TN 43 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV
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Kulm/Chelmno in Richtung<br />
GraudenziGrudzi'l,dz, um unterwegs<br />
noch in SchöneichJSzynych kurz<br />
einen Halt einzulegen, wo heute im<br />
Schatten einer alten, imn1er<br />
katholisch gewesenen Kirche, der so<br />
häufig besprochene "Nickelstein"<br />
nach Umwegen und vergeblichen<br />
V ersuchen, ihn nach Deutschland<br />
auszuführen zu dürfen, schließlich<br />
gelandet ist. Durch das einstige<br />
Schwetz-N euenburger<br />
Siedlungsgebiet der Mennoniten,<br />
ging es schließlich nach<br />
MarienburglMalbork, unserem<br />
Standort für den Rest der Tage. Er<br />
diente als Ausgangspunkt für<br />
weitere gemeinsame Die letzte noch erhaltene ehemalige Mennonitenkirche in<br />
Holzbauweise<br />
Unten1ehmungen ins Große und<br />
Kleine <strong>Werder</strong>, bzw. für solche mit mehr persönlich privatem Bezug nach eigenem Wunsch.<br />
Die eindrucksvoll im historischen Kern wieder aufgebaute ehemalige Ordens- und Hansestadt<br />
Danzig/Gdansk, ist darum für uns eine Besichtigung wert, weil viele Prachtbauten von Baumeistern<br />
und Künstlern gestaltet wurden, die im 16./17. Jh. als "Taufgesinnte" vor Verfolgung in den<br />
Niederlanden und Flandern geflohen, hier wirkten. (Das ist leider zu wenig bekmmt bei uns<br />
Mennoniten!) Zunächst noch öffentlich als "Wiedertäufer, Sakran1entierer und Mennoniten"<br />
beschimpft, werden sie etwa ab 1573 auch vom Rat als "Mennoniten" bezeichnet. Die ehemalige<br />
Mennonitenkirche, am Radauneufer gelegen, ist nicht, wie die wenigen nach dem 2. Weltkrieg noch<br />
erhalten gebliebenen einstigen n1ennonitischen Anbetungsstätten heute in katholischer Hand,<br />
sondern wird von einer Pfingstgemeinde genutzt. Das ist eine evangelikale, charismatisch bewegte<br />
christliche Gemeinschaft, die im überwiegend katholisch geprägten Polen durchaus eine Seltenheit<br />
darstellt.<br />
Ziel dieser Unternehmung war es, wie bereits bei den vorangegangenen Reisen seit 1976, sowohl<br />
der Hamburger, als auch der süddeutschen Gemeinden vom Weiherhof aus, die einstigen<br />
Siedlungsgebiete von Mennoniten in den Niederungen entlang der Weichsel, zwischen Warschau<br />
und deren Mündung in die Ostsee, aufzusuchen. Während die Teilnehmer der ersten Reisen jedoch<br />
vor allem von dem heißen Wunsch beseelt waren, noch einmal die "alte Heimat", die sie 1945 unter<br />
schrecklichen Umständen, durch Flucht und Vertreibung als Folge des Krieges hatten verlassen<br />
müssen, wiederzusehen, hat sich das Anliegen heutiger Teilnehmer versachlicht. Unter den 51<br />
Teilnehmern sind zwar auch noch direkt Betroffene, aber die meisten von ihnen durchlebten jene<br />
Katastrophentage als Kinder oder Jugendliche, schöpfen ihre Kenntnisse von heimatlichem Haus<br />
und Hof und Gemeindeleben wie es "damals" war, überwiegend aus Erzählungen der Alten. Andere<br />
sind inzwischen erneut hier gewesen, haben den heftigen ersten Schmerz überwunden, nicht selten<br />
freundliche Beziehlmgen geknüpft zu den heutigen polnischen Bewohnern ihrer Häuser und Höfe,<br />
die sie in der Regel gastfreundlich und interessiert aufnehmen. (Besonders Polen, die damals selbst<br />
ihre Heimat verlassen mußten, weil ihre Wohngebiete im Osten Polens an die Sowjetunion<br />
abgetreten werden mußten im Zuge der großen Verschiebung Polens nach Westen, zeigen<br />
Verständnis und Sympathie für "Heimwehtouristen").<br />
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