</strong>d die Kosten im W<strong>in</strong>terdienst extrem <strong>in</strong> die Höhe gegangen. Gleichzeitig verstärkten sich<br />

die Diskussionen über Art und Umfang des städtischen W<strong>in</strong>terdienstes. Es wur<strong>den</strong> dabei –<br />

<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong>nerhalb des E<strong>in</strong>zelhandels – teilweise Wünsche laut, auch <strong>in</strong> langen und<br />

harten W<strong>in</strong>tern die weitgehende „Schneefreiheit“ von Straßen und Parkflächen <strong>in</strong> der Innen-<br />

149


stadt zu gewährleisten. Diese Leistungen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Schritten zu optimieren, ohne jedoch<br />

e<strong>in</strong>em übertriebenen Anspruchs<strong>den</strong>ken <strong>den</strong> Weg zu bereiten, wird Aufgabe für die kommende<br />

Ratsperiode se<strong>in</strong>. Nur durch Augenmaß – und die Akzeptanz gewisser E<strong>in</strong>schränkungen<br />

durch w<strong>in</strong>terliche Straßenverhältnisse – wird die Gebührenlast der Straßenre<strong>in</strong>igung<br />

für die E<strong>in</strong>wohner der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> moderat bleiben. Partnerschaften zwischen öffentlicher<br />

Hand und <strong>den</strong> Anliegern könnten dabei neue Wege aufzeigen.<br />

Für <strong>den</strong> gesamten öffentlichkeitswirksamen Bereich der Straßenre<strong>in</strong>igung und des W<strong>in</strong>terdienstes<br />

gilt, dass auf Anregungen aus dem politischen Raum oder von <strong>den</strong> direkten Nutzern<br />

<strong>in</strong> der Regel sehr aufmerksam reagiert wird, so dass z. B. weitere Standorte für Abfallbehälter,<br />

öffentliche Aschenbecher oder Streugutboxen (für <strong>den</strong> privaten W<strong>in</strong>terdienst) gefun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> konnten. Im Zuge knapper wer<strong>den</strong>der städtischer Haushalte muss aber auch hier e<strong>in</strong><br />

allmähliches Um<strong>den</strong>ken stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Der alljährliche Frühjahrsputz wurde auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Jahren</strong> 2007 bis 2009 unter dem Schlagwort<br />

„<strong>Helmstedt</strong> putzmunter“ mit e<strong>in</strong>er aufwändigen Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. Für<br />

das Jahr 2010 war im Rahmen der Haushaltskonsolidierung e<strong>in</strong>e deutliche Mittelreduzierung<br />

vorgesehen, so dass nur noch Schulen und wenige Vere<strong>in</strong>e im Rahmen von Gruppenaktionen<br />

beteiligt wur<strong>den</strong>. Nachdem dies zu e<strong>in</strong>em Tiefstand der Teilnehmerzahlen führte, g<strong>in</strong>g im<br />

Jahr 2011 e<strong>in</strong> „Ruck“ sowohl durch Schulen als auch Vere<strong>in</strong>e, die sich im Dienste der <strong>Stadt</strong><br />

und im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er positiven Selbstdarstellung wieder wesentlich aktiver an der Aktion beteiligen.<br />

Dies lässt für die kommen<strong>den</strong> Jahre hoffen.<br />

Produkt 5461 Öffentliche Parkplätze und Parkbauten<br />

Am 15. August 2009 konnte das Parkhaus<br />

Edelhöfe eröffnet wer<strong>den</strong>, das auf relativ engem<br />

Raum 147 Stellplätze für Dauer- und<br />

Kurzzeitparker anbietet und <strong>den</strong> nordöstlichen<br />

Innenstadtbereich gestalterisch aufwertet.<br />

150


Parallel zu diesem neuen Angebot konnten die Parksche<strong>in</strong>automaten renoviert und zum<br />

01.10.2009 auf e<strong>in</strong>e neue Gebührenstruktur umgestellt wer<strong>den</strong>. Durch e<strong>in</strong>e Anhebung der<br />

Parkgebühren auf 0,50 € pro halbe Stunde wird die E<strong>in</strong>nahmesituation grundsätzlich um ca.<br />

