Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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Impressum<br />
Schriftenreihe des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong>, Nr. 6<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong><br />
Dienstsitz Frankfurt (Oder)<br />
Gerhard-Neumann-Straße 2/3<br />
15236 Frankfurt (Oder)<br />
Telefon: (0335) 5217-0<br />
Telefax: (0335) 5217 120<br />
E-Mail: poststelle@llb.brandenburg.de<br />
Internet: www.landeslabor.brandenburg.de<br />
Druck:<br />
Landesamt für Verbraucherschutz,<br />
Landwirtschaft und Flurneuordnung<br />
Am Halbleiterwerk 1<br />
15236 Frankfurt (Oder)<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Vorwort<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> war wiederum für das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> (LLB) als ressort-, fach- und medien-übergreifender<br />
Dienstleistungserbringer für Politik, Behörden, Bürger und Verbände eine anspruchsvolle Herausforderung aus gesellschaftlicher<br />
und fachlicher Sicht.<br />
Die Umsetzung des „Laborkonzeptes 2009“ auf der Grundlage der Personalentwicklungsplanung der Landesregierung<br />
erforderte die Verlagerung von Aufgaben an die struktursicheren Laborstandorte, vornehmlich an den Dienstsitz in<br />
Frankfurt (Oder), die Straffung der Labororganisation im Zusammenhang mit einem Interessenbekundungsverfahren<br />
für alle Beschäftigte, die Schließung von Laborstandorten sowie die Übernahme der Umweltprobenahme aus dem<br />
Landesumweltamt <strong>Brandenburg</strong>, die Überführung der Mastitisuntersuchungen an den LKV <strong>Brandenburg</strong> und die Vergabe<br />
von einigen Umweltuntersuchungen an Dritte. Diese Verwaltungsmodernisierung im LLB unter dem Druck einer<br />
40 %igen Personalreduzierung ohne Verzicht auf die EU- und bundesrechtlich erforderlichen amtlichen Untersuchungs-<br />
und Bewertungsaufgaben war nur gemeinsam mit den Interessenvertretungen und durch das bewusste Mitwirken<br />
aller Beschäftigten möglich. Die inhaltlichen Grundlagen dazu bildeten im Vorfeld eine umfassende Aufgabenkritik<br />
und eine Schwachstellenanalyse aller Labor- und Geschäftsprozesse mit externer Beratung.<br />
Der nächste grundlegende Strukturwandel für das LLB steht ab 01.01.2009 an. Durch die Landesregierungen von<br />
<strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong> wurde die Fusion des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> und des Instituts für Lebensmittel, Arzneimittel<br />
und Tierseuchen (ILAT) aus dem <strong>Berlin</strong>er Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben (BBGes) zum <strong>Landeslabor</strong><br />
<strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> auf der Grundlage eines Staatsvertrages beschlossen. Die zukünftige Anstalt öffentlichen<br />
Rechts bündelt alle amtlichen Laboraufgaben der Gebiete des Verbraucherschutzes, des Veterinärwesens, des Umweltschutzes,<br />
der landwirtschaftlichen Bereiche und der Geologie in dem Lebens- und Wirtschaftsraum <strong>Berlin</strong>-<br />
<strong>Brandenburg</strong>. Zahlreiche innovative Entwicklungen und fachlich-wirtschaftliche Synergien für alle Beteiligten in den<br />
Laboren, den Behörden und der Politik werden mit diesem Schritt erwartet. Derzeit werden alle Voraussetzungen<br />
durch einen Aufbaustab und verschiedene Arbeitsgruppen unter Beteiligung der Fach- und Interessenvertreter von<br />
LLB und ILAT geschaffen, um den Start der gemeinsamen Laboreinrichtung Anfang 2009 optimal vorzubereiten.<br />
Die Kompetenzbereiche des LLB waren auch <strong>2007</strong> neben den vielfältigen planmäßigen Untersuchungsaufgaben<br />
durch Sonderaktionen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr gefordert. Mit den umfangreichen Überwachungs- und<br />
Handelsuntersuchungen zur Blauzungenkrankheit ab Frühjahr <strong>2007</strong> und drei Fällen von Vogelgrippe in kleineren<br />
Hühnerhaltungen <strong>Brandenburg</strong>s am Jahresende standen die tierseuchendiagnostischen Fachbereiche abermals im<br />
öffentlichen Interesse. Die präventive strahlenanalytische Begleitung des Reaktortransports aus dem KKW Rheinsberg<br />
in das Aufbereitungswerk Greifswald erfolgte durch die Strahlenschutz-Messstellen des LLB. Durch Mitwirkung<br />
bei der Verfolgung von Lebensmittelskandalen und bei der Aufklärung von Umweltskandalen stand das LLB stets im<br />
Fokus der öffentlichen Wahrnehmung als kompetente und effiziente <strong>Brandenburg</strong>er Untersuchungseinrichtung. Mit<br />
dem Besuch des Oberbürgermeisters von Frankfurt (Oder) am Dienstsitz des <strong>Landeslabor</strong>s konnte eine engere Verbindung<br />
zur Regionalpolitik entwickelt werden.<br />
Gemeinsam mit der Landestierärztekammer <strong>Brandenburg</strong> wurden seit Anfang <strong>2007</strong> als neues Fortbildungsangebot für<br />
Praxis, Behörden und Verbände die „<strong>Brandenburg</strong>er Fachgespräche“ kreiert. Damit beteiligt sich das LLB auch im<br />
wissenschaftlichen Bildungsbereich.<br />
Der vorliegende <strong>Jahresbericht</strong> des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> soll einen komplexen Überblick zu dem Gesamtspektrum<br />
der Aufgaben und Tätigkeiten geben und sachlich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen und<br />
fachlich-rechtlichen Begutachtungen in Kombination mit der Leistungsfähigkeit und dem Engagement aller Sachverständigen,<br />
Labor- und Servicemitarbeiter vermitteln.<br />
Unseren Partnern in den Ministerien, in den Landesämtern und in den kommunalen Behörden sowie in Wirtschaft und<br />
Verbänden möchte ich für ihr Vertrauen und ihre stets schöpferisch-kritische Wegbegleitung danken. Für die in allen<br />
Bereichen des LLB geleistete fachliche und Verwaltungsarbeit sowie für die in den Modernisierungs- und Umstrukturierungsprozess<br />
eingebrachten Ideen und konstruktiven Vorschläge sei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres<br />
<strong>Landeslabor</strong>s herzlich gedankt.<br />
Frankfurt (Oder), im Juni 2008 Prof. Dr. habil. Roland Körber<br />
Direktor<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
1
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Seite<br />
Vorwort 1<br />
Inhaltsverzeichnis 2<br />
Verzeichnis der Abkürzungen 5<br />
1 Das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> im Berichtsjahr 9<br />
1.1 Service und Steuerung 10<br />
1.2 Personal im <strong>Landeslabor</strong> 11<br />
1.3 Ausstattung und Investitionen 11<br />
2 Ausgewählte Aspekte der Untersuchungstätigkeit 12<br />
2.1 Untersuchung von Mohn und mohnhaltigen Backwaren auf Gehalte an Morphin 12<br />
2.2 Transport des Reaktordruckbehälters aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg 13<br />
3 Tätigkeitsberichte der Kompetenzbereiche 20<br />
3.1 Diagnostik von Tierseuchen, Tierkrankheiten und Zoonosen 20<br />
3.1.1 Anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflichtige Tiererkrankungen 20<br />
3.1.1.1 Transmissible Spongiforme und Bovine Spongiforme Ezephalopathien (TSE/BSE) 20<br />
3.1.1.2 Virus der Aviären Influenza (AIV) , Klassische Geflügelpest 21<br />
3.1.1.3 Virus der Blauzungenkrankheit (BTV) 22<br />
3.1.1.4 Virus der Bovinen Virusdiarrhoe / Mucosal Disease (BVD/MD) 22<br />
3.1.1.5 Klassische Schweinepest 22<br />
3.1.1.6 Chlamydien-Infektionen 23<br />
3.1.1.7 Virologische Untersuchungen von Fischen 23<br />
3.1.1.8 Tollwut 24<br />
3.1.2 Serologie und Virologie 24<br />
3.1.3 Pathologie und Histologie 26<br />
3.1.4 Bakteriologische und Mykologische Untersuchungen 26<br />
3.1.5 Parasitologische Untersuchungen 26<br />
3.1.6 Diagnostik von Mastitits-Erregern 27<br />
3.1.7 Molekularbiologische Diagnostik 28<br />
3.2 Untersuchung von Lebensmitteln, Wein, Kosmetika und Bedarfsgegenständen 29<br />
3.2.1 Gesamtübersicht 29<br />
3.2.2 Beanstandungsgründe in den Warengruppen, allgemein 29<br />
3.2.3 Spezielle Untersuchungsfelder 47<br />
3.2.3.1 Untersuchung von Lebens- und Futtermitteln auf gentechnische Veränderungen 47<br />
3.2.3.2 Nitratgehalte in ungewaschenen und gewaschenen Salat- und Gemüseproben 48<br />
3.2.3.3 Mykotoxine 50
3.2.3.4 Toxische Elemente 51<br />
3.2.3.5 Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln 51<br />
3.2.3.6 Biogene Amine 54<br />
3.2.3.7 Bestrahlte Lebensmittel 54<br />
3.2.3.8 PCDD / PCDF und PCB 54<br />
3.3. Mikrobiologische Untersuchungen von Lebensmittel 55<br />
3.3.1 Mikrobiologische Untersuchungen von Hygienekontrollproben 55<br />
3.3.2 Salmonella-Nachweise aus Lebensmitteln 55<br />
3.3.3 Untersuchungen bei Erkrankungsfällen 56<br />
3.4 Projekte und Programme 57<br />
3.4.1 Bundesweites Lebensmittelmonitoring 57<br />
3.4.2 Nationaler Rückstandskontrollplan 58<br />
3.4.3 Dioxin- / PCB-Monitoring 60<br />
3.4.4 Bundesweite Überwachungsprogramme 60<br />
3.4.5 Landesuntersuchungsprogramm "Döner" 64<br />
3.5 Landwirtschaftliche Untersuchungen 64<br />
3.5.1 Amtliche Futtermittelkontrolle 65<br />
3.5.2 Amtliche Düngemitteluntersuchungen 68<br />
3.5.3 Amtliche Untersuchungen zum Pflanzenschutz 68<br />
3.5.4 Untersuchungsschwerpunkte für fachbehördliche Aufgaben 69<br />
3.6 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft, des Wassers und des Bodens 71<br />
3.6.1 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft 71<br />
3.6.2 Untersuchungen zur Wasserqualität 72<br />
3.6.2.1 Untersuchungen im Bereich der Fließgewässer 73<br />
3.6.2.2 Untersuchungen im Bereich der Seen 74<br />
3.6.2.3 Untersuchungen des Grundwassers 75<br />
3.6.2.4 Untersuchungen im Bereich Abwasser 76<br />
3.6.3 Untersuchungen im Bereich Boden / Altlasten / Abfall / Geologie 76<br />
3.6.4 Amtliche Kontrollen, Amtshilfen 78<br />
3.7 Untersuchungen der Strahlenmessstellen des Landes <strong>Brandenburg</strong> 79<br />
3.7.1 Technische Ausstattung 79<br />
3.7.1.1 Messstelle Oranienburg 79<br />
3.7.1.2 Messstelle Frankfurt (Oder) 79<br />
3.7.2 Messungen zur Überwachung der Umweltradioaktivität 81<br />
3.7.3 Überwachung kerntechnischer Anlagen 82<br />
3.7.4 Amtliche Lebensmittelüberwachung 83<br />
3.7.5 Nukleare Gefahrenabwehr/Nachsorge 83<br />
4 Qualitätsmanagement 84<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
3
4<br />
5 Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten 86<br />
5.1 Mitarbeit in Gremien, Fachgruppen und Arbeitskreisen 86<br />
5.2 Wissenschaftliche Beiträge, Poster und Veröffentlichungen 91<br />
5.3 Aus- und Weiterbildung 94<br />
5.3.1 Lehr- und Ausbildungaufträge 94<br />
5.3.2 Betreuung von Praktikanten und Auszubildenden im <strong>Landeslabor</strong> 94<br />
5.4 Gäste im <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> 95<br />
6 Anhang 97<br />
6.1 Organigramm des <strong>Landeslabor</strong>s 97<br />
6.2. Tabellenanhang mit den Tabellen: 98<br />
A-1 Nachweis von Erregern meldepflichtiger Tierkrankheiten aus Tierkörpern, Organen, klinischem<br />
Material<br />
A-2 Einsendungen von Tierkörpern / Organen nach Tieraren 99<br />
A-3 Differentialdiagnostisch bedeutsame Tierkrankheiten<br />
(Nachweise aus Tierkörpern/Organeinsendungen als Hauptbefunde)<br />
A-4 Molekularbiologische Untersuchungen auf Erreger von Tierkrankheiten, Tierseuchen<br />
und Zoonosen im Jahr <strong>2007</strong> im Vergleich mit den Vorjahren<br />
A-5 Untersuchung von Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Bedarfsgegenständen,<br />
kosmetische Mittel<br />
A-6 Beanstandungen von Lebensmittel 104<br />
A-7 Beanstandungen von Weinerzeugnissen 105<br />
A-8 Beanstandung von Bedarfsgegenständen 105<br />
A-9 Beanstandungen von kosmetischen Mitteln 105<br />
A-10 Codierung der Beurteilungsgründe 106<br />
A-11 Schwermetalle in Lebensmitteln 108<br />
A-12 Höchstmengenüberschreitungen an PSM bei pflanzlichen Lebensmitteln <strong>2007</strong> 109<br />
A-13 Nachgewiesene Serovare der Salmonellen in Lebensmitteln (gruppiert) 111<br />
A-14 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern, Schweinen, Schafen,<br />
Ziegen, Pferde<br />
A-15 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Geflügel, Kaninchen 113<br />
A-16 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Fischen, Eiern, Honig, Wild 114<br />
A-17 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Milch 115<br />
A-18 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern und Schweinen<br />
aus Erzeugerbetrieben<br />
A-19 Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Gefügel<br />
aus Erzeugerbetrieben<br />
A-20 Untersuchungsparameter für die amtliche Futtermittelkontrolle 117<br />
A-21 Anzahl der <strong>2007</strong> untersuchten Proben im Vergleich zu den Vorjahren 118<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
98<br />
100<br />
102<br />
103<br />
112<br />
116<br />
116
Verzeichnis der Abkürzungen<br />
AAS Atomabsorptionsspektrometrie<br />
AbfKlärV Klärschlammverordnung<br />
ADF säurelösliche Faser<br />
AG Arbeitsgruppe<br />
AKS Akkreditierungsstelle<br />
ALS Arbeitskreis lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des BLV<br />
ALTS Arbeitskreis Lebensmittelhygienischer Tierärztlicher Sachverständiger<br />
AOX adsorbierbare organisch gebundene Halogene<br />
APP Actinobacillose<br />
ARfD Akute Referenzdosis<br />
ARGE-Elbe Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe<br />
AVV Allgemeine Verwaltungsvorschrift<br />
BBodschV Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung<br />
BBGes <strong>Berlin</strong>er Betrieb für Zentrale Gesundheitliche Aufgaben<br />
BD Border Disease<br />
BEFFE Bindegewebseiweißfreies Fleischeiweiß<br />
BfR Bundesamt für Risikobewertung<br />
BHV Bovine Herpesviren(1-4)<br />
BKF Bösartiges Katarrhalfieber<br />
BLAPS Bund / Länder-Arbeitsgruppe Pflanzenschutz-und Schädlingsbekämpfungsmittelrückstände<br />
BLB <strong>Brandenburg</strong>ischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen<br />
BLV Bovines Leukosevirus<br />
BRSV Bovines Respiratorisches Synzytial-Virus<br />
BSB Biochemischer Sauerstoffbedarf<br />
BSE Bovine Spongiforme Enzephalopathie<br />
BU Bakteriologische Fleischuntersuchung<br />
BÜP Bundesweites Überwachungsprogramm<br />
BVD Bovine Virusdiarrhoe (MD/VD)<br />
BVL Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
CAE Caprine Arthritis-Encephalitis (Ziege)<br />
ChemG Chemikaliengesetz<br />
ChemVerbotsV Chemikalienverbotsverordnung<br />
Cl. Clostridium<br />
CKW Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />
CSB Chemischer Sauerstoffbedarf<br />
DFG Deutsche Forschungsgesellschaft<br />
DGHM Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />
DANN Deoxyribonucleic acid (Desoxyribonucleinsäure)<br />
DüVO Düngeverordnung<br />
DON Deoxynivalenol<br />
E. Escherichia<br />
EAV Equines Arteritis Virus<br />
EBL European Bat Lyssavirus<br />
ECD Elektroneneinfangdetektor<br />
EDS Egg Drop Syndrome<br />
EHV Equines Herpes Virus<br />
EIA Enzym-Immuno-Assay<br />
ELISA Enzyme-Linked Immunosorbent Assay<br />
ELOS enzymlösliche organische Substanz<br />
Fa. Firma<br />
FACS Durchflusszytometrie (Fluorescence Activated Cell Sorting)<br />
FB Fachbereich<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
5
6<br />
FDA Food and Drug Administration<br />
FID Flammenionisationsdetektor<br />
FMV Futtermittelverordnung<br />
GC Gaschromatograph(ie)<br />
GC-MS Gaschromatograph, gekoppelt mit Massenspektrometer<br />
GC-MSD Gaschromatograph mit massenselektivem Detektor<br />
GC-MS-TOF Flugzeitmassenspektrometer (GC-MS-Time-of-flight)<br />
GDCh Gesellschaft Deutscher Chemiker<br />
GGVSE Gefahrguttransportverordnung Straße/Eisenbahn<br />
GVO Gentechnisch veränderter Organismus<br />
HFT Hohenheimer Futterwert-Test<br />
HMF Hydroxymethyl-furfural<br />
HPLC Hochdruckflüssigchromatographie<br />
ICP Atomspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (Inductively Coupled Plasma)<br />
ICP OES optische Emissionsspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma<br />
IHK Industrie- und Handelskammer<br />
IHN Infektiöse hämatopoetische Nekrose der Salmoniden<br />
IMIS Integriertes Mess- und Informationssystem<br />
ISA ansteckende Blutarmut der Lachse<br />
IPN Infektiöse Pankreasnekrose<br />
ILAT Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen, <strong>Berlin</strong><br />
KbE Koloniebildende Einheit<br />
KBR Komplementbindungsreaktion<br />
KHV Koi-Herpes-Virus<br />
KLR Kosten-Leistungs-Rechnung<br />
KKW Kernkraftwerk<br />
KSP Klassische Schweinepest<br />
KÜP Koordiniertes Überwachungsprogramm<br />
L Lebensmittel<br />
L. Listeria<br />
LAGA Länderarbeitsgemeinschaft Abfall<br />
LC-MS Flüssigchromatographie mit massenselektivem Detektor<br />
LChG Lebensmittelchemische Gesellschaft in der GdCh<br />
LFE Landesforstanstalt Eberswalde<br />
LFGB Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch<br />
LMKV Lebensmittel-Kennzeichnungs-Verordnung<br />
LVLF Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Frankfurt (Oder)<br />
LUA Landesumweltamt<br />
MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration<br />
MCPD Monochlorpropandiol<br />
MD Mucosal Disease<br />
MHD Mindesthaltbarkeitsdauer<br />
MLUV Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />
MS Massenspektrometrie<br />
ND Newcastle Disease<br />
NDF neutral lösliche Faser<br />
NDV Newcastle Disease Virus<br />
NemV Nahrungsergänzungsmittelverordnung<br />
NKP Nationales Kontrollprogrammm Futtermittelsicherheit<br />
NKV Nährwertkennzeichnungsverordnung<br />
NOKO Norddeutsche Kooperation der Länder BE, BB, HH, HB, MV, NI und SH<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
ODL Ortsdosisleistung<br />
OPC Oligomere Proantho Cynine<br />
PAK polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
PCB polychlorierte Biphenyle<br />
PCP Pentachlorphenol<br />
PCR Polymerase Kettenreaktion<br />
PCV Porcines Circovirus<br />
PHV Porcines Herpesvirus<br />
PI Parainfluenza<br />
PMV Paramyxovirus<br />
PPV Porcines Parvovirus<br />
PrP Prion-Protein<br />
PRRS Seuchenhafter Spätabort der Schweine<br />
PSM Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
PVC Polyvinylchlorid<br />
PWS pharmakologisch wirksame Substanzen<br />
QM Qualitätsmanagement<br />
QUID mengenmäßige Angabe von Zutaten („Quantitative Ingredients Declaration“)<br />
R. Riemerella<br />
REI Richtlinie zur Emmissions- und Immissionsüberwachung<br />
RIA Radioimmunoassay<br />
RID Regelung zur internationalen Beförderung gefährlicher Güter im Schienenverkehr<br />
RL Richtlinie<br />
S. Salmonella<br />
SET Staphylokokkenenterotoxin<br />
SCF Scientific Committee on Food<br />
spp. Spezies<br />
StrSchV Strahlenschutzverordnung<br />
StrVG Strahlenschutzvorsorgegestz<br />
SVC Frühjahrsvirämie der Karpfen (Spring Viremia of Carp)<br />
TLB Transport- und Lagerbehälter<br />
TOC gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (total organic carbon), Summenparameter<br />
TRRL Transport and Road Research Laboratory<br />
TS Trockensubstanz<br />
TSE Transmissible Spongiforme Enzephalopathien<br />
U Umwelt<br />
UPLC Ultra Performance Liquid Chromatography<br />
VDLUFA Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten<br />
VHS Virale Hämorrhagische Septikämie (Forellen)<br />
VO Verordnung<br />
VOC Volatile Organic Compounds<br />
VTEC Verotoxinbildende Escherichia coli<br />
WHO Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization)<br />
WRRL Wasser-Rahmen-Richtlinie<br />
Y. Yersinia<br />
ZZulV Zusatzstoff-Zulassungsverordnung<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
7
8<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
1 Das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> im Berichtsjahr<br />
Potsdam, Pappelallee<br />
Potsdam, Templiner Straße<br />
Potsdam, <strong>Berlin</strong>er Straße<br />
Oranienburg, Sachsenhausener Str. Frankfurt(Oder), Gerh.-Neumann-Str.<br />
Oranienburg Dienstsitz Frankfurt (Oder),<br />
Gerhard-Neumann-Straße<br />
Frankfurt(Oder), Müllroser Chaussee<br />
Frankfurt(Oder), Müllroser Chaussee<br />
Kleinmachnow, Stahnsdorfer Damm Cottbus, Markgrafenmühle<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
9
10<br />
1.1 Service und Steuerung<br />
Im <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> bestand im Jahre <strong>2007</strong> eine wesentliche Aufgabe darin, die Einnahme der neuen Struk-<br />
tur des LLB zum 1.1.<strong>2007</strong> aktiv zu begleiten. Von ursprünglich 408 Stellen musste eine leistungsstarke Struktur mit<br />
insgesamt 246 Stellen entwickelt werden. Erklärtes Ziel war, alle Kernkompetenzen im LLB zu erhalten. Neben der<br />
Festlegung, die Liegenschaften in Cottbus-Markgrafenmühle und Potsdam-Pappelallee zu schließen, mussten techni-<br />
