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Rückschläge im Kampf gegen Drogenbarone
Von Adrián Reyes
Mexiko-Stadt, im Juni (IPS) - "Ich habe vor niemandem Angst
und bin keinem etwas schuldig." Mit diesen Worten trat Alejandro
Domínguez sein Amt als Polizeichef in Nuevo Laredo
an der Grenze zwischen Mexiko und den USA an. Keine sechs
Stunden später war er tot. Domíguez starb im Kugelgewitter
aus automatischen Waffen, die unverkennbare Handschrift
von Killern aus der Drogenszene.
Die mexikanische Öffentlichkeit reagierte geschockt auf diesen
erneuten Machtbeweis der Drogenkartelle, die in den letzten sechs
Monaten für den Tod von fast 600 Menschen verantwortlich gemacht
werden. Allein in Nuevo Laredo, eine etwa 500.000 Einwohner
zählende Staat im Bundesstaat Tamaulipas gegenüber Laredo
im US-Staat Texas gelegen, wurden in diesem Jahr 62 Menschen
ermordet.
Die eingesetzten Waffen, die meisten von Typ R-15 und AK-47,
und die Art und Weise, wie die Verbrechen durchgeführt werden,
lassen auf Täter aus Drogenkreisen schließen. In Angst und
Schrecken versetzen sie nicht nur Nuevo Laredo, sondern auch
Grenzstädte wie Culiacán, Mexicali und das für ihre Frauenmorde
berüchtigte Ciudad Juárez.
Fox startet Offensive
Staatspräsident Vicente Fox hat auf die eskalierende Gewalt mit
der Ankündigung einer Offensive gegen das organisierte Verbrechen
reagiert. Soldaten und Mitarbeiter der Bundespolizei sollen in
den acht Städten mit den höchsten Verbrechensraten für zusätzliche
Sicherheit sorgen. Zudem haben die mexikanischen Behörden
die USA ersucht, gegen den Waffenschmuggel vorzugehen, der
die Arsenale der Drogenkartelle füllt.
"Die Drogenbosse werden diese Schlacht nicht gewinnen", sagte
der seit 2000 amtierende Staatschef, in dessen Amtszeit 46.040
Personen wegen diverser Drogendelikte festgenommen wurden -
15 Bosse, 70 Personen aus der zweiten Reihe, 256 Auftragsmörder
und der Rest Drogenhändler.
Ihr Tummelplatz ist die Grenzregion zu den USA, dem mit 14 Millionen
Konsumenten größten Drogenmarkt der Welt, der zu über
70 Prozent über die Grenze zu Mexiko versorgt wird. Nach Angaben
der US-amerikanischen Drogenkontrollbehörde (DEA) operieren
in Mexiko etwa 30 Schmugglerringe, die sich besonders heftig
zu bekriegen scheinen, seit einige ihrer Anführer hinter Schloss
und Riegel gebracht wurden. !!!
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