100.000 € pro Jahr verbessert. Mit der „Brötchentaste“ ist im Gegenzug e<strong>in</strong> Angebot geschaffen<br />

wor<strong>den</strong>, kurze Besorgungen gänzlich gebührenfrei zu gestalten. Diese Komb<strong>in</strong>ation<br />

sche<strong>in</strong>t von Erfolg gekrönt – die Auslastung der städtischen Parkplätze ist seit dem letzten<br />

Quartal 2009 annähernd konstant geblieben, wodurch die E<strong>in</strong>nahmesituation erheblich verbessert<br />

wer<strong>den</strong> konnte.<br />

Produkt 5452 Straßenbeleuchtung<br />

Das Gesamtkonzept für E<strong>in</strong>sparmaßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Helmstedt</strong> ist <strong>in</strong> der im Rat beschlossenen Form auch <strong>in</strong> dieser Wahlperiode konsequent<br />

fortgesetzt wor<strong>den</strong>. Nachdem zunächst bis 2006 die kurzfristigen Maßnahmen umgesetzt<br />

wor<strong>den</strong> waren, die im letzten Bericht ausführlich dargestellt wur<strong>den</strong>, haben <strong>in</strong> dieser Wahlperiode<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Investitionsmaßnahmen <strong>in</strong> effiziente Leuchtentechnik dazu beigetragen,<br />

dass weitere kont<strong>in</strong>uierliche Strome<strong>in</strong>sparungen erzielt wer<strong>den</strong> konnten.<br />

Mit <strong>den</strong> durchgeführten E<strong>in</strong>sparmaßnahmen konnte der Stromverbrauch im Bereich der<br />

Straßenbeleuchtung gemessen am Höchstwert des Jahres 1999 mittlerweile um mehr als<br />

32 % abgesenkt wer<strong>den</strong>. Gemessen am Verbrauch der e<strong>in</strong>zelnen Leuchten konnte sogar<br />

e<strong>in</strong>e Reduzierung um mehr als 37 % auf 353 kWh/a erreicht wer<strong>den</strong>. Die vorstehende Grafik<br />

belegt dies e<strong>in</strong>drucksvoll. Bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>ordnung der Zahlen ist noch zu berücksichtigen, dass<br />

die öffentliche Flächen<strong>in</strong>frastruktur e<strong>in</strong>er der Bereiche <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> ist, der Wachstumszahlen<br />

aufgewiesen hat. So ist der Bestand <strong>in</strong> Betrieb bef<strong>in</strong>dlicher Straßenleuchten im<br />

Betrachtungszeitraum der Grafik von 3.198 Lichtpunkten 1999 auf 3.452 Lichtpunkte 2010<br />

um 254 Stück oder ~ 8 % angestiegen.<br />

151


Neben der Energiee<strong>in</strong>sparung konnte mit der bisherigen Umsetzung des Konzeptes auch e<strong>in</strong><br />

wesentlicher Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet wer<strong>den</strong>, der angesichts weiter<br />

steigender Energiekosten immer mehr an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen wird. Die folgende Grafik<br />

verdeutlicht, dass bei unverm<strong>in</strong>dertem Energieverbrauch alle<strong>in</strong> im Jahr 2010 für die Stromkosten<br />

der Straßenbeleuchtung e<strong>in</strong> zusätzlicher Betrag von 119.067 € aufzuwen<strong>den</strong> gewesen<br />

wäre. Die Gesamte<strong>in</strong>sparung seit 2003 beläuft sich mittlerweile auf mehr als 500.000 €.<br />

152


Aktuell und <strong>in</strong> der Zukunft wird e<strong>in</strong>e weitere Reduzierung der Betriebskosten <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz moderner Technik sowohl im Bereich der Schaltschränke (Spannungsregelung),<br />

als auch direkt beim Austausch alter Leuchten erfolgen können. Im Berichtszeitraum<br />

s<strong>in</strong>d dabei <strong>in</strong>sbesondere die nachfolgend aufgeführten Umrüstungs- und Ersatzmaßnahmen<br />

durchgeführt wor<strong>den</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen auch die Aufstellung neuer Masten be<strong>in</strong>halteten:<br />

Schaltanlage bzw. Bereich Leuchten Regelung Kosten<br />

2007 Begu<strong>in</strong>enstraße (Kirchhof) 10 0 18.194 €<br />

Verschie<strong>den</strong>e Brunnental+<strong>Stadt</strong>gebiet<br />

12 0 7.511 €<br />

Summe 2007 22 0 25.705 €<br />

2008 Konr.-A<strong>den</strong>auer-Platz/Vorsfelder Str. 48 1 9.530 €<br />

Roßstr./Harbker Weg 46 1 7.867 €<br />

Walbecker Str./An der Bleiche 24 1 5.505 €<br />

G.-Ste<strong>in</strong>brecher-/Schön<strong>in</strong>ger Str. 33 1 6.639 €<br />

