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Fachbereichsarbeit

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<strong>Fachbereichsarbeit</strong><br />

Zur Erlangung des Diploms für den gehobenen Dienst<br />

für Gesundheits- und Krankenpflege<br />

an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule, St. Vinzenz<br />

Sanatoriumstrasse 43, Zams<br />

Pflege von älteren Menschen<br />

Kann durch richtige Mobilisation einem Sturz vorgebeugt werden?<br />

Betreuerin:<br />

DGKS Zangerl Beate<br />

Verfasser:<br />

Wille Urban<br />

2004/2005<br />

urban.wille@gmx.at


„Abb. 1: Titel unbekannt, I. Köther et. al. 2000; S. 256“


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

Abb. Abbildung<br />

bzw. beziehungsweise<br />

DGKS Diplomierte Gesundheits- und<br />

d. h. das heißt<br />

Krankenschwester<br />

et. al. – et alii und andere<br />

evt. eventuell<br />

ggf. gegebenenfalls<br />

GuKPS Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

HOPS Hirnorganisches Psychosyndrom<br />

max. maximal<br />

S. Seite<br />

s. siehe<br />

u. a. unter anderem<br />

usw. und so weiter<br />

vgl. vergleiche<br />

z. B. zum Beispiel<br />

zit. zitiert<br />

z. T. zum Teil


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. EINLEITUNG 1<br />

2. BEGRIFFSBESTIMMUNG 3<br />

2.1 Sturz – verschiedene Definitionen 3<br />

2.2 Sturzprophylaxe 4<br />

2.3 Altern 4<br />

2.4 Mobilität 4<br />

2.5 Sturzgefahr 4<br />

2.6 Verletzungsgefahr 5<br />

3. ANATOMISCHE UND PHYSIOLOGISCHE GRUNDLAGEN<br />

DER BEWEGUNG, VERÄNDERUNGEN IM ALTER 6<br />

3.1 Grundlagen der Bewegung 6<br />

3.2 Veränderungen im Alter 6<br />

3.2.1 Ernährung 6<br />

4. STÜRZE 8<br />

4.1 Möglichkeiten zur Einschätzung des Sturzrisikos 9<br />

4.1.1 Geriatrisches Assessment 9<br />

4.1.2 Sturzrisikofaktoren 10<br />

4.1.3 Sturzrisikoskala nach Siegfried Huhn 11<br />

4.1.4 Care – Card 14<br />

4.1.5 Sturzrisikoskala nach Runge 15<br />

4.2 Medikamente als Sturzursache 17<br />

4.3 Sturzereignisprotokoll 17<br />

4.4 Sturzfolgen 21<br />

5. MOBILISATION ZUR VERRINGERUNG EINES STURZES 22<br />

5.1 Bewegungsübungen 25<br />

5.1.1 Aktive Bewegungsübungen 25<br />

5.1.2 Assistive Bewegungsübungen 27<br />

5.1.3 Resistive Bewegungsübungen 28<br />

5.2 Begleitmaßnahmen 28<br />

5.2.1 Schuhwerk 28<br />

5.2.2 Hüftprotektoren 29<br />

5.2.3 Kleidung 30<br />

5.2.4 Hörgerät und Brille 31<br />

5.2.5 Kontraktur und Kontrakturenprophylaxe 31<br />

5.3 Gehhilfe 32<br />

5.3.1 Gehen mit Gehhilfe 33<br />

5.3.2 Fehler und Probleme in der Handhabung von Gehhilfen 37<br />

6. VORSCHLÄGE, ANREGUNGEN 40<br />

7. LITERATURVERZEICHNIS 42<br />

8. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 43<br />

9. ERKLÄRUNG 45


1. EINLEITUNG<br />

Seite 1<br />

In einem Pflegeheim können Heimbewohner stürzen. Einige dieser Stürze<br />

wären vermeidbar, wenn dem Problem „Sturz“ mehr Beachtung beigemessen<br />

werden würde.<br />

Ich wurde im Rahmen eines Praktikums in meinem ersten Ausbildungsjahr in<br />

einem Pflegeheim auf diese Problematik aufmerksam. Ich beobachtete, dass<br />

viele Heimbewohner Probleme hatten, sich fortzubewegen. Einige benutzten<br />

Gehhilfen, andere saßen die meiste Zeit auf einem Stuhl oder einer Bank,<br />

wieder andere waren noch so mobil, dass sie selten auf der Station anzutreffen<br />

waren, wenige verließen ihr Zimmer nur zu den Mahlzeiten.<br />

Bewegung wurde von vielen Heimbewohnern auf ein Minimum reduziert.<br />

Folgeprobleme waren Kontrakturen sowie Kraftverlust durch fehlende<br />

Bewegung. Dieser Kraftverlust und die fehlende Bewegung führten zu Stand-<br />

und Gangunsicherheit und somit früher oder später zu einem Sturz.<br />

Das Ziel meiner Arbeit ist es, Schüler/Innen der GuKPS, vor allem aber<br />

diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal in Pflegeheimen sowie<br />

in Krankenhäusern auf die Sturzproblematik aufmerksam zu machen und zum<br />

Nachdenken anzuregen.<br />

Weiters möchte ich Möglichkeiten das Sturzrisiko zu erkennen sowie<br />

Maßnahmen zur Verringerung des Sturzrisikos aufzeigen und die Mobilisation<br />

in diesem Zusammenhang ansprechen.<br />

Diese Möglichkeiten und Maßnahmen müssen dann individuell an die<br />

Gegebenheiten angepasst werden.<br />

Meine Arbeit stützt sich auf Literatur, persönliche Erfahrungen und<br />

Beobachtungen während meiner Praktika.<br />

Im zweiten Kapitel werden zunächst einige wichtige Begriffe definiert, im<br />

dritten Kapitel gehe ich auf anatomische und physiologische Grundlagen sowie<br />

auf die Veränderungen im Alter ein.<br />

Im vierten Kapitel möchte ich verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, das<br />

Sturzrisiko zu erkennen, Sturzfaktoren und Sturzfolgen erarbeiten.


Seite 2<br />

Im fünften Kapitel werden alle Aspekte der Mobilisation sowie Gehhilfen<br />

beschrieben.<br />

Der Schluss bildet eine Zusammenfassung und einige Anregungen für die<br />

Praxis.<br />

Wegen des besseren Leseflusses habe ich in dieser <strong>Fachbereichsarbeit</strong> die<br />

männliche Personenbezeichnung gewählt.


2. BEGRIFFSBESTIMMUNG<br />

2.1 Sturz – verschiedene Definitionen<br />

Sturz – Pschyrembel<br />

Seite 3<br />

Fallen: Synonym stürzen: 1. rasches Absinken des Körpermittelpunktes durch<br />

gestörtes Gleichgewicht, 2. reduzierte Fähigkeit, das Gewicht des Körpers in<br />

verschiedenen Positionen zu halten (durch z. B. Schwäche). (vgl. S. Wied, S.<br />

Warmbrunn 2003, S. 223)<br />

Sturz – Stürze, Sturzverhütung und Mobilitätsförderung<br />

„Ein Sturz wird als unvorhergesehenes Ereignis definiert, das den Betroffenen<br />

aus liegender, sitzender oder höherer Position mit Kopf, Rumpf oder<br />

Gliedmaßen auf den Boden oder einen Gegenstand aufschlagen lässt.“ (Raspe<br />

et. al 1994, zit. in Stürze, Sturzverhütung und Mobilitätsförderung;<br />

http://www.pflegekongress.de/scripte/sturz_vorl.pdf, S. 6)<br />

Sturz – Die Schwester/Der Pfleger<br />

Ein Sturz wird als ein Ereignis definiert, bei dem die Person versehentlich oder<br />

absichtlich auf ein tieferes Niveau fällt, nachdem sie das Gleichgewicht beim<br />

Gehen oder anderen Aktivitäten verloren hat. (vgl. Die Schwester/Der Pfleger<br />

9/02, S. 721)<br />

In der Literatur habe ich viele verschiedene Sturzdefinitionen gefunden.<br />

Ich habe diese drei Definitionen gewählt, weil jede für sich zwar einen Sturz<br />

definiert, ich aber der Meinung bin, dass ein Sturz nur durch Aspekte aller drei<br />

Beschreibungen definiert werden kann:<br />

• Nicht willentliches Ereignis<br />

• Absinken des Körpers auf ein tieferes Niveau<br />

• Aus einer aktuellen Position (sitzen, stehen, gehen usw.)<br />

• Durch Verlust des Gleichgewichtes oder durch Erkrankung (z. B.<br />

Epilepsie, Schwäche usw.)


2.2 Sturzprophylaxe<br />

Seite 4<br />

Sturzprophylaxe beinhaltet alle Maßnahmen, einem Sturz vorzubeugen. In der<br />

Pflege bedeutet dies, dass alles daran gesetzt werden muss, schon im Vorfeld<br />

sturzgefährdete Personen (durch ein Assessment) herauszufinden bzw.<br />

sturzfördernde Ursachen zu beseitigen.<br />

2.3 Altern<br />

Der Begriff „altern“ oder „alt, älter werden“ lässt sich nicht leicht definieren.<br />

Altern ist ein fortlaufender Prozess, der aber in einem bestimmten Ausmaß<br />

verringert werden kann. Altern ist auch gleichzusetzen mit „weise werden“. In<br />

meinem sozialen Umfeld gibt es einige alte Menschen, die noch sehr mobil<br />

sind und ihren Kräften entsprechend Tätigkeiten ausführen.<br />

Alter in Bezug auf Mobilität hängt sicher viel von der beruflichen Tätigkeit,<br />

vom Leben allgemein (Krieg, Unfälle usw.), vom soziokulturellen Umfeld und<br />

von der körperlichen Verfassung jeder Person ab.<br />

Altern ist ein „Prozess, der als normales Geschehen alle Lebewesen vom<br />

Augenblick ihrer Zeugung durch alle Lebensphasen hindurch bis zum Tod<br />

betrifft und mit physiologischen Veränderungen einhergeht. (vgl. S. Wied, S.<br />

