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Archäologie<br />
Das Neogen: Teil 3<br />
Es folgte die Eem-Warmzeit. Sie war durch eine allgemeine<br />
Temperaturzunahme und einen großen Meeresanstieg<br />
bestimmt. In den Niederlanden reichte das Meer im<br />
Bereich der Schelde und der Zuidersee weit in das Land<br />
hinein. An der westlichen deutschen Nordsee war die Küstenlinie<br />
ähnlich wie heute. Die abgelagerten Sande und<br />
Tone in Nordwestdeutschland enthalten einen großen<br />
Anteil von wärmeliebenden Faunabestandteilen, gegenüber<br />
den Ablagerungen des Holsteinmeeres. Lehringen<br />
bei Verden an der Aller ist durch eine Säugetierfauna bekannt<br />
geworden. In einer 8 m dicken Kalkmergelschicht<br />
zwischen zwei Torflagen, wurden neben einem Waldelefanten,<br />
Feuersteinwerkzeuge und eine 2,5 m lange Eibenholzstoßlanze<br />
gefunden.<br />
Die Weichsel-Eiszeit ist die letzte der großen Eiszeiten.<br />
Im Westen wurde die Elbe von den Eismassen nicht überschritten.<br />
Auch in Ostdeutschland und in Polen wurde<br />
nur etwa die Hälfte des Tieflandes von dem Eis bedeckt.<br />
Die einzelnen Eisvorstöße werden als Brandenburger-,<br />
Frankfurter- und Pommersche-Stadien benannt. Alle<br />
diese Stadien haben, da sie nicht von nachfolgenden Eiszeiten<br />
eingeebnet wurden, ihre Endmoränenketten hinterlassen.<br />
Diese sind von Schleswig-Holstein bis Polen in<br />
vielen Reihen zu beobachten.<br />
Zwischen diesen einzelnen Stadien kam es immer wieder<br />
zu kurzen Temperaturerhöhungen, bei denen sich das Eis<br />
meist bis tief in das Ostseegebiet zurückzog. Unterschiedliche<br />
Eisvorstöße innerhalb eines Stadiums werden als<br />
Staffel bezeichnet. Der letzte Eisvorstoß, der deutsches<br />
Festland erreichte, wird als Ostrügen-Staffel bezeichnet.<br />
Die Endmoränen lassen sich von den Inseln Hiddensee,<br />
über Rügen, Wollin und auf dem Festland über Königsberg<br />
bis weit hinter Riga verfolgen. Bei der nachfolgenden<br />
Erwärmung machten sich erste Pionierpflanzen auf den<br />
eisfreien Flächen breit. In der Bölling- und Alleröd-Wärmeperiode<br />
breiteten sich erste Bewaldungen in großen<br />
Teilen des Mitteleuropäischen Tieflandes aus. Diese wurden<br />
durch verschiedene Kälteeinbrüche, die ältere und<br />
besonders noch mal durch die jüngere Tundren-Zeit von<br />
12 000 – 11 500 Jahren (Dryas-Zeit) unterbrochen. Am<br />
Ende der Dryas-Zeit vor 11500 Jahren begann auch am<br />
Niederrhein eine kontinuierliche Erholung der Natur.<br />
Gletscherausdehnung verschiedener Eiszeiten<br />
dunkelgrau: Saale-Eiszeit (Riss)<br />
von 180 000 bis 128 000 Jahre v. Chr.<br />
Hier war die größte Eisausdehnung, Der erste Eisvorstoß,<br />
das Drenthe-Stadium, erreichte im Westen in seiner gesicherten<br />
Verbreitung auch den Norden von Düsseldorf,<br />
Kaarst, Krefeld, Nijmwegen und Amersfoort.<br />
weiß: Weichsel-Kaltzeit (Würm)<br />
von 70 000 bis 9 500 Jahre v. Chr.<br />
Die Weichsel-Eiszeit ist die letzte große Eiszeit. Im Westen<br />
wurde die Elbe von den Eismassen nicht überschritten.<br />
alles gute für zweitausendacht!<br />
Literatur:<br />
Geologie von Mitteleuropa, 6. Auflage von Roland Walter Harald Frater,<br />
Geologische Streifzüge Düsseldorf und die Kreise Mettmann und Neuss<br />
2003 Josef Klostermann, Natur und Landschaft im Kreis Neuss 1995<br />
Hugo Weidenhaupt, Düsseldorf Band 1, Schwann im Patmos Verlag Geo-<br />
Infoband Vulkaneifel 1999<br />
Geologie am Niederrhein, Geologisches Landesamt NRW 1988<br />
Heimatbuch des Kreises Viersen 1986 Jürgen Kunow und<br />
Hans-Helmut Wegner, Urgeschichte im Rheinland. 2005<br />
Verschiedene Internetseiten von Universitäten und Privatpersonen<br />
Rechtlicher Hinweis:<br />
Die Urheberrechte des Bildmaterials liegen bei den jeweiligen Besitzern.<br />
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