IPS-WELTBLICK Jg. 24 - Nr. 26 - IPS - WELTBLICK Online - IPS ...
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Andererseits hängt Pakistan mit Zuwachsraten des Bruttosozialproduktes<br />
von sieben bis acht Prozent am Tropf der USA. Es braucht die USamerikanische<br />
Unterstützung, um seine Auslandsschulden abzutragen.<br />
Derzeit sind noch weitere Pipelines, die durch Pakistan führen sollen,<br />
im Gespräch. Eine Leitung soll Erdöl vom Emirat Sharjah aus durch den<br />
Persischen Golf transportieren. Eine zweite, durch Afghanistan führende<br />
Pipeline soll Turkmenistan mit Pakistans neuem Hafen Gawadar verbinden.<br />
Eine Reihe US-amerikanischer Erdölkonzerne hat sich zu diesem<br />
UNOCAL-Projekt zusammengetan. Hier geht es um den Transport der<br />
reichen Energievorkommen Turkmenistans, Kasachstans, Kirgisiens und<br />
Usbekistans. Das Konsortium soll nicht nur den Bau der Pipeline übernehmen,<br />
sondern anschließend auch das Verteilernetz kontrollieren.<br />
Russland ist an UNOCAL nicht beteiligt.<br />
Washington bekundet großes Interesse an dem gigantischen Projekt,<br />
denn mit ihm würden die USA auch den größten Teil der Erdgas- und<br />
Erdölvorkommen Zentralasiens kontrollieren können. Doch angesichts<br />
der fortgesetzten Unruhen in Afghanistan bleibt abzuwarten, ob und<br />
wann es sich realisieren lässt.<br />
China und Russland mischen mit<br />
An diesem geopolitischen Verteilungskampf sind auch Russland und<br />
China beteiligt. Moskau und Peking setzen die Regierungen von Kasachstan,<br />
Kirgisien und Usbekistan unter Druck und bemühen sich, sie<br />
auf ihre Seite zu ziehen, um die eigene Energieversorgung zu sichern.<br />
Bislang jedoch scheinen der Rivale USA die Nase vorn zu haben.<br />
Unterdessen bemüht sich China um gute Beziehungen zu Indien, Pakistan,<br />
Sri Lanka, Nepal und Burma. Peking möchte in Südasien seine<br />
diplomatischen Erfolge fortsetzen, die es in Südostasien erzielt hat.<br />
Vorerst aber wirft das wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms<br />
gespannte Verhältnis zwischen Washington und Teheran lange<br />
Schatten auf alle drei Pipeline-Projekte. Am Ende könnte Diplomatie und<br />
viel Geld den geostrategischen Machtkampf der drei Giganten entscheiden.<br />
Vor allem die USA haben bewiesen, wie hervorragend sie sich auf<br />
die Kunst verstehen, mit Hilfe reichlich investierter Dollars zum Ziel zu<br />
kommen. !<br />
Nützlicher Link:<br />
http://www.geopoliticalreview.com<br />
Deutsche Bearbeitung: Grit Moskau-Porsch (<strong>IPS</strong>TD220605) Copyright © <strong>IPS</strong>-D<br />
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Redaktion: Karina Böckmann<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
Heike Laermann . Grit Moskau-Porsch . Kirsten Prestin