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Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg

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Impressum<br />

Schriftenreihe des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong>, Nr. 6<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />

Dienstsitz Frankfurt (Oder)<br />

Gerhard-Neumann-Straße 2/3<br />

15236 Frankfurt (Oder)<br />

Telefon: (0335) 5217-0<br />

Telefax: (0335) 5217 120<br />

E-Mail: poststelle@llb.brandenburg.de<br />

Internet: www.landeslabor.brandenburg.de<br />

Druck:<br />

Landesamt für Verbraucherschutz,<br />

Landwirtschaft und Flurneuordnung<br />

Am Halbleiterwerk 1<br />

15236 Frankfurt (Oder)<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Vorwort<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> war wiederum für das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> (LLB) als ressort-, fach- und medien-übergreifender<br />

Dienstleistungserbringer für Politik, Behörden, Bürger und Verbände eine anspruchsvolle Herausforderung aus gesellschaftlicher<br />

und fachlicher Sicht.<br />

Die Umsetzung des „Laborkonzeptes 2009“ auf der Grundlage der Personalentwicklungsplanung der Landesregierung<br />

erforderte die Verlagerung von Aufgaben an die struktursicheren Laborstandorte, vornehmlich an den Dienstsitz in<br />

Frankfurt (Oder), die Straffung der Labororganisation im Zusammenhang mit einem Interessenbekundungsverfahren<br />

für alle Beschäftigte, die Schließung von Laborstandorten sowie die Übernahme der Umweltprobenahme aus dem<br />

Landesumweltamt <strong>Brandenburg</strong>, die Überführung der Mastitisuntersuchungen an den LKV <strong>Brandenburg</strong> und die Vergabe<br />

von einigen Umweltuntersuchungen an Dritte. Diese Verwaltungsmodernisierung im LLB unter dem Druck einer<br />

40 %igen Personalreduzierung ohne Verzicht auf die EU- und bundesrechtlich erforderlichen amtlichen Untersuchungs-<br />

und Bewertungsaufgaben war nur gemeinsam mit den Interessenvertretungen und durch das bewusste Mitwirken<br />

aller Beschäftigten möglich. Die inhaltlichen Grundlagen dazu bildeten im Vorfeld eine umfassende Aufgabenkritik<br />

und eine Schwachstellenanalyse aller Labor- und Geschäftsprozesse mit externer Beratung.<br />

Der nächste grundlegende Strukturwandel für das LLB steht ab 01.01.2009 an. Durch die Landesregierungen von<br />

<strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong> wurde die Fusion des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> und des Instituts für Lebensmittel, Arzneimittel<br />

und Tierseuchen (ILAT) aus dem <strong>Berlin</strong>er Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben (BBGes) zum <strong>Landeslabor</strong><br />

<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> auf der Grundlage eines Staatsvertrages beschlossen. Die zukünftige Anstalt öffentlichen<br />

Rechts bündelt alle amtlichen Laboraufgaben der Gebiete des Verbraucherschutzes, des Veterinärwesens, des Umweltschutzes,<br />

der landwirtschaftlichen Bereiche und der Geologie in dem Lebens- und Wirtschaftsraum <strong>Berlin</strong>-<br />

<strong>Brandenburg</strong>. Zahlreiche innovative Entwicklungen und fachlich-wirtschaftliche Synergien für alle Beteiligten in den<br />

Laboren, den Behörden und der Politik werden mit diesem Schritt erwartet. Derzeit werden alle Voraussetzungen<br />

durch einen Aufbaustab und verschiedene Arbeitsgruppen unter Beteiligung der Fach- und Interessenvertreter von<br />

LLB und ILAT geschaffen, um den Start der gemeinsamen Laboreinrichtung Anfang 2009 optimal vorzubereiten.<br />

Die Kompetenzbereiche des LLB waren auch <strong>2007</strong> neben den vielfältigen planmäßigen Untersuchungsaufgaben<br />

durch Sonderaktionen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr gefordert. Mit den umfangreichen Überwachungs- und<br />

Handelsuntersuchungen zur Blauzungenkrankheit ab Frühjahr <strong>2007</strong> und drei Fällen von Vogelgrippe in kleineren<br />

Hühnerhaltungen <strong>Brandenburg</strong>s am Jahresende standen die tierseuchendiagnostischen Fachbereiche abermals im<br />

öffentlichen Interesse. Die präventive strahlenanalytische Begleitung des Reaktortransports aus dem KKW Rheinsberg<br />

in das Aufbereitungswerk Greifswald erfolgte durch die Strahlenschutz-Messstellen des LLB. Durch Mitwirkung<br />

bei der Verfolgung von Lebensmittelskandalen und bei der Aufklärung von Umweltskandalen stand das LLB stets im<br />

Fokus der öffentlichen Wahrnehmung als kompetente und effiziente <strong>Brandenburg</strong>er Untersuchungseinrichtung. Mit<br />

dem Besuch des Oberbürgermeisters von Frankfurt (Oder) am Dienstsitz des <strong>Landeslabor</strong>s konnte eine engere Verbindung<br />

zur Regionalpolitik entwickelt werden.<br />

Gemeinsam mit der Landestierärztekammer <strong>Brandenburg</strong> wurden seit Anfang <strong>2007</strong> als neues Fortbildungsangebot für<br />

Praxis, Behörden und Verbände die „<strong>Brandenburg</strong>er Fachgespräche“ kreiert. Damit beteiligt sich das LLB auch im<br />

wissenschaftlichen Bildungsbereich.<br />

Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> soll einen komplexen Überblick zu dem Gesamtspektrum<br />

der Aufgaben und Tätigkeiten geben und sachlich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen und<br />

fachlich-rechtlichen Begutachtungen in Kombination mit der Leistungsfähigkeit und dem Engagement aller Sachverständigen,<br />

Labor- und Servicemitarbeiter vermitteln.<br />

Unseren Partnern in den Ministerien, in den Landesämtern und in den kommunalen Behörden sowie in Wirtschaft und<br />

Verbänden möchte ich für ihr Vertrauen und ihre stets schöpferisch-kritische Wegbegleitung danken. Für die in allen<br />

Bereichen des LLB geleistete fachliche und Verwaltungsarbeit sowie für die in den Modernisierungs- und Umstrukturierungsprozess<br />

eingebrachten Ideen und konstruktiven Vorschläge sei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres<br />

<strong>Landeslabor</strong>s herzlich gedankt.<br />

Frankfurt (Oder), im Juni 2008 Prof. Dr. habil. Roland Körber<br />

Direktor<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

1


2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Seite<br />

Vorwort 1<br />

Inhaltsverzeichnis 2<br />

Verzeichnis der Abkürzungen 5<br />

1 Das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> im Berichtsjahr 9<br />

1.1 Service und Steuerung 10<br />

1.2 Personal im <strong>Landeslabor</strong> 11<br />

1.3 Ausstattung und Investitionen 11<br />

2 Ausgewählte Aspekte der Untersuchungstätigkeit 12<br />

2.1 Untersuchung von Mohn und mohnhaltigen Backwaren auf Gehalte an Morphin 12<br />

2.2 Transport des Reaktordruckbehälters aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg 13<br />

3 Tätigkeitsberichte der Kompetenzbereiche 20<br />

3.1 Diagnostik von Tierseuchen, Tierkrankheiten und Zoonosen 20<br />

3.1.1 Anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflichtige Tiererkrankungen 20<br />

3.1.1.1 Transmissible Spongiforme und Bovine Spongiforme Ezephalopathien (TSE/BSE) 20<br />

3.1.1.2 Virus der Aviären Influenza (AIV) , Klassische Geflügelpest 21<br />

3.1.1.3 Virus der Blauzungenkrankheit (BTV) 22<br />

3.1.1.4 Virus der Bovinen Virusdiarrhoe / Mucosal Disease (BVD/MD) 22<br />

3.1.1.5 Klassische Schweinepest 22<br />

3.1.1.6 Chlamydien-Infektionen 23<br />

3.1.1.7 Virologische Untersuchungen von Fischen 23<br />

3.1.1.8 Tollwut 24<br />

3.1.2 Serologie und Virologie 24<br />

3.1.3 Pathologie und Histologie 26<br />

3.1.4 Bakteriologische und Mykologische Untersuchungen 26<br />

3.1.5 Parasitologische Untersuchungen 26<br />

3.1.6 Diagnostik von Mastitits-Erregern 27<br />

3.1.7 Molekularbiologische Diagnostik 28<br />

3.2 Untersuchung von Lebensmitteln, Wein, Kosmetika und Bedarfsgegenständen 29<br />

3.2.1 Gesamtübersicht 29<br />

3.2.2 Beanstandungsgründe in den Warengruppen, allgemein 29<br />

3.2.3 Spezielle Untersuchungsfelder 47<br />

3.2.3.1 Untersuchung von Lebens- und Futtermitteln auf gentechnische Veränderungen 47<br />

3.2.3.2 Nitratgehalte in ungewaschenen und gewaschenen Salat- und Gemüseproben 48<br />

3.2.3.3 Mykotoxine 50


3.2.3.4 Toxische Elemente 51<br />

3.2.3.5 Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln 51<br />

3.2.3.6 Biogene Amine 54<br />

3.2.3.7 Bestrahlte Lebensmittel 54<br />

3.2.3.8 PCDD / PCDF und PCB 54<br />

3.3. Mikrobiologische Untersuchungen von Lebensmittel 55<br />

3.3.1 Mikrobiologische Untersuchungen von Hygienekontrollproben 55<br />

3.3.2 Salmonella-Nachweise aus Lebensmitteln 55<br />

3.3.3 Untersuchungen bei Erkrankungsfällen 56<br />

3.4 Projekte und Programme 57<br />

3.4.1 Bundesweites Lebensmittelmonitoring 57<br />

3.4.2 Nationaler Rückstandskontrollplan 58<br />

3.4.3 Dioxin- / PCB-Monitoring 60<br />

3.4.4 Bundesweite Überwachungsprogramme 60<br />

3.4.5 Landesuntersuchungsprogramm "Döner" 64<br />

3.5 Landwirtschaftliche Untersuchungen 64<br />

3.5.1 Amtliche Futtermittelkontrolle 65<br />

3.5.2 Amtliche Düngemitteluntersuchungen 68<br />

3.5.3 Amtliche Untersuchungen zum Pflanzenschutz 68<br />

3.5.4 Untersuchungsschwerpunkte für fachbehördliche Aufgaben 69<br />

3.6 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft, des Wassers und des Bodens 71<br />

3.6.1 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft 71<br />

3.6.2 Untersuchungen zur Wasserqualität 72<br />

3.6.2.1 Untersuchungen im Bereich der Fließgewässer 73<br />

3.6.2.2 Untersuchungen im Bereich der Seen 74<br />

3.6.2.3 Untersuchungen des Grundwassers 75<br />

3.6.2.4 Untersuchungen im Bereich Abwasser 76<br />

3.6.3 Untersuchungen im Bereich Boden / Altlasten / Abfall / Geologie 76<br />

3.6.4 Amtliche Kontrollen, Amtshilfen 78<br />

3.7 Untersuchungen der Strahlenmessstellen des Landes <strong>Brandenburg</strong> 79<br />

3.7.1 Technische Ausstattung 79<br />

3.7.1.1 Messstelle Oranienburg 79<br />

3.7.1.2 Messstelle Frankfurt (Oder) 79<br />

3.7.2 Messungen zur Überwachung der Umweltradioaktivität 81<br />

3.7.3 Überwachung kerntechnischer Anlagen 82<br />

3.7.4 Amtliche Lebensmittelüberwachung 83<br />

3.7.5 Nukleare Gefahrenabwehr/Nachsorge 83<br />

4 Qualitätsmanagement 84<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

3


4<br />

5 Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten 86<br />

5.1 Mitarbeit in Gremien, Fachgruppen und Arbeitskreisen 86<br />

5.2 Wissenschaftliche Beiträge, Poster und Veröffentlichungen 91<br />

5.3 Aus- und Weiterbildung 94<br />

5.3.1 Lehr- und Ausbildungaufträge 94<br />

5.3.2 Betreuung von Praktikanten und Auszubildenden im <strong>Landeslabor</strong> 94<br />

5.4 Gäste im <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> 95<br />

6 Anhang 97<br />

6.1 Organigramm des <strong>Landeslabor</strong>s 97<br />

6.2. Tabellenanhang mit den Tabellen: 98<br />

A-1 Nachweis von Erregern meldepflichtiger Tierkrankheiten aus Tierkörpern, Organen, klinischem<br />

Material<br />

A-2 Einsendungen von Tierkörpern / Organen nach Tieraren 99<br />

A-3 Differentialdiagnostisch bedeutsame Tierkrankheiten<br />

(Nachweise aus Tierkörpern/Organeinsendungen als Hauptbefunde)<br />

A-4 Molekularbiologische Untersuchungen auf Erreger von Tierkrankheiten, Tierseuchen<br />

und Zoonosen im Jahr <strong>2007</strong> im Vergleich mit den Vorjahren<br />

A-5 Untersuchung von Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Bedarfsgegenständen,<br />

kosmetische Mittel<br />

A-6 Beanstandungen von Lebensmittel 104<br />

A-7 Beanstandungen von Weinerzeugnissen 105<br />

A-8 Beanstandung von Bedarfsgegenständen 105<br />

A-9 Beanstandungen von kosmetischen Mitteln 105<br />

A-10 Codierung der Beurteilungsgründe 106<br />

A-11 Schwermetalle in Lebensmitteln 108<br />

A-12 Höchstmengenüberschreitungen an PSM bei pflanzlichen Lebensmitteln <strong>2007</strong> 109<br />

A-13 Nachgewiesene Serovare der Salmonellen in Lebensmitteln (gruppiert) 111<br />

A-14 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern, Schweinen, Schafen,<br />

Ziegen, Pferde<br />

A-15 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Geflügel, Kaninchen 113<br />

A-16 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Fischen, Eiern, Honig, Wild 114<br />

A-17 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Milch 115<br />

A-18 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern und Schweinen<br />

aus Erzeugerbetrieben<br />

A-19 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Gefügel<br />

aus Erzeugerbetrieben<br />

A-20 Untersuchungsparameter für die amtliche Futtermittelkontrolle 117<br />

A-21 Anzahl der <strong>2007</strong> untersuchten Proben im Vergleich zu den Vorjahren 118<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

98<br />

100<br />

102<br />

103<br />

112<br />

116<br />

116


Verzeichnis der Abkürzungen<br />

AAS Atomabsorptionsspektrometrie<br />

AbfKlärV Klärschlammverordnung<br />

ADF säurelösliche Faser<br />

AG Arbeitsgruppe<br />

AKS Akkreditierungsstelle<br />

ALS Arbeitskreis lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des BLV<br />

ALTS Arbeitskreis Lebensmittelhygienischer Tierärztlicher Sachverständiger<br />

AOX adsorbierbare organisch gebundene Halogene<br />

APP Actinobacillose<br />

ARfD Akute Referenzdosis<br />

ARGE-Elbe Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe<br />

AVV Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />

BBodschV Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung<br />

BBGes <strong>Berlin</strong>er Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben<br />

BD Border Disease<br />

BEFFE Bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß<br />

BfR Bundesamt für Risikobewertung<br />

BHV Bovine Herpesviren(1-4)<br />

BKF Bösartiges Katarrhalfieber<br />

BLAPS Bund / Länder-Arbeitsgruppe Pflanzenschutz-und Schädlingsbekämpfungsmittelrückstände<br />

BLB <strong>Brandenburg</strong>ischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen<br />

BLV Bovines Leukosevirus<br />

BRSV Bovines Respiratorisches Synzytial-Virus<br />

BSB Biochemischer Sauerstoffbedarf<br />

BSE Bovine Spongiforme Enzephalopathie<br />

BU Bakteriologische Fleischuntersuchung<br />

BÜP Bundesweites Überwachungsprogramm<br />

BVD Bovine Virusdiarrhoe (MD/VD)<br />

BVL Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />

CAE Caprine Arthritis-Encephalitis (Ziege)<br />

ChemG Chemikaliengesetz<br />

ChemVerbotsV Chemikalienverbotsverordnung<br />

Cl. Clostridium<br />

CKW Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

CSB Chemischer Sauerstoffbedarf<br />

DFG Deutsche Forschungsgesellschaft<br />

DGHM Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />

DANN Deoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure)<br />

DüVO Düngeverordnung<br />

DON Deoxynivalenol<br />

E. Escherichia<br />

EAV Equines Arteritis Virus<br />

EBL European Bat Lyssavirus<br />

ECD Elektroneneinfangdetektor<br />

EDS Egg Drop Syndrome<br />

EHV Equines Herpes Virus<br />

EIA Enzym-Immuno-Assay<br />

ELISA Enzyme-Linked Immunosorbent Assay<br />

ELOS enzymlösliche organische Substanz<br />

Fa. Firma<br />

FACS Durchflusszytometrie (Fluorescence Activated Cell Sorting)<br />

FB Fachbereich<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

5


6<br />

FDA Food and Drug Administration<br />

FID Flammenionisationsdetektor<br />

FMV Futtermittelverordnung<br />

GC Gaschromatograph(ie)<br />

GC-MS Gaschromatograph, gekoppelt mit Massenspektrometer<br />

GC-MSD Gaschromatograph mit massenselektivem Detektor<br />

GC-MS-TOF Flugzeitmassenspektrometer (GC-MS-Time-of-flight)<br />

GDCh Gesellschaft Deutscher Chemiker<br />

GGVSE Gefahrguttransportverordnung Straße/Eisenbahn<br />

GVO Gentechnisch veränderter Organismus<br />

HFT Hohenheimer Futterwert-Test<br />

HMF Hydroxymethyl-furfural<br />

HPLC Hochdruckflüssigchromatographie<br />

ICP Atomspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (Inductively Coupled Plasma)<br />

ICP OES optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma<br />

IHK Industrie- und Handelskammer<br />

IHN Infektiöse hämatopoetische Nekrose der Salmoniden<br />

IMIS Integriertes Mess- und Informationssystem<br />

ISA ansteckende Blutarmut der Lachse<br />

IPN Infektiöse Pankreasnekrose<br />

ILAT Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen, <strong>Berlin</strong><br />

KbE Koloniebildende Einheit<br />

KBR Komplementbindungsreaktion<br />

KHV Koi-Herpes-Virus<br />

KLR Kosten-Leistungs-Rechnung<br />

KKW Kernkraftwerk<br />

KSP Klassische Schweinepest<br />

KÜP Koordiniertes Überwachungsprogramm<br />

L Lebensmittel<br />

L. Listeria<br />

LAGA Länderarbeitsgemeinschaft Abfall<br />

LC-MS Flüssigchromatographie mit massenselektivem Detektor<br />

LChG Lebensmittelchemische Gesellschaft in der GdCh<br />

LFE Landesforstanstalt Eberswalde<br />

LFGB Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch<br />

LMKV Lebensmittel-Kennzeichnungs-Verordnung<br />

LVLF Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Frankfurt (Oder)<br />

LUA Landesumweltamt<br />

MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration<br />

MCPD Monochlorpropandiol<br />

MD Mucosal Disease<br />

MHD Mindesthaltbarkeitsdauer<br />

MLUV Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

MS Massenspektrometrie<br />

ND Newcastle Disease<br />

NDF neutral lösliche Faser<br />

NDV Newcastle Disease Virus<br />

NemV Nahrungsergänzungsmittelverordnung<br />

NKP Nationales Kontrollprogrammm Futtermittelsicherheit<br />

NKV Nährwertkennzeichnungsverordnung<br />

NOKO Norddeutsche Kooperation der Länder BE, BB, HH, HB, MV, NI und SH<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


ODL Ortsdosisleistung<br />

OPC Oligomere Proantho Cynine<br />

PAK polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

PCB polychlorierte Biphenyle<br />

PCP Pentachlorphenol<br />

PCR Polymerase Kettenreaktion<br />

PCV Porcines Circovirus<br />

PHV Porcines Herpesvirus<br />

PI Parainfluenza<br />

PMV Paramyxovirus<br />

PPV Porcines Parvovirus<br />

PrP Prion-Protein<br />

PRRS Seuchenhafter Spätabort der Schweine<br />

PSM Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

PVC Polyvinylchlorid<br />

PWS pharmakologisch wirksame Substanzen<br />

QM Qualitätsmanagement<br />

QUID mengenmäßige Angabe von Zutaten („Quantitative Ingredients Declaration“)<br />

R. Riemerella<br />

REI Richtlinie zur Emmissions- und Immissionsüberwachung<br />

RIA Radioimmunoassay<br />

RID Regelung zur internationalen Beförderung gefährlicher Güter im Schienenverkehr<br />

RL Richtlinie<br />

S. Salmonella<br />

SET Staphylokokkenenterotoxin<br />

SCF Scientific Committee on Food<br />

spp. Spezies<br />

StrSchV Strahlenschutzverordnung<br />

StrVG Strahlenschutzvorsorgegestz<br />

SVC Frühjahrsvirämie der Karpfen (Spring Viremia of Carp)<br />

TLB Transport- und Lagerbehälter<br />

TOC gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (total organic carbon), Summenparameter<br />

TRRL Transport and Road Research Laboratory<br />

TS Trockensubstanz<br />

TSE Transmissible Spongiforme Enzephalopathien<br />

U Umwelt<br />

UPLC Ultra Performance Liquid Chromatography<br />

VDLUFA Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten<br />

VHS Virale Hämorrhagische Septikämie (Forellen)<br />

VO Verordnung<br />

VOC Volatile Organic Compounds<br />

VTEC Verotoxinbildende Escherichia coli<br />

WHO Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization)<br />

WRRL Wasser-Rahmen-Richtlinie<br />

Y. Yersinia<br />

ZZulV Zusatzstoff-Zulassungsverordnung<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

7


8<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


1 Das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> im Berichtsjahr<br />

Potsdam, Pappelallee<br />

Potsdam, Templiner Straße<br />

Potsdam, <strong>Berlin</strong>er Straße<br />

Oranienburg, Sachsenhausener Str. Frankfurt(Oder), Gerh.-Neumann-Str.<br />

Oranienburg Dienstsitz Frankfurt (Oder),<br />

Gerhard-Neumann-Straße<br />

Frankfurt(Oder), Müllroser Chaussee<br />

Frankfurt(Oder), Müllroser Chaussee<br />

Kleinmachnow, Stahnsdorfer Damm Cottbus, Markgrafenmühle<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

9


10<br />

1.1 Service und Steuerung<br />

Im <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> bestand im Jahre <strong>2007</strong> eine wesentliche Aufgabe darin, die Einnahme der neuen Struk-<br />

tur des LLB zum 1.1.<strong>2007</strong> aktiv zu begleiten. Von ursprünglich 408 Stellen musste eine leistungsstarke Struktur mit<br />

insgesamt 246 Stellen entwickelt werden. Erklärtes Ziel war, alle Kernkompetenzen im LLB zu erhalten. Neben der<br />

Festlegung, die Liegenschaften in Cottbus-Markgrafenmühle und Potsdam-Pappelallee zu schließen, mussten techni-<br />

sche Anpassungsmaßnahmen an den verbleibenden Standorten geplant und realisiert werden. Naturgemäß sind dies<br />

in einem Laborbereich kostenintensive und technisch aufwändige Prozesse. Aufgaben konnten jedoch gebündelt und<br />

Abläufe gestrafft werden. Im Ergebnis wird dadurch das LLB wirtschaftlicher arbeiten und den Einsparauflagen somit<br />

gerecht. Im Rahmen der Konzeption wurde festgelegt, dass eine Reihe von Labor begleitenden Aufgaben durch Part-<br />

ner im öffentlichen Bereich oder durch Firmen erledigt werden sollen. Die Übergabe der Mastitisuntersuchungen an<br />

den Landeskontrollverband in Waldsieversdorf erforderte auch eine Regelung zur Probenlogistik. Des Weiteren wur-<br />

den erste Vorbereitungen zur externen Vergabe der Zentralen Probenannahme, der Spülküche sowie der Hausmeis-<br />

ter- und Technikdienste getroffen. Die Wahrnehmung der Probennahme “Wasser“ im südlichen <strong>Brandenburg</strong> durch<br />

eine fachkundige Firma hat sich bewährt.<br />

Im Laborbereich Potsdam-Templiner Straße konnten umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen als Voraussetzung<br />

für die Zusammenführung von zwei Fachbereichen an diesem Standort erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

In vertrauensvoller Abstimmung mit der Personalvertretung wurde eine Dienstvereinbarung geschlossen, die die<br />

personelle Umsetzung der neuen Struktur regelt. In der Praxis hat sich diese Vereinbarung, die auch sozialbegleiten-<br />

de Maßnahmen enthält, gut bewährt.<br />

Unter der Leitung des Bereiches Service und Steuerung wurde in Zusammenarbeit mit einer Beratungsfirma eine<br />

Prozessanalyse für das LLB und das Projekt zur Einführung eines neuen Laborinformations- und Managementsys-<br />

tems (LIMS) erfolgreich durchgeführt. Mit Blick auf die geplante Fusion mit dem ILAT <strong>Berlin</strong> wurde ein Anpassungspro-<br />

jekt zur Einführung eines gemeinsamen LIMS in <strong>Brandenburg</strong> und <strong>Berlin</strong> aufgesetzt.<br />

Weitere Arbeitsschwerpunkte der Service-Bereiche waren entsprechend der nachstehenden Übersicht:<br />

� die Personelle Umsetzung der neuen Struktur durch ein Interessenbekundungsverfahren auf der<br />

Grundlage einer mit der Personalvertretung abgeschlossenen Dienstvereinbarung<br />

� der Beginn der Auflösung von Liegenschaften<br />

� Verhandlungen mit dem BLB zur Übernahme des Kurierdienstes<br />

� die Begleitung umfangreicher Baumaßnahmen und technischer Anpassungen.<br />

� die intensive Zusammenarbeit mit der NOKO im Bereich Verrechnung und gemeinsame Beschaffungen<br />

� Finanzwirtschaft mit Augenmaß bei gleichzeitiger hoher Investitionsquote<br />

� die Erarbeitung einer eigenständigen Gebührenordnung auf der Basis der Kosten-Leistungs-Rechnung<br />

� die Lösung schwieriger Personalangelegenheiten<br />

� die Fortführung der Personalakteninventur<br />

� die Absicherung des Kurierdienstes<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


� die Organisation von Beräumungsaktionen für mehrere Liegenschaften<br />

� die Entwicklung einer Barcode-gestützten Inventur<br />

1.2 Personal im <strong>Landeslabor</strong><br />

Zum 31.12. <strong>2007</strong> hatte das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> folgenden Personalbestand:<br />

Tabelle 1-1: Personalübersicht<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter 53<br />

Laborpersonal und sonstiges Fachpersonal 209<br />

Mitarbeiter in Verwaltung und technischem Dienst 43<br />

Laborleitung einschließlich<br />

Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />

4<br />

Gesamt<br />

zusätzlich:<br />

309<br />

Auszubildende (Biologielaboranten) 4<br />

Praktikanten der Lebensmittelchemie 3<br />

1.3 Ausstattung und Investitionen<br />

Im Berichtsjahr konnten folgende durch das <strong>Landeslabor</strong> folgende Investitionen und Anschaffungen realisiert werden:<br />

� 1 Motorisiertes Rotationsmikrotom mit Schnitttransfersystem, Fa. Mikrom<br />

� 3 Ultra-Tiefkühlschränke, Fa. Sanyo<br />

� Umrüstung eines Lissy-Pipettierautomaten<br />

� 1 ELISA Plattenreader (incl. Software)<br />

� 1 Nukleinsäureextraktionsgerät KingFisher ml<br />

� 1 Maschine zur automatischen Nukleinsäureextraktion<br />

� 1 Stickstoffbestimmungsgerät<br />

� 1 Gaschromatograph mit MSD und large-volume Injektion<br />

� 1 Fluoreszenzdetektor<br />

� 1 Säulenmanager für das LC-MS-MS Quattro Premier-XE<br />

� 2 Geräte zur automatischen Lösungsmittelentfernung<br />

� Informationstechnik (Enterasysmodule / Serverschrank)<br />

� Anpassung des LDIS-LIMS an neue Schnittstelle<br />

� Labormöblierungen<br />

� LIMS-Projekt / Feinkonzept<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

11


12<br />

2. Ausgewählte Aspekte der Untersuchungstätigkeit<br />

2.1 Untersuchung von Mohn und mohnhaltigen Backwaren auf Gehalte<br />

an Morphin<br />

Schon 2005 warnte das BfR vor schweren gesundheitlichen Schäden beim Verzehr bzw. bei der Verwendung von<br />

stark morphinhaltigem Mohn. Eine Mutter hatte ihrem Kind Milch gegeben, die sie aus einer Mischung von Mohn und<br />

Milch hergestellt und mit Honig angereichert hatte. Der Verbrauch an Mohn in Deutschland liegt in etwa bei<br />

8.000 Tonnen Mohn zu Back- und Speisezwecken. Der Bedarf wird ausschließlich durch Importe gedeckt. Wichtigste<br />

Erzeugerländer sind die Türkei, Tschechien, Ungarn und Australien. Der Anbau von Schlafmohn ist in Deutschland<br />

gemäß Betäubungsmittelgesetz auch als Zierpflanze mit Ausnahme ausdrücklich zugelassener Sorten nicht erlaubt.<br />

Mohnsamen enthalten nur Spuren der Opiumalkaloide, können im Zuge der Gewinnung jedoch erheblich durch den<br />

stark morphinhaltigen Milchsaft kontaminiert werden.<br />

Abbildung 2-1: Morphin<br />

Im Berichtszeitraum ist daher eine größere Anzahl Proben von Backmohn und mohnhaltigen Backwaren im Rahmen<br />

des bundesweiten Überwachungsplans auf den Gehalt an Morphin untersucht worden. Eine gesetzlich geregelte<br />

Höchstmenge existiert innerhalb der EU ausschließlich in Ungarn (30 mg/kg). Das BfR schlägt einen Richtwert von<br />

4 mg/kg Mohn und eine Toleranz bis 20 mg/kg bei Weiterverarbeitung für die Beurteilung vor. Die Festsetzung eines<br />

EU-einheitlichen Grenzwertes steht noch aus.<br />

Vorgelegt wurden insgesamt 33 Proben Mohnsaat und 26 Proben mohnhaltigen Kuchens bzw. Fertigbackmassen. Die<br />

Ware ist vorwiegend im Großhandel bzw. in Bäckereien entnommen worden. Die Risikobewertung des BfR schließt<br />

bei der Empfehlung des genannten Richtwertes Erzeugnisse zur Abgabe an weiterverarbeitende Betriebe ausdrück-<br />

lich mit ein. Bis zu einem Gehalt von 20 mg/kg wird angeregt, dass den Herstellern der verzehrsfertigen Lebensmittel<br />

für jede Mohnsamencharge die maximal einsetzbare Menge an Mohn pro Portion ausgewiesen werden sollte.<br />

In einer Probe Mohnsamen wurde ein Gehalt von 320 mg/kg Morphin nachgewiesen. Dieser Wert übersteigt den emp-<br />

fohlenen Richtwert um ein Vielfaches. Bei Aufnahme verzehrsüblicher Mengen der untersuchten Saat werden medizi-<br />

nisch-therapeutische Dosen an Morphin erreicht, die mit Nebenwirkungen einher gehen können. Symptome wie Übel-<br />

keit, Erbrechen, Benommenheit, Atemdepression und Herzkreislaufeffekte werden beschrieben. Die genannte Probe<br />

war somit als gesundheitsschädlich und als nicht sicher i. S. des Lebensmittelrechts anzusehen. Gleichwohl ist be-<br />

kannt, dass Zubereitungsvorgänge wie das Waschen der Saat und das Backen selbst den Gehalt an Morphin deutlich<br />

verringert, wie auch der im nachfolgenden Diagramm dargestellte Versuch zeigt.


350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

mg/kg<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Abbildung 2-2: Morphingehalte in einem kontaminierten Mohn nach verschiedenen Behandlungen<br />

Entsprechend wundert es nicht, dass bei den untersuchten Backwaren durchweg kein Morphin nachweisbar war,<br />

obwohl die jeweils mit vorgelegte Ausgangssaat Gehalte bis 20 mg/kg aufwies. Von allen 33 Mohnproben enthielten<br />

lediglich drei Proben Gehalte oberhalb 20 mg/kg. Der oben dargestellte signifikant hohe Einzelgehalt ist somit als<br />

Ausreißer anzusehen, der die Überwachung dieser Warenart durchaus rechtfertigt. Obwohl in den Mohn-Proben fast<br />

durchweg Alkaloid-Gehalte nachgewiesen wurden, zeigte sich nach den hier durchgeführten Untersuchungen jedoch<br />

insgesamt das Bild eines überschaubaren Risikos.<br />

2.2 Transport des Reaktordruckbehälters des stillgelegten Kernkraftwerkes<br />

Rheinsberg in das Zwischenlager Nord<br />

Im Oktober <strong>2007</strong> wurden durch das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> (Strahlenmessstelle Oranienburg) behördliche radiolo-<br />

gische Kontrollmessungen am transportbereitgestellten Reaktordruckbehälter des stillgelegten KKW Rheinsberg<br />

(KKR) vorgenommen. Mit diesen Messungen wurde die Einhaltung der Grenzwerte entsprechend der Gefahrgutver-<br />

ordnung als Voraussetzung für den Abtransport des Reaktordruckbehälters kontrolliert. Der Transport wurde unter<br />

großer Anteilnahme der Öffentlichkeit am 30.10. <strong>2007</strong> auf dem Schienenweg vom Standort des KKW Rheinsberg<br />

zum Zwischenlager Nord bei Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) durchgeführt.<br />

Im Norden des Landes <strong>Brandenburg</strong> befindet sich in unmittelbarer Nähe des Großen Stechlinsees das ehemalige<br />

Kernkraftwerk Rheinsberg.<br />

0<br />

Probe ohne Behandlung (320 mg/kg Morphin)<br />

Probe + Wasser und 45 Minuten<br />

Trockenschrank bei 180°C (62 mg/kg)<br />

Probe mit heißem Wasser gewaschen und<br />

45 Minuten im Trockenschrank bei 180°C<br />

(13 mg/kg)<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

13


14<br />

Abbildung 2-3: Ehemaliges Kernkraftwerk Rheinsberg<br />

Dieses Kernkraftwerk war mit einem Druckwasserreaktor des Typs WWER-2 sowjetischer Bauart (thermische Leis-<br />

tung 265 MW) ausgestattet und ist am 09.05.1966 als erstes wirtschaftlich nutzbares Kernkraftwerk auf deutschem<br />

Boden mit einer elektrischen Nennleistung von 70 MW nach einer Bauzeit von acht Jahren ans Netz gegangen.<br />

Abbildung 2-4: Einbau des Reaktordruckbehälter in der Errichtungsphase des KKW Rheinsberg<br />

Das KKR diente neben der Energiegewinnung in erster Linie zu Forschungs- und Ausbildungszwecken. Es wurde am<br />

01.06.1990 abgeschaltet. Der Rückbau erfolgt seit 1995 (Genehmigung Nr. I/95 vom 28. April 1995) durch die Ener-<br />

giewerke Nord GmbH (EWN) als Rechtsnachfolger des ehemaligen Kombinats Kernkraftwerke "Bruno Leuschner".<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Der Rückbau der radioaktiv kontaminierten bzw. aktivierten Anlagenteile des KKR wird ausschließlich durch den Bun-<br />

deshaushalt finanziert. Die Rückbaukosten, einschließlich Entsorgungskosten, sollen ca. 400 Mio. EUR betragen.<br />

Das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes <strong>Brandenburg</strong> (MLUV), als<br />

oberste Aufsichts- und Genehmigungsbehörde und das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flur-<br />

neuordnung als Strahlenschutzaufsichtsbehörde, beaufsichtigen und kontrollieren den gesamte Rückbauprozess des<br />

stillgelegten KKR. Die Rückbauarbeiten erfolgen in einzelnen Genehmigungsetappen. Der Abschluss der gesamten<br />

Arbeiten ist für 2012 geplant. Seit dem 09.05.2001, genau 35 Jahre nach Inbetriebnahme des Kraftwerkes, ist der<br />

Standort kernbrennstofffrei. Die letzen abgebrannten Brennelemente wurden in Castor-Behälter eingelagert und in<br />

das Zwischenlager Nord (ZLN) verbracht. Bereits beendet sind die Demontagen der Anlagen im Maschinenhaus wie<br />

Turbine und Generator, der Rückbau der Hilfssysteme und der Komponenten des Primärkühlkreislaufes, die Demon-<br />

tage der Ausrüstungen der speziellen Wasseraufbereitung und der Abbau des Lagers für feste radioaktive Abfälle.<br />

Ein weiterer bedeutsamer Schritt beim Rückbau des KKR war die Demontage und der anschließend durchgeführte<br />

Bahntransport des unzerlegten Reaktordruckbehälters ins ZLN. Der Reaktordruckbehälter (RDB) ist ohne Einbauten,<br />

die vor Ort zerlegt wurden, ca. 110 t schwer, ca. 11 m lang und hat einen Durchmesser von ca. 3 m. In ihm liefen 24<br />

Jahre lang bei einem Druck von 100 bar und einer Temperatur von bis zu 265 °C geregelte Kernspaltungsprozesse<br />

zur Erzeugung von Wärmeenergie ab, die mittels Turbine und Generator in Elektroenergie umgewandelt wurde. Der<br />

RDB und seine Einbauten wurden während der Betriebsphase teilweise aktiviert und kontaminiert. Aus Kostengründen<br />

und zur Minimierung der Strahlenbelastung des Demontagepersonals hatte die EWN sich entschlossen, den RDB<br />

nicht am Ort zu zerlegen, sondern ihn unzerlegt in das Zwischenlager Nord zu transportieren, dort zwischen zu lagern<br />

und erst nach einer 30- bis 50-jährigen Abklinglagerung zu zerlegen. Bei Anwendung dieser Technologie wird nicht<br />

nur die Strahlendosis der mit der Zerlegung und Transport befassten Mitarbeiter bzw. der Aufwand zur Minimierung<br />

der Strahlenbelastung erheblich reduziert, es verringert sich auch die Anzahl der erforderlichen Transporte radioakti-<br />

ver Reststoffe beziehungsweise Abfälle. Mit dieser Verfahrensweise, für deren Anwendung das MLUV am 23. Juli<br />

<strong>2007</strong> der EWN GmbH die Genehmigung erteilte, beschritt die Genehmigungsinhaberin Neuland bei der Demontage<br />

kerntechnischer Anlagen in Deutschland.<br />

Zur Vermeidung einer eventuellen Kontaminationsverschleppung wurde der RBD vor dem Ausbau mit einer Farb-<br />

schicht versehen. Die Einhaltung der für den Transport und die Zwischenlagerung vorgeschriebenen Ortsdosis-<br />

leistungswerte am RDB wurde mit einer Abschirmung aus bis zu 150 mm dicken Stahl sichergestellt.<br />

Seitens der Deutschen Bahn AG sollte im Winterzeitraum <strong>2007</strong>/2008 der Bahnbetrieb zwischen dem Bahnhof Rheins-<br />

berg und Herzberg eingestellt werden. Da der Transport noch vor diesem Winterzeitraum realisiert werden sollte,<br />

stand nur ein enges Zeitfenster zur Verfügung. Der Bahntransport des unzerlegten Reaktordruckbehälters erfolgte am<br />

30.10. <strong>2007</strong> mittels Schwerlasttransportwaggons. Erstmalig wurde damit in Deutschland ein Reaktordruckbehälter<br />

über öffentliches Territorium transportiert. In Vorbereitung des Transportes wurden durch die Strahlenmessstelle Ora-<br />

nienburg des LLB am 29.10.<strong>2007</strong> radiologische Messungen am Reaktordruckbehälter und am Fahrzeug zur Überprü-<br />

fung der Einhaltung verkehrsrechtlicher Grenzwerte durchgeführt.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

15


16<br />

Abbildung 2-5: Ziehen des Reaktordruckbehälters<br />

Abbildung 2-6: Reaktordruckbehälter mit Stahlabschirmungen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Abbildung 2-7: Messungen an Behälter und Fahrzeug<br />

Dies waren im Einzelnen folgende Messungen:<br />

a) Messungen zur Überprüfung der Einhaltung der Grenzwerte nicht fest haftender Kontaminationen (Beta/Gamma-<br />

und Alphastrahler) an festgelegten Messpunkten des Reaktordruckbehälters und am Fahrzeug<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

17


18<br />

Die deutliche Unterschreitung der vom Verkehrsrecht vorgegebenen Grenzwerte gemäß GGVSE/RID der Oberflä-<br />

chenkontamination von 4 Bq/cm² für Beta/Gamma-Strahler und Alphastrahler niedriger Toxizität sowie von 0,4 Bq/cm²<br />

für alle andern Alphastrahler konnte anhand der Auswertungen der an 18 signifikanten Punkten des RDB und an 16<br />

relevanten Stellen des Schwerlasttransportwaggons genommenen Wischproben nachgewiesen werden.<br />

b) Messungen zur Überprüfung der Einhaltung der Grenzwerte der Gamma-Ortsdosisleitung (ODL) an festgelegten<br />

Messpunkten des Reaktordruckbehälters und am Fahrzeug<br />

Die Messungen der Gamma-ODL erfolgten mittels geeichten Dosisleistungsmessgeräts UMO LB 123 mit Proportio-<br />

nalzählrohr LB 1236. Die Messungen erfolgten an den abgebildeten Messpunkten direkt am Versandstück (hier der<br />

Reaktordruckbehälter), an der Oberfläche des Fahrzeuges, in 1 m-Abstand vom Versandstück und in 2 m-Abstand<br />

von Waggon. Die Messergebnisse lagen in allen Fällen weit unter den vorgegebenen Grenzwerten.<br />

Tabelle 2-1: Ergebnisse der Dosisleistungs-Messungen<br />

Messpunkt<br />

Transport unter ausschließlicher<br />

Verwendung:<br />

Grenzwert [mSv/h] Messwert - γ [mSv/h]<br />

Oberfläche des Versandstückes<br />

für alle Transporte:<br />

10 0,298<br />

Außenseite des Fahrzeuges 2<br />

1 m Abstand vom Versandstück -- 0,039<br />

2 m Abstand vom Fahrzeug 0,1 0,023<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Abschließend lässt sich sagen, dass beim Transport des RDB sowohl die Grenzwerte der GGVSE/RID für abnehmba-<br />

re Kontaminationen als auch die Grenzwerte für die Gamma-Ortsdosisleistung unterschritten wurden. Die Einhaltung<br />

des Schutzziels der Gefahrgutvorschriften, Personen, Gegenstände und die Umwelt vor der radioaktiven Strahlung<br />

und möglicher Kontamination bei der Beförderung radioaktiver Stoffe zu schützen, war somit jeder Zeit sichergestellt.<br />

Abbildung 2-8: Der Transport mit dem Reaktordruckbehälter verlässt das KKW Rheinsberg<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

19


20<br />

3 Tätigkeitsberichte der Kompetenzbereiche<br />

3.1 Diagnostik von Tierseuchen, Tierkrankheiten und Zoonosen<br />

3.1.1 Anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflichtige Tiererkrankungen<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen auf anzeigepflichtige Tierseuchen aus Tierkörpern, Organen, und klinischem<br />

Material sind in Tabelle 3-1 dargestellt. Zum Nachweis von Erregern meldepflichtiger Tierkrankheiten siehe Tabelle<br />

A-1 (Tabellenanhang).<br />

Tabelle 3-1: Nachweis von Erregern anzeigepflichtiger Tierseuchen aus Tierkörpern, Organeinsendungen und klinischem<br />