Warmbrunn 2003, S. 19)<br />

2.4 Mobilität<br />

Grad der körperlichen Beweglichkeit eines Patienten; wird im Pflegeprozess<br />

erfasst und bei Bedarf gefördert, unterstützt bzw. aufrechterhalten. (vgl. S.<br />

Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 447)<br />

2.5 Sturzgefahr<br />

„Eingeschränkte Fähigkeit, sich koordiniert zu bewegen mit der Folge, das<br />

Gleichgewicht zu verlieren und zu fallen.“ (Michalke, C. et. al. 1999, S. 480)


2.6 Verletzungsgefahr<br />

Seite 5<br />

„Eingeschränkte Fähigkeit sich angemessen vor Gewalteinwirkung auf den<br />

Körper zu schützen.“ (Michalke, C. et. al. 1999, S. 480)


Seite 6<br />

3. ANATOMISCHE UND PHYSIOLOGISCHE GRUNDLAGEN DER<br />

BEWEGUNG, VERÄNDERUNGEN IM ALTER<br />

3.1 Grundlagen der Bewegung<br />

Durch unseren Bewegungsapparat, der aus passivem und aktivem<br />

Bewegungsapparat besteht, können wir Bewegungen ausführen. Zur Bewegung<br />

benötigen wir aber noch die Informationen vom Gehirn und den<br />

Sinnesorganen.<br />

Koordinierte Bewegungen können nur ausgeführt werden, wenn der<br />

Bewegungsapparat und die Steuerung der Bewegung fehlerfrei funktionieren.<br />

3.2 Veränderungen im Alter<br />

Durch Veränderungen an Knochen, Muskeln und Gelenken nimmt die<br />

Beweglichkeit des Körpers und die Muskelkraft allmählich ab. Knochen<br />

werden brüchiger und dadurch weniger belastbar. Die Augenlinse verliert an<br />

Elastizität, die Tastempfindung der Haut nimmt ab, die Ohren können nicht<br />

mehr alle hörbaren Frequenzen hören, ebenso kann das Gleichgewichtsorgan<br />

altersbedingten Veränderungen unterworfen sein.<br />

Der Kalziumgehalt der Knochen nimmt ab, diese werden dadurch instabiler,<br />

brüchiger und weniger belastbar. Ein Teil der Muskulatur wird im Laufe der<br />

Zeit in Fettgewebe umgewandelt, dadurch nimmt die Muskelkraft ab.<br />

Dieser Abbauprozess kann durch richtige Ernährung zwar nicht gestoppt, aber<br />

verringert werden.<br />

3.2.1 Ernährung<br />

Verringerte Nahrungsaufnahme bewirkt eine Abnahme der Muskelkraft,<br />

begünstigt verschiedene Erkrankungen auf Grund eines Vitaminmangels und<br />

beeinträchtigt dadurch die Mobilität und das körperliche Wohlbefinden.<br />

Besonders bei älteren Personen sollte auf die richtige Energiezufuhr geachtet<br />

werden. Durch die fortschreitende Abnahme der Muskelmasse im Alter ist es<br />

von enormer Wichtigkeit, diesen Menschen genug Eiweiß zuzuführen, damit<br />

dem Abbau dieser entgegengewirkt werden kann.


Seite 7<br />

Da Dehydration zu Verwirrtheitszuständen führt, ist auch auf eine ausreichende<br />

Zuführung von Flüssigkeit zu achten.


4. STÜRZE<br />

Seite 8<br />

„Abb. 2: Titelblatt, Die Schwester/Der Pfleger 9/02“<br />

Um Sturzursachen zu erkennen, bedarf es genauer Kenntnis über die<br />

allgemeinen Sturzursachen, die räumliche Situation des Pflegeheimes und die<br />

körperliche und geistige Situation der Bewohner.


Seite 9<br />

4.1 Möglichkeiten zur Einschätzung des Sturzrisikos<br />

4.1.1 Geriatrisches Assessment<br />

Zur Einschätzung des Sturzrisikos kann auch ein geriatrisches Assessment, welches sich in<br />

zwei Teile, dem geriatrischen Screening und dem geriatrischen Basisassessment, gliedert,<br />

durchgeführt werden.<br />

Das geriatrische Screening wird vom Arzt durchgeführt, der sein Augenmerk auf folgende<br />

Punkte richtet:<br />

• Sehen<br />

• Hören<br />

• Beweglichkeit der Arme<br />

• Beweglichkeit der Beine<br />

• Harninkontinenz<br />

• Stuhlinkontinenz<br />

• Ernährung<br />

• Kognitiver Status<br />

• Aktivität<br />

• Depression<br />

• Soziale Unterstützung<br />

• vorangegangener Krankenhausaufenthalt<br />

• Sturz<br />

• Medikamenteneinnahme<br />

• Schmerzen<br />

(vgl. Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment 1997, S. 19 – 20)<br />

Durch das geriatrische Screening werden Ursachen, die zu einem Sturz führen<br />

können, erkannt. Der Arzt entscheidet im Anschluss daran, ob ein geriatrisches<br />

Basisassessment durchgeführt wird.<br />

Das geriatrische Basisassessment erhebt Daten unterschiedlicher Bereiche: Selbstständigkeit,<br />

Gedächtnis, Depression, soziale Situation, Handgriffstärke, Geschicklichkeit, Beweglichkeit<br />

usw.<br />

Diese Daten können mit folgenden Tests erhoben werden:<br />

• Barthel Index<br />

• Mini – Mental State Examination<br />

• Geriatrische Depressions – Skala<br />

• Soziale Situation<br />

• Handkraft<br />

• Geldzählen


• Timed „Up & Go“<br />

• Mobilitätstest nach TINETTI<br />

• Clock Competition (Uhren ergänzen)<br />

Seite 10<br />

(vgl. Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment 1997, S. 21 – 46)<br />

Um sturzgefährdende Ursachen zu erkennen, müssen nicht alle Tests<br />

durchgeführt werden.<br />

Durchgeführt werden sollte aber:<br />

• Mini – Mental State Examination: mit diesem Test werden<br />

Gedächtnisstörungen erkannt.<br />

• Mobilitätstest nach TINETTI: bei diesem Test werden die<br />

Balancefähigkeit sowie der Gang beobachtet und Abweichungen<br />

erkannt.<br />

• Clock Competition: Dieser Test kann als Verlaufskontrolle für<br />

kognitive Defizite, für Hirnleistungsstörungen (Apraxie, Neglect) sowie<br />

für Gesichtsfeldeinschränkungen herangezogen werden. Er ergänzt die<br />

Mini – Mental State Examination.<br />

4.1.2 Sturzrisikofaktoren<br />

Dies sind Merkmale, die mit einem erhöhten Sturzrisiko einhergehen; wichtige<br />

Sturzrisikofaktoren sind Stürze in der Vergangenheit, Muskelschwäche, Gang- und<br />

Balancestörung, Benutzung von Hilfsmitteln zur Fortbewegung, Sehstörungen, Arthritis,<br />

Depression, kognitive Einschränkungen, Einnahme von Psychopharmaka und Antiarrhythmika<br />

sowie das Lebensalter. Je mehr Risikofaktoren ein Mensch aufweist, umso sturzgefährdeter ist<br />

er. (S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 628)<br />

Um diese Risikofaktoren für jeden Bewohner richtig einschätzen zu können,<br />

wurden Hilfsmittel wie die Sturzrisikoskala nach Huhn, die Care – Card <br />

oder die Sturzrisikoskala nach Runge entwickelt.<br />

Diese Skalen sind Formulare in Tabellenform, in der sturzfördernde Ursachen<br />

aufgelistet sind und je nach Zutreffen ein Punktewert erreicht wird. Je höher<br />

die Punktezahl ist, umso höher ist das Sturzrisiko.


Seite 11<br />

4.1.3 Sturzrisikoskala nach Siegfried Huhn<br />

Die Sturz – Risiko – Skala stellt eine Hilfe dar, sturzgefährdete Personen zu identifizieren bzw.<br />

das Ausmaß der Gefährdung zu erkennen. Sie schult die Wahrnehmung der Anwender und<br />

kann auch die Richtung für eine Sturzprävention aufzeigen. Die nachfolgenden Erläuterungen<br />

sollen die Handhabung der Skala erleichtern. Wo in den Punktfeldern der Skala kein Text<br />

steht, müssen die Anwender sich zwischen den Einzelfeldern entscheiden. Bei der Entwicklung<br />

schien es unwichtig, hier eine weitere Differenzierung vorzunehmen.<br />

Parameter<br />

Alter Stürze nehmen mit zunehmendem Alter in der Häufigkeit zu und nehmen ab<br />

Mentaler<br />

Zustand<br />

dem 60. Lebensjahr eine besondere Bedeutung an.<br />

Die Einschätzung des mentalen Zustands betrifft z. B. Bewohner mit<br />

Krankheitsbildern wie HOPS, Multiinfarktsyndrom oder Demenz.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass akute Verwirrtheit (delirantes Syndrom)<br />

zu mehr Unruhe und zu noch mehr Stürzen führt. Deshalb hierfür die höhere<br />

Punktezahl im Vergleich zur Demenz.<br />

Ausscheidung Bewohner mit Inkontinenz neigen bei Nässe oder Harndrang schnell zu<br />

Stürze in der<br />

Vorgeschichte<br />

Unruhe oder Unsicherheit. Das kann Grund für ein Sturzrisikoverhalten sein.<br />

Die Einschätzung betrifft ein oder mehrere Stürze, die sich im letzten<br />

Erhebungszeitraum ereignet haben Dabei erhöhen mehrere Stürze eine<br />

weitere Sturzneigung. Normalerweise werden Stürze erfasst, die bis zu einem<br />

Jahr zurück liegen.<br />

Aktivitäten Je größer die Einschränkung der Eigenaktivität umso höher das Sturzrisiko.<br />

Gang und<br />

Gleichgewicht<br />

Dies betrifft besonders Krankheitsbilder, die dauerhaft die Eigenaktivität<br />

einschränken, z. B. Amputationen, Parkinson, MS oder Apoplexie.<br />

Je größer die Mobilitätseinschränkung, umso größer das Sturzrisiko.<br />

Das betrifft besonders Krankheitsbilder, die dauerhaft die Mobilität<br />

einschränken, wie z.B. Amputationen, Parkinson, MS oder Paresen sowie<br />

Bewohner die körperlich stark geschwächt sind (z. B. dehydrierte Personen)<br />

und stark unter- oder übergewichtige Personen.<br />

Medikamente Hinzu zählen besonders die Einnahme von Analgetika, Psychopharmaka,<br />

Diuretika, ß-Blocker, Antihypertensiva und Hypnotikae, Ausschlaggebend ist<br />

die Menge der Medikamente, weniger das einzelne Medikament.<br />

Nahrungsmittelergänzungen, z.B. Vitamine, finden keine Berücksichtigung.<br />

Alkohol Der Genuss von Alkohol kann zu Gangunsicherheit, Schwindel sowie zu<br />

situativer Fehleinschätzung führen, wodurch es zu einer Sturzneigung<br />

kommen kann.<br />

„Siegfried Huhn, E-Mail am 12. 07. 04 im Dateianhang: Erläuterung zur<br />

Sturzrisiko Skala“


„Abb. 3: Sturzrisiko – Skala“<br />

Seite 12<br />

http://www.pflegeberatung-siegfried-huhn.de/Huhn_Sturzrisiko-Skala.pdf<br />

Anhand der erreichten Punktezahl lässt sich das Sturzrisiko einschätzen.