Bahnhofstraße 0 1 1.668 €<br />

Summe 2008 151 5 21.678 €<br />

2009 KAP/Gröpern/Poststr./Leuckartstr. 24 0 2.885 €<br />

Langer Wall 9 0 3.907 €<br />

Marientaler Str. 17 1 7.853 €<br />

Batteriewall 25 1 5.468 €<br />

Schön<strong>in</strong>ger Str./Privatstr. 25 1 5.321 €<br />

Braunschweiger Tor 35 1 6.614 €<br />

Kle<strong>in</strong>er Wall 7 0 2.173 €<br />

Summe 2009 142 4 27.428 €<br />

2010 Carlstraße 35 1 4.764 €<br />

Rostocker Straße 54 0 34.903 €<br />

Langer Wall/Alter Friedhof 10 0 4.073 €<br />

Emmerstedter Straße 30 1 6.488 €<br />

Werner-von-Siemensstraße 30 1 6.203 €<br />

Summe 2010 159 3 56.431 €<br />

2011 Leipziger Straße 33 0 9.412 €<br />

Barmke 19 0 4.700 €<br />

Walbecker Straße 20 0 5.701 €<br />

Am Bötschenberg 3 0 1.800 €<br />

Otto-von-Guericke Str. 29 2 7.308 €<br />

Summe 2011 104 2 Stand: 15.09.2011 18.816 €<br />

Für die Maßnahmen im Bereich der Rostocker Straße (wo erstmalig LED-Leuchten im<br />

Bereich der städtischen Straßen zum E<strong>in</strong>satz gekommen s<strong>in</strong>d) sowie der Leipziger Straße<br />

153


konnten Fördermittel aus dem Konjunkturprogramm II <strong>in</strong> Höhe von 35.450 € vere<strong>in</strong>nahmt<br />

wer<strong>den</strong>; für die Erneuerungsmaßnahme am Großen Kirchhof hat die „Alma-und-August<br />

Müller-Stiftung“ e<strong>in</strong>en Zuschuss von 9.000 € gezahlt.<br />

Daneben s<strong>in</strong>d im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen im Innenstadtbereich (Sanierung<br />

„Nordöstliche Innenstadt“) die dort stehen<strong>den</strong> Langfeldleuchten bzw. Peitschenleuchten<br />

durch gefälligere und energiesparende Altstadtleuchten ersetzt wor<strong>den</strong>. Mit der<br />

Baumaßnahme Schustraße war hier das zuvor mit sehr engen Lichtpunktabstän<strong>den</strong><br />

e<strong>in</strong>gesetzte Leuchtenmodell durch e<strong>in</strong> neues, lichtechnisch optimiertes Modell mit<br />

Spiegeloptik ersetzt wor<strong>den</strong>. Diese Schirmleuchte mit Bogenmast ist <strong>in</strong> der Zwischenzeit <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Stückzahl von 29 <strong>in</strong> <strong>den</strong> Straßen Schuhstraße, Georgienstraße, Edelhöfe, Beek,<br />

Papenberg und Magdeburger Straße aufgestellt wor<strong>den</strong>. Die Abrechnung erfolgte außerhalb<br />

des Produktes im Rahmen der jeweiligen Gesamtbaumaßnahme.<br />

Im Rahmen des Straßenbeleuchtungsproduktes ist zudem 2009 auch das neue Lichtkonzept<br />

für <strong>den</strong> Marktplatz umgesetzt wor<strong>den</strong> (siehe auch Bericht FB 31). Die Rathausfassade wird<br />

zukünftig mit 6 Bo<strong>den</strong>e<strong>in</strong>baustrahlern und 4 Anbaustrahlern <strong>in</strong>s rechte Licht gerückt, auf das<br />

Gebäude Neumärker Str. 1 („Erbpr<strong>in</strong>z“) wer<strong>den</strong> 2 Bo<strong>den</strong>e<strong>in</strong>baustrahler und 4 Anbaustrahler<br />

gerichtet und die Bäume wer<strong>den</strong> mit 8 Bo<strong>den</strong>e<strong>in</strong>baustrahlern beleuchtet. Die Leistung der<br />

e<strong>in</strong>zelnen Strahler variiert zwischen 20 W und 70 W und als Leuchtmittel wer<strong>den</strong> ausnahmslos<br />