Material<br />

Tierseuche Tierart<br />

Bestände /<br />

Herkünfte<br />

Anzahl Tiere/<br />

Proben positiv<br />

Bösartige Faulbrut Honigbiene 17 72<br />

Bovine Virusdiarrhoe Rind 4 5<br />

Geflügelpest (hpAIV H5N1) Huhn 3 31<br />

Koi-Herpesvirus–Infektion der Karpfen<br />

Karpfen aus Polen<br />

Koi<br />

Psittakose Sittich 5 6<br />

Salmonellose Rind Rind 6 325<br />

Tuberkulose des Rindes<br />

Schlachtrind aus<br />

Rumänien<br />

1 1<br />

Virale hämorrhagische Septikämie der Salmoniden Forelle aus Polen 2 5<br />

3.1.1.1 Transmissible Spongiforme Enzephalopathien / Bovine Spongiforme Enzephalopathien<br />

(TSE/BSE)<br />

Im Berichtszeitraum wurde als sogenannter „Schnelltest“ zum Nachweis von PrP res/BSE/Sc in Proben von Rindern und<br />

kleinen Wiederkäuern ausschließlich der ELISA „HerdChek BSE-Scrapie Antigen“ der Fa. IDEXX Europe B.V. einge-<br />

setzt. Dieser Test wurde auch in den Untersuchungen zur Durchführung von Erhebungen zur Chronic Wasting Disea-<br />

se (CWD) bei Hirschartigen, auf der Basis einer Ausnahmegenehmigung der zuständigen Landesbehörde gemäß<br />

§17c, Abs.4, Nr.1 des Tierseuchengesetzes, eingesetzt. In Bezug auf die zugelassenen Untersuchungsmethode nah-<br />

men wir erfolgreich am 6. deutschen BSE-Ringvergleich / 1. deutscher Scrapie-Ringvergleich <strong>2007</strong> teil. Insgesamt<br />

wurden am LLB 24 755 Gehirnproben von Rindern, Schafen, Ziegen (siehe Tabellen 3-2 und 3-3) und 82 Proben<br />

von Hirschartigen - in der Regel Rothirsche - auf die Präsenz von PrP res/BSE/Sc untersucht.<br />

Von den am LLB untersuchten Gehirnproben wurden zwei Schafproben im eingesetzten Schnelltest als „reaktiv“ beur-<br />

teilt, eine Schafprobe wurde vom nationalen Referenzlabor (NRL) am Institut für neue und neuartige Tierseuchenerre-<br />

ger / Friedrich Loeffler-Institut, Insel Riems, als „TSE/BSE positiv“ bestätigt.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

1<br />

2<br />

20<br />

4


Tabelle 3-2: Untersuchte Hirnproben von Rindern mittels sogenanntem „Schnelltest“ (ELISA) im Rahmen der<br />

TSE/BSE-Diagnostik<br />

Untersuchungsgruppe<br />

Altersgruppe<br />

Summe<br />

Rind ohne Angabe < 24 Monate 24-30 Monate > 30 Monate Proben<br />

Normalschlachtung - 4 19 10 569 10 592<br />

Not-/KrankSchlachtung - - 9 352 361<br />

Verendungen 8 143 1 653 10 751 12 555<br />

Kohortentötung - - - - -<br />

Summe 8 147 1 681 21 672 23 508<br />

Tabelle 3-3: Untersuchte Hirnproben von Schafen und Ziegen (> 18 Monate) mittels sogenanntem „Schnelltest“<br />

(ELISA) im Rahmen der TSE/BSE-Diagnostik<br />

Untersuchungsgruppe<br />

Schaf / Ziege<br />

Schaf<br />

> 18 Monate<br />

Ziege<br />

> 18 Monate<br />

Summe<br />

Proben<br />

Normalschlachtung 472 43 515<br />

Not-/Krankschlachtung 604 94 698<br />

Verendungen 34 * - 34<br />

Kohortentötung - - --<br />

Summe 1 110 137 1 247<br />

* 34 getötete Tiere im Rahmen der „TSE-Ausmerzung“.<br />

3.1.1.2 Virus der Aviären Influenza (AIV) , Klassische Geflügelpest<br />

Im Jahre <strong>2007</strong> wurden am <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong>, entsprechend der vorliegenden Risikobewertungen, Tierkörper,<br />

Organe und Tupferproben auf die Präsenz aviärer Influenza A-Viren sowie Blutserum auf spezifische Antikörper un-<br />

tersucht. Dabei standen wiederum die hochpathogenen Stämme (HPAI) der Subtypen H5 und H7 entsprechend der<br />

Definition der OIE als Erreger der „Klassischen Geflügelpest“ im Mittelpunkt des Interesses.<br />

Die Untersuchung von Proben, die im Rahmen der verschiedenen Monitoringprogramme in der Wildvogelpopulation<br />

und in Wirtschaftsgeflügelbeständen gezogen wurden, bildete den Schwerpunkt der diagnostischen Tätigkeit im Be-<br />

richtszeitraum. Insgesamt wurden 1 696 Wildvögel auf die Präsenz von Influenzaviren bzw. -genomsequenzen unter-<br />

sucht, davon 326 Tiere oder Teile von Tieren, die über die Pathologie/Sektion zur virologischen/ molekularbiologi-<br />

schen Untersuchung gelangten und 1 370 Tupferproben, die in ausgewählten territorialen Schwerpunkten des Landes<br />

<strong>Brandenburg</strong> von lebenden Wildvögeln gewonnen wurden. Im Rahmen der AI-Untersuchungen von Haus- und Wirt-<br />

schaftsgeflügel wurden 2 847 Tupfer virologisch/ molekularbiologisch sowie 4 040 Blutseren auf spezifische Antikörper<br />

untersucht.<br />

Im Dezember <strong>2007</strong> kam es in drei Kleinbeständen zum Ausbruch der Klassischen Geflügelpest bei Hühnern, bei de-<br />

nen durch das LLB zeitnah der Nachweis von aviären Influenza A-Viren des Typs H5N1 geführt werden konnte, der<br />

jeweils durch das Nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institutes bestätigt wurde. Der Einsatz der beteiligten<br />

Mitarbeiter des LLB in Zusammenhang mit dem Ausbruch der Klassischen Geflügelpest in <strong>Brandenburg</strong> <strong>2007</strong> wurde<br />

durch den Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes <strong>Brandenburg</strong> besonders gewürdigt.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

21


22<br />

3.1.1.3 Virus der Blauzungenkrankheit (BTV)<br />

Nach dem erstmaligen Auftreten der Blauzungenkrankheit (BTV) in Deutschland im Jahre 2006 stand auch für das<br />

LLB die Aufgabe, zeitnah effektive diagnostische Methoden zum Nachweis des Virus der Blauzungenkrankheit einzu-<br />

führen und ausreichende Untersuchungskapazitäten zu schaffen. Entsprechend den Empfehlungen des Nationalen<br />

Referenzlabors am Friedrich-Loeffler-Institut wurden molekularbiologische Verfahren (PCR) zum Nachweis von spezi-<br />

fischen BTV-Genomsequenzen und kommerziell erhältliche Enzymimmunoassay’s (EIA, ELISA) zum Nachweis von<br />

spezifischen BTV-Antikörpern etabliert. Im Berichtszeitraum wurden überwiegend Proben im Rahmen von Handels-,<br />

Export- und Quarantäneuntersuchungen getestet. Die aufgelisteten direkten und indirekten BTV-Nachweise sind, bis<br />

auf eine Ausnahme, ausschließlich Tieren zuzuordnen, die nicht aus <strong>Brandenburg</strong> stammten. Im Dezember <strong>2007</strong><br />

musste der erste BTV-8-Genomsequenznachweis bei einem „<strong>Brandenburg</strong>er“ Rind aus dem Landkreis Havelland<br />

erhoben werden.<br />

Tabelle 3-4: BTV-Antikörper bzw. BTV-Genomsequenzen-Nachweise<br />

Tierart BTV-Antikörper BTV-8-Genomsequenzen<br />

negativ positiv negativ zweifelhaft positiv<br />

Rind 5 629 15* 8 403 2 13*<br />

Schaf 37 0 53 0 0<br />

Ziege 0 0 11 0 0<br />

Sonstige 18 0 5 0 0<br />

* davon jeweils 1 Nachweis aus <strong>Brandenburg</strong><br />

3.1.1.4 Virus der Bovinen Virusdiarrhoe / Mucosal Disease (BVD/MD)<br />

Im Rahmen des Sanierungsprogramms des Landes <strong>Brandenburg</strong> wurden im Berichtszeitraum 93 928 Rinderblutpro-<br />

ben auf die Präsenz von BVDV-Antigen/Genomsequenzen molekularbiologisch mittels PCR (Einzel- und Pooluntersu-<br />

chungen) sowie mittels ELISA untersucht. Es konnten nach Mehrfachtestungen und Abklärungsuntersuchungen,<br />

unter anderem über die Virusanzucht, 389 positive Befunde erhoben werden. 10 673 Proben wurden auf BVDV-<br />

Antikörper mittels Neutralisationstest bzw. ELISA untersucht. Davon konnten1 344 Proben als positiv definiert werden.<br />

3.1.1.5 Klassische Schweinepest<br />

Im Berichtszeitraum wurden 240 Proben von Hausschweinen auf das Virus der Klassischen Schweinepest sowie<br />

1 893 Blutproben auf KSP-spezifische Antikörper mit negativem Ergebnis untersucht. Auf Weisung der zuständigen<br />

Landesbehörde wurden im Berichtszeitraum Blutproben vom 1 669 Stück Schwarzwild auf spezifische Antikörper<br />

gegen das Virus der KSP untersucht, sechs Proben mussten als Antikörper-positiv definiert werden. In keinem Fall<br />

konnte der Erreger bzw. Genomsequenzen von Pestiviren in Blut- oder Organproben von insgesamt 39 Stück<br />

Schwarzwild nachgewiesen werden.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.1.1.6 Chlamydien-Infektionen<br />

Mittel verschiedener Nachweisverfahren wurden am <strong>Landeslabor</strong> 603 Proben (339 Proben von Säugetieren, 108 Pro-<br />

ben von Hausgeflügel, 70 Proben von Papageien und Sittichen, 37 Proben von Ziervögeln und 43 Proben von Wildvö-<br />

geln) auf Chlamydien untersucht. Es konnten in insgesamt 34 Proben Chlamydienantigen bzw. Chlamydiengenom-<br />

sequenzen nachgewiesen werden. Eine Zuordnung von Untersuchungsergebnissen zu ausgewählten Tierspezies<br />

zeigt nachfolgende Tabelle.<br />

Tabelle: 3-5 Untersuchungen auf Chlamydien-Antigen / -genomsequenzen bei ausgewählten Tierspezies<br />

Tierarten Probenanzahl Anzahl positiver Ergebnisse<br />

Rind 124 3<br />

Schwein 128 9<br />

Schaf 25 8<br />

Ziegen 17 --<br />

Pferd 18 5<br />

Katze 9 2<br />

Hund 2 --<br />

Hühner 4 --<br />

Tauben 91 5<br />

Gänse 2 --<br />

Enten 2 --<br />

Strauße 5 --<br />

Sittiche 52 1<br />

Papageien 18 --<br />

Kanarienvögel 13 --<br />

3.1.1.7 Virologische Untersuchungen von Fischen<br />

Der Hauptteil der virologischen/molekularbiologischen Untersuchungen in Fischzucht- und Haltungsbetrieben sowie<br />

Freilandgewässern lag, entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen, bei Untersuchungen zum Nachweis von Erre-<br />

gern anzeigepflichtiger Tierseuchen bei Salmoniden (IHN, VHS, ISA) und bei Nutzkarpfen (KHV), meldepflichtiger<br />

Tierseuchen bei Salmoniden (IPN), sowie relevanter Krankheiten bei Cypriniden (SVC, KHV). Einen besonderen<br />

Schwerpunkt bildete die Untersuchung der Nutzkarpfenbestände auf die Anwesenheit von Koi-Herpes-Virus (KHV), da<br />

das Risiko der Übertragung durch Zukauf von Satzfischen und der Viruseintrag durch infizierte Koi’s als besonders<br />

groß einzuschätzen ist. In diesem Zusammenhang sind Handels-, Quarantäne- und Abklärungsuntersuchungen im<br />

Zierfischbereich und bei Händlern von besonderer Bedeutung, da die Streuung des KHV in Privatteiche, in öffentliche<br />

Gewässer und durch Parallelhaltung von Koi’s in Fischhaltungs- und Zuchtbetrieben durch infizierte Koi’s eine starke<br />

Gefährdung darstellt. Im Land <strong>Brandenburg</strong> wurde kein KHV in Nutzkarpfenbeständen nachgewiesen.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

23


24<br />

Tabelle 3-6: Virologische Untersuchungen von Fischen<br />

Virus<br />

Anzahl<br />

Untersuchungen<br />

davon<br />

negativ<br />

davon<br />

positiv<br />

positive<br />

Bestände<br />

Summe<br />

untersuchter<br />

Bestände<br />

IPN 19 13 6 4 10<br />

IHN 23 23 0 0 10<br />

VHS 27 27 0 0 10<br />

ISA 19 19 0 0 10<br />

KHV (Kois) 24 20 4 2 12<br />

KHV (Nutzkarpfen) 108 108 0 0 7<br />

SVC 33 28 5 2 7<br />

Bei IPN, IHN, VHS, ISA sowie SVC handelt es sich in der Regel um Untersuchung von Pools bis zu 5 Fischen.<br />

3.1.1.8 Tollwut<br />

In Tabelle 3-7 sind die durchgeführten Tollwutsektionen im Rahmen der Tierseuchenüberwachung zum Tollwut-freien<br />

Status im Land <strong>Brandenburg</strong> dargestellt. Tollwutvirus wurde in keinem Fall nachgewiesen.<br />

Tabelle 3-7: Tollwutsektionen - Fortsetzung der Tabelle 3-7 -<br />

Tierart Anzahl Tierart Anzahl<br />

Dachs 12 Maus / Ratte 7<br />

Eichhörnchen 7 Mauswiesel 1<br />

Fledermaus 12 Nutria 1<br />

Fuchs 2 955 Pferd 1<br />

Hund 18 Rehwild 6<br />

Igel 1 Rind 3<br />

Iltis 1 Schaf 1<br />

Katze 35 Schwarzwild 3<br />

Marder 17 Waschbär 32<br />

Marderhund 423 Gesamt 3 536<br />

3.1.2 Serologie und Virologie<br />

Im Rahmen der Darstellung der Ergebnisse aus Untersuchungen zu Tierseuchen, Tierkrankheiten und Zoonosen<br />

(siehe unter Punkt 3.1.1) sind wesentliche Befunde, insbesondere der virologischen Diagnostik (Virus/ Antigennach-<br />

weise aus Organen, Organteilen und Körperflüssigkeiten sowie Untersuchungen im Rahmen der BSE-Diagnostik),<br />

genannt. Im folgendem werden spezifische Schwerpunkte der serologischen Diagnostik bakterieller und viraler Infek-<br />

tionen aufgezeigt, wobei hier vor allem der Nachweis von Antikörpern gegen Erreger anzeigepflichtiger Tierseuchen<br />

und meldepflichtiger Tierkrankheiten (indirekter Erregernachweis) im Mittelpunkt der diagnostischen Arbeiten steht. Als<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


iologische Untersuchungssubstrate werden hierbei vor allem Blut- oder Blutserum und Milch, in Ausnahmen auch<br />

andere Körperflüssigkeiten, genutzt.<br />

Tabelle 3-8: Serologische Untersuchungen von Milchproben auf die Präsenz von spezifischen Antikörpern<br />

mittels ELISA<br />

Untersuchungen auf Antikörper<br />

gegen:<br />

Anzahl überprüfter<br />

Betriebe<br />

Anzahl untersuchter<br />

Einzel-Milchen<br />

Einzel-Milchen<br />

fraglich / positiv*<br />

Virus der Enzootischen Rinderleukose (BLV) 649 143 056 0 / 3<br />

Brucella spp. 649 143 056 4 / 27<br />

BHV –1 101 11 288 0 / 57<br />

* Die Abklärung von nicht negativen milchserologischen Untersuchungsergebnissen erfolgte bei jedem Tier über die Untersuchung<br />

einer Blutprobe<br />

Tabelle 3-9: Serologische Untersuchungen von Blut- und Serumproben auf die Präsenz von Antikörpern gegen aus-<br />

gewählte virale und bakterielle Erreger.<br />

Untersuchungen auf Antikörper<br />

gegen:<br />

Anzahl untersuchter<br />

Proben<br />

Anteil positiver Antikörpernachweise<br />

Brucella spp.* 58 463 -<br />

Virus der Enzootischen Rinderleukose (BLV) 52 712 9 ****<br />

Paratuberkulose 14 145 309<br />

BHV–1<br />

gB 22 559<br />

gE 398 874<br />

3<br />

2 954<br />

BRSV 110 98<br />

PI 3 107 97<br />

CAE 1 437 7<br />

Maedi-Visna 332 --<br />

Virus der Aujeszky’schen Krankheit** 2 342 --<br />

PRRS 1 744 288<br />

Q-Fieber 235 55<br />

PMV 1 /NDV 419 335<br />

EAV 184 19 ***<br />

EHV-1 16 16<br />

S.Pullorum 1 023 7<br />

EDS - 76 316 8<br />

* Summe alle Untersuchungen von Rind, Schwein, Schaf/Ziege, Schwarzwild und andere<br />

** ohne Schwarzwild (<strong>2007</strong> wurden 25 Schwarzwildproben auf Antikörper gegen das Virus der Aujeszkyschen Krankheit mit<br />

negativem Ergebnis untersucht)<br />

*** Impfantikörper<br />

**** Abklärungsuntersuchungen über das Nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institutes mit negativem Ergebnis<br />

Als dominierende diagnostische Methode zum Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen verschiedene virale und<br />

bakterielle Erreger wird im Fachbereich der Enzymimmunoassay (EIA, ELISA) eingesetzt. Diese Methode bietet,<br />

neben vielen anderen Vorteilen, vor allem die Möglichkeit einer effektiven, maschinellen Abarbeitung von großen Pro-<br />

benumfängen. Die Automaten-unterstützte Durchführung des ELISA wurde vor allem für die Untersuchung von Rin-<br />

der- und Schweineblutproben genutzt, um besonders in den Untersuchungsspitzen im Frühjahr und Herbst eine zeit-<br />

nahe Ergebnisermittlung und Befunderstellung zu gewährleisten. Im Rahmen von Überwachungsuntersuchungen von<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

25


26<br />

Milchproben von Kühen auf unterschiedliche spezifische Antikörper kann durch die Herstellung und Testung von<br />

Probenpools eine wesentliche Erhöhung der Effektivität bei hoher Testsicherheit erreicht werden. Neben dem haupt-<br />

sächlich verwendeten Enzymimmunoassay stehen, entsprechend den gesetzlichen Vorschriften, erregerspezifischen<br />

Notwendigkeiten, methodischen Empfehlungen oder spezifischen Anforderungen des Auftraggebers, alle „herkömmli-<br />

chen“ serologisch-virologischen Verfahren zum indirekten Erregernachweis zur Verfügung. Hier seien insbesondere<br />

die Komplementbindungsreaktion (KBR), Agglutinations- und Präzipitationsteste, Hämagglutinations- und Hämaggluti-<br />

nationshemmungsteste sowie Neutralisationsteste auf der Basis von Zellkulturen genannt.<br />

3.1.3 Pathologie und Histologie<br />

Die Aufteilung der durchgeführten 3 517 Tiersektionen ist in Tabelle A-2 dargestellt. Zum Nachweis ausgewählter<br />

Infektions- und sonstiger Tierkrankheiten aus Sektionsmaterial siehe Tabelle A-3 (jeweils Tabellenanhang).<br />

3.1.4 Bakteriologische und Mykologische Untersuchungen<br />

Im Berichtszeitraum wurden 34 183 Proben bakteriologisch und/oder mykologisch untersucht und insgesamt 3 109<br />

Empfindlichkeitsprüfungen durchgeführt.<br />

Tabelle 3-10: Bakteriologische und Mykologische Untersuchungen - Übersicht Probenmaterialien<br />

Material Anzahl<br />

Kot 13 223<br />

zuchthygienische Proben 11 467<br />

sonst. klinische Proben 411<br />

Sektionsmaterial 2 815<br />

Bienenwaben, Honig 3 667<br />

Futtermittel 158<br />

Hygienetupfer 1 654<br />

sonstige Proben 728<br />

3.1.5 Parasitologische Untersuchungen<br />

Im Berichtszeitraum wurden 910 Proben ausschließlich parasitologisch untersucht, davon 888 Proben zum Nachweis<br />

von Endoparasiten und 11 Proben zum Nachweis von Ektoparasiten. Mit dem Ziel der Determinierung von Schädlin-<br />

gen oder Lästlingen wurden gleichfalls 11 Proben untersucht.<br />

Hinzu kommen die bei der Sektion von Tierkörpern bzw. Teilsektion von Tierkörperteilen durchgeführten Untersu-<br />

chungen auf Endoparasiten (998 Proben) und Ektoparasiten (35 Proben), die sich auf 1 033 summieren. Somit wur-<br />

den insgesamt 1 943 Proben parasitologisch untersucht.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.1.6 Diagnostik von Mastitits-Erregern<br />

Die hohe Milchleistung <strong>Brandenburg</strong>er Kühe (8201 kg je Milchkuh), gepaart mit der höchsten durchschnittlichen Her-<br />

dengröße, kann nur durch eine begleitende bakteriologische Mastitisdiagnostik stabil gehalten werden. Im Jahresver-<br />

lauf wurden 243 578 Proben mit 313 391 Untersuchungen geprüft. Dabei wurden 49 607 bakteriologische Befunde<br />

erhoben. Die umweltassoziierten Erreger spielen mit einem Anteil von 56,9 % aller nachgewiesenen Erreger die maß-<br />

gebliche Rolle im Infektionsgeschehen des Euters. An der Spitze der nachgewiesenen Erreger liegen wie im Vorjahr<br />

die umweltassoziierten Streptokokken, gefolgt von den Koagulase negativen Staphylokokken und Staphylococcus<br />

aureus als ein klassischer Vertreter der euterassoziierten Erreger. Daraus ist zu schlussfolgern, dass Haltungs- und<br />

Melkhygiene, aber auch immunstabilisierende Faktoren wie leistungsgerechte Fütterung Schwerpunkte zukünftiger<br />

Mastitisprävention sein müssen.<br />

Tabelle 3-11: Nachweis von Mastitiserregern<br />

Untersuchungsart<br />

Anzahl Untersuchungen<br />

Erreger<br />

Anzahl Nachweise<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

27<br />

Anteil an<br />

Gesamtzahl<br />

[%]<br />

BU Routineuntersuchung/Milch 231 650 Arcanobacterium pyogenes 753 1,5<br />

Atypische Mykobakterien 25 0,1<br />

Bacillus cereus 1 0,0<br />

coliforme Keime 480 1,0<br />

Corynebacterium bovis 80 0,2<br />

Escherichia coli 6 606 13,3<br />

Hefen 335 0,7<br />

Klebsiella spp. 50 0,1<br />

Mycoplasma spp. 1 0,0<br />

Pasteurella multocida 35 0,1<br />

Prototheca spp. 46 0,1<br />

Pseudomonas aeruginosa 78 0,2<br />

Serratia spp. 2 0,0<br />

Koagulase negative Staphylokokken 8 966 18,1<br />

Staphylococcus aureus 8 892 17,9<br />

Streptococcus agalactiae 4 184 8,4<br />

Streptokokken, euterassoziiert 8 011 16,1<br />

Streptokokken, umweltassoziiert 10 345 20,9<br />

BU Atypische Mykobakterien 21 001 Atypische Mykobakterien 240 0,5<br />

Hefen 13 0,0<br />

BU Mykoplasmen 42 226 Mycoplasma spp. 149 0,3<br />

Acholeplasma spp. 183 0,4<br />

BU Prototheken/Hefen 18 514 Prototheca spp. 27 0,1<br />

Hefen 105 0,2<br />

Gesamt 313 391 49 607 100


28<br />

3.1.7 Molekularbiologische Diagnostik<br />

Im Berichtszeitraum arbeiteten die Labore des Fachbereichs T3 – Molekularbiologie, gentechnische Untersuchungen<br />

– standortübergreifend in Frankfurt(Oder) und Potsdam. Während am LLB-Standort Frankfurt (Oder) im Rahmen der<br />

amtlichen Tierseuchendiagnostik PCR-Tests sowie DNA-Sequenzierungen durchgeführt wurden, fokussierten sich die<br />

molekularbiologischen Untersuchungen in den Potsdamer Laboren insbesondere auf pflanzliche Matrices (GVO-<br />

Nachweis in Lebens- und Futtermitteln, Allergendiagnostik) sowie den Tier- und Pflanzenartennachweis. Auf der<br />

Grundlage des Laborkonzepts 2009 wurden zum Jahreswechsel mit der Aufgabe des Potsdamer Laborstandortes<br />

auch die molekularbiologischen Labore geschlossen und die Aufgaben am Frankfurter Standort konzentriert.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 23 664 PCR-Tests zum Nachweis von Erregern von Tierseuchen, Tierkrankheiten und<br />

Zoonosen durchgeführt. Im Vergleich mit den Vorjahren war eine Erhöhung des Probenaufkommens vor allem in der<br />

molekularbiologischen Diagnostik von BTV und BVDV zu verzeichnen (Abb. 3-1). Das erhöhte Probenaufkommen<br />

konnte bei unverändertem Personalbestand insbesondere durch die konsequente Weiterentwicklung halbautomati-<br />

scher Arbeitsschritte in der Nukleinsäureextraktion und beim PCR-Setup bewältigt werden. Die Tabelle A-4 (Tabellen-<br />

anhang) enthält das Analysenspektrum und gibt die Zahl der durchgeführten Untersuchungen im Vergleich mit den<br />

Vorjahren an.<br />

Besondere Anforderungen stellte der Ausbruch der Vogelgrippe in drei Nutzgeflügelbeständen des Landes Branden-<br />

burg unmittelbar vor dem Weihnachtsfest und die daraufhin zwischen den Feiertagen einsetzenden Abklärungsunter-<br />

suchungen an die in den Bereichen Pathologie, Virologie/Serologie und Molekularbiologie tätigen Beschäftigten. Nicht<br />

zuletzt durch die reibungslose und zeitnahe Diagnostik konnte eine Weiterverbreitung des gefährlichen H5N1-<br />

Vogelgrippevirus vermieden werden. Minister Woidke dankte den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des<br />

<strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> ausdrücklich für die geleistete Arbeit.<br />

PCR-Tests<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

BTV<br />

PCR-Tests insgesamt<br />

Pestiviren (BVDV)<br />

Aviäre Influenza<br />

Abbildung 3-1: Entwicklung des Untersuchungsaufkommens in der molekularbiologischen Erregerdiagnostik


3.2 Untersuchung von Lebensmitteln, Wein, kosmetischen Mitteln<br />

und Bedarfsgegenständen<br />

3.2.1 Gesamtübersicht<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 11 256 Proben von Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen<br />

untersucht, von denen 1 878 (16,7 %) beanstandet wurden.<br />

Tabelle 3-12: Überblick zu Proben / Beanstandungen des Jahres <strong>2007</strong><br />

Probenart Gesamteinsendungen Planproben<br />

Anzahl<br />

beanstan-<br />

det<br />

in % Anzahl<br />

beanstandet<br />

in % Anzahl<br />

Verdachts-, Verfolgs-,<br />

Beschwerdeproben<br />

beanstandet<br />

Lebensmittel 10 349 1 814 17,5 9 369 1 493 15,9 968 321 33,2<br />

Erzeugnisse des<br />

Weinrechts<br />

134 14 10,5 110 11 10,0 12 3 25,0<br />

Bedarfsgegenstände 472 25 5,3 448 22 4,9 20 3 15,0<br />

Kosmetische Mittel 301 25 8,3 300 25 8,3 1 0 0<br />

Gesamt 11 256 1 878 10 227 1 551 1 001 327<br />

In den Tabellen A-5 bis A-10 (Tabellenanhang) sind die im <strong>Landeslabor</strong> insgesamt untersuchten Proben, aufgeteilt<br />

nach Warengruppen und Probenart, sowie die der Codierung für bundeseinheitliche <strong>Jahresbericht</strong>e entsprechenden<br />

Beanstandungsgründe zusammengefasst.<br />

3.2.2 Beanstandungsgründe in den Warengruppen, allgemein<br />

���� Warengruppe 01 - Milch<br />

In einer Beschwerdeprobe „Frische Bio-Milch“ (flockig, faulig) wurden Pseudomonaden in einer Konzentration von<br />

> 8,2 x 10 7 KBE/ml nachgewiesen. Die Kennzeichnung von für die „Milch-ab-Hof-Abgabe“ vorgesehener Rohmilch<br />

musste beanstandet werden. Die Abgabe erfolgte in einer Fertigpackung i. S. d. § 6 Abs. 1 des Eichgesetzes – abge-<br />

füllt in einer verschlossenen und etikettierten Flasche für die Selbstbedienung im Hofladen. Die für eine Fertigpackung<br />

geltenden lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften wurden aber nicht berücksichtigt. So fehlte die Angabe<br />

des Verbrauchsdatums. Es erfolgte auch keine Angabe der Öko-Kontrollstelle, obwohl das Erzeugnis als aus dem<br />

ökologischen Landbau stammend beworben wurde. Die deutliche Unterschreitung des deklarierten Fettgehaltes führte<br />

bei Ziegenmilch (1,8% statt mind. 3,0 %) sowie bei Rohmilch (2,6 % statt mind. 3,5 %) zu Beanstandungen. Bei bei-<br />

den Proben handelte es sich um Erzeugnisse von Direktvermarktern.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

in %<br />

29


30<br />

���� Warengruppe 02 - Milchprodukte<br />

Die Untersuchung aufgeschlagener Sahne aus Konditoreien, Eisdielen, Cafes und Gaststätten bildete auch in diesem<br />

Jahr einen Schwerpunkt der Untersuchungen. Aus den mikrobiologischen Untersuchungsergebnissen resultierte wie-<br />

der eine hohe Beanstandungsrate. Die von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie empfohlenen<br />

Richt- und Warnwerte wurden hier deutlich überschritten. Neben Enterobakterien (Keimzahlen bis 4,0 x 10 6 KBE/g),<br />

Pseudomonaden (Keimzahlen bis 7,2 x 10 7 KBE/g) sowie erhöhten Gesamtkeimzahlen ist der Nachweis von Escheri-<br />

chia coli als Indikatorkeim für schwerwiegende betriebshygienische Mängel in 11 Proben besonders kritisch zu werten.<br />

Die für Escherichia coli ermittelten Konzentrationen (Keimzahlen bis 4,6 x 10 4 KBE/g) lagen bei 10 dieser Proben über<br />

dem Warnwert von 1 x 10 2 KBE/g. Vielfach konnten bei diesen Produkten auch sensorische Abweichungen beobach-<br />

tet werden. Die Kennzeichnung eines in einer Bäckereifiliale hergestellten Joghurtmischerzeugnisses wurde bean-<br />

standet. Neben der nicht näher erläuterten Verkehrsbezeichnung „Fitness Becher“ waren auch die Angaben zum<br />

Hersteller, Verpacker oder Verkäufer, zum Zutatenverzeichnis, zum Mindesthaltbarkeitsdatum, zum Fettgehalt sowie<br />

zur Nennfüllmenge fehlerhaft bzw. die entsprechende Angaben fehlten. Die für einen Joghurt aus Schafmilch erfolgte<br />

Aussage „…Auch Linolsäuren kommen reichlich in Schafmilch vor. Sie wirken krebsvorbeugend, reduzieren den Fett-<br />

anteil im Körper und bauen Muskelmasse auf …“ wurde als krankheitsbezogene Werbung beurteilt. Bei einem aus<br />

einer Eisdiele stammendem Vollmilchpulver handelte es sich um ein Magermilchpulver. In einem aus Griechenland<br />

stammenden Schafmilchjoghurt konnten auch ziegenspezifische DNA-Sequenzen nachgewiesen werden.<br />

���� Warengruppe 03 - Käse<br />

Bei der Überprüfung von in Hofmolkereien hergestellten und im Rahmen der Direktvermarktung abgegebenen Er-<br />

zeugnissen mussten zahlreiche Proben beanstandet werden. Neben sensorischen Abweichungen und Kennzeich-<br />

nungsmängeln war hier auch oft die mikrobiologische Beschaffenheit Anlass für Beanstandungen. Es fielen insbeson-<br />

dere Ziegenfrischkäse mit hohen Zahlen an Enterobakterien (bis 2,2 x 10 7 KBE/g9 und/oder Escherichia coli (bis 1,0 x<br />

10 6 KBE/g) auf. Teilweise wurden auch Pseudomonaden und Hefen in größerer Zahl festgestellt. In einer Probe Zie-<br />

genfrischkäse wurden in allen 5 eingesandten Teilproben Clostridium perfringens, Escherichia coli und Enterobakte-<br />

rien nachgewiesen. Der Nachweis von Listeria monocytogenes (1,0 x 10 2 KBE/g) konnte in einem Ziegenweichkäse<br />

geführt werden. Auch ein Camembert aus wärmebehandelter Milch fiel durch hohe Keimzahlen bei Escherichia coli<br />

(1,0 x 10 6 KBE/g) und Enterobakterien (2,2 x 10 7 KBE/g) auf.<br />

Deutliche Abweichungen vom deklarierten Fettgehalt traten bei 10 Proben auf. Bei 6 Proben stimmte die angegebene<br />

Tierart nicht mit den Analysenergebnissen überein. Fünf dieser Proben stammten aus Imbisseinrichtungen. Ein in der<br />

Originalpackung als „Dänischer Feta aus Kuhmilch“ gekennzeichnetes Produkt wurde als „Schafskäse“ geführt, in<br />

„Original Bulgarischem Schafskäse“ wurden auch rinderspezifische DNA-Sequenzen nachgewiesen. Die auf der Vor-<br />

derseite einer Fertigpackung allein angegebene Verkehrsbezeichnung „Sandwich-Scheiben Gouda“ ohne Hinweis<br />

darauf, dass es sich bei dem Erzeugnis um einen Schmelzkäse handelt, wurde als zur Täuschung geeignet beurteilt.<br />

Auch auf der Rückseite der Verpackung erschien die Bezeichnung „Sandwich-Scheiben Gouda“ durch Fettdruck her-<br />

vorgehoben. Die Bezeichnung „Schmelzkäse“ erfolgte dagegen ohne besondere grafische oder drucktechnische Her-<br />

vorhebung erst nach den Angaben des Zutatenverzeichnisses sowie der Nährwertkennzeichnung. Auch die ähnlich<br />

hervorgehobene Angabe „Chester“ als Verkehrsbezeichnung für ein Schmelzkäseerzeugnis wurde als zur Täuschung<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


geeignet beurteilt. Im ambulanten Handel angebotener Schnittkäse enthielt den Farbstoff E 160b „Annatto“. Eine ent-<br />

sprechende Kenntlichmachung fehlte. Ein erheblicher Anteil der Beanstandungen ist auf Kennzeichnungsfehler zu-<br />

rückzuführen. Neben den bei den Direktvermarktern festgestellten Kennzeichnungsverstößen konnten diese insbe-<br />

sondere auch bei handelsseitig verpackten und gekennzeichneten Produkten beobachtet werden:<br />

� fehlerhafte/unvollständige Angaben zum Hersteller/Verkäufer,<br />

� fehlende/unvollständige Verkehrsbezeichnung und/oder Angabe der Käsegruppe, u.a. die Verwendung der<br />

Verkehrsbezeichnungen „Ziegenpeter Natur Gold“, „Feuerquark“, „Landkäse“ ohne weitere Ergänzungen,<br />

� fehlende/fehlerhafte Angabe des Fettgehaltes,<br />

� fehlendes/unvollständiges Zutatenverzeichnis,<br />

� fehlendes/fehlerhaftes Mindesthaltbarkeitsdatum:<br />

� fehlerhafte Nährwertkennzeichnung (u. a. Angabe des Mineralstoffgehaltes ohne Angabe des prozentualen<br />

Tagesbedarfs).<br />

���� Warengruppe 04 - Butter<br />

Alle Beanstandungen betrafen Erzeugnisse aus Hofmolkereien von Direktvermarktern. Zu beanstanden waren abwei-<br />

chende sensorischen Eigenschaften, Kennzeichnungsfehler sowie die Nichteinhaltung des Fett- und Wassergehaltes.<br />

���� Warengruppe 05 - Eier, Eiprodukte<br />

In zwei Proben von Hühnereiern wurden Salmonellen nachgewiesen. Eine Probe gefüllter Eier, die als Verdachtspro-<br />

be zu einer Erkrankung eingesandt wurde, war mit Salmonella Typhimurium kontaminiert. Eine Probe Eier, die im<br />

Rahmen des Monitringprogramms auf Dioxine/PCB untersucht wurde, wies einen zu hohen Dioxingehalt auf. Aufgrund<br />

sensorischer Abweichungen, insbesondere wegen eines erdigen Nachgeschmacks, wurden 3 Proben von Eiern bean-<br />

standet. Eine Probe Eierstich (Dosenware) enthielt einen zu hohen Gehalt an ß-Hydroxybuttersäure. Die Hauptbean-<br />

standungsgründe bei dieser Warengruppe resultierten aus der Nichteinhaltung der Anforderungen bezüglich der an-<br />

gegebenen Gewichtsklasse, der Größe der Luftkammer und weiteren Kennzeichnungsmängeln, wie z. B. fehlender<br />

Adresse oder Art der Legehennenhaltung.<br />

���� Warengruppen 06, 07, 08 - Fleisch, Fleischerzeugnisse, Wurstwaren<br />

Eine besonders hohe Beanstandungsquote ergab sich bei Wurstwaren. Von 944 untersuchten Proben entsprachen<br />

272 (28,8 %) nicht den Anforderungen. Der Anteil beanstandeter Fleischerzeugnisse lag bei 23,5 %. Aus insgesamt<br />

43 Proben dieser Warengruppen wurden Salmonellen isoliert. Der Nachweis erfolgte insbesondere in Hack-<br />

fleisch/Hackepeter/Mett sowie Geflügelfleisch und Geflügelerzeugnissen, wobei der Serotyp Typhimurium dominierte.<br />

Als gesundheitsschädlich beurteilt wurden eine Probe geräucherter Schweinelachs und eine Probe gebratenes<br />

Schweinefilet, die unter Verwendung von Tabakblättern hergestellt wurden. Tabakblätter sind keine Lebensmittel. Bei<br />

ihrer Verwendung zur Herstellung von Lebensmitteln ist mit einem Übergang von „lebensmittelfremden“ Stoffen bzw.<br />

Kontaminanten auf die Lebensmittel zu rechnen, so dass diese nach Art. 14 (5) der VO (EG) Nr. 178/2002 beanstan-<br />

det wurden.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

31


32<br />

Als weitere Beanstandungen wegen Gesundheitsschädlichkeit sind hervorzuheben:<br />

� Nachweis von Clostridium perfringens in gesundheitsbeeinträchtigenden Keimmengen, sowie hohen<br />

Keimzahlen von Escherichia coli und Bacillus cereus in gegarter Hähnchenleber bzw. –magen<br />

(Verdachtsprobe nach Erkrankung)<br />

� Positiver Nachweis von Staphylokken-Enterotoxinen in Hirschgulasch, Rindfleisch, Streichmettwurst,<br />

� Teewurst und Kochschinken mit Listeria monocytogenes > 100KbE/g<br />

� Nachweis von Campylobacter coli in einer Putenprobe<br />

In den oben genannten Warengruppen wurden neben Planproben insgesamt 48 Beschwerdeproben und 138 Ver-<br />

dachtsproben eingesandt. Die Beanstandungsquoten lagen bei 54 bzw. 50 %. Neben Beanstandungen aufgrund er-<br />

höhter Keimzahlen und/oder abweichender Sensorik sind z. B. folgende Mängel festgestellt worden:<br />

� Serrano-Schinken mit abweichender Sensorik, d. h. schmieriger Oberfläche und muffigem, unreinem Geruch<br />

und Geschmack<br />

� Bockwurst mit zahlreichen und teilweise vergrünten Lufteinschlüssen<br />

� Geflügelleberwurst mit stark vergrünter Schnittfläche und verdorbenem Geruch<br />

� Ebergeruch bei Hackepeter, Frikadellen und Schweinefilet<br />

� Putenbrust mit Metallkrampe<br />

� Eisbein mit krankheitsbedingter Zubildung beim Sehnengewebe<br />

� Hähnchenbrustfilets mit süßlich-verdorbenem Geruch<br />

� Leberwurst im Glas (ohne Hinweis auf Kühlung) mit 1,4 x 10 7 Clostridium perfringens und fauligem Geruch<br />

nach Bebrütung<br />

� Jagdwurst im Glas mit saurem Geruch und Geschmack sowie schwarzen Plasteteilchen als Verunreinigung<br />

� Gegrilltes Hähnchen mit muffigem Geruch<br />

� Verdachtsprobe Jagdwurst im Glas (nach Großbrand) mit Ablagerungen im inneren Gewindebereich<br />

In zwei Fällen wurden auch Verdachtsproben von tiefgekühltem Fleisch aus Lagerhäusern entnommen. Nach der<br />

Einsendung einer Verdachtsprobe Putenflügelfleisch, die bereits nach dem sensorischen Befund verdorben war<br />

(graugrüne Verfärbungen, fauliger Geruch) und entsprechend hohe Keimzahlen aufwies, wurden weitere Proben ent-<br />

nommen. Von 10 Verdachtsproben waren 8 Proben aufgrund hoher mikrobieller Belastung, z. T. auch in Verbindung<br />

mit geruchlichen Abweichungen, zu beanstanden. In einem weiteren Fall wurden von 13 eingesandten Proben 8 auf-<br />

grund beginnenden Verderbs bzw. wegen Gefrierbrand beanstandet. Bei später in der gleichen Einrichtung entnom-<br />

menen Verdachts- bzw. Verfolgsproben wurden alle vier Proben wegen abfallender Frische als wertgemindert beur-<br />

teilt.<br />

Zahlreiche Proben frischer Mettwurst (auch Zwiebelmettwurst, Vesperwurst, Bauernmett, Knacker u. ä. Produkte)<br />

fielen durch unzureichende Reifung auf, die sich z. B. in zu niedrigen Milchsäuregehalten, schwacher Bindung und<br />

fehlender Pökelnote bzw. Umrötung dokumentierte. Eine Reihe von Erzeugnissen aus dem Verkauf und dem Imbiss-<br />

bereich wie Putenfleisch, Hähnchenkeulen, Bratwurst, Kotelett/Schnitzel, Hackfleisch/Hackepeter, verschiedene<br />

Frischfleischsorten, marinierte Kammscheiben, Drehspieße u. ä., Lungenwurst, Bierschinken, Zungenwurst, Rindergu-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


lasch u. a. wiesen Verderbniserscheinungen oder Wertminderung auf. Wurstwaren wurden auch aufgrund sensori-<br />

scher Mängel (erhöhte Kochsalzgehalte, unzerkaubare Anteile) beanstandet. Buletten/Frikadellen waren nicht ausrei-<br />

chend durcherhitzt worden. In mehreren Fällen waren in Frikadellen gepökelte Fleischarten, umgerötete Brühwurst<br />

bzw. Reste von geräucherten Erzeugnissen verarbeitet worden. Weitere Mängel in Fleischerzeugnissen und Wurst-<br />

waren:<br />

� fehlende Kenntlichmachung bzw. Kennzeichnung von Zusatzstoffen wie Diphosphat, Ascorbinsäure,<br />

Glutaminsäure und Nitritpökelsalz sowie Farbstoffen<br />

� zu geringe BEFFE - und BEFFE - im Fleischeiweiß - Gehalte bei Schabe- bzw. Hackfleisch, Bierschinken,<br />