Seite 13<br />

• bis 4 Punkte: geringes Sturzrisiko<br />

• ab 4 Punkte: Maßnahmen zur Sturzverhütung einleiten<br />

• 5 – 10 Punkte: hohes Sturzrisiko<br />

• 11 – 24 Punkte: sehr hohes Sturzrisiko<br />

Bei einem geringen Sturzrisiko sowie ab einem Punktewert von 4 (Maßnahmen<br />

zur Sturzverhütung einleiten) müssen sturzverringernde Maßnahmen<br />

entsprechend der Parameter (Mentaler Zustand, Ausscheidung, Stürze in der<br />

Vorgeschichte, Aktivitäten, Gang und Gleichgewicht, Medikamente, Alkohol)<br />

getroffen werden.<br />

Verringert werden kann das Sturzrisiko bzw. die Sturzfolgen durch.<br />

• Brennen Lassen eines Nachtlichtes, um für ausreichende<br />

Sichtverhältnisse z. B. auf dem Weg zur Toilette zu sorgen.<br />

• Ausreichend Haltegriffe sowie Sitzflächen im Heimbereich, damit sich<br />

der Bewohner halten oder zum Ausruhen niedersetzen kann.<br />

• Während der Nacht das Bett in unterste Stellung bringen, eventuell eine<br />

Matratze vor dem Bett auf den Boden legen, damit ein Sturz aus dem<br />

Bett keine Verletzungen mit sich bringt.<br />

• Geeignetes Schuhwerk und Kleidung, um ein Ausrutschen oder Hängen<br />

bleiben zu vermeiden.


4.1.4 Care – Card <br />

Seite 14<br />

Care Card Sturzprävention 05/2002<br />

Punkte Risikofaktoren<br />

2 Verwirrtheit, Unruhe<br />

3 Depression, Teilnahmslosigkeit<br />

2<br />

2<br />

Veränderte Ausscheidung: Inkontinenz, nächtliches<br />

Wasserlassen, erhöhte Frequenz > 4 mal pro Tag<br />

Herabgesetzte Mobilität, genereller Schwächezustand<br />

(ab Stufe 2 auf der CareCard „Mobilität managen“)<br />

2 Schwindelneigung<br />

Addieren Sie die zutreffenden Punkte; bestimmen Sie die Gefährdungsstufe mit dem Index auf<br />

der Rückseite; nutzen Sie die Vorschläge für die Pflegeplanung; orientieren Sie sich an den<br />

Praxisrichtlinien und dem Pocket Guide; weitere Hintergrundinfos zum Thema finden Sie<br />

unter www.i-care-ac.de © i-care 2002<br />

Punkte Gestürzt im<br />

letzten<br />

Vierteljahr?<br />

0<br />

2<br />

0-2 x<br />

3-6<br />

3-6 x<br />

>6<br />

>6<br />

Ja Nein<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

Stufe<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Maßnahmen (Zentrale Punkte)<br />

Gestalte die Umgebung übersichtlich; beseitige<br />

Stolperfallen; bringe das Bett in die unterste Position;<br />

arretiere die Bettbremse; bringe Licht, Klingel,<br />

Nachttisch und Abfallbehälter in Reichweite des<br />

Pflegebedürftigen; kontrolliere Schuhe auf Stabilität<br />

und Rutschfestigkeit; überprüfe bei Seh- und<br />

Hörschwäche die ausreichende Versorgung mit<br />

Hilfsmitteln; auf Vit.D-, Calzium und<br />

Magnesiumzufuhr achten<br />

Zusätzlich: vor dem Aufstehen auf der Bettkante<br />

sitzen und Beine bis zu 2 Minuten baumeln lassen; in<br />

der Dokumentation und am Bett auf<br />

Gefährdungsstufe hinweisen; Transfers nach<br />

kinästhetischen Regeln durchführen<br />

Zusätzlich: Therapiebedarf (KG/Ergo) überprüfen;<br />

stelle ggf. Hilfsmittel (z.B. Hüftschutzhosen) bereit;<br />

unterstütze bei Toilettengängen; plane 2 x täglich für<br />

jeweils 10 Minuten Muskelaufbautraining; z.B. am<br />

Esstisch, direkt vor oder nach den Mahlzeiten,<br />

isometrische Übungen durchführen<br />

Zusätzlich: gewährleiste 2 stdl. Kontrollbesuche;<br />

prüfe die Notwendigkeit der Installation eines<br />

Bettausstiegalarmsystems ( z.B. Kontaktmatten,<br />

Lichtschranke); lege Matratze ggf. auf den Boden<br />

Zusätzlich: Interdisziplinäres Konsil veranlassen;<br />

prüfe die Notwendigkeit einer Verlegung oder einen<br />

Umzug an einen sichereren Ort<br />

„Abb. 4: Care – Card (oben: Vorderseite, unten: Hinterseite)“<br />

http://www.i-care-ac.de/Produkte/Management/Care_Cards/Sturz/sturz.html


Seite 15<br />

Die Care – Card bietet auf ihrer Rückseite eine Übersicht an Tätigkeiten, die<br />

bei einem bestimmten Punktewert durchzuführen sind. Natürlich müssen zu<br />

diesen Tätigkeiten aber noch bauliche Gegebenheiten des jeweiligen<br />

Pflegeheimes berücksichtigt werden.<br />

4.1.5 Sturzrisikoskala nach Runge<br />

„Abb. 5: Sturzrisikoskala nach Runge, A. Lauber, P. Schmalsteig 2004, S. 327“


Seite 16<br />

„Abb. 6: Sturzrisikoskala nach Runge, A. Lauber, P. Schmalsteig 2004, S. 328“<br />

Die Sturzrisikoskala nach Runge ist anhand von Merkmalen aufgegliedert.<br />

Diesen Merkmalen (Gangstörung, Balancestörung, Kraftminderung,<br />

Medikamenteneinnahme, positive Sturzanamnese usw.) wurde eine<br />

Erläuterung gegenübergestellt, anhand dieser das Merkmal genauer definiert<br />

wird. Somit ist eine Punktevergabe einheitlicher möglich, weil jede<br />

Pflegeperson dieselben Beobachtungskriterien hat.<br />

Ein Vergleich dieser Sturzrisikoskalen ist nicht möglich.<br />

Somit bleibt es jedem Pflegeheim bzw. jeder Einrichtung überlassen, welches<br />

Instrument zur Beurteilung des Sturzrisikos verwendet wird. Es ist aber<br />

empfehlenswert, bereits bekannte, gut strukturierte Richtlinien als Grundlage<br />

zu nehmen.<br />

Diese Skalen stellen eine Hilfe zur Risikoeinschätzung dar, die Werte sind aber<br />

nur dann korrekt, wenn die Beobachtung jedes Mitarbeiters im Hinblick auf<br />

Gangunsicherheit, richtiges Benutzen der Gehhilfe, Stolperfallen usw. geschult<br />

wird. Auch müssen die Beobachtungskriterien bekannt sein und das Sturzrisiko<br />

laufend aktualisiert werden (durch laufende Beobachtung, durch Validation der<br />

erhobenen Daten, durch Teambesprechungen usw.).


Zu beachten ist aber folgendes:<br />

Seite 17<br />

• Die ausgewählte Skala muss mit allen Mitarbeitern genau besprochen<br />

werden.<br />

• Jeder Mitarbeiter muss die Beobachtungskriterien kennen.<br />

• Jeder Mitarbeiter muss die ausgewählte Skala gleich anwenden.<br />

• Eine laufende Neueinschätzung des Sturzrisikos muss durchgeführt<br />

werden.<br />

4.2 Medikamente als Sturzursache<br />

Die Sturzgefahr ist am größten bei der Einnahme von Arzneimitteln mit verlängerten<br />

Halbwertszeiten (über 24 Stunden) und steigt mit der Anzahl der Medikamente, die<br />

eingenommen werden.<br />

Die Leistungsfähigkeit der Leber, Medikamente zu metabolisieren, kann beeinträchtigt sein,<br />

wobei dies in hohem Maße auf Benzodiazepine und Psychopharmaka zutrifft.<br />

Die am häufigsten mit Stürzen in Verbindung gebrachten Medikamente sind Diuretika,<br />

Hypnotika und Sedativa, Psychopharmaka sowie Antihypertensiva. Die Gang- und<br />

Balancefähigkeit kann negativ beeinflusst und somit ein Sturz ausgelöst werden. (vgl. R.<br />

Tideiskaar 2000, S. 47 – 48)<br />

Eine beträchtliche Menge der eingenommenen Medikamente von<br />

Heimbewohnern fällt unter die oben beschriebenen Medikamentengruppen.<br />

Hier müsste der Arzt in das Sturzproblem miteingebunden werden und<br />

gemeinsam eine adäquate Medikamentendosierung für jeden Bewohner<br />

besprochen werden.<br />

4.3 Sturzereignisprotokoll<br />

Einheitliche Erfassung eines Sturzes zur Dokumentation der Sturzumstände<br />

und individueller, z. B. im Umfeld begründeter Sturzrisikofaktoren, um<br />

entsprechende Maßnahmen abzuleiten. (vgl. S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S.<br />

