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IPS-WELTBLICK Jg. 24 - Nr. 26 - IPS - WELTBLICK Online - IPS ...

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Globale Beschäftigungskrise bedroht Sicherheit<br />

Von José Rampal<br />

Genf, im Juni (<strong>IPS</strong>) – Mehr als eine Milliarde Menschen sind arbeitslos oder<br />

gelten als "arbeitende Arme", und fast die Hälfte der Welterwerbsbevölkerung<br />

lebt von weniger als zwei US-Dollar pro Tag. Abhilfe ist nicht in Sicht.<br />

Im Gegenteil: Die Weltwirtschaft ist mit einer Beschäftigungskrise konfrontiert, die<br />

eine wachsende Bedrohung der internationalen Sicherheit darstellt und dringend<br />

auf die Tagesordnung muss. Daraufhin hat jetzt die 1919 – am Ende des Ersten<br />

Weltkriegs – gegründete Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hingewiesen.<br />

Kennzeichnend für die globale Beschäftigungskrise ist, dass einerseits die Weltwirtschaft<br />

in Billionen-Dollar-Schritten wächst, aber andererseits die Zahl dringend<br />

benötigter Arbeitsplätze zu einem Rinnsal verkümmert ist.<br />

Den Gegensatz zwischen einem gesunden weltweiten Wachstum von fünf Prozent<br />

und einer enttäuschenden Beschäftigungsentwicklung von nur 1,7 Prozent für<br />

das Jahr 2004 belegen die ILO-Daten. Der in Genf ansässigen Fachorganisation<br />

der Vereinten Nationen (UN) zufolge wuchs die Weltwirtschaft vergangenes Jahr<br />

um fast vier Billionen US-Dollar, während die globale Arbeitslosigkeit nur um<br />

500.000 verringert wurde.<br />

Das Drohpotential dieser besorgniserregenden Entwicklung wird bislang nur noch<br />

von wenigen wahrgenommen. Zu ihnen zählt der ILO-Generaldirektor Juan Somavia.<br />

"Die weltweite Beschäftigungskrise ist das vordringlichste Thema unserer Zeit",<br />

so Somavia vor mehr als 3.000 Teilnehmern von Regierungs-, Arbeitnehmer- und<br />

Arbeitgebervertretern der 93. Internationalen Arbeitskonferenz in Genf. "Angesichts<br />

solch einer Entwicklung ist die Glaubwürdigkeit von Demokratie und freier Marktwirtschaft<br />

in Gefahr. . . . Wir dürfen die Warnsignale nicht übersehen."<br />

Somavia mahnte verstärkte Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft zur<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in den Industrie- und Entwicklungsländern an. Dazu<br />

gehört auch eine stärkere Kohärenz der Arbeit verschiedener internationaler Organisationen<br />

wie ILO, Weltwährungsfonds (IWF) und Welthandelsorganisation<br />

(WTO), die am gemeinsamen Ziel der Schaffung menschenwürdiger Arbeit ausgerichtet<br />

sein muss.<br />

Somavia betonte die wachsende weltweite Sorge über das Ungleichgewicht zwischen<br />

Globalisierung, Wachstum und Beschäftigung. "Wir müssen die Entkopplung<br />

zwischen Wirtschaftswachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen überwinden,<br />

Arbeit wieder aufwerten und eine richtige Investitionspolitik anstreben", so Somavia,<br />

"Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit müssen in der internationalen Entwicklungsdiskussion<br />

an vorderster Stelle stehen". Dies beruht auf der Tatsache,<br />

dass Arbeit im Mittelpunkt der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Belange<br />

der Menschen steht. Und der Weltfriede kann auf die Dauer nur auf sozialer Gerechtigkeit<br />

aufgebaut werden. Diese grundlegende Verfassungsaussage der Internationalen<br />

Arbeitsorganisation und die Förderung der Agenda für menschenwürdige<br />

Arbeit ist ein wichtiger Teil des ILO-Programms. !!!<br />

- 3 -<br />

Herausgeber: <strong>IPS</strong> Dritte Welt Nachrichtenagentur GmbH . Dechenstr. 2 . 53115 Bonn<br />

Telefon: 0228 – 9 14 57-0 . Fax: 0228 – <strong>26</strong> 12 05 . E-Mail: contact@ipsgermany.info<br />

Geschäftsführer u. Chefredakteur: Ramesh Jaura<br />

Redaktion: Karina Böckmann<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />

Heike Laermann . Grit Moskau-Porsch . Kirsten Prestin

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