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Märzheft 2013 Umschlag - Gemeinde Schwellbrunn

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Beitrag<br />

Aus „Erinnerungen von <strong>Schwellbrunn</strong>er Einwohnern“<br />

Diese Aufzeichnungen sind Ausschnie aus Gesprächen mit Josef Signer, die im vergangenen Jahr noert wurden.<br />

Sie erfolgen als Teil eines kleinen Projekts, das sich mit „Erinnerungen von <strong>Schwellbrunn</strong>er Einwohnern“ befasst.<br />

Josef Signer<br />

Ich bin der Drie der Familie und zu<br />

Hause geboren wie auch meine Geschwister.<br />

Unsere Hebamme war Frau<br />

Stricker von der Gla.<br />

Meine Muer verlor ich mit drei Jahren.<br />

Ihr Todestag war am ersten Geburtstag<br />

meiner Schwester Elisa.<br />

Mein Vater heiratete nicht mehr. Die<br />

Erziehung war ihm alleine überlassen.<br />

Er versorgte uns, erledigte die Hausarbeiten<br />

und führte den Bauernhof. Einzig<br />

nähen und flicken konnte er nicht.<br />

Zum Helfen kamen hie und da Verwandte,<br />

o meine Goe vom Eichberg,<br />

SG.<br />

Auch wir Kinder, kaum konnten wir<br />

gehen, mussten fleissig bei allen Arbeiten<br />

in Haus und Hof mithalten.<br />

Aus meiner Schulzeit<br />

Ich besuchte alle acht Jahre die Schule<br />

im Sägenbach bei Lehrer Giezendanner,<br />

die erste bis vierte Klasse jeweils<br />

nachmiags und die übrigen Jahre<br />

dann morgens.<br />

Ich ging gerne in die Schule, war jedoch<br />

nicht der beste Schüler. Geschichten<br />

habe ich am liebsten gehört.<br />

Während der Singstunde mussten wir<br />

Knaben jeweils im Keller warten. Wir<br />

würden zu fest stören. Schade, so<br />

haen wir nie die Gelegenheit ins Singen<br />

eingeführt zu werden.<br />

Turnunterricht haen wir Buben jeweils<br />

im Sommer eine halbe Stunde<br />

nach dem Unterricht auf dem Platz vor<br />

der Schule.<br />

Genauestens erinnere ich mich an eine<br />

Strafaufgabe, verabreicht von Lehrer<br />

Giezendanner. Musste ich doch hundertmal<br />

folgendes schreiben: „Es steht<br />

mir nicht an, die Leute im oberen<br />

Stock zu beleidigen“. Natürlich führte<br />

ich die Strafe aus, es blieb mir doch<br />

keine andere Wahl.<br />

Die Lehrersfrau war schwierig. Auch<br />

ging das Gerücht um, dass sie Einfluss<br />

auf die Noten im Zeugnis nehme.<br />

Unser Schulweg war eher kurz. Auf<br />

dem Heimweg nahmen wir uns meistens<br />

etwas Zeit mit den Nachbarnkinder<br />

der Familie Keller zu spielen. Wir<br />

wussten ja nur zu gut, dass uns zu Hause<br />

viel Arbeit erwartete und es fast<br />

keine Freizeit gab.<br />

Im nahen Bach fischten wir. Mein Bruder<br />

Karl war Experte darin. Mit den

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