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Nr. 11 / November 2012 - Nachfolge (PDF, 3996 kb) - KV Schweiz

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wickelte Lampen. Doch eine<br />

solche Behandlung ist oft nicht<br />

nötig. Bereits ein halbstündiger<br />

Spaziergang gleicht den Lichtmangel<br />

wieder aus. Selbst bei<br />

schlechtem Wetter ist es draussen<br />

viel heller als in geschlossenen<br />

Räumen. Weitere stimmungsaufhellende<br />

Massnahmen<br />

sind: Sport, viel Obst und Gemüse,<br />

bunte Kleider, stimulierende<br />

Farben und Kerzenlicht.<br />

Als Naturmittel gegen Depression<br />

hilft Johanniskraut, zubereitet<br />

als Tee oder in Kapselform.<br />

Auch Kohlenhydrate, zum Beispiel<br />

ein Stück Schokolade, wirken<br />

antidepressiv.<br />

Die Wirkung der hier aufgezählten<br />

Massnahmen ist gut<br />

untersucht und belegt. All diese<br />

Tipps nützen jedoch nichts,<br />

wenn es mit der Umsetzung<br />

hapert. Und das kommt häufig<br />

vor. Typisch für eine depressive<br />

Verstimmung ist ja gerade die<br />

grosse Antriebs- und Lustlosigkeit.<br />

Oft ist das Umfeld in dieser<br />

Hinsicht wenig tolerant. Viele<br />

denken, sich zu motivieren sei<br />

nur eine Sache des Willens. Aus<br />

der Fachliteratur ist bekannt,<br />

dass dies nicht stimmt. Im Gegenteil:<br />

Betroffene Personen machen<br />

sich meist selbst Vorwürfe,<br />

wenn sie ihre Passivität nicht<br />

überwinden können. Was Sie<br />

daher brauchen, sind nicht nur<br />

gute Vorsätze, sondern auch die<br />

richtige Unterstützung. Da der<br />

<strong>November</strong>blues ein weit verbreitetes<br />

Phänomen ist, finden Sie<br />

vielleicht Gleichgesinnte, die Sie<br />

bei Spaziergängen begleiten und<br />

mit Ihnen zusammen ein genussvolles<br />

Wellness-Programm für<br />

trübe Tage gestalten.<br />

Bewerbungsgespräch<br />

Seien Sie sich selbst!<br />

Bewerbungsgespräche werden<br />

primär mit unangenehmen Fragen<br />

und Absagen in Verbindung<br />

gebracht. Sie können aber auch<br />

spannende Einblicke in Firmen<br />

geben oder Anlass bieten für<br />

Auseinandersetzungen mit<br />

eigenen Perspektiven.<br />

Die Einstellung, mit der Sie in ein Bewerbungsgespräch<br />

einsteigen, entscheidet viel<br />

über dessen Verlauf. Eine gewisse Nervosität<br />

gehört dazu und wirkt sich auch vorteilhaft<br />

auf Ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit<br />

aus. Eine positive, vorfreudige Komponente<br />

sollte Ihre Stimmung aber auf jeden<br />

Fall auch haben. Hey, Sie sind unter den wenigen,<br />

die zum Gespräch eingeladen wurden!<br />

Natürlich nicht alles, aber vieles rund um das<br />

Gespräch liegt massgeblich in Ihren Händen.<br />

Daher gilt es, den Fokus auf sich selbst und<br />

die Aspekte zu richten, auf die Sie Einfluss<br />

haben.<br />

Ein Bewerbungsverfahren ist immer eine<br />

gegenseitige Angelegenheit. Nicht nur Sie<br />

suchen einen neuen Job, auch das Unternehmen<br />

ist auf der Suche nach einer/einem<br />

neuen Mitarbeitenden. Entweder passen Anforderungsprofil,<br />

Ihr Fähigkeitsprofil und<br />

letztlich auch subjektive Eindrücke – oder<br />

eben nicht. Es ist wichtig, dass Sie sich<br />

professionell und korrekt verhalten, dass Sie<br />

sich gut präsentieren. Entscheidend zählen<br />

auch Ihre Individualität und Sie als Mensch.<br />

Es lohnt sich nicht, sich zu verstellen oder<br />

besser darzustellen, als man ist.<br />

> > Ihrer Vorbereitung auf das Gespräch<br />