628)<br />

Wenn ein Bewohner gestürzt ist, muss eine gründliche Analyse der Ursachen<br />

des jeweiligen Sturzes durchgeführt werden. Um nach einem Sturz die genaue<br />

Sturzursache erheben und erkennen zu können und diese für den jeweiligen


Seite 18<br />

Bewohner zu verringern, ist es wichtig, jeden Sturz zu dokumentieren. Dies<br />

kann mittels Sturzereignisprotokoll durchgeführt werden.<br />

Auch die Benutzung eines eigenen Sturzereignisprotokolls ist zu überdenken,<br />

in der auf die baulichen Gegebenheiten der Station bzw. des Pflegeheimes und<br />

der körperlichen Einschränkungen der Bewohner gezielt eingegangen werden<br />

kann.<br />

In Anschluss wird das Sturzereignisprotokoll von Herrn Siegfried Huhn<br />

vorgestellt.<br />

Dies ist das einzige Sturzereignisprotokoll, das ich im Zuge meiner Recherche<br />

der Fachliteratur sowie im Internet gefunden habe.<br />

Dieses Sturzereignisprotokoll erfasst die Umstände, die zum Sturz geführt und<br />

unter denen sich der Sturz ereignet hat.<br />

Durch die Auswertung der so erhobenen Daten kann die genaue Sturzursache<br />

ermittelt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.


Seite 19<br />

„Abb. 7: Sturzereignisprotokoll, Die Schwester/Der Pfleger 9/02, S. 730“


Seite 20<br />

„Abb. 8: Sturzereignisprotokoll, Die Schwester/Der Pfleger 9/02, S. 731“


Seite 21<br />

Positiv zu erwähnen ist die Vielfalt der abgefragten Daten. Somit wäre dieses<br />

Sturzereignisprotokoll sowohl in einer Langzeitpflegeeinrichtung sowie in<br />

einem Krankenhaus oder in der häuslichen Pflege einsetzbar.<br />

Wenn verwirrte Bewohner den Heimbereich verlassen und auf dem Gehsteig<br />

oder an einem anderen Platz stürzen, ist die Erhebung der Sturzumstände nicht<br />

immer gewährleistet. Somit ist auch keine genaue Sturzdokumentation<br />

möglich.<br />

Auch wird die genaue Sturzerhebung problematisch, wenn sich der Bewohner<br />

nicht mitteilen oder nach dem Sturz an den Unfallhergang nicht erinnern kann.<br />

Diese Probleme betreffen hauptsächlich Punkt 5.<br />

Auch der Punkt 14 (Informationsweitergabe) müsste eventuell noch erweitert<br />

werden. Bei den Punkten: Bewusstseinslage, Pupillenreaktion,<br />

Schmerzäußerung, Hautveränderungen und Psychische Reaktion ist nur die<br />

Möglichkeit gegeben, den entsprechenden Punkt anzukreuzen. Aber gerade um<br />

Informationen nach einem Sturz zu dokumentieren, müssten diese Punkte<br />

genauer beschrieben werden.<br />

Auch wäre es von Vorteil, wenn ein Körper in Vorder- und Hinterseite<br />

abgebildet wäre, an dem man gleichzeitig die Verletzungen anzeichnen und<br />

kurz dokumentieren könnte.<br />

4.4 Sturzfolgen<br />

Ein Sturz kann zahlreiche Folgen haben. Die Angst, sich bei einem Sturz zu<br />

verletzen, ist bei jedem Menschen gegeben. So auch bei älteren Menschen,<br />

deren Gegenmaßnahmen (ausstrecken der Arme, versuchen, das Gleichgewicht<br />

wiederzuerlangen usw.) verlangsamt ausgeführt werden.<br />

Sturzfolgen können Verletzungen, dadurch kurzzeitige oder länger andauernde<br />

Immobilität mit den Folgekomplikationen (Dekubitus, Kontraktur, Pneumonie<br />

usw.) sein. Auch die Angst vor einem neuerlichen Sturz mit der Folge des<br />

sozialen Rückzuges, Bewegungseinschränkung und extreme Vorsicht bei allen<br />

Bewegungen kann die Folge eines Sturzes sein.


Seite 22<br />

5. MOBILISATION ZUR VERRINGERUNG EINES STURZES<br />

Kann durch richtige Mobilisation einem Sturz vorgebeugt werden?<br />

Je mehr sich die Menschen bewegen, desto länger bleiben sie mobil und haben<br />

Freude und Spaß am Leben.<br />

Da jeder Mensch eine eigene Lebensgeschichte hat, kann nicht generell gesagt<br />

werden: Wer sich bewegt, Sport treibt und seinen Körper fit hält, ist mobil bis<br />

ins hohe Alter. Aber für viele Menschen trifft dies zu.<br />

Viele Menschen, die jetzt schon ihren Ruhestand genießen oder kurz davor<br />

stehen, haben in ihrer Kindheit, Jugend und in ihrem Erwachsenenalter viele<br />

körperliche Belastungen auf sich nehmen müssen. Bedenken wir, dass viele<br />

Männer während des Krieges „dienen“ mussten und im Anschluss daran<br />

entweder noch einige Zeit in Kriegsgefangenschaft verbrachten oder wieder zu<br />

Hause angekommen, sich eine neue Existenz aufbauen mussten.<br />

Auch Frauen mussten in dieser Zeit schwere körperliche Belastungen und<br />

Anstrengungen auf sich nehmen, um ihre Existenz zu sichern und ein<br />

Überleben möglich zu machen.<br />

Diese körperlichen Belastungen, die zu dieser Zeit an alle Menschen (ob jung<br />

oder alt) gestellt wurden, dürfen wir bei der Mobilisation nicht vergessen.<br />

Wenn jetzt ein Mann oder eine Frau ihr Leben lang täglich schwere körperliche<br />

Arbeit verrichtet hat und sich die ganze Zeit auf ein ruhiges Leben im<br />

Ruhestand gefreut hat, dann muss auch die Mobilisation an dieses „ersehnte<br />

Leben“ angepasst werden.<br />

Aber viele Menschen fühlen sich in einem Pflegeheim, wenn sie den ganzen<br />

Tag nichts zu tun haben, nicht wohl. Ihnen fehlt das Gefühl, dass sie gebraucht<br />

werden, oder dass sie noch etwas tun können.<br />

Wie kann aber durch Mobilisation einem Sturz vorgebeugt werden?<br />

Ein Sprichwort lautet: Wer rastet, der rostet. Dieses Sprichwort sollten wir uns<br />

auch in der Pflege zu Herzen nehmen und danach handeln.


Use it ore lose it<br />

Seite 23<br />

„Abb. 9: Bed is bad, I. Köther, E. Gnomm 2000, S. 259“<br />

Gebrauch es oder du wirst es verlieren, dies bringt es auf den Punkt: Alle<br />

Bewegungsmöglichkeiten bleiben nur erhalten, wenn sie regelmäßig ausgeübt werden. Wird<br />

der Bewegungsumfang auf ein Minimum reduziert, das Gelenk also ruhig gestellt, so drohen<br />

Versteifungen und dauerhafte Bewegungseinschränkung. (vgl. Michalke, C. et. al. 2001, S.<br />

237)<br />

Was heißt „Mobilisation“?<br />

Unter Mobilisation fallen alle „Maßnahmen, die zur körperlichen Aktivierung<br />

eines Menschen oder bestimmter Körperteile dienen. Ziel der Mobilisation ist<br />

es, Beweglichkeit, Aktivität und Selbstständigkeit zu erhalten und<br />

Komplikationen von Immobilität wie Kontrakturen, Dekubitus und Thrombose<br />

zu verhindern“. (vlg. S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 447)<br />

Auch gehen, definiert durch „Bewegen des Körpers von einer Stelle zu einer<br />

anderen durch schrittweises Bewegen der Beine“ (S. Wied, S. Warmbrunn<br />

2003, S. 260) dient der Mobilisation und der Mobilität.<br />

Mobilisation umfassend betrachtet, bedeutet:<br />

• Mobilisation erhalten: Die körperlichen Fähigkeiten, die der<br />

Heimbewohner hat müssen so lange wie möglich erhalten bleiben.<br />

• Mobilisation wiedererlangen: Wenn ein Heimbewohner in irgend einer<br />

Weise (z. B. durch einen Schlaganfall, kurzfristige<br />

Bewegungseinschränkung oder während der Resignationsphase nach<br />

dem Heimeintritt) eingeschränkt ist, gewisse Tätigkeiten vorher selbst<br />

ausgeführt hat, muss alles daran gesetzt werden, dass der Heimbewohner<br />

diese Fähigkeiten wieder selbst ausführen kann.<br />

• Geistige und soziale Mobilisation: Dies bedeutet, dass der<br />

Heimbewohner nicht nur körperlich mobilisiert wird, sondern auch


Seite 24<br />

geistig beansprucht wird, um seine sozialen Kontakte wahrzunehmen<br />

und zu fördern. Dies kann geschehen durch Sprichwörter, Rätsel, 10 –<br />

Minuten Aktivierung, Gesellschaftsspiele usw.<br />

Diese drei Aspekte der Mobilisation lassen sich aber nur in einem Team,<br />

bestehend aus diplomiertem Gesundheits- und Krankenpflegepersonal,<br />

Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Heimhilfen und ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern bewältigen, die ihrem Tätigkeitsbereich und ihrer Ausbildung<br />

entsprechend alles daran setzen, dass der Heimbewohner dieses Maß an<br />

Zuwendung und Förderung bzw. Forderung erhält, die er benötigt.<br />

Weiters ist es wichtig, dass die Mobilisation der Bewohner im Pflegeprozess<br />

Beachtung findet. Hier muss genau definiert sein, in welchem Umfang und in<br />

welcher Reihenfolge bzw. Dauer die Mobilisation durchgeführt wird.<br />

Wenn die Mobilisation genau dokumentiert wird, ist es eher unwahrscheinlich,<br />

dass die Mobilisation nicht einheitlich durchgeführt wird.<br />

Auch müssen die Hilfsmittel der Mobilisation definiert und laufend an den<br />

Mobilisationsfortschritt angepasst werden.<br />

Je nach körperlichem und geistigem Zustand ist es möglich, dass der Bewohner<br />

so viel wie möglich selbstständig durchführt. Die Selbstständigkeit sowie die<br />

Autonomie, über vieles selbst zu entscheiden, erhält auch in einem Pflegeheim<br />

die Lebensfreude.<br />

Wenn sich Bewohner so lange es geht, selbst waschen, anziehen oder ihr Bett<br />

machen, dann ist das auch schon ein Teilbereich der Mobilisation. Auch<br />

Beschäftigung auf der Station wie z. B. mithelfen beim Decken des Tisches,<br />

Gießen der Blumen, Dekorieren der Zimmer und des Aufenthaltsbereiches zu<br />

den verschiedenen Anlässen (Geburtstage, Weihnachten, Ostern oder<br />

entsprechend der Jahreszeit) würde einigen Bewohnern das Gefühl geben, noch<br />

„gebraucht“ zu werden. Sie ziehen sich nicht zurück und nehmen aktiv am<br />

Geschehen teil. Damit wird Mobilisation „nebenbei“ durchgeführt.