sche Anpassungsmaßnahmen an den verbleibenden Standorten geplant und realisiert werden. Naturgemäß sind dies<br />
in einem Laborbereich kostenintensive und technisch aufwändige Prozesse. Aufgaben konnten jedoch gebündelt und<br />
Abläufe gestrafft werden. Im Ergebnis wird dadurch das LLB wirtschaftlicher arbeiten und den Einsparauflagen somit<br />
gerecht. Im Rahmen der Konzeption wurde festgelegt, dass eine Reihe von Labor begleitenden Aufgaben durch Part-<br />
ner im öffentlichen Bereich oder durch Firmen erledigt werden sollen. Die Übergabe der Mastitisuntersuchungen an<br />
den Landeskontrollverband in Waldsieversdorf erforderte auch eine Regelung zur Probenlogistik. Des Weiteren wur-<br />
den erste Vorbereitungen zur externen Vergabe der Zentralen Probenannahme, der Spülküche sowie der Hausmeis-<br />
ter- und Technikdienste getroffen. Die Wahrnehmung der Probennahme “Wasser“ im südlichen <strong>Brandenburg</strong> durch<br />
eine fachkundige Firma hat sich bewährt.<br />
Im Laborbereich Potsdam-Templiner Straße konnten umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen als Voraussetzung<br />
für die Zusammenführung von zwei Fachbereichen an diesem Standort erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
In vertrauensvoller Abstimmung mit der Personalvertretung wurde eine Dienstvereinbarung geschlossen, die die<br />
personelle Umsetzung der neuen Struktur regelt. In der Praxis hat sich diese Vereinbarung, die auch sozialbegleiten-<br />
de Maßnahmen enthält, gut bewährt.<br />
Unter der Leitung des Bereiches Service und Steuerung wurde in Zusammenarbeit mit einer Beratungsfirma eine<br />
Prozessanalyse für das LLB und das Projekt zur Einführung eines neuen Laborinformations- und Managementsys-<br />
tems (LIMS) erfolgreich durchgeführt. Mit Blick auf die geplante Fusion mit dem ILAT <strong>Berlin</strong> wurde ein Anpassungspro-<br />
jekt zur Einführung eines gemeinsamen LIMS in <strong>Brandenburg</strong> und <strong>Berlin</strong> aufgesetzt.<br />
Weitere Arbeitsschwerpunkte der Service-Bereiche waren entsprechend der nachstehenden Übersicht:<br />
� die Personelle Umsetzung der neuen Struktur durch ein Interessenbekundungsverfahren auf der<br />
Grundlage einer mit der Personalvertretung abgeschlossenen Dienstvereinbarung<br />
� der Beginn der Auflösung von Liegenschaften<br />
� Verhandlungen mit dem BLB zur Übernahme des Kurierdienstes<br />
� die Begleitung umfangreicher Baumaßnahmen und technischer Anpassungen.<br />
� die intensive Zusammenarbeit mit der NOKO im Bereich Verrechnung und gemeinsame Beschaffungen<br />
� Finanzwirtschaft mit Augenmaß bei gleichzeitiger hoher Investitionsquote<br />
� die Erarbeitung einer eigenständigen Gebührenordnung auf der Basis der Kosten-Leistungs-Rechnung<br />
� die Lösung schwieriger Personalangelegenheiten<br />
� die Fortführung der Personalakteninventur<br />
� die Absicherung des Kurierdienstes<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
� die Organisation von Beräumungsaktionen für mehrere Liegenschaften<br />
� die Entwicklung einer Barcode-gestützten Inventur<br />
1.2 Personal im <strong>Landeslabor</strong><br />
Zum 31.12. <strong>2007</strong> hatte das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> folgenden Personalbestand:<br />
Tabelle 1-1: Personalübersicht<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter 53<br />
Laborpersonal und sonstiges Fachpersonal 209<br />
Mitarbeiter in Verwaltung und technischem Dienst 43<br />
Laborleitung einschließlich<br />
Qualitätsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />
4<br />
Gesamt<br />
zusätzlich:<br />
309<br />
Auszubildende (Biologielaboranten) 4<br />
Praktikanten der Lebensmittelchemie 3<br />
1.3 Ausstattung und Investitionen<br />
Im Berichtsjahr konnten folgende durch das <strong>Landeslabor</strong> folgende Investitionen und Anschaffungen realisiert werden:<br />
� 1 Motorisiertes Rotationsmikrotom mit Schnitttransfersystem, Fa. Mikrom<br />
� 3 Ultra-Tiefkühlschränke, Fa. Sanyo<br />
� Umrüstung eines Lissy-Pipettierautomaten<br />
� 1 ELISA Plattenreader (incl. Software)<br />
� 1 Nukleinsäureextraktionsgerät KingFisher ml<br />
� 1 Maschine zur automatischen Nukleinsäureextraktion<br />
� 1 Stickstoffbestimmungsgerät<br />
� 1 Gaschromatograph mit MSD und large-volume Injektion<br />
� 1 Fluoreszenzdetektor<br />
� 1 Säulenmanager für das LC-MS-MS Quattro Premier-XE<br />
� 2 Geräte zur automatischen Lösungsmittelentfernung<br />
� Informationstechnik (Enterasysmodule / Serverschrank)<br />
� Anpassung des LDIS-LIMS an neue Schnittstelle<br />
� Labormöblierungen<br />
� LIMS-Projekt / Feinkonzept<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
11
12<br />
2. Ausgewählte Aspekte der Untersuchungstätigkeit<br />
2.1 Untersuchung von Mohn und mohnhaltigen Backwaren auf Gehalte<br />
an Morphin<br />
Schon 2005 warnte das BfR vor schweren gesundheitlichen Schäden beim Verzehr bzw. bei der Verwendung von<br />
stark morphinhaltigem Mohn. Eine Mutter hatte ihrem Kind Milch gegeben, die sie aus einer Mischung von Mohn und<br />
Milch hergestellt und mit Honig angereichert hatte. Der Verbrauch an Mohn in Deutschland liegt in etwa bei<br />
8.000 Tonnen Mohn zu Back- und Speisezwecken. Der Bedarf wird ausschließlich durch Importe gedeckt. Wichtigste<br />
Erzeugerländer sind die Türkei, Tschechien, Ungarn und Australien. Der Anbau von Schlafmohn ist in Deutschland<br />
gemäß Betäubungsmittelgesetz auch als Zierpflanze mit Ausnahme ausdrücklich zugelassener Sorten nicht erlaubt.<br />
Mohnsamen enthalten nur Spuren der Opiumalkaloide, können im Zuge der Gewinnung jedoch erheblich durch den<br />
stark morphinhaltigen Milchsaft kontaminiert werden.<br />
Abbildung 2-1: Morphin<br />
Im Berichtszeitraum ist daher eine größere Anzahl Proben von Backmohn und mohnhaltigen Backwaren im Rahmen<br />
des bundesweiten Überwachungsplans auf den Gehalt an Morphin untersucht worden. Eine gesetzlich geregelte<br />
Höchstmenge existiert innerhalb der EU ausschließlich in Ungarn (30 mg/kg). Das BfR schlägt einen Richtwert von<br />
4 mg/kg Mohn und eine Toleranz bis 20 mg/kg bei Weiterverarbeitung für die Beurteilung vor. Die Festsetzung eines<br />
EU-einheitlichen Grenzwertes steht noch aus.<br />
Vorgelegt wurden insgesamt 33 Proben Mohnsaat und 26 Proben mohnhaltigen Kuchens bzw. Fertigbackmassen. Die<br />
Ware ist vorwiegend im Großhandel bzw. in Bäckereien entnommen worden. Die Risikobewertung des BfR schließt<br />
bei der Empfehlung des genannten Richtwertes Erzeugnisse zur Abgabe an weiterverarbeitende Betriebe ausdrück-<br />
lich mit ein. Bis zu einem Gehalt von 20 mg/kg wird angeregt, dass den Herstellern der verzehrsfertigen Lebensmittel<br />
für jede Mohnsamencharge die maximal einsetzbare Menge an Mohn pro Portion ausgewiesen werden sollte.<br />
In einer Probe Mohnsamen wurde ein Gehalt von 320 mg/kg Morphin nachgewiesen. Dieser Wert übersteigt den emp-<br />
fohlenen Richtwert um ein Vielfaches. Bei Aufnahme verzehrsüblicher Mengen der untersuchten Saat werden medizi-<br />
nisch-therapeutische Dosen an Morphin erreicht, die mit Nebenwirkungen einher gehen können. Symptome wie Übel-<br />
keit, Erbrechen, Benommenheit, Atemdepression und Herzkreislaufeffekte werden beschrieben. Die genannte Probe<br />
war somit als gesundheitsschädlich und als nicht sicher i. S. des Lebensmittelrechts anzusehen. Gleichwohl ist be-<br />
kannt, dass Zubereitungsvorgänge wie das Waschen der Saat und das Backen selbst den Gehalt an Morphin deutlich<br />
verringert, wie auch der im nachfolgenden Diagramm dargestellte Versuch zeigt.
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
mg/kg<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Abbildung 2-2: Morphingehalte in einem kontaminierten Mohn nach verschiedenen Behandlungen<br />
Entsprechend wundert es nicht, dass bei den untersuchten Backwaren durchweg kein Morphin nachweisbar war,<br />
obwohl die jeweils mit vorgelegte Ausgangssaat Gehalte bis 20 mg/kg aufwies. Von allen 33 Mohnproben enthielten<br />
lediglich drei Proben Gehalte oberhalb 20 mg/kg. Der oben dargestellte signifikant hohe Einzelgehalt ist somit als<br />
Ausreißer anzusehen, der die Überwachung dieser Warenart durchaus rechtfertigt. Obwohl in den Mohn-Proben fast<br />
durchweg Alkaloid-Gehalte nachgewiesen wurden, zeigte sich nach den hier durchgeführten Untersuchungen jedoch<br />
insgesamt das Bild eines überschaubaren Risikos.<br />
2.2 Transport des Reaktordruckbehälters des stillgelegten Kernkraftwerkes<br />
Rheinsberg in das Zwischenlager Nord<br />
Im Oktober <strong>2007</strong> wurden durch das <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> (Strahlenmessstelle Oranienburg) behördliche radiolo-<br />
gische Kontrollmessungen am transportbereitgestellten Reaktordruckbehälter des stillgelegten KKW Rheinsberg<br />
(KKR) vorgenommen. Mit diesen Messungen wurde die Einhaltung der Grenzwerte entsprechend der Gefahrgutver-<br />
ordnung als Voraussetzung für den Abtransport des Reaktordruckbehälters kontrolliert. Der Transport wurde unter<br />
großer Anteilnahme der Öffentlichkeit am 30.10. <strong>2007</strong> auf dem Schienenweg vom Standort des KKW Rheinsberg<br />
zum Zwischenlager Nord bei Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) durchgeführt.<br />
Im Norden des Landes <strong>Brandenburg</strong> befindet sich in unmittelbarer Nähe des Großen Stechlinsees das ehemalige<br />
Kernkraftwerk Rheinsberg.<br />
0<br />
Probe ohne Behandlung (320 mg/kg Morphin)<br />
Probe + Wasser und 45 Minuten<br />
Trockenschrank bei 180°C (62 mg/kg)<br />
Probe mit heißem Wasser gewaschen und<br />
45 Minuten im Trockenschrank bei 180°C<br />
(13 mg/kg)<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
13
14<br />
Abbildung 2-3: Ehemaliges Kernkraftwerk Rheinsberg<br />
Dieses Kernkraftwerk war mit einem Druckwasserreaktor des Typs WWER-2 sowjetischer Bauart (thermische Leis-<br />
tung 265 MW) ausgestattet und ist am 09.05.1966 als erstes wirtschaftlich nutzbares Kernkraftwerk auf deutschem<br />
Boden mit einer elektrischen Nennleistung von 70 MW nach einer Bauzeit von acht Jahren ans Netz gegangen.<br />
Abbildung 2-4: Einbau des Reaktordruckbehälter in der Errichtungsphase des KKW Rheinsberg<br />
Das KKR diente neben der Energiegewinnung in erster Linie zu Forschungs- und Ausbildungszwecken. Es wurde am<br />
01.06.1990 abgeschaltet. Der Rückbau erfolgt seit 1995 (Genehmigung Nr. I/95 vom 28. April 1995) durch die Ener-<br />
giewerke Nord GmbH (EWN) als Rechtsnachfolger des ehemaligen Kombinats Kernkraftwerke "Bruno Leuschner".<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Der Rückbau der radioaktiv kontaminierten bzw. aktivierten Anlagenteile des KKR wird ausschließlich durch den Bun-<br />
deshaushalt finanziert. Die Rückbaukosten, einschließlich Entsorgungskosten, sollen ca. 400 Mio. EUR betragen.<br />
Das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes <strong>Brandenburg</strong> (MLUV), als<br />
oberste Aufsichts- und Genehmigungsbehörde und das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flur-<br />
neuordnung als Strahlenschutzaufsichtsbehörde, beaufsichtigen und kontrollieren den gesamte Rückbauprozess des<br />
stillgelegten KKR. Die Rückbauarbeiten erfolgen in einzelnen Genehmigungsetappen. Der Abschluss der gesamten<br />
Arbeiten ist für 2012 geplant. Seit dem 09.05.2001, genau 35 Jahre nach Inbetriebnahme des Kraftwerkes, ist der<br />
Standort kernbrennstofffrei. Die letzen abgebrannten Brennelemente wurden in Castor-Behälter eingelagert und in<br />
das Zwischenlager Nord (ZLN) verbracht. Bereits beendet sind die Demontagen der Anlagen im Maschinenhaus wie<br />
Turbine und Generator, der Rückbau der Hilfssysteme und der Komponenten des Primärkühlkreislaufes, die Demon-<br />
tage der Ausrüstungen der speziellen Wasseraufbereitung und der Abbau des Lagers für feste radioaktive Abfälle.<br />
Ein weiterer bedeutsamer Schritt beim Rückbau des KKR war die Demontage und der anschließend durchgeführte<br />
Bahntransport des unzerlegten Reaktordruckbehälters ins ZLN. Der Reaktordruckbehälter (RDB) ist ohne Einbauten,<br />
die vor Ort zerlegt wurden, ca. 110 t schwer, ca. 11 m lang und hat einen Durchmesser von ca. 3 m. In ihm liefen 24<br />
Jahre lang bei einem Druck von 100 bar und einer Temperatur von bis zu 265 °C geregelte Kernspaltungsprozesse<br />
zur Erzeugung von Wärmeenergie ab, die mittels Turbine und Generator in Elektroenergie umgewandelt wurde. Der<br />
RDB und seine Einbauten wurden während der Betriebsphase teilweise aktiviert und kontaminiert. Aus Kostengründen<br />
und zur Minimierung der Strahlenbelastung des Demontagepersonals hatte die EWN sich entschlossen, den RDB<br />
nicht am Ort zu zerlegen, sondern ihn unzerlegt in das Zwischenlager Nord zu transportieren, dort zwischen zu lagern<br />
und erst nach einer 30- bis 50-jährigen Abklinglagerung zu zerlegen. Bei Anwendung dieser Technologie wird nicht<br />
nur die Strahlendosis der mit der Zerlegung und Transport befassten Mitarbeiter bzw. der Aufwand zur Minimierung<br />
der Strahlenbelastung erheblich reduziert, es verringert sich auch die Anzahl der erforderlichen Transporte radioakti-<br />
ver Reststoffe beziehungsweise Abfälle. Mit dieser Verfahrensweise, für deren Anwendung das MLUV am 23. Juli<br />
<strong>2007</strong> der EWN GmbH die Genehmigung erteilte, beschritt die Genehmigungsinhaberin Neuland bei der Demontage<br />
kerntechnischer Anlagen in Deutschland.<br />
Zur Vermeidung einer eventuellen Kontaminationsverschleppung wurde der RBD vor dem Ausbau mit einer Farb-<br />
schicht versehen. Die Einhaltung der für den Transport und die Zwischenlagerung vorgeschriebenen Ortsdosis-<br />
leistungswerte am RDB wurde mit einer Abschirmung aus bis zu 150 mm dicken Stahl sichergestellt.<br />
Seitens der Deutschen Bahn AG sollte im Winterzeitraum <strong>2007</strong>/2008 der Bahnbetrieb zwischen dem Bahnhof Rheins-<br />
berg und Herzberg eingestellt werden. Da der Transport noch vor diesem Winterzeitraum realisiert werden sollte,<br />
stand nur ein enges Zeitfenster zur Verfügung. Der Bahntransport des unzerlegten Reaktordruckbehälters erfolgte am<br />
30.10. <strong>2007</strong> mittels Schwerlasttransportwaggons. Erstmalig wurde damit in Deutschland ein Reaktordruckbehälter<br />
über öffentliches Territorium transportiert. In Vorbereitung des Transportes wurden durch die Strahlenmessstelle Ora-<br />
nienburg des LLB am 29.10.<strong>2007</strong> radiologische Messungen am Reaktordruckbehälter und am Fahrzeug zur Überprü-<br />
fung der Einhaltung verkehrsrechtlicher Grenzwerte durchgeführt.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
15
16<br />
Abbildung 2-5: Ziehen des Reaktordruckbehälters<br />
Abbildung 2-6: Reaktordruckbehälter mit Stahlabschirmungen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Abbildung 2-7: Messungen an Behälter und Fahrzeug<br />
Dies waren im Einzelnen folgende Messungen:<br />
a) Messungen zur Überprüfung der Einhaltung der Grenzwerte nicht fest haftender Kontaminationen (Beta/Gamma-<br />
und Alphastrahler) an festgelegten Messpunkten des Reaktordruckbehälters und am Fahrzeug<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
17
18<br />
Die deutliche Unterschreitung der vom Verkehrsrecht vorgegebenen Grenzwerte gemäß GGVSE/RID der Oberflä-<br />
chenkontamination von 4 Bq/cm² für Beta/Gamma-Strahler und Alphastrahler niedriger Toxizität sowie von 0,4 Bq/cm²<br />
für alle andern Alphastrahler konnte anhand der Auswertungen der an 18 signifikanten Punkten des RDB und an 16<br />
relevanten Stellen des Schwerlasttransportwaggons genommenen Wischproben nachgewiesen werden.<br />
b) Messungen zur Überprüfung der Einhaltung der Grenzwerte der Gamma-Ortsdosisleitung (ODL) an festgelegten<br />
Messpunkten des Reaktordruckbehälters und am Fahrzeug<br />
Die Messungen der Gamma-ODL erfolgten mittels geeichten Dosisleistungsmessgeräts UMO LB 123 mit Proportio-<br />
nalzählrohr LB 1236. Die Messungen erfolgten an den abgebildeten Messpunkten direkt am Versandstück (hier der<br />
Reaktordruckbehälter), an der Oberfläche des Fahrzeuges, in 1 m-Abstand vom Versandstück und in 2 m-Abstand<br />
von Waggon. Die Messergebnisse lagen in allen Fällen weit unter den vorgegebenen Grenzwerten.<br />
Tabelle 2-1: Ergebnisse der Dosisleistungs-Messungen<br />
Messpunkt<br />
Transport unter ausschließlicher<br />
Verwendung:<br />
Grenzwert [mSv/h] Messwert - γ [mSv/h]<br />
Oberfläche des Versandstückes<br />
für alle Transporte:<br />
10 0,298<br />
Außenseite des Fahrzeuges 2<br />
1 m Abstand vom Versandstück -- 0,039<br />
2 m Abstand vom Fahrzeug 0,1 0,023<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Abschließend lässt sich sagen, dass beim Transport des RDB sowohl die Grenzwerte der GGVSE/RID für abnehmba-<br />
re Kontaminationen als auch die Grenzwerte für die Gamma-Ortsdosisleistung unterschritten wurden. Die Einhaltung<br />
des Schutzziels der Gefahrgutvorschriften, Personen, Gegenstände und die Umwelt vor der radioaktiven Strahlung<br />
und möglicher Kontamination bei der Beförderung radioaktiver Stoffe zu schützen, war somit jeder Zeit sichergestellt.<br />
Abbildung 2-8: Der Transport mit dem Reaktordruckbehälter verlässt das KKW Rheinsberg<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
19
20<br />
3 Tätigkeitsberichte der Kompetenzbereiche<br />
3.1 Diagnostik von Tierseuchen, Tierkrankheiten und Zoonosen<br />
3.1.1 Anzeigepflichtige Tierseuchen und meldepflichtige Tiererkrankungen<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen auf anzeigepflichtige Tierseuchen aus Tierkörpern, Organen, und klinischem<br />
Material sind in Tabelle 3-1 dargestellt. Zum Nachweis von Erregern meldepflichtiger Tierkrankheiten siehe Tabelle<br />
A-1 (Tabellenanhang).<br />
Tabelle 3-1: Nachweis von Erregern anzeigepflichtiger Tierseuchen aus Tierkörpern, Organeinsendungen und klinischem<br />
Material<br />
Tierseuche Tierart<br />
Bestände /<br />
Herkünfte<br />
Anzahl Tiere/<br />
Proben positiv<br />
Bösartige Faulbrut Honigbiene 17 72<br />
Bovine Virusdiarrhoe Rind 4 5<br />
Geflügelpest (hpAIV H5N1) Huhn 3 31<br />
Koi-Herpesvirus–Infektion der Karpfen<br />
Karpfen aus Polen<br />
Koi<br />
Psittakose Sittich 5 6<br />
Salmonellose Rind Rind 6 325<br />
Tuberkulose des Rindes<br />
Schlachtrind aus<br />
Rumänien<br />
1 1<br />
Virale hämorrhagische Septikämie der Salmoniden Forelle aus Polen 2 5<br />
3.1.1.1 Transmissible Spongiforme Enzephalopathien / Bovine Spongiforme Enzephalopathien<br />
(TSE/BSE)<br />
Im Berichtszeitraum wurde als sogenannter „Schnelltest“ zum Nachweis von PrP res/BSE/Sc in Proben von Rindern und<br />
kleinen Wiederkäuern ausschließlich der ELISA „HerdChek BSE-Scrapie Antigen“ der Fa. IDEXX Europe B.V. einge-<br />
setzt. Dieser Test wurde auch in den Untersuchungen zur Durchführung von Erhebungen zur Chronic Wasting Disea-<br />
se (CWD) bei Hirschartigen, auf der Basis einer Ausnahmegenehmigung der zuständigen Landesbehörde gemäß<br />
§17c, Abs.4, Nr.1 des Tierseuchengesetzes, eingesetzt. In Bezug auf die zugelassenen Untersuchungsmethode nah-<br />
men wir erfolgreich am 6. deutschen BSE-Ringvergleich / 1. deutscher Scrapie-Ringvergleich <strong>2007</strong> teil. Insgesamt<br />
wurden am LLB 24 755 Gehirnproben von Rindern, Schafen, Ziegen (siehe Tabellen 3-2 und 3-3) und 82 Proben<br />
von Hirschartigen - in der Regel Rothirsche - auf die Präsenz von PrP res/BSE/Sc untersucht.<br />
Von den am LLB untersuchten Gehirnproben wurden zwei Schafproben im eingesetzten Schnelltest als „reaktiv“ beur-<br />
teilt, eine Schafprobe wurde vom nationalen Referenzlabor (NRL) am Institut für neue und neuartige Tierseuchenerre-<br />
ger / Friedrich Loeffler-Institut, Insel Riems, als „TSE/BSE positiv“ bestätigt.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
1<br />
2<br />
20<br />
4
Tabelle 3-2: Untersuchte Hirnproben von Rindern mittels sogenanntem „Schnelltest“ (ELISA) im Rahmen der<br />
TSE/BSE-Diagnostik<br />
Untersuchungsgruppe<br />
Altersgruppe<br />
Summe<br />
Rind ohne Angabe < 24 Monate 24-30 Monate > 30 Monate Proben<br />
Normalschlachtung - 4 19 10 569 10 592<br />
Not-/KrankSchlachtung - - 9 352 361<br />
Verendungen 8 143 1 653 10 751 12 555<br />
Kohortentötung - - - - -<br />
Summe 8 147 1 681 21 672 23 508<br />
Tabelle 3-3: Untersuchte Hirnproben von Schafen und Ziegen (> 18 Monate) mittels sogenanntem „Schnelltest“<br />
(ELISA) im Rahmen der TSE/BSE-Diagnostik<br />
Untersuchungsgruppe<br />
Schaf / Ziege<br />
Schaf<br />
> 18 Monate<br />