Halogen-Metalldampflampen e<strong>in</strong>gesetzt. Diese zeichnen sich durch e<strong>in</strong>e sehr gute Lichtausbeute<br />

im Verhältnis zur e<strong>in</strong>gesetzten Energie aus. Die Gesamtleistung der Strahler beträgt<br />

ca. 0,8 KW und der Betrieb läuft komb<strong>in</strong>iert über die Straßenbeleuchtungsanlage <strong>in</strong><br />

Verb<strong>in</strong>dung mit Zeitschaltuhren <strong>in</strong> <strong>den</strong> Schaltschränken. Der Betrieb wird geme<strong>in</strong>sam mit<br />

<strong>den</strong> Straßenleuchten über die Außenlichtverhältnisse gesteuert. Mit der Dämmerung erfolgt<br />

die E<strong>in</strong>schaltung, der Abschaltzeitpunkt ist auf 23:00 Uhr e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Das Gesamtkonzept für die Marktplatzbeleuchtung wird abgerundet durch die neue Lichttechnik<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong> Kandelabern, die ebenfalls mit Halogen-Metalldampflampen und zusätzlich<br />

e<strong>in</strong>er neuen Spiegeloptik ausgerüstet wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Im Gegensatz zu der alten Technik, mit<br />

jeweils 80 W Quecksilber-Hochdrucklampen, wer<strong>den</strong> nun mit jeweils 35 W deutlich bessere<br />

Belichtungsergebnisse erzielt. Mit dieser Umrüstung, die als Bestandteil des vom Rat der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> beschlossenen Gesamtkonzeptes für Energiesparmaßnahmen im Bereich<br />

der Straßenbeleuchtung anzusehen ist, wird sich trotz der neuen Fassa<strong>den</strong>leuchten die Gesamtenergiebilanz<br />

für die Marktplatzbeleuchtung positiv verändern. Lag der bisherige Jahresstromverbrauch<br />

für <strong>den</strong> Marktplatz bei ca. 7.000 kWh so ist, unter Berücksichtigung der<br />

geplanten Laufzeiten, zukünftig mit e<strong>in</strong>em Jahresverbrauch von nur noch ca. 4.500 kWh zu<br />

rechnen. <strong>Stadt</strong>bild und Umwelt profitieren daher gleichermaßen von der neuen Beleuchtung.<br />

Die Investitionskosten für die Umrüstung und Erweiterung Marktplatzbeleuchtung betrugen<br />

<strong>in</strong>sgesamt knapp 37.000 €, die über die <strong>Stadt</strong>sanierungsmaßnahme „Nordöstliche Innenstadt“<br />

f<strong>in</strong>anziert wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Produkt 5471 ÖPNV-E<strong>in</strong>richtungen; öffentlicher Nahverkehr<br />

Der aufgrund vertraglicher Vere<strong>in</strong>barungen an <strong>den</strong> Betreiber des Öffentlichen Nahverkehrs<br />

(Kraftverkehrsgesellschaft Braunschweig, KVG) zu zahlende Verlustausgleich hat sich im<br />

Berichtszeitraum nahezu verdoppelt und wird für 2010 mit 392.000 € und für 2011 mit<br />

428.000 € prognostiziert. Als Hauptgründe für die Erhöhung der jährlichen Verluste wer<strong>den</strong><br />

vom Unternehmen der extrem angestiegene Kraftstoffpreis und der Wegfall von F<strong>in</strong>anzhilfen<br />

des Bundes genannt. Die Entwicklung der Verluste im Öffentlichen Personennahverkehr erfordert<br />

e<strong>in</strong> grundsätzliches Gegensteuern. Gespräche über die wirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

der Organisation des Nahverkehrs wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> der neuen Ratsperiode zwischen allen Handeln<strong>den</strong><br />

mit hoher Priorität zu führen se<strong>in</strong>. Für das Jahr 2012 wird zwischen <strong>den</strong> beteiligten<br />

Gebietskörperschaften und der KVG e<strong>in</strong> „öffentlicher Dienstleistungsauftrag“ geschlossen,<br />