5.1 Bewegungsübungen<br />

Seite 25<br />

Voraussetzung für Bewegungsübungen im Pflegeheim oder in einem<br />

Altenwohnheim bzw. Betreutes Wohnen ist, dass die Bewohner gewillt sind,<br />

diese Übungen täglich mehrmals mitzumachen. Auch ist eventuell nicht jeder<br />

Bewohner in der Lage, jede Bewegungsübung durchzuführen. Hier muss die<br />

Bewegungsübung individuell auf die jeweilige körperliche Situation des<br />

Bewohners angepasst werden bzw. führt der Bewohner gewisse Bewegungen<br />

in abgewandelter Form aus.<br />

Grundsätzlich kann jede Bewegung, die der Heimbewohner selbstständig oder<br />

unter Hilfe ausführt, als Bewegungsübung angesehen werden. „Banale“<br />

Tätigkeiten, wie das Streichen des Frühstücksbrotes, das Binden eines Schuhes,<br />

das Trinken aus einer Tasse oder das Zuknöpfen des Hemdes usw. sind<br />

Übungen für die Konzentration und die Koordination.<br />

Durchgeführt werden können diese Bewegungsübungen je nach Möglichkeit des Bewohners<br />

als:<br />

• Aktive Bewegungsübungen, bei denen der Patient aktiv ohne Unterstützung einer<br />

Pflegekraft die Bewegung ausführt.<br />

• Assistive Bewegungsübung, bei der der Patient aktiv die Bewegung durchführt, die<br />

Pflegekraft unterstützt und führt.<br />

• Resistive Bewegungsübungen, bei denen die Bewegung gegen einen tatsächlichen oder<br />

gedachten Widerstand ausgeübt wird.<br />

(vgl. N. Menche et. al. 2001, S. 233)<br />

5.1.1 Aktive Bewegungsübungen<br />

Unter aktive Bewegungsübungen fallen alle Tätigkeiten, bei denen der<br />

Bewohner selbst seinen Körper bewegt.<br />

Zur Förderung der Koordination können gezielt Bewegungsübungen<br />

durchgeführt werden. Diese Übungen dienen zur Verbesserung der<br />

Standfestigkeit und der Balancefähigkeit sowie zur Erhaltung der Muskelkraft.


Übungen könnten sein:<br />

Seite 26<br />

• Durchführen von Übungen, die die Muskulatur kräftigt z. B.<br />

Treppensteigen, aufstehen aus einem Stuhl. Den Bewohner in stehender<br />

Position an den Armen halten und ein Bein anheben lassen. Das<br />

angehobene Bein soll nun nach vorne, hinten, oder seitlich bewegt und<br />

dort abgestellt werden. Gekräftigt werden hierbei das Standbein sowie<br />

das Übungsbein. Auf den Boden eine Linie mit Isolierband kleben und<br />

den Bewohner auffordern über diese Linie zu steigen. Die Beine sollten<br />

nach so hoch wie möglich dabei angehoben werden.<br />

• Durchführen von Übungen, die die Koordination fördern z. B. den<br />

Bewohner an den Armen halten und dann einen Schritt auf ihn zugehen<br />

oder weggehen, so dass der Bewohner seiner Gewichtsverlagerung<br />

folgen muss => er muss einen Schritt nach hinten oder nach vorne<br />

machen. Diese Übung kann auch mit einem Schritt seitlich<br />

durchgeführt werden.<br />

• im Sitzen: Heben oder ausstrecken des rechten und anschließend des<br />

linken Beines bzw. gleichzeitige Berührung des rechten Knies mit der<br />

linken Hand und umgekehrt.<br />

Weiters kann zur Erhaltung der Mobilität der Bewohner zum Gehen animiert<br />

werden. Je nach körperlichem Zustand kann die zu gehende Strecke gewählt<br />

werden. Mehrmals kürzere Strecken wie vom Zimmer zum Speisesaal, auf die<br />

Toilette, in den Waschraum oder in den Park können genügen. Diese Strecken<br />

müssen aber mit dem Bewohner vorerst besprochen werden, eventuell sind<br />

gewisse Anreize nötig, z. B. eine Tasse Kaffee (wenn der Bewohner diesen<br />

gern mag), eine Zigarette im Park, ein Glas Wein usw.<br />

Auch der Seniorentanz ist eine Beschäftigung in Gemeinschaft, mit dem<br />

Zweck, miteinander zu singen, zu kommunizieren und sich zu bewegen.<br />

Der Seniorentanz kräftigt die Muskulatur (durch die verschiedenen Tänze,<br />

Tänze mit Handgeräten wie Kirschsäckchen, Softbälle usw.), ist gleichzeitig<br />

Gedächtnistraining (durch verschiedene koordinative Übungen) und fördert die<br />

Stimmung und die Geselligkeit.


Seite 27<br />

Der Seniorentanz ist sicher keine Bewegungsübung für alle Heimbewohner.<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur sehr wenige Heimbewohner den<br />

Seniorentanz mitmachen. Gründe dafür könnten sein, dass der Seniorentanz zu<br />

wenig propagiert wird, dass einige Heimbewohner ihren festgelegten<br />

Tagesablauf nicht mehr ändern wollen oder dass der Begriff „Seniorentanz“<br />

ihnen nicht das vermittelt, was vermittelt werden sollte.<br />

Verbessernd wirken würde eventuell die Umbenennung von Seniorentanz in<br />

„Bewegung und Spaß“. Das Pflegepersonal hat hier eine entscheidende Rolle.<br />

Es muss den Heimbewohnern die Vorurteile gegen diese Veranstaltung<br />

nehmen, eventuell im kleinen Rahmen (stationsintern) z. B. vor der<br />

Nachmittagsjause kur für fünf bis zehn Minuten einige Übungen machen.<br />

Heimbewohner, denen diese Übungen Spaß machen, würden dann vielleicht<br />

den „Seniorentanz“ mitmachen.<br />

Vergessen dürfen wir aber auch nicht die Bewohner, die nicht tanzen wollen.<br />

Sie werden den „Seniorentanz“ sicherlich niemals mitmachen.<br />

5.1.2 Assistive Bewegungsübungen<br />

Hier hilft der Heimbewohner aktiv mit, die Pflegekraft führt und unterstützt die<br />

Bewegung.<br />

Als assistive Bewegungsübungen kann der Bewohner alle aktiven Bewegungen<br />

mit Unterstützung durch Pflegekräfte durchführen z. B. mit Unterstützung sich<br />

selbst waschen, das Bein anheben oder abwinkeln usw.<br />

Viele pflegerische Tätigkeiten, die bei bettlägerigen Patienten durchgeführt<br />

werden, können im Rahmen von assistiven Bewegungsübungen durchgeführt<br />

werden.<br />

Das Ziel dieser Übungen ist es, die vorhandene Kraft und Beweglichkeit<br />

während der Phase der Immobilität zu erhalten sowie die Selbstständigkeit des<br />

Heimbewohners zu fördern.


5.1.3 Resistive Bewegungsübungen<br />

Seite 28<br />

Resistive Bewegungsübungen werden gegen einen tatsächlichen oder<br />

gedachten Widerstand ausgeführt. Sie können sehr gut bei bettlägerigen<br />

Bewohnern durchgeführt werden.<br />

Übungen können sein z. B. mit dem Bein gegen das Bettende drücken, um die<br />

Beinmuskulatur zu kräftigen, die Arme vor der Brust zusammendrücken, um<br />

die Brustmuskulatur zu kräftigen usw.<br />

5.2 Begleitmaßnahmen<br />

Während der Mobilisation der Bewohner genügt es aber nicht, mit ihnen<br />

einfach aufzustehen bzw. ein paar Schritte zu gehen, sondern auch auf den<br />

richtigen Einsatz der Hilfsmittel (Gehhilfe, Brille, Hörgerät, Kleidung usw.) ist<br />

zu achten!<br />

Die Räume sollten ausreichend beleuchtet sein (auch während der Nacht),<br />

wobei der Bewohner vom Licht nicht geblendet werden darf, Handgriffe zum<br />

Festhalten sollten an wichtigen Punkten der Räume angebracht werden<br />

(Dusche, Badewanne, Stiege), an denen sich der Bewohner festhalten kann.<br />

Weiters dürfen keine Stolperfallen (aufgeworfene Teppiche, Türschwellen,<br />

Hindernisse wie Stühle usw.) auf den Gehflächen vorhanden sein. Durch die<br />

Abnahme der Muskelmasse und Kraft der Muskulatur, die den Fuß anhebt,<br />

kann es vorkommen, dass Bewohner über diese Hindernisse stolpern und<br />

stürzen.<br />

5.2.1 Schuhwerk<br />

Das Schuhwerk (Hausschuhe, Straßenschuhe) müssen eine gute Passform und<br />

rutschfeste Sohlen haben.<br />

Eine gute Passform bedeutet, dass der Schuh nicht zu groß bzw. zu klein ist<br />

(vor allem wichtig bei Personen mit Durchblutungsstörungen, bei Diabetikern,<br />

deren Schmerzempfindung herabgesetzt ist), ein gutes Fußbett hat und<br />

keinesfalls „ausgelatscht“ ist. Auch ist es wichtig, dass der Schuh während des<br />

Gehens formstabil ist und dem Fuß am Boden guten Halt und Stabilität gibt.