Ziege<br />
> 18 Monate<br />
Summe<br />
Proben<br />
Normalschlachtung 472 43 515<br />
Not-/Krankschlachtung 604 94 698<br />
Verendungen 34 * - 34<br />
Kohortentötung - - --<br />
Summe 1 110 137 1 247<br />
* 34 getötete Tiere im Rahmen der „TSE-Ausmerzung“.<br />
3.1.1.2 Virus der Aviären Influenza (AIV) , Klassische Geflügelpest<br />
Im Jahre <strong>2007</strong> wurden am <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong>, entsprechend der vorliegenden Risikobewertungen, Tierkörper,<br />
Organe und Tupferproben auf die Präsenz aviärer Influenza A-Viren sowie Blutserum auf spezifische Antikörper un-<br />
tersucht. Dabei standen wiederum die hochpathogenen Stämme (HPAI) der Subtypen H5 und H7 entsprechend der<br />
Definition der OIE als Erreger der „Klassischen Geflügelpest“ im Mittelpunkt des Interesses.<br />
Die Untersuchung von Proben, die im Rahmen der verschiedenen Monitoringprogramme in der Wildvogelpopulation<br />
und in Wirtschaftsgeflügelbeständen gezogen wurden, bildete den Schwerpunkt der diagnostischen Tätigkeit im Be-<br />
richtszeitraum. Insgesamt wurden 1 696 Wildvögel auf die Präsenz von Influenzaviren bzw. -genomsequenzen unter-<br />
sucht, davon 326 Tiere oder Teile von Tieren, die über die Pathologie/Sektion zur virologischen/ molekularbiologi-<br />
schen Untersuchung gelangten und 1 370 Tupferproben, die in ausgewählten territorialen Schwerpunkten des Landes<br />
<strong>Brandenburg</strong> von lebenden Wildvögeln gewonnen wurden. Im Rahmen der AI-Untersuchungen von Haus- und Wirt-<br />
schaftsgeflügel wurden 2 847 Tupfer virologisch/ molekularbiologisch sowie 4 040 Blutseren auf spezifische Antikörper<br />
untersucht.<br />
Im Dezember <strong>2007</strong> kam es in drei Kleinbeständen zum Ausbruch der Klassischen Geflügelpest bei Hühnern, bei de-<br />
nen durch das LLB zeitnah der Nachweis von aviären Influenza A-Viren des Typs H5N1 geführt werden konnte, der<br />
jeweils durch das Nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institutes bestätigt wurde. Der Einsatz der beteiligten<br />
Mitarbeiter des LLB in Zusammenhang mit dem Ausbruch der Klassischen Geflügelpest in <strong>Brandenburg</strong> <strong>2007</strong> wurde<br />
durch den Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes <strong>Brandenburg</strong> besonders gewürdigt.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
21
22<br />
3.1.1.3 Virus der Blauzungenkrankheit (BTV)<br />
Nach dem erstmaligen Auftreten der Blauzungenkrankheit (BTV) in Deutschland im Jahre 2006 stand auch für das<br />
LLB die Aufgabe, zeitnah effektive diagnostische Methoden zum Nachweis des Virus der Blauzungenkrankheit einzu-<br />
führen und ausreichende Untersuchungskapazitäten zu schaffen. Entsprechend den Empfehlungen des Nationalen<br />
Referenzlabors am Friedrich-Loeffler-Institut wurden molekularbiologische Verfahren (PCR) zum Nachweis von spezi-<br />
fischen BTV-Genomsequenzen und kommerziell erhältliche Enzymimmunoassay’s (EIA, ELISA) zum Nachweis von<br />
spezifischen BTV-Antikörpern etabliert. Im Berichtszeitraum wurden überwiegend Proben im Rahmen von Handels-,<br />
Export- und Quarantäneuntersuchungen getestet. Die aufgelisteten direkten und indirekten BTV-Nachweise sind, bis<br />
auf eine Ausnahme, ausschließlich Tieren zuzuordnen, die nicht aus <strong>Brandenburg</strong> stammten. Im Dezember <strong>2007</strong><br />
musste der erste BTV-8-Genomsequenznachweis bei einem „<strong>Brandenburg</strong>er“ Rind aus dem Landkreis Havelland<br />
erhoben werden.<br />
Tabelle 3-4: BTV-Antikörper bzw. BTV-Genomsequenzen-Nachweise<br />
Tierart BTV-Antikörper BTV-8-Genomsequenzen<br />
negativ positiv negativ zweifelhaft positiv<br />
Rind 5 629 15* 8 403 2 13*<br />
Schaf 37 0 53 0 0<br />
Ziege 0 0 11 0 0<br />
Sonstige 18 0 5 0 0<br />
* davon jeweils 1 Nachweis aus <strong>Brandenburg</strong><br />
3.1.1.4 Virus der Bovinen Virusdiarrhoe / Mucosal Disease (BVD/MD)<br />
Im Rahmen des Sanierungsprogramms des Landes <strong>Brandenburg</strong> wurden im Berichtszeitraum 93 928 Rinderblutpro-<br />
ben auf die Präsenz von BVDV-Antigen/Genomsequenzen molekularbiologisch mittels PCR (Einzel- und Pooluntersu-<br />
chungen) sowie mittels ELISA untersucht. Es konnten nach Mehrfachtestungen und Abklärungsuntersuchungen,<br />
unter anderem über die Virusanzucht, 389 positive Befunde erhoben werden. 10 673 Proben wurden auf BVDV-<br />
Antikörper mittels Neutralisationstest bzw. ELISA untersucht. Davon konnten1 344 Proben als positiv definiert werden.<br />
3.1.1.5 Klassische Schweinepest<br />
Im Berichtszeitraum wurden 240 Proben von Hausschweinen auf das Virus der Klassischen Schweinepest sowie<br />
1 893 Blutproben auf KSP-spezifische Antikörper mit negativem Ergebnis untersucht. Auf Weisung der zuständigen<br />
Landesbehörde wurden im Berichtszeitraum Blutproben vom 1 669 Stück Schwarzwild auf spezifische Antikörper<br />
gegen das Virus der KSP untersucht, sechs Proben mussten als Antikörper-positiv definiert werden. In keinem Fall<br />
konnte der Erreger bzw. Genomsequenzen von Pestiviren in Blut- oder Organproben von insgesamt 39 Stück<br />
Schwarzwild nachgewiesen werden.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.1.1.6 Chlamydien-Infektionen<br />
Mittel verschiedener Nachweisverfahren wurden am <strong>Landeslabor</strong> 603 Proben (339 Proben von Säugetieren, 108 Pro-<br />
ben von Hausgeflügel, 70 Proben von Papageien und Sittichen, 37 Proben von Ziervögeln und 43 Proben von Wildvö-<br />
geln) auf Chlamydien untersucht. Es konnten in insgesamt 34 Proben Chlamydienantigen bzw. Chlamydiengenom-<br />
sequenzen nachgewiesen werden. Eine Zuordnung von Untersuchungsergebnissen zu ausgewählten Tierspezies<br />
zeigt nachfolgende Tabelle.<br />
Tabelle: 3-5 Untersuchungen auf Chlamydien-Antigen / -genomsequenzen bei ausgewählten Tierspezies<br />
Tierarten Probenanzahl Anzahl positiver Ergebnisse<br />
Rind 124 3<br />
Schwein 128 9<br />
Schaf 25 8<br />
Ziegen 17 --<br />
Pferd 18 5<br />
Katze 9 2<br />
Hund 2 --<br />
Hühner 4 --<br />
Tauben 91 5<br />
Gänse 2 --<br />
Enten 2 --<br />
Strauße 5 --<br />
Sittiche 52 1<br />
Papageien 18 --<br />
Kanarienvögel 13 --<br />
3.1.1.7 Virologische Untersuchungen von Fischen<br />
Der Hauptteil der virologischen/molekularbiologischen Untersuchungen in Fischzucht- und Haltungsbetrieben sowie<br />
Freilandgewässern lag, entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen, bei Untersuchungen zum Nachweis von Erre-<br />
gern anzeigepflichtiger Tierseuchen bei Salmoniden (IHN, VHS, ISA) und bei Nutzkarpfen (KHV), meldepflichtiger<br />
Tierseuchen bei Salmoniden (IPN), sowie relevanter Krankheiten bei Cypriniden (SVC, KHV). Einen besonderen<br />
Schwerpunkt bildete die Untersuchung der Nutzkarpfenbestände auf die Anwesenheit von Koi-Herpes-Virus (KHV), da<br />
das Risiko der Übertragung durch Zukauf von Satzfischen und der Viruseintrag durch infizierte Koi’s als besonders<br />
groß einzuschätzen ist. In diesem Zusammenhang sind Handels-, Quarantäne- und Abklärungsuntersuchungen im<br />
Zierfischbereich und bei Händlern von besonderer Bedeutung, da die Streuung des KHV in Privatteiche, in öffentliche<br />
Gewässer und durch Parallelhaltung von Koi’s in Fischhaltungs- und Zuchtbetrieben durch infizierte Koi’s eine starke<br />
Gefährdung darstellt. Im Land <strong>Brandenburg</strong> wurde kein KHV in Nutzkarpfenbeständen nachgewiesen.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
23
24<br />
Tabelle 3-6: Virologische Untersuchungen von Fischen<br />
Virus<br />
Anzahl<br />
Untersuchungen<br />
davon<br />
negativ<br />
davon<br />
positiv<br />
positive<br />
Bestände<br />
Summe<br />
untersuchter<br />
Bestände<br />
IPN 19 13 6 4 10<br />
IHN 23 23 0 0 10<br />
VHS 27 27 0 0 10<br />
ISA 19 19 0 0 10<br />
KHV (Kois) 24 20 4 2 12<br />
KHV (Nutzkarpfen) 108 108 0 0 7<br />
SVC 33 28 5 2 7<br />
Bei IPN, IHN, VHS, ISA sowie SVC handelt es sich in der Regel um Untersuchung von Pools bis zu 5 Fischen.<br />
3.1.1.8 Tollwut<br />
In Tabelle 3-7 sind die durchgeführten Tollwutsektionen im Rahmen der Tierseuchenüberwachung zum Tollwut-freien<br />
Status im Land <strong>Brandenburg</strong> dargestellt. Tollwutvirus wurde in keinem Fall nachgewiesen.<br />
Tabelle 3-7: Tollwutsektionen - Fortsetzung der Tabelle 3-7 -<br />
Tierart Anzahl Tierart Anzahl<br />
Dachs 12 Maus / Ratte 7<br />
Eichhörnchen 7 Mauswiesel 1<br />
Fledermaus 12 Nutria 1<br />
Fuchs 2 955 Pferd 1<br />
Hund 18 Rehwild 6<br />
Igel 1 Rind 3<br />
Iltis 1 Schaf 1<br />
Katze 35 Schwarzwild 3<br />
Marder 17 Waschbär 32<br />
Marderhund 423 Gesamt 3 536<br />
3.1.2 Serologie und Virologie<br />
Im Rahmen der Darstellung der Ergebnisse aus Untersuchungen zu Tierseuchen, Tierkrankheiten und Zoonosen<br />
(siehe unter Punkt 3.1.1) sind wesentliche Befunde, insbesondere der virologischen Diagnostik (Virus/ Antigennach-<br />
weise aus Organen, Organteilen und Körperflüssigkeiten sowie Untersuchungen im Rahmen der BSE-Diagnostik),<br />
genannt. Im folgendem werden spezifische Schwerpunkte der serologischen Diagnostik bakterieller und viraler Infek-<br />
tionen aufgezeigt, wobei hier vor allem der Nachweis von Antikörpern gegen Erreger anzeigepflichtiger Tierseuchen<br />
und meldepflichtiger Tierkrankheiten (indirekter Erregernachweis) im Mittelpunkt der diagnostischen Arbeiten steht. Als<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
iologische Untersuchungssubstrate werden hierbei vor allem Blut- oder Blutserum und Milch, in Ausnahmen auch<br />
andere Körperflüssigkeiten, genutzt.<br />
Tabelle 3-8: Serologische Untersuchungen von Milchproben auf die Präsenz von spezifischen Antikörpern<br />
mittels ELISA<br />
Untersuchungen auf Antikörper<br />
gegen:<br />
Anzahl überprüfter<br />
Betriebe<br />
Anzahl untersuchter<br />
Einzel-Milchen<br />
Einzel-Milchen<br />
fraglich / positiv*<br />
Virus der Enzootischen Rinderleukose (BLV) 649 143 056 0 / 3<br />
Brucella spp. 649 143 056 4 / 27<br />
BHV –1 101 11 288 0 / 57<br />
* Die Abklärung von nicht negativen milchserologischen Untersuchungsergebnissen erfolgte bei jedem Tier über die Untersuchung<br />
einer Blutprobe<br />
Tabelle 3-9: Serologische Untersuchungen von Blut- und Serumproben auf die Präsenz von Antikörpern gegen aus-<br />
gewählte virale und bakterielle Erreger.<br />
Untersuchungen auf Antikörper<br />
gegen:<br />
Anzahl untersuchter<br />
Proben<br />
Anteil positiver Antikörpernachweise<br />
Brucella spp.* 58 463 -<br />
Virus der Enzootischen Rinderleukose (BLV) 52 712 9 ****<br />
Paratuberkulose 14 145 309<br />
BHV–1<br />
gB 22 559<br />
gE 398 874<br />
3<br />
2 954<br />
BRSV 110 98<br />
PI 3 107 97<br />
CAE 1 437 7<br />
Maedi-Visna 332 --<br />
Virus der Aujeszky’schen Krankheit** 2 342 --<br />
PRRS 1 744 288<br />
Q-Fieber 235 55<br />
PMV 1 /NDV 419 335<br />
EAV 184 19 ***<br />
EHV-1 16 16<br />
S.Pullorum 1 023 7<br />
EDS - 76 316 8<br />
* Summe alle Untersuchungen von Rind, Schwein, Schaf/Ziege, Schwarzwild und andere<br />
** ohne Schwarzwild (<strong>2007</strong> wurden 25 Schwarzwildproben auf Antikörper gegen das Virus der Aujeszkyschen Krankheit mit<br />
negativem Ergebnis untersucht)<br />
*** Impfantikörper<br />
**** Abklärungsuntersuchungen über das Nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institutes mit negativem Ergebnis<br />
Als dominierende diagnostische Methode zum Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen verschiedene virale und<br />
bakterielle Erreger wird im Fachbereich der Enzymimmunoassay (EIA, ELISA) eingesetzt. Diese Methode bietet,<br />
neben vielen anderen Vorteilen, vor allem die Möglichkeit einer effektiven, maschinellen Abarbeitung von großen Pro-<br />
benumfängen. Die Automaten-unterstützte Durchführung des ELISA wurde vor allem für die Untersuchung von Rin-<br />
der- und Schweineblutproben genutzt, um besonders in den Untersuchungsspitzen im Frühjahr und Herbst eine zeit-<br />
nahe Ergebnisermittlung und Befunderstellung zu gewährleisten. Im Rahmen von Überwachungsuntersuchungen von<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
25
26<br />
Milchproben von Kühen auf unterschiedliche spezifische Antikörper kann durch die Herstellung und Testung von<br />
Probenpools eine wesentliche Erhöhung der Effektivität bei hoher Testsicherheit erreicht werden. Neben dem haupt-<br />
sächlich verwendeten Enzymimmunoassay stehen, entsprechend den gesetzlichen Vorschriften, erregerspezifischen<br />
Notwendigkeiten, methodischen Empfehlungen oder spezifischen Anforderungen des Auftraggebers, alle „herkömmli-<br />
chen“ serologisch-virologischen Verfahren zum indirekten Erregernachweis zur Verfügung. Hier seien insbesondere<br />
die Komplementbindungsreaktion (KBR), Agglutinations- und Präzipitationsteste, Hämagglutinations- und Hämaggluti-<br />
nationshemmungsteste sowie Neutralisationsteste auf der Basis von Zellkulturen genannt.<br />
3.1.3 Pathologie und Histologie<br />
Die Aufteilung der durchgeführten 3 517 Tiersektionen ist in Tabelle A-2 dargestellt. Zum Nachweis ausgewählter<br />
Infektions- und sonstiger Tierkrankheiten aus Sektionsmaterial siehe Tabelle A-3 (jeweils Tabellenanhang).<br />
3.1.4 Bakteriologische und Mykologische Untersuchungen<br />
Im Berichtszeitraum wurden 34 183 Proben bakteriologisch und/oder mykologisch untersucht und insgesamt 3 109<br />
Empfindlichkeitsprüfungen durchgeführt.<br />
Tabelle 3-10: Bakteriologische und Mykologische Untersuchungen - Übersicht Probenmaterialien<br />
Material Anzahl<br />
Kot 13 223<br />
zuchthygienische Proben 11 467<br />
sonst. klinische Proben 411<br />
Sektionsmaterial 2 815<br />
Bienenwaben, Honig 3 667<br />
Futtermittel 158<br />
Hygienetupfer 1 654<br />
sonstige Proben 728<br />
3.1.5 Parasitologische Untersuchungen<br />
Im Berichtszeitraum wurden 910 Proben ausschließlich parasitologisch untersucht, davon 888 Proben zum Nachweis<br />
von Endoparasiten und 11 Proben zum Nachweis von Ektoparasiten. Mit dem Ziel der Determinierung von Schädlin-<br />
gen oder Lästlingen wurden gleichfalls 11 Proben untersucht.<br />
Hinzu kommen die bei der Sektion von Tierkörpern bzw. Teilsektion von Tierkörperteilen durchgeführten Untersu-<br />
chungen auf Endoparasiten (998 Proben) und Ektoparasiten (35 Proben), die sich auf 1 033 summieren. Somit wur-<br />
den insgesamt 1 943 Proben parasitologisch untersucht.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.1.6 Diagnostik von Mastitits-Erregern<br />
Die hohe Milchleistung <strong>Brandenburg</strong>er Kühe (8201 kg je Milchkuh), gepaart mit der höchsten durchschnittlichen Her-<br />
dengröße, kann nur durch eine begleitende bakteriologische Mastitisdiagnostik stabil gehalten werden. Im Jahresver-<br />
lauf wurden 243 578 Proben mit 313 391 Untersuchungen geprüft. Dabei wurden 49 607 bakteriologische Befunde<br />
erhoben. Die umweltassoziierten Erreger spielen mit einem Anteil von 56,9 % aller nachgewiesenen Erreger die maß-<br />
gebliche Rolle im Infektionsgeschehen des Euters. An der Spitze der nachgewiesenen Erreger liegen wie im Vorjahr<br />
die umweltassoziierten Streptokokken, gefolgt von den Koagulase negativen Staphylokokken und Staphylococcus<br />
aureus als ein klassischer Vertreter der euterassoziierten Erreger. Daraus ist zu schlussfolgern, dass Haltungs- und<br />
Melkhygiene, aber auch immunstabilisierende Faktoren wie leistungsgerechte Fütterung Schwerpunkte zukünftiger<br />
Mastitisprävention sein müssen.<br />
Tabelle 3-11: Nachweis von Mastitiserregern<br />
Untersuchungsart<br />
Anzahl Untersuchungen<br />
Erreger<br />
Anzahl Nachweise<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
27<br />
Anteil an<br />
Gesamtzahl<br />
[%]<br />
BU Routineuntersuchung/Milch 231 650 Arcanobacterium pyogenes 753 1,5<br />
Atypische Mykobakterien 25 0,1<br />
Bacillus cereus 1 0,0<br />
coliforme Keime 480 1,0<br />
Corynebacterium bovis 80 0,2<br />
Escherichia coli 6 606 13,3<br />
Hefen 335 0,7<br />
Klebsiella spp. 50 0,1<br />
Mycoplasma spp. 1 0,0<br />
Pasteurella multocida 35 0,1<br />
Prototheca spp. 46 0,1<br />
Pseudomonas aeruginosa 78 0,2<br />
Serratia spp. 2 0,0<br />
Koagulase negative Staphylokokken 8 966 18,1<br />
Staphylococcus aureus 8 892 17,9<br />
Streptococcus agalactiae 4 184 8,4<br />
Streptokokken, euterassoziiert 8 011 16,1<br />
Streptokokken, umweltassoziiert 10 345 20,9<br />
BU Atypische Mykobakterien 21 001 Atypische Mykobakterien 240 0,5<br />
Hefen 13 0,0<br />
BU Mykoplasmen 42 226 Mycoplasma spp. 149 0,3<br />
Acholeplasma spp. 183 0,4<br />
BU Prototheken/Hefen 18 514 Prototheca spp. 27 0,1<br />
Hefen 105 0,2<br />
Gesamt 313 391 49 607 100
28<br />
3.1.7 Molekularbiologische Diagnostik<br />
Im Berichtszeitraum arbeiteten die Labore des Fachbereichs T3 – Molekularbiologie, gentechnische Untersuchungen<br />
– standortübergreifend in Frankfurt(Oder) und Potsdam. Während am LLB-Standort Frankfurt (Oder) im Rahmen der<br />
amtlichen Tierseuchendiagnostik PCR-Tests sowie DNA-Sequenzierungen durchgeführt wurden, fokussierten sich die<br />
molekularbiologischen Untersuchungen in den Potsdamer Laboren insbesondere auf pflanzliche Matrices (GVO-<br />
Nachweis in Lebens- und Futtermitteln, Allergendiagnostik) sowie den Tier- und Pflanzenartennachweis. Auf der<br />
Grundlage des Laborkonzepts 2009 wurden zum Jahreswechsel mit der Aufgabe des Potsdamer Laborstandortes<br />
auch die molekularbiologischen Labore geschlossen und die Aufgaben am Frankfurter Standort konzentriert.<br />
Im Berichtszeitraum wurden 23 664 PCR-Tests zum Nachweis von Erregern von Tierseuchen, Tierkrankheiten und<br />
Zoonosen durchgeführt. Im Vergleich mit den Vorjahren war eine Erhöhung des Probenaufkommens vor allem in der<br />
molekularbiologischen Diagnostik von BTV und BVDV zu verzeichnen (Abb. 3-1). Das erhöhte Probenaufkommen<br />
konnte bei unverändertem Personalbestand insbesondere durch die konsequente Weiterentwicklung halbautomati-<br />
scher Arbeitsschritte in der Nukleinsäureextraktion und beim PCR-Setup bewältigt werden. Die Tabelle A-4 (Tabellen-<br />
anhang) enthält das Analysenspektrum und gibt die Zahl der durchgeführten Untersuchungen im Vergleich mit den<br />
Vorjahren an.<br />
Besondere Anforderungen stellte der Ausbruch der Vogelgrippe in drei Nutzgeflügelbeständen des Landes Branden-<br />
burg unmittelbar vor dem Weihnachtsfest und die daraufhin zwischen den Feiertagen einsetzenden Abklärungsunter-<br />
suchungen an die in den Bereichen Pathologie, Virologie/Serologie und Molekularbiologie tätigen Beschäftigten. Nicht<br />
zuletzt durch die reibungslose und zeitnahe Diagnostik konnte eine Weiterverbreitung des gefährlichen H5N1-<br />
Vogelgrippevirus vermieden werden. Minister Woidke dankte den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des<br />
<strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> ausdrücklich für die geleistete Arbeit.<br />
PCR-Tests<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
BTV<br />
PCR-Tests insgesamt<br />
Pestiviren (BVDV)<br />
Aviäre Influenza<br />
Abbildung 3-1: Entwicklung des Untersuchungsaufkommens in der molekularbiologischen Erregerdiagnostik
3.2 Untersuchung von Lebensmitteln, Wein, kosmetischen Mitteln<br />
und Bedarfsgegenständen<br />
3.2.1 Gesamtübersicht<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 11 256 Proben von Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und Bedarfsgegenständen<br />
untersucht, von denen 1 878 (16,7 %) beanstandet wurden.<br />
Tabelle 3-12: Überblick zu Proben / Beanstandungen des Jahres <strong>2007</strong><br />
Probenart Gesamteinsendungen Planproben<br />
Anzahl<br />
beanstan-<br />
det<br />
in % Anzahl<br />
beanstandet<br />
in % Anzahl<br />
Verdachts-, Verfolgs-,<br />
Beschwerdeproben<br />
beanstandet<br />
Lebensmittel 10 349 1 814 17,5 9 369 1 493 15,9 968 321 33,2<br />
Erzeugnisse des<br />
Weinrechts<br />
134 14 10,5 110 11 10,0 12 3 25,0<br />
Bedarfsgegenstände 472 25 5,3 448 22 4,9 20 3 15,0<br />
Kosmetische Mittel 301 25 8,3 300 25 8,3 1 0 0<br />
Gesamt 11 256 1 878 10 227 1 551 1 001 327<br />
In den Tabellen A-5 bis A-10 (Tabellenanhang) sind die im <strong>Landeslabor</strong> insgesamt untersuchten Proben, aufgeteilt<br />
nach Warengruppen und Probenart, sowie die der Codierung für bundeseinheitliche <strong>Jahresbericht</strong>e entsprechenden<br />
Beanstandungsgründe zusammengefasst.<br />
3.2.2 Beanstandungsgründe in den Warengruppen, allgemein<br />
���� Warengruppe 01 - Milch<br />
In einer Beschwerdeprobe „Frische Bio-Milch“ (flockig, faulig) wurden Pseudomonaden in einer Konzentration von<br />
