Märzheft 2013 Umschlag - Gemeinde Schwellbrunn
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Beitrag<br />
Händen gelang es ihm hie und da bei<br />
niedrig Wasser eine Forelle zu packen.<br />
Das gab jeweils ein Festmahl. Der<br />
Pächter des Bachs war überhaupt<br />
nicht zufrieden mit uns Signer‐Buben.<br />
Vorsorglich vergruben wir die Geräte,<br />
so konnte uns nichts nachgewiesen<br />
werden.<br />
Auch freute ich mich immer auf das<br />
Kinderfest in <strong>Schwellbrunn</strong>. Es war ein<br />
richger Fesag. Frisch gekleidet nahmen<br />
wir an einem Umzug teil. Jeder<br />
Schüler trug einen Gegenstand mit<br />
sich, der einen Bezug zum Dorf beinhaltete.<br />
Ich erinnere mich, dass ich<br />
einmal eine Säge wählte. Am Miag<br />
assen wir bei einer Gasamilie und am<br />
Abend gab es noch einen kleinen Imbiss<br />
mit Wurst und Brot in der<br />
„Unteren Mühle“. Es war ein richges<br />
Fest. Nach Kriegsausbruch fand das<br />
Kinderfest nicht mehr sta.<br />
Noch ein zweites mal im Jahr gab es<br />
eine Wurst, nämlich an Weihnachten.<br />
Da wir sehr arm waren, spendete die<br />
<strong>Gemeinde</strong> uns Kindern einen Servelat.<br />
Einmal fuhren wir mit der Schule nach<br />
Zürich an die Landesausstellung. Das<br />
war ein grosses Ereignis. Bald darauf<br />
brach der Krieg aus.<br />
jedes Kind von uns besass ein Paar<br />
eigene Schuhe. So mussten über<br />
Miag im Winter die „Morgenschüler“<br />
ihre Schuhe jeweils an die<br />
„Nachmiagsschüler“ weitergeben.<br />
Mit dem Schlien oder den Skis fuhren<br />
wir im Winter in die Schule. Es waren<br />
„Fasstugen“ (Fasshölzer) an die wir<br />
eine Bindung genagelt haen. Diese<br />
bestand aus einer Fussspitze aus einem<br />
Stücklein Leder und einer Schnur.<br />
So ging es den Hang hinunter. Ein Velo<br />
genügte für die ganze Familie.<br />
Einige Male dure ich bei meiner<br />
Goe, einer Schwester meiner verstorbenen<br />
Muer, die Ferien verbringen.<br />
War das eine Freude. Zu Fuss gingen<br />
wir den langen Weg zum Eichberg bei<br />
Altstäen. Es war eine Tagesreise.<br />
Krank duren wir nie werden. Zum<br />
grossen Glück haen wir keine ernsten<br />
Unfälle und brauchten nie einen Arzt.<br />
Bei Erkältungen und Fieber tranken wir<br />
Tee aus Kräutern, die unser Vater<br />
während des Sommers sammelte, unter<br />
anderem: Brombeerbläer, Kümmel<br />
und Chäslikraut.<br />
Gespräche und Textverarbeitung<br />
Trudi Früh<br />
Im Frühling bis zum ersten Schnee<br />
waren wir barfuss unterwegs. Nicht<br />
(Josef Signer, 1. von links)<br />
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