11.01.2015 Aufrufe

Märzheft 2013 Umschlag - Gemeinde Schwellbrunn

Märzheft 2013 Umschlag - Gemeinde Schwellbrunn

Märzheft 2013 Umschlag - Gemeinde Schwellbrunn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Beitrag<br />

Händen gelang es ihm hie und da bei<br />

niedrig Wasser eine Forelle zu packen.<br />

Das gab jeweils ein Festmahl. Der<br />

Pächter des Bachs war überhaupt<br />

nicht zufrieden mit uns Signer‐Buben.<br />

Vorsorglich vergruben wir die Geräte,<br />

so konnte uns nichts nachgewiesen<br />

werden.<br />

Auch freute ich mich immer auf das<br />

Kinderfest in <strong>Schwellbrunn</strong>. Es war ein<br />

richger Fesag. Frisch gekleidet nahmen<br />

wir an einem Umzug teil. Jeder<br />

Schüler trug einen Gegenstand mit<br />

sich, der einen Bezug zum Dorf beinhaltete.<br />

Ich erinnere mich, dass ich<br />

einmal eine Säge wählte. Am Miag<br />

assen wir bei einer Gasamilie und am<br />

Abend gab es noch einen kleinen Imbiss<br />

mit Wurst und Brot in der<br />

„Unteren Mühle“. Es war ein richges<br />

Fest. Nach Kriegsausbruch fand das<br />

Kinderfest nicht mehr sta.<br />

Noch ein zweites mal im Jahr gab es<br />

eine Wurst, nämlich an Weihnachten.<br />

Da wir sehr arm waren, spendete die<br />

<strong>Gemeinde</strong> uns Kindern einen Servelat.<br />

Einmal fuhren wir mit der Schule nach<br />

Zürich an die Landesausstellung. Das<br />

war ein grosses Ereignis. Bald darauf<br />

brach der Krieg aus.<br />

jedes Kind von uns besass ein Paar<br />

eigene Schuhe. So mussten über<br />

Miag im Winter die „Morgenschüler“<br />

ihre Schuhe jeweils an die<br />

„Nachmiagsschüler“ weitergeben.<br />

Mit dem Schlien oder den Skis fuhren<br />

wir im Winter in die Schule. Es waren<br />

„Fasstugen“ (Fasshölzer) an die wir<br />

eine Bindung genagelt haen. Diese<br />

bestand aus einer Fussspitze aus einem<br />

Stücklein Leder und einer Schnur.<br />

So ging es den Hang hinunter. Ein Velo<br />

genügte für die ganze Familie.<br />

Einige Male dure ich bei meiner<br />

Goe, einer Schwester meiner verstorbenen<br />

Muer, die Ferien verbringen.<br />

War das eine Freude. Zu Fuss gingen<br />

wir den langen Weg zum Eichberg bei<br />

Altstäen. Es war eine Tagesreise.<br />

Krank duren wir nie werden. Zum<br />

grossen Glück haen wir keine ernsten<br />

Unfälle und brauchten nie einen Arzt.<br />

Bei Erkältungen und Fieber tranken wir<br />

Tee aus Kräutern, die unser Vater<br />

während des Sommers sammelte, unter<br />

anderem: Brombeerbläer, Kümmel<br />

und Chäslikraut.<br />

Gespräche und Textverarbeitung<br />

Trudi Früh<br />

Im Frühling bis zum ersten Schnee<br />

waren wir barfuss unterwegs. Nicht<br />

(Josef Signer, 1. von links)<br />

26 | 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!