> 8,2 x 10 7 KBE/ml nachgewiesen. Die Kennzeichnung von für die „Milch-ab-Hof-Abgabe“ vorgesehener Rohmilch<br />
musste beanstandet werden. Die Abgabe erfolgte in einer Fertigpackung i. S. d. § 6 Abs. 1 des Eichgesetzes – abge-<br />
füllt in einer verschlossenen und etikettierten Flasche für die Selbstbedienung im Hofladen. Die für eine Fertigpackung<br />
geltenden lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften wurden aber nicht berücksichtigt. So fehlte die Angabe<br />
des Verbrauchsdatums. Es erfolgte auch keine Angabe der Öko-Kontrollstelle, obwohl das Erzeugnis als aus dem<br />
ökologischen Landbau stammend beworben wurde. Die deutliche Unterschreitung des deklarierten Fettgehaltes führte<br />
bei Ziegenmilch (1,8% statt mind. 3,0 %) sowie bei Rohmilch (2,6 % statt mind. 3,5 %) zu Beanstandungen. Bei bei-<br />
den Proben handelte es sich um Erzeugnisse von Direktvermarktern.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
in %<br />
29
30<br />
���� Warengruppe 02 - Milchprodukte<br />
Die Untersuchung aufgeschlagener Sahne aus Konditoreien, Eisdielen, Cafes und Gaststätten bildete auch in diesem<br />
Jahr einen Schwerpunkt der Untersuchungen. Aus den mikrobiologischen Untersuchungsergebnissen resultierte wie-<br />
der eine hohe Beanstandungsrate. Die von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie empfohlenen<br />
Richt- und Warnwerte wurden hier deutlich überschritten. Neben Enterobakterien (Keimzahlen bis 4,0 x 10 6 KBE/g),<br />
Pseudomonaden (Keimzahlen bis 7,2 x 10 7 KBE/g) sowie erhöhten Gesamtkeimzahlen ist der Nachweis von Escheri-<br />
chia coli als Indikatorkeim für schwerwiegende betriebshygienische Mängel in 11 Proben besonders kritisch zu werten.<br />
Die für Escherichia coli ermittelten Konzentrationen (Keimzahlen bis 4,6 x 10 4 KBE/g) lagen bei 10 dieser Proben über<br />
dem Warnwert von 1 x 10 2 KBE/g. Vielfach konnten bei diesen Produkten auch sensorische Abweichungen beobach-<br />
tet werden. Die Kennzeichnung eines in einer Bäckereifiliale hergestellten Joghurtmischerzeugnisses wurde bean-<br />
standet. Neben der nicht näher erläuterten Verkehrsbezeichnung „Fitness Becher“ waren auch die Angaben zum<br />
Hersteller, Verpacker oder Verkäufer, zum Zutatenverzeichnis, zum Mindesthaltbarkeitsdatum, zum Fettgehalt sowie<br />
zur Nennfüllmenge fehlerhaft bzw. die entsprechende Angaben fehlten. Die für einen Joghurt aus Schafmilch erfolgte<br />
Aussage „…Auch Linolsäuren kommen reichlich in Schafmilch vor. Sie wirken krebsvorbeugend, reduzieren den Fett-<br />
anteil im Körper und bauen Muskelmasse auf …“ wurde als krankheitsbezogene Werbung beurteilt. Bei einem aus<br />
einer Eisdiele stammendem Vollmilchpulver handelte es sich um ein Magermilchpulver. In einem aus Griechenland<br />
stammenden Schafmilchjoghurt konnten auch ziegenspezifische DNA-Sequenzen nachgewiesen werden.<br />
���� Warengruppe 03 - Käse<br />
Bei der Überprüfung von in Hofmolkereien hergestellten und im Rahmen der Direktvermarktung abgegebenen Er-<br />
zeugnissen mussten zahlreiche Proben beanstandet werden. Neben sensorischen Abweichungen und Kennzeich-<br />
nungsmängeln war hier auch oft die mikrobiologische Beschaffenheit Anlass für Beanstandungen. Es fielen insbeson-<br />
dere Ziegenfrischkäse mit hohen Zahlen an Enterobakterien (bis 2,2 x 10 7 KBE/g9 und/oder Escherichia coli (bis 1,0 x<br />
10 6 KBE/g) auf. Teilweise wurden auch Pseudomonaden und Hefen in größerer Zahl festgestellt. In einer Probe Zie-<br />
genfrischkäse wurden in allen 5 eingesandten Teilproben Clostridium perfringens, Escherichia coli und Enterobakte-<br />
rien nachgewiesen. Der Nachweis von Listeria monocytogenes (1,0 x 10 2 KBE/g) konnte in einem Ziegenweichkäse<br />
geführt werden. Auch ein Camembert aus wärmebehandelter Milch fiel durch hohe Keimzahlen bei Escherichia coli<br />
(1,0 x 10 6 KBE/g) und Enterobakterien (2,2 x 10 7 KBE/g) auf.<br />
Deutliche Abweichungen vom deklarierten Fettgehalt traten bei 10 Proben auf. Bei 6 Proben stimmte die angegebene<br />
Tierart nicht mit den Analysenergebnissen überein. Fünf dieser Proben stammten aus Imbisseinrichtungen. Ein in der<br />
Originalpackung als „Dänischer Feta aus Kuhmilch“ gekennzeichnetes Produkt wurde als „Schafskäse“ geführt, in<br />
„Original Bulgarischem Schafskäse“ wurden auch rinderspezifische DNA-Sequenzen nachgewiesen. Die auf der Vor-<br />
derseite einer Fertigpackung allein angegebene Verkehrsbezeichnung „Sandwich-Scheiben Gouda“ ohne Hinweis<br />
darauf, dass es sich bei dem Erzeugnis um einen Schmelzkäse handelt, wurde als zur Täuschung geeignet beurteilt.<br />
Auch auf der Rückseite der Verpackung erschien die Bezeichnung „Sandwich-Scheiben Gouda“ durch Fettdruck her-<br />
vorgehoben. Die Bezeichnung „Schmelzkäse“ erfolgte dagegen ohne besondere grafische oder drucktechnische Her-<br />
vorhebung erst nach den Angaben des Zutatenverzeichnisses sowie der Nährwertkennzeichnung. Auch die ähnlich<br />
hervorgehobene Angabe „Chester“ als Verkehrsbezeichnung für ein Schmelzkäseerzeugnis wurde als zur Täuschung<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
geeignet beurteilt. Im ambulanten Handel angebotener Schnittkäse enthielt den Farbstoff E 160b „Annatto“. Eine ent-<br />
sprechende Kenntlichmachung fehlte. Ein erheblicher Anteil der Beanstandungen ist auf Kennzeichnungsfehler zu-<br />
rückzuführen. Neben den bei den Direktvermarktern festgestellten Kennzeichnungsverstößen konnten diese insbe-<br />
sondere auch bei handelsseitig verpackten und gekennzeichneten Produkten beobachtet werden:<br />
� fehlerhafte/unvollständige Angaben zum Hersteller/Verkäufer,<br />
� fehlende/unvollständige Verkehrsbezeichnung und/oder Angabe der Käsegruppe, u.a. die Verwendung der<br />
Verkehrsbezeichnungen „Ziegenpeter Natur Gold“, „Feuerquark“, „Landkäse“ ohne weitere Ergänzungen,<br />
� fehlende/fehlerhafte Angabe des Fettgehaltes,<br />
� fehlendes/unvollständiges Zutatenverzeichnis,<br />
� fehlendes/fehlerhaftes Mindesthaltbarkeitsdatum:<br />
� fehlerhafte Nährwertkennzeichnung (u. a. Angabe des Mineralstoffgehaltes ohne Angabe des prozentualen<br />
Tagesbedarfs).<br />
���� Warengruppe 04 - Butter<br />
Alle Beanstandungen betrafen Erzeugnisse aus Hofmolkereien von Direktvermarktern. Zu beanstanden waren abwei-<br />
chende sensorischen Eigenschaften, Kennzeichnungsfehler sowie die Nichteinhaltung des Fett- und Wassergehaltes.<br />
���� Warengruppe 05 - Eier, Eiprodukte<br />
In zwei Proben von Hühnereiern wurden Salmonellen nachgewiesen. Eine Probe gefüllter Eier, die als Verdachtspro-<br />
be zu einer Erkrankung eingesandt wurde, war mit Salmonella Typhimurium kontaminiert. Eine Probe Eier, die im<br />
Rahmen des Monitringprogramms auf Dioxine/PCB untersucht wurde, wies einen zu hohen Dioxingehalt auf. Aufgrund<br />
sensorischer Abweichungen, insbesondere wegen eines erdigen Nachgeschmacks, wurden 3 Proben von Eiern bean-<br />
standet. Eine Probe Eierstich (Dosenware) enthielt einen zu hohen Gehalt an ß-Hydroxybuttersäure. Die Hauptbean-<br />
standungsgründe bei dieser Warengruppe resultierten aus der Nichteinhaltung der Anforderungen bezüglich der an-<br />
gegebenen Gewichtsklasse, der Größe der Luftkammer und weiteren Kennzeichnungsmängeln, wie z. B. fehlender<br />
Adresse oder Art der Legehennenhaltung.<br />
���� Warengruppen 06, 07, 08 - Fleisch, Fleischerzeugnisse, Wurstwaren<br />
Eine besonders hohe Beanstandungsquote ergab sich bei Wurstwaren. Von 944 untersuchten Proben entsprachen<br />
272 (28,8 %) nicht den Anforderungen. Der Anteil beanstandeter Fleischerzeugnisse lag bei 23,5 %. Aus insgesamt<br />
43 Proben dieser Warengruppen wurden Salmonellen isoliert. Der Nachweis erfolgte insbesondere in Hack-<br />
fleisch/Hackepeter/Mett sowie Geflügelfleisch und Geflügelerzeugnissen, wobei der Serotyp Typhimurium dominierte.<br />
Als gesundheitsschädlich beurteilt wurden eine Probe geräucherter Schweinelachs und eine Probe gebratenes<br />
Schweinefilet, die unter Verwendung von Tabakblättern hergestellt wurden. Tabakblätter sind keine Lebensmittel. Bei<br />
ihrer Verwendung zur Herstellung von Lebensmitteln ist mit einem Übergang von „lebensmittelfremden“ Stoffen bzw.<br />
Kontaminanten auf die Lebensmittel zu rechnen, so dass diese nach Art. 14 (5) der VO (EG) Nr. 178/2002 beanstan-<br />
det wurden.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
31
32<br />
Als weitere Beanstandungen wegen Gesundheitsschädlichkeit sind hervorzuheben:<br />
� Nachweis von Clostridium perfringens in gesundheitsbeeinträchtigenden Keimmengen, sowie hohen<br />
Keimzahlen von Escherichia coli und Bacillus cereus in gegarter Hähnchenleber bzw. –magen<br />
(Verdachtsprobe nach Erkrankung)<br />
� Positiver Nachweis von Staphylokken-Enterotoxinen in Hirschgulasch, Rindfleisch, Streichmettwurst,<br />
� Teewurst und Kochschinken mit Listeria monocytogenes > 100KbE/g<br />
� Nachweis von Campylobacter coli in einer Putenprobe<br />
In den oben genannten Warengruppen wurden neben Planproben insgesamt 48 Beschwerdeproben und 138 Ver-<br />
dachtsproben eingesandt. Die Beanstandungsquoten lagen bei 54 bzw. 50 %. Neben Beanstandungen aufgrund er-<br />
höhter Keimzahlen und/oder abweichender Sensorik sind z. B. folgende Mängel festgestellt worden:<br />
� Serrano-Schinken mit abweichender Sensorik, d. h. schmieriger Oberfläche und muffigem, unreinem Geruch<br />
und Geschmack<br />
� Bockwurst mit zahlreichen und teilweise vergrünten Lufteinschlüssen<br />
� Geflügelleberwurst mit stark vergrünter Schnittfläche und verdorbenem Geruch<br />
� Ebergeruch bei Hackepeter, Frikadellen und Schweinefilet<br />
� Putenbrust mit Metallkrampe<br />
� Eisbein mit krankheitsbedingter Zubildung beim Sehnengewebe<br />
� Hähnchenbrustfilets mit süßlich-verdorbenem Geruch<br />
� Leberwurst im Glas (ohne Hinweis auf Kühlung) mit 1,4 x 10 7 Clostridium perfringens und fauligem Geruch<br />
nach Bebrütung<br />
� Jagdwurst im Glas mit saurem Geruch und Geschmack sowie schwarzen Plasteteilchen als Verunreinigung<br />
� Gegrilltes Hähnchen mit muffigem Geruch<br />
� Verdachtsprobe Jagdwurst im Glas (nach Großbrand) mit Ablagerungen im inneren Gewindebereich<br />
In zwei Fällen wurden auch Verdachtsproben von tiefgekühltem Fleisch aus Lagerhäusern entnommen. Nach der<br />
Einsendung einer Verdachtsprobe Putenflügelfleisch, die bereits nach dem sensorischen Befund verdorben war<br />
(graugrüne Verfärbungen, fauliger Geruch) und entsprechend hohe Keimzahlen aufwies, wurden weitere Proben ent-<br />
nommen. Von 10 Verdachtsproben waren 8 Proben aufgrund hoher mikrobieller Belastung, z. T. auch in Verbindung<br />
mit geruchlichen Abweichungen, zu beanstanden. In einem weiteren Fall wurden von 13 eingesandten Proben 8 auf-<br />
grund beginnenden Verderbs bzw. wegen Gefrierbrand beanstandet. Bei später in der gleichen Einrichtung entnom-<br />
menen Verdachts- bzw. Verfolgsproben wurden alle vier Proben wegen abfallender Frische als wertgemindert beur-<br />
teilt.<br />
Zahlreiche Proben frischer Mettwurst (auch Zwiebelmettwurst, Vesperwurst, Bauernmett, Knacker u. ä. Produkte)<br />
fielen durch unzureichende Reifung auf, die sich z. B. in zu niedrigen Milchsäuregehalten, schwacher Bindung und<br />
fehlender Pökelnote bzw. Umrötung dokumentierte. Eine Reihe von Erzeugnissen aus dem Verkauf und dem Imbiss-<br />
bereich wie Putenfleisch, Hähnchenkeulen, Bratwurst, Kotelett/Schnitzel, Hackfleisch/Hackepeter, verschiedene<br />
Frischfleischsorten, marinierte Kammscheiben, Drehspieße u. ä., Lungenwurst, Bierschinken, Zungenwurst, Rindergu-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
lasch u. a. wiesen Verderbniserscheinungen oder Wertminderung auf. Wurstwaren wurden auch aufgrund sensori-<br />
scher Mängel (erhöhte Kochsalzgehalte, unzerkaubare Anteile) beanstandet. Buletten/Frikadellen waren nicht ausrei-<br />
chend durcherhitzt worden. In mehreren Fällen waren in Frikadellen gepökelte Fleischarten, umgerötete Brühwurst<br />
bzw. Reste von geräucherten Erzeugnissen verarbeitet worden. Weitere Mängel in Fleischerzeugnissen und Wurst-<br />
waren:<br />
� fehlende Kenntlichmachung bzw. Kennzeichnung von Zusatzstoffen wie Diphosphat, Ascorbinsäure,<br />
Glutaminsäure und Nitritpökelsalz sowie Farbstoffen<br />
� zu geringe BEFFE - und BEFFE - im Fleischeiweiß - Gehalte bei Schabe- bzw. Hackfleisch, Bierschinken,<br />
Teewurst, Braunschweiger, Leberwurst, Bockwurst und anderen Würstchen, Lyoner Kochschinken,<br />
Jagdwurst, z. T. auch in Verbindung mit zu hohen Fremdwasser-Gehalten<br />
� erhöhte Nitrit- bzw. Nitratgehalte in Speck, Schinken, Pökelkamm u. ä.<br />
� unzutreffende Verkehrsbezeichnungen bei Hackepeter, Hackfleisch u. ä Erzeugnissen<br />
� Chickenspieße, Döner u .a. Produkte mit unzutreffender/fehlender Angabe der verwendeten Tierarten,<br />
oder zu hohem Hackfleischanteil und unzulässigen Zutaten<br />
� Drehspieß mit Stücken von Alufolie im Hackfleischanteil<br />
� Fertigpackung Hähnchenleber mit noch vorhandener, gefüllter Gallenblase<br />
Bei den untersuchten Fertigpackungen gab es insbesondere bezüglich der Kennzeichnung weitere Mängel:<br />
� unvollständige Angabe der enthaltenen Zusatzstoffe und/oder fehlende Klassennamen oder<br />
Verkehrsbezeichnungen<br />
� Wurstkonserven verschiedener Art von Kleinherstellern mit zuviel Fremdwasser, z. T. auch zuviel Fett,<br />
zu wenig BEFFE - und BEFFE - im Fleischeiweiß – Gehalte und/oder Kennzeichnungsmängeln<br />
(z. B. fehlende Angabe von Zusatzstoffen, völlig ohne Kennzeichnung, Tierarten nicht zutreffend,<br />
irreführende Auslobungen )<br />
� Blutwurst aus Hausschlachtung mit deutlichen Verderbniserscheinungen (fauliger Geruch, Blasenbildung,<br />
hohe Keimzahlen)<br />
� Schweinelachsschinken nur in polnischer Sprache gekennzeichnet<br />
� fehlende oder falsche QUID-Angaben, fehlende oder falsche Nährwertkennzeichnung<br />
� zu hohe Anteile von Panade bei Hähnchenschnitzel, Schnitzel Wiener Art<br />
� irreführende Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums (Verderb vor Ablauf der Frist), z. B. bei Lyoner,<br />
Jagdwurst, Kochschinken, Mortadella, Leberkäse und Filetrotwurst.<br />
Zu den Untersuchungsergebnissen von Proben, die im Rahmen von BÜp-Programmen untersucht wurden, siehe<br />
Abschnitt 3.4.4.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
33
34<br />
���� Warengruppen 10, 11, 12 - Fische, Fischerzeugnisse, Meeresfrüchte<br />
Als gesundheitsschädlich wurde eine Probe Welsfilet nach Salmonellennachweis beanstandet. In geräucherten Forel-<br />
lefilets und geräuchertem Heilbutt wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen. Eine Probe von Lachs, der unter<br />
Verwendung von Tabakblättern geräuchert worden war, wurde nach Art. 14 (5) der VO (EG) Nr. 178/2002 beurteilt.<br />
Drei Proben von geräuchertem Fisch (Wels, Butterfisch, Buttermakrele) wiesen erhöhte Quecksilbergehalte auf, eine<br />
Verdachtsprobe Thunfisch in Öl hatte einen zu hohen Bleigehalt. Mehrere Proben von Fisch, Fischerzeugnissen sowie<br />
eine Surimiprobe fielen durch Geruchsabweichungen, hohe Keimzahlen und/oder zu hohe TVB-N-Werte bzw. einen<br />
überhöhten Wert für den Biogene-Amine-Index (BAI-Index) auf und wurden daher aufgrund des Verderbs beanstan-<br />
det. Zwei Beschwerden zu paniertem Seelachs waren wegen eines deutlich bitteren Geschmacks berechtigt. Als wert-<br />
gemindert wurden Proben von Fisch oder Fischerzeugnissen aufgrund von erhöhten Keimzahlen bzw. Vorhandensein<br />
von Nematoden in Makrelen, Geschmacksabweichungen, zu geringem Fischanteil bei „Aal in Gelee“ oder Mängeln im<br />
Aussehen beurteilt. Im Rahmen des Monitoring-Programmes und als Verfolgs- bzw. Verdachtsproben wurden in 10<br />
Proben Aalen aus der Havel erhöhte Werte an dioxinähnlichen PCB (Beanstandung des Summenwertes) sowie teil-<br />
weise PCB bzw. DDT gefunden. Zwei Proben Dorschleber wurden ebenfalls wegen erhöhter Gehalte an Dioxinen<br />
beanstandet.<br />
Als irreführend wurden insbesondere Proben beurteilt, die vor oder am Mindesthaltbarkeitsdatum mikrobiologische<br />
und ggf. sensorische Abweichungen aufwiesen. Beanstandet wurde auch eine Probe „Victoriabarsch“, bei der es sich<br />
um Dorsch oder Kabeljau handelte. In drei Fällen ergaben sich ergaben sich Beanstandungen durch Nichteinhaltung<br />
der Kennzeichnungsvorschriften der Fischetikettierungs-VO, die eine Angabe der Produktionsmethode und des Fang-<br />
gebietes fordert. In Einzelfällen gab es auch andere Kennzeichnungsmängel.<br />
���� Warengruppe 13 – Fette und Öle<br />
Frittierfette mit einer deutlich abweichenden sinnesphysiologischen Beschaffenheit, in Verbindung mit dem Über-<br />
schreiten der chemisch-physikalischen Richtwerte des ALS, wurden beanstandet. Eine größere Partie Stangenmarga-<br />
rine wies bei dieser Warenart selten auftretendes Schimmelpilz-Wachstum auf. Unkorrekt deklarierte Fertigpackungen<br />
wurden vorgelegt. Immer wieder werden auch Produkte mit ausschließlich ausländischer Kennzeichnung angetroffen.<br />
Die Aromatisierung von Speiseöl durch Einlegen von Tabakblättern wurde als unzulässig beanstandet.<br />
���� Warengruppe 14 - Suppen, Soßen<br />
Als nicht sicheres Lebensmittel wurde eine Kartoffelsuppe beurteilt, die mikrobiologisch verdorben war. In einer Fer-<br />
tigpackung Linseneintopf befanden sich mehrere bis zu 2 cm lange farbige Bindfäden. Diese wurden als Wurstabbin-<br />
dungen identifiziert. Das Erzeugnis ist als Ekel erregend beurteilt worden. Es wies zudem eine Reihe von Kennzeich-<br />
nungsmängeln auf. Zwei Gläser „Wurstsuppe“ enthielten lediglich eine trübe wässrige Flüssigkeit und waren somit<br />
irreführend bezeichnet. Die Fertigpackungen wiesen erhebliche Kennzeichnungsmängel auf, insbesondere bezüglich<br />
der QUID-Regelung. In einer Sauer-Scharf-Suppe wurde der festgelegte Höchstwert für den Geschmacksverstärker<br />
Glutaminsäure (1 %) deutlich überschritten. In vier weiteren Sauer-Scharf-Suppen und einer Hühnchensuppe war die<br />
Verwendung des Geschmacksverstärkers nicht kenntlich gemacht. Bei zehn lose abgegebenen Suppen und Eintöpfen<br />
mit Wurst- und Fleischeinlagen -vorwiegend Soljanka- war die Verwendung von Natriumnitrit als Konservierungsstoff<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
nicht gekennzeichnet. Vier weitere Soßen und Dressings enthielten nicht deklarierte, technologisch wirksame Mengen<br />
der Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure sowie der Süßungsmittel Saccharin und Cyclamat. Bei drei<br />
Instant-Nudelsuppen aus asiatischen Ländern war die Behandlung des Gewürzanteils mit ionisierenden Strahlen nicht<br />
kenntlich gemacht. Eine weitere Suppe in Fertigpackung wurde wegen Kennzeichnungsmängeln entsprechend der<br />
LMKV beanstandet.<br />
���� Warengruppen 15, 16 - Getreide, Getreideprodukte<br />
Weizenkörner mit massivem Kornkäferbefall und Hirseflocken mit ranzigem Geschmack waren zum Verzehr nicht<br />
mehr geeignet. Einige Roggen- und Weizenmehle waren mit irreführender Typ-Angabe versehen. Bei einem als Mehl<br />
bezeichneten Mahlprodukt handelte es sich um Schrot. Früchtemüsli wies einen zu geringen Fruchtanteil auf. Bei zwei<br />
Brotbackmischungen waren die deklarierten Gehalte an Folsäure irreführend. Magnesium ist für Brotbackmischungen<br />
ein nicht zugelassener Zusatzstoff. Bei Backmischungen wurden auch Verstöße gegen die Kennzeichnungsvorschrif-<br />
ten festgestellt. In Frühstückscerealien mit Zimt war der zulässige Höchstwert an Cumarin überschritten. In Langkorn-<br />
reis aus den USA sind Nukleinsäure- (DNA-) Sequenzen nachgewiesen worden, die für den gentechnisch veränderten<br />
Reis LL 601 charakteristisch sind. Der Reis LL 601 ist bisher in der Gemeinschaft nicht zugelassen. Es wurde bisher<br />
auch keine Zulassung in der Europäischen Gemeinschaft beantragt.<br />
���� Warengruppe 17 - Brot, Kleingebäck<br />
Eine Beschwerdeprobe Brötchen, die wegen abweichenden Geruches und Geschmackes nach Desinfektionsmittel zur<br />
Untersuchung eingereicht wurde, wurde als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt. Ebenfalls als nicht zum Verzehr<br />
geeignet beurteilt wurde ein Semmelmehl, in dem Gespinste festgestellt wurden. Auf einem Flyer zu einem Brot mit<br />
PurPurWeizen wurden unzulässige gesundheitsbezogene Angaben gemacht. Der Belag von Käsebrötchen wurde auf<br />
seine Fettzusammensetzung hin untersucht. Dabei konnte bei 3 Brötchen nachgewiesen werden, dass nicht Käse<br />
sondern Käseimitat bzw. eine Mischung aus Käse und Käseimitat eingesetzt wurde. Die in diesen Fällen verwendete<br />