Teewurst, Braunschweiger, Leberwurst, Bockwurst und anderen Würstchen, Lyoner Kochschinken,<br />

Jagdwurst, z. T. auch in Verbindung mit zu hohen Fremdwasser-Gehalten<br />

� erhöhte Nitrit- bzw. Nitratgehalte in Speck, Schinken, Pökelkamm u. ä.<br />

� unzutreffende Verkehrsbezeichnungen bei Hackepeter, Hackfleisch u. ä Erzeugnissen<br />

� Chickenspieße, Döner u .a. Produkte mit unzutreffender/fehlender Angabe der verwendeten Tierarten,<br />

oder zu hohem Hackfleischanteil und unzulässigen Zutaten<br />

� Drehspieß mit Stücken von Alufolie im Hackfleischanteil<br />

� Fertigpackung Hähnchenleber mit noch vorhandener, gefüllter Gallenblase<br />

Bei den untersuchten Fertigpackungen gab es insbesondere bezüglich der Kennzeichnung weitere Mängel:<br />

� unvollständige Angabe der enthaltenen Zusatzstoffe und/oder fehlende Klassennamen oder<br />

Verkehrsbezeichnungen<br />

� Wurstkonserven verschiedener Art von Kleinherstellern mit zuviel Fremdwasser, z. T. auch zuviel Fett,<br />

zu wenig BEFFE - und BEFFE - im Fleischeiweiß – Gehalte und/oder Kennzeichnungsmängeln<br />

(z. B. fehlende Angabe von Zusatzstoffen, völlig ohne Kennzeichnung, Tierarten nicht zutreffend,<br />

irreführende Auslobungen )<br />

� Blutwurst aus Hausschlachtung mit deutlichen Verderbniserscheinungen (fauliger Geruch, Blasenbildung,<br />

hohe Keimzahlen)<br />

� Schweinelachsschinken nur in polnischer Sprache gekennzeichnet<br />

� fehlende oder falsche QUID-Angaben, fehlende oder falsche Nährwertkennzeichnung<br />

� zu hohe Anteile von Panade bei Hähnchenschnitzel, Schnitzel Wiener Art<br />

� irreführende Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums (Verderb vor Ablauf der Frist), z. B. bei Lyoner,<br />

Jagdwurst, Kochschinken, Mortadella, Leberkäse und Filetrotwurst.<br />

Zu den Untersuchungsergebnissen von Proben, die im Rahmen von BÜp-Programmen untersucht wurden, siehe<br />

Abschnitt 3.4.4.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

33


34<br />

���� Warengruppen 10, 11, 12 - Fische, Fischerzeugnisse, Meeresfrüchte<br />

Als gesundheitsschädlich wurde eine Probe Welsfilet nach Salmonellennachweis beanstandet. In geräucherten Forel-<br />

lefilets und geräuchertem Heilbutt wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen. Eine Probe von Lachs, der unter<br />

Verwendung von Tabakblättern geräuchert worden war, wurde nach Art. 14 (5) der VO (EG) Nr. 178/2002 beurteilt.<br />

Drei Proben von geräuchertem Fisch (Wels, Butterfisch, Buttermakrele) wiesen erhöhte Quecksilbergehalte auf, eine<br />

Verdachtsprobe Thunfisch in Öl hatte einen zu hohen Bleigehalt. Mehrere Proben von Fisch, Fischerzeugnissen sowie<br />

eine Surimiprobe fielen durch Geruchsabweichungen, hohe Keimzahlen und/oder zu hohe TVB-N-Werte bzw. einen<br />

überhöhten Wert für den Biogene-Amine-Index (BAI-Index) auf und wurden daher aufgrund des Verderbs beanstan-<br />

det. Zwei Beschwerden zu paniertem Seelachs waren wegen eines deutlich bitteren Geschmacks berechtigt. Als wert-<br />

gemindert wurden Proben von Fisch oder Fischerzeugnissen aufgrund von erhöhten Keimzahlen bzw. Vorhandensein<br />

von Nematoden in Makrelen, Geschmacksabweichungen, zu geringem Fischanteil bei „Aal in Gelee“ oder Mängeln im<br />

Aussehen beurteilt. Im Rahmen des Monitoring-Programmes und als Verfolgs- bzw. Verdachtsproben wurden in 10<br />

Proben Aalen aus der Havel erhöhte Werte an dioxinähnlichen PCB (Beanstandung des Summenwertes) sowie teil-<br />

weise PCB bzw. DDT gefunden. Zwei Proben Dorschleber wurden ebenfalls wegen erhöhter Gehalte an Dioxinen<br />

beanstandet.<br />

Als irreführend wurden insbesondere Proben beurteilt, die vor oder am Mindesthaltbarkeitsdatum mikrobiologische<br />

und ggf. sensorische Abweichungen aufwiesen. Beanstandet wurde auch eine Probe „Victoriabarsch“, bei der es sich<br />

um Dorsch oder Kabeljau handelte. In drei Fällen ergaben sich ergaben sich Beanstandungen durch Nichteinhaltung<br />

der Kennzeichnungsvorschriften der Fischetikettierungs-VO, die eine Angabe der Produktionsmethode und des Fang-<br />

gebietes fordert. In Einzelfällen gab es auch andere Kennzeichnungsmängel.<br />

���� Warengruppe 13 – Fette und Öle<br />

Frittierfette mit einer deutlich abweichenden sinnesphysiologischen Beschaffenheit, in Verbindung mit dem Über-<br />

schreiten der chemisch-physikalischen Richtwerte des ALS, wurden beanstandet. Eine größere Partie Stangenmarga-<br />

rine wies bei dieser Warenart selten auftretendes Schimmelpilz-Wachstum auf. Unkorrekt deklarierte Fertigpackungen<br />

wurden vorgelegt. Immer wieder werden auch Produkte mit ausschließlich ausländischer Kennzeichnung angetroffen.<br />

Die Aromatisierung von Speiseöl durch Einlegen von Tabakblättern wurde als unzulässig beanstandet.<br />

���� Warengruppe 14 - Suppen, Soßen<br />

Als nicht sicheres Lebensmittel wurde eine Kartoffelsuppe beurteilt, die mikrobiologisch verdorben war. In einer Fer-<br />

tigpackung Linseneintopf befanden sich mehrere bis zu 2 cm lange farbige Bindfäden. Diese wurden als Wurstabbin-<br />

dungen identifiziert. Das Erzeugnis ist als Ekel erregend beurteilt worden. Es wies zudem eine Reihe von Kennzeich-<br />

nungsmängeln auf. Zwei Gläser „Wurstsuppe“ enthielten lediglich eine trübe wässrige Flüssigkeit und waren somit<br />

irreführend bezeichnet. Die Fertigpackungen wiesen erhebliche Kennzeichnungsmängel auf, insbesondere bezüglich<br />

der QUID-Regelung. In einer Sauer-Scharf-Suppe wurde der festgelegte Höchstwert für den Geschmacksverstärker<br />

Glutaminsäure (1 %) deutlich überschritten. In vier weiteren Sauer-Scharf-Suppen und einer Hühnchensuppe war die<br />

Verwendung des Geschmacksverstärkers nicht kenntlich gemacht. Bei zehn lose abgegebenen Suppen und Eintöpfen<br />

mit Wurst- und Fleischeinlagen -vorwiegend Soljanka- war die Verwendung von Natriumnitrit als Konservierungsstoff<br />

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nicht gekennzeichnet. Vier weitere Soßen und Dressings enthielten nicht deklarierte, technologisch wirksame Mengen<br />

der Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure sowie der Süßungsmittel Saccharin und Cyclamat. Bei drei<br />

Instant-Nudelsuppen aus asiatischen Ländern war die Behandlung des Gewürzanteils mit ionisierenden Strahlen nicht<br />

kenntlich gemacht. Eine weitere Suppe in Fertigpackung wurde wegen Kennzeichnungsmängeln entsprechend der<br />

LMKV beanstandet.<br />

���� Warengruppen 15, 16 - Getreide, Getreideprodukte<br />

Weizenkörner mit massivem Kornkäferbefall und Hirseflocken mit ranzigem Geschmack waren zum Verzehr nicht<br />

mehr geeignet. Einige Roggen- und Weizenmehle waren mit irreführender Typ-Angabe versehen. Bei einem als Mehl<br />

bezeichneten Mahlprodukt handelte es sich um Schrot. Früchtemüsli wies einen zu geringen Fruchtanteil auf. Bei zwei<br />

Brotbackmischungen waren die deklarierten Gehalte an Folsäure irreführend. Magnesium ist für Brotbackmischungen<br />

ein nicht zugelassener Zusatzstoff. Bei Backmischungen wurden auch Verstöße gegen die Kennzeichnungsvorschrif-<br />

ten festgestellt. In Frühstückscerealien mit Zimt war der zulässige Höchstwert an Cumarin überschritten. In Langkorn-<br />

reis aus den USA sind Nukleinsäure- (DNA-) Sequenzen nachgewiesen worden, die für den gentechnisch veränderten<br />

Reis LL 601 charakteristisch sind. Der Reis LL 601 ist bisher in der Gemeinschaft nicht zugelassen. Es wurde bisher<br />

auch keine Zulassung in der Europäischen Gemeinschaft beantragt.<br />

���� Warengruppe 17 - Brot, Kleingebäck<br />

Eine Beschwerdeprobe Brötchen, die wegen abweichenden Geruches und Geschmackes nach Desinfektionsmittel zur<br />

Untersuchung eingereicht wurde, wurde als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt. Ebenfalls als nicht zum Verzehr<br />

geeignet beurteilt wurde ein Semmelmehl, in dem Gespinste festgestellt wurden. Auf einem Flyer zu einem Brot mit<br />

PurPurWeizen wurden unzulässige gesundheitsbezogene Angaben gemacht. Der Belag von Käsebrötchen wurde auf<br />

seine Fettzusammensetzung hin untersucht. Dabei konnte bei 3 Brötchen nachgewiesen werden, dass nicht Käse<br />

sondern Käseimitat bzw. eine Mischung aus Käse und Käseimitat eingesetzt wurde. Die in diesen Fällen verwendete<br />

Verkehrsbezeichnung „Käsebrötchen“ wurde als irreführend beurteilt. Die Kennzeichnung zahlreicher Fertigpackungen<br />

entsprach nicht den Bestimmungen der Lebensmittelkennzeichnungs- bzw. Nährwertkennzeichnungsverordnung.<br />

���� Warengruppe 18 - Feine Backwaren<br />

In einer Probe Schokotorte, die aufgrund einer Erkrankung zur Untersuchung eingereicht wurde, wurde Salmonella<br />

enteriditis nachgewiesen. Bei zahlreichen cremehaltigen Backwaren wurden wieder stark erhöhte Keimgehalte, insbe-<br />

sondere Escherichia coli, festgestellt. Im Geschmack deutlich ranzige Pfannkuchen und Schweineohren und eine<br />

Probe Eclair mit seifig schmeckendem Überzug aus kakaohaltiger Fettglasur wurden als nicht zum Verzehr geeignet<br />

beurteilt. Etliche Backwaren mit nicht verkehrsüblicher Beschaffenheit fielen auf, u. a. Sahnetorte mit zu geringem<br />

Schlagsahneanteil; Nougatcremetorte wurde als Nougattorte bezeichnet; Buttercreme, Butterstollen und Buttergebäck<br />

enthielt andere Fette außer Butter; Schwarzwälderkirschtorte ohne Kirschwasseraroma; als Bienenstich bezeichneter<br />

Kuchen mit Kokosbelag; Baumkuchen ohne arttypische Beschaffenheit (nicht in Schichten gebacken). Zahlreiche<br />

Backwaren waren wegen fehlender Kenntlichmachung von Farbstoffen bei loser Abgabe zu beanstanden. Bei einer<br />

Probe Apfelkuchen fehlte die Angabe „geschwefelt“. Bei etlichen Backwaren, die als lose Ware in Verkehr gebracht<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

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36<br />

wurden, fehlte die Kenntlichmachung von kakaohaltiger Fettglasur. Zimthaltige Backwaren wurden in der Vorweih-<br />

nachtszeit auf Cumarin untersucht. Dabei wurde bei jeder zweiten zimthaltigen Backware die in der Aromenverord-<br />

nung festgelegte Höchstmenge für Cumarin von 2 mg/kg überschritten. Der höchste Cumaringehalt lag bei 21 mg/kg.<br />

Eine Gesundheitsgefährdung war bei keiner der vorgelegten Backwaren gegeben. Des Weiteren wurden Kennzeich-<br />

nungsmängel wie fehlende Kennzeichnungselemente nach LMKV oder fehlerhafte Nährwertkennzeichnung beanstan-<br />

det.<br />

���� Warengruppe 20 - Feinkostsalate, Majonäsen<br />

Zwei Verdachtsproben im Zusammenhang mit Erkrankungen waren als gesundheitsschädlich zu bewerten. Es handel-<br />

te sich hierbei um ein Salatdressing sowie um eine selbst hergestellte Majonäse, die ungekühlt in einem Privathaus-<br />

halt aufbewahrt wurden. In beiden Proben konnte Salmonella Enteritidis festgestellt werden. Salmonella London wur-<br />

de in einem Putenbrustsalat nachgewiesen, so dass dieser ebenso als gesundheitsschädlich einzustufen war. Zehn<br />

Proben wurden hinsichtlich der mikrobiologischer Beschaffenheit, oftmals in Verbindung mit sensorischen Abweichun-<br />

gen, als unhygienisch hergestellt und „für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet“ beurteilt. So wurden bei-<br />

spielsweise in einer Planprobe Kartoffelsalat 2,1 x 10 5 KbE Enterobacteriaceen pro Gramm Probe nachgewiesen.<br />

Eine als Verdachtsprobe eingesandte Chilisoße enthielt die Staphylokokken–Enterotoxine des Typs B und des<br />

Typs C. Ein nach Kundenreklamationen eingesandter Kartoffelsalat wies einen Schimmelpilzbefall mit Penicillium spp.<br />

auf. Darüber hinaus ergaben sich bei den mikrobiologischen Untersuchungen zahlreicher Proben Überschreitungen<br />

der Richt- und Warnwerte der DGHM, so dass diese Proben wegen hygienischer Mängel bei der Herstellung bean-<br />

standet wurden. Ein Matjessalat enthielt im Zusammenhang mit der bakteriellen Belastung auch signifikant erhöhte<br />

Mengen an biogenen Aminen. Einige Proben wichen sensorisch von der verkehrsüblichen Beschaffenheit ab und<br />

waren demnach als nicht unerheblich wertgemindert zu beurteilen. So wurde beispielsweise ein Kartoffelsalat auf-<br />

grund seines hohen Kochsalzgehaltes beanstandet. Zwei als Fleischsalat deklarierte Feinkostsalate enthielten entge-<br />

gen den Festlegungen der Leitsätze neben Gurken auch Zwiebeln und waren zu beanstanden. Die Bezeichnung<br />

„Wurstsalat“ wäre in diesem Fall angemessen. Die Angabe „ohne Konservierungsstoffe“ wurde bei einer Salatmajonä-<br />

se als irreführend beurteilt, da hier ein technologisch wirksamer Gehalt an Sorbinsäure ermittelt wurde. Ein lose abge-<br />

gebener Fleischsalat war ebenso gekennzeichnet, obwohl dieser Benzoesäure enthielt. Bei einer Kräutersoße für<br />

Döner Kebap wurde die Höchstmenge für die Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure von insgesamt<br />

1 500 mg/kg mit 2 006 mg/kg Kräutersoße deutlich überschritten, eine Kenntlichmachung war nicht erfolgt. Ebenso lag<br />

eine Höchstmengenüberschreitung bei einem lose abgegebenen Heringssalat mit Chilis vor, bei dem der maximal<br />

zugelassene Gehalt des Süßungsmittels Saccharin überschritten wurde. Insgesamt fehlte bei 78 der lose angebote-<br />

nen Feinkostsalate und Salatsaucen die Kenntlichmachung der konservierenden Zusatzstoffe Benzoesäure und/oder<br />

Sorbinsäure und/oder des Süßungsmittels Saccharin. Die Kennzeichnung zahlreicher Fertigpackungen entsprach<br />

nicht den Forderungen der LMKV. Zu entsprechenden Beanstandungen führten insbesondere unvollständige bzw.<br />

fehlerhafte Zutatenverzeichnisse, fehlende Mengenkennzeichnung von wertbestimmenden Bestandteilen, nicht kor-<br />

rekte Angaben zur Mindesthaltbarkeit, fehlende Klassennamen vor Zusatzstoffen (E-Nummern), schlecht lesbare<br />

Kennzeichnungsangaben und Mängel bei der vorschriftsmäßigen Angabe von Süßstoffen.<br />

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���� Warengruppe 21 - Pudding, Dessert<br />

Ein Dessert mit hoher Keimbelastung sowie Vanillesoße mit deutlich bitterem Geschmack waren zum Verzehr nicht<br />

mehr geeignet. Schokoladenpudding enthielt nicht den lt. Leitsätze geforderten Anteil an Kakaoerzeugnissen. Bei<br />

sechs Proben fehlte die Kenntlichmachung von Farbstoffen und Süßungsmitteln. Puddinge aus der Gemeinschafts-<br />

verpflegung enthielten den für derartige Erzeugnisse nicht zugelassenen Süßstoff Thaumatin. Die Küchen verwenden<br />

bei der Herstellung Süßstofflösungen, die Thaumatin enthalten. Nach § 8 Abs. 3 ZZulV dürfen Lebensmittel mit einem<br />

zulässigen Gehalt an Süßungsmitteln auch als Zutat für Lebensmittel, für die diese Zusatzstoffe nicht zugelassen sind,<br />

verwendet werden. Pudding mit der Angabe „ mit einer Zuckerart (für Diabetiker)“ enthielt Saccharose, der Erzeugnis-<br />

sen für Diabetiker nicht zugesetzt werden darf. In Milchreis mit Zucker und Zimt wurde der zulässige Höchstwert an<br />

Cumarin überschritten.<br />

���� Warengruppe 22 -Teigwaren<br />

Teigwaren aus Hartweizen enthielten deutliche Gehalte an Weichweizenprotein. Anhand der ermittelten Gehalte ist<br />

davon auszugehen, dass keine Kontamination vorlag und Weichweizen verwendet wurde. Es wurden Kennzeich-<br />

nungsmängel festgestellt.<br />

���� Warengruppe 23 – Hülsenfrüchte, Ölsamen, Schalenobst<br />

Zur Einfuhr bestimmter Importproben Haselnüsse aus der Türkei wiesen Höchstmengenüberschreitungen an Aflatoxi-<br />

nen auf und mussten zurückgewiesen werden. Speisemohn wurde auf Grund eines sehr hohen Morphin-Gehaltes<br />

beanstandet.<br />

���� Warengruppen 24, 26, 30 - Kartoffeln, Gemüseerzeugnisse, Obstprodukte<br />

Überschreitungen der zulässigen Höchstmenge an Sulfit bei geschälten Kartoffeln sowie die unkorrekte Kennzeich-<br />

nung bei Fertigpackungen führten zu Beanstandungen.<br />

Insbesondere fehlerhafte Aufmachungen bei Fertigpackungen von Lebensmitteln, u. a. Deklaration ausschließlich in<br />

ausländischer Sprache sowie fehlende Kennzeichnungselemente, treten immer wieder auf. Eine, auch zulässige,<br />

Konservierung und die Verwendung von Süßungsmitteln sind entsprechend den geltenden Vorschriften kenntlich zu<br />

machen. Bei Weinblättern wurden Überschreitungen der maximal zulässigen Höchstmengen an Behandlungsmitteln<br />

gemäß Rückstands-Höchstmengenverordnung festgestellt. Des Weiteren kam es zur Beanstandung unzulässig vita-<br />

minisierter Ware.<br />

���� Warengruppe 25 - Frischgemüse<br />

Den Schwerpunkt der Untersuchungstätigkeit bildete die Untersuchung auf Rückstände an Pflanzenschutzmitteln<br />

(siehe auch Punkt 3.2.2.5). Höchstmengenüberschreitungen (AVV-DüB Code 12) mit Ausschöpfung der ARfD über<br />

100 % wurden in folgenden Lebensmitteln (Tabelle 3-13) festgestellt. Die Einstellung in das Schnellwarnsystem wurde<br />

hier empfohlen.<br />

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Tabelle 3-13: Höchstmengenüberschreitungen bei Pflanzenschutzmitteln mit Ausschöpfung des ARfD über 100 %<br />

Lebensmittel Herkunftsland Pflanzenschutzmittel ARfD<br />

Paprika Türkei Oxamyl 1 574 %<br />

Gurke Spanien Oxamyl 975 %<br />

ARfD – akute Referenzdosis, berechnet mit dem VELS-Modell des BfR<br />

Weitere Schwerpunkte waren Untersuchungen auf Schwermetalle (Blei, Cadmium, Kupfer) und auf Nitrat in Salaten<br />

(Kopfsalat, Römischer Salat). Auf Grund einer Gesetzesänderung wurden ausgewählte Salatproben - gewaschen und<br />

ungewaschen - auf ihren Nitratgehalt untersucht (zu den Ergebnissen siehe unter Punkt 3.2.2.2). Ein erhöhter Anteil<br />

an Bio-Produkten im Untersuchungszeitraum spiegelte den seit geraumer Zeit anhaltenden Trend zu einer verstärkten<br />

Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln aus ökologischem Anbau wider. Auffälligkeiten - bis auf gelegentliche<br />

Abweichungen in der Sensorik - wurden hier nicht festgestellt. Beanstandet wurden weiterhin bei einem Kohlrabi aus<br />

Spanien deutliche Abweichungen im Geruch und Geschmack (Verstoß gegen Art. 14, EG-BasisVO). Es handelte sich<br />

um eine Kundenbeschwerde (Beschwerdegrund „chemischer Geruch und Geschmack“). Bei der Rückstandsuntersu-<br />

chung in dieser Probe wurde das Pflanzenschutzmittel Tolclophos-methyl unterhalb der Höchstmenge nachgewiesen.<br />

Ein verlauster und verholzter Kohlrabi aus <strong>Brandenburg</strong> wurde wegen Wertminderung nach § 11 LFGB beanstandet.<br />

Sowohl bei frischem Gemüse als auch bei frischem Obst traten Fälle auf, die ausschließlich durch physiologische<br />

Mängel hervorgerufen wurden. Bei einem Chinakohl aus Deutschland wurden bei der Sensorik schwarze Sprenkel auf<br />

allen äußeren und inneren Blättern festgestellt. Nach Rücksprache mit dem Pflanzenschutzdienst des Landes Bran-<br />

denburg konnte ein Virusbefall ausgeschlossen werden. Ursache kann physiologischer Mangel („pflanzlicher Stress“)<br />

beim Anbau der Pflanzen sein (z.B. übermäßige Hitze und Trockenheit bzw. keine optimale Düngung).<br />

���� Warengruppen 27, 28 – Pilze, Pilzerzeugnisse<br />

Wiederholt wurden eine Reihe von aus Asien importierten Trockenpilzen, i. d. R. die dort auch als Morcheln bezeich-<br />

neten Mu Err-Pilze, zur mikrobiologischen Untersuchung gebracht. Auf Grund des Nachweises von Salmonellen<br />

mussten Pilze als geeignet, die Gesundheit zu schädigen, beurteilt werden. Die Belastung dieser Warenart mit Sal-<br />

monellen stellt nach wie vor ein Problem dar. Die Pilze, die sowohl im Einzelhandel als auch in Küchen vornehmlich<br />

asiatischer Restaurants entnommen worden sind, werden zwar in der Regel einem Erhitzungsprozess unterworfen,<br />

ohne besonderen Zubereitungshinweis auf Fertigpackungen waren die Produkte aus unserer Sicht jedoch nicht ver-<br />

kehrsfähig. In Gaststätten ist der Einhaltung des Erhitzungsregimes besondere Sorgfalt zu widmen. Ebenso muss die<br />

Verwendung in unzubereitetem Zustand, z. B. Verreibung als Gewürz, ausgeschlossen werden.<br />

���� Warengruppe 29 – Frischobst<br />

Ebenso wie beim Frischgemüse bildete die Untersuchung auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln den Schwer-<br />

punkt der Untersuchungstätigkeit (siehe auch Punkt 3.2.2.5). Höchstmengenüberschreitungen (AVV-DüB Code 12)<br />

mit Auschöpfung der ARfD über 100 % wurden in Äpfeln, Tafeltrauben und Pflaumen festgestellt (Tabelle 3-14).<br />

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Tabelle 3-14: Höchstmengenüberschreitungen bei Pflanzenschutzmitteln mit Ausschöpfung des ARfD über 100 %<br />

Lebensmittel Herkunftsland Pflanzenschutzmittel ARfD<br />

Apfel Brasilien Dimethoat/Omethoat 114 %<br />

Tafeltraube Südafrika Methomyl 108 %<br />

Pflaume Deutschland / <strong>Brandenburg</strong> Dimethoat/Omethoat 102 %<br />

ARfD – akute Referenzdosis, berechnet mit dem VELS-Modell des BfR<br />

Weitere Schwerpunkte waren die Untersuchungen auf Schwermetalle (Blei, Cadmium und Kupfer). Im Rahmen eines<br />

Monitoring-Projektes wurden gezielt Äpfel aus ökologischem Anbau auf ihren Gehalt an Kupfer untersucht. Es wurden<br />

keine Auffälligkeiten festgestellt (zu den Ergebnissen siehe unter Punkt 3.4.1).<br />

Beim Frischobst widerspiegelte, ebenso wie beim Frischgemüse, ein erhöhter Anteil an Bio-Produkten den seit ge-<br />

raumer Zeit anhaltenden Trend zu einer verstärkten Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln aus ökologi-<br />

schem Anbau. Auffälligkeiten - bis auf gelegentliche Abweichungen in der Sensorik - wurden nicht festgestellt. Süß-<br />

kirschen mit starkem Madenbefall aus <strong>Brandenburg</strong> wurden wegen Wertminderung nach § 11 LFGB beanstandet.<br />

Insgesamt drei Proben Frischobst (1 Aprikose aus Griechenland, 2 Tafeltrauben aus Südafrika) wurden wegen eines<br />

zu hohen Schwefeldioxid-Gehaltes auf der Grundlage der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung (ZZulV) beanstandet.<br />

Bei den Tafelweintrauben lagen in den Probenkisten entsprechend gekennzeichnete Pads, die auf eine Verwendung<br />

von Natriummetabisulfit gegen Botrytisbefall hinwiesen. Bei Frischobst in Fertigpackungen wurde wiederholt das Feh-<br />

len von Kennzeichnungselementen (Name o. Firma und Anschrift; Los-Nummer) beanstandet.<br />

���� Warengruppe 31 - Fruchtsäfte, Fruchtnektare<br />

Eine Verbraucherbeschwerde Apfelsaft und ein Quittensaft wiesen Schimmelablagerungen auf. Ein Apfelsaft war auf<br />

Grund eines zu geringen Gesamtsäuregehaltes auffällig, ein Johannisbeernektar und Sanddornnektar wegen eines zu<br />

niedrigen Vitamin C-Gehaltes. Wie auch in den vorangehenden Berichtsjahren lagen Mängel in der Kennzeichnung<br />

vor. So erfolgte z. B. die Kennzeichnung ausschließlich in einer für den Verbraucher nicht leicht verständlichen Spra-<br />

che. Bei Erzeugnissen, die in Lohnmostereien hergestellt wurden, fehlten die Kennzeichnungselemente vollständig.<br />

Des Weiteren wurden die fehlende Nährwertkennzeichnung, unzulässige Werbung mit Selbstverständlichkeiten (ohne<br />

Konservierungsstoffe) sowie krankheitsbezogene Angaben beanstandet.<br />

���� Warengruppe 32 - alkoholfreie Getränke<br />

Eine Beschwerdeprobe Apfelschorle und ein Getränkesirup waren mit sichtbarem Schimmelpilzmycel kontaminiert.<br />

Getränkeproben, die aus Schankanlagen der Gastronomie entnommen wurden, wiesen zu hohe Gehalte an Hefen<br />

und der Gesamtkeimzahl auf. In einem als Kvas bezeichneten Getränk konnten die für diese Art Getränk typischen<br />

Gärungsprodukte nicht nachgewiesen werden. Wiederholt wurden Kennzeichnungsmängel beanstandet, u. a. fehlen-<br />

de Kennzeichnung in deutscher Sprache, Verstöße gegen Bestimmungen der NKV, nicht korrekt deklarierte Zutaten,<br />

fehlende QUID-Kennzeichnung.<br />

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���� Warengruppe 35 - weinähnliche Getränke<br />

Bei Fruchtweinen war auf Grund von Fehlgärungen die sensorische Beschaffenheit so stark abweichend, dass sie als<br />

genussuntauglich beurteilt werden mussten. Bei einem Fruchtwein wurde der zulässige Höchstgehalt für Schwefeldi-<br />

oxid überschritten. Die Kennzeichnungsmängel betrafen die nicht korrekte Angabe der Verkehrsbezeichnung, fehlen-<br />

de Kenntlichmachung der Zusatzstoffe und die fehlende Loskennzeichnung.<br />

���� Warengruppe 36 - Bier<br />

Aus Gastronomiebrauhäusern entnommene Biere enthielten einen zu hohen Gehalt an Fremdhefen und eine erhöhte<br />

Gesamtkeimzahl. Ein als Pils deklariertes Bier enthielt einen Bodensatz, der sich als Fremdhefen erwies. In zwei Fäl-<br />

len waren Getränke mit der Bezeichnung Bier versehen, ohne die entsprechenden Kriterien zu erfüllen (Zutaten,<br />

L-Carnitin, Honig ). Wiederholt erfolgte im Zutatenverzeichnis lediglich die Angabe „ Malz“, die Allergenkennzeichnung<br />

wurde nicht berücksichtigt. Bei einem Biermischgetränk mit Zusatzstoffen fehlte der Hinweis auf die Süßstoffverwen-<br />

dung in Verbindung mit der Verkehrsbezeichnung und der deklarierte Farbstoff war nicht nachweisbar.<br />

���� Warengruppe 37 - Spirituosen<br />

Beanstandungsgründe waren Unter- bzw. Überschreitungen des angegebenen Alkoholgehaltes. Bei einem Eierlikör<br />

wurde der Mindestalkoholgehalt für Eierlikör nicht eingehalten. Die ungerechtfertigte Verwendung der qualitätshervor-<br />

hebenden Angabe „Edel“ führte bei einem Mocca-Likör zur Beanstandung. Fehlende Loskennzeichnungen waren zu<br />

bemängeln.<br />

���� Warengruppe 40 - Honig<br />

Die Beanstandungen resultieren hauptsächlich aus Kennzeichnungsfehlern, die zum überwiegenden Teil den von<br />

Kleinimkern in den Verkehr gebrachten Honig betreffen. Fehlende oder fehlerhafte Angaben zum Mindesthaltbarkeits-<br />

datum sowie die fehlende Kennzeichnung des Ursprungslandes stehen hier im Vordergrund. Zu bemängeln waren<br />

auch unvollständige/fehlende Angaben zum Imker oder Verkäufer, eine fehlende Loskennzeichnung sowie die Art und<br />

Weise der Kennzeichnung, hier insbesondere die Lesbarkeit der Angaben. Ein in einem Tankstellen-Shop als Probe<br />

gezogener Honig fiel durch eine ausgeprägte Phasentrennung auf. Für Hydroxymethylfurfural konnte ein Wert von<br />

147 mg/kg gemessen werden. Diese Fehler sowie die fehlende Kennzeichnung des MHD sowie des Herkunftslandes<br />

lassen den Schluss zu, dass das Erzeugnis bereits vor Inkrafttreten der „neuen“, seit dem 16. Januar 2004 geltenden<br />

Honigverordnung in den Verkehr gebracht wurde. Bei vier Honigproben war die vom Imker gewählte Sorteneinstufung<br />

nicht gerechtfertigt. Nach einer in zwei Kreisen erfolgten Feuerbrandbekämpfung an Obstgehölzen erhielten wir 9<br />

Honigproben zur Untersuchung auf Streptomycinrückstände. Alle durchgeführten Untersuchungen verliefen negativ.<br />

���� Warengruppe 41 - Konfitüren, Gelees, Marmeladen, Fruchtzubereitungen<br />

Besonders hoch war die Beanstandungsquote dieser Produktgruppe bei den Produkten von Kleinerzeugern (ab Hof,<br />

Erzeugermärkte). Sehr häufig traten Kennzeichnungsmängel auf, der Trockenmasseanteil in Gelees und Konfitüren<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


war zu gering, bei Konfitüren und Gelees erfolgte eine unzulässige Verwendung von Konservierungsstoffen, Zutaten<br />

wurden nicht korrekt deklariert, erforderliche Angaben nach der Konfitüren-VO fehlten.<br />

���� Warengruppe 42 - Speiseeis<br />

In Hinblick auf die mikrobiologische Beschaffenheit entsprachen 106 Eisproben (= 19 % der Proben) nicht den Anforde-<br />

rungen der geltenden Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission vom 15.11.2005 über mikrobiologische Kriterien<br />

für Lebensmittel, in der für Speiseeis, das unter Verwendung von Milchbestandteilen hergestellt wird, entsprechende<br />

mikrobiologische Anforderungen enthalten sind. Der festgelegte Höchstwert für Enterobacteriaceae von 100 KbE/g war<br />

bei den beanstandeten Eisproben überschritten. Drei Planproben sowie eine Verdachtsprobe Speiseeis wurden hin-<br />

sichtlich der mikrobiologischen Beschaffenheit sogar als zum Verzehr nicht geeignet beurteilt, da die Zahl der Entero-<br />

bacteriaceae den o. g. Grenzwert erheblich überstieg. Nicht direkt aus dem Herstellungsprozess gezogene Proben<br />

können nicht nach den o.g. mikrobiologischen Anforderungen bewertet werden, da eine mögliche nachträgliche Konta-<br />

mination in diesem Falle nicht ausgeschlossen werden kann. Die Arbeitsgruppe „Mikrobiologische Richt- und Warnwer-<br />

te“ der Fachgruppe „Lebensmittelmikrobiologie und –hygiene“ der DGHM sowie die Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikro-<br />

biologie der SVUA/CVUA NRW empfehlen für die lose Abgabe von Speiseeis Richtwerte und Warnwerte für die Ge-<br />

samtkeimzahl und die Zahl der Enterobacteriaceae, die zur Beurteilung herangezogen werden. In diesem Zusammen-<br />

hang waren 22 Eisproben zu beanstanden. Zahlreiche Eisproben wurden aufgrund von Abweichungen von der ver-<br />

kehrsüblichen Beschaffenheit beanstandet. Mehrere als Milcheis bezeichnete Proben entsprachen nicht den Anforde-<br />

rungen der Leitsätze für Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse was den Milchfettgehalt anbetrifft. Bei den als<br />

„Milcheis“ gekennzeichneten Proben bewegten sich die Vollmilchanteile zwischen 37 % und 60 %. Die chemischen<br />

Untersuchungen zur Fettsäurezusammensetzung ergaben bei manchen als „Milcheis“ bezeichneten Proben den Ein-<br />

satz von Fremdfett, bzw. Pflanzenfett, so dass diese Proben nicht der allgemeinen Verkehrsauffassung für „Milcheis“<br />

entsprachen. Als irreführend beurteilt wurde bei einigen Proben die Bezeichnung Sahneeis, da die aus der Sahne<br />

stammenden Milchfettanteile deutlich unter den geforderten 18 % lagen. Die Auslobung von Vitaminen in Form der<br />

Bezeichnung „ACE Wassereis“ war als irreführend gekennzeichnet zu beurteilen. Vitaminisierte Lebensmittel dürfen mit<br />

einem Hinweis auf ihren Vitamingehalt nur in Fertigpackungen in den Verkehr gebracht werden. Diverse als „Fruchteis“<br />

bezeichnete Proben wiesen einen zu geringen Fruchtanteil auf. Bei drei Proben Milcheis „Stracciatella“, einer Probe<br />

„Pfefferminz Milcheis“ sowie einer Probe „Minze Milcheis“ wurde die Verwendung von kakaohaltiger Fettglasur anstelle<br />

von Schokostückchen nicht entsprechend kenntlich gemacht. Neben den diversen fehlenden bzw. unzureichenden<br />

Verkehrsbezeichnungen war die fehlende Kenntlichmachung eines zugelassenen Farbstoffzusatzes ein weiterer Bean-<br />

standungsgrund vieler Proben. Die sinnesphysiologische Untersuchung einer Beschwerdeprobe bestätigte die vom<br />

Beschwerdeführer beschriebene Abweichung in Form eines kräftig bitteren Geschmacks. Es handelte sich hierbei um<br />

eine bereits angebrochene Packung einer Eiskrem mit Vanillegeschmack und Himbeerfruchteis-Überzug. Bei der ent-<br />

sprechenden Untersuchung einer Vergleichsprobe konnten jedoch keine Abweichungen festgestellt werden.<br />

���� Warengruppe 43 - Süßwaren<br />

Beanstandungen von Süßwaren ergaben sich hauptsächlich aus der fehlerhaften Kennzeichnung. Häufig auftretende<br />

Mängel waren eine teilweise fremdsprachige Kennzeichnung, nicht der QUID-Regelung entsprechende Kennzeich-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

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42<br />

nung bzw. fehlende Verkehrsbezeichnungen und Klassennamen. Eine Probe Zuckerwatte wies eine Höchstmengen-<br />

überschreitung des Farbstoffes E 122 auf, weitere Proben enthielten Zusatzstoffe wie Farbstoffe oder Konservie-<br />

rungsstoffe, die nicht kenntlich gemacht wurden. In einer Probe wurde statt eines im Zutatenverzeichnis genannten<br />

Farbstoffes ein anderer nicht deklarierter Farbstoff gefunden. Bei einer Süßwarenprobe konnte das Mindesthaltbar-<br />

keitsdatum durch leichtes Berühren verwischt werden, obwohl die Kennzeichnung gemäß Rechtssprechung „unver-<br />

wischbar“ anzubringen ist.<br />

���� Warengruppen 44, 45 - Kakao, Schokolade<br />

In einer Schokolade wurde Mandelprotein nachgewiesen, das nicht im Zutatenverzeichnis gekennzeichnet war und<br />

bei entsprechend disponierten Menschen allergische Reaktionen auslösen kann. Allergene Zutaten müssen EU-weit<br />

gemäß Richtlinie 2003/89/EG gekennzeichnet werden. Eine Nuss-Schokolade ging als Verbraucherbeschwerde ein,<br />

weil darin ein Bruchstück eines Röhrenknochens gefunden wurde. Aufgrund der Knochengröße wurde die Zugehörig-<br />

keit zu einer kleinen Nagetierart vermutet. Die überwiegende Anzahl an Beanstandungen resultierte aus Kennzeich-<br />

nungsmängeln.<br />

���� Warengruppe 46 - Kaffee, Kaffeeersatzstoffe<br />

Ein Untersuchungsschwerpunkt bei dieser Warengruppe ist die Prüfung auf Ochratoxin A, einem Schimmelpilzgift, das<br />

karzinogen, gentoxisch, immunsuppressiv und nierenschädigend wirken kann. 38 Proben wurden untersucht, bis auf<br />

zwei Proben Instantkaffee konnten keine Höchstwertüberschreitungen festgestellt werden. Die beiden Proben waren<br />

aufgrund einer Schnellwarnung als Verdachtsproben eingesandt worden. 13 Proben waren kaum belastet und wiesen<br />

Ochratoxin A-Gehalte unter 0,1 µg/kg auf.<br />

���� Warengruppen 47 - Tee<br />

Ein Tee enthielt Sonnenblumenblüten als schmückende oder färbende Pflanzenteile über der zulässigen Menge. Die<br />

Auslobung zur Beruhigung des nervösen Magens bei Kräutertee ist eine nicht zulässige krankheitsbezogene Aussage.<br />

Schwarztee enthielt die Pflanzenschutzmittel Carbendazim und Cypermethrin über der festgelegten Höchstmenge. In<br />

einem Schwarztee wurde das nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel Ethofenprox nachgewiesen. In vier Tees wur-<br />

den Cumaringehalte festgestellt, die über dem in der Aromenverordnung festgelegten Grenzwert lagen. Es wurden<br />

eine Reihe Kennzeichnungsmängel sowie irreführende Angaben in Bezug auf Nährwerte festgestellt.<br />

���� Warengruppe 48 - Säuglings- und Kindernahrung<br />

In einer Folgemilch war der festgelegte Höchstwert an Eiweiß überschritten. Es wurde ein Verstoß gegen Kennzeich-<br />

nungsvorschriften festgestellt.<br />

���� Warengruppe 49 - diätetische Lebensmittel<br />

Es wurden verschiedene Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften sowie irreführende Angaben in Bezug auf<br />

Nährwerte festgestellt. Bei zwei Erzeugnissen fehlte die Kenntlichmachung der Süßungsmittel. Die Auslobung „frei von<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


tierischem Eiweiß“ in einer ergänzenden bilanzierten Diät bei Nachweis von Casein ist irreführend. Coffein und Sauer-<br />

stoff in diätetischen Erfrischungsgetränken sind nicht zugelassene Zusatzstoffe. Die Erzeugnisse sind ohne entspre-<br />

chende Ausnahmegenehmigung nicht verkehrsfähig. Bei einem Diät-Kur-Traubensaft mit hohem Gehalt an Eisen<br />

fehlte die erforderliche Anzeige beim BVL. Eine ergänzende, bilanzierte Diät entsprach nicht den Vorgaben der Diät-<br />

verordnung. Eine nutzbringende und wirksame Verwendung war nicht gegeben. Dem Herstellerbetrieb fehlte auch die<br />

erforderliche Genehmigung, um derartige Produkte herzustellen. Zimtkapseln mit positivem Einfluss auf den Blutzu-<br />

ckerspiegel werden nicht mehr als Lebensmittel angesehen. Der Cumaringehalt in den Kapseln sowie bei Schokokek-<br />

sen mit Zimt lag über dem in der Aromenverordnung angegebenen Höchstwert.<br />

���� Warengruppe 50 - Fertiggerichte, zubereitete Speisen<br />

Insgesamt 21 Proben wurden als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt. Davon wiesen 17 Erzeugnisse sensorische<br />

und/oder mikrobiologische Abweichungen auf, wobei die Keimzahlen von Enterobakterien, Eschericia coli und Bacillus<br />

cereus z. T. deutlich erhöht waren. Als Ekel erregend wurden zwei Beschwerdeproben mit Fremdkörpern beurteilt.<br />

Gegartes Fischfilet enthielt mehrere abgestorbene Nematodenlarven und in einem Gemüseglas mit Möhren und Erb-<br />

sen befand sich ein schwarzes, verholztes Maiskolbenstück.<br />

Abbildung 3-2: Nematoden in gegartem Fischfilet<br />

Bei einem Hackbraten mit Mischgemüse und Kartoffeln war die Fleischkomponente nicht vollständig durchgegart. Das<br />

Erzeugnis wurde als nicht sicheres Lebensmittel beurteilt. Eine Planprobe "Milchreis mit Zucker und Zimt" enthielt 6,74<br />

mg/kg Cumarin (Höchstmenge lt. Aromenverordnung: 2 mg/kg) und war somit zu beanstanden. Unter irreführender<br />

Bezeichnung wurde ein gegartes halbes Hähnchen in Fertigverpackung in den Verkehr gebracht. Bei elf vorwiegend<br />

asiatischen Nudel- und Reisgerichten war der Geschmacksverstärker Glutaminsäure nicht kenntlich gemacht. Drei<br />

ebenfalls asiatische Gerichte enthielten entgegen der Zusatzstoffzulassungsverordnung über 10 g/kg des Ge-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

