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TN 43 - Gemeinnütziger Verein Tiegenhof - Kreis Großes Werder eV

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Vier Säulen an der Traufseite der Vorlaube und vier an der Seite tragen das Querhaus. Über den<br />

Säulen, leicht verwittert, in runder Schrift: "CORNELIUS JANSSON, BA UHERR, ANNO 1802<br />

PETER LOEWEN, BA UMEISTER". Diese Inschrift wiederholt sich über der Doppeltür am<br />

Haupthaus, nur daß hier, da die notwendige Länge fehlt, am Ende P. L. B. M. für den Baumeister<br />

steht. Vom Baumeister Peter Loewen stammen auch das Haus Brucks in Marienau/Marynowy<br />

(1803) und weitere Hausbauten In Orloff/Orlowo, Fürstenwerder/Zulawki und Klein<br />

Lesewitz/Lasowice Male.<br />

Vor dem Eingang hatte sich der Bernsteinchor - 10Damenstimmen und eine Männerstimme -<br />

aufgestellt und begrüßte unsere Reisegruppe mit einem lustigen Ständchen. Auch der Veranstalter<br />

der Reise, Julius Hinz, ließ es sich nicht nehmen, mit Leierkasten und einem kräftigen warmen<br />

Bariton schwungvoll und gekonnt ein Hoch auf das Jubiläum zu singen.<br />

Mit Schmunzeln nahm die<br />

Gästeschar die Vorwarnung von Dr.<br />

Klaus J ansson auf, nun dem Gesang<br />

einen mehrstündigen Fachvortrag<br />

über die Familie Jansson folgen zu<br />

lassen. Ihm zur Seite stand Boleslaw<br />

Klein aus <strong>Tiegenhof</strong>, der für die<br />

polnischen Ehrengäste die knappen<br />

Ausführungen übersetzte. Und so<br />

lange dauerte der Ausflug in die<br />

Genealogie nicht.<br />

Zunächst wurde das Haus<br />

vorgestellt.<br />

"Es ist das Stammhaus unserer<br />

heute recht großen Sippe. Alle<br />

Angehörigen dieser Sippe haben bis<br />

1945 hier im Raume Danzig - Dr. Klaus Jansson erzählt aus der Familiengeschichte<br />

Elbing - Marienwerder gelebt. Sie<br />

waren, von wenigen Ausnahmen abgesehen, als Landwirte tätig. Alle Nachkommen des Bauherrn<br />

Cornelius Jansson haben 1945 ihre <strong>Werder</strong>-Heimat verlassen. Die Gejlüchteten oder Vertriebenen<br />

bzw. ihre Nachkommen leben heute in der Bundesrepublik Deutschland, in den <strong>Verein</strong>igten Staaten<br />

von Amerika, in Kanada und in Argentinien.<br />

Dieses Haus hat in unserer Sippe einen Namen: wir sprechen vom" Tieger Haus ", wenn wir dieses<br />

Haus meinen. "Tieger Haus (( deshalb, weil dieser Hof bis 1945 zur Gemarkung Tiege gehört hat,<br />

und die Jansson-Familien, die auf diesem Hof lebten, hießen demzufolge in unserer Sippe" die<br />

Tieger ". Heute gehört der Hof ja zur Gemeinde Orloff. "<br />

Im Jahre 1797 heiratete der 26jährige Cornelius Jansson (* 1771, Einlage + 1849) in den Tieger Hof<br />

ein, zu dem damals 80 ha Acker und Wiesen gehörten. Fünf Jahre später konnte dieser heute unter<br />

Denkmalschutz stehende Bau aufgeführt werden. Die Finanzierung stand auf sicheren Füßen, die<br />

Erträge des Hofes gingen für gutes Geld u.a. nach Elbing, <strong>Tiegenhof</strong> und Danzig. Nichts deutete<br />

1802 auf kriegerische Zeiten hin, nur im weit entfernten Westen begann Napoleon Europa unter<br />

seine Verwandten aufzuteilen. Die ersten Franzosen rückten erst im Januar des Jahres 1807 in<br />

Marienburg ein, im <strong>Werder</strong> hausten sie 22 Monate wie die "Heuschrecken" wie Heinrich Lepp, ein<br />

Augenzeuge, schrieb.<br />

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