Verkehrsbezeichnung „Käsebrötchen“ wurde als irreführend beurteilt. Die Kennzeichnung zahlreicher Fertigpackungen<br />
entsprach nicht den Bestimmungen der Lebensmittelkennzeichnungs- bzw. Nährwertkennzeichnungsverordnung.<br />
���� Warengruppe 18 - Feine Backwaren<br />
In einer Probe Schokotorte, die aufgrund einer Erkrankung zur Untersuchung eingereicht wurde, wurde Salmonella<br />
enteriditis nachgewiesen. Bei zahlreichen cremehaltigen Backwaren wurden wieder stark erhöhte Keimgehalte, insbe-<br />
sondere Escherichia coli, festgestellt. Im Geschmack deutlich ranzige Pfannkuchen und Schweineohren und eine<br />
Probe Eclair mit seifig schmeckendem Überzug aus kakaohaltiger Fettglasur wurden als nicht zum Verzehr geeignet<br />
beurteilt. Etliche Backwaren mit nicht verkehrsüblicher Beschaffenheit fielen auf, u. a. Sahnetorte mit zu geringem<br />
Schlagsahneanteil; Nougatcremetorte wurde als Nougattorte bezeichnet; Buttercreme, Butterstollen und Buttergebäck<br />
enthielt andere Fette außer Butter; Schwarzwälderkirschtorte ohne Kirschwasseraroma; als Bienenstich bezeichneter<br />
Kuchen mit Kokosbelag; Baumkuchen ohne arttypische Beschaffenheit (nicht in Schichten gebacken). Zahlreiche<br />
Backwaren waren wegen fehlender Kenntlichmachung von Farbstoffen bei loser Abgabe zu beanstanden. Bei einer<br />
Probe Apfelkuchen fehlte die Angabe „geschwefelt“. Bei etlichen Backwaren, die als lose Ware in Verkehr gebracht<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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36<br />
wurden, fehlte die Kenntlichmachung von kakaohaltiger Fettglasur. Zimthaltige Backwaren wurden in der Vorweih-<br />
nachtszeit auf Cumarin untersucht. Dabei wurde bei jeder zweiten zimthaltigen Backware die in der Aromenverord-<br />
nung festgelegte Höchstmenge für Cumarin von 2 mg/kg überschritten. Der höchste Cumaringehalt lag bei 21 mg/kg.<br />
Eine Gesundheitsgefährdung war bei keiner der vorgelegten Backwaren gegeben. Des Weiteren wurden Kennzeich-<br />
nungsmängel wie fehlende Kennzeichnungselemente nach LMKV oder fehlerhafte Nährwertkennzeichnung beanstan-<br />
det.<br />
���� Warengruppe 20 - Feinkostsalate, Majonäsen<br />
Zwei Verdachtsproben im Zusammenhang mit Erkrankungen waren als gesundheitsschädlich zu bewerten. Es handel-<br />
te sich hierbei um ein Salatdressing sowie um eine selbst hergestellte Majonäse, die ungekühlt in einem Privathaus-<br />
halt aufbewahrt wurden. In beiden Proben konnte Salmonella Enteritidis festgestellt werden. Salmonella London wur-<br />
de in einem Putenbrustsalat nachgewiesen, so dass dieser ebenso als gesundheitsschädlich einzustufen war. Zehn<br />
Proben wurden hinsichtlich der mikrobiologischer Beschaffenheit, oftmals in Verbindung mit sensorischen Abweichun-<br />
gen, als unhygienisch hergestellt und „für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet“ beurteilt. So wurden bei-<br />
spielsweise in einer Planprobe Kartoffelsalat 2,1 x 10 5 KbE Enterobacteriaceen pro Gramm Probe nachgewiesen.<br />
Eine als Verdachtsprobe eingesandte Chilisoße enthielt die Staphylokokken–Enterotoxine des Typs B und des<br />
Typs C. Ein nach Kundenreklamationen eingesandter Kartoffelsalat wies einen Schimmelpilzbefall mit Penicillium spp.<br />
auf. Darüber hinaus ergaben sich bei den mikrobiologischen Untersuchungen zahlreicher Proben Überschreitungen<br />
der Richt- und Warnwerte der DGHM, so dass diese Proben wegen hygienischer Mängel bei der Herstellung bean-<br />
standet wurden. Ein Matjessalat enthielt im Zusammenhang mit der bakteriellen Belastung auch signifikant erhöhte<br />
Mengen an biogenen Aminen. Einige Proben wichen sensorisch von der verkehrsüblichen Beschaffenheit ab und<br />
waren demnach als nicht unerheblich wertgemindert zu beurteilen. So wurde beispielsweise ein Kartoffelsalat auf-<br />
grund seines hohen Kochsalzgehaltes beanstandet. Zwei als Fleischsalat deklarierte Feinkostsalate enthielten entge-<br />
gen den Festlegungen der Leitsätze neben Gurken auch Zwiebeln und waren zu beanstanden. Die Bezeichnung<br />
„Wurstsalat“ wäre in diesem Fall angemessen. Die Angabe „ohne Konservierungsstoffe“ wurde bei einer Salatmajonä-<br />
se als irreführend beurteilt, da hier ein technologisch wirksamer Gehalt an Sorbinsäure ermittelt wurde. Ein lose abge-<br />
gebener Fleischsalat war ebenso gekennzeichnet, obwohl dieser Benzoesäure enthielt. Bei einer Kräutersoße für<br />
Döner Kebap wurde die Höchstmenge für die Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure von insgesamt<br />
1 500 mg/kg mit 2 006 mg/kg Kräutersoße deutlich überschritten, eine Kenntlichmachung war nicht erfolgt. Ebenso lag<br />
eine Höchstmengenüberschreitung bei einem lose abgegebenen Heringssalat mit Chilis vor, bei dem der maximal<br />
zugelassene Gehalt des Süßungsmittels Saccharin überschritten wurde. Insgesamt fehlte bei 78 der lose angebote-<br />
nen Feinkostsalate und Salatsaucen die Kenntlichmachung der konservierenden Zusatzstoffe Benzoesäure und/oder<br />
Sorbinsäure und/oder des Süßungsmittels Saccharin. Die Kennzeichnung zahlreicher Fertigpackungen entsprach<br />
nicht den Forderungen der LMKV. Zu entsprechenden Beanstandungen führten insbesondere unvollständige bzw.<br />
fehlerhafte Zutatenverzeichnisse, fehlende Mengenkennzeichnung von wertbestimmenden Bestandteilen, nicht kor-<br />
rekte Angaben zur Mindesthaltbarkeit, fehlende Klassennamen vor Zusatzstoffen (E-Nummern), schlecht lesbare<br />
Kennzeichnungsangaben und Mängel bei der vorschriftsmäßigen Angabe von Süßstoffen.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
���� Warengruppe 21 - Pudding, Dessert<br />
Ein Dessert mit hoher Keimbelastung sowie Vanillesoße mit deutlich bitterem Geschmack waren zum Verzehr nicht<br />
mehr geeignet. Schokoladenpudding enthielt nicht den lt. Leitsätze geforderten Anteil an Kakaoerzeugnissen. Bei<br />
sechs Proben fehlte die Kenntlichmachung von Farbstoffen und Süßungsmitteln. Puddinge aus der Gemeinschafts-<br />
verpflegung enthielten den für derartige Erzeugnisse nicht zugelassenen Süßstoff Thaumatin. Die Küchen verwenden<br />
bei der Herstellung Süßstofflösungen, die Thaumatin enthalten. Nach § 8 Abs. 3 ZZulV dürfen Lebensmittel mit einem<br />
zulässigen Gehalt an Süßungsmitteln auch als Zutat für Lebensmittel, für die diese Zusatzstoffe nicht zugelassen sind,<br />
verwendet werden. Pudding mit der Angabe „ mit einer Zuckerart (für Diabetiker)“ enthielt Saccharose, der Erzeugnis-<br />
sen für Diabetiker nicht zugesetzt werden darf. In Milchreis mit Zucker und Zimt wurde der zulässige Höchstwert an<br />
Cumarin überschritten.<br />
���� Warengruppe 22 -Teigwaren<br />
Teigwaren aus Hartweizen enthielten deutliche Gehalte an Weichweizenprotein. Anhand der ermittelten Gehalte ist<br />
davon auszugehen, dass keine Kontamination vorlag und Weichweizen verwendet wurde. Es wurden Kennzeich-<br />
nungsmängel festgestellt.<br />
���� Warengruppe 23 – Hülsenfrüchte, Ölsamen, Schalenobst<br />
Zur Einfuhr bestimmter Importproben Haselnüsse aus der Türkei wiesen Höchstmengenüberschreitungen an Aflatoxi-<br />
nen auf und mussten zurückgewiesen werden. Speisemohn wurde auf Grund eines sehr hohen Morphin-Gehaltes<br />
beanstandet.<br />
���� Warengruppen 24, 26, 30 - Kartoffeln, Gemüseerzeugnisse, Obstprodukte<br />
Überschreitungen der zulässigen Höchstmenge an Sulfit bei geschälten Kartoffeln sowie die unkorrekte Kennzeich-<br />
nung bei Fertigpackungen führten zu Beanstandungen.<br />
Insbesondere fehlerhafte Aufmachungen bei Fertigpackungen von Lebensmitteln, u. a. Deklaration ausschließlich in<br />
ausländischer Sprache sowie fehlende Kennzeichnungselemente, treten immer wieder auf. Eine, auch zulässige,<br />
Konservierung und die Verwendung von Süßungsmitteln sind entsprechend den geltenden Vorschriften kenntlich zu<br />
machen. Bei Weinblättern wurden Überschreitungen der maximal zulässigen Höchstmengen an Behandlungsmitteln<br />
gemäß Rückstands-Höchstmengenverordnung festgestellt. Des Weiteren kam es zur Beanstandung unzulässig vita-<br />
minisierter Ware.<br />
���� Warengruppe 25 - Frischgemüse<br />
Den Schwerpunkt der Untersuchungstätigkeit bildete die Untersuchung auf Rückstände an Pflanzenschutzmitteln<br />
(siehe auch Punkt 3.2.2.5). Höchstmengenüberschreitungen (AVV-DüB Code 12) mit Ausschöpfung der ARfD über<br />
100 % wurden in folgenden Lebensmitteln (Tabelle 3-13) festgestellt. Die Einstellung in das Schnellwarnsystem wurde<br />
hier empfohlen.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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Tabelle 3-13: Höchstmengenüberschreitungen bei Pflanzenschutzmitteln mit Ausschöpfung des ARfD über 100 %<br />
Lebensmittel Herkunftsland Pflanzenschutzmittel ARfD<br />
Paprika Türkei Oxamyl 1 574 %<br />
Gurke Spanien Oxamyl 975 %<br />
ARfD – akute Referenzdosis, berechnet mit dem VELS-Modell des BfR<br />
Weitere Schwerpunkte waren Untersuchungen auf Schwermetalle (Blei, Cadmium, Kupfer) und auf Nitrat in Salaten<br />
(Kopfsalat, Römischer Salat). Auf Grund einer Gesetzesänderung wurden ausgewählte Salatproben - gewaschen und<br />
ungewaschen - auf ihren Nitratgehalt untersucht (zu den Ergebnissen siehe unter Punkt 3.2.2.2). Ein erhöhter Anteil<br />
an Bio-Produkten im Untersuchungszeitraum spiegelte den seit geraumer Zeit anhaltenden Trend zu einer verstärkten<br />
Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln aus ökologischem Anbau wider. Auffälligkeiten - bis auf gelegentliche<br />
Abweichungen in der Sensorik - wurden hier nicht festgestellt. Beanstandet wurden weiterhin bei einem Kohlrabi aus<br />
Spanien deutliche Abweichungen im Geruch und Geschmack (Verstoß gegen Art. 14, EG-BasisVO). Es handelte sich<br />
um eine Kundenbeschwerde (Beschwerdegrund „chemischer Geruch und Geschmack“). Bei der Rückstandsuntersu-<br />
chung in dieser Probe wurde das Pflanzenschutzmittel Tolclophos-methyl unterhalb der Höchstmenge nachgewiesen.<br />
Ein verlauster und verholzter Kohlrabi aus <strong>Brandenburg</strong> wurde wegen Wertminderung nach § 11 LFGB beanstandet.<br />
Sowohl bei frischem Gemüse als auch bei frischem Obst traten Fälle auf, die ausschließlich durch physiologische<br />
Mängel hervorgerufen wurden. Bei einem Chinakohl aus Deutschland wurden bei der Sensorik schwarze Sprenkel auf<br />
allen äußeren und inneren Blättern festgestellt. Nach Rücksprache mit dem Pflanzenschutzdienst des Landes Bran-<br />
denburg konnte ein Virusbefall ausgeschlossen werden. Ursache kann physiologischer Mangel („pflanzlicher Stress“)<br />
beim Anbau der Pflanzen sein (z.B. übermäßige Hitze und Trockenheit bzw. keine optimale Düngung).<br />
���� Warengruppen 27, 28 – Pilze, Pilzerzeugnisse<br />
Wiederholt wurden eine Reihe von aus Asien importierten Trockenpilzen, i. d. R. die dort auch als Morcheln bezeich-<br />
neten Mu Err-Pilze, zur mikrobiologischen Untersuchung gebracht. Auf Grund des Nachweises von Salmonellen<br />
mussten Pilze als geeignet, die Gesundheit zu schädigen, beurteilt werden. Die Belastung dieser Warenart mit Sal-<br />
monellen stellt nach wie vor ein Problem dar. Die Pilze, die sowohl im Einzelhandel als auch in Küchen vornehmlich<br />
asiatischer Restaurants entnommen worden sind, werden zwar in der Regel einem Erhitzungsprozess unterworfen,<br />
ohne besonderen Zubereitungshinweis auf Fertigpackungen waren die Produkte aus unserer Sicht jedoch nicht ver-<br />
kehrsfähig. In Gaststätten ist der Einhaltung des Erhitzungsregimes besondere Sorgfalt zu widmen. Ebenso muss die<br />
Verwendung in unzubereitetem Zustand, z. B. Verreibung als Gewürz, ausgeschlossen werden.<br />
���� Warengruppe 29 – Frischobst<br />
Ebenso wie beim Frischgemüse bildete die Untersuchung auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln den Schwer-<br />
punkt der Untersuchungstätigkeit (siehe auch Punkt 3.2.2.5). Höchstmengenüberschreitungen (AVV-DüB Code 12)<br />
mit Auschöpfung der ARfD über 100 % wurden in Äpfeln, Tafeltrauben und Pflaumen festgestellt (Tabelle 3-14).<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Tabelle 3-14: Höchstmengenüberschreitungen bei Pflanzenschutzmitteln mit Ausschöpfung des ARfD über 100 %<br />
Lebensmittel Herkunftsland Pflanzenschutzmittel ARfD<br />
Apfel Brasilien Dimethoat/Omethoat 114 %<br />
Tafeltraube Südafrika Methomyl 108 %<br />
Pflaume Deutschland / <strong>Brandenburg</strong> Dimethoat/Omethoat 102 %<br />
ARfD – akute Referenzdosis, berechnet mit dem VELS-Modell des BfR<br />
Weitere Schwerpunkte waren die Untersuchungen auf Schwermetalle (Blei, Cadmium und Kupfer). Im Rahmen eines<br />
Monitoring-Projektes wurden gezielt Äpfel aus ökologischem Anbau auf ihren Gehalt an Kupfer untersucht. Es wurden<br />
keine Auffälligkeiten festgestellt (zu den Ergebnissen siehe unter Punkt 3.4.1).<br />
Beim Frischobst widerspiegelte, ebenso wie beim Frischgemüse, ein erhöhter Anteil an Bio-Produkten den seit ge-<br />
raumer Zeit anhaltenden Trend zu einer verstärkten Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln aus ökologi-<br />
schem Anbau. Auffälligkeiten - bis auf gelegentliche Abweichungen in der Sensorik - wurden nicht festgestellt. Süß-<br />
kirschen mit starkem Madenbefall aus <strong>Brandenburg</strong> wurden wegen Wertminderung nach § 11 LFGB beanstandet.<br />
Insgesamt drei Proben Frischobst (1 Aprikose aus Griechenland, 2 Tafeltrauben aus Südafrika) wurden wegen eines<br />
zu hohen Schwefeldioxid-Gehaltes auf der Grundlage der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung (ZZulV) beanstandet.<br />
Bei den Tafelweintrauben lagen in den Probenkisten entsprechend gekennzeichnete Pads, die auf eine Verwendung<br />
von Natriummetabisulfit gegen Botrytisbefall hinwiesen. Bei Frischobst in Fertigpackungen wurde wiederholt das Feh-<br />
len von Kennzeichnungselementen (Name o. Firma und Anschrift; Los-Nummer) beanstandet.<br />
���� Warengruppe 31 - Fruchtsäfte, Fruchtnektare<br />
Eine Verbraucherbeschwerde Apfelsaft und ein Quittensaft wiesen Schimmelablagerungen auf. Ein Apfelsaft war auf<br />
Grund eines zu geringen Gesamtsäuregehaltes auffällig, ein Johannisbeernektar und Sanddornnektar wegen eines zu<br />
niedrigen Vitamin C-Gehaltes. Wie auch in den vorangehenden Berichtsjahren lagen Mängel in der Kennzeichnung<br />
vor. So erfolgte z. B. die Kennzeichnung ausschließlich in einer für den Verbraucher nicht leicht verständlichen Spra-<br />
che. Bei Erzeugnissen, die in Lohnmostereien hergestellt wurden, fehlten die Kennzeichnungselemente vollständig.<br />
Des Weiteren wurden die fehlende Nährwertkennzeichnung, unzulässige Werbung mit Selbstverständlichkeiten (ohne<br />
Konservierungsstoffe) sowie krankheitsbezogene Angaben beanstandet.<br />
���� Warengruppe 32 - alkoholfreie Getränke<br />
Eine Beschwerdeprobe Apfelschorle und ein Getränkesirup waren mit sichtbarem Schimmelpilzmycel kontaminiert.<br />
Getränkeproben, die aus Schankanlagen der Gastronomie entnommen wurden, wiesen zu hohe Gehalte an Hefen<br />
und der Gesamtkeimzahl auf. In einem als Kvas bezeichneten Getränk konnten die für diese Art Getränk typischen<br />
Gärungsprodukte nicht nachgewiesen werden. Wiederholt wurden Kennzeichnungsmängel beanstandet, u. a. fehlen-<br />
de Kennzeichnung in deutscher Sprache, Verstöße gegen Bestimmungen der NKV, nicht korrekt deklarierte Zutaten,<br />
fehlende QUID-Kennzeichnung.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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���� Warengruppe 35 - weinähnliche Getränke<br />
Bei Fruchtweinen war auf Grund von Fehlgärungen die sensorische Beschaffenheit so stark abweichend, dass sie als<br />
genussuntauglich beurteilt werden mussten. Bei einem Fruchtwein wurde der zulässige Höchstgehalt für Schwefeldi-<br />
oxid überschritten. Die Kennzeichnungsmängel betrafen die nicht korrekte Angabe der Verkehrsbezeichnung, fehlen-<br />
de Kenntlichmachung der Zusatzstoffe und die fehlende Loskennzeichnung.<br />
���� Warengruppe 36 - Bier<br />
Aus Gastronomiebrauhäusern entnommene Biere enthielten einen zu hohen Gehalt an Fremdhefen und eine erhöhte<br />
Gesamtkeimzahl. Ein als Pils deklariertes Bier enthielt einen Bodensatz, der sich als Fremdhefen erwies. In zwei Fäl-<br />
len waren Getränke mit der Bezeichnung Bier versehen, ohne die entsprechenden Kriterien zu erfüllen (Zutaten,<br />
L-Carnitin, Honig ). Wiederholt erfolgte im Zutatenverzeichnis lediglich die Angabe „ Malz“, die Allergenkennzeichnung<br />
wurde nicht berücksichtigt. Bei einem Biermischgetränk mit Zusatzstoffen fehlte der Hinweis auf die Süßstoffverwen-<br />
dung in Verbindung mit der Verkehrsbezeichnung und der deklarierte Farbstoff war nicht nachweisbar.<br />
���� Warengruppe 37 - Spirituosen<br />
Beanstandungsgründe waren Unter- bzw. Überschreitungen des angegebenen Alkoholgehaltes. Bei einem Eierlikör<br />
wurde der Mindestalkoholgehalt für Eierlikör nicht eingehalten. Die ungerechtfertigte Verwendung der qualitätshervor-<br />
hebenden Angabe „Edel“ führte bei einem Mocca-Likör zur Beanstandung. Fehlende Loskennzeichnungen waren zu<br />
bemängeln.<br />
���� Warengruppe 40 - Honig<br />
Die Beanstandungen resultieren hauptsächlich aus Kennzeichnungsfehlern, die zum überwiegenden Teil den von<br />
Kleinimkern in den Verkehr gebrachten Honig betreffen. Fehlende oder fehlerhafte Angaben zum Mindesthaltbarkeits-<br />
datum sowie die fehlende Kennzeichnung des Ursprungslandes stehen hier im Vordergrund. Zu bemängeln waren<br />
auch unvollständige/fehlende Angaben zum Imker oder Verkäufer, eine fehlende Loskennzeichnung sowie die Art und<br />
Weise der Kennzeichnung, hier insbesondere die Lesbarkeit der Angaben. Ein in einem Tankstellen-Shop als Probe<br />
gezogener Honig fiel durch eine ausgeprägte Phasentrennung auf. Für Hydroxymethylfurfural konnte ein Wert von<br />
147 mg/kg gemessen werden. Diese Fehler sowie die fehlende Kennzeichnung des MHD sowie des Herkunftslandes<br />
lassen den Schluss zu, dass das Erzeugnis bereits vor Inkrafttreten der „neuen“, seit dem 16. Januar 2004 geltenden<br />
Honigverordnung in den Verkehr gebracht wurde. Bei vier Honigproben war die vom Imker gewählte Sorteneinstufung<br />
nicht gerechtfertigt. Nach einer in zwei Kreisen erfolgten Feuerbrandbekämpfung an Obstgehölzen erhielten wir 9<br />
Honigproben zur Untersuchung auf Streptomycinrückstände. Alle durchgeführten Untersuchungen verliefen negativ.<br />
���� Warengruppe 41 - Konfitüren, Gelees, Marmeladen, Fruchtzubereitungen<br />
Besonders hoch war die Beanstandungsquote dieser Produktgruppe bei den Produkten von Kleinerzeugern (ab Hof,<br />
Erzeugermärkte). Sehr häufig traten Kennzeichnungsmängel auf, der Trockenmasseanteil in Gelees und Konfitüren<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
war zu gering, bei Konfitüren und Gelees erfolgte eine unzulässige Verwendung von Konservierungsstoffen, Zutaten<br />
wurden nicht korrekt deklariert, erforderliche Angaben nach der Konfitüren-VO fehlten.<br />
���� Warengruppe 42 - Speiseeis<br />
In Hinblick auf die mikrobiologische Beschaffenheit entsprachen 106 Eisproben (= 19 % der Proben) nicht den Anforde-<br />
rungen der geltenden Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission vom 15.11.2005 über mikrobiologische Kriterien<br />
für Lebensmittel, in der für Speiseeis, das unter Verwendung von Milchbestandteilen hergestellt wird, entsprechende<br />
mikrobiologische Anforderungen enthalten sind. Der festgelegte Höchstwert für Enterobacteriaceae von 100 KbE/g war<br />
bei den beanstandeten Eisproben überschritten. Drei Planproben sowie eine Verdachtsprobe Speiseeis wurden hin-<br />
sichtlich der mikrobiologischen Beschaffenheit sogar als zum Verzehr nicht geeignet beurteilt, da die Zahl der Entero-<br />
bacteriaceae den o. g. Grenzwert erheblich überstieg. Nicht direkt aus dem Herstellungsprozess gezogene Proben<br />
können nicht nach den o.g. mikrobiologischen Anforderungen bewertet werden, da eine mögliche nachträgliche Konta-<br />
mination in diesem Falle nicht ausgeschlossen werden kann. Die Arbeitsgruppe „Mikrobiologische Richt- und Warnwer-<br />
te“ der Fachgruppe „Lebensmittelmikrobiologie und –hygiene“ der DGHM sowie die Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikro-<br />
biologie der SVUA/CVUA NRW empfehlen für die lose Abgabe von Speiseeis Richtwerte und Warnwerte für die Ge-<br />
samtkeimzahl und die Zahl der Enterobacteriaceae, die zur Beurteilung herangezogen werden. In diesem Zusammen-<br />
hang waren 22 Eisproben zu beanstanden. Zahlreiche Eisproben wurden aufgrund von Abweichungen von der ver-<br />