43


44<br />

schmacksverstärkers Glutaminsäure und wurden beanstandet. Des Weiteren fehlte bei einer Reihe von verschiede-<br />

nen Fleischgerichten die Kenntlichmachung des Konservierungsstoffes Natriumnitrit. In einer Döner Kebap-Soße war<br />

die Verwendung der Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure und in einem brühwurstartigen Fleischer-<br />

zeugnis der Einsatz von Phosphaten nicht gekennzeichnet. Bei drei Erzeugnissen waren Verstöße gegen Kennzeich-<br />

nungsbestimmungen (LMKV) festzustellen, wobei insbesondere die Mengenangaben der Zutaten (QUID-Regelung)<br />

fehlten oder unvollständig waren.<br />

���� Warengruppe 51 - Nahrungsergänzungsmittel<br />

Im Berichtsjahr wurden erneut zahlreiche Werbeaussagen bei verschiedenen Stoffen (u. a. Carnitin, konjugierte Linol-<br />

säure, Lutein, Zeaxanthin, Glucosamin, Chondroitin) beanstandet, die als wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert<br />

gelten. Als nicht zugelassene Zusatzstoffe wurden konjugierte Linolsäure, Lycopin, Lutein, Zeaxanthin, sowie mit die-<br />

sen Stoffen angereicherte Extrakte, Glucosamin, Chondroitin, Pangamsäure, Traubenkern-Pinienextrakt, Katzenkral-<br />

lenpulver, Orthosiphonpulver, Ackerschachtelhalmpulver und Don quai Pulver beurteilt. Ein flüssiges Nahrungsergän-<br />

zungsmittel enthielt den hierfür nicht zugelassenen Zusatzstoff Polyvinylpyrrolidon.<br />

Ein großes Problem stellten in diesem Jahr zahlreiche Beschwerden von Produkten aus Werbeverkaufsveranstaltun-<br />

gen dar. Die Produkte wurden deutlich überteuert mit dubiosen Werbeverspechen angeboten. Die Werbung war meist<br />

irreführend und enthielt zahlreiche krankheitsbezogene Aussagen. Das Problem ist, dass derartige Werbeaussagen<br />

nur beanstandet werden können, wenn entsprechendes Werbematerial vorliegt. Oft werden diese Versprechen nur<br />

mündlich in Form von Präsentationen gemacht und die erworbenen Produkte enthalten keine dieser Informationen.<br />

Ein auf einer Werbeverkaufsveranstaltung erworbenes Nahrungsergänzungsmittel für die Frau enthielt Selen in so<br />

hoher Dosierung, dass der vom SFC empfohlene Tolerable Upper Intake Level (UL) von 300 µg deutlich überschritten<br />

und das Produkt als nicht mehr sicher beurteilt wurde. Die Kennzeichnung von Noni-Saft, Topinamburpulver, Fischöl-<br />

kapseln, Maitakekapseln und OPC-Produkten wurde wegen nicht zulässiger krankheitsbezogener Aussagen bean-<br />

standet. Zwei Mikroalgenpräparate waren mit nicht zulässiger Bestrahlung im Verkehr. Amla wurde als neuartig beur-<br />

teilt, da hier nicht bekannt ist, dass Produkte mit Amla in der Gemeinschaft bisher in nennenswertem Umfang verzehrt<br />

wurden. Erzeugnisse mit neuartigen Lebensmitteln bzw. -zutaten ohne Genehmigung sind in der Gemeinschaft nicht<br />

verkehrsfähig. In Zimtkapseln war der zulässige Höchstwert für Cumarin überschritten. Bei einem Bioprodukt fehlte die<br />

Angabe der Kontrollstelle. Nahrungsergänzungsmittel als Entwässerungskur entsprechen nicht der Definition für ein<br />

Lebensmittel. Die Bezeichnung Nahrungsergänzungsmittel für ein Produkt aus Kakaofasern, Basilikum, Kidneyboh-<br />

nen- und Pu-Erh-Teeextrakt wurde als irreführend beurteilt. Die fehlende Anzeige von Nahrungsergänzungsmitteln<br />

beim BVL wurde bemängelt. Eine Reihe von Beanstandungen betraf irreführende Angaben der Nährwerte. Die feh-<br />

lende Kenntlichmachung des Süßungsmittels musste zweimal bemängelt werden. Es wurden zahlreiche Verstöße<br />

gegen die LMKV sowie Kennzeichnungsvorschriften der NemV festgestellt.<br />

���� Warengruppen 52, 53 - Würzmittel und Gewürze<br />

Bei der Überprüfung von 32 Proben auf Sudanfarbstoffe wurde keiner dieser Farbstoffe nachgewiesen. Sudanfarbstof-<br />

fe sind fettlösliche, künstliche Azofarbstoffe, die zum Färben von Mineralölen verwendet werden. Sie stehen im Ver-<br />

dacht, krebserregend zu sein und dürfen nicht zum Färben von Lebensmitteln verwendet werden. Vier Sojasaucen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


wurden einer Untersuchung auf 3-MCPD unterzogen. In allen Fällen lag der Wert unter dem gesetzlich festgelegten<br />

Höchstgehalt von 0,02 mg/kg. Auf eine Kontamination mit Aflatoxin, einem lebertoxisch und karzinogen wirkenden<br />

Schimmelpilzgift, wurden 19 Pfeffer-, Paprika- und Chilipulver geprüft. Bei keiner Probe konnte eine Überschreitung<br />

des Aflatoxin-Höchstgehaltes gemäß VO (EG) Nr. 1881/2006 festgestellt werden. Zwölf Gewürze wurden auf eine<br />

Behandlung mit ionisierenden Strahlen untersucht, alle mit negativem Befund. Eine Beschwerdeprobe Tomatenket-<br />

chup wies eine gärige Geruchsnote sowie „Klebstoffgeruch“ auf. Ursache dafür war die Verunreinigung der Probe mit<br />

Mikroorganismen. Im Ergebnis verschiedener chemischer Reaktionen kam es zur Bildung von Essigsäureethylester,<br />

der einen klebstoffähnlichen Geruch aufweist. Eine Gewürzmischung hätte aufgrund ihres Kochsalzgehaltes als „Ge-<br />

würzzubereitung“ i. S. der Leitsätze für Gewürze und andere würzende Mittel bezeichnet werden müssen. Die über-<br />

wiegende Anzahl der Beanstandungen ist auf Kennzeichnungsmängel zurückzuführen, z. B. das Fehlen der Losnum-<br />

mer, des Zutatenverzeichnisses oder der Kennzeichnung von Zusatzstoffen.<br />

���� Warengruppe 59 - Mineral- und Tafelwasser<br />

Beschwerdeproben von Mineralwässern wiesen Verunreinigungen mit bräunlichen Partikeln auf. Ursache hierfür wa-<br />

ren höchstwahrscheinlich technologische Fehler bei der Enteisenung des Mineralwassers. Wiederholt wurden Be-<br />

schwerdeproben mit deutlichen Geruchs- und Geschmacksabweichungen (chemisch, sauer, modrig) von Verbrau-<br />

chern eingesandt. Wie in jedem Jahr wurden bei zahlreichen Wasserproben aus Getränkespendern, Tafelwasser und<br />

Eiswürfeln aus der Gastronomie deutliche Überschreitungen der mikrobiologischen Grenzwerte festgestellt. Es wurden<br />

Schwankungen in der Zusammensetzung von Mineralwasser von mehr als 20 % festgestellt sowie fehlende Angaben<br />

des Quellnamens bzw. Quellortes. Aus einer Premix-Anlage der Gastronomie wurde ein Wasser unzulässigerweise<br />

als Mineralwasser ausgewiesen. Ein Tafelwasser war mit einer geographischen Herkunftsangabe versehen. Ein Prob-<br />

lem war wiederholt die Überschreitung mikrobiologischer Grenzwerte bei Wasser aus ambulanten Trinkwasseranlagen<br />

auf Märkten und von Imbissständen.<br />

���� Warengruppen 81, 82, 83, 85, 86 - Bedarfsgegenstände<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> konzentrierte sich die Analytik hauptsächlich auf die Untersuchung von Lebensmittelbedarfs-<br />

gegenständen, Babyartikeln und Spielzeug sowie gefärbter Bekleidung. Einen großen Umfang nahm die Untersu-<br />

chung von Proben im Rahmen des bundesweiten Überwachungsprogramms ein. Hierbei beteiligte sich das Landesla-<br />

bor <strong>Brandenburg</strong> an folgenden Themen:<br />

� Azofarbstoffe in Bekleidungstextilien aus Leder<br />

� Azofarbstoffe in Spielwaren<br />

� Phthalsäureester in Puppen<br />

In acht Fällen wurden in Bekleidungsartikeln Azofarbstoffe nachgewiesen, die nach reduktiver Spaltung Benzidin ab-<br />

gaben. Benzidin ist eine nachgewiesenermaßen krebserregende Substanz, derartige Farbstoffe sind der Bedarfsge-<br />

genständeverordnung zufolge in Textil- und Ledererzeugnissen, die längere Zeit mit der menschlichen Haut in Berüh-<br />

rung kommen, verboten. Vor allem Lederhandschuhe, aber auch Arbeitshandschuhe wurden in dieser Hinsicht bean-<br />

standet. Auch eine Packung diesbezüglich gefärbter Kinderslips wurde gefunden. Weichgemachtes PVC ist in Spiel-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

45


46<br />

zeugprodukten fast völlig verschwunden, bei Puppen wird es jedoch in Köpfen und teilweise in Gliedmaßen noch<br />

eingesetzt. In diesem Jahr trat die Regelung in Kraft, nach der bestimmte Phthalsäureester in Spielzeug und Babyarti-<br />

keln nicht mehr verwendet werden dürfen. In fünf derartigen Produkten wurde u.a. Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)<br />

nachgewiesen, ein Weichmacher der in Tierversuchen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflusst und zu Entwicklungsstö-<br />

rungen führen kann. Weitere Beanstandungen betrafen den Nachweis von Isophoron in Badebüchern für Babys.<br />

Isophoron wird u.a. als Lösemittel in Industrielacken und Klebstoffen verwendet. Es ist als krebserzeugend der Stufe<br />

3 eingestuft (Stoffe, die wegen möglicher krebserregender Wirkung beim Menschen Anlass zur Besorgnis geben, über<br />

die jedoch nicht genügend Informationen für eine befriedigende Beurteilung vorliegen. Aus Tierversuchen liegen eini-<br />

ge Anhaltspunkte vor, die jedoch nicht ausreichen, um einen Stoff in die Kategorie 2 einzustufen.). Durch thermische<br />

Nachbehandlung soll es möglich sein, Restgehalte an Isophoron zu minimieren. Nach der Empfehlung XLVII des<br />

Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) „Spielzeug aus Kunststoffen und anderen Polymeren sowie aus Papier,<br />

Karton und Pappe“ sollen Restgehalte an flüchtigen Stoffen, wie Lösemittel, so weit wie möglich entfernt werden. Die<br />

„Kunststoffempfehlungen“ des BfR sind keine Rechtsnormen, sie stellen aber den derzeitigen Stand von Wissenschaft<br />

und Technik dar. Lange Zeit wird in der Kunststoffkommission über die Migration von primären aromatischen Aminen<br />

aus den Zitzengummis von Melkanlagen diskutiert. Vor allem die unterschiedliche Migrationswirkung von Milch im<br />

Vergleich zur Prüfflüssigkeit Wasser wirft ebenso Fragen auf wie die Wirkung der verwendeten Reinigungsmittel auf<br />

den Gummi. In einem im Überwachungsgebiet angesiedelten Betrieb, der Melkanlagen herstellt, wurden Proben von<br />

Zitzenschläuchen unterschiedlicher Lieferanten untersucht. Teilweise ergaben sich für primäre Amine Werte, die von<br />

der Kunststoffkommission festgelegten Höchstwerte deutlich überschritten. Einige Beanstandungen im Berichtszeit-<br />

raum betrafen Fehler bei der Kennzeichnung von Lebensmittelbedarfsgegenständen bzw. von Spielzeug. Bei Le-<br />

bensmittelbedarfsgegenständen ist gefordert, dass der Name oder die Firma sowie in jedem Fall die Anschrift oder der<br />

Sitz des Herstellers, des Verarbeiters oder eines in der Gemeinschaft niedergelassenen und für das Inverkehrbringen<br />

verantwortlichen Verkäufers anzugeben sind. Für Spielzeug sind eine Kenntlichmachung, dass das Produkt den Euro-<br />

päischen Normen entspricht (CE-Kennzeichnung), bzw. bestimmte Warnhinweise erforderlich. Großer Beliebtheit<br />

erfreuen sich nach wie vor die verschiedensten Haushaltsgegenstände aus Silikonelastomeren. Die Palette reicht von<br />

den verschiedensten Backformen über Backpinsel und Teigschaber bis hin zu Küchenhandschuhen. Gemäß der Emp-<br />

fehlung der Kunststoffkommission dürfen Silikonelastomere nicht mehr als 0,5 % flüchtige organische Bestandteile<br />

abgeben. Es werden immer wieder Produkte gefunden, die dem nicht entsprechen; in diesem Jahr war es ein Pfan-<br />

nenwender aus Silikon.<br />

���� Warengruppe 84 - Kosmetische Mittel<br />

Im Berichtszeitraum kamen 301 Proben kosmetischer Mittel zur Untersuchung, sowohl aus dem Handel als auch von<br />

<strong>Brandenburg</strong>er Herstellern. Sie präsentierten einen Querschnitt aus der Vielfalt des Angebots im Niedrig- und Mittel-<br />

preisbereich. Die Beanstandungsquote lag mit 11 % auf dem Niveau vergangener Jahre. Zwei chinesische Zahncre-<br />

mes wurden auf Grund hoher Diethylenglykol-Gehalte bei bestimmungsgemäßem als auch vorauszusehendem<br />

Gebrauch durch Kleinkinder als geeignet zur Gesundheitsschädigung i. S. von § 26 LFGB beurteilt, ebenso eine Täto-<br />

wierfarbe wegen extrem hoher Keimbelastung mit Pseudomonaden. Einen Großteil machten Beanstandungen wegen<br />

irreführender Aufmachungen und Deklarationen aus. Aussagen auf den Verpackungen und Behältnissen über die Wir-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


kung von kosmetischen Mitteln in Zusammenhang mit ausgelobten Inhaltsstoffen standen im Widerspruch zur Bewer-<br />

tung und Einschätzung der analytisch ermittelten Daten. Insbesondere die Berechtigung des wirkungsbezogenen Her-<br />

ausstellens von Coenzym Q10 und Vitamin E in Antifaltenmitteln, sowie Honig im Badezusatz und Flüssigseife Glycerin<br />

in einer Festseife wurde im Hinblick auf § 27 LFGB (Eignung zur Irreführung/Täuschung) angezweifelt und kritisch hin-<br />

terfragt. Auslobungen, teilweise in Wort und Bild, von Inhaltsstoffen (z. B. Oliven, Latschenkieferbestandteile, Proteine),<br />

deckten sich nicht mit den Angaben in den entsprechenden Inhaltsstofflisten. Zwei Zahncremes wiesen in ihren Kenn-<br />

zeichnungen auf Fluoridmengen und deren kariesprophylaktische Wirkung hin, ohne dass Fluoride analytisch auffindbar<br />

waren. In der Bestandteilsliste einer weiteren, weiß gefärbten Zahncreme stand die Angabe eines roten Farbstoffs.<br />

Nicht ordnungsgemäße Kennzeichnung i. S. der Vorgaben der Kosmetik-Verordnung (§§ 4 und 5) führten bei einer<br />

Reihe von Proben zu folgenden Beanstandungen:<br />

� fehlende bzw. nicht korrekte Hersteller-/Importeurangaben<br />

� Liste der Bestandteile fehlte, war unvollständig bzw. nicht korrekt<br />

� fehlende und nicht lesbare Chargen-Kenntlichmachung<br />

� fehlende Angaben zur Verwendungsdauer nach dem Öffnen<br />

� fremdsprachige Anwendungs- und Warnhinweise<br />

� fehlende bzw. nicht korrekte Angaben der Nennfüllmengen<br />

3.2.3 Spezielle Untersuchungsfelder<br />

3.2.3.1 Untersuchung von Lebensmitteln und Futtermitteln auf gentechnische Veränderungen<br />

In der Europäischen Union bestehen Vermarktungszulassungen für Lebensmittel- und Futtermittelprodukte, die aus<br />

der gentechnisch veränderten Sojabohne RoundupReady TM und gentechnisch veränderten Maissorten (Bt176, Bt11,<br />

T25, MON810, MON863, NK603) hergestellt werden. Seit dem 18. April 2004 ist die Verordnung (EG) Nr. 1829/2003<br />

anzuwenden, die einen 0,9% - Schwellenwert für Anteile von in der EU zugelassenen gentechnisch veränderten Or-<br />

ganismen (GVO) in Lebensmitteln und Futtermitteln festlegt. Oberhalb dieses Wertes müssen Lebens- bzw. Futtermit-<br />

tel besonders gekennzeichnet werden (z. B. „aus genetisch veränderten Sojabohnen hergestellt“). Der Schwellenwert<br />

berücksichtigt die Problematik einer zufälligen Kontamination, die beim Anbau, beim Transport oder der Verarbeitung<br />

auftreten kann und technisch unvermeidbar ist. Eine Gentechnik- Freiheit konventionell angebauter Pflanzen kann<br />

mittlerweile nicht mehr garantiert werden. Für das Inverkehrbringen nicht zugelassener GVO (z.B. LL601 Reis der<br />

Firma Bayer CropScience) sieht das EU- Recht hingegen keine Toleranzen vor. Hier sind selbst minimale Spuren in<br />

Lebensmitteln bzw. Futtermitteln nicht erlaubt.<br />

Es wurden 19 Lebensmittel auf in der EU zugelassene gentechnische Veränderungen untersucht. In allen Fällen wa-<br />

ren in den Lebensmitteln keine gentechnischen Veränderungen oder nur Spuren von weniger als 0,1% nachweisbar.<br />

Somit war keine Lebensmittelprobe aus Gründen einer fehlenden GVO-Kennzeichnung zu beanstanden. Deutlich<br />

anders stellt sich die Situation für den Futtermittelsektor dar. Viele (Misch-) Futtermittel enthalten inzwischen gentech-<br />

nisch veränderte Pflanzenbestandteile und sind auch dementsprechend deklariert. Dabei hat insbesondere gentech-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

47


48<br />

nisch verändertes Soja eine große Bedeutung. Neben gv-Soja kommt auch immer häufiger gentechnisch veränderter<br />

Mais in Futtermitteln zum Einsatz. Im Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung wurden insgesamt 38 Futtermit-<br />

tel auf das Vorhandensein von GVO geprüft. Dabei wurden auch gekennzeichnete Futtermittel berücksichtigt, um<br />

einerseits die vorsorgliche Kennzeichnung und andererseits die Anwesenheit von in der EU nicht zugelassenen gen-<br />

technisch veränderten Pflanzen wie z. B. der gv-Maislinie Bt10 zu überprüfen. In sojahaltigen Futtermitteln wurde in 16<br />

Fällen gentechnisch verändertes Soja bis zu einem Gehalt von > 90% nachgewiesen. Ein maishaltiges Futtermittel<br />

enthielt Spuren der gv-Maislinie MON810. Der Gehalt lag allerdings deutlich unter 0,9%. Alle Futtermittel in denen<br />

gentechnisch veränderte Pflanzenbestandteile nachgewiesen werden konnten waren korrekt deklariert und somit nicht<br />

zu beanstanden.<br />

3.2.3.2 Nitratgehalte in ungewaschenen und gewaschenen Salat- und Gemüseproben<br />

Am 09.01.<strong>2007</strong> trat die neue EG-Verordnung Nr. 1882/2006 in Kraft. Diese Verordnung legt die Probenahmeverfahren<br />

und Analysemethoden für die amtliche Kontrolle des Nitratgehaltes von bestimmten Lebensmitteln fest. Als eine we-<br />

sentliche Neuerung wird der Nitratgehalt ab diesem Zeitpunkt (Gültigkeit der Verordnung: 01.03.<strong>2007</strong>) in der ungewa-<br />

schenen Probe bestimmt. Diese Änderung wurde im Jahre 2006 bei der Überarbeitung und Aktualisierung des Monito-<br />

ring-Handbuches für das Jahr <strong>2007</strong> noch nicht berücksichtigt. Auf Empfehlung des Bundesinstitutes für Verbraucher-<br />

schutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in <strong>Berlin</strong> untersuchte das <strong>Landeslabor</strong> ein Jahr lang die Nitratgehalte der<br />

gezogenen Salatproben sowie weiterer ausgewählter Gemüseproben, wie z. B. Chicoree und Rucola, ungewaschen<br />

und gewaschen. In den Abbildungen 3-3 und 3-4 sind die Nitratgehalte der relativ umfangreich untersuchten Gruppen<br />

der Kopfsalate und der Römischen Salate – jeweils gewaschen und ungewaschen – gegenüber gestellt.<br />

Nitratgehalt [mg/kg FS]<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Probe<br />

ungewaschen gewaschen<br />

Abbildung 3-3: Nitratgehalte in gewaschenen und ungewaschenen Kopfsalaten<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Nitratgehalt [mg/kg FS]<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Probe<br />

ungewaschen gewaschen<br />

Abbildung 3-4: Nitratgehalte in gewaschenen und ungewaschenen Römischen Salaten<br />

Tabelle 3-15: Nitratgehalte weiterer Salat- u. Gemüsearten, geordnet nach steigenden Gehalten [mg/kg FS]<br />

Probe ungewaschen gewaschen Probe ungewaschen gewaschen<br />

EISBERGSALAT FELDSALAT<br />

1 344 274 1 1 994 1 741<br />

2 661 772 CHICOREE<br />

3 780 631 1 176 145<br />

4 880 511 LOLLO BIANCO<br />

5 903 910 1 1 909 1 710<br />

6 1 252 1 256 RUCOLA<br />

7 1 322 988 1 4 395 3 611<br />

Bis auf wenige Ausnahmen liegt der ermittelte Nitratgehalt der gewaschenen Proben unter den Ergebnissen der un-<br />

gewaschenen Proben. Ob dieser Unterschied signifikant ist, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend<br />

beantwortet werden. Bei den im Jahre <strong>2007</strong> untersuchten Proben wurde keine Überschreitung des Nitrat-<br />

Höchstgehaltes festgestellt.<br />

Tabelle 3-16: Übersicht und Bewertung der untersuchten Salatproben auf Nitrat-Gehalt<br />

Matrix<br />

Proben-<br />

anzahl<br />

ungewaschen<br />

[mg/kg FS]<br />

gewaschen<br />

[mg/kg FS]<br />

Höchstgehalte<br />

nach VO (EG)<br />

Nr. 1881/2006<br />

Median Maximum Median Maximum [mg/kg]<br />

Kopfsalat 17 1 670 2 623 1 584 2 530<br />

4 000-4 500 1)<br />

2 500-3 500 2)<br />

Römischer<br />

Salat<br />

10 1 116 1 906 888 1 364<br />

4 000-4 500 1)<br />

2 500-3 500 2)<br />

Eisbergsalat 7 880 1 322 511 1 256 2 000-2 500<br />

1. Wert: Freiland; 2. Wert: unter Glas/Folie<br />

1) Ernte vom 1. Oktober bis 31. März<br />

2) Ernte vom 1. April bis 30. September<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

49


50<br />

Die insgesamt auf den Nitratgehalt untersuchten Proben und eine Übersicht über die Ergebnisse sind in Tabelle 3-17<br />

enthalten. Es wurden keine Höchstmengenüberschreitungen festgestellt, die höchsten Werte mit 4 395 und 4 415<br />

mg/kg traten in Rucola auf.<br />

Tabelle 3-17: Nitrat in Gemüse und –erzeugnissen, insgesamt<br />

ZEBS-Code Erzeugnis<br />

Anzahl der<br />

untersuchten<br />

Proben<br />

niedrigster Wert<br />

[ mg/kg ]<br />

höchster Wert<br />

[ mg/kg ]<br />

25 01 01 Kopfsalat 20 401 3 725<br />

25 01 02 Feldsalat 2 1 741 3 007<br />

25 01 14 Spinat<br />

25 01 22 Porree<br />

25 01 26 Eisbergsalat 12 274 1 322<br />

25 01 00 sonstige Blattgemüse 24 74 4 415<br />

26 02 04 Spinat (Tiefkühlkost) 5 281 955<br />

25 02 05 Spargel<br />

26 26 00 Gemüsesäfte<br />

26 00 00 sonstige Gemüseerzeugnisse<br />

48 00 00 Säuglingsnahrung 19 7 120<br />

Gesamt: 82<br />

3.2.3.3 Mykotoxine<br />

Im Berichtsjahr wurden insgesamt mehr als 400 Proben aus unterschiedlichen Warengruppen auf ihren Gehalt an<br />

Mykotoxinen untersucht. In die Untersuchungen waren neben Getreide und Getreiderzeugnissen vor allem Kaffee,<br />

Kakao, Trockenobst, Wein und Kindernahrung einbezogen. Bei Haselnüssen wurden Einfuhruntersuchungen auf<br />

Aflatoxine durchgeführt. Zu Höchstmengenüberschreitungen bzw. Beanstandungen wird auf die Ausführungen unter<br />

Punkt 3.2.2 – Beanstandungsgründe in den Warengruppen – verwiesen.<br />

Tabelle 3-18: Untersuchungen auf Mykotoxine<br />

Mykotoxin Untersuchte Lebensmittel<br />

Aflatoxine<br />

Getreide, Getreideerzeugnisse, Teigwaren, Schalenobst,<br />

Gewürze<br />

Anzahl der untersuchten<br />

Lebensmittelproben<br />

Aflatoxin M1 Kindernahrung 14<br />

Ochratoxin A<br />

Getreide, Getreideerzeugnisse, Backwaren, Kaffee, Kakao,<br />

Traubensaft, Trockenobst, Wein<br />

226<br />

Deoxynivalenol Getreide, Getreideerzeugnisse, Backwaren 200<br />

Zearalenon Getreide, Getreideerzeugnisse, Backwaren 160<br />

Patulin Kindernahrung, Apfelsaft, Obstzubereitungen u. ä. 58<br />

175 **)<br />

Gesamtzahl der Proben 413 *) **)<br />

*) teilweise mehrere Toxine in einer Probe bestimmt<br />

**) einschließlich Dreifachbestimmungen bei Einfuhruntersuchungen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.2.3.4 Toxische Elemente<br />

Im Berichtsjahr wurden bei Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Kosmetika und toxikologischen Verdachtsproben<br />

insgesamt 3 544 Untersuchungen auf Elemente durchgeführt. Der Schwerpunkt lag vor allem im Lebensmittelbereich<br />

beim Obst und Gemüse, gefolgt von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Weiterhin wurden auch 69 Bedarfgegenstände<br />

und Kosmetika auf Elemente untersucht.<br />

Bei den toxisch relevanten Elementen wurden 838 Proben auf Blei, 828 auf Cadmium, 193 auf Quecksilber, 86 auf<br />

Arsen und 32 auf Thallium geprüft. Eine zusammenfassende Übersicht enthält Tabelle A-11 (Tabellenanhang).<br />

Bei tierischen Lebensmitteln, speziell bei Fischen, wurden in Einzelfällen deutliche Überschreitungen der zulässigen<br />

Höchstmengen festgestellt. Vier Proben geräucherter Fisch (Butterfisch, Buttermakrele und Wels) wurden wegen<br />

überhöhter Quecksilbergehalte beanstandet. Die zulässigen Höchstmengen von 0,5 mg/kg, bzw. 1,0 mg/kg für spe-<br />

zielle Fischarten wurden dabei überschritten. In einer Probe Thunfisch in Öl wurde ein erhöhter Bleigehalt festgestellt.<br />

3.2.3.5 Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />

Im Berichtszeitraum wurden 822 Proben pflanzlicher Herkunft und 234 Proben tierischer Herkunft (einschließlich der<br />

Proben des Nationalen Rückstandskontrollplanes) auf Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämp-<br />

fungsmitteln untersucht. Pflanzliche Proben wurden dabei auf die Anwesenheit von mehr als 500 Wirkstoffen, Metabo-<br />

lite oder Abbauprodukte geprüft. Insgesamt wurden in den pflanzlichen Materialien 140 verschiedene Pflanzen-<br />

schutzmittel festgestellt. Obwohl die Probenzahlen über das Jahr relativ gleichmäßig verteilt waren, ging die Bean-<br />

standungsquote zum Jahresende leicht zurück. Dies ist auf unterschiedliche Probenarten zurückzuführen, die in den<br />

einzelnen Quartalen vorrangig untersucht wurden. Während zu Jahresanfang mehr ausländische Proben untersucht<br />

wurden, erhöhte sich nach Jahresmitte der Anteil einheimischer Produkte, die wenig oder nicht kontaminiert waren.<br />

Tabelle 3-19 und Abbildung 3-5 geben einen Überblick über die Verteilung der Proben, die Anzahl der Proben mit<br />

Rückständen sowie die Zahl der Höchstmengenüberschreitungen (HMÜ) – unterteilt nach HMÜ mit und ohne Bean-<br />

standungen – pro Quartal.<br />

Tabelle 3-19: Untersuchung auf PSM-Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln (Jahresüberblick)<br />

Anzahl Proben<br />

insgesamt<br />

Anzahl Proben<br />

mit Rückständen<br />

Anzahl HMÜ<br />

ohne Beanstandung<br />

Anzahl HMÜ<br />

mit Beanstandung<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal <strong>2007</strong> (Gesamt)<br />

201 205 249 167 822<br />

156 126 119 104 505<br />

16 8 7 1 32 = [3,9 %]<br />

9 3 5 2 19 = [2,3 %]<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

51


52<br />

Pflanzenschutzmitteluntersuchungen an pflanzlichen<br />

Lebensmitteln <strong>2007</strong><br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Anzahl gesamt<br />

0<br />

Anzahl mit<br />

HMÜ ohne Beanstandung<br />

HMÜ mit Beanstandung<br />

1. Quartal <strong>2007</strong><br />

2. Quartal <strong>2007</strong><br />

3. Quartal <strong>2007</strong><br />

4. Quartal <strong>2007</strong><br />

Abbildung 3-5: Pflanzenschutzmitteluntersuchungen an pflanzlichen Lebensmitteln <strong>2007</strong><br />

Von 822 untersuchten pflanzlichen Lebensmittelproben wiesen 19 Proben (2,3 %) Höchstmengenüberschreitungen<br />

auf, die zu einer Beanstandung nach Rückstandshöchstmengenvorordnung oder Zusatzstoff-Zulassungsverordnung<br />

(bezüglich Biphenyl) führten. Eine große Anzahl von Wirkstoffen (7 und mehr) wurde bei Aprikosen aus Griechenland,<br />

Paprika aus der Türkei oder Spanien, Tafeltrauben aus der Türkei, Tee sowie Tomaten aus Spanien, aber auch aus<br />

<strong>Brandenburg</strong> festgestellt. „Spitzenreiter“ war eine Probe Paprika-Mix aus der Türkei mit Rückständen von 12 verschie-<br />

denen Pflanzenschutzmitteln (Acetamiprid, Azoxystrobin, Carbendazim, Cyprodinil, Diethofencarb, Etridiazol, Imidac-<br />

loprid, Iprodion, Kresoxim-methyl, Oxamyl, Penconazol, Procymidon, Pyraclostrobin, Triadimenol). Abbildung 3-6 gibt<br />

einen Überblick über die geographische Herkunft der Untersuchungsproben. Die Proben stammten aus 32 Ländern<br />

von Ägypten bis Vietnam. Die größten Kontingente stellten - neben <strong>Brandenburg</strong> und Deutschland - Spanien und<br />

Italien.<br />

Am meisten beprobt wurden Tomaten (75 Proben) und Erdbeeren (72). Kartoffeln (65), Südfrüchte (50), Äpfel (49),<br />

Paprika (46), Trauben (42) und Blattsalate (40) stellten weitere Untersuchungsschwerpunkte dar. Die Häufigkeit der<br />

nachgewiesenen PSM-Wirkstoffe war sehr unterschiedlich. Während Cyprodinil, Fenhexamid, Boscalid und Azo-<br />

xystrobin in mehr als 50 Proben nachgewiesen wurden, gelang der Nachweis bekannter Insektizide, wie Azinphos-<br />

ethyl, Isophenphos-methyl oder Chlorfenvinphos nur ein Mal. Auch Pyrethroide, wie Lambda-Cahalothrin, Permethrin<br />

oder Cyfluthrin wurden nur sehr selten gefunden. Eine Übersicht über die untersuchten pflanzlichen Lebensmittelpro-<br />

ben im Untersuchungszeitraum gibt Abbildung 3-7.<br />

Einen Gesamtüberblick über die <strong>2007</strong> festgestellten Höchstmengenüberschreitungen bei Pflanzenschutz- und Schäd-<br />

lingsbekämpfungsmitteln gibt Tabelle A-12 (Tabellenanhang).<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Spanien<br />

Ungarn<br />

Türkei<br />

Südafrika<br />

Polen<br />

Neuseeland<br />

Chile<br />

Brasilien<br />

Niederlande<br />

Marokko<br />

Herkunft der PSM-Proben <strong>2007</strong><br />

Italien<br />

Israel<br />

Argentinien<br />

Abbildung 3-6: Geographische Herkunft der PSM-Proben <strong>2007</strong><br />

Pflaume<br />

Gurke<br />

Säfte<br />

Getreide, -<br />

produkte<br />

Sonst. Beeren<br />

Sonstige Länder<br />

Griechenland<br />

Abbildung 3-7: Probenspektrum PSM <strong>2007</strong><br />

Deutschland<br />

Probenspektrum PSM <strong>2007</strong><br />

Sonst.<br />

Tomate<br />

Blattsalate<br />

Pilze<br />

Tee Apfel<br />

Südfrüchte<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Birne<br />

Erdbeere<br />

Kartoffeln<br />

Paprika<br />

Spargel<br />

Kirschen<br />

Tafeltrauben<br />

53


54<br />

3.2.3.6 Biogene Amine<br />

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 297 Proben von Fischen, Fischerzeugnissen, Fischsalaten und anderen Le-<br />

bensmitteln auf ihren Gehalt an biogenen Aminen als Indikator für Verderbnis untersucht.<br />

3.2.3.7 Bestrahlte Lebensmittel<br />

Entsprechend der Richtlinien der EU 1999/2/EG und 1999/3/EG und ihrer Umsetzung in das deutsche Recht<br />

(LMBestrV - § 7 Abs. 3 Nr. 2) ist eine Behandlung von Lebensmitteln mit ionisierenden Strahlen nur sehr einge-<br />

schränkt möglich. Auf der Grundlage dieser Regelungen dürfen Gewürze mit ionisierenden Strahlen behandelt wer-<br />

den. Die durchschnittlich aufgenommene Gesamtdosis in den Gewürzen ist auf 10 kGy begrenzt. Darüber hinaus<br />

müssen alle strahlenbehandelten Bestandteile eines Lebensmittels als „bestrahlt“ gekennzeichnet werden.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 21 Proben (15 Gewürze, Kräuter bzw. Würzmittel, vier Suppen und zwei Nahrungsergän-<br />

zungsmittel) mittels Thermolumineszenz-Messungen auf eine mögliche Bestrahlung untersucht. Bei den vier Suppen-<br />

proben war die Bestrahlung nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet, bei einem Nahrungsergänzungsmittel war die<br />

Zulässigkeit der Bestrahlung unklar.<br />

3.2.3.8 PCDD/PCDF und PCB<br />

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 278 Proben von Lebensmitteln und Futtermitteln auf den Gehalt von Dioxinen<br />

und dioxinähnlichen PCB untersucht. Hinsichtlich der untersuchten Matrices überwiegen dabei die Futtermittel.<br />

Tabelle 3-20: Untersuchungen auf Dioxine und dioxinähnliche PCB<br />

Probenart<br />

Probenzahl<br />

Dioxine + PCB<br />

Höchstmengen-<br />

überschreitungen<br />

Milch und Milchprodukte 3<br />

Eier 8 1<br />

Fleisch 11 2<br />

Fisch/Fischerzeugnisse 30 12<br />

Sonstige Proben 8<br />

Futtermittel (gesamt) 156 5<br />

NRKP-Proben (Eier) 9<br />

Dienstleistungen für andere Bundesländer 53<br />

Gesamt 278 16<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.3 Mikrobiologische Untersuchungen von Lebensmittel<br />

3.3.1 Mikrobiologische Untersuchungen von Hygienekontrollproben<br />

Abstrichkontrollen mittels Tupfern erfolgten durch die Überwachungsämter der Landkreise zum Nachweis bestimmter<br />

Keimgruppen, oft bei Verbraucherbeschwerden und Umgebungsuntersuchungen im vermuteten Zusammenhang mit<br />

alimentär bedingten Erkrankungen (insbesondere Salmonellosen) oder zur Ermittlung des Reinigungs- und Desinfekti-<br />

onseffektes in Lebensmittelunternehmen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum bei 215 Kontrollen 1 354 Gegens-<br />

tände beprobt. Sämtliche Tupfer waren frei von Salmonellen. Bei den Probenzahlen ist ein leichter Rückgang im Ver-<br />

gleich zum Jahr 2006 zu verzeichnen.<br />

Abklatschkontrollen mittels Kontaktspangen und RODAC-Platten, von den Überwachungsämtern zur Optimierung der<br />

Überprüfung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen eingesetzt, wurden nach dem im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

einheitlichen Bewertungsschema untersucht: Für jeden Gegenstand wurden der aerober Gesamtkeimgehalt (max. 10<br />

KbE/cm 2 ) und die Kontamination mit coliformen Keimen (max. 0,2 KbE/cm 2 ), selten auch Hefen und Schimmelpilze<br />

bestimmt. Die Ergebnisse wurden den Kategorien insgesamt zufriedenstellend, partiell zufriedenstellend und insge-<br />

samt unzureichend zugeordnet. Im Berichtszeitraum wurden bei 144 Kontrollen insgesamt 1 474 Gegenstände be-<br />

probt, was einer gleichbleibenden Probenzahl entspricht. Hervorzuheben ist der überwiegend gute Hygienestatus bei<br />

den geprüften Einrichtungen.<br />

Tabelle 3-21: Hygienestatus, mittels Abklatschtechnik ermittelt<br />

Anzahl Kategorien<br />

Einrichtung Kontrollen A B C<br />

Fleischereien, Fleischverarbeitung<br />

und Fleischhandel<br />

n n % n % n %<br />

38 29 76,3 2 5,3 7 18,4<br />

Küchen zur Gemeinschaftsverpflegung 26 24 92,3 1 3,8 1 3,8<br />

Gaststätten, Imbiss 37 26 70,3 3 8,1 8 21,6<br />

Bäckereien, Konditoreien 38 20 52,6 5 13,2 13 34,2<br />

Sonstige 5 3 60,0 1 20,0 1 20,0<br />

Gesamt 144 102 70,8 12 8,3 30 20,8<br />

Kategorien: A = insgesamt zufriedenstellend<br />

B = partiell zufriedenstellend<br />

C = insgesamt unzureichend<br />

3.3.2 Salmonella-Nachweise aus Lebensmitteln<br />

Im Berichtszeitraum wurden aus 5 160 untersuchten Lebensmitteln tierischer Herkunft (Milch, Milcherzeugnisse und<br />

Speiseeis, Fleisch, Fisch, Eier und deren Erzeugnisse) 52 Salmonella-Nachweise erbracht (1,0 % der untersuchten<br />

Proben), die 20 Serovaren zugeordnet werden konnten. Am häufigsten wurden Salmonellen bei Fleisch- und Flei-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

55


56<br />

scherzeugnissen, gefolgt von Geflügel- und Geflügelfleischerzeugnissen nachgewiesen. Die dominierende Serovar<br />

bei Erzeugnissen aus Rind- und Schweinefleisch war Salmonella Typhimurium. Bei Eiern/Eiprodukten erfolgte in einer<br />

Probe ein Nachweis von Salmonella Enteritidis sowie in je einer Probe ein Nachweis von Salmonella London und<br />

Salmonella Typhimurium. Im Rahmen eines Erkrankungsgeschehens wurde in drei Fleischerzeugnissen und einem<br />

Eierzeugnis Salmonella Typhimurium nachgewiesen. Bei den untersuchten Feinkostsalaten bzw. Salatsoßen ergab<br />

sich in drei Fällen ein positiver Befund (Salmonella London bzw. Enteritidis). Bei sonstigen Lebensmitteln pflanzlichen<br />

Ursprungs fiel die Nachweisquote gering aus. Dennoch gelangen bei der Untersuchung zwei Nachweise und zwar in<br />

einem Rest Schokotorte aus einem Privathaushalt und bei Trockenpilzen. Eine Übersicht über die Anzahl der Salmo-<br />

nellennachweise in Lebensmitteln gibt Tabelle 3-22, Die Zuordnung der nachgewiesenen Salmonellen-Serovare zu<br />

den einzelnen Produktgruppen ist aus Tabelle A-13 (Tabellenanhang) ersichtlich.<br />

Tabelle 3-22: Auf Salmonellen untersuchte Lebensmittel und positive Nachweise<br />

Warengruppen<br />

Fleisch, Fleischprodukte<br />

(ohne Geflügel), Wurstwaren<br />

Geflügel und -produkte<br />

Eier und Eiprodukte<br />

Feinkostsalate, Mayonaisen,<br />

Soßen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

FeineBackwaren<br />

Fische, Meerestiere und<br />

ihre Produkte<br />

Milch und Milchrodukte,<br />

Speiseeis<br />

Untersuchungszahl 1 332 166 245 484 437 273 1 045 493 685 5 160<br />

Salmonellenfunde<br />

Gesamtzahl 30 13 3 3 1 1 1 52<br />

% zur Untersuchungszahl 2,2 7,8 1,2 0,6 0,2 0,4 0,15 1,0<br />

davon S. Typhimurium<br />

Gesamtzahl 16 1 17<br />

% zu Salmonellenfunden 53,3 33,3 32,7<br />

davon S. Enteritidis<br />

Gesamtzahl 1 2 1 4<br />

% zu Salmonellenfunden 33,3 66,7 100 7,7<br />

sonstige Salmonellen<br />

Gesamtzahl 14 13 1 1 1 1 31<br />

% zu Salmonellenfunden 46,7 100 33,3 33,3 100 100 59,6<br />

3.3.3 Untersuchungen bei Erkrankungsfällen<br />

Im Jahre <strong>2007</strong> gelangten auf Grund von Erkrankungsfällen 183 Proben, insbesondere aus der Gemeinschaftsverpfle-<br />

gung wie Kindertagesstätten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Gaststätten, Imbissen, Kantinen<br />

und Küchen sowie aus dem Einzelhandel zur Untersuchung. Nachfolgend werden einige beispielhafte Fälle aufge-<br />

führt:<br />

Fertiggerichte<br />

übrige Lebensmittel<br />

Lebensmittel, insgesamt


Zu einem Erkrankungsgeschehen mit 5 Personen kam es nach dem Verzehr von Lebensmitteln, die von einem Party-<br />

service ausgeliefert worden sind. Bei den Erkrankten, die sich in ärztliche Behandlung begaben, wurde Salmonella<br />

Typhimurium diagnostiziert. In den angeschuldigten und zur Untersuchung eingesandten Lebensmittelproben Hacke-<br />

peter, rohe Schweinefleischabschnitte (zur Herstellung von Hackepeter), Hackepeterigel und gefüllte Hühnereier ver-<br />

liefen die Salmonellennachweise in jeweils 25 g positiv. Es wurde stets die Serovar Salmonella Typhimurium festge-<br />

stellt.<br />

Nach einer Familienfeier kam es zu Erkrankungen. In den überbrachten Proben Majonäse und Salatdressing wurde<br />