Seite 29<br />

In Pflegeheimen haben viele Bewohner während des Tages Hausschuhe an.<br />

Viele dieser Hausschuhe entsprechen nicht den oben genannten Kriterien für<br />

gutes Schuhwerk. Das Hauptproblem ist, dass viele Hausschuhe keine<br />

rutschfesten Sohlen haben, die, wenn das Zimmer oder die Station<br />

gereinigt/gewischt wird, dem Bewohner einen sicheren Auftritt gewährleisten.<br />

5.2.2 Hüftprotektoren<br />

„Abb. 10: Hüftprotektor, N. Menche et. al. 2001, S. 217“<br />

Der Hüftprotektor besteht aus zwei anatomisch geformten Schalen, die in eine<br />

Fixationshose integriert sind. Die ovalen Schalen bestehen aus elastischem<br />

Kunststoff.<br />

Hüftprotektoren gibt es in verschiedenen Ausführungen:<br />

• In die Hose eingearbeitet<br />

• Aus der Hose herausnehmbar<br />

• Durch ein Pflaster mit Klettverschluss ohne Hose tragbar<br />

Hüftprotektoren sind in verschiedenen Größen sowie für Männer (mit Eingriff)<br />

und für Frauen (ohne Eingriff) erhältlich.<br />

Hüftprotektoren verringern das Risiko eines Oberschenkelhalsbruches bei<br />

kachektischen Heimbewohnern. Inkontinenzhilfsmittel sowie Dauerkatheter<br />

sind zwar hinderlich, aber wenn die Größe der Hose richtig gewählt wird,<br />

stellen sie kein Problem dar und führen auch nicht zu<br />

Bewegungseinschränkung. Bei Dauerkathetern ist die Verwendung von<br />

Beinbeuteln anzustreben.


5.2.3 Kleidung<br />

Seite 30<br />

Auch auf die richtige Bekleidung ist Wert zu legen. Kleidungsstücke dürfen<br />

nicht zu weit sein, so dass der Bewohner hängen bleiben kann oder z. B. die<br />

Hose während des Gehens nach unten rutscht, weil der Gürtel vergessen<br />

wurde.<br />

Auch zu enge Kleidungsstücke müssen vermieden werden, weil dadurch der<br />

Bewohner unter Umständen nicht richtig einatmen kann, sich nicht richtig<br />

bewegen und er daher in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein kann.<br />

Es kann ein drohender Sturz eventuell nicht abgewendet werden.<br />

Auch der Jahreszeit nicht angepasste Kleidung kann unter Umständen zu einem<br />

Sturz führen. Wenn z. B. im Winter ein Bewohner in den Park geht und kein<br />

geeignetes Schuhwerk trägt oder ihm zu kalt wird und er daraufhin in seiner<br />

Bewegungsgeschwindigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt ist,<br />

kann es zu einem Sturz kommen.<br />

Wenn einem Bewohner die Autonomie genommen wird, seine Kleidung selbst<br />

auszusuchen, kann dies dazu führen, dass er sein Zimmer nicht mehr verlässt,<br />

weil er sich nicht richtig angezogen fühlt. Durch dieses oft unbewusste<br />

Handeln von Seiten der Pflegepersonen kann der Bewohner in seiner Mobilität<br />

eingeschränkt werden.<br />

Hier kann aber ein möglicher Konflikt entstehen, wenn die Kleidung, die sich<br />

der Bewohner aussucht, ein Sturzrisiko mit sich bringt. Ein gewisses Maß an<br />

Toleranz dem Bewohner gegenüber kann ein Lösungsansatz sein.<br />

Wenn z. B. im Winter von einem Bewohner ein kurzärmeliges Oberteil<br />

angezogen werden möchte, keine Beeinträchtigung der Kälteempfindung<br />

vorhanden ist, wird ihm sicher bald zu kalt werden. Hier wäre ein<br />

Lösungsansatz, wenn dieser Bewohner kurz vor die Tür begleitet, nach kurzer<br />

Zeit auf die Kälte aufmerksam gemacht wird, und anschließend die richtige<br />

Bekleidung anzieht.<br />

Das Pflegepersonal muss auf dieses Problem angemessen reagieren, aber seine<br />

Meinung nicht sofort und stur durchsetzen.


5.2.4 Hörgerät und Brille<br />

Seite 31<br />

Der Bewohner soll sein Hörgerät und seine Brille auch während des Tages<br />

tragen.<br />

Die Brillengläser müssen sauber sein, damit der Bewohner alles klar sehen<br />

kann. Auch darf die getragene Sonnenbrille nicht zu dunkel sein.<br />

Das Hörgerät muss funktionstüchtig und richtig eingestellt sein, damit der<br />

Bewohner Warnungen, die von Mitbewohnern oder Pflegekräften<br />

ausgesprochen werden, hören kann.<br />

Die Wahl des Hörgerätes ist für die tägliche Benutzung und die Akzeptanz des<br />

Hörgerätes wichtig. Jedes dieser Geräte hat verschiedene Vor-, und Nachteile,<br />

die abzuwägen sind.<br />

Unser Gehör hilft uns, uns im Raum zu orientieren. Beim Gehen hören und<br />

fühlen wir den Untergrund, z. B. das Rascheln von Laub, das Knirschen von<br />

Kies usw. Diese Informationen veranlassen sofort eine gewisse Einstellung und<br />

Haltung beim Gehen. Mal gehen wir vorsichtiger und langsamer, wenn der<br />

Untergrund rutschig ist oder schneller und unbekümmert, wenn uns der<br />

Untergrund keine Gefahr eines Sturzes signalisiert.<br />

5.2.5 Kontraktur und Kontrakturenprophylaxe<br />

Kontraktur: „Dauerhafte Verkürzung von Muskeln, Sehnen und Bändern mit<br />

der Folge einer irreversiblen Bewegungseinschränkung und Versteifung eines<br />

Gelenkes.“ (N. Menche et. al. 2001, S. 214)<br />

Kontrakturenprophylaxe: Pflegerische und physiotherapeutische Aktivitäten<br />

(Lagerung, Bewegung) zur Vermeidung von Fehlhaltungen,<br />

Bewegungseinschränkungen, Fehlstellungen der Gelenke bei länger immobilen<br />

Patienten. (vgl. S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 390)<br />

Das Ziel der Kontrakturenprophylaxe ist es, die Beweglichkeit der Gelenke der<br />

Bewohner so lange wie möglich zu erhalten. Die Kontrakturenprophylaxe kann<br />

in alle Tätigkeiten, die der Bewohner oder das Pflegpersonal mit dem<br />

Bewohner durchführt, integriert werden.


Seite 32<br />

Als Beispiel möchte ich hier die Körperpflege anführen: Wenn sich ein<br />

Bewohner selbst wäscht, dann werden die meisten Gelenke des Oberkörpers<br />

bewegt. Der Heimbewohner sollte unter Anleitung alle seine Gelenke aktiv<br />

bewegen. Die Gelenke, die er nicht selbstständig bewegen kann, werden im<br />

Anschluss durch die Pflegekraft bewegt.<br />

Es muss bei jedem Bewohner darauf geachtet werden, dass der Umfang der<br />

Beweglichkeit nicht abnimmt. Eine beginnende Kontraktur lässt sich in einer<br />

Bewegungseinschränkung und/oder Gelenksschmerzen während der Bewegung<br />

erkennen.<br />

Daher ist eine „Lagerung des Patienten in physiologischer Mittelstellung und<br />

Lagerungswechsel“ (N. Menche et. al. 2001, S. 215) zur Verhinderung der<br />

Bildung einer Kontraktur wichtig, wenn ein Bewohner eine gewisse Zeit das<br />

Bett nicht verlassen darf/kann. Auch ist während dieser Zeit die<br />

Spitzfußbildung durch richtige Lagerung zu verhindern.<br />

5.3 Gehhilfe<br />

Gehhilfe: Sammelbegriff für Hilfsmittel zur Unterstützung möglichst<br />

selbstständigen Gehens bei Patienten mit Gangunsicherheit und Schwäche oder<br />

zur Übung und Entlastung einer Extremität. (vgl. S. Wied, S. Warmbrunn<br />

2003, S. 260)<br />

Alle Gehhilfen (Gehstock, Unterarmstützkrücke, Rollator usw.) haben die<br />

Aufgabe, dem Bewohner wieder Sicherheit zu geben und körperliche Defizite<br />

bzw. Einschränkungen (Balancedefizite, verminderte Muskelkraft usw.) zu<br />

entlasten und somit das Sturzrisiko zu senken. Durch mehrere Kontaktpunkte<br />

zum Boden, erhöhen Gehhilfen auch die Stand- und Gehfläche.


Seite 33<br />

„Abb. 11: Standfläche, R. Tideiskaar 2000, S. 92“<br />

5.3.1 Gehen mit Gehhilfe<br />

„Gehen mit der Nutzung von einem oder mehreren Gehhilfen wie<br />

orthopädisches Schuhwerk, künstliche Glieder/Gliedmaßen, Stock, Schiene,<br />

Krücken, Rollen.“ (S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 260)<br />

Im Folgenden möchte ich auf einige Gehhilfen genauer eingehen, sie erklären<br />

und Fehler in der Benutzung aufzeigen.<br />

„Abb. 12: Drei verschiedene Gehstöcke, N. Menche et. al. 2001, S. 229“


Seite 34<br />

„Abb. 13: zwei Vier – Punkt – Gehstützen mit verschiedenem Schwerpunkt, N.<br />

Menche et. al. 2001, S. 229“<br />

„Abb. 14: Unterarmstützkrücke, N. Menche et. al. 2001, S. 229“<br />

Der Gehstock, Gehstock mit Vierfuß und die Unterarmstützkrücke können nur<br />

von Bewohnern verwendet werden, deren Kraft der Unterarm-, bzw.<br />

Handmuskulatur ausreicht, den Griff fest zu umschließen und damit bei<br />

Gangunsicherheit das Balancedefizit auszugleichen. Weiters ist die<br />

Koordination von Armen und Beinen bzw. das Reaktionsvermögen des<br />

Bewohners während des Gehens wichtig, damit er nicht stolpert. Je nach<br />

Einschränkung kann eine bzw. beide Körperhälften mit diesen Gehhilfen<br />

unterstützt werden.