kehrsüblichen Beschaffenheit beanstandet. Mehrere als Milcheis bezeichnete Proben entsprachen nicht den Anforde-<br />
rungen der Leitsätze für Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse was den Milchfettgehalt anbetrifft. Bei den als<br />
„Milcheis“ gekennzeichneten Proben bewegten sich die Vollmilchanteile zwischen 37 % und 60 %. Die chemischen<br />
Untersuchungen zur Fettsäurezusammensetzung ergaben bei manchen als „Milcheis“ bezeichneten Proben den Ein-<br />
satz von Fremdfett, bzw. Pflanzenfett, so dass diese Proben nicht der allgemeinen Verkehrsauffassung für „Milcheis“<br />
entsprachen. Als irreführend beurteilt wurde bei einigen Proben die Bezeichnung Sahneeis, da die aus der Sahne<br />
stammenden Milchfettanteile deutlich unter den geforderten 18 % lagen. Die Auslobung von Vitaminen in Form der<br />
Bezeichnung „ACE Wassereis“ war als irreführend gekennzeichnet zu beurteilen. Vitaminisierte Lebensmittel dürfen mit<br />
einem Hinweis auf ihren Vitamingehalt nur in Fertigpackungen in den Verkehr gebracht werden. Diverse als „Fruchteis“<br />
bezeichnete Proben wiesen einen zu geringen Fruchtanteil auf. Bei drei Proben Milcheis „Stracciatella“, einer Probe<br />
„Pfefferminz Milcheis“ sowie einer Probe „Minze Milcheis“ wurde die Verwendung von kakaohaltiger Fettglasur anstelle<br />
von Schokostückchen nicht entsprechend kenntlich gemacht. Neben den diversen fehlenden bzw. unzureichenden<br />
Verkehrsbezeichnungen war die fehlende Kenntlichmachung eines zugelassenen Farbstoffzusatzes ein weiterer Bean-<br />
standungsgrund vieler Proben. Die sinnesphysiologische Untersuchung einer Beschwerdeprobe bestätigte die vom<br />
Beschwerdeführer beschriebene Abweichung in Form eines kräftig bitteren Geschmacks. Es handelte sich hierbei um<br />
eine bereits angebrochene Packung einer Eiskrem mit Vanillegeschmack und Himbeerfruchteis-Überzug. Bei der ent-<br />
sprechenden Untersuchung einer Vergleichsprobe konnten jedoch keine Abweichungen festgestellt werden.<br />
���� Warengruppe 43 - Süßwaren<br />
Beanstandungen von Süßwaren ergaben sich hauptsächlich aus der fehlerhaften Kennzeichnung. Häufig auftretende<br />
Mängel waren eine teilweise fremdsprachige Kennzeichnung, nicht der QUID-Regelung entsprechende Kennzeich-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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nung bzw. fehlende Verkehrsbezeichnungen und Klassennamen. Eine Probe Zuckerwatte wies eine Höchstmengen-<br />
überschreitung des Farbstoffes E 122 auf, weitere Proben enthielten Zusatzstoffe wie Farbstoffe oder Konservie-<br />
rungsstoffe, die nicht kenntlich gemacht wurden. In einer Probe wurde statt eines im Zutatenverzeichnis genannten<br />
Farbstoffes ein anderer nicht deklarierter Farbstoff gefunden. Bei einer Süßwarenprobe konnte das Mindesthaltbar-<br />
keitsdatum durch leichtes Berühren verwischt werden, obwohl die Kennzeichnung gemäß Rechtssprechung „unver-<br />
wischbar“ anzubringen ist.<br />
���� Warengruppen 44, 45 - Kakao, Schokolade<br />
In einer Schokolade wurde Mandelprotein nachgewiesen, das nicht im Zutatenverzeichnis gekennzeichnet war und<br />
bei entsprechend disponierten Menschen allergische Reaktionen auslösen kann. Allergene Zutaten müssen EU-weit<br />
gemäß Richtlinie 2003/89/EG gekennzeichnet werden. Eine Nuss-Schokolade ging als Verbraucherbeschwerde ein,<br />
weil darin ein Bruchstück eines Röhrenknochens gefunden wurde. Aufgrund der Knochengröße wurde die Zugehörig-<br />
keit zu einer kleinen Nagetierart vermutet. Die überwiegende Anzahl an Beanstandungen resultierte aus Kennzeich-<br />
nungsmängeln.<br />
���� Warengruppe 46 - Kaffee, Kaffeeersatzstoffe<br />
Ein Untersuchungsschwerpunkt bei dieser Warengruppe ist die Prüfung auf Ochratoxin A, einem Schimmelpilzgift, das<br />
karzinogen, gentoxisch, immunsuppressiv und nierenschädigend wirken kann. 38 Proben wurden untersucht, bis auf<br />
zwei Proben Instantkaffee konnten keine Höchstwertüberschreitungen festgestellt werden. Die beiden Proben waren<br />
aufgrund einer Schnellwarnung als Verdachtsproben eingesandt worden. 13 Proben waren kaum belastet und wiesen<br />
Ochratoxin A-Gehalte unter 0,1 µg/kg auf.<br />
���� Warengruppen 47 - Tee<br />
Ein Tee enthielt Sonnenblumenblüten als schmückende oder färbende Pflanzenteile über der zulässigen Menge. Die<br />
Auslobung zur Beruhigung des nervösen Magens bei Kräutertee ist eine nicht zulässige krankheitsbezogene Aussage.<br />
Schwarztee enthielt die Pflanzenschutzmittel Carbendazim und Cypermethrin über der festgelegten Höchstmenge. In<br />
einem Schwarztee wurde das nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel Ethofenprox nachgewiesen. In vier Tees wur-<br />
den Cumaringehalte festgestellt, die über dem in der Aromenverordnung festgelegten Grenzwert lagen. Es wurden<br />
eine Reihe Kennzeichnungsmängel sowie irreführende Angaben in Bezug auf Nährwerte festgestellt.<br />
���� Warengruppe 48 - Säuglings- und Kindernahrung<br />
In einer Folgemilch war der festgelegte Höchstwert an Eiweiß überschritten. Es wurde ein Verstoß gegen Kennzeich-<br />
nungsvorschriften festgestellt.<br />
���� Warengruppe 49 - diätetische Lebensmittel<br />
Es wurden verschiedene Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften sowie irreführende Angaben in Bezug auf<br />
Nährwerte festgestellt. Bei zwei Erzeugnissen fehlte die Kenntlichmachung der Süßungsmittel. Die Auslobung „frei von<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
tierischem Eiweiß“ in einer ergänzenden bilanzierten Diät bei Nachweis von Casein ist irreführend. Coffein und Sauer-<br />
stoff in diätetischen Erfrischungsgetränken sind nicht zugelassene Zusatzstoffe. Die Erzeugnisse sind ohne entspre-<br />
chende Ausnahmegenehmigung nicht verkehrsfähig. Bei einem Diät-Kur-Traubensaft mit hohem Gehalt an Eisen<br />
fehlte die erforderliche Anzeige beim BVL. Eine ergänzende, bilanzierte Diät entsprach nicht den Vorgaben der Diät-<br />
verordnung. Eine nutzbringende und wirksame Verwendung war nicht gegeben. Dem Herstellerbetrieb fehlte auch die<br />
erforderliche Genehmigung, um derartige Produkte herzustellen. Zimtkapseln mit positivem Einfluss auf den Blutzu-<br />
ckerspiegel werden nicht mehr als Lebensmittel angesehen. Der Cumaringehalt in den Kapseln sowie bei Schokokek-<br />
sen mit Zimt lag über dem in der Aromenverordnung angegebenen Höchstwert.<br />
���� Warengruppe 50 - Fertiggerichte, zubereitete Speisen<br />
Insgesamt 21 Proben wurden als nicht zum Verzehr geeignet beurteilt. Davon wiesen 17 Erzeugnisse sensorische<br />
und/oder mikrobiologische Abweichungen auf, wobei die Keimzahlen von Enterobakterien, Eschericia coli und Bacillus<br />
cereus z. T. deutlich erhöht waren. Als Ekel erregend wurden zwei Beschwerdeproben mit Fremdkörpern beurteilt.<br />
Gegartes Fischfilet enthielt mehrere abgestorbene Nematodenlarven und in einem Gemüseglas mit Möhren und Erb-<br />
sen befand sich ein schwarzes, verholztes Maiskolbenstück.<br />
Abbildung 3-2: Nematoden in gegartem Fischfilet<br />
Bei einem Hackbraten mit Mischgemüse und Kartoffeln war die Fleischkomponente nicht vollständig durchgegart. Das<br />
Erzeugnis wurde als nicht sicheres Lebensmittel beurteilt. Eine Planprobe "Milchreis mit Zucker und Zimt" enthielt 6,74<br />
mg/kg Cumarin (Höchstmenge lt. Aromenverordnung: 2 mg/kg) und war somit zu beanstanden. Unter irreführender<br />
Bezeichnung wurde ein gegartes halbes Hähnchen in Fertigverpackung in den Verkehr gebracht. Bei elf vorwiegend<br />
asiatischen Nudel- und Reisgerichten war der Geschmacksverstärker Glutaminsäure nicht kenntlich gemacht. Drei<br />
ebenfalls asiatische Gerichte enthielten entgegen der Zusatzstoffzulassungsverordnung über 10 g/kg des Ge-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
43
44<br />
schmacksverstärkers Glutaminsäure und wurden beanstandet. Des Weiteren fehlte bei einer Reihe von verschiede-<br />
nen Fleischgerichten die Kenntlichmachung des Konservierungsstoffes Natriumnitrit. In einer Döner Kebap-Soße war<br />
die Verwendung der Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure und in einem brühwurstartigen Fleischer-<br />
zeugnis der Einsatz von Phosphaten nicht gekennzeichnet. Bei drei Erzeugnissen waren Verstöße gegen Kennzeich-<br />
nungsbestimmungen (LMKV) festzustellen, wobei insbesondere die Mengenangaben der Zutaten (QUID-Regelung)<br />
fehlten oder unvollständig waren.<br />
���� Warengruppe 51 - Nahrungsergänzungsmittel<br />
Im Berichtsjahr wurden erneut zahlreiche Werbeaussagen bei verschiedenen Stoffen (u. a. Carnitin, konjugierte Linol-<br />
säure, Lutein, Zeaxanthin, Glucosamin, Chondroitin) beanstandet, die als wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert<br />
gelten. Als nicht zugelassene Zusatzstoffe wurden konjugierte Linolsäure, Lycopin, Lutein, Zeaxanthin, sowie mit die-<br />
sen Stoffen angereicherte Extrakte, Glucosamin, Chondroitin, Pangamsäure, Traubenkern-Pinienextrakt, Katzenkral-<br />
lenpulver, Orthosiphonpulver, Ackerschachtelhalmpulver und Don quai Pulver beurteilt. Ein flüssiges Nahrungsergän-<br />
zungsmittel enthielt den hierfür nicht zugelassenen Zusatzstoff Polyvinylpyrrolidon.<br />
Ein großes Problem stellten in diesem Jahr zahlreiche Beschwerden von Produkten aus Werbeverkaufsveranstaltun-<br />
gen dar. Die Produkte wurden deutlich überteuert mit dubiosen Werbeverspechen angeboten. Die Werbung war meist<br />
irreführend und enthielt zahlreiche krankheitsbezogene Aussagen. Das Problem ist, dass derartige Werbeaussagen<br />
nur beanstandet werden können, wenn entsprechendes Werbematerial vorliegt. Oft werden diese Versprechen nur<br />
mündlich in Form von Präsentationen gemacht und die erworbenen Produkte enthalten keine dieser Informationen.<br />
Ein auf einer Werbeverkaufsveranstaltung erworbenes Nahrungsergänzungsmittel für die Frau enthielt Selen in so<br />
hoher Dosierung, dass der vom SFC empfohlene Tolerable Upper Intake Level (UL) von 300 µg deutlich überschritten<br />
und das Produkt als nicht mehr sicher beurteilt wurde. Die Kennzeichnung von Noni-Saft, Topinamburpulver, Fischöl-<br />
kapseln, Maitakekapseln und OPC-Produkten wurde wegen nicht zulässiger krankheitsbezogener Aussagen bean-<br />
standet. Zwei Mikroalgenpräparate waren mit nicht zulässiger Bestrahlung im Verkehr. Amla wurde als neuartig beur-<br />
teilt, da hier nicht bekannt ist, dass Produkte mit Amla in der Gemeinschaft bisher in nennenswertem Umfang verzehrt<br />
wurden. Erzeugnisse mit neuartigen Lebensmitteln bzw. -zutaten ohne Genehmigung sind in der Gemeinschaft nicht<br />
verkehrsfähig. In Zimtkapseln war der zulässige Höchstwert für Cumarin überschritten. Bei einem Bioprodukt fehlte die<br />
Angabe der Kontrollstelle. Nahrungsergänzungsmittel als Entwässerungskur entsprechen nicht der Definition für ein<br />
Lebensmittel. Die Bezeichnung Nahrungsergänzungsmittel für ein Produkt aus Kakaofasern, Basilikum, Kidneyboh-<br />
nen- und Pu-Erh-Teeextrakt wurde als irreführend beurteilt. Die fehlende Anzeige von Nahrungsergänzungsmitteln<br />
beim BVL wurde bemängelt. Eine Reihe von Beanstandungen betraf irreführende Angaben der Nährwerte. Die feh-<br />
lende Kenntlichmachung des Süßungsmittels musste zweimal bemängelt werden. Es wurden zahlreiche Verstöße<br />
gegen die LMKV sowie Kennzeichnungsvorschriften der NemV festgestellt.<br />
���� Warengruppen 52, 53 - Würzmittel und Gewürze<br />
Bei der Überprüfung von 32 Proben auf Sudanfarbstoffe wurde keiner dieser Farbstoffe nachgewiesen. Sudanfarbstof-<br />
fe sind fettlösliche, künstliche Azofarbstoffe, die zum Färben von Mineralölen verwendet werden. Sie stehen im Ver-<br />
dacht, krebserregend zu sein und dürfen nicht zum Färben von Lebensmitteln verwendet werden. Vier Sojasaucen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
wurden einer Untersuchung auf 3-MCPD unterzogen. In allen Fällen lag der Wert unter dem gesetzlich festgelegten<br />
Höchstgehalt von 0,02 mg/kg. Auf eine Kontamination mit Aflatoxin, einem lebertoxisch und karzinogen wirkenden<br />
Schimmelpilzgift, wurden 19 Pfeffer-, Paprika- und Chilipulver geprüft. Bei keiner Probe konnte eine Überschreitung<br />
des Aflatoxin-Höchstgehaltes gemäß VO (EG) Nr. 1881/2006 festgestellt werden. Zwölf Gewürze wurden auf eine<br />
Behandlung mit ionisierenden Strahlen untersucht, alle mit negativem Befund. Eine Beschwerdeprobe Tomatenket-<br />
chup wies eine gärige Geruchsnote sowie „Klebstoffgeruch“ auf. Ursache dafür war die Verunreinigung der Probe mit<br />
Mikroorganismen. Im Ergebnis verschiedener chemischer Reaktionen kam es zur Bildung von Essigsäureethylester,<br />
der einen klebstoffähnlichen Geruch aufweist. Eine Gewürzmischung hätte aufgrund ihres Kochsalzgehaltes als „Ge-<br />
würzzubereitung“ i. S. der Leitsätze für Gewürze und andere würzende Mittel bezeichnet werden müssen. Die über-<br />
wiegende Anzahl der Beanstandungen ist auf Kennzeichnungsmängel zurückzuführen, z. B. das Fehlen der Losnum-<br />
mer, des Zutatenverzeichnisses oder der Kennzeichnung von Zusatzstoffen.<br />
���� Warengruppe 59 - Mineral- und Tafelwasser<br />
Beschwerdeproben von Mineralwässern wiesen Verunreinigungen mit bräunlichen Partikeln auf. Ursache hierfür wa-<br />
ren höchstwahrscheinlich technologische Fehler bei der Enteisenung des Mineralwassers. Wiederholt wurden Be-<br />
schwerdeproben mit deutlichen Geruchs- und Geschmacksabweichungen (chemisch, sauer, modrig) von Verbrau-<br />
chern eingesandt. Wie in jedem Jahr wurden bei zahlreichen Wasserproben aus Getränkespendern, Tafelwasser und<br />
Eiswürfeln aus der Gastronomie deutliche Überschreitungen der mikrobiologischen Grenzwerte festgestellt. Es wurden<br />
Schwankungen in der Zusammensetzung von Mineralwasser von mehr als 20 % festgestellt sowie fehlende Angaben<br />
des Quellnamens bzw. Quellortes. Aus einer Premix-Anlage der Gastronomie wurde ein Wasser unzulässigerweise<br />
als Mineralwasser ausgewiesen. Ein Tafelwasser war mit einer geographischen Herkunftsangabe versehen. Ein Prob-<br />
lem war wiederholt die Überschreitung mikrobiologischer Grenzwerte bei Wasser aus ambulanten Trinkwasseranlagen<br />
auf Märkten und von Imbissständen.<br />
���� Warengruppen 81, 82, 83, 85, 86 - Bedarfsgegenstände<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> konzentrierte sich die Analytik hauptsächlich auf die Untersuchung von Lebensmittelbedarfs-<br />
gegenständen, Babyartikeln und Spielzeug sowie gefärbter Bekleidung. Einen großen Umfang nahm die Untersu-<br />
chung von Proben im Rahmen des bundesweiten Überwachungsprogramms ein. Hierbei beteiligte sich das Landesla-<br />
bor <strong>Brandenburg</strong> an folgenden Themen:<br />
� Azofarbstoffe in Bekleidungstextilien aus Leder<br />
� Azofarbstoffe in Spielwaren<br />
� Phthalsäureester in Puppen<br />
In acht Fällen wurden in Bekleidungsartikeln Azofarbstoffe nachgewiesen, die nach reduktiver Spaltung Benzidin ab-<br />
gaben. Benzidin ist eine nachgewiesenermaßen krebserregende Substanz, derartige Farbstoffe sind der Bedarfsge-<br />
genständeverordnung zufolge in Textil- und Ledererzeugnissen, die längere Zeit mit der menschlichen Haut in Berüh-<br />
rung kommen, verboten. Vor allem Lederhandschuhe, aber auch Arbeitshandschuhe wurden in dieser Hinsicht bean-<br />
standet. Auch eine Packung diesbezüglich gefärbter Kinderslips wurde gefunden. Weichgemachtes PVC ist in Spiel-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
45
46<br />
zeugprodukten fast völlig verschwunden, bei Puppen wird es jedoch in Köpfen und teilweise in Gliedmaßen noch<br />
eingesetzt. In diesem Jahr trat die Regelung in Kraft, nach der bestimmte Phthalsäureester in Spielzeug und Babyarti-<br />
keln nicht mehr verwendet werden dürfen. In fünf derartigen Produkten wurde u.a. Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)<br />
nachgewiesen, ein Weichmacher der in Tierversuchen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflusst und zu Entwicklungsstö-<br />
rungen führen kann. Weitere Beanstandungen betrafen den Nachweis von Isophoron in Badebüchern für Babys.<br />
Isophoron wird u.a. als Lösemittel in Industrielacken und Klebstoffen verwendet. Es ist als krebserzeugend der Stufe<br />
3 eingestuft (Stoffe, die wegen möglicher krebserregender Wirkung beim Menschen Anlass zur Besorgnis geben, über<br />
die jedoch nicht genügend Informationen für eine befriedigende Beurteilung vorliegen. Aus Tierversuchen liegen eini-<br />
ge Anhaltspunkte vor, die jedoch nicht ausreichen, um einen Stoff in die Kategorie 2 einzustufen.). Durch thermische<br />
Nachbehandlung soll es möglich sein, Restgehalte an Isophoron zu minimieren. Nach der Empfehlung XLVII des<br />
Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) „Spielzeug aus Kunststoffen und anderen Polymeren sowie aus Papier,<br />
Karton und Pappe“ sollen Restgehalte an flüchtigen Stoffen, wie Lösemittel, so weit wie möglich entfernt werden. Die<br />
„Kunststoffempfehlungen“ des BfR sind keine Rechtsnormen, sie stellen aber den derzeitigen Stand von Wissenschaft<br />
und Technik dar. Lange Zeit wird in der Kunststoffkommission über die Migration von primären aromatischen Aminen<br />
aus den Zitzengummis von Melkanlagen diskutiert. Vor allem die unterschiedliche Migrationswirkung von Milch im<br />
Vergleich zur Prüfflüssigkeit Wasser wirft ebenso Fragen auf wie die Wirkung der verwendeten Reinigungsmittel auf<br />
den Gummi. In einem im Überwachungsgebiet angesiedelten Betrieb, der Melkanlagen herstellt, wurden Proben von<br />
Zitzenschläuchen unterschiedlicher Lieferanten untersucht. Teilweise ergaben sich für primäre Amine Werte, die von<br />
der Kunststoffkommission festgelegten Höchstwerte deutlich überschritten. Einige Beanstandungen im Berichtszeit-<br />
raum betrafen Fehler bei der Kennzeichnung von Lebensmittelbedarfsgegenständen bzw. von Spielzeug. Bei Le-<br />
bensmittelbedarfsgegenständen ist gefordert, dass der Name oder die Firma sowie in jedem Fall die Anschrift oder der<br />
Sitz des Herstellers, des Verarbeiters oder eines in der Gemeinschaft niedergelassenen und für das Inverkehrbringen<br />
verantwortlichen Verkäufers anzugeben sind. Für Spielzeug sind eine Kenntlichmachung, dass das Produkt den Euro-<br />
päischen Normen entspricht (CE-Kennzeichnung), bzw. bestimmte Warnhinweise erforderlich. Großer Beliebtheit<br />
erfreuen sich nach wie vor die verschiedensten Haushaltsgegenstände aus Silikonelastomeren. Die Palette reicht von<br />
den verschiedensten Backformen über Backpinsel und Teigschaber bis hin zu Küchenhandschuhen. Gemäß der Emp-<br />
fehlung der Kunststoffkommission dürfen Silikonelastomere nicht mehr als 0,5 % flüchtige organische Bestandteile<br />
abgeben. Es werden immer wieder Produkte gefunden, die dem nicht entsprechen; in diesem Jahr war es ein Pfan-<br />
nenwender aus Silikon.<br />
���� Warengruppe 84 - Kosmetische Mittel<br />
Im Berichtszeitraum kamen 301 Proben kosmetischer Mittel zur Untersuchung, sowohl aus dem Handel als auch von<br />
<strong>Brandenburg</strong>er Herstellern. Sie präsentierten einen Querschnitt aus der Vielfalt des Angebots im Niedrig- und Mittel-<br />
preisbereich. Die Beanstandungsquote lag mit 11 % auf dem Niveau vergangener Jahre. Zwei chinesische Zahncre-<br />
mes wurden auf Grund hoher Diethylenglykol-Gehalte bei bestimmungsgemäßem als auch vorauszusehendem<br />
Gebrauch durch Kleinkinder als geeignet zur Gesundheitsschädigung i. S. von § 26 LFGB beurteilt, ebenso eine Täto-<br />
wierfarbe wegen extrem hoher Keimbelastung mit Pseudomonaden. Einen Großteil machten Beanstandungen wegen<br />
irreführender Aufmachungen und Deklarationen aus. Aussagen auf den Verpackungen und Behältnissen über die Wir-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
kung von kosmetischen Mitteln in Zusammenhang mit ausgelobten Inhaltsstoffen standen im Widerspruch zur Bewer-<br />
tung und Einschätzung der analytisch ermittelten Daten. Insbesondere die Berechtigung des wirkungsbezogenen Her-<br />
ausstellens von Coenzym Q10 und Vitamin E in Antifaltenmitteln, sowie Honig im Badezusatz und Flüssigseife Glycerin<br />
in einer Festseife wurde im Hinblick auf § 27 LFGB (Eignung zur Irreführung/Täuschung) angezweifelt und kritisch hin-<br />
terfragt. Auslobungen, teilweise in Wort und Bild, von Inhaltsstoffen (z. B. Oliven, Latschenkieferbestandteile, Proteine),<br />
deckten sich nicht mit den Angaben in den entsprechenden Inhaltsstofflisten. Zwei Zahncremes wiesen in ihren Kenn-<br />
zeichnungen auf Fluoridmengen und deren kariesprophylaktische Wirkung hin, ohne dass Fluoride analytisch auffindbar<br />