Salmonella Enteritidis gefunden.<br />

Nach dem Verzehr von Wildgulasch mit Waldpilzen in einem Waldgasthof kam es bei mehreren Personen zu Unver-<br />

träglichkeitsreaktionen. Die eingesandte Verdachtsprobe Gulasch enthielt Staphylokokken-Enterotoxin (SET) vom Typ<br />

A. Ein Zusammenhang zu den Erkrankungen konnte nicht ausgeschlossen werden.<br />

Aus einer Klinik wurden 5 Proben verschiedener Lebensmittel entnommen. In Salzkartoffeln, Brokkolieintopf und<br />

Krautsalat wurde Staphylokokken-Enterotoxin Typ C gefunden. Auch hier war ein Zusammenhang mit den Erkrankun-<br />

gen nicht auszuschließen.<br />

Als Beschwerdeprobe wurde eine Thunfischpizza eingesandt. Nach dem Genuss waren Symptome, wie hoher Blut-<br />

druck, rote Flecke, Herzrasen und eingeschränktes Sehvermögen aufgetreten. Die Probe wurde als gesundheits-<br />

schädlich beurteilt, da 1,4 g/kg Histamin nachweisbar waren<br />

3.4 Projekte und Programme<br />

3.4.1 Bundesweites Lebensmittelmonitoring<br />

Das Lebensmittel-Monitoring wird seit 1995 auf der Grundlage geltender lebensmittelrechtlicher Bestimmungen durch-<br />

geführt. Hierbei werden nach einem von Bund und Ländern abgestimmtem Programm Lebensmittel auf festgelegte<br />

Parameter hinsichtlich gesundheitlich unerwünschter Stoffe wie Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle und andere<br />

Kontaminanten geprüft. Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Gefährdungspotentialen durch diese Stoffe und die<br />

Sammlung aussagekräftiger Daten zur repräsentativen Beschreibung des Vorkommens von unerwünschten Stoffen in<br />

Lebensmitteln. In den Vorgaben zu einem Warenkorb-Monitoring und zu verschiedenen Projekten werden die Art des<br />

zu untersuchenden Lebensmittels, die Verteilung der Probenzahlen auf die einzelnen Länder sowie das Stoffspektrum<br />

der Untersuchungen festgelegt. Das Land <strong>Brandenburg</strong> beteiligte sich außerdem an folgenden Programmen des Pro-<br />

jekt-Monitoring:<br />

� Projekt 3: Ochratoxin A in geröstetem Kaffee<br />

� Projekt 5: Dioxine und dioxinähnliche PCB in Wildschwein, Milch, Eiern, Aal und Fischölkapseln<br />

� Projekt 6: Kupfer in ökologisch erzeugten Äpfeln und Kartoffeln<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

57


58<br />

Tabelle 3-23: Übersicht über das Warenkorb-Monitoring; Anteil Bundesland <strong>Brandenburg</strong><br />

Lebensmittel<br />

Proben<br />

Soll<br />

Proben<br />

untersucht<br />

Parameter Beanstandungen<br />

Roggenkörner 10 10<br />

Elemente (Pb, Cd, Hg, Se, As, Zn, Cu, Tl)<br />

Mykotoxine (OTA, ZEA, DON)<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

keine<br />

Römischer Salat 10 11 Nitrat<br />

Elemente (Pb, Cd, Se, As, Zn, Cu)<br />

keine<br />

Tomaten 10 10 Pflanzenschutzmittel keine<br />

Erdbeeren 20 21 Pflanzenschutzmittel keine<br />

Apfel 10 10<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Elemente (Pb, Cd, Se, As, Zn, Cu)<br />

keine<br />

Zucht-Champignon 10 10<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Elemente (Pb, Cd, Hg, Se, As, Zn, Cu, Tl)<br />

keine<br />

Austernseitling 10 10<br />

Pflanzenschutzmittel<br />

Elemente (Pb, Cd, Hg, Se, As, Zn, Cu)<br />

keine<br />

Gesamt 80 82<br />

Tabelle 3-24: Übersicht über das Projekt-Monitoring; Anteil Bundesland <strong>Brandenburg</strong><br />

Lebensmittel<br />

Proben<br />

Soll<br />

Proben<br />

untersucht<br />

Parameter Beanstandungen<br />

Kaffee<br />

Wildschwein, Milch,<br />

20 20 Ochratoxin A (OTA) keine<br />

Eier, Aal,<br />

Fischölkapseln<br />

35 22 Dioxine und dioxinähnliche PCB 4 x Aal<br />

Kartoffeln, Apfel 20 20 Kupfer keine<br />

Gesamt 75 62<br />

3.4.2 Nationaler Rückstandskontrollplan<br />

Der Nationale Rückstandskontrollplan (NRKP) dient der Überwachung von lebenden und geschlachteten Tieren sowie<br />

von Roherzeugnissen tierischer Herkunft bezüglich des Vorhandenseins an Rückständen und Kontaminanten von<br />

gesundheitlich unerwünschten Stoffen in verschiedenen Produktionsstufen der Lebensmittelkette und richtet sich<br />

dabei in erster Linie auf folgende Schwerpunkte aus:<br />

� Kontrolle des Anwendungsverbotes von pharmakologisch wirksamen Stoffen<br />

� Überwachung des vorschriftsmäßigen Einsatzes von zugelassenen Tierarzneimitteln<br />

� Monitoring zur Belastung mit Umweltkontaminanten<br />

Der NRKP als Ausführung des unmittelbar geltenden EU-Rechts ergibt sich aus der Umsetzung des EU-Hygiene-<br />

paketes, insbesondere der VO (EG) Nr. 882/2004 (Kontrollverordnung). Die speziellen EU-Rechtsvorschriften umfas-<br />

sen insbesondere die RL 96/23/EG vom 23.05.1996 über Kontrollmaßnahmen hinsichtlich bestimmter Stoffe und ihrer<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Rückstände in lebenden Tieren und tierischen Erzeugnissen, die RL 96/22 vom 29.04.1996 über das Verbot der Ver-<br />

wendung bestimmter Stoffe mit hormoneller bzw. thyreostatischer Wirkung und von ß-Agonisten in der tierischen Er-<br />

zeugung, die Entscheidung der Kommission vom 27.10.1997 über Umfang und Häufigkeit der in der RL 96/23/EG<br />

vorgesehenen Probenahmen zum Zweck der Untersuchung in Bezug auf bestimmte Stoffe und ihre Rückstände in<br />

bestimmten tierischen Erzeugnissen und die VO(EWG) Nr. 2377/90 vom 26.06.1990 zur Schaffung eines Gemein-<br />

schaftsverfahrens für die Festlegung von Höchstmengen für Tierarzneimittelrückstände in Nahrungsmitteln tierischen<br />

Ursprungs. National ist der NRKP im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch sowie in der Tierischen Lebensmittel-<br />

Hygieneverordnung und in der tierischen Lebensmittel-Überwachungsverordnung verankert. Der NRKP dient gleich-<br />

zeitig der Kontrolle zur Einhaltung der nationalen tierarzneimittelrechtlichen Vorschriften.<br />

Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 9 735 Rückstandsuntersuchungen, davon 8 261Untersuchungen auf Hemm-<br />

stoffe, an Proben von lebenden Tieren, Schlachttierkörpern sowie Tiererzeugnissen durchgeführt, wobei die analyti-<br />

schen Detektionsverfahren GC- MS, LC-MS/MS, UPLC-MS/MS,HPLC, RIA, ELISA und AAS zum Einsatz gelangten.<br />

Bei 1 955 Rückstandsuntersuchungen wurden insgesamt 3 positive Rückstandsbefunde ermittelt. Dies entspricht<br />

einem Prozentsatz von 0,2 % positiver Rückstandsbefunde bei den eingesandten amtlichen NRKP-Proben. Dieser<br />

Anteil liegt innerhalb des Durchschnittswertes für Gesamtdeutschland. Die ermittelten 3 positiven Rückstandbefunde<br />

beinhalten die nachfolgenden Schwerpunkte:<br />

� Nachweis von synthetischen Androgenen (ß-Boldenon) bei einer Mastkuh in einem Landkreis. Im Rah-<br />

men von Planprobenuntersuchungen wurde bei einem Tier ß-Boldenon (2,4 µg/l Urin) festgestellt. Dieses Ergebnis<br />

wurde vom Nationalen Referenzlabor im BVL bestätigt. In Verfolgsuntersuchungen und Vor-Ort-Überprüfungen im<br />

Herkunftsbetrieb war der illegale Einsatz von ß-Boldenon nicht nachweisbar. Die mögliche Eintragsquelle konnte nicht<br />

ermittelt werden. Eine endogene Ursache im Zusammenhang mit Trächtigkeit des Tieres wurde vermutet.<br />

� Nachweis von Dioxinen und dioxinähnlichen PCB in Eiern eines Hühnerbestandes in einem Landkreis.<br />

Planprobenuntersuchungen in einem Kleinstbestand erbrachten einen Summenwert in Höhe von 8,9 ng/kg und zeig-<br />

ten damit eine Überschreitung der Höchstmenge an. Die Verfolgsuntersuchung wies keinen zu beanstandenden Be-<br />

fund mehr auf.<br />

� Nachweis von Lasalocid in Eiern eines Hühnerbestandes in einem Landkreis. Planprobenuntersuchun-<br />

gen in einem Kleinstbestand erbrachten den Nachweis des Restgehaltes an Lasalocid in Höhe von 3,67 µg/kg. Nach<br />

nationalem Recht ist bei Legehennen der Einsatz von Lasalocid als Futtermittelzusatzstoff verboten. Als Ursache<br />

wurde eine Wirkstoffverschleppung von Mastfuttermitteln in den Legebereich ermittelt.<br />

Eine detaillierte Übersicht über die Untersuchungen zum Nationalen Rückstandskontrollplan enthält der Tabellenan-<br />

hang, Tabellen A-14 bis A-19.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

59


60<br />

3.4.3 Dioxin- / PCB-Monitoring<br />

Ziel des Projektes (siehe auch Abschnitt 3.4.1 - Bundesweites Lebensmittelmonitoring, Projekt 5) war es, in Umset-<br />

zung der Empfehlung der Kommission 2006/794/EG Fisch, Fleisch, Milch und Eier zu untersuchen, die aus einheimi-<br />

schen Regionen stammen. Zusätzlich wurden Nahrungsergänzungsmittel (Lachsöl in Kapseln) in das Projekt aufge-<br />

nommen. Ein besonderes Augenmerk lag auf Untersuchungen von Wildschweinproben. Gesetzliche Vorgaben zu<br />

Wildschwein existieren nicht, lediglich für Schweinefleisch gibt es entsprechende Grenzwerte von 1,0 ng<br />

TE(PCDD/F)/kg Fett bzw. 1,5 ng TE (PCB+PCDD/F)/kg Fett (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006). Die Dioxin- und PCB-<br />

Gehalte der insgesamt gezogenen 11 Wildschweinproben lagen alle im Bereich der Höchstwerte für Schweinefleisch,<br />

unter Berücksichtigung der Messunsicherheit hätten drei Beanstandungen ausgesprochen werden müssen. Allerdings<br />

ist eine Gleichsetzung von Wildschwein mit Schwein weder vorgesehen noch sinnvoll. Bei einem Vergleich mit den<br />

anderen in der EU-Verordnung vorgesehen Fleischerzeugnissen (Rind, Schaf sowie Geflügel) wären keine Höchst-<br />

werte überschritten gewesen.<br />

Bei den Nahrungsergänzungsmitteln zeigten sich keine Auffälligkeiten – die Werte aller gezogenen Proben lagen<br />

unterhalb der Höchstwerte für Öle von Meerestieren. (2,0 ng TE(PCDD/F)/kg Fett bzw. 10,0 ng TE (PCB+PCDD/F)/kg<br />

Fett).<br />

Von insgesamt 19 gezogenen Proben Flussaal aus <strong>Brandenburg</strong>er Gewässern (davon 14 Verfolgsproben) waren bei<br />

10 Proben die zulässigen Höchstgehalte (4,0 ng TE(PCDD/F)/kg bzw. 12 ng TE (PCB+PCDD/F)/kg) an Dioxinen und<br />

PCB deutlich überschritten, wobei die Dioxinwerte unter dem entsprechenden Höchstwert lagen, lediglich die Gehalte<br />

an dioxinähnlichen PCB führten zur Überschreitung der Grenzwerte. Die Untersuchungsergebnisse wurden im Rah-<br />

men der amtlichen Überwachung ausgewertet und waren Anlass zu weiteren Probenahmen im Jahr 2008. Es ist vor-<br />

gesehen, im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsprogramms 2009 weitergehende Untersuchungen auch in<br />

anderen Bundesländern zu veranlassen.<br />

3.4.4 Bundesweite Überwachungsprogramme<br />

Die jeweils geplanten Probenzahlen konnten bei einigen Bundesweiten Überwachungsprogrammen nicht realisiert<br />

werden. Insbesondere durch die teilweise Forderung nach Probenahme beim Hersteller konnten, bei nur wenigen<br />

vorhandenen Herstellern für bestimmte Produkte, die geplanten Zahlen nicht immer erreicht werden. Nachfolgend wird<br />

nur auf Beanstandungen Bezug genommen, die den Programminhalt betreffen. Soweit z. B. Kennzeichnungsmängel<br />

vorhanden waren, bleiben sie an dieser Stelle unberücksichtigt.<br />

� Programm 1.1: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Ölen<br />

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Stof-<br />

fen und sind infolge dessen weit verbreitet. Spuren, insbesondere von Benzopyren, kommen im Boden, in Gemüse<br />

und Getreide vor. Laut VO (EG) Nr. 1881/2006 dürfen in Speiseölen bis zu 2,0 µg/kg Benzopyren enthalten sein. Zu<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


höheren Kontaminationen kann es bei der Trocknung von Saaten kommen. Obwohl es gelegentlich zu diesbezügli-<br />

chen Beanstandungen kommt, waren in den von uns untersuchten Ölen Gehalte bis maximal 0,5 µg/kg in einem Oli-<br />

venöl und einem Kürbiskernöl nachweisbar.<br />

� Programm 1.4: Deoxynivalenol (DON) in Getreideerzeugnissen<br />

25 Getreideerzeugnisse und Vollkornteigwaren wurden auf Deoxynivalenol (DON) untersucht. In einer Vollkornteigwa-<br />

re wurde ein Gehalt von 150,2 µg/kg ermittelt. In allen anderen Proben lag der Gehalt an DON unter 100 µg/kg. In<br />

keinem Fall wurde der Höchstwert überschritten.<br />

� Programme 1.7 und 1.8: Morphin in Mohn und Backwaren<br />

Siehe hierzu unter Abschnitt 2.1.<br />

� Programm 1.9: Oberflächenbehandlung von Rohwürsten und Käse<br />

9 Rohwürste und 9 Käseproben wurden hinsichtlich korrekter Deklaration der gegebenenfalls verwendeten Konservie-<br />

rungsstoffe Natamycin, Sorbinsäure und Benzoesäure geprüft. Eine Probe Rohwurst wurde beanstandet, da statt des<br />

angegebenen Kaliumsorbats Benzoesäure als Konservierungsstoff nachgewiesen wurde.<br />

� Programm 1.10: Nitrit- / Nitratgehalt in Schinken<br />

Insgesamt 19 Schinken wurden auf ihre Gehalte an Gesamt-Nitrit/Nitrat untersucht. Nitrite und Nitrate werden im<br />

Rahmen der Pökelung als Konservierungsstoffe eingesetzt. 6 Proben wurden aufgrund zu hoher Gehalte beanstan-<br />

det.<br />

� Programm 1.11: Zusatzstoffe in Getränken<br />

Insgesamt wurden 28 Proben alkoholfreie Erfrischungsgetränke, Nektare und Säfte auf Zusatzstoffe wie Konservie-<br />

rungsmittel, Farbstoffe und Süßstoffe untersucht. In keiner Probe wurden unzulässige Zusatzstoffe bzw. Zusatzstoffe<br />

die über der festgelegten Höchstmenge nach der Zusatzstoff-Zulassungs-VO lagen, ermittelt.<br />

� Programm 1.13: Cumarin in Zimt und zimthaltigen Lebensmitteln<br />

Cumarin ist ein Aromastoff, der in höheren Konzentrationen im Cassia-Zimt vorkommt. Ceylon-Zimt weist dagegen nur<br />

Spuren von Cumarin auf. Bei besonders empfindlichen Personen kann Cumarin schon in relativ kleinen Mengen Le-<br />

berschäden verursachen, die Wirkung ist allerdings reversibel. Es wurde in der Vergangenheit beobachtet, dass die<br />

Gehalte an Cumarin in zimthaltigen Lebensmitteln z. T. deutlich über 2 mg/kg liegen. Um einen Überblick zu bekom-<br />

men, wurden im Rahmen des BÜP insgesamt 19 zimthaltige Lebensmittel auf ihren Cumaringehalt geprüft.<br />

In 3 Frühstückscerealien (Cumaringehalte zwischen 6,58 und 23,8 mg/kg), einer Diabetikerbackware (Cumaringehalt<br />

4,5 mg/kg) und einem Nahrungsergänzungsmittel zur Blutzuckerregulierung (Cumaringehalt 2 740 mg/kg) lagen die<br />

ermittelten Gehalte über dem Höchstwert der Aromenverordnung. Es wurden 3 Zimtpulver untersucht und Gehalte<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

61


62<br />

zwischen 2 364 und 2 694 mg/kg gefunden. Ein Zimtzucker wies einen Cumaringehalt von 102 mg/kg auf. Für das<br />

Gewürz Zimt gibt es keinen festgelegten Höchstwert für Cumarin.<br />

���� Programm 2.1: Mikrobiologische Untersuchung von Obst- und Gemüsesalaten<br />

Im Rahmen dieses Programms wurden insgesamt 22 Proben Gemüse- und 13 Obstsalate mikrobiologisch untersucht.<br />

Obsterzeugnisse weisen auf Grund der vorhandenen Fruchtsäuren naturgemäß kaum unerwünschte Keimgehalte auf.<br />

Infolge des deutlich höheren pH-Wertes bei Melonensalaten fanden sich erwartungsgemäß höhere Gesamt-<br />

Keimgehalte; bei 2 Proben oberhalb des Richtwertes der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />

(DGHM) von 10 7 KbE/g. Bei etwa 50% der Gemüsesalate überschritten die Gesamt-Keimgehalte ebenfalls diesen<br />

Richtwert. Die Ergebnisse führten nicht zur lebensmittelrechtlichen Beanstandung, geben jedoch einen Hinweis auf<br />

offensichtlich nach wie vor verbreitete Hygienemängel.<br />

���� Programme 2.2 und 2.8: Pathogene Keime in Salaten, Salmonellen in Sesam<br />

Insgesamt 31 Gemüsesalate sind gezielt auf ein definiertes Spektrum pathogener Keime geprüft worden. Zu Bean-<br />

standungen wegen nachgewiesener Gehalte an Salmonellen, Listerien, Campylobacter sowie enterotoxischer Esche-<br />

ricia coli kam es dabei nicht. Sesam und daraus hergestellte Erzeugnisse, insbesondere mit Herkunft aus dem asiati-<br />

schen Raum, waren in der Vergangenheit durch positive Salmonellen-Nachweise auffällig geworden. In allen hier<br />

vorgelegten 29 Proben waren Salmonellen jedoch nicht nachweisbar.<br />

���� Progamm 2.3: Mikrobiologische Qualität von fleischhaltigen Salaten aus eigener<br />

Herstellung<br />

Die Proben waren auf die sensorische Beschaffenheit, die Gesamtkeimzahl, die Zahl an Enterobacteriaceae, Escheri-<br />

chia coli, Staphylokokken, Hefen, Milchsäurebakterien sowie auf die Anwesenheit von Listerien und Salmonellen zu<br />

prüfen. Von 14 untersuchten Proben wurde nur eine Probe aufgrund sensorischer Mängel in Verbindung mit einer<br />

erhöhten Zahl an Hefen beanstandet. Bei zwei Proben lag die Zahl der Enterobacteriaceae in der Größenordnung des<br />

Warnwertes, bei einer Probe war der Richtwert überschritten. Der Richtwert für die Zahl der Hefen war in zwei weite-<br />

ren Proben überschritten, sowie in einer Probe der Richtwert für Escherichia coli.<br />

���� Progamm 2.4: Mikrobiologischer Status und Sensorik von Brühwurstaufschnitt<br />

In den eingesandten 17 Proben wurde die sensorischen Beschaffenheit festgestellt und der mikrobiologische Status<br />

erhoben (insbesondere Gesamtkeimzahl, Milchsäurebakterien, Enterobacteriaceae, Escherichia coli, Staphylokokken,<br />

Anwesenheit von Listerien und Salmonellen). Es waren 6 Packungen beim Hersteller zu entnehmen. Eine Packung<br />

sollte nach Probeneingang sowie fünf Packungen kurz vor dem Erreichen der Mindesthaltbarkeitsdauer (MHD) geprüft<br />

werden. Von den untersuchten Proben wurden 8 aufgrund sensorischer Beeinträchtigungen und/oder mikrobiellen<br />

Verderbs beanstandet.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


���� Progamm 2.5: Listeria monocytogenes in Fleischerzeugnissen<br />

Gegarte, panierte Fleischerzeugnisse waren direkt beim Hersteller zu entnehmen und auf die Anwesenheit von Liste-<br />

ria monocytogenes nach der Entnahme und kurz vor Erreichen des MHD zu prüfen. In den untersuchten 17 Proben<br />

konnte Listeria monocytogenes nicht nachgewiesen werden.<br />

���� Programm 2.6: Bacillus cereus in pasteurisierter Milch<br />

In insgesamt 35 Proben (75 Einzelproben) wurden jeweils kurz vor Erreichen des MHD die Gesamtkeimzahl und die<br />

Keimzahl von Bacillus cereus ermittelt. Aus den durchgeführten Untersuchungen ergaben sich keine Beanstandun-<br />

gen.<br />

���� Programm 2.7: Pathogene Keime in Rohmilchkäse aus Hofkäsereien<br />

In den eingesandten 21 Proben (36 Einzelproben) waren die Keimzahlen von Staphylococcus aureus zu bestimmen.<br />

Weiterhin wurden die Proben auf die Anwesenheit von Salmonellen, Listeria monocytogenes und Campylobacter spp.<br />

geprüft. In einem Camembert war der über die Anreicherung geführte Nachweis von Listeria monocytogenes positiv.<br />

Die Keimzahl konnte mit 1,0 x 10 2 KBE/g bestimmt werden. Salmonellen, Staphylococcus aureus und Bacillus cereus<br />

wurden in keiner Probe nachgewiesen.<br />

���� Programm 4.3: Azofarbstoffe in Bekleidungstextilien aus Leder<br />

Im Rahmen des BÜP wurden 48 verschiedenartige Bekleidungstextilien aus Leder (Handschuhe, Schuhe, Armbänder)<br />

eingesandt. In 5 dieser Proben wurden Azofarbstoffe nachgewiesen, die Benzidin abspalten. Der Bedarfs-<br />

gegenständeverordnung zufolge sind die Azofarbstoffe verboten, die nach reduktiver Spaltung die dort aufgelisteten<br />

Amine abgeben. Benzidin ist ein für den Menschen sicher krebserzeugender Stoff. Nach Kontakt mit diesem Stoff<br />

entwickeln sich nach einer oft mehrjährigen Latenzzeit Blasentumore. Benzidin kann leicht durch die Haut aufgenom-<br />

men werden und wirkt blutschädigend.<br />

���� Programm 4.5: Azofarbstoffe in Spielwaren<br />

In 18 Proben gefärbter Spielwaren aus textilem Material oder Holz wurden keine verbotenen Azofarbstoffe nachge-<br />

wiesen.<br />

���� Programm 4.7: Phthalsäureester in Puppen<br />

Insgesamt wurden 19 Proben Puppen untersucht, die unterschiedliche Teile weichgemachtes PVC enthielten. Meist<br />

bestand der Puppenkopf aus diesem Material, aber auch Zubehör oder Pferdchen wurden untersucht. In 5 dieser<br />

Proben wurde der Weichmacher Di(2-ethylhexyl)-phthalat DEHP gefunden. DEHP beeinflusst in Tierversuchen die<br />

Fortpflanzungsfähigkeit und führt zu Entwicklungsstörungen. Sei <strong>2007</strong> dürfen DEHP und 5 weitere Phthalate in Spiel-<br />

zeug und Babyartikeln nicht mehr verwendet werden.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

63


64<br />

���� Programm 5.4 Betriebsprüfungen und Nachweis von Käseimitaten<br />

Untersuchungsziel des Programms war die Überprüfung und Abklärung der Kennzeichnung des für eine Verarbeitung<br />

vorgesehenen Käses bzw. Käseimitates. Dazu wurden 23 Proben untersucht. Bei 5 der untersuchten Proben stimmte<br />

die gewählte Bezeichnung nicht mit der tatsächlichen Zusammensetzung des Erzeugnisses überein.<br />

3.4.5 Landesuntersuchungsprogramm "Döner"<br />

Im Rahmen eines Landesprogrammes sollte die mikrobiologische Qualität von gegartem Dönerfleisch geprüft werden.<br />

Durch die Überwachungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte wurden insgesamt 68 Proben zur Untersu-<br />

chung vorgelegt. Alle Proben wurden mikrobiologisch bezüglich ihrer Gesamtkeimzahl und auf das Vorhandensein<br />

bestimmter Keimgruppen wie Enterobactericeae, Escherichia coli, Enterokokken, Staphylokokken, Hefen/Schimmel<br />

und Sporenbildner (Clostridium perfringens, Bacillus cereus) untersucht. Auf die Anwesenheit von Salmonellen und<br />

Listeria monocytogenes wurde ebenfalls geprüft.<br />

Die überwiegende Zahl von Proben wies erwartungsgemäß sehr niedrige Keimgehalte auf. Nur zwei Proben wurden<br />

aufgrund erhöhter Keimgehalte beanstandet. In einem Fall war der Döner nicht durcherhitzt, was sich an einem positi-<br />

ven Carbesterase-Nachweis sowie einer hohen Gesamtkeimzahl erkennen ließ. Die zweite Probe fiel durch erhöhte<br />

Werte von Enterobactericeae, Enterokokken und Hefen auf, was auf eine nachträgliche Kontamination schließen ließ.<br />

Weitere 7 Proben wurden aus anderen Gründen beanstandet. In 5 Fällen war der Hackfleischanteil zu hoch. Bei einer<br />

dieser Proben und zwei weiteren Dönern gab es Kennzeichnungsmängel.<br />

3.5 Landwirtschaftliche Untersuchungen<br />

Die amtliche Futtermittelkontrolle war nach wie vor Schwerpunkt der Untersuchungstätigkeit im Bereich der landwirt-<br />

schaftlichen Untersuchungen. Neben diesen Untersuchungen wurden auch Analysen für die amtliche Düngemittelkon-<br />

trolle, Untersuchungen auf Grundlage des Pflanzenschutzgesetzes sowie Untersuchung von Futtermitteln, Erntepro-<br />

dukten und Bodenproben für fachbehördliche Aufgabenstellungen (Abt. 4, LVLF) durchgeführt. Im Berichtsjahr wur-<br />

den durch den FB L3 insgesamt 4 676 Proben auf ca. 25 250 Parameter untersucht. Eine Zusammenstellung der<br />

Gesamtprobenzahlen des Jahres <strong>2007</strong> im Vergleich zu denen der Jahre 2005 und 2006 ist in Tabelle A-21 (Tabellen-<br />

anhang) dargestellt. Die Reduzierung der Proben in den Jahren 2006 und <strong>2007</strong> ist auf eine verringerte Probenanliefe-<br />

rung zurückzuführen, da das Labor über längere Zeiträume durch Rekonstruktionsmaßnahmen nur begrenzt arbeits-<br />

fähig war.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.5.1 Amtliche Futtermittelkontrolle<br />

In Umsetzung der Bestimmungen gemäß Artikel 41 der VO (EG) Nr. 882/2004 vom 29.April 2004 über amtliche Kon-<br />

trollen zur Überprüfung der Einhaltung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts sowie der Bestimmungen über Tier-<br />

gesundheit und Tierschutz wurde für die Jahre <strong>2007</strong> – 2011 der Rahmenplan der Kontrollaktivitäten im Futtermittel-<br />

sektor als Bestandteil des mehrjährigen Nationalen Kontrollplans (MANCP) festgeschrieben. Dieser bildet damit eine<br />

wesentliche Grundlage der amtlichen Futtermittelüberwachung für die nächsten Jahre. Das Ziel der Kontrollen im<br />

Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung ist die Sicherstellung der Einhaltung der Vorschriften des Futtermittel-<br />

rechts durch die Futtermittelunternehmer. Somit soll ein hohes Verbraucherschutzniveau gesichert, Tiergesundheits-<br />

und Tierernährungsaspekte (Qualität und Schadstofffreiheit der Futtermittel) berücksichtigt sowie eine Gefährdung des<br />

Naturhaushaltes durch Eintrag von unerwünschten Stoffen aus der tierischen Produktion weitgehend verhindert wer-<br />

den. Auf Grundlage des bundeseinheitlichen Rahmenplanes wurde für <strong>2007</strong> ein risiko- und zielorientierter Kontrollplan<br />

für <strong>Brandenburg</strong> erstellt und durchgeführt. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 1 229 amtliche Futtermittelproben unter-<br />

sucht.<br />

43%<br />

4%<br />

5%<br />

Abbildung 3-8: Untersuchungsschwerpunkte der amtlichen Futtermittelkontrolle <strong>2007</strong><br />

Die Untersuchungsschwerpunkte aus dem Nationalen Kontrollplan 2006 zu unerwünschten und unzulässigen Stoffen<br />

wurden im Berichtsjahr weitergeführt. Im Rahmen landesspezifischer Kontrollprogramme wurden Dioxinuntersuchun-<br />

gen von Weidegrünfutter in der Elbaue durchgeführt. Zur Realisierung von Kennzeichnungsfragestellungen nach den<br />

VO (EG) Nr.1829/2003 und Nr. 1830/2003 erfolgte die Prüfung von Einzelfuttermitteln auf das Vorhandensein von<br />

GVO. Etwa ein Viertel des Gesamtumfangs der durchgeführten Prüfungen des LLB waren Untersuchungen von In-<br />

halts- und Zusatzstoffen sowie die Überprüfung von Energiegehalten der Futtermittel (Kennzeichnung gemäß FMV).<br />

Im Rahmen der Überprüfung von zugelassenen Zusatzstoffen gemäß Anlage 3 Futtermittelverordnung wurden<br />

schwerpunktmäßig die Stoffgruppen der Vitamine (hauptsächlich fettlösliche Vitamine), Spurenelemente und Kokzidi-<br />

ostatika untersucht. In geringerem Umfang erfolgten auch Überprüfungen der deklarierten Gehalte von Konservie-<br />

rungsstoffen, Farbstoffen und Enzymen (Phytasen). Letztgenannte Untersuchungen wurden als Auftragsuntersu-<br />

chungen in einem Fremdlabor durchgeführt. Der Focus der Untersuchungstätigkeit lag jeweils auf der Überprüfung der<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

13%<br />

1%<br />

9%<br />

Inhaltsstoffe Energieber. Zusatzstoffe unerw. Stoffe unzuläss. Stoffe verbotene Stoffe sonstige<br />

25%<br />

65


66<br />

Einhaltung der deklarierten Gehalte bzw. der Einhaltung der zulässigen Höchstgehalte gemäß Anlage 3 Futtermittel-<br />

verordnung. Wie schon in den Vorjahren war wiederum bei Überprüfung der deklarierten Gehalte von Zusatzstoffen<br />

die höchste Beanstandungsquote zu verzeichnen.<br />

Die Anzahl der Untersuchungen zu unerwünschten Stoffen mit Höchstgehalten gemäß Anlage 5 der Futtermittelver-<br />

ordnung, zu Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln (Anlage 5a) sowie zu unerwünschten Stoffen ohne<br />

Höchstgehalte, machte ca. ein Viertel der gesamten Untersuchungen aus. Schwerpunkte der Kontrollen waren erneut<br />

die Stoffgruppen der Mykotoxine (Statuserhebung), Schwermetalle, Dioxine und der dioxinähnlichen PCB, der Indika-<br />

tor-PCB sowie anderer chlorierter Kohlenwasserstoffe.<br />

Bei den Untersuchungen auf Mykotoxine wurden - wie schon in den Vorjahren - keine messbaren Gehalte von Aflato-<br />

xin B1 in den Futtermittelproben festgestellt. Während auch nur in drei Futtermittelproben messbare Deoxynivalenol-<br />

Gehalte feststellbar waren, wurde in zehn aus <strong>Brandenburg</strong> stammenden Getreideproben (hauptsächlich Roggen und<br />

Triticale) der Höchstwert für Mutterkorn überschritten. Das betraf ca. die Hälfte der untersuchten Proben. Eine Tritica-<br />

leprobe war sogar zu 7,5 % mit Mutterkorn befallen. Aus diesen Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass im Be-<br />

richtsjahr offensichtlich günstige Bedingungen für die Etablierung von Mutterkornsklerotien vorhanden waren.<br />

Abbildung 3-9: Mutterkornsklerotien (8-fache Vergrößerung)<br />

Bei den Untersuchungen zum Elbauenprogramm „Dioxine und dioxinähnliche PCB“ wurden bei 5 von 17 Proben<br />

Grünfutter/Wiesengras Überschreitungen des Höchstwertes für Dioxine sowie davon auch bei drei Proben Überschrei-<br />

tungen des Höchstwertes für die Summe der Dioxine und dioxinähnlichen PCB festgestellt. In zwei dieser Proben<br />

waren ebenfalls Überschreitungen des Höchstwertes für Quecksilber zu verzeichnen.<br />

Für die Rückstandsuntersuchungen auf Schädlingsbekämpfungsmittel sind im Rahmenplan matrixbezogene Proben-<br />

zahlen festgelegt. Im Durchschnitt wurden ca. 30 Wirkstoffe je Prüfung erfasst. 14 Proben wurden gezielt auf bestimm-<br />

te Schädlingsbekämpfungsmittel (z. B. Glyphosat, Imazalil, Methomylgruppe) untersucht. Insgesamt wurden im Be-<br />

richtsjahr 61 Einzelfuttermittel auf Schädlingsbekämpfungsmittelrückstände untersucht. Lediglich in zwei Haferproben<br />

wurden Höchstwertüberschreitungen bei Imazalil festgestellt.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass es bei unerwünschten Stoffen, wie in den Vorjahren, lediglich vereinzelte<br />

Höchstwertüberschreitungen gab. Die Überschreitungen von gesetzlich festgelegten Höchstwerten bei den verschie-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


densten Parametern unterstreichen jedoch die Notwendigkeit einer regelmäßigen und auf breiter Ebene angelegten<br />

Untersuchungstätigkeit auf unerwünschte Stoffe.<br />

Die Untersuchung der im Rahmenplan aufgeführten unzulässigen Stoffe beinhaltet die Prüfung der nicht bestim-<br />

mungsgemäßen Verwendung (nicht für die Tierart zugelassene Zusatzstoffe) bzw. der unzulässigen Verwendung von<br />

Zusatzstoffen (nicht mehr zugelassene Zusatzstoffe) sowie die Prüfung von Futtermitteln auf das unzulässige Vorhan-<br />

densein von Fütterungstierarzneimitteln.<br />

Aus den Ergebnissen der Prüfung auf nicht mehr zugelassene Zusatzstoffe kann abgeleitet werden, dass „alte Antibio-<br />

tika“ nicht mehr in den Futtermitteln vorhanden sind. Dagegen wurden Verschleppungen bzw. unzulässige Verwen-<br />

dung von zugelassenen Kokzidiostatika in ca. 9 % der 123 untersuchten Proben festgestellt. Dabei handelte es sich<br />

vorrangig um die Wirkstoffe Lasalocid, Monensin und Salinomycin. Betroffen waren Mischfuttermittel aller Tierarten.<br />

Umfangreich gestaltete sich auch die Kontrolle auf Verschleppung von Fütterungstierarzneimitteln. Der Focus lag<br />

dabei entsprechend ihrer Einsatzhäufigkeit auf den Wirkstoffklassen der Sulfonamide, Tetracycline und Penicilline.<br />

Gemäß Vorgaben im Rahmenplan wurde aber auch auf Chloramphenicol und Metroxyprogesteronacetat sowie auf die<br />

Wirkstoffklassen der Nitrofuran-Derivate, Avermectine, Benzimidazole und Macrolidantibiotika analysiert. Im Berichts-<br />

jahr wurden Untersuchungen auf 2 561 Einzelwirkstoffe in 250 Proben durchgeführt. Lediglich in zwei Proben Alleinfut-<br />

ter für Ferkel bzw. für Schweine (< 1 % der untersuchten Proben) wurden Tetracycline nachgewiesen.<br />

Bei der mikroskopischen Prüfung auf verbotene Stoffe wurden die geplanten Zahlen (gesamt 352) im Berichtsjahr<br />

knapp unterschritten. Bei 291 auf tierische Bestandteile (verbotene Stoffe gemäß VO (EG) Nr. 999/2001) untersuchten<br />

Futtermittelproben gab es keine Beanstandungen zu verzeichnen. 61 Proben wurden auf verbotene Stoffe gemäß<br />

Anlage 6 Futtermittelverordnung untersucht und waren nicht zu beanstanden. Die Zusammensetzung von Mischfut-<br />

termitteln, auch in ihren Mengenanteilen der Einzelfuttermittel wurde bei 83 Mischfuttermitteln mikroskopisch geprüft.<br />

Bei etwa der Hälfte der Proben wurden entweder fehlende oder zusätzliche Bestandteile festgestellt bzw. die dekla-<br />

rierten Mengenanteile der Einzelfuttermittel konnten nicht bestätigt werden. Mikrobiologische Untersuchungen der<br />

amtlichen Futtermittel stellten einen weiteren Schwerpunkt des Kontrollplanes <strong>2007</strong> dar. Die Futtermittel wurden vor<br />

allem auf Fütterungstauglichkeit/Verderb bzw. das Vorhandensein von Salmonellen untersucht. In diesem Zusam-<br />

menhang wurde auch eine größere Anzahl amtlicher Verdachtsproben hinsichtlich Verderb bzw. möglichen Auswir-<br />

kungen dieser Futtermittel auf die Tiergesundheit bearbeitet. Von den mittels Keimzahlbestimmung geprüften Proben<br />

waren ca. 85 % mikrobiologisch unauffällig, etwa 4 % wiesen eine geringe Qualitätsminderung auf. Deutliche Quali-<br />

tätsminderungen wurden bei 5 % der untersuchten Proben festgestellt, während weitere 6 % als verdorben eingestuft<br />

werden mussten. Das betraf vornehmlich Proben mit hohem Wassergehalt (Silagen, Flüssigfutter) sowie Heu.<br />

Im Berichtsjahr wurden im Rahmen des Landesschwerpunktes 40 amtliche Futtermittelproben (Sojabohnen, Sojaex-<br />

traktionsschrote, Mais, Raps und Mischfuttermittel) auf gentechnisch veränderte Bestandteile (43 Untersuchungen)<br />

untersucht. Lediglich ein Alleinfutter für Masttruthühner war zu beanstanden. In diesem Mischfutter wurde ein Anteil<br />

von 8,3 % genetisch veränderten Sojabohnen festgestellt, obwohl dies nicht deklariert war.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

67


68<br />

3.5.2 Amtliche Düngemitteluntersuchungen<br />

Im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle wurden im Jahr <strong>2007</strong> insgesamt 177 Düngemittel geprüft. Die Anzahl<br />

der untersuchten mineralischen Düngemittel entsprach in etwa den Vorjahreszahlen, während die Probenanzahl bei<br />

organischen und organisch-mineralischen Düngern weiter erhöht wurde. Mineralische Dünger wurden schwerpunkt-<br />

mäßig bei Großhändlern (Agro-Service; Raiffeisengenossenschaften, Baumärkten) in <strong>Brandenburg</strong> und <strong>Berlin</strong> ent-<br />

nommen. Die organischen Düngemittel stammten anteilig aus Kompost-, Klär- und Biogasanlagen im Land Branden-<br />

burg und aus Bau- und Gartenmärkten in <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong>. Die mineralischen Düngemittel wurden auf Einhal-<br />

tung der Toleranzen bei den angegebenen Nährstoffen kontrolliert. In den organischen Düngemitteln wurde die Ein-<br />

haltung der vorgeschriebenen Nährstoffe auf Grundlage des Düngemittelgesetzes sowie die Schadstoffgehalte und<br />

die seuchenhygienische Unbedenklichkeit gemäß Düngemittelverordnung festgestellt.<br />

Zur Überprüfung der deklarierten Inhaltsstoffe bzw. der Einhaltung der Vorgaben nach AbfKlärV und DüVO wurden<br />

insgesamt 1 485 Parameter bestimmt. Die untersuchten Parameter und deren Anzahl sind in Tabelle 3-25 dargestellt.<br />

Tabelle 3-25: Analysenparameter der Düngemittelverkehrskontrolle <strong>2007</strong><br />

Parameter Anzahl der Analysen<br />

Stickstoffformen 300<br />

Schwefelformen 78<br />

Phosphatlöslichkeiten 136<br />

Haupt- und Spurennährstoffe 411<br />

Schwermetalle 295<br />

sonstige Parameter * 265<br />

* beinhaltet TS, organische Substanz, basisch wirksame Bestandteile, pH-Wert, Salzgehalt, Rohdichte, Mikrobiologie<br />

Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse für die Mineralfuttermittel ergab keine auffälligen Toleranzüberschrei-<br />

tungen. Die organischen Dünger wiesen bei den Schadstoffen zum Teil größere Abweichungen von den deklarierten<br />

Werten auf. Es gab jedoch keine Grenzwertüberschreitungen.<br />

3.5.3 Amtliche Untersuchungen zum Pflanzenschutz<br />

Bei den hoheitlichen Aufgaben auf Grundlage des Pflanzenschutzgesetzes war das Probenaufkommen im Jahr <strong>2007</strong><br />

deutlich höher als 2006. Die Untersuchungsanforderungen stiegen auf insgesamt 295 Proben. Damit wurden im letz-<br />

ten Jahr 99 Proben mehr untersucht als 2006. Das Probenaufkommen lag damit wieder auf dem Niveau der letzten<br />

Jahre. Hauptuntersuchungsziele im Jahr <strong>2007</strong> waren wieder die Kontrolle von Abstandsauflagen und Anwendungs-<br />

verboten. Bei den Ernteproben kamen noch Untersuchungen im Rahmen des bundesweiten „Schwerpunktprogramm<br />

pflanzliche Produkte“ hinzu.<br />

Seit August des Jahres konnte für die Rückstandsanalytik der Pflanzenschutzmittelwirkstoffe verstärkt ein LC MS/MS-<br />

Gerät eingesetzt werden, dass an den Standort Templiner Straße umgesetzt wurde. Hierdurch verbesserten sich im<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Fachbereich die Nachweismöglichkeiten für Pflanzenschutzmittelrückstände erheblich. Insgesamt wurden im letzten<br />

Jahr 150 Boden-, 81 Pflanzen-, 3 Holz- und 2 Wasserproben sowie 12 Behandlungsflüssigkeiten untersucht. 2 247<br />

Untersuchungsbefunde wurden an die Auftraggeber übergeben, wobei 118 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen<br />

wurden. In bewährter Weise wurden in Gesprächen mit dem Pflanzenschutzdienst (Abt. 3, LVLF) die Untersuchungs-<br />

prioritäten für 2008 abgestimmt und die Untersuchungsergebnisse <strong>2007</strong> ausgewertet.<br />

3.5.4 Untersuchungsschwerpunkte für fachbehördliche Aufgaben<br />

Für fachbehördliche Aufgaben werden im Wesentlichen Untersuchungen von Futtermitteln und Ernteprodukten für die<br />