Seite 35<br />

„Abb. 15: Gehbock, S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 260“<br />

Die Benutzung des Gehbockes stellt für den Bewohner sicher eine<br />

Herausforderung dar, wenn zu spät mit der Benutzung begonnen wird.<br />

Dadurch dass der Gehbock vom Boden hochgehoben werden muss, benötigt<br />

der Bewohner auch genügend Kraft der Arm- und Schultermuskulatur, um ein<br />

Vorwärtskommen zu ermöglichen. Auch muss eine kurzfristige Standfähigkeit<br />

des Bewohners vorhanden sein, damit die Bewegung ausgeführt werden kann.<br />

Probleme treten bei unebenem Gelände bzw. bei rutschigem Untergrund auf.<br />

Hier ist es wichtig, dass der Bewohner seinen Weg vorausschauend wählt.<br />

Mit der Benutzung eines Gehbockes sollte begonnen werden, solange der<br />

Bewohner noch die Kraft hat, diesen vom Boden hochzuheben. Als Alternative<br />

bietet sich aber der Gehwagen oder das Deltarad an, wenn eine Betätigung der<br />

Bremsen durchführbar ist.<br />

„Abb. 16: Gehwagen, S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 261“


Seite 36<br />

„Abb. 17: Zusammenklappbares Delta – Gehrad, N. Menche et. al. 2001, S.<br />

229“<br />

Wenn die Betätigung der Bremse nicht möglich ist, ist eine mögliche<br />

Alternative die Verwendung eines Rollators, der beim Gehen nur hinten<br />

angehoben werden muss. Durch den Druck auf die Griffe beim Gehen ist ein<br />

Wegrutschen nicht möglich.<br />

„Abb. 18: Zusammenklappbarer Rollator, N. Menche et. al. 2001, S. 229“<br />

Bei der Benutzung eines Gehwagens, Rollators oder eines Gehrades ist es<br />

wichtig, dass der Bewohner dazu angehalten wird, sich aufrecht hinter die zu<br />

benutzende Gehhilfe zu stellen und seinen Blick nach vorne zu richten. Es<br />

sollte der Standpunkt in etwa auf Höhe der hinteren Räder sein, damit der<br />

Bewohner jederzeit stehen bleiben oder die Richtung ändern kann. Auch ist<br />

dann gewährleistet, dass der Bewohner das Tempo macht und nicht der<br />

Gehhilfe hinterher geht. Dies geschieht, wenn sich der Bewohner während der<br />

Benutzung in einer gebückten Haltung nach vorne auf die Gehhilfe abstützt.<br />

Das Delta – Gehrad birgt noch eine zusätzliche Gefahrenquelle: Wenn ein<br />

Bewohner nicht die nötige Balancefähigkeit und Reaktionsfähigkeit besitzt, um


Seite 37<br />

bei einer einseitigen Fehlbelastung ein Seitwärtskippen auszugleichen z. B. bei<br />

verzögerter Reaktion, kann es auf einem leicht unebenen Weg zu einem Sturz<br />

kommen.<br />

„Abb. 19: Gehbarren, S. Wied, S. Warmbrunn 2003, S. 260“<br />

„Abb. 20: Gehwagen, C. Michalke et. al. 2001, S. 266“<br />

5.3.2 Fehler und Probleme in der Handhabung von Gehhilfen<br />

Der größte Fehler der vielfach gemacht wird ist, dass Bewohner, die mobil<br />

sind, deren Mobilität aber abnimmt, zu spät an die Benutzung der Hilfsmittel<br />

gewöhnt werden. Die Folge ist, dass diese Bewohner viel mehr Zeit benötigen,<br />

um den einwandfreien Umgang und die richtige Benutzung zu erlernen.<br />

Daher muss schon frühzeitig der Umgang mit den Hilfsmitteln trainiert<br />

werden, damit der Bewohner die Benutzung dieser Gehhilfe automatisieren<br />

kann.


Seite 38<br />

Probleme können sein, dass sich der Heimbewohner „blöd“ vorkommt, weil er<br />

eine Gehhilfe noch nicht benötigt. Hier wäre es eventuell sinnvoll, den<br />

Bewohner im Zimmer oder einem sonst abgeschlossenen Raum mit der<br />

Gehhilfe vertraut zu machen. Auch der richtige Zeitpunkt dieser Maßnahme ist<br />

für die Akzeptanz der Gehhilfe sehr entscheidend. Auch sind hier zur<br />

Konfliktbewältigung aufklärende Gespräche und Information wichtig.<br />

Wenn aber zu früh mit der Benutzung von Gehhilfen begonnen wird, verlernen<br />

die Heimbewohner ihren natürlichen Gang.<br />

Wann aber der richtige Zeitpunkt ist um eine Gehhilfe zu benutzen, kann nicht<br />

eindeutig festgelegt werden. Diplomiertes Gesundheits- und<br />

Krankenpflegepersonal muss die Stärken der Bewohner erkennen. Information<br />

über die richtige Gehhilfe zur richtigen Zeit hilft eventuell gewisse Ängste und<br />

Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz einer Gehilfe zu fördern.<br />

Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Heimbewohner die zur Verfügung<br />

gestellten Gehhilfen falsch benutzen oder diese nicht richtig angepasst sind.<br />

Alle Gehhilfen müssen auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden.<br />

Deshalb müssen Gehhilfen von geschultem Personal für den jeweiligen Einsatz<br />

beim Bewohner richtig eingestellt werden und dieser muss bezüglich richtiger<br />

Handhabung und Verwendung der Gehhilfe geschult werden. Auch die<br />

laufende Kontrolle des richtigen Einsatzes der Gehhilfe muss gewährleistet<br />

sein.<br />

Auf die Sicherheit und unfallfreie Benutzung der Gehhilfen ist besonders Wert<br />

zu legen. Die periodische Wartung und Instandsetzung der Gehhilfen muss<br />

sichergestellt sein und jede Fachkraft muss Mängel sofort weitermelden bzw.<br />

die Gehhilfe austauschen oder zur Reparatur geben.<br />

Während der Benutzung von Gehhilfen jeglicher Art treten oftmals Probleme<br />

auf. Meistens sind es immer die Gleichen: die Gehhilfen werden nicht richtig<br />

angepasst, gewartet oder instand gehalten.<br />

Während meiner Ausbildung habe ich einige Gehhilfen gesehen, deren Qualität<br />

mangelhaft war. So war z. B. ein Gehbock sehr flexibel in seinen<br />

Einstellungsmöglichkeiten der Höhe. Diese Flexibilität ging auf Kosten der<br />

Stabilität. Der Gehbock berührte jeweils nur mit drei Beinen den Boden. Dieser


Seite 39<br />

Gehbock war so instabil, dass keine sichere Mobilisation durchgeführt werden<br />

konnte.<br />

Ein weiterer Fehler ist, dass viele Bewohner während der Bewegung vor sich<br />

auf den Boden sehen. Gerade bei der Benutzung von Gehhilfen, auf denen man<br />

sich abstützen kann (Rollator, Gehwagen und Gehrad) ist dieses Verhalten<br />

auffällig. Die Folge ist, dass Hindernisse erst sehr spät bemerkt werden, die<br />

Körperhaltung eher nach vorne gebückt ist und der Bewohner den aufrechten<br />

Gang „verlernt“. Einerseits ist diese gebückte Haltung durch den Kraftverlust,<br />

andererseits durch eine Gangunsicherheit zu erklären. Diese Bewohner müssen<br />

immer wieder aufgefordert werden nach vorne zu blicken und sich „groß“ zu<br />

machen.<br />

Eine bestimmte Anzahl von Heimbewohnern ist harninkontinent. Dies ist für<br />

jeden von ihnen ein großes Problem, da ja der Harnbeutel für alle anderen<br />

Bewohner und Besucher sichtbar ist.<br />

Hier wäre die Verwendung von „Beinbeuteln“ eine gute Lösung. Diese<br />

könnten am Unterschenkel unter der Kleidung getragen werden. Der positive<br />

Effekt wäre, dass soziale Kontakte wieder pflegt werden würden, weil die<br />

„Inkontinenz“ nicht offensichtlich ist.


6. VORSCHLÄGE, ANREGUNGEN<br />

Seite 40<br />

Stürze in einem Pflegeheim lassen sich nicht verhindern, aber verringern.<br />

Wenn Heimbewohner ab dem Heimeintritt laufend auf ihr Sturzrisiko<br />

gescreent werden und bei Eintreten eines Risikos darauf reagiert wird, ist die<br />

Sturzwahrscheinlichkeit schon verringert.<br />

Das Geriatrische Assessment, die Verwendung einer Sturzrisikoskala sind<br />

Möglichkeiten, das Sturzrisiko zu erheben.<br />

Bewegungsübungen, Kräftigungsübungen, Spiele und die richtige Benutzung<br />

von Gehhilfen sind Möglichkeiten, dem Sturzrisiko entgegenzuwirken.<br />

Ein gravierender Beitrag wäre aber, den Bewohner so lange wie möglich zur<br />

Selbstständigkeit anzuhalten. Dies kann einfach durch Eingliederung in den<br />

Tagesablauf der Station geschehen. Wenn mobile/selbstständige Bewohner<br />

eine fixe Tätigkeit zugewiesen bekommen, die sie auch gern machen<br />

(aufdecken, Kräuter schneiden, Kaffee kochen, den Abwasch erledigen), dann<br />

wird gleichzeitig zur Mobilisation das Selbstwertgefühl gesteigert. Aber auch<br />

diese Bewohner, die nichts machen wollen, müssen akzeptiert werden.<br />

Schließlich bezahlen sie ja für gewisse Leistungen (Unterkunft, Verpflegung<br />

usw.).<br />

Meine Vorschläge zur Verringerung von Stürzen sind:<br />

• Durchführen des geriatrischen Assessments.<br />

• Verwenden von Sturzrisikoskalen.<br />

• Beseitigung von Stolperfallen (aufgeworfene Teppiche, Kabel am<br />

Boden usw.).<br />

• Schaffen von Bewegungskorridoren, die breit genug sind und auf denen<br />

keine Gegenstände stehen.<br />

• Miteinbeziehen von Ergotherapeuten und Physiotherapeuten, die<br />

Bewegungsübungen durchführen.<br />

• Durchführen von Übungen, die die Muskulatur kräftigt z. B.<br />

Treppensteigen, aufstehen aus einem Stuhl usw.<br />

• Durchführen von Übungen, die die Koordination fördern z. B. auf den<br />

Boden eine Linie mit Isolierband kleben, über diese der Bewohner<br />

durch anheben der Beine steigt usw.