154


der die weitere Versorgung mit e<strong>in</strong>em attraktiven Angebot an Busl<strong>in</strong>ien sicherstellen soll und<br />

gleichzeitig <strong>den</strong> Betreiber stärker als bisher vor die Aufgabe stellt, die Wirtschaftlichkeit se<strong>in</strong>es<br />

Handelns zu überprüfen und zu optimieren.<br />

E<strong>in</strong>richtungsmäßig wurde <strong>in</strong> Emmerstedt im Bereich der Rottensiedlung im Zuge des Ausbaues<br />

der Landesstraße L 644 mit zwei Busbuchten e<strong>in</strong> dort stehendes, baufälliges Wartehäuschen<br />

erneuert. E<strong>in</strong> weiteres abgängiges Wartehäuschen an der Hauptstaße 33 <strong>in</strong><br />

Emmerstedt musste ebenfalls komplett erneuert wer<strong>den</strong>. Das auf dem Glockberg stehende<br />

Wartehäuschen konnte saniert wer<strong>den</strong>. Die Haltestelle „Am W<strong>in</strong>dmühlenberg“ wurde <strong>in</strong> bei<strong>den</strong><br />

Fahrtrichtungen mit Sitzmöglichkeiten ausgestattet.<br />

Produkt 5500 - Natur- und Landschaftspflege<br />

Grünanlagen, Ausgleichsflächen und K<strong>in</strong>derspielplätze<br />

Die <strong>in</strong> <strong>den</strong> Produkten 5411 (Geme<strong>in</strong>destraßen) und 5511 (Grünflächen) zu unterhalten<strong>den</strong><br />

Flächen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Deka<strong>den</strong> kont<strong>in</strong>uierlich gewachsen (Anlage von Baugebieten,<br />

Grünanlagen und Bolzplätzen, neue Straßen mit Straßenbegleitgrün). Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>den</strong><br />

politischen Gremien konnte e<strong>in</strong> Konsens gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, zahlreiche pflege<strong>in</strong>tensive Kle<strong>in</strong>grünflächen<br />

(Hecken, Kle<strong>in</strong>beete etc.) umzugestalten, zurückzubauen oder neu zu ordnen,<br />

so dass bei reduzierter Personaldecke immer noch e<strong>in</strong> ausreichender Pflegestandard für die<br />

städtischen Anlagen gewährleistet wer<strong>den</strong> kann. E<strong>in</strong>vernehmlicher Bestandteil des derzeitigen<br />

Pflegekonzepts ist es, Anlagen wie <strong>den</strong> Bahnhof, das Brunnental und die Ortse<strong>in</strong>gangssituationen<br />

weiterh<strong>in</strong> hervorzuheben.<br />

Haushaltsjahr 2007<br />

Ersatzbeschaffung von Großflächenmäher „John Deere 1565“ 29.038 €<br />

Ersatzbeschaffung von Spielgeräten 18.857 €<br />

Haushaltsjahr 2008<br />

Überarbeitung Verb<strong>in</strong>dungsweg Memelstraße. Ziegelberg und Forstweg im<br />

Waldstück Lehrmann mit Material aus dem Bauvorhaben Sternberger Teich<br />

Sanierung der Grabstelle Forstmeister Alers 12.600 €<br />

(F<strong>in</strong>anzierung ausschließlich über Förderung + Eigenleistung <strong>Stadt</strong>)<br />

Herstellung e<strong>in</strong>es Verb<strong>in</strong>dungswegs vom BG Galgenbreite zum Tagebau 12.000 €<br />

Haushaltsjahr 2009<br />

Ausgleichsmaßnahme Dorfbreite III (Pflege läuft noch) 10.682 €<br />

Mehrgenerationenspielplatz „Krumme Gasse“ 65.462 €<br />

Wegebau Rostocker Berg 11.700 €<br />

Ersatzbeschaffung Spielgeräte 19.407 €<br />

Ersatzbeschaffung von Großflächenmäher „Toro 4000D“ 75.806 €<br />

Haushaltsjahr 2010<br />

Ersatzbeschaffung e<strong>in</strong>er Pritsche 34.178 €<br />

155


Ersatzbeschaffung Spielgeräte 6.490 €<br />

Carlsquelle (Maßnahme weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bearbeitung) 2.296 €<br />