Abteilung 4, Landwirtschaft und Gartenbau, des LVLF durchgeführt. Weiterhin wurden im letzten Jahr noch Bodenpro-<br />

ben und in geringem Umfang auch Düngemittel untersucht. Darüber hinausgehende Tätigkeiten im Jahr <strong>2007</strong> waren<br />

geprägt durch Analyseleistungen für:<br />

� die Abklärung von Schadfallursachen im Acker- und Pflanzenbau (Auftraggeber MLUV) und<br />

� das Bodenmonitoring- Programm des Landes <strong>Brandenburg</strong> (Auftraggeber MLUV).<br />

Im Rahmen dieser Tätigkeiten wurden 2 893 Proben auf 12 660 Einzelparameter/ Wirkstoffe untersucht. Die nachfol-<br />

gende Tabelle 3-26 zeigt die Verteilung der Proben in den einzelnen Aufgabengebieten:<br />

Tabelle 3-26: Verteilung des Probenaufkommens der fachbehördlichen Untersuchungen<br />

Aufgabenbereich Anzahl der Proben<br />

- Untersuchungen für die Abteilungen des LVLF gesamt: 2096<br />

davon: - Futtermittel 564<br />

davon: - Ernteprodukte 863<br />

davon: - Boden 650<br />

davon: - Dünger 19<br />

- Schadfallproben (Boden und Pflanzen) 5<br />

- Bodenmonitoring 792<br />

Die Bestimmung von Inhaltsstoffen in Futtermitteln und landwirtschaftlichen Ernteprodukten aus 1 427 Proben bildete<br />

einen weiteren Schwerpunkt der fachbehördlichen Untersuchungstätigkeit.<br />

Von den Versuchs- und Anbauflächen des LVLF wurden 650 Bodenproben zur Untersuchung angeliefert. Die Proben<br />

wurden auf die Grundnährstoffe (N, P, K, Mg), den pH- Wert, die Spurenelemente (B, Cu, Mn, Zn) und dem Schwefel-<br />

gehalt untersucht. In ausgewählten Proben wurde der Gehalt an organischer Substanz bestimmt. Der Nt– Gehalt wur-<br />

de in allen 650 Bodenproben bestimmt. Insgesamt wurden für die Bodenproben 2190 Analysen abgefordert. Auch die<br />

Proben aus der Frühjahrsbeprobung des Bodenmonitoringprogrammes konnten termingerecht im Fachbereich abge-<br />

arbeitet werden. In 792 eingegangenen Proben wurden der Nmin-Gehalt (= mineralischer Stickstoff – Ammonium +<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

69


70<br />

Nitrat) untersucht und zusätzlich von 131 Proben der pflanzenverfügbare Schwefelanteil mit Hilfe der Ionenchroma-<br />

tographie bestimmt.<br />

Die Nachfrage der Fachabteilungen des MLUV hinsichtlich der Inanspruchnahme von Untersuchungskapazitäten lag<br />

bei 5 Pflanzen- und Bodenproben. Analysiert wurden 40 Parameter mit dem Ziel, die Ursache von Entwicklungsstö-<br />

rungen und Schadensfällen landwirtschaftlicher Kulturen aufzudecken. Tabelle 3-27 zeigt eine Zusammenfassung der<br />

untersuchten Proben- und Parameterarten.<br />

Tabelle 3-27: Anzahl der Analysen bei Futtermitteln und Ernteprodukten<br />

Futtermittel Ernteprodukte<br />

Proben, gesamt: 564 863<br />

Untersuchungsparameter:<br />

Trockensubstanz 554 863<br />

Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche 1 219 923<br />

Gesamtzucker, Laktose, Stärke 129 350<br />

Mineralstoffe (Mengenelemente) 1 662 633<br />

Sonstige Parameter zur Energieberechnung (HFT, ELOS) 103<br />

Spurenelemente 113<br />

Aminosäuren, Vitamine 125 72<br />

ADF, NDF 278<br />

Fallzahl 390<br />

Andere Analysen 75 219<br />

Untersuchungsparameter Gesamt 4 258 3 450<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.6 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft, des Wassers und des<br />

Bodens in <strong>Brandenburg</strong><br />

Auszug aus dem Grundgesetz - Artikel 20<br />

„ Der Staat schützt auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.“<br />

3.6.1 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft<br />

Nach Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Europäischen Union, des Bundes und des Landes ist das Land Bran-<br />

denburg in der Pflicht, die Immissionssituation aktuell zu erfassen. Von grundlegender Bedeutung sind dabei die Luft-<br />

qualitätsrahmenrichtlinie sowie die Tochterrichtlinien, das Bundesimmissionsschutzgesetz mit den dazugehörigen<br />

Verordnungen und das Landesimmissionsschutzgesetz.<br />

Das Spektrum und der Messumfang zur Erfüllung dieser Pflichtaufgabe sind in der Konzeption zur Überwachung der<br />

Luftqualität in <strong>Brandenburg</strong> festgeschrieben. Schwerpunkte dieser Konzeption sind<br />

� die Umsetzung der EU-Rahmenrichtlinie 96/62/EG über die Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität<br />

und deren TRRL und die damit verbundenen veränderten Pflichten hinsichtlich der Messstellendichte<br />

und der zu erfassenden Stoffe,<br />

� die Berücksichtigung neuer Erkenntnisse zur Wirkung von Luftverunreinigungen umweltmedizinischer und<br />

ökologischer Art (insbesondere Schwebstaub und die Fraktion PM 10 und 2,5) und<br />

� die Reduzierung des Messumfanges unter Berücksichtigung der veränderten Emissionssituation und der<br />

Sparzwänge im Land <strong>Brandenburg</strong>.<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurden insgesamt 5 080 Luft- und Depositionsproben bearbeitet und mehr als 80 Einzelstoffe im luftana-<br />

lytischen Labor bestimmt. Den Schwerpunkt bildete dabei der Schwebstaub sowie seine Inhaltsstoffe. Im Ergebnis von<br />

WHO-Studien der letzten Jahre wurde der Zusammenhang zwischen Feinstaub (Partikel kleiner 10 µm Durchmesser)<br />

und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, insbesondere Lungenerkrankungen wie Asthma und Lungenentzün-<br />

dungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen diskutiert. Danach gilt Feinstaub als ein Indikator der verursachten Effekte<br />

und birgt ein größeres Gesundheitsrisiko in sich als Grobstaub. Im LLB werden auf der Basis der DIN EN 12341 und<br />

14907 die Referenzverfahren zur gravimetrischen Bestimmung der Feinstaubfraktionen PM10 und PM2,5 durchge-<br />

führt. <strong>2007</strong> wurden dazu insgesamt 3 934 Filter bearbeitet. Als Inhaltsstoffe wurden Metalle, Ionen, Dieselruß und<br />

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bestimmt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die Bestimmung gasförmiger Stoffe in der Außenluft. Diese werden auf Adsorbentien<br />

vor Ort angereichert und anschließend im Labor thermisch oder mit Hilfe von Lösungsmitteln extrahiert. Im Mittelpunkt<br />

standen hier Benzol und weitere leichtflüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds = VOC). Ins-<br />

gesamt wurden 1 075 Aktivkohleproben untersucht.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

71


72<br />

Abbildung 3-10: Filterwägung in einem speziell dafür klimatisierten Wägeraum und unter Benutzung einer Filterwaage<br />

Die Bestimmung von partikelförmigen und wässrigen Niederschlägen (Staubniederschlag und Regenwasser) und<br />

deren Inhaltsstoffe dienen der medienübergreifenden Untersuchung zur Stoffbilanzierung des Schadstoffeintrages in<br />

Ökosysteme. <strong>2007</strong> wurden 229 Niederschlagsproben aus dem Niederschlagsmessnetz des Landes <strong>Brandenburg</strong> für<br />

die Landesforstanstalt Eberswalde für Berichtspflichten im Rahmen ICP-forrest und der Integrierten ökologischen<br />

Dauerbeobachtung (IÖDB) analysiert. Weiterhin wurden 249 Niederschlagsproben auf Staubniederschlag nach dem<br />

Bergerhoffverfahren und auf PAK und Schwermetalle untersucht.<br />

Zur Qualitätssicherung der Messergebnisse wurden zusätzlich weit über 2 000 Qualitätskontrollproben bearbeitet, die<br />

neben der Absicherung der Quantifizierung auch der Kontrolle von Kontaminationen, Fremdbeeinflussungen während<br />

des Transportes und der Lagerung sowie der Kontrolle eingesetzter Chemikalien und Hilfsstoffe dienen.<br />

3.6.2 Untersuchungen zur Wasserqualität<br />

Um die aquatische Lebensgemeinschaft und die menschliche Gesundheit zu schützen haben sich die Mitgliedsstaaten<br />

der EU verpflichtet, die Verschmutzung der Gewässer zu kontrollieren, zu vermeiden und zu reduzieren. Dazu ist der<br />

Wasserkörper (Oberflächenwasser + Grundwasser) auf der Basis der EU-Richtlinie 2000/60/EG (EU-Wasser-<br />

Rahmen-Richt-Linie) zu beschreiben, in Kategorien einzuordnen und zu typisieren. Basis für diese Beschreibung des<br />

Wasserkörpers sind u. a.:<br />

� die Ermittlung des ökologischen Zustandes des Oberflächenwassers anhand festgelegter biologischer,<br />

hydromorphologischer und chemisch-physikalischer Qualitätskomponenten.<br />

� die Ermittlung des chemischen Zustandes des Oberflächenwassers anhand festgelegter Umweltquali-<br />

tätsnormen,<br />

� die Einstufung und Überwachung des chemischen Zustandes des Grundwassers durch eine langfristige<br />

Beobachtung der anthropogen bedingten Schadstoffkonzentrationen.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Neben der EU-WRRL sind das <strong>Brandenburg</strong>ische Wassergesetz, die <strong>Brandenburg</strong>ische Fischgewässerqualitäts-<br />

verordnung, die <strong>Brandenburg</strong>ische Qualitätszielverordnung sowie internationale Abkommen und nationale Vereinba-<br />

rungen wichtige rechtliche Instrumentarien, auf deren Basis die Gewässerverschmutzung ermittelt wird. Daraus erge-<br />

ben sich für einen landesweiten Gewässerschutz, unabhängig von den Forderungen der EU–WRRL, folgende Aufga-<br />

ben und Ziele:<br />

� Erhebung von Daten der Beschaffenheit von Fließgewässern, Seen und des Grundwassers<br />

� zur landesweiten Zustandsbeschreibung<br />

� für das Erkennen längerfristiger Entwicklungen<br />

� als Planungs- und Entscheidungs- bzw. Bewirtschaftungsgrundlage und<br />

� als Grundlage für Sanierungsstrategien<br />

� und die Überwachung<br />

� der Auswirkungen von Gewässernutzungen und sonstige Einwirkungen auf die Gewässerbeschaffenheit,<br />

� von kritischen Gewässerzuständen (Fischsterben, Havarien, Hochwasser u. ä.) und<br />

� der Auswirkung von Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen.<br />

3.6.2.1 Untersuchungen im Bereich der Fließgewässer<br />

Das Land <strong>Brandenburg</strong> verfügt über ca. 32 000 km Bäche, Flüsse und Kanäle und gehört damit zu den gewässer-<br />

reichsten Bundesländern. Die amtliche Überwachung der Wasserqualität in den fließenden Gewässern wird an<br />

576 Messstellen vorgenommen.<br />

2006 wurde das gesamte Messnetz auf die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie umgestellt, gleichzeitig<br />

werden ausgewählte brandenburgische Messstellen zur Überwachung des Oberflächenwassers im Rahmen von nati-<br />

onalen und internationalen Messprogrammen herangezogen. Dazu zählen die Messprogramme der EU, der Länder-<br />

arbeitsgemeinschaft Wasser, der ARGE-Elbe und der Internationale Kommission zum Schutz der Oder sowie bilatera-<br />

ler Verträge wie die der Deutsch-Polnischen Grenzgewässerkommission.<br />

Die fachliche Verantwortung zur Aufstellung der entsprechenden Untersuchungsprogramme obliegt dem Landesum-<br />

weltamt in Zusammenarbeit mit dem <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Handlungsbasis für die Durchführung der dabei erfor-<br />

derlichen Probenahme und analytischen Aufgaben ist die jahresbezogene Leistungsvereinbarung zur Beschaffenheit<br />

der Oberflächengewässer im Land <strong>Brandenburg</strong>. Im Jahr <strong>2007</strong> wurden 8 251 Fließgewässerproben mit insgesamt<br />

100 162 Einzeluntersuchungen bearbeitet. Zur stofflichen Charakterisierung wurden alle Proben auf ihren Nährstoff-<br />

gehalt hin untersucht und ihre mineralische Zusammensetzung sowie die organische Belastung bestimmt. An ausge-<br />

wählten Messstellen erfolgten spezielle Untersuchungen zur Ermittlung der Belastung mit Schwermetallen, Pflanzen-<br />

schutzmitteln, PAK, Chlorphenolen, LHKW (leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen), PCB (Polychlorierten<br />

Biphenylen), Komplexbildnern sowie weiteren Wasserschadstoffen. Die erfolgreiche Einführung neuer Parameter wie<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

73


74<br />

z. B. spezieller Phosphorsäureester und weiterer Pflanzenschutzmittel erweiterten das Analysenspektrum erheblich.<br />

Insgesamt wurden 335 Einzelstoffe gemessen.<br />

3.6.2.2 Untersuchungen im Bereich der Seen<br />

<strong>Brandenburg</strong> zählt mit ca. 2 800 Seen mit einer Fläche größer 1 ha neben Mecklenburg-Vorpommern zu den seen-<br />

reichsten Bundesländern. Davon sind alle stehenden Gewässer (natürliche sowie künstlich angelegte) mit einer Größe<br />

von über 50 ha für die EU – WRRL relevant, d.h. diese sind zu untersuchen und mit dem Ziel der Erhaltung bzw. Er-<br />

reichung des guten bis sehr guten ökologischen Zustandes zu bewerten. 234 der stehenden Gewässer in Branden-<br />

burg sind über 50 ha groß. Davon wiederum sind ca. 50 Gewässer künstlich, das sind Talsperren, Baggerseen, Tage-<br />

baurestgewässer oder Teiche.<br />

Die amtliche Überwachung der Wasserqualität in den stehenden Gewässern konzentriert sich auf ca. 250 der wirt-<br />

schaftlich wichtigsten Seen sowie einige kleinere, besonders naturbelassene Seen. Letztere wurden als Flora- Fau-<br />

na-Habitat-Gebiete (FFH) für den Aufbau des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 vorgeschlagen und<br />

dienen gleichzeitig als Referenzgewässer für den sehr guten ökologischen Zustand gemäß EU-WRRL.<br />

Die fachliche Verantwortung zur Aufstellung der entsprechenden Untersuchungsprogramme obliegt dem Landesum-<br />

weltamt. Jährlich werden ca. 40 – 50 Seen mit einer Häufigkeit von mindestens 4 Probenahmen untersucht. Aufgrund<br />

der Personalentscheidungen im Land <strong>Brandenburg</strong> und des damit verbundenen erheblich sinkenden Personalbestan-<br />

des im umweltanalytischen Bereich musste diese Aufgabe ab dem Jahr <strong>2007</strong> im LLB grundsätzlich eingestellt wer-<br />

den. Im Rahmen der Leistungsvereinbarung zu den Fließgewässern wurden nur noch 3 Seen mit 89 Proben bearbei-<br />

tet.<br />

Abbildung 3-11: Die <strong>Brandenburg</strong>er Seen (hier: Sacrower See) werden regelmäßig auf ihre Wasserqualität untersucht<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.6.2.3 Untersuchungen des Grundwassers<br />

Handlungsbasis für die Durchführung u. a. der dabei erforderlichen analytischen Aufgaben ist die Leistungsvereinba-<br />

rung Grundwasserbeschaffenheitsmessnetze <strong>Brandenburg</strong>. Wie schon 2006 stellt die Vereinbarung für <strong>2007</strong> den<br />

verbindlichen vertraglichen Rahmen zur Absicherung der fachlichen Betreuung im LUA einerseits und der Probenah-<br />

me und Probenuntersuchung im <strong>Landeslabor</strong> andererseits dar.<br />

<strong>2007</strong> wurden 542 Grundwasserproben mit 6 489 Untersuchungen bearbeitet. Insgesamt wurden bis zu 113 Einzel-<br />

stoffe und Parameter bestimmt. Diese beinhalten sowohl Hauptkomponenten wie ionische Stoffe oder Nährstoffe als<br />

auch Spurenstoffe wie Schwermetalle, PAK oder Chlorpestizide. Neu wurde <strong>2007</strong> die Bestimmung von Glyphosat<br />

aufgenommen. Es wurden Proben aus dem Basismonitoring des Landes <strong>Brandenburg</strong> und aus Sonderuntersu-<br />

chungsprogrammen zu speziellen Fragen wie Nitrat-, oder Phosphor- Belastungen des Grundwassers bearbeitet.<br />

Zur Qualitätssicherung wurden zusätzlich Kontrollproben untersucht, die in erster Linie der Absicherung der qualitati-<br />

ven und quantitativen Bestimmung dienten<br />

3.6.2.4 Untersuchungen im Bereich Abwasser<br />

Für das Jahr <strong>2007</strong> waren im Abwasserbereich 38 MessstelIen mit 2 bis 6 Beprobungen zu bearbeiten. Neben Sum-<br />

menparametern wie AOX, TOC, CSB und BSB waren auch Schwermetalle und Nährstoffe im Untersuchungspro-<br />

gramm. Der Kohlenwasserstoffindex wurde <strong>2007</strong> an 10 Messstellen untersucht. Mit dem 2006 neu eingeführten Fi-<br />

scheitest wurden <strong>2007</strong> 78 Abwasserproben untersucht. Nur in wenigen Fällen wurde eine geringe Überschreitung<br />

des Überwachungswertes festgestellt.<br />

Im Berichtszeitraum wurde der Fischeitest nach DIN 38415, Teil 6, zur Bestimmung der nicht akut giftigen Wirkung<br />

von Abwasser auf die Entwicklung von Fischeiern über Verdünnungsstufen kontinuierlich fortgeführt.<br />

Durch die EU Wasserrahmenrichtlinie sind die Mitgliedsstaaten angehalten, zum Schutz der Süßwasserressourcen<br />

den ökologischen Zustand von Gewässern mit standardisierten Verfahren zu überwachen. Als Testmaterial dienen<br />

befruchtete Eier des Zebrabärbling (Danio rerio Hamilton-Buchanan), die in speziellen Ablaichbecken gewonnen wer-<br />

den. Nach einer Expositionszeit der befruchteten Eier von 48 Stunden in Abwasserverdünnungsreihen werden mögli-<br />

che Störungen der Embryonalentwicklung unter dem Inversmikroskop bewertet (Abbildung 3-12). Im Berichtszeitraum<br />

wurden 78 Proben untersucht. In 55 % der untersuchten Proben wurden jeweils Effekte auf die Embryonalentwicklung<br />

der Zebrabärblinge festgestellt.<br />

Insgesamt wurden 206 Abwasserproben bearbeitet und 2 812 Untersuchungsleistungen durchgeführt.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

75


76<br />

Abbildung 3-12: Embryo des Zebrabärblings 48 Stunden nach der Befruchtung (links)<br />

und abgestorbenes Ei (rechts)<br />

3.6.3 Untersuchungen im Bereich Boden / Altlasten / Abfall / Geologie<br />

Den Untersuchungen von Boden, Abfall und Altlasten kam bisher hinsichtlich der Umweltkontrolle sowie der Gestal-<br />

tung und des Vollzugs gesetzlicher Regelungen im Umweltschutz eine besondere Bedeutung zu. Die Messung von<br />

umweltrelevanten Parametern bildet die Grundlage für die Charakterisierung und die stoffliche Bewertung von Böden,<br />

Abfallarten und Altlasten entsprechend Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung, Abfallklärschlammverordnung,<br />

Bioabfallverordnung und Abfallgesetz. Die Untersuchungen unterstützen die Arbeiten der Fachabteilung des MLUV<br />

und des Landesumweltamtes, die Kontrollen der Unteren Abfallwirtschaftsbehörden sowie die Arbeit von Ermittlungs-<br />

behörden.<br />

Im Vergleich zu früheren Jahren war <strong>2007</strong> ein weiterer Rückgang der Abfall- und Altlastenuntersuchungen zu ver-<br />

zeichnen. Insgesamt wurden nur 20 Proben für diese Fragestellungen an das LLB übergeben. Obwohl gerade auf<br />

dem Sektor Abfalluntersuchung großer Handlungsbedarf besteht, hat die behördliche Überwachungsarbeit abgenom-<br />

men. Ursache ist die im Umweltbereich greifende restriktive Personalpolitik.<br />

Auf der Basis des Bundesbodenschutzgesetzes wurden Bodendauerbeobachtungsflächen (BDF) mit dem Ziel einge-<br />

richtet, den Bodenzustand festzustellen um langfristig Bodenveränderungen infolge von Standort-, Belastungs- und<br />

nutzungsspezifischen Einflüssen zu erfassen. In <strong>Brandenburg</strong> wurden bisher 30 Bodendauerbeobachtungsflächen auf<br />

Acker- und Grünlandstandorten eingerichtet.<br />

<strong>2007</strong> wurden für die Boden-, Abfall- und Altlastenkontrolle insgesamt 590 Proben mit 2 488 analytischen Einzelunter-<br />

suchungen bearbeitet.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Abbildung 3-13: Probenahme auf einer Bodendauerbeobachtungsfläche<br />

Abbildung 3-14: Profilaufnahme eines Ackerbodens im Rahmen des BDF-Projektes<br />

Im Mittelpunkt der geologischen Aufgaben stehen die kartierbegleitenden geochemisch-anorganischen Unter-<br />

suchungen von Böden und Gesteinen im Rahmen der geologischen Landesaufnahme sowie hydrogeochemische<br />

Untersuchungen von Grundwasser zur Bewertung von Trinkwasserschutzzonen und der Genese von Grundwasser.<br />

Für diesen Aufgabenkomplex wurden <strong>2007</strong> insgesamt 1 173 Proben mit 11 456 Einzeluntersuchungen bearbeitet.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

77


78<br />

3.6.4 Amtliche Kontrollen, Amtshilfen<br />

Schwerpunkte der amtlichen Kontrollen waren <strong>2007</strong> Untersuchungen von 206 Proben für die Abwassereinleiterkon-<br />

trolle der Oberen Wasserbehörde für Anlagen > 3000 kg BSB pro Tag auf Basis des <strong>Brandenburg</strong>ischen Wasserge-<br />

setzes, des Abwasserabgabegesetzes und der Abwasserverordnung. Zur Absicherung der Messergebnisse wurden<br />

zusätzliche Kontrollproben bearbeitet und an einem bundesweiten Ringversuch erfolgreich teilgenommen.<br />

Untersucht wurden weiterhin 15 Proben mit 64 Einzeluntersuchungen zur Unterstützung des Vollzuges, im Rahmen<br />

von Amtshilfen zur Unterstützung der Polizei bei Umweltdelikten, bei Stör- und Ereignisfällen sowie zur Deklaration<br />

von Abfällen und Klärschlämmen. Der konkrete Analysenbedarf lässt sich hier im Einzelnen nicht vorausplanen, er<br />

hängt von den jeweiligen Ereignisfällen ab und kann durchaus zur Folge haben, dass andere Aufgaben im Bereich<br />

des Umweltmonitorings zurückgestellt werden müssen.<br />

� Amtshilfe für das Landeskriminalamt <strong>Brandenburg</strong> zur Gewässerverunreinigung<br />

Premnitz/Döberitz :<br />

Insgesamt wurden 4 Wasserproben und 5 Vergleichsproben auf Mineralölkohlenwasserstoffe analog DIN/ISO 16703<br />

und auf Aromaten untersucht mit dem Ziel, die Quelle der Verunreinigung zu ermitteln.<br />

� Amtshilfe für das Landesumweltamt <strong>Brandenburg</strong> zu Holzanstrichstoffen:<br />

Vier Produktproben von Holzanstrichstoffen der Firma Lenzolit Bauchemie GmbH, Lenzen wurden nach ChemVer-<br />

botsV hinsichtlich der qualitativen Zusammensetzung der Zubereitungen (Fingerprint, Abgleich zu den Angaben in<br />

den Sicherheitsdatenblättern) und der Quantifizierung wasserlöslicher Phenole, Teeröle und Benzol untersucht.<br />

� Amtshilfe für das Landeskriminalamt <strong>Brandenburg</strong> zu Trafoöl:<br />

Es wurde eine Ölprobe nach DIN 51527 und DIN EN 12766, Teil 1 und 2 untersucht. Die Untersuchung erfolgte auf<br />

PCB-Gehalt (geregelt nach ChemG und ChemVerbotsV), qualitative Zusammensetzung der Zubereitung (Fingerprint)<br />

sowie auf andere chlorierte Aromaten (Chlornaphthaline).<br />

���� Amtshilfe für das MLUV Abt. 6/65 zu Bodenprofilen, ehemalige Abfallsortieranlage Neuendorf:<br />

Es wurden insgesamt 10 Brodenproben auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (analog EPA 610 und<br />

prEN ISO 17993), Mineralölkohlenwasserstoffe (DIN/ISO 16703) und polychlorierte Biphenyle (Bestimmung Gesamt-<br />

gehalt nach DIN EN 12766, Teil 1 und 2) untersucht.<br />

Tabelle 3-29: Anzahl der Proben und Untersuchungen im Umweltbereich (Übersicht)<br />

Aufgabe Anzahl der Proben Anzahl der Untersuchungen<br />

Grundwassermonitoring 542 6 489<br />

Oberflächengewässermonitoring 8 251 100 162<br />

Abwasserkontrolle 206 2 812<br />

Luft- und Depositionsüberwachung 5 080 8 332<br />

Boden/Altlasten/Abfall 590 2 488<br />

Hydro- und Bodengeologische Untersuchungen 1 173 11 456<br />

Sonstige Untersuchungen 11 55<br />

Gesamtzahl 15 853 131 794<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


3.7 Untersuchungen der Strahlenmessstellen des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

Das <strong>Landeslabor</strong> betreibt zwei Strahlenmessstellen an den Standorten Oranienburg und Frankfurt (Oder). Der Aufga-<br />

benschwerpunkt dieser Messstellen ist die Überwachung der Umweltradioaktivität, die Messstelle Oranienburg hat<br />

darüber hinaus die Funktion einer „unabhängigen Messstelle“ bei der Messaufgaben im Zusammenhang mit der<br />

Überwachung des im Rückbau befindlichen KKW Rheinsberg stehen.<br />

3.7.1 Technische Ausstattung<br />

Beide Messstellen verfügen über alle Voraussetzungen zur Durchführung aller in den Messprogrammen geforderten<br />

sowie im Fall eines Unfalles mit großflächigen radiologischen Auswirkungen erforderlichen Messverfahren einschließ-<br />

lich der dafür notwendigen, aufwendigen radiochemischen Verfahren.<br />

3.7.1.1 Messstelle Oranienburg<br />

� Gammaspektrometrische Probenmessung:<br />

� 10 Messplätze mit 2 n-Type und 8 p-Type-Detektoren, 28 – 48 % relative Effektivität<br />

� Messplätze zur Gesamt-Alpha- und Gesamt-Beta-Aktivitätsbestimmung:<br />

� 2 Multi-Low-Level-Counter FHT 770 T<br />

� 1 Low-Level-Counter LB 770<br />

� Flüssigszintillationsspektrometer zur Aktivitätsbestimmung von H-3 (nach Destillation) und anderer<br />

Beta-Strahler; Typ Beckmann LS 6000 LL<br />

� Alpha-Spektrometer, Typ Canberra S100 mit 4 Messkammern<br />

� Messfahrzeug VW T4, ausgestattet mit In-situ-Messsystem Canberra 1300 zur Durchführung<br />

von kollimierten und nichtkollimierten gammaspektrometrischen In-situ-Messungen zur Bestimmung<br />

des Radionuklidgehaltes auf/in Böden, Anlagenkomponenten und Gebäudestrukturen.<br />

3.7.1.2 Messstelle Frankfurt (Oder)<br />

� Gammaspektrometrische Probenmessung:<br />

� 8 Messplätze mit 2 n-Type und 8 p-Type-Detektoren, 32 – 45 % relative Effektivität<br />

� Messplätze zur Gesamt-Alpha- und Gesamt-Beta-Aktivitätsbestimmung:<br />

� 1 Multi-Low-Level-Counter FHT 770 T<br />

� 1 Low-Level-Counter LB 770<br />

� Flüssigszintillationsspektrometer zur Aktivitätsbestimmung von H-3 (nach Destillation) und anderer<br />

Beta-Strahler, Typ Wallac 1415<br />

� Alpha-Spektrometer, Typ Canberra S100 mit 6 Messkammern<br />

� Messfahrzeug VW T4, ausgestattet mit In-situ-Messsystem Canberra 1300 zur Durchführung von<br />

gammaspektrometrischen In-situ-Messungen zur Bestimmung des Radionuklidgehaltes auf/in Böden.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

79


80<br />

Abbildung 3-15: Messungen am Alphaspektrometer Abbildung 3-16: Messplätze Gammaspektrometrie<br />

Ferner stehen in beiden Messstellen geeichte Messgeräte zur Bestimmung der Gamma-Ortsdosisleistung sowie De-<br />

tektoren zum Nachweis von Alpha-, Beta- und Gammastrahlern zur Ermittlung von radioaktiven Oberflächenkontami-<br />

nationen zur Verfügung. Während die Proben zur Bestimmung gammastrahlender Nuklide lediglich in eine definierte<br />

Probengeometrie überführt werden müssen, ist zum Nachweis alpha- und betastrahlender Nuklide auf Grund des<br />

geringen Durchdringungsvermögens und der damit verbundenen Selbstabsorption dieser Strahlungsarten im Proben-<br />

material eine aufwändige radiochemische Probenvorbereitung erforderlich.<br />

13%<br />

6% 1% 14% Gammaspektrometrie<br />

Alphaspektrometrie<br />

2%<br />

64%<br />

Abbildung 3-17: Anzahl der Messungen nach Messverfahren (ohne ODL-Messungen)<br />

Sr-90 - Bestimmung<br />

LSC-Messungen<br />

in-situ-Gammaspektrometrie<br />

sonst. Probenmeßerfahren<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Die Qualität der Messergebnisse und die Einsatzbereitschaft der Messstellen wurden auch im Jahre <strong>2007</strong> durch die<br />

Teilnahme an nationalen und internationalen Ringversuchen, (Bundesamt für Strahlenschutz, IAEA) und Übungen<br />

überprüft.<br />

3.7.2 Messungen zur Überwachung der Umweltradioaktivität<br />

Diese Messungen dienen dem Schutz der Umwelt und sind der Beitrag des Landes <strong>Brandenburg</strong> zum bundesweiten<br />

Integrierten Mess- und Informations-System (IMIS) zur Überwachung der Umweltradioaktivität gemäß § 3 des Strah-<br />

lenschutzvorsorgegesetzes (StrVG).<br />

<strong>2007</strong> wurden im Rahmen der Messprogramme nach § 3 StrVG 1 085 Umweltproben auf ihren Radionuklidgehalt (ins-<br />

besondere künstliche Radionuklide, wie z. B. Cäsium-137, Strontium-90, Jod-131, Tritium, Uran- und Plutonium-<br />

Isotope) untersucht. Überwacht wurden hierbei folgende, für die Strahlenexposition der Bevölkerung relevante Um-<br />

weltbereiche:<br />

� Boden und Bewuchs<br />

� Nahrungsmittel<br />

� Oberflächenwasser, Schwebstoff und Sediment<br />

� Trink- und Grundwasser<br />

� Klärschlämme und Abwasser<br />

� Reststoffe und Abfälle<br />

6%<br />

13%<br />

7%<br />

2%<br />

2%<br />

63%<br />

7% Nahrungsmittel<br />

Indikatorpflanzen<br />

Futtermittel<br />

Böden<br />

Gewässer<br />

Luft und Niederschläge<br />

Abwasser, Reststoffe, Abfälle<br />

Abbildung 3-18: Anzahl der Messungen nach § 3 StrVG, nach Medien gegliedert<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

81


82<br />

Ferner wurden an 25 Messpunkten in-situ-gammaspektrometrische Messungen der oberflächennahen künstlichen<br />

Radioaktivität mittels mobiler Messtechnik vorgenommen.<br />

Abbildung 3-19: Mobile Messtechnik<br />

3.7.3 Überwachung kerntechnischer Anlagen<br />

Die zweite wesentliche Aufgabe der Messstelle Oranienburg sind Messungen im Rahmen der Richtlinie zur Emissi-<br />

ons- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI) sowie der Richtlinie zur Kontrolle der Eigenüberwa-<br />

chung radioaktiver Emissionen aus Kernkraftwerken. Die Emissionen des seit 1990 abgeschalteten und im Rückbau<br />

befindlichen Kernkraftwerks Rheinsberg werden sowohl bezüglich der Abgabe radioaktiver Stoffe in die Luft als auch<br />

in das Wasser ständig überwacht. Als Ergänzung der Emissionsüberwachung gibt die Umgebungsüberwachung des<br />

Kernkraftwerkes einen direkten Aufschluss über die Auswirkung der Emissionen auf die Umgebung.<br />

Der gesamte Aufgabenbereich im Zusammenhang mit dem Rückbau des Kernkraftwerkes umfasst folgende Messpro-<br />

gramme:<br />

� Umgebungsüberwachung (REI)<br />

� Kontrolle der Eigenüberwachung der Emissionen<br />

� Kontrollmessungen gem. (StrlSchV) § 44 (2) 1. an Verkehrsflächen und Arbeitsplätzen im Kontrollbereich<br />

� Kontrollmessungen gem. StrlSchV § 44 (2) 2. an Verkehrsflächen und Arbeitsplätzen im<br />

Überwachungsbereich<br />

� Behördliche Stichprobenmessungen Transporte (Castoren, Container, TLB)<br />

� Behördliche Stichprobenmessungen Freigaben<br />

Im Jahre <strong>2007</strong> erfolgten im Rahmen der Kraftwerksüberwachung 255 Probenmessungen, 244 Kontaminationsbestim-<br />

mungen durch Wischtests sowie 630 Messungen der Gamma-Ortsdosisleistung. Im Rahmen der behördlichen Stich-<br />

probenmessung an Transporten wurden Messungen an 45 Containern durchgeführt.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


<strong>2007</strong> erfolgte der Bahntransport des ausgebauten Reaktordruckbehälters in das Zwischenlager Lubmin. Auch hier<br />

erfolgten Kontaminations- und ODL-Messungen zum Nachweis der Einhaltung der Vorschriften für die Beförderung<br />

radioaktiver Stoffe. In allen Fällen wurde die Einhaltung bzw. Unterschreitung der gesetzlichen Vorgaben nachgewie-<br />

sen.<br />

3.7.4 Amtliche Lebensmittelüberwachung<br />

Die Messungen erfolgen im Ereignisfall im Rahmen der Überwachung von Lebensmitteln bzw. Futtermitteln nach der<br />

Verordnung (Euratom) Nr. 3954/87 zur Festlegung von Höchstwerten an Radioaktivität in Nahrungsmitteln und Fut-<br />

termitteln im Falle eines nuklearen Unfalls oder einer anderen radiologischen Notstandssituation nach AVV-<br />

Strahlenschutzvorsorge-Lebensmittelüberwachung bzw. Futtermittel-Strahlenschutzvorsorge-Verwaltungsvorschrift.<br />

3.7.5 Nukleare Gefahrenabwehr / Nachsorge<br />

Ein weiterer Überwachungsschwerpunkt der Umweltradioaktivität ist der Bereich nukleare Gefahrenabwehr und Nach-<br />

sorge/Altlasten. Hier tragen vor allem die Hinterlassenschaften der Thorium- und Uranverarbeitung in den im Krieg<br />

zerstörten Oranienburger Auerwerken zur Strahlenexposition bei.<br />

Messungen der Gamma-Ortsdosisleistung sowie Probenmessungen zur Verifizierung des Kontaminationsverdachtes<br />

sowie zur Überprüfung des Sanierungserfolges erfolgten auf verschiedenen Verdachtsflächen im Stadtgebiet Ora-<br />

nienburg, beispielgebend sollen hier nur das ZIS-Projekt Zentrumsschulen sowie Messungen im Zusammenhang mit<br />

der Sanierung der Walter-Bothe-Straße Erwähnung finden. Im Rahmen des Aufgabengebietes nukleare Gefahrenab-<br />

wehr und Nachsorge/Altlasten wurden im Jahre <strong>2007</strong> ODL-Rastermessungen in einem Zeitaufwand von 840 Stunden<br />

sowie 45 Probenmessungen durchgeführt.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

83


84<br />

4. Qualitätsmanagement<br />

Auch im Jahre <strong>2007</strong> waren weitere Anpassungen und Aktualisierungen der im Rahmen des Qualitätsmanagement-<br />

Systems herausgegebenen Dokumente erforderlich. Die bereits 2006 begonnene Überarbeitung des Management-<br />

Handbuches konnte im Januar abgeschlossen werden.<br />

In der Folge interner Strukturänderungen waren zahlreiche Standardarbeitsanweisungen und andere Dokumente zu<br />

überarbeiten bzw. an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Gleichzeitig damit wurde die Verfahrensweise der Be-<br />

reitstellung von gelenkten Dokumenten und Unterlagen komplett auf eine Dokumentation in elektronischer Form um-<br />

gestellt. Damit stehen die wichtigen, allgemeingültigen Dokumente des Qualitätsmanagement-Systems allen Mitarbei-<br />

tern unmittelbar in der aktuellen Version an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung.<br />

Im Berichtsjahr wurden große Anstrengungen unternommen, den Bestand an Prüfverfahren zu aktualisieren. Es wur-<br />

de darauf orientiert, dort wo verfügbar, hausinterne Prüfverfahren durch offizielle, validierte Prüfverfahren abzulösen.<br />

Interne Audits zur Überwachung der Umsetzung von Forderungen der DIN ISO/IEC 17025 wurden in allen Bereichen<br />

des <strong>Landeslabor</strong>s im Hinblick auf die Vorbereitung der Reakkreditierung der Untersuchungsbereiche für Tierseuchen<br />

und Lebensmittel im Jahre 2008 durch die AKS Hannover sowie der laufenden Verfahren zur gegenseitigen Kompe-<br />

tenzfeststellung in den Laborbereichen der Umweltuntersuchungen durchgeführt. Im Berichtsjahr konnte im Juni dem<br />

Fachbereich U1 nach einer Überprüfung durch Mitarbeiter der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie so-<br />

wie des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz die Kompetenz bescheinigt<br />

werden.<br />

Eine weitere wichtige Komponente des Qualitätsmanagementsystems ist die Teilnahme an Eignungsprüfungen (La-<br />

borvergleichsuntersuchungen) zur Bestätigung der Fachkompetenz der einzelnen Laborbereiche bzw. Laborteams. In<br />

den Bereichen der Lebensmitteluntersuchung und der Tierseuchendiagnostik beteiligten sich die Laborteams im Jahre<br />

<strong>2007</strong> an insgesamt 150 Eignungsprüfungen namhafter nationaler und internationaler Anbieter und bewiesen ihre<br />

Fachkompetenz in den Bereichen der Labordiagnostik und -untersuchungen:<br />

� Pathologie/Histologie<br />

� Serologie/Virologie<br />

� Bakteriologie/Mykologie/Parasitologie<br />

� Molekularbiologie<br />

� Lebensmittelchemie und -mikrobiologie<br />

� Rückstandsanalytik<br />

� Futtermittel- und Düngemitteluntersuchungen<br />

Die Ergebnisse der Laborvergleichsuntersuchungen bestätigten in der überwiegenden Mehrzahl das hohe Niveau der<br />

beteiligten Laboratorien, in einigen Fällen konnten bei Proficiency Tests im internationalen Vergleich Spitzenpositionen<br />

unter den beteiligten Laboratorien erreicht werden.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Die Laboratorien des Kompetenzbereiches Umwelt beteiligten sich im Jahre <strong>2007</strong> an insgesamt 14, zum Teil auf<br />

internationaler Ebene organisierten, Eignungsprüfungen in den Untersuchungsbereichen:<br />

� Wasser<br />

� Boden<br />

� Abfall/Altholz<br />

� radiologische Messungen in verschiedenen Matrices.<br />

Bis auf wenige Ausnahmen konnten auch in diesen Laborteams alle Eignungsprüfungen mit hervorragenden Ergeb-<br />

nissen absolviert werden.<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

85


86<br />

5. Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten<br />

5.1 Mitarbeit in Gremien, Fachgruppen und Arbeitskreisen<br />

Albrecht, Kerstin:<br />

� Mitglied des Arbeitskreises Diagnostische Veterinärpathologie<br />

� Mitglied des Prüfungsausschusses Biologielaboranten der IHK Frankfurt (Oder)<br />

Anders, Ludger Dr.:<br />

� Mitglied der Fachgruppe VIII Rückstands- und Umweltanalytik, Leiter Arbeitskreis Organik, VDLUFA<br />

� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />

� Mitglied in der GDCh, Fachgruppe Analytik<br />

� Mitglied der Arbeitsgruppe Futtermittel in der NOKO<br />

Baeker, Regine:<br />

� Mitglied der AG § 64 LFGB „Lebensmittel-Allergene“<br />

� Obfrau der AG § 64 LFGB „Tierartendifferenzierung – Fleisch“<br />

� Mitglied der AG „Immunologische Lebensmitteluntersuchung“ des ALTS<br />

� Mitglied AG § 64 LFGB „ Entwicklung molekularbiologischer Methoden zur Pflanzen- und<br />

Tierartendifferenzierung“<br />

Baumgärtner, Bernd Dr.:<br />

� Mitglied des Sachverständigen-Ausschusses „Subklinische Mastitis“ der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />

Gesellschaft<br />

� Vorstandsmitglied im Verband der Tierärzte im öffentlichen Dienst des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

Behrend, Ralf-Joachim:<br />

� Mitglied Länder Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA), AG Abfalluntersuchung AK PPM<br />

� Mitglied im DIN Normenausschuss NAW I 2/UA 1<br />

� Mitglied Institut für Qualitätssicherung von Stoffsystemen (IQS), Freiberg e.V.<br />

Böhm, Lothar Dr.:<br />

� korrespondierendes Mitglied der AG „Anorganische Bestandteile“ der LChG in der GDCh<br />

� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel , VDLUFA<br />

� Mitglied im Ausschuss Lebensmittelmonitoring des BVL<br />

� Mitglied im Arbeitskreis „Nord“ der QM-Beauftragten bei der AKS Hannover<br />

Bruchmann, Martin:<br />

� Auditor der AKS Hannover<br />

Donau, Ralf Dr.:<br />

� Mitglied im DIN NAW I 3, UA 2, AK 15 "Phenole in Sickerwasser"<br />

� Mitglied im DIN NAW I 3, UA 2, AK 2 "Phenole mit GC, Nonylphenol, Ethoxylat"<br />

� Mitglied im DIN NAW I 3, UA 2, AK 5 "LHKW/BTX mit HS-SPME und GC-MS"<br />

� Mitglied im LAWA, UAK P10/6 "PAH in Oberflächen- und Sickerwasser"<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Engelhardt, Andreas Dr.:<br />

� Mitglied der AG Zierfischkrankheiten der European Association of Fish Pathologists<br />

� Mitglied im Arbeitskreis Ichthyoparasitologie der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie e.V.<br />

� Mitglied des Fischereibeirats im Landkreis Spree-Neiße<br />

Friederich, Ulrike:<br />

� korrespondierendes Mitglied der AG „Lebensmittel auf Getreidebasis“ der GDCh<br />

Göbel, Wolfram:<br />

� Mitglied der AG "Bedarfsgegenstände" des ALS<br />

� Mitglied der Arbeitsgruppe "Bedarfsgegenstände/Kosmetische Mittel" in der NOKO<br />