kommt grosse Bedeutung zu. Sie hilft, Ihre<br />

Sicherheit zu steigern (vgl. Context 5/<strong>2012</strong>,<br />

S. 38).<br />

> > Der erste Eindruck ist bekanntlich einmalig.<br />

Entsprechend wichtig sind Begrüssung<br />

und Smalltalk auf dem Weg ins Besprechungszimmer.<br />

Lächeln Sie freundlich,<br />

danken Sie für die Einladung. Begegnen<br />

Sie den Menschen, denen Sie vorgestellt<br />

werden.<br />

> > Treten Sie selbstbewusst auf. Dies im Sinne<br />

von sich selbst bewusst, wer und was Sie<br />

sind, welche Ziele, Perspektiven und Möglichkeiten<br />

Sie haben. Tauschen Sie sich zur<br />

Stärkung Ihrer Selbstreflexion im Vorfeld<br />

mit Vertrauten aus.<br />

> > Haltung, Mimik und Gestik werden genau<br />

beobachtet. Kontrolliertes Auftreten ist<br />

angesagt. Zeigen Sie Aktivität gleicher-<br />

massen in Körperhaltung wie in Gesprächsführung<br />

und Zuhören. Übertriebene Lockerheit<br />

und Nonchalance sind nicht angebracht.<br />

Vermeiden Sie verschränkte Arme,<br />

nervöse Bewegungen sowie das Spielen mit<br />

Kugelschreiber, Haaren oder Kleidung.<br />

Wenn Sie unsicher sind, achten Sie auf die<br />

Haltung Ihres Gegenübers und kopieren Sie<br />

diese, wo Sie es als angebracht erachten.<br />

> > Versuchen Sie, eindeutig auf die Fragen einzugehen,<br />

auf den Punkt zu reden und Ihre<br />

Antworten klar und verständlich zu formulieren.<br />

Rutschen Sie nicht ab in zu detaillierte<br />

und ausschweifende Ausführungen,<br />

sondern geben Sie dem Gegenüber die<br />

Möglichkeit, dort nachzufragen, wo sein<br />

Interesse liegt. Feiner Humor geschickt eingebracht<br />

und vielleicht sogar eine Prise<br />

Selbstironie können auflockern oder den<br />

Ernst der Situation entschärfen, und clevere,<br />

mitdenkende Fragen Ihrerseits an den<br />

richtigen Stellen unterstreichen Ihr Interesse.<br />

> > Achten Sie darauf, dass in Ihren Ausführungen<br />

immer wieder auch Ihre persönlichen<br />

Überlegungen, Meinungen und<br />

Gewichtungen Platz finden. Allgemeine<br />

Schlagworte und Populärantworten sind<br />

genauso wenig hilfreich wie das Wiedergeben<br />

von Lehrmeinungen. Konkretisieren<br />

Sie abstrakte Begriffe wie Zuverlässigkeit,<br />

Loyalität, Sozialkompetenzen oder Wertschätzung<br />

mit Ihren eigenen Beispielen beziehungsweise<br />

Erfahrungen – ohne dies<br />

bleiben sie oft Worthülsen.<br />

> > Die Interviewer dürfen nicht alles fragen:<br />

Was nicht primär die Arbeit und die vorliegende<br />

Stelle anbelangt, darf nicht explizit<br />

abgefragt werden. Fragen bei spielsweise<br />

zu religiöser, politischer oder geschlechtlicher<br />

Orientierung, zu Kinderwunsch und<br />

Schwangerschaft und andere Aspekte Ihrer<br />

Privatsphäre sind eigentlich nicht zulässig.<br />

Ihre Gegenfrage könnte sein, weshalb dies<br />

für die Ausübung des Jobs relevant ist.<br />

> > Seien Sie authentisch. Aussagen, die nicht<br />

zu Ihnen passen, werden meist durchschaut.<br />

Sie als Persönlichkeit, Ihre Wirkung<br />

und Ihr Umgang mit Menschen sind zentrale<br />

Erfolgsfaktoren bei Ihrer künftigen<br />

Stelle. Zeigen Sie Ihren ganz persönlichen<br />

Mehrwert für das Unternehmen auf. Dazu<br />

braucht es primär Individualität.<br />

Peter Rüesch ist Personalleiter des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />

peter.rueesch@kvschweiz.ch<br />

39<br />

context <strong>11</strong> – <strong>2012</strong>

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