Haushaltsjahr 2011<br />

Ersatzbeschaffung e<strong>in</strong>er Pritsche 34.517 €<br />

Ersatzbeschaffung Spielgeräte 10.000 €<br />

Anschaffung e<strong>in</strong>er Sandre<strong>in</strong>igungsmasch<strong>in</strong>e 10.115 €<br />

Ersatzbeschaffung handgeführter Großflächenmäher 7.664 €<br />

Grünflächenkataster<br />

Das im Berichtszeitraum im laufen<strong>den</strong> Betrieb erstellte GIS-gestützte Grünflächenkataster<br />

konnte für <strong>den</strong> Bereich des Flächenbestandes fertiggestellt wer<strong>den</strong>. Das Baumkataster konnte<br />

noch nicht fertiggestellt wer<strong>den</strong>, da die notwendige technische Ausstattung noch nicht beschafft<br />

bzw. bereitgestellt wer<strong>den</strong> konnte. Das bedeutet, dass die Flächen und die Straßenbäume<br />

zwar bereits lagemäßig aufgenommen s<strong>in</strong>d, die systematisch zu pflegen<strong>den</strong> Daten<br />

für Straßen- und Grünflächenbäume jedoch noch lückenhaft s<strong>in</strong>d. Dies wird e<strong>in</strong>e Aufgabe für<br />

die kommende Ratsperiode se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck des derzeitigen Bearbeitungsstandes (September 2011) soll folgende Grafik<br />

vermitteln (nicht maßstabsgerecht):<br />

156


Landschafts- und Grünordnungsplanung<br />

E<strong>in</strong> Landschaftsplan für das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet konnte auch <strong>in</strong> dieser Wahlperiode mangels<br />

Personalressourcen nicht realisiert wer<strong>den</strong>. Es ist davon auszugehen, dass e<strong>in</strong>e Realisierung<br />

erst im Rahmen e<strong>in</strong>er Neuaufstellung des Flächennutzungsplans erfolgen wird. Für<br />

alle neu überplanten Baugebiete s<strong>in</strong>d aber die Belange von Natur und Landschaft im Rahmen<br />

der Grünordnungsplanung sowie der Abarbeitung der naturschutzrechtlichen E<strong>in</strong>griffsregelung<br />

berücksichtigt wor<strong>den</strong>. Infolge der Neuregelungen des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVPG) ist zudem bei der Aufstellung von Bebauungsplänen e<strong>in</strong>e<br />

Umweltprüfung durchzuführen, <strong>in</strong> der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen<br />

ermittelt wer<strong>den</strong> und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umweltbericht beschrieben und bewertet wer<strong>den</strong>. Im Berichtszeitraum<br />

waren <strong>in</strong>sbesondere folgende Planungen davon betroffen, für die die Arbeiten<br />

mit eigenem Personal ausgeführt wor<strong>den</strong> waren:<br />

• 5. Änderung des Bebauungsplans „Industriegebiet <strong>Helmstedt</strong>-Emmerstedt<br />

• Bebauungsplan Nr. C 327 „Bruchweg / Mühlgraben<br />

• Bebauungsplan Nr. C 332 „Ziegelberg-Süd“<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus erfolgte die Planungsbegleitung für die extern erstellten Planungen:<br />

• Bebauungsplan DOC <strong>Helmstedt</strong><br />

• Bebauungsplan Nr. Q 330 „Piepenbr<strong>in</strong>k“, (4. Änderung)<br />

• Bebauungsplan Nr. A 338 „Biogasanlage Kybitzkulk“<br />

Gewässer<br />

Im Produkt Gewässer waren im Berichtszeitraum <strong>in</strong>sbesondere die Maßnahmen am Sternberger<br />

Teich (2007/2008) und am Clarabadteich (2009/2010) herauszuheben.<br />

Sternberger Teich:<br />

Hier ist unter der Projektleitung der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>e umfassende Entschlammung und<br />

Renaturierung des Teiches durchgeführt wor<strong>den</strong>, <strong>in</strong> deren Rahmen mehr als 11.000 m³<br />

Teichschlamm geräumt und auf landwirtschaftliche Flächen nördlich der Autobahn verbracht<br />

und e<strong>in</strong>gearbeitet wor<strong>den</strong> waren. Daneben waren im Bereich der Uferböschungen mehr als<br />

1.200 m³ Bo<strong>den</strong> bewegt wor<strong>den</strong>, um das Gewässer naturnäher <strong>in</strong> die Umgebung e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong><strong>den</strong>.<br />

