Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel
Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel
Kleiner Oberhavel-Pflanzenführer - Landkreis Oberhavel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
87. Echter Kalmus<br />
Der Echte Kalmus, bekannt auch als Magenwurz<br />
oder Deutscher Ingwer, gehört zu den Aronstabgewächsen,<br />
ist aber im Gegensatz zu den bereits<br />
beschriebenen (Drachenwurz und Aronstab) nicht<br />
giftig. Er wächst im Röhricht unserer stehenden<br />
und fließenden nährstoffreichen Gewässer, in Gräben<br />
und im Schlamm und wird bis zu 1,20m groß.<br />
Kalmus kommt heute leider selten vor, ist daher geschützt<br />
und steht auf der Roten Liste. Er hat einen<br />
flachgedrückten, dreikantigen Stängel, aus<br />
dem seitlich ein bis zu 10 cm großer Blütenkolben<br />
mit unscheinbaren winzigen, gelbgrünen Blüten<br />
wächst. Die Samen reifen aber auf Grund der klimatischen<br />
Bedingungen bei uns nicht aus, sondern<br />
die Vermehrung erfolgt hier vegetativ. Seine Blätter<br />
sind hellgrün, schilfartig und am Rand gewellt. Daran<br />
ist Kalmus gut zu erkennen und an dem aromatischen<br />
Duft, der der Pflanze entströmt, wenn man<br />
an den Blättern reibt. Kalmus hat kräftige, rötliche<br />
Wurzelstöcke, die früher als Duftspender in den<br />
Wäscheschrank gelegt wurden. Ursprünglich ist<br />
88. Spitzes Pfeilkraut<br />
Kalmus keine einheimische Pflanze. 1574 wurde er<br />
nach Europa gebracht und zunächst als Heilpflanze<br />
angebaut. Später brach er aus der Kultur aus und<br />
verwilderte. Sein Wurzelextrakt enthält ätherische<br />
Öle, Bitterstoff und Cholin und wirkt deshalb verdauungsanregend.<br />
Daher der Name „Magenwurz“.<br />
Er wird auch als Zusatz zu Likören, Parfüm, Zahnpasta,<br />
Mundwasser und Bädern verwendet.<br />
Das Spitze Pfeilkraut ist eine Wasserpflanze, die<br />
zu den Froschlöffelgewächsen gehört. Es wächst<br />
im Röhricht und am Rand langsam fließender und<br />
stehender Gewässer. Typisch ist, dass seine pfeilförmigen<br />
Blätter senkrecht aus dem Wasser ragen,<br />
woran es leicht zu erkennen ist. Die unverwechselbare<br />
Blattform gab der Pflanze ihren Namen. Die<br />
Blüten ragen ebenfalls an einem aufrechten, dreikantigen<br />
Stängel aus dem Wasser und bilden quirlige<br />
Rispen. Sie haben drei weiße Blütenblätter, die<br />
am Grund rötlich oder violett sind. Die Blüten sind<br />
eingeschlechtlich; die oberen männlich, die unteren<br />
weiblich. Pfeilkraut ist nährstoffliebend und ein<br />
Schlammanzeiger. Da es sehr selten vorkommt, ist<br />
es streng geschützt. In unserer Region ist es noch<br />
zu finden.<br />
49