Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel
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43. Franzosenkraut<br />
Die Kuckucks-Lichtnelke, auch Kranzrade genannt,<br />
gehört zu den Nelkengewächsen. Sie liebt humus-<br />
und lehmhaltige Böden, wächst auf feuchten Wiesen,<br />
ist nicht mehr häufig anzutreffen und im<br />
Rückgang begriffen. Sie ist ein Anzeiger für hohen<br />
Grundwasserspiegel. Ihre zartrosa bis rötlichen,<br />
trugdoldig angeordneten Blüten leuchten von April<br />
bis Juli als Farbtupfer in den Wiesen. Die fünf<br />
Blütenblätter sind tief viergespalten und verleihen<br />
der Pflanze ein unverwechselbares, filigranes Aussehen.<br />
Der Stängel wird bis zu 70 cm hoch und bildet<br />
die für Nelkengewächse typischen Knoten, an<br />
denen zwei bis vier stängelumfassende, schmale,<br />
längliche Blätter sitzen. Ihren Namen hat die Kuckucks-Lichtnelke<br />
daher, dass man hin und wieder<br />
an ihr weiße Schaumklümpchen findet, die sogenannte<br />
„Kuckucksspucke“, hervorgerufen durch<br />
eine Schaumzirpe, die in diesen feuchten Luftbläschen<br />
lebt - ähnlich wie beim Wiesenschaumkraut.<br />
Wer kennt es nicht, das Franzosenkraut, oder auch<br />
kleines Knopfkraut genannt? Jeder Gartenbesitzer<br />
würde es gerne aus seinen Beeten verbannen. Dabei<br />
ist es gut als Wildgemüse zu verwenden. Es hat<br />
unscheinbare Blüten mit fünf weißen Blütenblättchen<br />
in trugdoldig angeordneten kleinen Körbchen.<br />
Seine Blätter sind länglich, gezähnt und gegenständig.<br />
Ursprünglich stammt das Franzosenkraut<br />
aus den peruanischen Anden. 1794 wurden die ersten<br />
Pflanzen in die Botanischen Gärten nach Madrid<br />
und Paris - daher der Name - gebracht. Später<br />
kamen Nachkommen dieser Pflanzen in andere Botanische<br />
Gärten Europas, so auch nach Karlsruhe<br />
und Berlin. Anfang des 19. Jahrhunderts verwilderte<br />
das Franzosenkraut und war um 1910 über ganz<br />
Deutschland verbreitet.<br />
44. Kuckucks-Lichtnelke<br />
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