Das Ziel der Maßnahme konnte sowohl im H<strong>in</strong>blick auf die Gewässerqualität als auch im<br />

H<strong>in</strong>blick auf die Gewässerstruktur vollständig erreicht wer<strong>den</strong>. Die Baukosten betrugen <strong>in</strong>sgesamt<br />

301.121 € auf die vom Land aus dem Sanierungs- und Restaurierungsprogramm für<br />

Seen <strong>in</strong> Niedersachsen e<strong>in</strong> Zuschuss <strong>in</strong> Höhe von 190.000 € gezahlt wor<strong>den</strong> war. Die Co-<br />

F<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> Höhe von 101.121 € erfolgte über <strong>den</strong> Eigenbetrieb AEH.<br />

Parallel zu <strong>den</strong> Arbeiten am Sternberger Teich ist im Februar 2008 der Ortsteich <strong>in</strong><br />

Emmerstedt entschlammt wor<strong>den</strong> und es s<strong>in</strong>d dort Böschungsabflachungen durchgeführt<br />

wor<strong>den</strong>. Die Baukosten betrugen 17.354 €.<br />

Clarabadteich:<br />

Im Jahr 2009 ist e<strong>in</strong>e umfassende Planung zur Sanierung des Clarabadteiches erstellt wor<strong>den</strong>,<br />

da dieser <strong>in</strong>folge des Anstiegs eisenhaltigen Grundwassers im Zuflussbereich e<strong>in</strong>er<br />

157


stark zunehmen<strong>den</strong> Verockerung („Eisenrost“) ausgesetzt war. Nach Fertigstellung der Planung<br />

war im November 2009 e<strong>in</strong> Förderantrag beim Land Niedersachsen (NLWKN) gestellt<br />

wor<strong>den</strong> und mit Bescheid vom 15.12.2009 waren für dieses Vorhaben zuwendungsfähige<br />

Gesamtausgaben von 129.500 € anerkannt und darauf e<strong>in</strong>e 80 % Förderung (103.600 €)<br />

bewilligt wor<strong>den</strong>.<br />

Die Gewässerentschlammung und die Herstellung e<strong>in</strong>er Absetz- und Belüftungsanlage zur<br />

Eisenrückhaltung s<strong>in</strong>d im Zeitraum Januar – März 2010 plangemäß ausgeführt wor<strong>den</strong>. Aufgrund<br />

widriger Witterungsbed<strong>in</strong>gungen im Bauverlauf (erhebliche Schneemengen), entgegen<br />

der Vorerkundungen örtlich deutlich stärker anstehender Faulschlammmengen und der <strong>in</strong>folge<br />

fehlender Tragfähigkeit des Untergrundes notwendigen Erweiterungen der Abfuhrtrassen<br />

im Teich waren Mehraufwendungen und daraus resultierende Mehrkosten unvermeidlich,<br />

sodass sich die Gesamtkosten des Projektes auf 171.250 € beliefen. Aufgrund der vom<br />

NLWKN bestätigten guten Qualität des Vorhabens <strong>in</strong> Planung und Ausführung s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs<br />

auf Antrag der <strong>Stadt</strong> zwischenzeitlich zusätzliche Landesfördermittel <strong>in</strong> Aussicht gestellt<br />

wor<strong>den</strong>, sodass neben der bereits gezahlten Zuwendung <strong>in</strong> Höhe von 103.600 € günstigstenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Aufstockung um weitere 33.000 € erfolgen wird. E<strong>in</strong>e Förderung von 80 %<br />

der Gesamtbaukosten wäre dann realisiert. E<strong>in</strong> abschließender Bescheid darüber steht noch<br />

aus.<br />

Sonstiges<br />

Im Sternberger Teich ist am 27. Mai 2011 mit e<strong>in</strong>em großen Festakt e<strong>in</strong>e Großskulptur<br />

(„8,33%“) e<strong>in</strong>geweiht wor<strong>den</strong>, die im Vorjahr für drei Monate im Braunschweiger Lichtparcours<br />

für Aufsehen gesorgt hatte und die mit großzügiger Hilfe der Stiftung „Nord<br />

LB/Öffentliche“ an die <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> übergeben wer<strong>den</strong> konnte. Die ursprünglich <strong>in</strong> Braunschweig<br />

nur zur temporären Nutzung gedachte Großplastik aus Sperrholz und Kunststoffen<br />

zeigt bereits während der ersten Wochen des regen- und w<strong>in</strong>dreichen Sommers 2011 gewisse<br />

