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Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel

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Frühling<br />

7. Löwenzahn<br />

Der Löwenzahn, auch Kuhblume oder Butterblume<br />

genannt, ist sehr verbreitet, allgemein bekannt und<br />

beim Menschen als Heil- und beim Tier als Futterpflanze<br />

beliebt. Er fängt zeitig im Frühjahr an zu<br />

blühen und verwandelt ganze Wiesen in ein sattgelbes<br />

Blütenmeer. Man findet ihn außerdem an<br />

Wegrändern, in Gärten, auf Brachflächen, in lichten<br />

Wäldern und an Feldrainen, also fast überall.<br />

Er liebt stickstoffhaltigen Boden. Außer dem Gemeinen<br />

(im Sinne von häufig, gebräuchlich oder<br />

auch gewöhnlich) gibt es noch den Rauen und den<br />

Herbst-Löwenzahn. Der Löwenzahn ist ein Korbblütengewächs,<br />

dessen Blüten in großen einzelnen<br />

Körbchen sitzen und nur aus Zungenblüten bestehen.<br />

Die Fruchtknoten haben Haarkronen. Seine<br />

runden Stängel sind innen hohl und enthalten einen<br />

weißen Milchsaft. Die großen, schrotsägeförmig<br />

gebuchteten Blätter des Löwenzahns wachsen<br />

am Grund der Pflanze als Rosette aus dem Bo-<br />

8. Frühlings-Scharbockskraut<br />

Das Frühlings-Scharbockskraut oder Feigwurz gehört<br />

zu den Hahnenfußgewächsen. Es blüht leuchtend<br />

gelb schon im zeitigen Frühjahr und liebt<br />

feuchten, stickstoffhaltigen Boden. Man findet es<br />

in grundwasserdurchzogenen Laubwäldern, Gebüschen<br />

und Wiesen. Die Blüten des Scharbockskrautes<br />

haben 8 bis 12 glänzende, rundlich herzförmige<br />

den. Die Form des Blattrandes, diese so genannten<br />

Blattzähne, gab der Pflanze ihren Namen. Die verblühte<br />

Butterblume nennt der Volksmund „Pusteblume“,<br />

denn wenn man daran pustet, fliegen die<br />

Samen mit ihren Fallschirmchen davon; ein beliebter<br />

Spaß für Kinder. Löwenzahn wird in der Medizin<br />

in Form von Tees gegen Appetitlosigkeit und<br />

Magenbeschwerden eingesetzt. Die jungen Blätter<br />

enthalten viel Vitamin C und eignen sich gut zu Salaten<br />

oder als Zutat zu Gemüsen. Durch Wässern<br />

kann der bittere Geschmack abgemildert werden.<br />

Blütenblätter, sind langgestielt und wachsen einzeln<br />

aus den Blattachseln. Der Stängel ist hohl<br />

und niederliegend oder aufsteigend. Die Blätter<br />

glänzen und sind herz-nierenförmig gekerbt, die<br />

oberen handförmig-eckig. Die Blätter des Scharbockskrauts<br />

haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt<br />

und wurden deshalb früher als Mittel gegen Skorbut<br />

verwendet. Aus dem Wort „Skorbut“ entwickelte<br />

sich im Laufe der Jahre dann „Scharbock“.<br />

Allerdings dürfen die Blätter während und nach<br />

der Blütezeit nicht mehr als Vitaminspender verwendet<br />

werden, weil dann in den Blättern Protoanemonin<br />

gespeichert wird, das brennend scharf<br />

schmeckt und für den Menschen giftig ist. Besonders<br />

im Wurzelstock und in den Brutknöllchen, die<br />

sich in den Blattachseln bilden, wird dieses Gift angereichert.<br />

Früher verwendete man den brennenden<br />

Saft gegen Warzen (Feigwarzen), daher wurde<br />

das Scharbockskraut auch Feigwurz genannt.<br />

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