Seite 41<br />

• Für eine ausreichende Beleuchtung am Tag sowie bei Bedarf während<br />

der Nacht sorgen.<br />

• Auf „Bewegungsflächen“ Haltemöglichkeiten sowie Sitzmöglichkeiten<br />

schaffen, damit sich der Bewohner anhalten oder setzen und ausruhen<br />

kann.<br />

• Darauf achten, dass Brille und/oder Hörgerät der Seh- und<br />

Hörbeeinträchtigung entsprechen sowie funktionieren.<br />

• Der Jahreszeit entsprechende Bekleidung anziehen.<br />

Die Verringerung des Sturzrisikos erspart dem Bewohner viel Leid, welches<br />

mit einem Sturz einhergeht. Die Mobilität und Lebensfreude jedes Einzelnen<br />

wird verbessert, Folgekomplikationen (Schmerz, Immobilität, Kontraktur,<br />

Dekubitus usw.) verringert.<br />

Auch die Kosten der Krankenkassen können gesenkt werden. Weniger Stürze<br />

bedeutet weniger Behandlungen, weniger Krankenhaus- oder<br />

Rehabilitationsaufenthalte.<br />

Dennoch ist ein Sturz nicht immer zu verhindern. Jeder Sturz muss<br />

protokolliert werden, um den Sturzhergang und die Begleitumstände zu<br />

erheben. Mit diesem Wissen kann dann wieder der Sturzgefahr<br />

entgegengewirkt werden.<br />

Ich hoffe, das Verständnis für dieses Problem geweckt zu haben, um in<br />

Zukunft das Sturzrisiko und die damit verbundenen Probleme verringern zu<br />

helfen.


7. LITERATURVERZEICHNIS<br />

Seite 42<br />

ABRAHAM; I. et. al. (1999): Pflegestandards für die Versorgung alter<br />

Menschen, Hans Huber Verlag, Springer Publishing Company Inc. New York,<br />

USA<br />

ARBEITSGRUPPE GERIATRISCHES ASSESSMENT (1997): Geriatrisches<br />

Basisassessment – Handlungsanleitung für die Praxis, (2. Auflage), MMV<br />

Medizin Verlag GmbH, München<br />

Die Schwester/Der Pfleger 3/02; Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft,<br />

Melsungen<br />

Die Schwester/Der Pfleger 9/02; Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft,<br />

Melsungen<br />

KÖTHER; I., GNOMM; E. (2000): Altenpflege in Ausbildung und Praxis, (4.<br />

Auflage), Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York<br />

LAUBER; A., SCHMALSTEIG; P. (2004): Prävention und Rehabilitation,<br />

Georg Thieme Verlag, New York<br />

MENCHE; N. et. al. (2001): Pflege Heute, (2. Auflage), Urban und Fischer<br />

Verlag München, Jena<br />

MICHALKE; C. et. al. (2001): Altenpflege konkret – Pflegetheorie und Praxis<br />

(1. Auflage), Urban und Fischer Verlag München, Jena<br />

TIDEISKAAR; R. (2000); Stürze und Sturzprävention: Assessment –<br />

Prävention – Management, (1. Auflage), Verlag Hans Huber Bern, Göttingen,<br />

Toronto, Seattle<br />

WIED; S., WARMBRUNN; S. (2003): Pschyrembel® Wörterbuch Pflege –<br />

Pflegetechniken, Pflegehilfsmittel, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement,<br />

Psychologie, Recht, Walter de Gruyter, Berlin, New York<br />

http://www.oegkv.at/3/stmk/krankenhausstuerze.pdf<br />

Stürze im Krankenhaus, Download am 02. 06. 2004<br />

http://www.pflegeberatung-siegfried-huhn.de/Huhn_Sturzrisiko-Skala.pdf<br />

Sturzrisiko Skala, Download am 02. 06. 2004<br />

http://www.pflegekongress.de/scripte/sturz_vorl.pdf<br />

Stürze, Sturzverhütung und Mobilitätsförderung, Download am 02. 06. 2004


8. ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Seite 43<br />

Abbildung Titel Seite<br />

Abb. 1: Titel unbekannt, KÖTHER; I., GNOMM; E. (2000):<br />

Altenpflege in Ausbildung und Praxis, (4. Auflage), Georg<br />

Thieme Verlag, Stuttgart, New York<br />

1<br />

Abb. 2: Titelblatt, Die Schwester/Der Pfleger 9/02; Bibliomed<br />

Medizinische Verlagsgesellschaft, Melsungen<br />

8<br />

Abb. 3: Sturzrisiko – Skala, http://www.pflegeberatung-siegfriedhuhn.de/Huhn_Sturzrisiko-Skala.pdf<br />

12<br />

Abb. 4: Care – Card, http://www.i-careac.de/Produkte/Management/Care_Cards/Sturz/sturz.html<br />

14<br />

Abb. 5: Sturzrisikoskala nach Runge, LAUBER; A.,<br />

SCHMALSTEIG; P. (2004): Prävention und<br />

Rehabilitation, Georg Thieme Verlag, New York<br />

15<br />

Abb. 6: Sturzrisikoskala nach Runge, LAUBER; A.,<br />

SCHMALSTEIG; P. (2004): Prävention und<br />

Rehabilitation, Georg Thieme Verlag, New York<br />

16<br />

Abb. 7: Sturzereignisprotokoll, Die Schwester/Der Pfleger 9/02;<br />

Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft, Melsungen<br />

19<br />

Abb. 8: Sturzereignisprotokoll, Die Schwester/Der Pfleger 9/02;<br />

Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft, Melsungen<br />

20<br />

Abb. 9: Bed dis bad, KÖTHER; I., GNOMM; E. (2000):<br />

Altenpflege in Ausbildung und Praxis, (4. Auflage), Georg<br />

Thieme Verlag, Stuttgart, New York<br />

23<br />

Abb. 10: Hüftprotektor, MENCHE; N. et. al. (2001): Pflege Heute,<br />

(2. Auflage), Urban und Fischer Verlag München, Jena<br />

29<br />

Abb. 11: Standfläche, TIDEISKAAR; R. (2000); Stürze und<br />

Sturzprävention: Assessment – Prävention – Management,<br />

(1. Auflage), Verlag Hans Huber Bern, Göttingen,<br />

Toronto, Seattle<br />

33<br />

Abb. 12: Drei verschiedene Gehstöcke, MENCHE; N. et. al. (2001):<br />

Pflege Heute, (2. Auflage), Urban und Fischer Verlag<br />

München, Jena<br />

33<br />

Abb. 13: Zwei vier – Punkt – Gehstützen mit verschiedenem<br />

Schwerpunkt, MENCHE; N. et. al. (2001): Pflege Heute,<br />

(2. Auflage), Urban und Fischer Verlag München, Jena<br />

34<br />

Abb. 14: Unterarmstützkrücke, MENCHE; N. et. al. (2001): Pflege<br />

Heute, (2. Auflage), Urban und Fischer Verlag München,<br />

Jena<br />

34<br />

Abb. 15: Gehbock, WIED; S., WARMBRUNN; S. (2003):<br />

Pschyrembel® Wörterbuch Pflege – Pflegetechniken,<br />

Pflegehilfsmittel, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement,<br />

Psychologie, Recht, Walter de Gruyter, Berlin, New York<br />

35<br />

Abb. 16: Gehwagen, WIED; S., WARMBRUNN; S. (2003):<br />

Pschyrembel® Wörterbuch Pflege – Pflegetechniken,<br />

Pflegehilfsmittel, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement,<br />

Psychologie, Recht, Walter de Gruyter, Berlin, New York<br />

35


Seite 44<br />

Abb. 17: Zusammenklappbares Delta – Gehrad, MENCHE; N. et. al.<br />

(2001): Pflege Heute, (2. Auflage), Urban und Fischer<br />

Verlag München, Jena<br />

Abb. 18: Zusammenklappbarer Rollator, MENCHE; N. et. al.<br />

(2001): Pflege Heute, (2. Auflage), Urban und Fischer<br />

Verlag München, Jena<br />

Abb. 19: Gehbarren, WIED; S., WARMBRUNN; S. (2003):<br />

Pschyrembel® Wörterbuch Pflege – Pflegetechniken,<br />

Pflegehilfsmittel, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement,<br />

Psychologie, Recht, Walter de Gruyter, Berlin, New York<br />

Abb. 20: Gehwagen, MICHALKE; C. et. al. (2001): Altenpflege<br />

konkret – Pflegetheorie und Praxis (1. Auflage), Urban und<br />

Fischer Verlag München, Jena<br />

36<br />

36<br />

37<br />

37


9. ERKLÄRUNG<br />

Seite 45<br />

Ich, Wille Urban, geboren am 04. 02. 1974, erkläre, die FBA persönlich und<br />

selbstständig erarbeitet zu haben. Ich habe die gesamte Literatur bzw. Quellen,<br />

die ich für die Erstellung der FBA verwendet habe, angeführt.<br />

Sowohl Literatur als auch alle anderen Quellen entsprechen den<br />

wissenschaftlichen Prüfkriterien.<br />

Ich erkläre mich bereit, meine FBA der GuKPS St. Vinzenz zur Verfügung zu<br />

stellen. Meine Arbeit darf gelesen und vervielfältigt werden.<br />

Datum: Unterschrift:

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