� Auditor der AKS Hannover<br />

� Mitglied des Prüfungsausschusses <strong>Berlin</strong>/<strong>Brandenburg</strong> „Staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker“<br />

Hemmerling, Christlieb Dr.:<br />

� Mitglied der AG „Pestizide“ der GDCh<br />

� Mitglied der UAG „Analytik“ der BLAPS beim BfR<br />

� Mitglied der Expertengruppe „Pharmakologische Stoffe“ beim BVL für das Lebensmittelmonitoring<br />

� Mitglied der AG "NRKP/PWS" im Rahmen der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />

� Leiter der AG "Rückstände und Kontaminanten" im Rahmen der Norddeutschen Kooperation für Laborunter-<br />

suchungen<br />

� Mitglied der AG "LC-MS für Tierarzneimittel in Futtermitteln" im Rahmen der VDLUFA<br />

� Mitglied der § 64 LFGB Arbeitsgruppe "Vorschriften für pharmakologisch wirksame Stoffe"<br />

Hennig, Cerstin:<br />

� Mitglied der AG „Diätetische Lebensmittel, Ernährungs- und Abgrenzungsfragen“ des ALS<br />

� Sachverständige bei amtlichen Qualitätsprüfungen des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

Hentschel, Henry:<br />

� Mitglied der Bund / Länder AG „Physikalisch-chemische Analysen- und Messverfahren zu § 7 a WHG<br />

Hesse, Maria:<br />

und AbwAG“<br />

� Mitglied des Arbeitskreises lebensmittelchemischer Sachverständiger (ALS)<br />

� Mitglied im Arbeitskreis „Nord“ der QM-Beauftragten bei der AKS Hannover<br />

� Auditorin der AKS Hannover<br />

� Mitglied der Landes-Arbeitsgruppe QM beim MLUV <strong>Brandenburg</strong><br />

Hlinak, Andreas Dr.:<br />

� Mitglied der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />

� Mitglied der Gesellschaft für Immunologie<br />

� Mitglied der mitteleuropäischen Gesellschaft für Alternativmethoden zum Tierversuch (MEGAT)<br />

� Mitglied im Verband der Tierärzte im Öffentlichen Dienst BB<br />

� Mitglied der <strong>Berlin</strong>er Mikrobiologischen Gesellschaft (BMG)<br />

� Mitglied der AG "Tierseuchen" im Rahmen der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

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88<br />

Jenner, Katrin:<br />

�korrespondierendes Mitglied der AG „Tierarzneimittelrückstände“ der GDCh<br />

�Mitglied der Expertengruppe "Pharmakologisch wirksame Stoffe" für das Lebensmittelmonitoring, BVL<br />

John, Ingrid Dr.:<br />

� VFT-Fachbeirat, im Auftrag der Fachgruppe Futtermittel, VDLUFA<br />

� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />

� Mitglied im Arbeitskreis Futter und Fütterung des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />

� Mitglied im Arbeitskreis Mykotoxine beim MLUV <strong>Brandenburg</strong><br />

� Mitglied im Arbeitskreis Futterwertprüfung Milchleistungsfutter (Org. HU <strong>Berlin</strong>)<br />

� Mitglied der Arbeitsgruppe Futtermittel in der NOKO<br />

Klost, Eveline:<br />

� Mitglieder der Arbeitsgruppe Schwermetallanalytik der Länderarbeitsgemeinscchaft Wasser (LAWA)<br />

Kohlmüller, Stephan:<br />

� Mitglied der Fachgruppe II Bodenuntersuchung, VDLUFA<br />

Körber, Roland Prof. Dr. habil.:<br />

� Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesinstitutes für Tiergesundheit - Friedrich-Loeffler-Institut,<br />

Insel Riems<br />

� Mitglied des Beschlussgremiums der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />

� Sprecher der Direktorenkonferenz der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />

� Mitglied im Prüfungsausschuss für den tierärztlichen Dienst in der Veterinärverwaltung <strong>Brandenburg</strong><br />

� Mitglied des Sachverständigenrates für Laborakkreditierung der AKS Hannover<br />

Krautz, Siegfried:<br />

� Mitglied der AG „Kosmetische Mittel“ des ALS<br />

� Mitglied der AG „Kosmetische Mittel“ der GdCh<br />

� Mitglied des Prüfungsausschusses <strong>Berlin</strong>/<strong>Brandenburg</strong> "Staatliche geprüfter Lebensmittelchemiker"<br />

Kutzer, Peter:<br />

� Arbeitskreis veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik (AVID)<br />

� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppe Bakteriologie und Mykologie<br />

� Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft<br />

� <strong>Berlin</strong>er Mikrobiologische Gesellschaft<br />

Kühne, Ulrich Dr.:<br />

� Mitglied der Länderarbeitsgemeinschafdt Wasser (LAWA), Themenbereich „Analytische Qualitätssicherung“<br />

� Auditor im Projekt „Gegenseitige Kompetenzfeststellung der staatlichen Umweltlabore der Länder“<br />

Louwers, Jacobus:<br />

� Mitglied im Arbeitskreis der auf dem Gebiet der Lebensmittelhygiene und der vom Tier stammenden<br />

Lebensmittel tätigen Sachverständigen (ALTS)<br />

� Mitarbeit bei Qualitätsprüfungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) von Tiefkühl und<br />

Fertiggerichten, von Convenience-Produkten, von Brüh-, Roh- und Kochwürsten sowie von Verpackungen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Meier, Christine Dr.:<br />

� Mitglied der Fachgruppe VIII Rückstands- und Umweltanalytik, Arbeitskreis Anorganik, VDLUFA<br />

� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />

Meißner, Barbara:<br />

� Mitglied der AG „Wein und Spirituosen“ des ALS<br />

Mickeleit, Angela:<br />

� Mitglied der Fachgruppe III Düngemittel, VDLUFA<br />

Mirle, Christian Dr.:<br />

� Fischereibeirates des Landes <strong>Brandenburg</strong> beim MLUV<br />

� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppen Pathologie, Bakteriologie und Mykologie,<br />

Fische<br />

� Deutsche Gesellschaft für Parasitologie e.V.<br />

Müller, Beate:<br />

� Mitglied der AG „Sachverständige für Lebensmittelbestrahlung“ des ALS<br />

Pilsl, Holger Dr.:<br />

� Mitglied der AG „Überwachung gentechnisch veränderter Lebensmittel“ des ALS<br />

� Mitglied der AG § 35 „Entwicklung von Methoden zum Nachweis mit Hilfe gentechnischer Verfahren<br />

hergestellter Lebensmittel“ des BfR<br />

� Mitglied der AG „PCR-Analytik“ der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />

Pingel, Bernd:<br />

� Arbeitsgruppe "Lebensmittelüberwachung" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft bei der GDCh<br />

Reeck, Regina:<br />

� Mitglied VDI-AG, Messen organischer Verbindungen<br />

� Mitglied VDI AG, Messen von PAK in Außenluft<br />

Rohde, Eberhard Dr.:<br />

� Mitglied der Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), AG AQS der AG Oberflächenwasser<br />

� Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Limnologie (DGL)<br />

� Mitglied der AG "Gewässerökologie und Wasserwirtschaft <strong>Berlin</strong> <strong>Brandenburg</strong>"<br />

� Mitglied der AG "Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie"<br />

Scholz, Marlis:<br />

� Mitglied der § 64 LFGB-Arbeitsgruppe „Chemische und physikalische Untersuchungsverfahren für Milch<br />

und Milcherzeugnisse“<br />

Schulze, Christoph Dr.:<br />

� Mitglied des Organisationskomitees des Arbeitskreises für Diagnostische Veterinärpathologie<br />

� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppe Pathologie<br />

� European Society of Veterinary Pathology<br />

� International Academy of Pathology, German Division<br />

� Auditor of the European College of Veterinary Pathologists<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

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90<br />

� American Association of Veterinary Laboratory Diagnosticians<br />

Sommerhäuser, Jürgen Dr.:<br />

� Mitglied des Arbeitskreises für veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik (AVID) der Deutschen<br />

Veterinärmedizinischen Gesellschaft.<br />

� Mitglied der Arbeitsgruppe "Futtermittelmikrobiologie", VDLUFA<br />

� Präsident der European Feed Microbiology Organization (EFMO)<br />

Thalheim, Sabine:<br />

� Mitglied der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />

� GLP-Gutachter auf Landes- und Bundesebene<br />

Vogel, Reiner Dr.:<br />

� Mitglied im Arbeitskreis der auf dem Gebiet der Lebensmittelhygiene und der vom Tier stammenden<br />

Lebensmittel tätigen Sachverständigen (ALTS)<br />

� Auditor der AKS Hannover<br />

Warschewske, Guido:<br />

� Mitglied der § 64 LFBG-Unterarbeitsgruppe „Furan-Aanalytik“<br />

� Mitglied der Expertengruppe "Pflanzenschutzmittel" für das Lebensmittelmonitoring, BVL<br />

Werner, Gabriela:<br />

� Auditorin der AKS Hannover<br />

� Mitglied des DIN-Arbeitsausschusses „Vitamine“<br />

� korrespondierendes Mitglied der AG „Fruchtsäfte und fruchtsafthaltige Getränke“ der GDCh<br />

Winkler, Michael:<br />

� Mitglied in der GDCh<br />

Winterhoff, Nora Dr.<br />

� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppe Bakteriologie und Mykologie<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


5.2 Wissenschaftliche Beiträge, Poster und Veröffentlichungen<br />

� A. Trenkle, Th. Knobloch, L. Anders, G. Offenbächer, E. Janssen:<br />

Bestimmung von Pflanzenschutzmitteln in verarbeiteten Futtermitteln.<br />

Vortrag auf dem VDLUFA-Kongress <strong>2007</strong> in Göttingen<br />

� L. Anders, H. Hartung, Th. Knobloch, H. Kludßuweit, B. Volkmann:<br />

Empfehlungen zur optimierten Kalibration bei der gaschromatographischen Bestimmung von PSM in Futtermitteln<br />

Poster auf dem VDLUFA-Kongress <strong>2007</strong> in Göttingen<br />

� G. Offenbächer, L. Anders, E. Janssen, Th. Knobloch, A. Trenkle:<br />

Forschungsbericht: Validierung des Analysenverfahrens zur Bestimmung ausgewählter Pflanzenschutzmittel in aus-<br />

gewählten be- und verarbeiteten Futtermitteln (Multiverfahren) und Ermittlung der Statistischen Kenngrößen der Me-<br />

thode; BVL-Projekt Nr. 04 HS 042/2<br />

� C. Hennig:<br />

Zusammensetzung von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Fortbildungsveranstaltung der Landesapothekerkammer <strong>Brandenburg</strong>, 17.02.<strong>2007</strong><br />

� C. Hennig:<br />

Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Verband der Tierarzte im öffentlichen Dienst des Landes <strong>Brandenburg</strong>, Fortbildungsveranstaltung am 29.09.<strong>2007</strong><br />

� C. Schulze, M. Alex, H. Schirrmeier, A. Hlinak, A. Engelhardt, B. Koschinski, B. Beyreiß, M. Hoffmann<br />

and C.-P. Czerny:<br />

Generalized fatal Cowpox virus infection in a cat with transmission to a human contact case.<br />

Zoonoses Public Health, <strong>2007</strong>, 54, 31-37.<br />

� R. Klopfleisch, P. Wolf, S. Gerst, W. Uhl, A. Globig, E. Starick, B. Hoffmann, M. Beer, O. Werner,<br />

M. Lierz, H. M. Hafez, C. Schulze, M. Hardt, T. C. Harder und J. P. Teifke:<br />

Pathologie natürlicher und experimenteller Infektionen verschiedener Vogel- und Säugetierspezies mit hoch-<br />

pathogenem aviären Influenzavirus HP AIV H5N1.<br />

50. Jahrestagung der Fachgruppe Pathologie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft, 9.–11.3.<strong>2007</strong>,<br />

Fulda, Germany.<br />

� P. Kutzer, C. Schulze and G. Neumann:<br />

Brachyspira hyodysenteriae – associated typhlocolitis in rheas (Rhea americana) in Germany.<br />

4th International Conference on Colonic Spirochaetal Infections in Animals and Humans, 21.-22.5.<strong>2007</strong>,<br />

Prague, Czechia.<br />

� C. Schulze<br />

Übersicht paraffingängiger (bes. kommerzieller) Antikörper zur immunhistochemischen Infektionsdiagnostik am Parraf-<br />

inschnitt.<br />

15. Tagung des Arbeitskreises für diagnostische Veterinärpathologie, 31.05. – 02.06.<strong>2007</strong>, Erbenhausen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

91


92<br />

� C. Schulze, M. Alex, A. Engelhardt, M. Hoffmann, B. Koschinski, B. Beyreiss, T.S.G.A.M. van den Ingh, C.-<br />

P. Czerny:<br />

Cowpox virus infection in a cat with transmission to man. Histopathology, negative contrast electron microscopy, im-<br />

munohistochemistry and molecular phylogeny of the virus.<br />

25th Annual Meeting of the European Society of Veterinary Pathology, 29.8.-1.9.<strong>2007</strong>, Munich, Germany.<br />

� A. Hlinak, A. Engelhardt, I. Grütze, C. Schulze:<br />

Diagnostik der Klassischen Schweinepest: Methoden, Bewertung und Interpretation.<br />

Vortrag, Kongress des Bundesverbandes Praktischer Tierärzte, 11.-14.10.<strong>2007</strong>, Bremen, Germany.<br />

� T. Müller, A. Hlinak, U. Scharrschmidt, A. Muluneh, H. Nieper, E.Hahn, B. Kern, F.J. Conrads:<br />

Pseudorabiesvirus-Infektionen beim Schwarzwild.<br />

Vortrag, DVG-Kongress, <strong>Berlin</strong>, 12. – 14.04.<strong>2007</strong><br />

� P. Schierack, L.H. Wiehler, D. Taras, V. Herwig, B. Tachu, A. Hlinak, M.F.G. Schmidt, L. Scharek:<br />

Bacillus cereus var. toyoi enhanced systemic immune response in piglets.<br />

Vet. Immunol. Immunopathol., <strong>2007</strong>, 118, 1-11<br />

� Ch. Mirle:<br />

Aktuelle Anmerkungen zur Bestandsentwicklung des Europäischen Aales (Anguilla anguilla)<br />

Veranstaltung des Deutschen Anglerverbandes e. V., 12.09.<strong>2007</strong> Frankfurt (O.)<br />

� I. John:<br />

Nachweis unzulässiger Stoffe - Vorgehensweise im LLB <strong>2007</strong><br />

Weiterbildung der Futtermittelkontrolleure, MLUV, 14.03.<strong>2007</strong><br />

� I. John:<br />

Organisation der amtlichen Futtermittelüberwachung und Futtermitteluntersuchung in <strong>Brandenburg</strong><br />

NOKO-AG Futtermittel, Futtermittelinstitut Stade, 27.09.<strong>2007</strong><br />

� I. John:<br />

Analytik, amtlicher Futtermittelproben im Land <strong>Brandenburg</strong> <strong>2007</strong> und Ausblick auf 2008<br />

Arbeitsberatung Futtermittelüberwachung, LVLF Frankfurt (Oder), 22.11.<strong>2007</strong><br />

� I. John:<br />

Amtliche Futtermitteluntersuchung in <strong>Brandenburg</strong><br />

Vorträge im Rahmen der Fortbildung Veterinärmediziner, Chemiker, Mikrobiologien, LM-Chemiker, Pharmazeuten<br />

(Org. LVLF Frankfurt (Oder)), LLB Potsdam 15.11.<strong>2007</strong> und 13.12.<strong>2007</strong><br />

� R. Körber:<br />

Rückstände und Kontaminanten – Grundlagen, Analytik, Bewertung, Begutachtung.<br />

Vortrag, Fachtierarztausbildung Lebensmittel- u. Fleischhygiene, Universität Leipzig, 15.01.<strong>2007</strong><br />

� M. Hesse:<br />

Beurteilung von Salmonellenbefunden in Geflügelfleisch.<br />

Arbeitsberatung der Amtstierärzte, Perleberg, 22.02.<strong>2007</strong><br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


� E. Rohde:<br />

Stand der Erarbeitung von biologischen Bewertungsverfahren zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenricht-<br />

linie. Workshop, 21. 03. <strong>2007</strong> in <strong>Berlin</strong>,<br />

� R.-J. Behrend:<br />

Theorie und praktische Übungen zum Umgang mit der LAGA-Richtlinie PN98<br />

Workshop am 05.12. bis 06.12.<strong>2007</strong> in Rauischholzhausen/Hessen<br />

� U. Kühne:<br />

Feststoffringversuche in der Umweltanalytik<br />

Fortbildungsveranstaltung „Referenzmaterialien, Regelkarten, Ringversuche“ am 27.06.<strong>2007</strong> in Koblenz<br />

Veranstalter: Klinkner & Partner<br />

� U. Kühne:<br />

Wieviel Prüfmittelüberwachung braucht ein Labor?<br />

Fortbildungsveranstaltung Labormanagementforum am 24.10.<strong>2007</strong> in Oberhof<br />

Veranstalter: Verein zur Förderung von Wissenschaft und Technik e.V. Duisburg<br />

� Beiträge zu Beratungen der Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung im LVLF, 15.03.<strong>2007</strong><br />

C. Hennig: Information zu Novel-Food-Produkten mit Hinweisen zur Probenahme<br />

W. Göbel: Hinweise zur Probenahme bei Bedarfsgegenständen<br />

M. Hesse: Bedeutung der Messunsicherheit bei Beanstandungen von Proben<br />

M. Hesse: Beurteilung von Salmonellenbefunden in Geflügelfleisch<br />

� Beiträge zu Beratungen der Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung im LVLF, 19.07.<strong>2007</strong><br />

M. Scholz: Beurteilung von Speiseeis unter Berücksichtigung der Probenahme<br />

B. Pingel: Zur Untersuchung von Mohn und mohnhaltigen Backwaren<br />

M. Hesse: Vorschlag zur risikoorientierten Probenahme<br />

� Beiträge zu Beratungen der Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung im LVLF, 28.11.<strong>2007</strong><br />

Ch. Hemmerling: Auswertung der Untersuchungsergebnisse von Frischobst und Frischgemüse auf PSM<br />

M. Hesse: Risikoorientierte Probenplanung für das Jahr 2008<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

93


94<br />

5.3 Aus- und Weiterbildung<br />

5.3.1 Lehr- und Ausbildungsaufträge<br />

� Körber, R. Prof. Dr. habil.:<br />

Lehrauftrag "Lebensmittelrecht und Lebensmitteltoxikologie"<br />

für Diplom-Ernährungswissenschaftler,<br />

Martin-Luther-Universität Halle/S.<br />

Lehrauftrag "Rückstände pharmakologisch wirksamer Substanzen im Tier und tierischen Lebensmittel"<br />

für Studenten der Veterinärmedizin,<br />

Universität Leipzig<br />

Vorbereitungslehrgang zur Fachtierarztprüfung "Lebensmittelhygiene / Fleischhygiene",<br />

Landestierärztekammer Sachsen<br />

� Hennig, Cerstin:<br />

Dozentin für „Diätetische Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel“,<br />

Fachtheoretische Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur ,<br />

Verwaltungsakademie <strong>Berlin</strong><br />

5.3.2 Betreuung von Praktikanten und Auszubildenden im LLB<br />

� Praktikum und Abschluss der Ausbildung von 3 lebensmittelchemischen Praktikanten<br />

� Praktikum eines Studenten der Ernährungswissenschaft (Fachbereich L 1)<br />

� Betreuung von 6 Lebensmittelkontrolleuren (Fachbereiche L 1 und L 2)<br />

� Betreuung von 3 Praktikanten der Veterinärmedizin (Fachbereiche L 1, T 2, T 3)<br />

� Betreuung eines Praktikums vor dem Studium (Fachbereich L 1)<br />

� Betreuung des Praktikums einer Tierärztin (Fachbereich L 1)<br />

� Betreuung von 2 Schülerpraktikanten (Fachbereich U 2)<br />

� Betreuung eines Praktikanten im Rahmen seiner Ausbildung zum Biologielaboranten (Fachbereich U 2)<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


5.4. Gäste im <strong>Landeslabor</strong><br />

� Januar <strong>2007</strong>:<br />

Betreuung einer russischen Delegation des Staatlichen Kontrollinstitutes für Arzneimittel im Rahmen eines Besuches<br />

auf der Grünen Woche in <strong>Berlin</strong>.<br />

� Juni <strong>2007</strong>:<br />

Internationale Arbeitsgemeinschaft für Futtermitteluntersuchung (IAG) tagte <strong>2007</strong> auf Einladung des LLB in<br />

Potsdam<br />

Vom 19.06. bis 21.06.<strong>2007</strong> fand auf Einladung des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> die Jahrestagung der Internationalen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Futtermitteluntersuchung (IAG), Sektion Futtermittelmikroskopie statt. An der Veranstaltung<br />

nahmen 54 Wissenschaftler aus 15 Mitgliedsstaaten der EU teil, darunter auch der Leiter des Fachbereiches Mikro-<br />

skopie des Europäischen Referenzlabors für die Bestimmung von tierischen Proteinen in Futtermitteln (CRL), Herr Dr.<br />

Veys aus Gembloux, Belgien. Die Tagung wurde durch die Präsidentin der IAG, Frau Dr. Paradies-Severin und Herrn<br />

Prof. Dr. habil. Körber eröffnet.<br />

Prof. Dr. Körber, Frau Dr. Paradies-Severin, Frau Angetter, Herr Jorgensen, Frau Dr. John, Frau Triebe (v. l. n. r.) bei<br />

der Eröffnung der Tagung<br />

Auf der Tagesordnung standen die Auswertung und Diskussion von acht Ringversuchen mit den Schwerpunkten tieri-<br />

sche Bestandteile und Zusammensetzung von Futtermitteln sowie die Lesung und Diskussion von mehreren Untersu-<br />

chungsmethoden für die IAG. Die zur Abstimmung stehenden Methoden für die Futtermittelmikroskopie waren bereits<br />

im vergangenen Jahr als VDLUFA-Methoden für die Mikroskopie von der Fachgruppe Futtermittel des VDLUFA bestä-<br />

tigt worden und lagen für die IAG in englischer Übersetzung vor. Weiterhin stellte Herr Dr. Veys die Aufgaben des CRL<br />

vor und diskutierte mit den Tagungsteilnehmern, von denen auch die Vertreter der jeweiligen Nationalen Referenzla-<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

95


96<br />

bore (NRL) anwesend waren, zukünftige Arbeitsschwerpunkte. Neben acht wissenschaftlichen Vorträgen wurde ein<br />

Mikroskopie –Workshop zu unerwünschten Stoffen und botanischen Verunreinigungen von Futtermitteln durchgeführt.<br />

Dazu wurde dankenswerterweise u.a. auch Referenzmaterial vom Referat 45 Saatenanerkennung des Landesamtes<br />

für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung bereitgestellt.<br />

Führung durch die rekonstruierten Räumlichkeiten<br />

Zum Tagungsprogramm gehörte die Besichtigung der rekonstruierten LLB-Liegenschaft Potsdam, Templiner Straße<br />

21, in der die amtliche Futtermittelanalytik und die Futtermittelmikroskopie des Landes <strong>Brandenburg</strong> durchgeführt<br />

werden.<br />

� September <strong>2007</strong>:<br />

Betreuung einer Delegation des Brasilianischen Landesministeriums für Agrarwirtschaft und Vertretern brasilianischer<br />

Untersuchungslaboratorien für Rückstandsanalytik.<br />

� November und Dezember <strong>2007</strong>:<br />

Betreuung des Besuches russischer Delegationen von Tierärzten, Chemikern, Lebensmittelchemikern und Technolo-<br />

gen aus dem Russischen Staatlichen Wissenschaftlichen Kontrollinstitut für Arzneimittel und dem Zentralen Metho-<br />

disch-Wissenschaftlichen Veterinärlaboratorium in Moskau<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


6 Anhang<br />

6.1 Organigramm des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong><br />

Service und Steuerung<br />

Probenahme<br />

Norbert Buchholz<br />

Service 1<br />

Finanzmanagement und<br />

Einkauf<br />

Kerstin Hiller<br />

Service 2<br />

Personalmanagement<br />

Arbeitssicherheit<br />

Technische Dienste<br />

Uta Heusig<br />

Herr Lutz Wienicke<br />

Service 3<br />

Prozessoptimierung/<br />

Organisation/Controlling<br />

Dr. Johannes Stary<br />

Service 4<br />

IT-Management<br />

Marina Ebel<br />

Direktor<br />

Prof. Dr. habil. Körber<br />

Sekretariat: Carola Kulka<br />

Stellvertretende Direktorin (Fachfragen)<br />

DC Regina Reeck<br />

Stellvertretender Direktor (Verwaltungsfragen)<br />

Ltd. RD Norbert Buchholz<br />

Kompetenzbereich T<br />

Tierseuchen, Zoonosen,<br />

Diagnostik<br />

Dr. Andreas Hlinak<br />

Fachbereich T 1<br />

Tierseuchen, Zoonosen,<br />

Sicherheitslabor<br />

Dr. Christoph Schulze<br />

Dr. Bernd Baumgärtner<br />

Fachbereich T 2<br />

Virologie/Serologie/BSE<br />

Dr. Andreas Hlinak<br />

Fachbereich T 3<br />

Molekularbiologie<br />

Gentechnische<br />

Untersuchungen<br />

Dr. Andreas Engelhardt<br />

Kompetenzbereich L<br />

Lebensmittel, Futtermittel<br />

DLC Maria Hesse<br />

Fachbereich L 1<br />

Tierische Lebensmittel<br />

Fleischhygiene, Bedarfs-<br />

gegenstände, Kosmetika<br />

Wein<br />

DLC Maria Hesse<br />

DLC Wolfram Göbel<br />

Fachbereich L 2<br />

Pflanzliche Lebensmittel<br />

Spezielle Lebensmittel<br />

DLC Bernd Pingel<br />

Fachbereich L 3<br />

Futtermittel, Düngemittel,<br />

Pflanzenschutz<br />

Dr. Ludger Anders<br />

Fachbereich L 4<br />

Rückstände und<br />

Kontaminanten<br />

Spezielle Analytik<br />

Qualitätsmanagement<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dr. Lothar Böhm<br />

Kathrin Dommaschk<br />

Interessenvertretungen<br />

Vors. örtl. Personalrat: Dr. Ralf Otto<br />

Gleichstellungsbeauftr.: DC Barbara Meißner<br />

Schwerbehindertenbeauftr.: Christina Roßmeisel<br />

Kompetenzbereich U<br />

Umwelt, Strahlenschutz,<br />

Geologie<br />

DC Regina Reeck<br />

Fachbereich U 1<br />

Luft, Wasser,<br />

Strahlenschutz,<br />

DC Regina Reeck<br />

DP Joachim Beetz<br />

Fachbereich U 2<br />

Geologie, Boden,<br />

Abfall<br />

Dr. Eberhard Rohde<br />

Dr. Christlieb Hemmerling Stand: 01.01.<strong>2007</strong><br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

97


98<br />

6.2 Tabellenanhang<br />

Tabelle A-1: Nachweis von Erregern meldepflichtiger Tierkrankheiten aus Tierkörpern, Organen, klinischem Material<br />

Tierkrankheit Tierart Bestände/ Herkünfte Tiere/ Proben positiv<br />

Campylobacteriose<br />

(thermophile Campylobacter spp.)<br />

Chlamydiose<br />

(Chlamydophila spp.)<br />

Ente<br />

Gans<br />

Huhn<br />

Katze<br />

Pute<br />

Rind<br />

Schaf<br />

Taube<br />

Vögel, sonst<br />

Wild<br />

Zootiere<br />

Schaf<br />

Rind<br />

Ente<br />

Taube<br />

Echinokokkose Fuchs<br />

Marderhund<br />

Ecthyma contagiosum (Parapoxinfektion) Schaf 2 7<br />

Infektiöse Laryngotracheitis des Geflügels (ILT) Huhn 2 3<br />

Listeriose<br />

(Listeria monocytogenes)<br />

Schaf<br />

Vögel, sonst.<br />

Wild<br />

Ziege<br />

Mareksche Krankheit (akute Form) Huhn 4 5<br />

Paratuberkulose Rind<br />

Schaf<br />

Ziege<br />

Q-Fieber Rind 5 5<br />

Rhinitis atrophicans Schwein 7 19<br />

Salmonellose<br />

(Salmonella enterica ssp.)<br />

Ente<br />

Huhn<br />

Hund<br />

Katze<br />

Reptilien<br />

Schwein<br />

Schaf<br />

Taube<br />

Vögel, sonst.<br />

Wild<br />

Toxoplasmose Kaninchen<br />

Fuchs<br />

Tuberkulose Ente<br />

Huhn<br />

Schwein<br />

Felsenmeerschweinchen<br />

Vogelpocken (Avipoxinfektion) Huhn<br />

Taube<br />

Kanarienvogel<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

8<br />

5<br />

48<br />

1<br />

8<br />

1<br />

1<br />

3<br />

11<br />

2<br />

2<br />

6<br />

4<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

10<br />

1<br />

1<br />

13<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

11<br />

1<br />

24<br />

2<br />

2<br />

14<br />

11<br />

68<br />

1<br />

14<br />

1<br />

1<br />

3<br />

26<br />

2<br />

2<br />

9<br />

4<br />

1<br />

2<br />

136<br />

12<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

101<br />

1<br />

1<br />

87<br />

12<br />

3<br />

3<br />

2<br />

54<br />

2<br />

25<br />

2<br />

3<br />

3 3<br />

1<br />

1<br />

2<br />

5<br />

1<br />

3<br />

3<br />

1<br />

2<br />

2<br />

5<br />

1<br />

9<br />

3<br />

1


Tabelle A-2: Einsendungen von Tierkörpern / Organen nach Tierarten<br />

Tierart Anzahl Tiere Anzahl Feten<br />

Rind 72 94<br />

Schwein 418 128<br />

Schaf/Ziege 76 10<br />

Pferd 5 18<br />

Hund 59<br />

Katze 50<br />

Kaninchen 102<br />

Dam-, Reh-, Rotwild 11<br />

Schwarzwild 9<br />

Sonst. Wild 19<br />

Zoo- und Zirkustiere 42<br />

Sonst. Wirbeltiere 85<br />

Fische 382<br />

Huhn 338<br />

Pute 45<br />

Ente 1 024<br />

Gans 40<br />

Taube 91<br />

Psittaciden 57<br />

Sonst. Vögel inkl. Zoovögel 342<br />

Sektionen gesamt 3 517<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

99


100<br />

Tabelle A-3: Differentialdiagnostisch bedeutsame Tierkrankheiten<br />

(Nachweise aus Tierkörpern/Organeinsendungen als Hauptbefunde)<br />

Tierkrankheit Tierart Anzahl Tiere positiv<br />

Aktinobazillus-Pleuropneumonie<br />

(APP)<br />

Schwein 32<br />

Aviäre PMV 1-Infektion Taube 17<br />

BHV-4-Infektion Rind 2<br />

Botulismus Rind<br />

Pferd<br />

Ente<br />

Huhn<br />

Pute<br />

BRSV-Infektion Rind 3<br />

Circovirus-Infektion Tauben<br />

Schwein<br />

Schwarzwild<br />

Coronavirus-Infektion Rind<br />

Schwein<br />

E. coli-Infektion Rind<br />

Schwein<br />

Schaf/Ziege<br />

Hund<br />

Kaninchen<br />

Huhn<br />

Pute<br />

Ente<br />

Gans<br />

Taube<br />

Sittiche<br />

Fasan<br />

Großtrappe<br />

Greifvögel<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

17<br />

1<br />

4<br />

3<br />

1<br />

10<br />

81<br />

1<br />

7<br />

2<br />

49<br />

62<br />

20<br />

7<br />

47<br />

96<br />

13<br />

196<br />

5<br />

22<br />

5<br />

3<br />

14<br />

3<br />

EHV-1-Infektion Pferd 4<br />

Glässersche Krankheit Schwein 23<br />

Hämorrhagische Krankheit der<br />

Kaninchen (RHD)<br />

Kaninchen 14<br />

Influenza A-Virus-Infektion Schwein 16<br />

Lawsonia intracellularis-Infektion Schwein 17<br />

Kryptosporidien-Infektionen Schwein<br />

Rind<br />

Macrorhabdus ornithogaster–<br />

Infektion (sog. Megabakteriose)<br />

Kanarienvogel<br />

Sittich<br />

Huhn<br />

Mannheimia hämolytica-Infektion Schaf<br />

Rind<br />

Schwein<br />

Huhn<br />

Morbus Aujeszky Schwarzwild 1<br />

Parvovirus-Infektion Taube 2<br />

3<br />

18<br />

3<br />

5<br />

15<br />

7<br />

32<br />

9<br />

10


Tierkrankheit Tierart Anzahl Tiere positiv<br />

Pasteurella multocida-Infektion<br />

Hund<br />

Katze<br />

Flugente<br />

Gänse<br />

Rind<br />

Schwein<br />

Katze<br />

Kaninchen<br />

Geflügel<br />

PI-3-Virusinfektion Rind 2<br />

Porzine Teschovirus-Infektion Schwein 24<br />

PRRSV-Infektion Schwein 44<br />

Riemerella anatipestifer-Infektion Ente 6<br />

Rotavirus-Infektion Rind<br />

Schwein<br />

Schaf<br />

Hunh<br />

Schweinedysenterie Schwein 11<br />

Trauma inkl. Schussverletzungen Hund<br />

Katze<br />

Zootiere<br />

Wildtiere<br />

Vögel<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

11<br />

24<br />

1<br />

1<br />

8<br />

43<br />

2<br />

15<br />

31<br />

16<br />

20<br />

3<br />

5<br />

8<br />

7<br />

5<br />

8<br />

7<br />

101


102<br />

Tabelle A-4: Molekularbiologische Untersuchungen auf Erreger von Tierkrankheiten, Tierseuchen<br />

und Zoonosen im Jahr <strong>2007</strong> im Vergleich mit den Vorjahren<br />

Parameter 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Aujeszky-Virus (PHV1) 86 139 187 310 87 32<br />

Bacillus anthracis (Milzbrand) 7 4 1 3 3<br />

Border Disease Virus (BD) 19 6 9 3<br />

BHV1 2 19 46 42 31<br />

BKF 68 35 9 13 7 2<br />

BRSV 30 55 65<br />

BTV 1 1 865<br />

BVD 8 343 31 6 42 1<br />

BVD1 5 9 19 8 2 4<br />

BVD2 3 5 7 8 2 4<br />

Campylobacter sp. 6 3 41 17 30 38<br />

Campylobacter jejuni 710 150 301 126<br />

Campylobacter fetus 12<br />

Chlamydia/Chlamydophila 33 223 1 018 626 510 577<br />

Chlamydophila psittaci 48 86 30 14<br />

Clostridium chauvoei 1 4 6 1 1<br />

Clostridium perfringens 62 491 1 174 962 422<br />

Coxiellen 1 1 156 130 158 199<br />

EAV 26 13 31 19<br />

EHV1 3 1 28 9 8 19<br />

EHV4 3 1 24 12 8 19<br />

IHN 2<br />

Influenza A 11 95 165 619 4 295 2 648<br />

ILT 17 26 47<br />

IPN 3 3<br />

KHV 77 128 104 77<br />

KSP 30 33 110 47 116 40<br />

Lawsonien 106 122 366 244 286 99<br />

Leptospira interrogans 20 120 149 220<br />

Listeria monocytogenes 6 4<br />

Mycobacterium tuberculosis MTC 3 2 10<br />

Mycobacterium bovis 1 2 11<br />

Mykoplasmen 169 152 226 153 114 175<br />

Mycoplasma bovis 21 45 29<br />

Mycoplasma hypopneumoniae 28 109 328 317 199 60<br />

Mycoplasma gallisepticum 41 93 50 77<br />

Mycoplasma synoviae 28 93 50 77<br />

ND-Virus 32 98 141 526 146 204<br />

Paenibacillus larvae 38 28 47 48<br />

Paratuberkulose 4 75 51 53 80 277<br />

PCV2 178 243 387 339 352 301<br />

Pestiviren 38 17 1 591 3 799 11 768 15 026<br />

Pockenviren 9<br />

PPV 8 15 30 34 26 11<br />

PRRSV (amerikanische Stämme) 232 268 499 405 458 320<br />

PRRSV (europäische Stämme) 232 268 499 405 458 320<br />

Staupe-Virus 2 6 6<br />

Tollwut-Virus 9 21 29 17 12 26<br />

Toxoplasma gondii 1 1<br />

VHS 7 2<br />

TEC 7 1 248 104 284 130<br />

Proben insgesamt 1 303 2 390 7 734 10 224 21 365 23 664<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


ZE BS- W a renobergrupp e<br />

Tabelle A-5: Untersuchung von Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Bedarfsgegenständen,<br />

kosmetische Mittel<br />

Cod e G P Vd Vf B S G % P V d Vf B S<br />

0 1 Milch 217 212 2 2 1 8 3,7% 7 1<br />

0 2 Milch produkte 241 208 7 22 4 33 13,7% 21 4 5 3<br />

0 3 K äs e 299 279 8 9 3 56 18,7% 50 4 1 1<br />

0 4 B ut te r 66 64 2 9 13,6% 9<br />

0 5 E ier, Eiprodukte 264 245 14 4 1 25 9,5% 23 1 1<br />

0 6 Fleisch 661 551 59 40 11 133 20,1% 80 32 13 8<br />

0 7 Fleischerzeug nisse 889 756 60 47 26 209 23,5% 158 25 15 11<br />

0 8 W u rs twaren 944 859 19 55 11 272 28,8% 224 12 29 7<br />

1 0 Fis che, Fischzusc hnitte 179 144 9 23 3 27 15,1% 17 2 8<br />

1 1 Fis cherzeugnisse 251 223 17 8 3 28 11,2% 18 7 1 2<br />

1 2 K rust en -, S chalen-, W e ichtiere 50 45 5 4 8,0% 2 2<br />

1 3 Fette, Öle 243 214 3 25 1 5 2,1% 4 1<br />

1 4 S upp en , S aucen 166 163 2 1 23 13,9% 23<br />

1 5 G etreide 53 51 2 3 5,7% 1 2<br />

1 6 G etreideprodukte, Backv ormischunge n 122 117 3 1 1 19 15,6% 18 1<br />

1 7 B rote , Kleingebäcke 334 332 1 1 26 7,8% 25 1<br />

1 8 Feine B ackwaren 719 694 8 15 2 136 18,9% 126 1 7 2<br />

2 0 Feinkos tsalate , Ma jo nä sen 486 436 18 30 2 152 31,3% 138 4 10<br />

2 1 P udd inge, Kremspeise n, Des serts 138 128 8 1 1 15 10,9% 15<br />

2 2 Teigwaren 56 51 4 1 7 12,5% 7<br />

2 3 Hülse nfrü ch te, Öls amen, Sc halenobst 147 125 1 3 3 15 1 0,7% 1<br />

2 4 K arto ffeln , s tärkereiche Pfla nzenteile 117 113 3 1 3 2,6% 3<br />

2 5 Frischgemüse 339 322 10 6 1 11 3,2% 9 1 1<br />

2 6 G emüseerzeugnis se 173 153 15 1 3 1 12 6,9% 7 4 1<br />

2 7 P ilze 53 52 1<br />

2 8 P ilzerzeugnisse 22 19 3 1 4,5% 1<br />

2 9 Frischobst 344 332 2 4 6 14 4,1% 11 1 2<br />

3 0 O bs tprodukte 73 71 1 1<br />

3 1 Fru ch tsäfte 131 125 3 1 2 22 16,8% 20 1 1<br />

3 2 A lkoholfreie Getränke 127 112 3 7 5 13 10,2% 9 1 1 2<br />

3 3 W e in 80 59 4 5 12 9 11,3% 6 2 1<br />

3 4 E rzeu gnisse aus W ein 54 51 3 5 9,3% 5<br />

3 5 weinä hnl. Getränke 37 36 1 11 29,7% 11<br />

3 6 B ier, bierä hnliche Getränke 140 129 2 5 4 15 10,7% 13 2<br />

3 7 S pirituos en, -h altige Getränke 50 48 2 15 30,0% 14 1<br />

3 9 Zucker 15 14 1<br />

4 0 Honig , Brotaufstriche 187 182 4 1 52 27,8% 50 2<br />

4 1 K onfit üren u .ä . 101 97 2 1 1 48 47,5% 45 2 1<br />

4 2 S peiseeis, -halberzeugniss e 558 486 13 58 1 204 36,6% 171 4 28 1<br />

4 3 S üß waren 73 67 2 2 2 10 13,7% 8 1 1<br />

4 4 S chokoladen, -waren 60 57 1 2 6 10,0% 5 1<br />

4 5 K ak ao 10 10<br />

4 6 K af fe e u.ä . 50 50 2 4,0% 2<br />

4 7 Tee u .ä. 57 57 14 24,6% 14<br />

4 8 S äug lings- u.Kle inkindernahrung 87 70 16 1 2 2,3% 2<br />

4 9 Diä te tische Lebensmittel 110 105 2 2 1 13 11,8% 12 1<br />

5 0 Fertig geric hte, zubereitete Sp eis en 499 409 69 9 12 54 10,8% 42 6 2 4<br />

5 1 Nährstoffkonzen trate , Nahrun gsergän z. 87 78 5 2 2 45 51,7% 36 5 2 2<br />

5 2 W ü rz mitte l 80 66 7 5 2 13 16,3% 11 2<br />

5 3 G ewü rze 39 34 2 3 2 5,1% 1 1<br />

5 4 A romasto ffe<br />

5 6 Hilfs mittel aus Z usatzs t.u ./o .L M 4 3 1 1 25,0% 1<br />

5 7 Zusatzs toffe, wie Zusat zstoffe v erwendete<br />

Lebensmittel u. Vitamine 14 11 1 1 1<br />

5 9 Trink-, Mineral-, Tafel-, Q ue llwas ser 187 164 4 13 6 40 21,4% 29 2 4 5<br />

6 0 Tabak-, Tab akerze ugn isse<br />

8 1 V erpac kung fü r Kosmetik u . T abak<br />

8 2 B G m it K örperkontakt u. K örperpf lege 190 18 6 3 1 9 4,7% 9<br />

8 3 Reinigung s-, P fleg emit tel 61 60 1<br />

Pro benz ahl da von beanstandet<br />

8 4 K os m etis che Mittel 301 300 1 25 8,3% 25<br />

8 5 S pielwaren u. Scherz artikel 95 90 5 6 6,3% 6<br />

8 6 B G m it Lebensmittelko nt ak t 126 112 11 1 2 10 7,9% 7 1 2<br />

insge sam t 11256 10227 445 419 137 28 1878 16,7% 1551 133 129 65<br />

B G = Bedarfsgegenstände G = G esa mtproben V d = V erdachtsproben B = B esc hwerdeproben<br />

P = P lanproben V f = Verfolgsproben S = sons tige P roben<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