Ausfallersche<strong>in</strong>ungen und wird, um die angedachten 3 bis 5 Jahre Nutzungszeit zu<br />

überstehen, <strong>in</strong> <strong>den</strong> beteiligten Fachbereichen 11 und 32 e<strong>in</strong>en hohen Aufwand an Personal-<br />

und Unterhaltungsmitteln erzeugen. Während man die technische Eignung des schwimmen<strong>den</strong><br />

Monuments daher sehr kritisch beurteilen muss, ist die künstlerische Wirkung des „Eisbergs“<br />

unumstritten.<br />

158


Produkt 5600 - Umweltschutz<br />

Nachdem zum Ende des letzten Berichtszeitraumes e<strong>in</strong> umfassender Umweltbericht vorgelegt<br />

wor<strong>den</strong> war, war <strong>in</strong> diesem Berichtszeitraum die Erstellung e<strong>in</strong>es Klimaschutzkonzeptes<br />

für die kommunalen Gebäude und E<strong>in</strong>richtungen der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> von besonderer Relevanz.<br />

Nach e<strong>in</strong>em aufwändigen Antragsverfahren wurde der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> e<strong>in</strong>e Förderzusage<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vor. Für die<br />

kalkulierten Projektkosten <strong>in</strong> Höhe von 59.202 € ist e<strong>in</strong>e Förderung <strong>in</strong> Höhe von 47.361 €<br />

bewilligt wor<strong>den</strong>. Die Projektdurchführung erfolgte über das gesamte Jahr 2010 und konnte<br />

fristgemäß zum 31.12.2010 abgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Zum Abschluss gebracht wer<strong>den</strong> konnte auch die Voruntersuchung zur Eignung städtischer<br />

Gebäudedächer für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Die dort i<strong>den</strong>tifizierten Dächer<br />

s<strong>in</strong>d zwischenzeitlich verschie<strong>den</strong>en Interessenten angeboten wor<strong>den</strong>. Trotz mehrerer Begutachtungen<br />

ist e<strong>in</strong>e Realisierung allerd<strong>in</strong>gs bisher ausschließlich auf e<strong>in</strong>em Dach erfolgt<br />

(ca. 140 m² auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes der Kläranlage).<br />

Im städtischen Förderprogramm für ökologisch vorteilhafte E<strong>in</strong>zelvorhaben haben sich <strong>in</strong>folge<br />

verschie<strong>den</strong>er Änderungen der Förderrichtl<strong>in</strong>ien die Antragsstellungen und die <strong>in</strong> Aussicht<br />

gestellten Fördermittel deutlich reduziert.<br />

Antragsvolumen des Förderprogramms für ökologisch vorteilhafte E<strong>in</strong>zelvorhaben<br />

Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Anträge 82 30 61 5 6 3<br />

Bewilligte<br />

Förderbeträge<br />

86.890 € 12.423 € 23.307 € 2.419 € 3.617 € 1.230 €<br />

Durch e<strong>in</strong>en auch <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> <strong>Helmstedt</strong> zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Teilen der Bevölkerung spürbaren<br />

Bewusstse<strong>in</strong>swandel gew<strong>in</strong>nen auch diejenigen Aktionen an Gewicht, die private und öffentliche<br />

Initiative zum Schutze der Umwelt bündeln. E<strong>in</strong> nicht unerheblicher Faktor im Tätigkeitsfeld<br />

des Fachbereiches besteht daher auch dar<strong>in</strong>, <strong>den</strong> Initiatoren der „Agenda 21“ zuzuarbeiten<br />

und an Sitzungen dieser Initiative teilzunehmen.<br />

Friedhofswesen<br />

Zum Aufgabenbereich des Fachbereiches gehört ebenso die Anlage, Pflege und Betreuung<br />

der städtischen Friedhöfe <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ortsteilen Emmerstedt und Barmke. Durch die zunehmende<br />

private „Konkurrenz“ im Bestattungswesen (Stichworte „Friedwald“ oder „Urnenha<strong>in</strong>“) ist es<br />

um so mehr die Aufgabe der <strong>Stadt</strong>, die Friedhöfe attraktiv zu gestalten, um <strong>den</strong> Trend rückläufiger<br />

Bestattungszahlen abzuwen<strong>den</strong>.<br />

159

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