waren. In der Bestandteilsliste einer weiteren, weiß gefärbten Zahncreme stand die Angabe eines roten Farbstoffs.<br />
Nicht ordnungsgemäße Kennzeichnung i. S. der Vorgaben der Kosmetik-Verordnung (§§ 4 und 5) führten bei einer<br />
Reihe von Proben zu folgenden Beanstandungen:<br />
� fehlende bzw. nicht korrekte Hersteller-/Importeurangaben<br />
� Liste der Bestandteile fehlte, war unvollständig bzw. nicht korrekt<br />
� fehlende und nicht lesbare Chargen-Kenntlichmachung<br />
� fehlende Angaben zur Verwendungsdauer nach dem Öffnen<br />
� fremdsprachige Anwendungs- und Warnhinweise<br />
� fehlende bzw. nicht korrekte Angaben der Nennfüllmengen<br />
3.2.3 Spezielle Untersuchungsfelder<br />
3.2.3.1 Untersuchung von Lebensmitteln und Futtermitteln auf gentechnische Veränderungen<br />
In der Europäischen Union bestehen Vermarktungszulassungen für Lebensmittel- und Futtermittelprodukte, die aus<br />
der gentechnisch veränderten Sojabohne RoundupReady TM und gentechnisch veränderten Maissorten (Bt176, Bt11,<br />
T25, MON810, MON863, NK603) hergestellt werden. Seit dem 18. April 2004 ist die Verordnung (EG) Nr. 1829/2003<br />
anzuwenden, die einen 0,9% - Schwellenwert für Anteile von in der EU zugelassenen gentechnisch veränderten Or-<br />
ganismen (GVO) in Lebensmitteln und Futtermitteln festlegt. Oberhalb dieses Wertes müssen Lebens- bzw. Futtermit-<br />
tel besonders gekennzeichnet werden (z. B. „aus genetisch veränderten Sojabohnen hergestellt“). Der Schwellenwert<br />
berücksichtigt die Problematik einer zufälligen Kontamination, die beim Anbau, beim Transport oder der Verarbeitung<br />
auftreten kann und technisch unvermeidbar ist. Eine Gentechnik- Freiheit konventionell angebauter Pflanzen kann<br />
mittlerweile nicht mehr garantiert werden. Für das Inverkehrbringen nicht zugelassener GVO (z.B. LL601 Reis der<br />
Firma Bayer CropScience) sieht das EU- Recht hingegen keine Toleranzen vor. Hier sind selbst minimale Spuren in<br />
Lebensmitteln bzw. Futtermitteln nicht erlaubt.<br />
Es wurden 19 Lebensmittel auf in der EU zugelassene gentechnische Veränderungen untersucht. In allen Fällen wa-<br />
ren in den Lebensmitteln keine gentechnischen Veränderungen oder nur Spuren von weniger als 0,1% nachweisbar.<br />
Somit war keine Lebensmittelprobe aus Gründen einer fehlenden GVO-Kennzeichnung zu beanstanden. Deutlich<br />
anders stellt sich die Situation für den Futtermittelsektor dar. Viele (Misch-) Futtermittel enthalten inzwischen gentech-<br />
nisch veränderte Pflanzenbestandteile und sind auch dementsprechend deklariert. Dabei hat insbesondere gentech-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
47
48<br />
nisch verändertes Soja eine große Bedeutung. Neben gv-Soja kommt auch immer häufiger gentechnisch veränderter<br />
Mais in Futtermitteln zum Einsatz. Im Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung wurden insgesamt 38 Futtermit-<br />
tel auf das Vorhandensein von GVO geprüft. Dabei wurden auch gekennzeichnete Futtermittel berücksichtigt, um<br />
einerseits die vorsorgliche Kennzeichnung und andererseits die Anwesenheit von in der EU nicht zugelassenen gen-<br />
technisch veränderten Pflanzen wie z. B. der gv-Maislinie Bt10 zu überprüfen. In sojahaltigen Futtermitteln wurde in 16<br />
Fällen gentechnisch verändertes Soja bis zu einem Gehalt von > 90% nachgewiesen. Ein maishaltiges Futtermittel<br />
enthielt Spuren der gv-Maislinie MON810. Der Gehalt lag allerdings deutlich unter 0,9%. Alle Futtermittel in denen<br />
gentechnisch veränderte Pflanzenbestandteile nachgewiesen werden konnten waren korrekt deklariert und somit nicht<br />
zu beanstanden.<br />
3.2.3.2 Nitratgehalte in ungewaschenen und gewaschenen Salat- und Gemüseproben<br />
Am 09.01.<strong>2007</strong> trat die neue EG-Verordnung Nr. 1882/2006 in Kraft. Diese Verordnung legt die Probenahmeverfahren<br />
und Analysemethoden für die amtliche Kontrolle des Nitratgehaltes von bestimmten Lebensmitteln fest. Als eine we-<br />
sentliche Neuerung wird der Nitratgehalt ab diesem Zeitpunkt (Gültigkeit der Verordnung: 01.03.<strong>2007</strong>) in der ungewa-<br />
schenen Probe bestimmt. Diese Änderung wurde im Jahre 2006 bei der Überarbeitung und Aktualisierung des Monito-<br />
ring-Handbuches für das Jahr <strong>2007</strong> noch nicht berücksichtigt. Auf Empfehlung des Bundesinstitutes für Verbraucher-<br />
schutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in <strong>Berlin</strong> untersuchte das <strong>Landeslabor</strong> ein Jahr lang die Nitratgehalte der<br />
gezogenen Salatproben sowie weiterer ausgewählter Gemüseproben, wie z. B. Chicoree und Rucola, ungewaschen<br />
und gewaschen. In den Abbildungen 3-3 und 3-4 sind die Nitratgehalte der relativ umfangreich untersuchten Gruppen<br />
der Kopfsalate und der Römischen Salate – jeweils gewaschen und ungewaschen – gegenüber gestellt.<br />
Nitratgehalt [mg/kg FS]<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Probe<br />
ungewaschen gewaschen<br />
Abbildung 3-3: Nitratgehalte in gewaschenen und ungewaschenen Kopfsalaten<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Nitratgehalt [mg/kg FS]<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Probe<br />
ungewaschen gewaschen<br />
Abbildung 3-4: Nitratgehalte in gewaschenen und ungewaschenen Römischen Salaten<br />
Tabelle 3-15: Nitratgehalte weiterer Salat- u. Gemüsearten, geordnet nach steigenden Gehalten [mg/kg FS]<br />
Probe ungewaschen gewaschen Probe ungewaschen gewaschen<br />
EISBERGSALAT FELDSALAT<br />
1 344 274 1 1 994 1 741<br />
2 661 772 CHICOREE<br />
3 780 631 1 176 145<br />
4 880 511 LOLLO BIANCO<br />
5 903 910 1 1 909 1 710<br />
6 1 252 1 256 RUCOLA<br />
7 1 322 988 1 4 395 3 611<br />
Bis auf wenige Ausnahmen liegt der ermittelte Nitratgehalt der gewaschenen Proben unter den Ergebnissen der un-<br />
gewaschenen Proben. Ob dieser Unterschied signifikant ist, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschließend<br />
beantwortet werden. Bei den im Jahre <strong>2007</strong> untersuchten Proben wurde keine Überschreitung des Nitrat-<br />
Höchstgehaltes festgestellt.<br />
Tabelle 3-16: Übersicht und Bewertung der untersuchten Salatproben auf Nitrat-Gehalt<br />
Matrix<br />
Proben-<br />
anzahl<br />
ungewaschen<br />
[mg/kg FS]<br />
gewaschen<br />
[mg/kg FS]<br />
Höchstgehalte<br />
nach VO (EG)<br />
Nr. 1881/2006<br />
Median Maximum Median Maximum [mg/kg]<br />
Kopfsalat 17 1 670 2 623 1 584 2 530<br />
4 000-4 500 1)<br />
2 500-3 500 2)<br />
Römischer<br />
Salat<br />
10 1 116 1 906 888 1 364<br />
4 000-4 500 1)<br />
2 500-3 500 2)<br />
Eisbergsalat 7 880 1 322 511 1 256 2 000-2 500<br />
1. Wert: Freiland; 2. Wert: unter Glas/Folie<br />
1) Ernte vom 1. Oktober bis 31. März<br />
2) Ernte vom 1. April bis 30. September<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
49
50<br />
Die insgesamt auf den Nitratgehalt untersuchten Proben und eine Übersicht über die Ergebnisse sind in Tabelle 3-17<br />
enthalten. Es wurden keine Höchstmengenüberschreitungen festgestellt, die höchsten Werte mit 4 395 und 4 415<br />
mg/kg traten in Rucola auf.<br />
Tabelle 3-17: Nitrat in Gemüse und –erzeugnissen, insgesamt<br />
ZEBS-Code Erzeugnis<br />
Anzahl der<br />
untersuchten<br />
Proben<br />
niedrigster Wert<br />
[ mg/kg ]<br />
höchster Wert<br />
[ mg/kg ]<br />
25 01 01 Kopfsalat 20 401 3 725<br />
25 01 02 Feldsalat 2 1 741 3 007<br />
25 01 14 Spinat<br />
25 01 22 Porree<br />
25 01 26 Eisbergsalat 12 274 1 322<br />
25 01 00 sonstige Blattgemüse 24 74 4 415<br />
26 02 04 Spinat (Tiefkühlkost) 5 281 955<br />
25 02 05 Spargel<br />
26 26 00 Gemüsesäfte<br />
26 00 00 sonstige Gemüseerzeugnisse<br />
48 00 00 Säuglingsnahrung 19 7 120<br />
Gesamt: 82<br />
3.2.3.3 Mykotoxine<br />
Im Berichtsjahr wurden insgesamt mehr als 400 Proben aus unterschiedlichen Warengruppen auf ihren Gehalt an<br />
Mykotoxinen untersucht. In die Untersuchungen waren neben Getreide und Getreiderzeugnissen vor allem Kaffee,<br />
Kakao, Trockenobst, Wein und Kindernahrung einbezogen. Bei Haselnüssen wurden Einfuhruntersuchungen auf<br />
Aflatoxine durchgeführt. Zu Höchstmengenüberschreitungen bzw. Beanstandungen wird auf die Ausführungen unter<br />
Punkt 3.2.2 – Beanstandungsgründe in den Warengruppen – verwiesen.<br />
Tabelle 3-18: Untersuchungen auf Mykotoxine<br />
Mykotoxin Untersuchte Lebensmittel<br />
Aflatoxine<br />
Getreide, Getreideerzeugnisse, Teigwaren, Schalenobst,<br />
Gewürze<br />
Anzahl der untersuchten<br />
Lebensmittelproben<br />
Aflatoxin M1 Kindernahrung 14<br />
Ochratoxin A<br />
Getreide, Getreideerzeugnisse, Backwaren, Kaffee, Kakao,<br />
Traubensaft, Trockenobst, Wein<br />
226<br />
Deoxynivalenol Getreide, Getreideerzeugnisse, Backwaren 200<br />
Zearalenon Getreide, Getreideerzeugnisse, Backwaren 160<br />
Patulin Kindernahrung, Apfelsaft, Obstzubereitungen u. ä. 58<br />
175 **)<br />
Gesamtzahl der Proben 413 *) **)<br />
*) teilweise mehrere Toxine in einer Probe bestimmt<br />
**) einschließlich Dreifachbestimmungen bei Einfuhruntersuchungen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.2.3.4 Toxische Elemente<br />
Im Berichtsjahr wurden bei Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, Kosmetika und toxikologischen Verdachtsproben<br />
insgesamt 3 544 Untersuchungen auf Elemente durchgeführt. Der Schwerpunkt lag vor allem im Lebensmittelbereich<br />
beim Obst und Gemüse, gefolgt von Lebensmitteln tierischer Herkunft. Weiterhin wurden auch 69 Bedarfgegenstände<br />
und Kosmetika auf Elemente untersucht.<br />
Bei den toxisch relevanten Elementen wurden 838 Proben auf Blei, 828 auf Cadmium, 193 auf Quecksilber, 86 auf<br />
Arsen und 32 auf Thallium geprüft. Eine zusammenfassende Übersicht enthält Tabelle A-11 (Tabellenanhang).<br />
Bei tierischen Lebensmitteln, speziell bei Fischen, wurden in Einzelfällen deutliche Überschreitungen der zulässigen<br />
Höchstmengen festgestellt. Vier Proben geräucherter Fisch (Butterfisch, Buttermakrele und Wels) wurden wegen<br />
überhöhter Quecksilbergehalte beanstandet. Die zulässigen Höchstmengen von 0,5 mg/kg, bzw. 1,0 mg/kg für spe-<br />
zielle Fischarten wurden dabei überschritten. In einer Probe Thunfisch in Öl wurde ein erhöhter Bleigehalt festgestellt.<br />
3.2.3.5 Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln<br />
Im Berichtszeitraum wurden 822 Proben pflanzlicher Herkunft und 234 Proben tierischer Herkunft (einschließlich der<br />
Proben des Nationalen Rückstandskontrollplanes) auf Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämp-<br />
fungsmitteln untersucht. Pflanzliche Proben wurden dabei auf die Anwesenheit von mehr als 500 Wirkstoffen, Metabo-<br />
lite oder Abbauprodukte geprüft. Insgesamt wurden in den pflanzlichen Materialien 140 verschiedene Pflanzen-<br />
schutzmittel festgestellt. Obwohl die Probenzahlen über das Jahr relativ gleichmäßig verteilt waren, ging die Bean-<br />
standungsquote zum Jahresende leicht zurück. Dies ist auf unterschiedliche Probenarten zurückzuführen, die in den<br />
einzelnen Quartalen vorrangig untersucht wurden. Während zu Jahresanfang mehr ausländische Proben untersucht<br />
wurden, erhöhte sich nach Jahresmitte der Anteil einheimischer Produkte, die wenig oder nicht kontaminiert waren.<br />
Tabelle 3-19 und Abbildung 3-5 geben einen Überblick über die Verteilung der Proben, die Anzahl der Proben mit<br />
Rückständen sowie die Zahl der Höchstmengenüberschreitungen (HMÜ) – unterteilt nach HMÜ mit und ohne Bean-<br />
standungen – pro Quartal.<br />
Tabelle 3-19: Untersuchung auf PSM-Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln (Jahresüberblick)<br />
Anzahl Proben<br />
insgesamt<br />
Anzahl Proben<br />
mit Rückständen<br />
Anzahl HMÜ<br />
ohne Beanstandung<br />
Anzahl HMÜ<br />
mit Beanstandung<br />
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal <strong>2007</strong> (Gesamt)<br />
201 205 249 167 822<br />
156 126 119 104 505<br />
16 8 7 1 32 = [3,9 %]<br />
9 3 5 2 19 = [2,3 %]<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
51
52<br />
Pflanzenschutzmitteluntersuchungen an pflanzlichen<br />
Lebensmitteln <strong>2007</strong><br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Anzahl gesamt<br />
0<br />
Anzahl mit<br />
HMÜ ohne Beanstandung<br />
HMÜ mit Beanstandung<br />
1. Quartal <strong>2007</strong><br />
2. Quartal <strong>2007</strong><br />
3. Quartal <strong>2007</strong><br />
4. Quartal <strong>2007</strong><br />
Abbildung 3-5: Pflanzenschutzmitteluntersuchungen an pflanzlichen Lebensmitteln <strong>2007</strong><br />
Von 822 untersuchten pflanzlichen Lebensmittelproben wiesen 19 Proben (2,3 %) Höchstmengenüberschreitungen<br />
auf, die zu einer Beanstandung nach Rückstandshöchstmengenvorordnung oder Zusatzstoff-Zulassungsverordnung<br />
(bezüglich Biphenyl) führten. Eine große Anzahl von Wirkstoffen (7 und mehr) wurde bei Aprikosen aus Griechenland,<br />
Paprika aus der Türkei oder Spanien, Tafeltrauben aus der Türkei, Tee sowie Tomaten aus Spanien, aber auch aus<br />
<strong>Brandenburg</strong> festgestellt. „Spitzenreiter“ war eine Probe Paprika-Mix aus der Türkei mit Rückständen von 12 verschie-<br />
denen Pflanzenschutzmitteln (Acetamiprid, Azoxystrobin, Carbendazim, Cyprodinil, Diethofencarb, Etridiazol, Imidac-<br />
loprid, Iprodion, Kresoxim-methyl, Oxamyl, Penconazol, Procymidon, Pyraclostrobin, Triadimenol). Abbildung 3-6 gibt<br />
einen Überblick über die geographische Herkunft der Untersuchungsproben. Die Proben stammten aus 32 Ländern<br />
von Ägypten bis Vietnam. Die größten Kontingente stellten - neben <strong>Brandenburg</strong> und Deutschland - Spanien und<br />
Italien.<br />
Am meisten beprobt wurden Tomaten (75 Proben) und Erdbeeren (72). Kartoffeln (65), Südfrüchte (50), Äpfel (49),<br />
Paprika (46), Trauben (42) und Blattsalate (40) stellten weitere Untersuchungsschwerpunkte dar. Die Häufigkeit der<br />
nachgewiesenen PSM-Wirkstoffe war sehr unterschiedlich. Während Cyprodinil, Fenhexamid, Boscalid und Azo-<br />
xystrobin in mehr als 50 Proben nachgewiesen wurden, gelang der Nachweis bekannter Insektizide, wie Azinphos-<br />
ethyl, Isophenphos-methyl oder Chlorfenvinphos nur ein Mal. Auch Pyrethroide, wie Lambda-Cahalothrin, Permethrin<br />
oder Cyfluthrin wurden nur sehr selten gefunden. Eine Übersicht über die untersuchten pflanzlichen Lebensmittelpro-<br />
ben im Untersuchungszeitraum gibt Abbildung 3-7.<br />
Einen Gesamtüberblick über die <strong>2007</strong> festgestellten Höchstmengenüberschreitungen bei Pflanzenschutz- und Schäd-<br />
lingsbekämpfungsmitteln gibt Tabelle A-12 (Tabellenanhang).<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Spanien<br />
Ungarn<br />
Türkei<br />
Südafrika<br />
Polen<br />
Neuseeland<br />
Chile<br />
Brasilien<br />
Niederlande<br />
Marokko<br />
Herkunft der PSM-Proben <strong>2007</strong><br />
Italien<br />
Israel<br />
Argentinien<br />
Abbildung 3-6: Geographische Herkunft der PSM-Proben <strong>2007</strong><br />
Pflaume<br />
Gurke<br />
Säfte<br />
Getreide, -<br />
produkte<br />
Sonst. Beeren<br />
Sonstige Länder<br />
Griechenland<br />
Abbildung 3-7: Probenspektrum PSM <strong>2007</strong><br />
Deutschland<br />
Probenspektrum PSM <strong>2007</strong><br />
Sonst.<br />
Tomate<br />
Blattsalate<br />
Pilze<br />
Tee Apfel<br />
Südfrüchte<br />
<strong>Brandenburg</strong><br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Birne<br />
Erdbeere<br />
Kartoffeln<br />
Paprika<br />
Spargel<br />
Kirschen<br />
Tafeltrauben<br />
53
54<br />
3.2.3.6 Biogene Amine<br />
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 297 Proben von Fischen, Fischerzeugnissen, Fischsalaten und anderen Le-<br />
bensmitteln auf ihren Gehalt an biogenen Aminen als Indikator für Verderbnis untersucht.<br />
3.2.3.7 Bestrahlte Lebensmittel<br />
Entsprechend der Richtlinien der EU 1999/2/EG und 1999/3/EG und ihrer Umsetzung in das deutsche Recht<br />
(LMBestrV - § 7 Abs. 3 Nr. 2) ist eine Behandlung von Lebensmitteln mit ionisierenden Strahlen nur sehr einge-<br />
schränkt möglich. Auf der Grundlage dieser Regelungen dürfen Gewürze mit ionisierenden Strahlen behandelt wer-<br />
den. Die durchschnittlich aufgenommene Gesamtdosis in den Gewürzen ist auf 10 kGy begrenzt. Darüber hinaus<br />
müssen alle strahlenbehandelten Bestandteile eines Lebensmittels als „bestrahlt“ gekennzeichnet werden.<br />
Im Berichtszeitraum wurden 21 Proben (15 Gewürze, Kräuter bzw. Würzmittel, vier Suppen und zwei Nahrungsergän-<br />
zungsmittel) mittels Thermolumineszenz-Messungen auf eine mögliche Bestrahlung untersucht. Bei den vier Suppen-<br />
proben war die Bestrahlung nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet, bei einem Nahrungsergänzungsmittel war die<br />
Zulässigkeit der Bestrahlung unklar.<br />
3.2.3.8 PCDD/PCDF und PCB<br />
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 278 Proben von Lebensmitteln und Futtermitteln auf den Gehalt von Dioxinen<br />
und dioxinähnlichen PCB untersucht. Hinsichtlich der untersuchten Matrices überwiegen dabei die Futtermittel.<br />
Tabelle 3-20: Untersuchungen auf Dioxine und dioxinähnliche PCB<br />
Probenart<br />
Probenzahl<br />
Dioxine + PCB<br />
Höchstmengen-<br />
überschreitungen<br />
Milch und Milchprodukte 3<br />
Eier 8 1<br />
Fleisch 11 2<br />
Fisch/Fischerzeugnisse 30 12<br />
Sonstige Proben 8<br />
Futtermittel (gesamt) 156 5<br />
NRKP-Proben (Eier) 9<br />
Dienstleistungen für andere Bundesländer 53<br />
Gesamt 278 16<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.3 Mikrobiologische Untersuchungen von Lebensmittel<br />
3.3.1 Mikrobiologische Untersuchungen von Hygienekontrollproben<br />
Abstrichkontrollen mittels Tupfern erfolgten durch die Überwachungsämter der Landkreise zum Nachweis bestimmter<br />
Keimgruppen, oft bei Verbraucherbeschwerden und Umgebungsuntersuchungen im vermuteten Zusammenhang mit<br />
alimentär bedingten Erkrankungen (insbesondere Salmonellosen) oder zur Ermittlung des Reinigungs- und Desinfekti-<br />
onseffektes in Lebensmittelunternehmen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum bei 215 Kontrollen 1 354 Gegens-<br />
tände beprobt. Sämtliche Tupfer waren frei von Salmonellen. Bei den Probenzahlen ist ein leichter Rückgang im Ver-<br />
gleich zum Jahr 2006 zu verzeichnen.<br />
Abklatschkontrollen mittels Kontaktspangen und RODAC-Platten, von den Überwachungsämtern zur Optimierung der<br />
Überprüfung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen eingesetzt, wurden nach dem im Land <strong>Brandenburg</strong><br />
einheitlichen Bewertungsschema untersucht: Für jeden Gegenstand wurden der aerober Gesamtkeimgehalt (max. 10<br />
KbE/cm 2 ) und die Kontamination mit coliformen Keimen (max. 0,2 KbE/cm 2 ), selten auch Hefen und Schimmelpilze<br />
bestimmt. Die Ergebnisse wurden den Kategorien insgesamt zufriedenstellend, partiell zufriedenstellend und insge-<br />
samt unzureichend zugeordnet. Im Berichtszeitraum wurden bei 144 Kontrollen insgesamt 1 474 Gegenstände be-<br />
probt, was einer gleichbleibenden Probenzahl entspricht. Hervorzuheben ist der überwiegend gute Hygienestatus bei<br />
den geprüften Einrichtungen.<br />
Tabelle 3-21: Hygienestatus, mittels Abklatschtechnik ermittelt<br />
Anzahl Kategorien<br />
Einrichtung Kontrollen A B C<br />
Fleischereien, Fleischverarbeitung<br />
und Fleischhandel<br />
n n % n % n %<br />
38 29 76,3 2 5,3 7 18,4<br />
Küchen zur Gemeinschaftsverpflegung 26 24 92,3 1 3,8 1 3,8<br />
Gaststätten, Imbiss 37 26 70,3 3 8,1 8 21,6<br />
Bäckereien, Konditoreien 38 20 52,6 5 13,2 13 34,2<br />
Sonstige 5 3 60,0 1 20,0 1 20,0<br />
Gesamt 144 102 70,8 12 8,3 30 20,8<br />
Kategorien: A = insgesamt zufriedenstellend<br />
B = partiell zufriedenstellend<br />
C = insgesamt unzureichend<br />
3.3.2 Salmonella-Nachweise aus Lebensmitteln<br />
Im Berichtszeitraum wurden aus 5 160 untersuchten Lebensmitteln tierischer Herkunft (Milch, Milcherzeugnisse und<br />
Speiseeis, Fleisch, Fisch, Eier und deren Erzeugnisse) 52 Salmonella-Nachweise erbracht (1,0 % der untersuchten<br />
Proben), die 20 Serovaren zugeordnet werden konnten. Am häufigsten wurden Salmonellen bei Fleisch- und Flei-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
55
56<br />
scherzeugnissen, gefolgt von Geflügel- und Geflügelfleischerzeugnissen nachgewiesen. Die dominierende Serovar<br />
bei Erzeugnissen aus Rind- und Schweinefleisch war Salmonella Typhimurium. Bei Eiern/Eiprodukten erfolgte in einer<br />
Probe ein Nachweis von Salmonella Enteritidis sowie in je einer Probe ein Nachweis von Salmonella London und<br />