103


104<br />

Tabelle A-6: Beanstandungen von Lebensmittel<br />

ZEBS- Warenobergruppe G Beurteilungsgründe<br />

Code 1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />

01 Milch 217 1 3 4 8<br />

02 Milchprodukte 241 22 2 1 2 1 5 33<br />

03 Käse 299 12 2 18 11 24 1 68<br />

04 Butter 66 1 6 6 13<br />

05 Eier, Eierprodukte 264 3 1 4 11 8 1 28<br />

06 Fleisch 661 21 54 14 49 8 3 2 151<br />

07 Fleischerzeugnisse 889 22 2 1 45 13 89 30 21 18 12 5 258<br />

08 Wurstwaren 944 8 2 45 14 146 50 37 54 2 7 6 371<br />

10 Fische, Fischzuschnitte 179 1 4 1 5 6 6 3 4 30<br />

11 Fischerzeugnisse 251 3 1 3 4 1 5 4 2 2 2 1 28<br />

12 Krustentiere u.ä. 50 1 1 3 1 6<br />

13 Fette u.Öle 243 1 1 2 1 5<br />

14 Suppen, Saucen 166 1 2 17 1 2 1 24<br />

15 Getreide 53 1 2 3<br />

16 Getreideprodukte,<br />

1 2 11 4 3<br />

Backvormischungen 122<br />

21<br />

17 Brot, Kleingebäck 334 2 3 4 1 17 27<br />

18 Feine Backwaren 719 1 22 6 19 23 28 20 8 14 141<br />

20 Feinkostsalate, Majonäsen 486 3 10 10 3 38 86 2 18 170<br />

21 Puddinge, Kremspeisen 138 2 1 1 6 3 1 2 1 17<br />

22 Teigwaren 56 7 7<br />

23 Hülsenfrüchte, Ölsamen,<br />

1 2<br />

Schalenobst 147<br />

3<br />

24 Kartoffeln, stärkereiche<br />

1 2<br />

Pflanzenteile 117<br />

3<br />

25 Frischgemüse 339 1 2 1 7 11<br />

26 Gemüseerzeugnisse 173 1 1 3 1 1 4 1 1 1 14<br />

27 Pilze 53<br />

28 Pilzerzeugnisse 22 1 1<br />

29 Frischobst 344 2 2 3 8 15<br />

30 Obsterzeugnisse 73<br />

31 Fruchtsäfte 131 3 1 2 1 15 2 1 25<br />

32 Alkoholhaltige Getränke 127 2 3 4 3 1 13<br />

35 weinähnliche Getränke 37 4 2 4 2 2 1 15<br />

36 Bier, bierähnl. Getränke 140 1 7 1 7 1 2 19<br />

37 Spirituosen, -haltige<br />

1 3 12 5 1<br />

Getränke<br />

50<br />

22<br />

39 Zucker 15<br />

40 Honig, Brotaufstrich 187 3 1 47 6 57<br />

41 Konfitüren u.ä. 101 1 5 45 21 10 6 88<br />

42 Speiseeis, -halberzeugnisse 558 4 21 41 18 22 106 22 234<br />

43 Süßwaren 73 1 8 2 1 12<br />

44 Schokoladen-, waren 60 1 1 5 7<br />

45 Kakao 10<br />

46 Kaffee u.ä. 50 2 2<br />

47 Tee u.ä. 57 1 1 1 6 2 1 4 16<br />

48 Säuglings- u.<br />

1 1<br />

Kleinkindernahrung 87<br />

2<br />

49 Diätetische Lebensmittel<br />

Fertiggerichte, zubereitete<br />

110 4 4 2 2 8 3 1 1 25<br />

50 Speisen 499 3 1 10 5 1 1 3 28 3 1 3 59<br />

51 Nährstoffkonzentrate 87 1 28 5 22 2 10 20 2 1 2 93<br />

52 Würzmittel 80 1 1 10 2 14<br />

53 Gewürze 39 2 1 3<br />

54 Essenzen, Aromastoffe<br />

56 Hilfsmittel aus<br />

1<br />

Zusatzstoffen u./o. 4<br />

1<br />

57 Zusatzstoffe 14<br />

59 Trink-, Mineral-, Tafel-,<br />

1 8 1 21 11<br />

Quellwasser<br />

187<br />

42<br />

Summe 10349 67 10 7 247 89 411 269 10 420 288 54 18 1 4 87 134 10 2 14 61 2 2205<br />

G = Gesamtprobenzahl<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Beanstand.<br />

gesamt


Tabelle A-7: Beanstandungen von Weinerzeugnissen<br />

ZEBS - Warenobergruppe G<br />

Beurteilungsgründe Beanstandungen<br />

Code 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 gesamt<br />

33 Wein 80 4 3 1 12 15 35<br />

34 Erzeugnisse aus Wein 54 2 1 1 4<br />

Summe 134 6 3 1 13 16 39<br />

G = Gesamtproben<br />

Tabelle A-8: Beanstandung von Bedarfsgegenständen<br />

ZEBS - Warenobergruppe G<br />

Beurteilungsgründe Beanstandungen<br />

Code 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 gesamt<br />

81<br />

Verpackungsmaterial für<br />

kosmetische Mittel u.<br />

Tabakerzeugnisse<br />

Bedarfsgegenstände mit<br />

82 Körperkontakt u. zur<br />

Körperpflege<br />

Bedarfsgegenstände zur<br />

190 8 8<br />

83 Reinigung u. Pflege, sonst.<br />

Haushaltschemikalien<br />

61<br />

85<br />

Spielwaren<br />

und Scherzartikel<br />

95 5 1 1 7<br />

86<br />

Bedarfsgegenstände mit<br />

Lebensmittelkontakt<br />

126 5 1 4 10<br />

Summe 542 5 14 4 1 1 25<br />

G = Gesamtproben<br />

Tabelle A-9: Beanstandungen von kosmetischen Mitteln<br />

ZEBS - Warenobergruppe G<br />

Beurteilungsgründe Beanstandungen<br />

Code 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 gesamt<br />

84 Kosmetische Mittel 301 3 11 18 1 33 38<br />

Summe 301 3 11 18 1 33 38<br />

G = Gesamtproben<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

105


106<br />

Code-<br />

Nr.<br />

Tabelle A-10: Codierung der Beurteilungsgründe<br />

Beurteilungsgrund Rechtsgrundlagen<br />

Lebensmittel<br />

1 gesundheitsschädlich (mikrobiolog. Verunreinigung) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. a VO (EG) 178/2002; § 5 (1) LFGB<br />

2 gesundheitsschädlich (andere Ursachen) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. a VO (EG) 178/2002; § 5 (1) LFGB<br />

3 gesundheitsgefährdend (mikrobiolog. Verunreinigung ) VO n. § 13 (1) LFGB; VO n. § 34 LFGB<br />

4 gesundheitsgefährdend (andere Ursachen) VO n. § 13 (1) LFGB; VO n. § 34 LFGB<br />

5 nicht zum Verzehr geeignet (mikrobiolog. Verunreinigung) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. b VO (EG) 178/2002<br />

6 nicht zum Verzehr geeignet (andere Ursachen) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. b VO (EG) 178/2002;<br />

§ 11 (2) Nr. 1 LFGB<br />

7 nachgemacht, wertgemindert, geschönt § 11 (2) Nr. 2 LFGB; VO n. § 13 (4) LFGB<br />

8 irreführend Art. 16 VO (EG) 178/2002; § 11 (1) Nr. 1 LFGB<br />

10 unzulässige gesundheitsbezogene Angaben § 12 (1) LFGB<br />

11 Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften VO n. § 35 LFGB<br />

12 Zusatzstoffe, fehlende Kenntlichmachung VO n. § 13 (3) Nr. 1 LFGB<br />

13 Zusatzstoffe, unzulässige Verwendung § 6 (1) LFGB<br />

14 Pflanzenschutzmittel, Überschreitung von Höchstgehalten § 9 (1) Nr. 1 LFGB<br />

15 Pflanzenschutzmittel, unzulässige Anwendung § 9 (1) Nr. 2 LFGB<br />

16 pharmakolog. wirksame Stoffe, Überschreitung von Höchstmengen<br />

oder Beurteilungswerten<br />

VO (EWG) 2377/90; § 10 LFGB<br />

17 Schadstoffe, Überschreitung von Höchstgehalten VO (EG) 466/2001(bis 1.3.<strong>2007</strong>); VO n. § 13 (5) LFGB<br />

18 Verstöße gegen sonst. Vorschriften des LFGB oder darauf<br />

gestützte VO - außer mikrobiologische Beanstandungen<br />

19 Verstöße gegen sonstige, Lebensmittel betreffende nationale<br />

Rechtsvorschriften<br />

20 Verstöße gegen unmittelbar geltendes EG-Recht<br />

(ausgenommen Kennzeichnung)<br />

21 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, stoffliche Beschaffenheit<br />

- außer mikrobiologische Beanstandungen<br />

22 Verstoß gegen Bestrahlungsverbot § 8 (1) LFGB<br />

23 Verstöße gegen sonstige Vorschriften des LFGB oder darauf<br />

gestützte VO - mikrobiologische Beanstandungen<br />

24 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, stoffliche Beschaffenheit<br />

- mikrobiologische Beanstandungen<br />

z.B. MilchG, MargarineG, Branntwein-MonopolG<br />

BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a. freiwillige Vereinbarungen<br />

z.B. Diät V, Mineral- und Tafelwasser V<br />

BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a. freiwillige Vereinbarungen<br />

25 pharmakolog. wirksame Stoffe, unzulässige Anwendung VO (EWG) 2377/90; § 10 LFGB<br />

Bedarfsgegenstände<br />

30 gesundheitsschädlich (mikrobiolog. Verunreinigung) Art. 3 (1) lit. a VO (EG) 1935/2004; § 30 LFGB<br />

31 gesundheitsschädlich (andere Ursachen) Art. 3 (1) lit. a VO (EG) 1935/2004;<br />

§ 30 LFGB; § 31 (1) LFGB<br />

32 gesundheitsgefährdend aufgrund Verwechslungsgefahr mit<br />

Lebensmitteln<br />

§ 5 (2) Nr. 2 LFGB<br />

33 Übergang von Stoffen auf Lebensmittel § 31 (1) LFGB; Art 3 (1) lit. b) und c) VO (EG) 1935/2004<br />

34 unappetitliche und ekelerregende Beschaffenheit VO (EWG) 852/2004 mit ggf. nach Art. 14 (2) lit. b<br />

VO (EG) 178/2002 oder § 11 (2) Nr. 1 LFGB zu beanstand.<br />

LM<br />

35 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, stoffliche Beschaffenheit<br />

36 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, Kennzeichnung,<br />

Aufmachung<br />

37 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, stoffliche Beschaffenheit<br />

38 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, Kennzeichnung,<br />

Aufmachung<br />

Maßn. n. Art 5 (1) lit. a) bis g) VO (EG) 1935/2004;<br />

VO n. § 32 LFGB<br />

Art. 3 (2), Art. 4 (5) u. (6), Art. 5 (1) lit. k) u. l), Art. 15, Art. 16,<br />

Art. 17 VO (EG) 1935/2004; VO n. § 32 u. § 35 LFGB<br />

WRMG, Gefahrstoff V, GPSG<br />

WRMG, Gefahrstoff V, GPSG<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Code-<br />

Nr.<br />

Beurteilungsgrund Rechtsgrundlagen<br />

39 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, stoffliche Beschaffenheit<br />

40 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, Kennzeichnung,<br />

Aufmachung<br />

41 Irreführende Bezeichnung, Aufmachung von Bedarfsgegenständen<br />

mit Lebensmittelkontakt<br />

Kosmetische Mittel<br />

50 gesundheitsschädlich § 26 LFGB<br />

freiwillige Vereinbarungen, BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a.<br />

freiwillige Vereinbarungen, BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a.<br />

Art. 3 (2) VO (EG) Nr. 1935/2004<br />

51 irreführend § 27 LFGB; VO n. § 35 LFGB<br />

52 Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften (Hersteller,<br />

Chargen-Nr., MHD, Verwendungszweck, Liste der Bestandteile)<br />

53 Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften (Warnhinweise,<br />

Deklaration von Stoffen, fehlende Gebrauchsanweisungen)<br />

VO n. § 35 LFGB; §§ 4 (1), 5, 5a KosmV<br />

VO n. § 28 und § 35 LFGB; § 4 (2) KosmV<br />

54 Verwendung verschreibungspflichtiger oder verbotener Stoffe VO n. § 28 LFGB; §§ 1 bis 3b KosmV<br />

55 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften und Hilfsnormen IKW, TRG, BGA, BfR, BVL u. a. freiwillige Vereinbarungen<br />

56 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, stoffliche Beschaffenheit<br />

57 Verstöße gegen Vorschriften zur Bereithaltung von Unterlagen<br />

(Zusammensetzung, physikal., chemische und mikrobiolog.<br />

Spezifikation, GMP-Belege, Sicherheits-bewertung, Nebenwirkungen,<br />

Wirkungshinweise)<br />

58 Gesundheitsgefährdungen aufgrund Verwechslungsgefahr mit<br />

Lebensmitteln<br />

Erzeugnisse des Weinrechts<br />

70 gesundheitlich bedenkliche Beschaffenheit aufgrund mikrobiolog.<br />

Verunreinigung<br />

WRMG; IKW, TRG, BGA, BfR, BVL u. a. freiwillige Vereinbarungen<br />

VO n. § 28 (3) und § 29 LFGB;<br />

§ 5b KosmV<br />

§ 5 (2) Nr. 2 LFGB<br />

Art. 45 (1b) VO (EG) Nr. 1493/1999; § 16 WeinG<br />

71 nicht handelsübliche Beschaffenheit, sensorische Mängel Art. 45 (1b) VO (EG) Nr. 1493/1999; § 16 WeinG<br />

72 unzulässige Behandlungsstoffe oder Verfahren Art. 45 (1a) VO (EG) Nr. 1493/1999; § 11 WeinV<br />

73 Über- bzw. Unterschreitung von Grenz- oder Richtwerten für<br />

Bestandteile, Zutaten<br />

74 Über- bzw. Unterschreitung von Grenz- oder Richtwerten für<br />

„Zusatzstoffe“<br />

75 Überschreitung von Grenz- oder Richtwerten für Rückstände<br />

und Verunreinigungen / Kontaminanten<br />

Art. 43 (2), Anhang V, A-J VO (EG) Nr. 1493/1999;<br />

§§ 15, 16 WeinV; VO (EG) Nr. 1622/2000<br />

Art. 43 (1), Anhang V; A-J VO (EG) Nr. 1493/1999; §§ 11, 13<br />

WeinV; Titel II VO (EG) Nr. 1622/2000<br />

§§ 12, 13, 13(a) und 14 WeinV; Anlagen 7 und 7a WeinV<br />

76 irreführende Bezeichnung, Aufmachung Art. 48, Anhang VII Absch. F Nr. 1, Anhang VIII Abschn. C Nr.<br />

1 und Abschnitt H Nr. 1 VO EG Nr. 1493/1999;<br />

§§ 25 und 26 WeinG<br />

77 nicht vorschriftsmäßige Bezeichnung, Aufmachung Art. 49 VO EG Nr. 1493/199;<br />

§ 24 WeinG; §§ 49, 50 WeinV<br />

78 Verstoß gegen nationale Vorschriften anderer EG-Länder oder<br />

Drittländer<br />

79 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften<br />

Sonstige<br />

98 Rechtswidrig als Lebensmittel, Bedarfsgegenstände oder<br />

kosmetische Mittel in Verkehr gebrachte Produkte<br />

Arzneimittelgesetz;<br />

Medizinproduktegesetz<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

107


108<br />

ZEBS-<br />

Code<br />

Lebensmittel<br />

Tabelle A-11: Schwermetalle in Lebensmitteln<br />

Blei Cadmium Kupfer Queck-<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

silber<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

01 00 00 Milch<br />

02 00 00 Milchprodukte,<br />

sonstiger Käse<br />

03 00 00 Käse<br />

05 00 00 Eier, Eierprodukte<br />

30 0,026 30 0,006 30 0,002<br />

* 1) Geflügel<br />

06 00 00 sonst. Fleisch<br />

07 00 00 Fleischerzeugnisse<br />

5 5 0,003 5 0,005<br />

* 2) Seefische 6 6 0,026 6 0,784<br />

* 3) Süßwasserfische 21 0,072 21 0,002 1 21 0,733 1 6,20<br />

11 00 00 Fischerzeugnisse 19 1,972 20 0,040 21 1,570<br />

12 00 10 Krusten-, Schalen-,<br />

Weichtiere<br />

6 0,351 6 0,230 1 6 0,044 1 1 1 1<br />

15 01 00 Weizen 14 14 0,221<br />

15 02 00 Roggen 20 20 0,064 10 4,32 10 0,002 10 36,00 10 0,020 10 0,070<br />

15 00 00 sonst. Getreide 2 2 0,023<br />

16 00 00 Getreideprodukte 21 0,056 21 0,043 3 40,70<br />

17 00 00 Brote, Kleingebäck 14 0,056 14 0,034<br />

23 01 00 Hülsenfrüchte 22 0,104 23 0,070<br />

23 04 00 Ölsamen 10 12 0,323<br />

23 05 00 Schalenobst 1 1 0,034<br />

24 01 00 Kartoffeln 12 1,14<br />

25 01 00 Blattgemüse 71 0,054 71 0,104 69 1,25 11 2,80 10 0,060 11 0,070<br />

25 02 00 Sproßgemüse 38 0,017 38 0,017 37 1,58<br />

25 03 00 Fruchtgemüse 44 0,013 44 0,016 44 1,10<br />

25 04 00 Wurzelgemüse 14 0,078 14 0,077 14 0,61<br />

26 00 00 Gemüseerzeugnisse 29 0,118 29 0,130<br />

27 00 00 Pilze 50 0,039 50 0,169 20 4,01 20 0,012 20 7,65 20 0,207 20 0,213<br />

28 00 00 Pilzerzeugnisse 14 0,291 14 0,021 1 3,070<br />

290110<br />

290111<br />

Weintrauben 37 0,013 37 0,002 38 5,83<br />

29 01 00 sonstiges Beerenobst 64 0,030 64 0,014 63 1,11 1 1 2,35<br />

29 02 00 Kernobst<br />

29 03 00 Steinobst<br />

36 0,023 36 0,004 38 1,08 10 0,55 10 0,020 10<br />

29 04 00 Zitrusfrüchte 9 0,023 9 9 0,74<br />

29 05 00 Exotische Früchte 3 0,018 3 0,013 3<br />

30 00 00 Obstprodukte 17 0,059 17 0,039 1 2,92<br />

31 00 00 Fruchtsäfte 1 0,079 1 0,012 1 0,55<br />

33 00 00 Wein 3 2 2<br />

40 00 00 Honige, Brotaufstriche 2 0,073 2 0,016 1 0,001<br />

41 00 00 Konfitüren,<br />

Fruchtzubereitungen<br />

1 1 1 1<br />

47 00 00 Tee , teeähnliche<br />

Erzeugnisse<br />

7 1,079 7 0,154<br />

48 00 00 Säuglings- und<br />

Kleinkindernahrung<br />

5 2,70 12 53,30 1 0,014<br />

59 11 00 Mineralwasser 2 2 8 0,010<br />

sonst. Proben 83 75 42 34 41 21 17 36<br />

Summe 716 709 413 156 111 80 70 37<br />

n = Probenzahl * 1) = 063500;063600; 063700; 063800; 063900; 064200; 064300<br />

* 2) = 100300 bis101635, 104500 bis 105733<br />

* 3) = 102500 bis 103405, 106000 bis 106608<br />

Zink Arsen Selen Nickel<br />

n Max.<br />

[mg/kg]<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Lebensmittel<br />

Tabelle A-12: Höchstmengenüberschreitungen an PSM bei pflanzlichen Lebensmitteln <strong>2007</strong><br />

Herkunftsland<br />

Wirkstoff<br />

Gehalt<br />

(mg/kg)<br />

Höchstmenge<br />

(mg/kg)<br />

Allg.<br />

verfüg.<br />

(mg/kg)<br />

BVL-<br />

Empfehlung<br />

(mg/kg)<br />

Bewertung<br />

Apfel Brasilien Famoxadon 0,021 0,02 11 1<br />

Aprikose Griechenland Clofentezin 0,09 0,02 12 7<br />

Birne Italien Methomyl 0,27 0,2 11 2<br />

Erdbeere Marokko Carbendazim 0,148 0,1 11 3<br />

Erdbeere Spanien Fenarimol 0,5 0,3 11 4<br />

Erdbeere Spanien Cyprodinil 2,38 1 2 11 4<br />

Erdbeere Spanien Fenhexamid 5,5 5 11 3<br />

Erdbeere Spanien Endosulfan sulfat 0,062 0,05 11 5<br />

Erdbeere Spanien Tebufenpyrad 0,5 0,05 12 4<br />

Gurke Deutschland * Etridiazol 0,015 0,01 11 2<br />

Johannisbeere Deutschland Thiacloprid 0,11 0,1 11 5<br />

Johannisbeere Deutschland * Permethrin 0,21 0,05 12 1<br />

Johannisbeere Deutschland Fenhexamid 6 5 11 5<br />

Kohlrabi Spanien Tolclofos-methyl 0,02 0,01 11 0<br />

Kohlrabi Spanien Cyhalothrin (lambda) 0,025 0,02 11 3<br />

Kopfsalat Belgien Diethofencarb 0,054 0,05 11 4<br />

Paprika Türkei Acetamiprid 0,05 0,01 11 9<br />

Paprika Spanien Biphenyl 0,028 0,01 12 6<br />

Paprika gelb Spanien Acetamiprid 0,04 0,01 11 10<br />

Paprika rot Marokko<br />

Methiocarb (Mercaptodimethur)<br />

0,52 0,1 0,5 11 5<br />

Paprika rot Spanien Cyproconazol 0,075 0,05 11 2<br />

Paprika-Mix Türkei Acetamiprid 0,02 0,01 11 12<br />

Paprika-Mix Türkei Etridiazol 0,011 0,01 11<br />

Paprika-Mix Türkei Oxamyl 0,25 0,05 12<br />

Pfirsich Deutschland * Triflumuron 0,053 0,05 11 6<br />

Pfirsich Deutschland * Ethofenprox 0,012 0,01 11<br />

Pflaumen Deutschland * Pyrimethanil 0,052 0,05 11 5<br />

Pflaumen Deutschland * Omethoat/Dimethoat-<br />

Gesamt<br />

0,27 0,02 12 3<br />

Pomelo China Parathion methyl 0,196 0,02 12 1<br />

Romana-Salat Spanien Acetamiprid 0,095 0,01 11<br />

Salatgurke Spanien Procymidon 1,2 1 11 2<br />

Salatgurke Spanien Oxamyl 0,21 0,05 12 3<br />

Süßkirsche Italien Propiconazol 0,056 0,05 11 5<br />

Süßkirsche Polen Flusilazol 0,011 0,01 11 1<br />

Tafeltraube blau Südafrika Methomyl 0,33 0,05 12 4<br />

Tafeltraube hell Namibia Imidacloprid 0,059 0,05 11 0<br />

Tafeltrauben Indien Flusilazol 0,025 0,01 12 4<br />

Tafeltrauben Türkei Carbendazim 0,36 0,3 11 10<br />

Tafeltrauben Türkei Flufenoxuron 0,15 0,1 11<br />

Tee, schwarz unbekannt Ethofenprox 0,32 0,01 12 4<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

109<br />

Anz.<br />

Wirkstoffe


110<br />

Lebensmittel<br />

Herkunftsland<br />

Wirkstoff<br />

Gehalt<br />

(mg/kg)<br />

Höchstmenge<br />

(mg/kg)<br />

Allg.<br />

verfüg.<br />

(mg/kg)<br />

BVL-<br />

Empfehlung<br />

(mg/kg)<br />

Bewertung<br />

Tee, schwarz unbekannt Carbendazim 0,28 0,1 12 7<br />

Tee, schwarz unbekannt Cypermethrin 1,15 0,5 12<br />

Tomate Spanien Fluvalinat 0,03 0,01 12 5<br />

Tomate Spanien Propargit 0,11 0,01 12 6<br />

Tomate Marokko Fenazaquin 0,012 0,01 11 4<br />

Tomate Spanien Fluvalinat 0,012 0,01 11 8<br />

Tomate Spanien Propargit 0,051 0,01 12 8<br />

Tomate Deutschland * Vinclozolin 0,1 0,05 12 7<br />

Tomate Deutschland * Imidacloprid 0,65 0,3 0,5 12<br />

Tomate Deutschland * Vinclozolin 0,067 0,05 11 7<br />

Tomate Deutschland * Imidacloprid 0,57 0,3 0,5 11<br />

Tomate Deutschland * Teflubenzuron 0,1 0,05 12<br />

Weinblätter Griechenland Azoxystrobin 3,18 3 11 4<br />

Weinblätter Griechenland Imazalil 0,23 0,02 12<br />

Weinblätter Griechenland Penconazol 0,2 0,05 12<br />

Weinblätter Griechenland Metalaxyl 0,089 0,05 11<br />

Zitrone Spanien Carbendazim 0,11 0,1 11 3<br />

Zucchini Deutschland Endosulfan sulfat 0,06 0,05 11 1<br />

Zucchini Belgien Heptachlorepoxid-cis 0,012 0,01 11 2<br />

Deutschland * = Herkunft aus <strong>Brandenburg</strong><br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Anz.<br />

Wirkstoffe


auf Salmonellen untersuchte<br />

Probenanzahl<br />

Salmonellennachweise<br />

gesamt<br />

Tabelle A-13: Nachgewiesene Serovare der Salmonellen in Lebensmitteln (gruppiert)<br />

Eier, Eiprodukte<br />

Fleisch und<br />

-erzeugnisse<br />

(ohne Geflügel),<br />

Wurstwaren<br />

Geflügel,<br />

Geflügelprodukte<br />

Sonstige<br />

245 1 332 166 3 417<br />

3 30 13 6<br />

Serovare<br />

S. agona 1<br />

S. Bovis 2<br />

S. Blockley 1<br />

S. Derby 3<br />

S. Enteritidis 1 3<br />

S. Hadar 2<br />

S. Goldcoast 1<br />

S. Indiana 1<br />

S. Infantis 1<br />

S. London 1 4 1<br />

S. Miami 1<br />

S. Newport 1<br />

S. Ohio 1<br />

S. Paratyphi B 3<br />

S. Rissen 1<br />

S. Saint Paul 2<br />

S. Senftenberg 1<br />

S. Stanley 1<br />

S. spp. 1<br />

S. Typhimurium 1 16<br />

S Weltevreden 1<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

111


112<br />

Tabelle A-14: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Pferde<br />

Anzahl untersuchter Tiere im Schlachtbetrieb<br />

Stoff- Anhang I Rinder Schweine Schafe/ Pferde<br />

gruppen der Richtlinie 96/23/EG Mastkalb Mastrind Kuh Rd.fr.Auswahl Mast/andere Ziegen<br />

V N P V N P V N P V N P V N P V N P V N P<br />

A1 Stilbene,Stilbenderivate,ihre Salze u.Ester 0 1 4 4 1 12 12 0 0<br />

A2 Thyreostatika 0 3 3 3 2 13 13 0 0<br />

A3 Steroide,ihre Salze und Ester 0 1 4 1 1 1 1 12 13 0 0<br />

natürliche Hormone 0 0 4 0 0<br />

Gestagene 4 4 9 11<br />

A4 Resorcylsäure-Lactone 0 2 2 2 12 13 0 0<br />

A5 ß-Agonisten 3 4 3 7 2 23 20 1 1 0<br />

Ractopami-Mastschweine 7 1<br />

Ractopamin,Zilpaterol 0 2 2 1 10 10 0<br />

A6 Chloramphenicol 1 1 11 15 11 5 6 6 31 70 2 2 0<br />

Dimetridazol,/Metronidazol 4 58 58<br />

Nitrofurane 12 53<br />

A1-A6 freie Auswahl 15 3 44 95 2 2 0<br />

gesamt A 1 2 30 44 22 6 32 13 243 369 5 5<br />

B1 Hemmstoffe 22 15 151 143 5490 7739 293 355 2<br />

Sulfonamide 1 1 4 4 4 1 2 47 47 3 2 0<br />

Tetracycline 2 7 7 7 2 55 69 4 4 0<br />

Chinolone 1 1 4 13 4 4 1 1 7 59 2 3 0<br />

Stoffe m. antibakt. Wirk.freie Ausw.aus # 1 3 6 3 1 1 4 22 21 2<br />

Tylosin 5 16<br />

gesamt B1(ohne Hemmstoffe) 5 18 18 5 136 11<br />

B2a Anthelmintika(Avermectine) 0 1 1 1 8 15 1 0<br />

Benzimidazole 1 2 1 2 0 8 10 1 1 0<br />

B2b Kokzidiostatika 0 2 3 2 1 1 8 8 1 2 0<br />

B2c Carbamate und Pyrethroide 0 1 1 1 6 1<br />

B2d Carazolol 18 18<br />

Azaperon,Acepromazin,Propionyl.mazin 18 18<br />

B2e Phenylbutazon 1 4 3 4 2 26 25 3 3 0<br />

Carprofen;Tolfenaminsäure, Melox. etc. 0 1 2 1 1 1 8 8 1 1<br />

Metamizol, Aminophenazon, Ramifenazon 0 1 2 1 1 1 8 8 1 1<br />

B2f sonst.Stoffe m. pharm.Wirkung(syn.Kortik) 0 1 1 1 1 3 1 4 5 2 2 0<br />

gesamt B2 1 12 12 9 112 11<br />

B3a Org. Chlorverbindungen 0 2 1 2 1 1 18 18 2 0<br />

B3b Org. Phosphorverbindungen 0 0 0 1 4 0 0<br />

B3c Chem. Elemente (Blei,Cadmium)s.S.53a 0 2 3 2 2 1 1 18 37 1 2 0<br />

B3d Mykotoxine (Ochatoxin oderZearalenon) 0 0 0 0 3 5 0<br />

B1-B3 freie Auswahl 10 2 37 54 3 3<br />

gesamt B3 (Summe ohne B1-B3 "freie Auswahl") 0 4 4 3 43 3 0<br />

gesamt B (ohne Hemmstoffe) 6 34 34 27 328 28 0<br />

Gesamt A+B 7 64 56 59 571 33 0<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Tabelle A-15: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Geflügel, Kaninchen<br />

Stoff- Anhang I<br />

Anzahl untersuchter Tiere im Schlachtbetrieb<br />

Geflügel<br />

Kaninchen<br />

gruppen der Richtlinie 96/23/EG Masthähnchen sonstig. Geflügel Probe ausErzeu.-od.Schlachtbetr.<br />

V N P V N P V N P<br />

A1 Stilbene, Stilbenderivate<br />

ihre Salze und Ester<br />

4 4 2 3<br />

0<br />

A2 Thyreostatika 4 4 2 2 0<br />

A3 Steroide 4 4 2 0<br />

A4 Resorcylsäure-Lactone 4 3 2 2 0<br />

A5 ß-Agonisten 8 7 3 0<br />

A6 Stoffe des Anhangs IV<br />

der (EW G) VO 2377/90<br />

35 33<br />

15 14<br />

1 2<br />

Nitrofurane 20 7 9 9<br />

gesamt A 79 35 1<br />

B1 Hemmstoffe 3 3<br />

Stoffe mit antibakterieller Wirkung<br />

Chinolone 19 17 8 8<br />

Tetracycline 19 17 8 8 1<br />

wahlw.Sufonamide,Aminogl.,Makrolid<br />

e #<br />

19 16 8 9<br />

freie Auswahl(f.Kanin.# S. 106 ) 1<br />

gesamt B1 57 24<br />

B2a Anthelmintika 2 1 3 2 0<br />

B2b Kokzidiostatika 2 7 3 1 0<br />

B2c Carbamate u. Pyrethroide 2 3<br />

B2e<br />

nicht steroidale entzündungshemmende<br />

Mittel<br />

2 2 3 4<br />

B2a -f freie Auswahl 22 9 3<br />

gesamt B2 30 15 0<br />

B3a Org. Chlorverbindungen 4 9 2 2 1 1<br />

B3c Chem. Elemente 4 3 2 2<br />

B3d Mykotoxine 2 2 1<br />

gesamt B3 10 5 1<br />

gesamt B 97 44<br />

gesamt A+B 176 79 3*<br />

V = Vorgabe Tiere/Proben (einschl. Hemmstoffnachweis)<br />

N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />

P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />

# = jede Probe ist mindestens auf einen oder auf mehrere Stoffe aus mindestens einer der mit # gekennzeichneten<br />

Warengruppe zu untersuchen S. 71 a/72 a<br />

* = Summe ohne Hemmstoffe<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

113


114<br />

Tabelle A-16: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Fischen, Eiern, Honig und Wild<br />

Probenahme Erzeugerbetrieb<br />

Anzahl untersuchter Proben<br />

im Erzeugerbetrieb<br />

Vorgaben <strong>2007</strong><br />

Anzahl untersuchter Proben im Erzeugerbetrieb<br />

Wild<br />

Stoff- Anhang I Aquakultur<br />

Eier Honig Verarbeitg./ Zuchtw.<br />

gruppen der Richtlinie 96/23/EG Forellen<br />

Karpfen Jagdort Verarbeitung<br />

V N P V N P V N P V N P V N P V N P<br />

A1 Stilbene,Stilbenderiv.ihre S.E. 0 1 1 1 1<br />

A3 Steroide(Nandrolon) 0 1 1 1 1<br />

A6 Stoffe des Anhangs IV der (EWG)VO 2377/90 1 1<br />

Chloramphenicol 1 1 2 5 3 5 1 1<br />

Nitroimidazole 9 6 1<br />

Nitrofurane 1 1 1 1 7 1<br />

gesamt A 2 4 13 0<br />

B1 Stoffe mit antibakterieller Wirkung 2 1 1<br />

Hemmstoffe 1 3 2 3<br />

Chinolone/Streptomycin 1 7 7 1 1 1<br />

Tetrazycline/ Makrolide 7** 13 2 1 1<br />

gesamt B1<br />

B2a Anthelmintika 1 1 2 4 2 2<br />

B2b Kokzidiostatika 21 18 1 1 3<br />

B2c Carbamate, Pyrethroide 1<br />

B2e Nicht steroidale<br />

entzündungshemmende Mittel<br />

1 2<br />

B2f<br />

B1 - B2<br />

Cymiazol, Amitraz<br />

gesamt B2 2<br />

B3a Org.Chlorverbindungen/Dioxine 1 2 2 2 9 8 1 18 2 3 2 1 1<br />

B3b posphororg. Verb. 0 1<br />

B3c chem. Elemente 1 4 2 5 5 3 1 2 3 6 2 1<br />

B3d Mykotoxine 0 1 1<br />

B3e Farbstoffe 6 17 15 27<br />

B1 - B3 freie Auswahl bevorz.B2a u. B2f 7<br />

B3a,B3c,B3f 10<br />

gesamt B3 2 10 1<br />

gesamt B 4 10 1<br />

gesamt A+B 6 13 63 4 10 1<br />

* wobei alle Proben auf Farbstoffe (B3e) zu untersuchen sind<br />

** jede Probe ist mindestens auf einen oder mehrere aus mindestens einer der mit # gekennzeichneten<br />

Untergruppen zu untersuchen (S. 99a)<br />

*** die Proben sind zusätzlich auf einen weiteren Stoff aus folgender Gruppen (S. 100a) zu untersuchen<br />

V = Vorgabe Tiere/Proben<br />

N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />

P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Wild


Tabelle A-17: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Milch<br />

Milch im Erzeugerbetrieb bzw. aus Tankwagen<br />

Stoff-<br />

Vorgaben <strong>2007</strong><br />

Anhang I Milch<br />

gruppen der Richtlinie 96/23/EG<br />

V N P<br />

A1<br />

A3 Steroide ihre Salze u. Ester<br />

A5 ß-Agonisten<br />

A6<br />

Stoffe des Anhangs IV der (EWG)VO<br />

2377/90<br />

*<br />

Chloramphenicol 58<br />

Nitroimidazole<br />

Nitrofurane<br />

1<br />

A1 - A6,B1 - B3 freie Auswahl 12 25<br />

A 6, B1, B2a,B2e * 62<br />

gesamt A<br />

B1<br />

gesamt B1<br />

Stoffe mit antibakt. Wirkung<br />

Hemmstoffe<br />

Chinolone<br />

Tetrazycline/ Makrolide<br />

43<br />

B2a Anthelmintika * 59<br />

B2e<br />

Nicht steroidale entzündungshemmende<br />

Mittel<br />

* 61<br />

B2f Amitraz,Dexamethason<br />

Betamethason,Prednisolon<br />

B2 freie Ausw.bevorz.B2a u. B2f<br />

B1 - B3 freie Auswahl<br />

B3a Org. Chlorverbindungen 4 4<br />

B3b Org. Phosphorverbindungen 3 3<br />

B3c Chem.Elemente 3 3<br />

B3d Mykotoxine 5 6<br />

gesamt B3<br />

gesamt B<br />

gesamt A+B 89<br />

* jede Probe ist mindestens auf alle Pflichtstoffe der genannten Gruppen und auf einen oder<br />

mehrere Stoffe aus mindestens einer der mit # (S. 91a und 92a) gekennzeichneten Untergruppen<br />

zu untersuchen<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

115


116<br />

Tabelle A-18: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern und Schweinen<br />

aus Erzeugerbetrieben<br />

Stoff- entsprechend<br />

gruppen Anhang I der<br />

Richtlinie 96/23/EG<br />

Anzahl untersuchter Tiere im Erzeugerbetrieb <strong>2007</strong><br />

Rinder<br />

Mastkalb Mastrind<br />

Kuh freie Auswahl Mastschweine<br />

V N P V N P V N P V N P V N P<br />

A1 Stilbene, Stilbenderivate 0 4 3 0 3 2 1 1<br />

ihre Salze und Ester<br />

A2 Thyreostatika 0 0 0 0 0<br />

A3 Steroide 1 4 7 15 1 0 6 5 1 1<br />

natürliche Hormone 0 1 1 1<br />

A4 Resorcylsäure,Lactone 0 4 4 0 3 3 1 1<br />

A5 ß-Agonisten 1 2 8 8 1 3 7 3 2 2<br />

Ractopamin,Zilpaterol 0 4 5 0 1 1 1 1<br />

A6 Chloramphenicol 2 3 24 19 1 1 20 4 3 3<br />

Metronidazol 5<br />

B2e Phenylbutazon 2 2 28 37 1 1 23 30 8 8<br />

ges. A 6 80 3 64 22<br />

V = Vorgabe Tiere/Proben<br />

N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />

P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />

Tabelle A-19: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Gefügel<br />

aus Erzeugerbetrieben<br />

Stoff- entsprechend Geflügel<br />

gruppen Anhang I der Richtlinie<br />

96/23/EG<br />

A1<br />

Stilbene, Stilbenderivate<br />

ihre Salze u. Ester<br />

Masthähn.<br />

Truthühn. Lege- und<br />

Suppenhühner<br />

sonstig.<br />

Geflügel<br />

V N P V N P V N P V N P<br />

1 1 1 1 0 0 1<br />

Tränkwasser 1 1 3 3 0 0<br />

A2 Thyreostatika 0 0 0 0<br />

A3<br />

Tränkwasser 1 1 3 4 0 0<br />

Steroide, ihre Salze<br />

und Ester<br />

1 4 1 2 0 0 1<br />

Tränkwasser 1 1 3 6 0 0<br />

A4 Resorcylsäure,Lactone 1 1 2 0 0 1<br />

Tränkwasser 1 3 6 0 0<br />

A5 ß-Agonisten 2 4 7 5 0 4 3<br />

A6<br />

ges.Tränkwasser<br />

Tränkwasser 3 3 12 11 0 2 2<br />

Stoffe des Anhangs IV der<br />

(EWG) VO 2377/90<br />

9 12 7 21 1 2 4 7<br />

Tränkwasser 10 10 25 25 1 2<br />

Nitrofurane 0 0 0 3<br />

Tränkwasser 4 6 13 4 0 2<br />

21 62 1 6<br />

ges. A 35 79 2 17<br />

V = Vorgabe Tiere/Proben<br />

N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />

P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Untersuchungsparameter<br />

Tabelle A-20: Untersuchungsparameter für die amtliche Futtermittelkontrolle<br />

per 31.12.<strong>2007</strong> davon davon NKP<br />

Gesamt LVLF Landkreise Plan <strong>2007</strong><br />

Trockensubstanz 1229 734 495<br />

1. Inhaltsstoffe<br />

Rohprotein 245 245 0 180<br />

Rohfett 211 211 0 146<br />

Rohfaser 143 143 0 122<br />

Rohasche 200 200 0 179<br />

Salzsäureunlösliche Asche 18 18 0 10<br />

Stärke 101 101 0 5<br />

Gesamtzucker 101 101 0 3<br />

Mineralstoffe (Mengenelemente) 246 246 0 252<br />

Sonstige 0 0 0 18<br />

Summe Inhaltsstoffe 1265 1265 0 915<br />

Sonst. Parameter zur Energieberechnung *) 55 55 0<br />

Energieberechnung 116 116 0 116<br />

2. Zusatzstoffe 0<br />

Vitamine 335 335 0<br />

Spurenelemente 300 279 21<br />

Kokzidiostatika 83 83 0<br />

Aminosäuren 106 106 0<br />

Andere 44 40 4<br />

Summe 868 843 25 1018<br />

3. Unerwünschte Stoffe<br />

Aflatoxin B1 127 31 96 108<br />

Aflatoxine (B2, G1, G2) 30 15 15<br />

Zearalenon 105 33 72 37<br />

Deoxynivalenol 123 40 83 36<br />

Ochratoxin 88 23 65 32<br />

Fumonisine 50 23 27 14<br />

Blei 160 62 98 150<br />

Cadmium 157 44 113 150<br />

Arsen 158 61 97 150<br />

Quecksilber 148 39 109 150<br />

Dioxine 156 68 88 93<br />

dioxinähnliche PCB 156 68 88 112<br />

Indikator-PCB 71 29 42 59<br />

andere CKW 830 210 620 309<br />

3.a) PSM-Rückstände<br />

PSM je 80 Wirkstoffe u.a. aus Anl. 5a FMV 0 0 0<br />

PSM (30-34 Wirkstoffe) gem. Anl. 5a FMV 37 15 22<br />

Beizmittel (6 Wirkstoffe) 10 4 6<br />

sonstige PSM 14 9 5<br />

Summe PSM 61 28 33 46<br />

Fluor 22 8 14 19<br />

Nitrit, Nitrat 2 1 1 5<br />

Sonstige unerwünschte Stoffe 18 10 8 64<br />

Summe 2462 793 1669 1534<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

117


118<br />

Tabelle A-21: Anzahl der <strong>2007</strong> untersuchten landwirtschaftlichen Proben im Vergleich zu den Vorjahren<br />

Probenart 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Futtermittel (gesamt) 2637 2285 1814<br />

Amtliche Futtermittelverkehrskontrolle 1430 1334 1250<br />

LVLF - fachbehördlich 1149 951 564<br />

Dienstleistungen 58 0 0<br />

Düngemittel (gesamt) 233 158 196<br />

Amtliche Düngemittelkontrolle 173 132 177<br />

LVLF - fachbehördlich 29 26 19<br />

Dienstleistungen 31 0 0<br />

Ernteprodukte/Pflanzen (gesamt) 1339 1130 968<br />

Amtsaufgaben (MLUV, LVLF) 1) 110 73 105<br />

LVLF – fachbehördlich 1217 1057 863<br />

Dienstleistungen 12 0 0<br />

Boden (gesamt) 4854 3224 1626<br />

Amtsaufgaben (MLUV, LVLF) 2) 1525 1744 976<br />

LVL - fachbehördlich 1548 1487 650<br />

Dienstleistungen 1781 0 0<br />

Sonstige Proben (gesamt) 58 24 72<br />

Enqueten, Wasser, Projekte,....<br />

Gesamtprobenanzahl 9121 6821 4676<br />

davon anteilig:<br />

Amtsaufgaben 3238 3283 2508<br />

LVLF - fachbehördliche Aufgaben 3943 3521 2096<br />

Dienstleistungen 1882 - -<br />

1) amtliche Pflanzenschutzmittel und Schadfallproben in Pflanzen<br />

2) amtliche Pflanzenschutzmittel, Bodenproben von Schadflächen und Bodenmonitoring<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>

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