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TN 43 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV

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Ohm Willems Willems<br />

von Robert Dau eingesandt von Jürgen Jürgen Schlenger<br />

Wie die Danziger sich über ihren ihren Rentier Rentier Poguttke Poguttke amüsierten, amüsierten, so so freute sich Stutthof und und<br />

Umgebung über "Ohm "Ohnl Willenls"!<br />

10hannes 10hannes Willems Willems stammte stammte von einem einem Bauernhof Bauernhof auf den den Stutthöfer Kampen. Kampen. Seinen Seinen Geburtstag Geburtstag<br />

kann ich ich nicht nicht mehr mehr feststellen, feststellen, aber aber er muß muß so um um 1860 1860 geboren geboren sein. sein. Schon Schon vor dem dem Ersten Ersten<br />

Weltkrieg vVeltkricg hatte ihm sein Bruder Bruder seinen seinen Anteil am Erbe des Hofes ausgezahlt. Die Zinsen reichten<br />

nicht ganz zum Leben, aber er er war und blieb unverheiratet unverheiratet und verstand sich einzurichten.<br />

Zuerst hatte er viele 1 Jahre ahre im "Deutschen Haus" in Stutthof ein Zimmer mit mit Freier Freier Station, Station, denn er er<br />

\\a war ' Gärtner Gärtner aus aus Leidenschaft, Leidenschaft, pflegte pflegte den den Garten Garten und und was was die die Hauptsache Hauptsache war, war, er konnte konnte die Gäste Gäste<br />

in in der der Wirtschaft Wirtschaft so so wunderbar wunderbar unterhalten.<br />

unterhalten.<br />

Als j 1'" meine meine Eltern Eltern 1920 1920 das das Rahnsehe Rahnsche Kaufhaus Kaufhaus übernommen übernommen hatten hatten und und im im "Deutschen "Deutschen Haus" Haus"<br />

gerade kein Inhaber war, zog "Ohm Willems" Willems" zu den gleichen gleichen Bedingungen Bedingungen zu meinen meinen Eltern. Eltern.<br />

V\ Wo 0 "Ohm "Ohm Willems" Willems" den den Garten Garten pflegte, pflegte, war war er er eine eine Sehenswürdigkeit. Sehenswürdigkeit. Er Er fuhr fuhr z.B. z.B. im Sommer Sommer<br />

nach Danzig Danzig oder oder in in den Olivaer Olivaer Schloßgarten Schloßgarten und schrieb sich die die Namen Namen seltener seltener und besonders<br />

schöner Dahlien auf, fuhr im Herbst in die Danziger Stadtgärtnerei, kaufte Dahlienknollen und und hatte<br />

dann im nächsten Sommer Sommer die schönsten und seltensten Dahliensorten in seinem Garten. Einmal Einnlal<br />

hatte er in unserem Garten über 100 verschiedene Dahlien Dahlien mit Namen.<br />

Fur Für die großen Bauembegräbnisse Bauernbegräbnisse machte er Kränze. Für Hochzeiten lieferte er den Brautstrauß,<br />

wofiir w m.r er auch besonders besonders schöne schöne Rosen Rosen hatte. hatte. .<br />

.,Ohln "Ohm Willems" war sehr belesen, sehr selbstbewußt und konnte gut unterhalten, wobei er die<br />

plattdeutsche Sprache besonders pflegte. Viele Anekdoten und eigene Erlebnisse, von ihm frisiert<br />

und ausgeschmückt, ausgeschmückt, erfreuten erfreuten oft seine seine Zuhörer. Zuhörer. War War er er gut gelaunt, gelaunt, konnte konnte er er fürchterlich fürchterlich grob<br />

sein. Das trug ihm auch den Beinamen "Grober Gottlieb" ein.<br />

War schlechtes Wetter, setzte er sich in die Gaststube. Er brauchte nicht lange zu warten, und es<br />

kamen karnen ein paar Bauern herein, setzten sich zu ihm und luden ihn zum Machandel ein.<br />

"Met jedem togereisten togereisten Vengtiner Vengtiner sub sub eck nich", war war meistens seine seine Antwort mit ernstem ernstem Gesicht. Gesicht.<br />

Dabei lechzte er schon nach dem ersten Machandel.<br />

Ein anderes Mal, erzählte "Ohm Willems", als wieder mal eine lustige Gesellschaft zusammensaß,<br />

Jnachte lnachte einer den Vorschlag, einen Hühnerhahn unter einem großen Steintopf zu stecken. Wer mit<br />

einein eineIn Schlag Schlag mit mit dem großen großen Holzhammer Holzhammer den Topf Topf und gleichzeitig gleichzeitig den den Hahn totschlagen totschlagen könne,<br />

brauche seine Zeche nicht zu bezahlen, und wenn der Hahn wegflöge, müsse er zwei zwei Runden extra<br />

geben. Gesagt, Gesagt, getan! Der Steintopf Steintopf wurde besorgt. besorgt. Die Wirtin mußte, so schwer schwer es ihr auch fiel,<br />

den Hahn Halm bringen. bringen. Der Der Halm Hahn wurde unter unter den den Topf gesteckt, gesteckt, und einer, der der sich besonders besonders "kräftig" "kräftig"<br />

fühlte, meinte,<br />

,,111an "man nluß nur kräftig zuschlagen!"<br />

"Kräftig", das Wort benutzte er mehrmals. Er stellte sich in Positur, glaubte schon, mal mal billig<br />

gefeiert zu haben, holte "kräftig" aus, schlug "kräftig" zu, und ... Der Topf war in Scherben, der<br />

Hahn flog mit lautem Geschrei davon! Ist das ein Gelächter gewesen! Und von dem Tage an hieß<br />

der der Mann Mann nur nur noch noch "Ohm "Ohm Kräftig". Kräftig".<br />

Dann D'Ill11 sagte er: "Solange hier noch noch was ist" (und rührte mit dem Daumen), " und du noch vertragen<br />

kannst" kannsf' (faßte sich an den Kopf), "sollst du keine Not leiden", und faßte sich an die die Kehle! Dann<br />

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