Salmonella Typhimurium. Im Rahmen eines Erkrankungsgeschehens wurde in drei Fleischerzeugnissen und einem<br />
Eierzeugnis Salmonella Typhimurium nachgewiesen. Bei den untersuchten Feinkostsalaten bzw. Salatsoßen ergab<br />
sich in drei Fällen ein positiver Befund (Salmonella London bzw. Enteritidis). Bei sonstigen Lebensmitteln pflanzlichen<br />
Ursprungs fiel die Nachweisquote gering aus. Dennoch gelangen bei der Untersuchung zwei Nachweise und zwar in<br />
einem Rest Schokotorte aus einem Privathaushalt und bei Trockenpilzen. Eine Übersicht über die Anzahl der Salmo-<br />
nellennachweise in Lebensmitteln gibt Tabelle 3-22, Die Zuordnung der nachgewiesenen Salmonellen-Serovare zu<br />
den einzelnen Produktgruppen ist aus Tabelle A-13 (Tabellenanhang) ersichtlich.<br />
Tabelle 3-22: Auf Salmonellen untersuchte Lebensmittel und positive Nachweise<br />
Warengruppen<br />
Fleisch, Fleischprodukte<br />
(ohne Geflügel), Wurstwaren<br />
Geflügel und -produkte<br />
Eier und Eiprodukte<br />
Feinkostsalate, Mayonaisen,<br />
Soßen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
FeineBackwaren<br />
Fische, Meerestiere und<br />
ihre Produkte<br />
Milch und Milchrodukte,<br />
Speiseeis<br />
Untersuchungszahl 1 332 166 245 484 437 273 1 045 493 685 5 160<br />
Salmonellenfunde<br />
Gesamtzahl 30 13 3 3 1 1 1 52<br />
% zur Untersuchungszahl 2,2 7,8 1,2 0,6 0,2 0,4 0,15 1,0<br />
davon S. Typhimurium<br />
Gesamtzahl 16 1 17<br />
% zu Salmonellenfunden 53,3 33,3 32,7<br />
davon S. Enteritidis<br />
Gesamtzahl 1 2 1 4<br />
% zu Salmonellenfunden 33,3 66,7 100 7,7<br />
sonstige Salmonellen<br />
Gesamtzahl 14 13 1 1 1 1 31<br />
% zu Salmonellenfunden 46,7 100 33,3 33,3 100 100 59,6<br />
3.3.3 Untersuchungen bei Erkrankungsfällen<br />
Im Jahre <strong>2007</strong> gelangten auf Grund von Erkrankungsfällen 183 Proben, insbesondere aus der Gemeinschaftsverpfle-<br />
gung wie Kindertagesstätten, Schulen, Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Gaststätten, Imbissen, Kantinen<br />
und Küchen sowie aus dem Einzelhandel zur Untersuchung. Nachfolgend werden einige beispielhafte Fälle aufge-<br />
führt:<br />
Fertiggerichte<br />
übrige Lebensmittel<br />
Lebensmittel, insgesamt
Zu einem Erkrankungsgeschehen mit 5 Personen kam es nach dem Verzehr von Lebensmitteln, die von einem Party-<br />
service ausgeliefert worden sind. Bei den Erkrankten, die sich in ärztliche Behandlung begaben, wurde Salmonella<br />
Typhimurium diagnostiziert. In den angeschuldigten und zur Untersuchung eingesandten Lebensmittelproben Hacke-<br />
peter, rohe Schweinefleischabschnitte (zur Herstellung von Hackepeter), Hackepeterigel und gefüllte Hühnereier ver-<br />
liefen die Salmonellennachweise in jeweils 25 g positiv. Es wurde stets die Serovar Salmonella Typhimurium festge-<br />
stellt.<br />
Nach einer Familienfeier kam es zu Erkrankungen. In den überbrachten Proben Majonäse und Salatdressing wurde<br />
Salmonella Enteritidis gefunden.<br />
Nach dem Verzehr von Wildgulasch mit Waldpilzen in einem Waldgasthof kam es bei mehreren Personen zu Unver-<br />
träglichkeitsreaktionen. Die eingesandte Verdachtsprobe Gulasch enthielt Staphylokokken-Enterotoxin (SET) vom Typ<br />
A. Ein Zusammenhang zu den Erkrankungen konnte nicht ausgeschlossen werden.<br />
Aus einer Klinik wurden 5 Proben verschiedener Lebensmittel entnommen. In Salzkartoffeln, Brokkolieintopf und<br />
Krautsalat wurde Staphylokokken-Enterotoxin Typ C gefunden. Auch hier war ein Zusammenhang mit den Erkrankun-<br />
gen nicht auszuschließen.<br />
Als Beschwerdeprobe wurde eine Thunfischpizza eingesandt. Nach dem Genuss waren Symptome, wie hoher Blut-<br />
druck, rote Flecke, Herzrasen und eingeschränktes Sehvermögen aufgetreten. Die Probe wurde als gesundheits-<br />
schädlich beurteilt, da 1,4 g/kg Histamin nachweisbar waren<br />
3.4 Projekte und Programme<br />
3.4.1 Bundesweites Lebensmittelmonitoring<br />
Das Lebensmittel-Monitoring wird seit 1995 auf der Grundlage geltender lebensmittelrechtlicher Bestimmungen durch-<br />
geführt. Hierbei werden nach einem von Bund und Ländern abgestimmtem Programm Lebensmittel auf festgelegte<br />
Parameter hinsichtlich gesundheitlich unerwünschter Stoffe wie Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle und andere<br />
Kontaminanten geprüft. Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Gefährdungspotentialen durch diese Stoffe und die<br />
Sammlung aussagekräftiger Daten zur repräsentativen Beschreibung des Vorkommens von unerwünschten Stoffen in<br />
Lebensmitteln. In den Vorgaben zu einem Warenkorb-Monitoring und zu verschiedenen Projekten werden die Art des<br />
zu untersuchenden Lebensmittels, die Verteilung der Probenzahlen auf die einzelnen Länder sowie das Stoffspektrum<br />
der Untersuchungen festgelegt. Das Land <strong>Brandenburg</strong> beteiligte sich außerdem an folgenden Programmen des Pro-<br />
jekt-Monitoring:<br />
� Projekt 3: Ochratoxin A in geröstetem Kaffee<br />
� Projekt 5: Dioxine und dioxinähnliche PCB in Wildschwein, Milch, Eiern, Aal und Fischölkapseln<br />
� Projekt 6: Kupfer in ökologisch erzeugten Äpfeln und Kartoffeln<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
57
58<br />
Tabelle 3-23: Übersicht über das Warenkorb-Monitoring; Anteil Bundesland <strong>Brandenburg</strong><br />
Lebensmittel<br />
Proben<br />
Soll<br />
Proben<br />
untersucht<br />
Parameter Beanstandungen<br />
Roggenkörner 10 10<br />
Elemente (Pb, Cd, Hg, Se, As, Zn, Cu, Tl)<br />
Mykotoxine (OTA, ZEA, DON)<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
keine<br />
Römischer Salat 10 11 Nitrat<br />
Elemente (Pb, Cd, Se, As, Zn, Cu)<br />
keine<br />
Tomaten 10 10 Pflanzenschutzmittel keine<br />
Erdbeeren 20 21 Pflanzenschutzmittel keine<br />
Apfel 10 10<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
Elemente (Pb, Cd, Se, As, Zn, Cu)<br />
keine<br />
Zucht-Champignon 10 10<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
Elemente (Pb, Cd, Hg, Se, As, Zn, Cu, Tl)<br />
keine<br />
Austernseitling 10 10<br />
Pflanzenschutzmittel<br />
Elemente (Pb, Cd, Hg, Se, As, Zn, Cu)<br />
keine<br />
Gesamt 80 82<br />
Tabelle 3-24: Übersicht über das Projekt-Monitoring; Anteil Bundesland <strong>Brandenburg</strong><br />
Lebensmittel<br />
Proben<br />
Soll<br />
Proben<br />
untersucht<br />
Parameter Beanstandungen<br />
Kaffee<br />
Wildschwein, Milch,<br />
20 20 Ochratoxin A (OTA) keine<br />
Eier, Aal,<br />
Fischölkapseln<br />
35 22 Dioxine und dioxinähnliche PCB 4 x Aal<br />
Kartoffeln, Apfel 20 20 Kupfer keine<br />
Gesamt 75 62<br />
3.4.2 Nationaler Rückstandskontrollplan<br />
Der Nationale Rückstandskontrollplan (NRKP) dient der Überwachung von lebenden und geschlachteten Tieren sowie<br />
von Roherzeugnissen tierischer Herkunft bezüglich des Vorhandenseins an Rückständen und Kontaminanten von<br />
gesundheitlich unerwünschten Stoffen in verschiedenen Produktionsstufen der Lebensmittelkette und richtet sich<br />
dabei in erster Linie auf folgende Schwerpunkte aus:<br />
� Kontrolle des Anwendungsverbotes von pharmakologisch wirksamen Stoffen<br />
� Überwachung des vorschriftsmäßigen Einsatzes von zugelassenen Tierarzneimitteln<br />
� Monitoring zur Belastung mit Umweltkontaminanten<br />
Der NRKP als Ausführung des unmittelbar geltenden EU-Rechts ergibt sich aus der Umsetzung des EU-Hygiene-<br />
paketes, insbesondere der VO (EG) Nr. 882/2004 (Kontrollverordnung). Die speziellen EU-Rechtsvorschriften umfas-<br />
sen insbesondere die RL 96/23/EG vom 23.05.1996 über Kontrollmaßnahmen hinsichtlich bestimmter Stoffe und ihrer<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Rückstände in lebenden Tieren und tierischen Erzeugnissen, die RL 96/22 vom 29.04.1996 über das Verbot der Ver-<br />
wendung bestimmter Stoffe mit hormoneller bzw. thyreostatischer Wirkung und von ß-Agonisten in der tierischen Er-<br />
zeugung, die Entscheidung der Kommission vom 27.10.1997 über Umfang und Häufigkeit der in der RL 96/23/EG<br />
vorgesehenen Probenahmen zum Zweck der Untersuchung in Bezug auf bestimmte Stoffe und ihre Rückstände in<br />
bestimmten tierischen Erzeugnissen und die VO(EWG) Nr. 2377/90 vom 26.06.1990 zur Schaffung eines Gemein-<br />
schaftsverfahrens für die Festlegung von Höchstmengen für Tierarzneimittelrückstände in Nahrungsmitteln tierischen<br />
Ursprungs. National ist der NRKP im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch sowie in der Tierischen Lebensmittel-<br />
Hygieneverordnung und in der tierischen Lebensmittel-Überwachungsverordnung verankert. Der NRKP dient gleich-<br />
zeitig der Kontrolle zur Einhaltung der nationalen tierarzneimittelrechtlichen Vorschriften.<br />
Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 9 735 Rückstandsuntersuchungen, davon 8 261Untersuchungen auf Hemm-<br />
stoffe, an Proben von lebenden Tieren, Schlachttierkörpern sowie Tiererzeugnissen durchgeführt, wobei die analyti-<br />
schen Detektionsverfahren GC- MS, LC-MS/MS, UPLC-MS/MS,HPLC, RIA, ELISA und AAS zum Einsatz gelangten.<br />
Bei 1 955 Rückstandsuntersuchungen wurden insgesamt 3 positive Rückstandsbefunde ermittelt. Dies entspricht<br />
einem Prozentsatz von 0,2 % positiver Rückstandsbefunde bei den eingesandten amtlichen NRKP-Proben. Dieser<br />
Anteil liegt innerhalb des Durchschnittswertes für Gesamtdeutschland. Die ermittelten 3 positiven Rückstandbefunde<br />
beinhalten die nachfolgenden Schwerpunkte:<br />
� Nachweis von synthetischen Androgenen (ß-Boldenon) bei einer Mastkuh in einem Landkreis. Im Rah-<br />
men von Planprobenuntersuchungen wurde bei einem Tier ß-Boldenon (2,4 µg/l Urin) festgestellt. Dieses Ergebnis<br />
wurde vom Nationalen Referenzlabor im BVL bestätigt. In Verfolgsuntersuchungen und Vor-Ort-Überprüfungen im<br />
Herkunftsbetrieb war der illegale Einsatz von ß-Boldenon nicht nachweisbar. Die mögliche Eintragsquelle konnte nicht<br />
ermittelt werden. Eine endogene Ursache im Zusammenhang mit Trächtigkeit des Tieres wurde vermutet.<br />
� Nachweis von Dioxinen und dioxinähnlichen PCB in Eiern eines Hühnerbestandes in einem Landkreis.<br />
Planprobenuntersuchungen in einem Kleinstbestand erbrachten einen Summenwert in Höhe von 8,9 ng/kg und zeig-<br />
ten damit eine Überschreitung der Höchstmenge an. Die Verfolgsuntersuchung wies keinen zu beanstandenden Be-<br />
fund mehr auf.<br />
� Nachweis von Lasalocid in Eiern eines Hühnerbestandes in einem Landkreis. Planprobenuntersuchun-<br />
gen in einem Kleinstbestand erbrachten den Nachweis des Restgehaltes an Lasalocid in Höhe von 3,67 µg/kg. Nach<br />
nationalem Recht ist bei Legehennen der Einsatz von Lasalocid als Futtermittelzusatzstoff verboten. Als Ursache<br />
wurde eine Wirkstoffverschleppung von Mastfuttermitteln in den Legebereich ermittelt.<br />
Eine detaillierte Übersicht über die Untersuchungen zum Nationalen Rückstandskontrollplan enthält der Tabellenan-<br />
hang, Tabellen A-14 bis A-19.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
59
60<br />
3.4.3 Dioxin- / PCB-Monitoring<br />
Ziel des Projektes (siehe auch Abschnitt 3.4.1 - Bundesweites Lebensmittelmonitoring, Projekt 5) war es, in Umset-<br />
zung der Empfehlung der Kommission 2006/794/EG Fisch, Fleisch, Milch und Eier zu untersuchen, die aus einheimi-<br />
schen Regionen stammen. Zusätzlich wurden Nahrungsergänzungsmittel (Lachsöl in Kapseln) in das Projekt aufge-<br />
nommen. Ein besonderes Augenmerk lag auf Untersuchungen von Wildschweinproben. Gesetzliche Vorgaben zu<br />
Wildschwein existieren nicht, lediglich für Schweinefleisch gibt es entsprechende Grenzwerte von 1,0 ng<br />
TE(PCDD/F)/kg Fett bzw. 1,5 ng TE (PCB+PCDD/F)/kg Fett (Verordnung (EG) Nr. 1881/2006). Die Dioxin- und PCB-<br />
Gehalte der insgesamt gezogenen 11 Wildschweinproben lagen alle im Bereich der Höchstwerte für Schweinefleisch,<br />
unter Berücksichtigung der Messunsicherheit hätten drei Beanstandungen ausgesprochen werden müssen. Allerdings<br />
ist eine Gleichsetzung von Wildschwein mit Schwein weder vorgesehen noch sinnvoll. Bei einem Vergleich mit den<br />
anderen in der EU-Verordnung vorgesehen Fleischerzeugnissen (Rind, Schaf sowie Geflügel) wären keine Höchst-<br />
werte überschritten gewesen.<br />
Bei den Nahrungsergänzungsmitteln zeigten sich keine Auffälligkeiten – die Werte aller gezogenen Proben lagen<br />
unterhalb der Höchstwerte für Öle von Meerestieren. (2,0 ng TE(PCDD/F)/kg Fett bzw. 10,0 ng TE (PCB+PCDD/F)/kg<br />
Fett).<br />
Von insgesamt 19 gezogenen Proben Flussaal aus <strong>Brandenburg</strong>er Gewässern (davon 14 Verfolgsproben) waren bei<br />
10 Proben die zulässigen Höchstgehalte (4,0 ng TE(PCDD/F)/kg bzw. 12 ng TE (PCB+PCDD/F)/kg) an Dioxinen und<br />
PCB deutlich überschritten, wobei die Dioxinwerte unter dem entsprechenden Höchstwert lagen, lediglich die Gehalte<br />
an dioxinähnlichen PCB führten zur Überschreitung der Grenzwerte. Die Untersuchungsergebnisse wurden im Rah-<br />
men der amtlichen Überwachung ausgewertet und waren Anlass zu weiteren Probenahmen im Jahr 2008. Es ist vor-<br />
gesehen, im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsprogramms 2009 weitergehende Untersuchungen auch in<br />
anderen Bundesländern zu veranlassen.<br />
3.4.4 Bundesweite Überwachungsprogramme<br />
Die jeweils geplanten Probenzahlen konnten bei einigen Bundesweiten Überwachungsprogrammen nicht realisiert<br />
werden. Insbesondere durch die teilweise Forderung nach Probenahme beim Hersteller konnten, bei nur wenigen<br />
vorhandenen Herstellern für bestimmte Produkte, die geplanten Zahlen nicht immer erreicht werden. Nachfolgend wird<br />
nur auf Beanstandungen Bezug genommen, die den Programminhalt betreffen. Soweit z. B. Kennzeichnungsmängel<br />
vorhanden waren, bleiben sie an dieser Stelle unberücksichtigt.<br />
� Programm 1.1: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Ölen<br />
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Stof-<br />
fen und sind infolge dessen weit verbreitet. Spuren, insbesondere von Benzopyren, kommen im Boden, in Gemüse<br />
und Getreide vor. Laut VO (EG) Nr. 1881/2006 dürfen in Speiseölen bis zu 2,0 µg/kg Benzopyren enthalten sein. Zu<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
höheren Kontaminationen kann es bei der Trocknung von Saaten kommen. Obwohl es gelegentlich zu diesbezügli-<br />
chen Beanstandungen kommt, waren in den von uns untersuchten Ölen Gehalte bis maximal 0,5 µg/kg in einem Oli-<br />
venöl und einem Kürbiskernöl nachweisbar.<br />
� Programm 1.4: Deoxynivalenol (DON) in Getreideerzeugnissen<br />
25 Getreideerzeugnisse und Vollkornteigwaren wurden auf Deoxynivalenol (DON) untersucht. In einer Vollkornteigwa-<br />
re wurde ein Gehalt von 150,2 µg/kg ermittelt. In allen anderen Proben lag der Gehalt an DON unter 100 µg/kg. In<br />
keinem Fall wurde der Höchstwert überschritten.<br />
� Programme 1.7 und 1.8: Morphin in Mohn und Backwaren<br />
Siehe hierzu unter Abschnitt 2.1.<br />
� Programm 1.9: Oberflächenbehandlung von Rohwürsten und Käse<br />
9 Rohwürste und 9 Käseproben wurden hinsichtlich korrekter Deklaration der gegebenenfalls verwendeten Konservie-<br />
rungsstoffe Natamycin, Sorbinsäure und Benzoesäure geprüft. Eine Probe Rohwurst wurde beanstandet, da statt des<br />
angegebenen Kaliumsorbats Benzoesäure als Konservierungsstoff nachgewiesen wurde.<br />
� Programm 1.10: Nitrit- / Nitratgehalt in Schinken<br />
Insgesamt 19 Schinken wurden auf ihre Gehalte an Gesamt-Nitrit/Nitrat untersucht. Nitrite und Nitrate werden im<br />
Rahmen der Pökelung als Konservierungsstoffe eingesetzt. 6 Proben wurden aufgrund zu hoher Gehalte beanstan-<br />
det.<br />
� Programm 1.11: Zusatzstoffe in Getränken<br />
Insgesamt wurden 28 Proben alkoholfreie Erfrischungsgetränke, Nektare und Säfte auf Zusatzstoffe wie Konservie-<br />
rungsmittel, Farbstoffe und Süßstoffe untersucht. In keiner Probe wurden unzulässige Zusatzstoffe bzw. Zusatzstoffe<br />
die über der festgelegten Höchstmenge nach der Zusatzstoff-Zulassungs-VO lagen, ermittelt.<br />
� Programm 1.13: Cumarin in Zimt und zimthaltigen Lebensmitteln<br />
Cumarin ist ein Aromastoff, der in höheren Konzentrationen im Cassia-Zimt vorkommt. Ceylon-Zimt weist dagegen nur<br />
Spuren von Cumarin auf. Bei besonders empfindlichen Personen kann Cumarin schon in relativ kleinen Mengen Le-<br />
berschäden verursachen, die Wirkung ist allerdings reversibel. Es wurde in der Vergangenheit beobachtet, dass die<br />
Gehalte an Cumarin in zimthaltigen Lebensmitteln z. T. deutlich über 2 mg/kg liegen. Um einen Überblick zu bekom-<br />
men, wurden im Rahmen des BÜP insgesamt 19 zimthaltige Lebensmittel auf ihren Cumaringehalt geprüft.<br />
In 3 Frühstückscerealien (Cumaringehalte zwischen 6,58 und 23,8 mg/kg), einer Diabetikerbackware (Cumaringehalt<br />
4,5 mg/kg) und einem Nahrungsergänzungsmittel zur Blutzuckerregulierung (Cumaringehalt 2 740 mg/kg) lagen die<br />
ermittelten Gehalte über dem Höchstwert der Aromenverordnung. Es wurden 3 Zimtpulver untersucht und Gehalte<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
61
62<br />
zwischen 2 364 und 2 694 mg/kg gefunden. Ein Zimtzucker wies einen Cumaringehalt von 102 mg/kg auf. Für das<br />
Gewürz Zimt gibt es keinen festgelegten Höchstwert für Cumarin.<br />
���� Programm 2.1: Mikrobiologische Untersuchung von Obst- und Gemüsesalaten<br />
Im Rahmen dieses Programms wurden insgesamt 22 Proben Gemüse- und 13 Obstsalate mikrobiologisch untersucht.<br />
Obsterzeugnisse weisen auf Grund der vorhandenen Fruchtsäuren naturgemäß kaum unerwünschte Keimgehalte auf.<br />
Infolge des deutlich höheren pH-Wertes bei Melonensalaten fanden sich erwartungsgemäß höhere Gesamt-<br />
Keimgehalte; bei 2 Proben oberhalb des Richtwertes der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie<br />
(DGHM) von 10 7 KbE/g. Bei etwa 50% der Gemüsesalate überschritten die Gesamt-Keimgehalte ebenfalls diesen<br />
Richtwert. Die Ergebnisse führten nicht zur lebensmittelrechtlichen Beanstandung, geben jedoch einen Hinweis auf<br />
offensichtlich nach wie vor verbreitete Hygienemängel.<br />
���� Programme 2.2 und 2.8: Pathogene Keime in Salaten, Salmonellen in Sesam<br />
Insgesamt 31 Gemüsesalate sind gezielt auf ein definiertes Spektrum pathogener Keime geprüft worden. Zu Bean-<br />
standungen wegen nachgewiesener Gehalte an Salmonellen, Listerien, Campylobacter sowie enterotoxischer Esche-<br />
ricia coli kam es dabei nicht. Sesam und daraus hergestellte Erzeugnisse, insbesondere mit Herkunft aus dem asiati-<br />
schen Raum, waren in der Vergangenheit durch positive Salmonellen-Nachweise auffällig geworden. In allen hier<br />
vorgelegten 29 Proben waren Salmonellen jedoch nicht nachweisbar.<br />
���� Progamm 2.3: Mikrobiologische Qualität von fleischhaltigen Salaten aus eigener<br />
Herstellung<br />
Die Proben waren auf die sensorische Beschaffenheit, die Gesamtkeimzahl, die Zahl an Enterobacteriaceae, Escheri-<br />
chia coli, Staphylokokken, Hefen, Milchsäurebakterien sowie auf die Anwesenheit von Listerien und Salmonellen zu<br />
prüfen. Von 14 untersuchten Proben wurde nur eine Probe aufgrund sensorischer Mängel in Verbindung mit einer<br />
erhöhten Zahl an Hefen beanstandet. Bei zwei Proben lag die Zahl der Enterobacteriaceae in der Größenordnung des<br />
Warnwertes, bei einer Probe war der Richtwert überschritten. Der Richtwert für die Zahl der Hefen war in zwei weite-<br />
ren Proben überschritten, sowie in einer Probe der Richtwert für Escherichia coli.<br />
���� Progamm 2.4: Mikrobiologischer Status und Sensorik von Brühwurstaufschnitt<br />
In den eingesandten 17 Proben wurde die sensorischen Beschaffenheit festgestellt und der mikrobiologische Status<br />
erhoben (insbesondere Gesamtkeimzahl, Milchsäurebakterien, Enterobacteriaceae, Escherichia coli, Staphylokokken,<br />
Anwesenheit von Listerien und Salmonellen). Es waren 6 Packungen beim Hersteller zu entnehmen. Eine Packung<br />
sollte nach Probeneingang sowie fünf Packungen kurz vor dem Erreichen der Mindesthaltbarkeitsdauer (MHD) geprüft<br />
werden. Von den untersuchten Proben wurden 8 aufgrund sensorischer Beeinträchtigungen und/oder mikrobiellen<br />
Verderbs beanstandet.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
���� Progamm 2.5: Listeria monocytogenes in Fleischerzeugnissen<br />
Gegarte, panierte Fleischerzeugnisse waren direkt beim Hersteller zu entnehmen und auf die Anwesenheit von Liste-<br />
ria monocytogenes nach der Entnahme und kurz vor Erreichen des MHD zu prüfen. In den untersuchten 17 Proben<br />
konnte Listeria monocytogenes nicht nachgewiesen werden.<br />
���� Programm 2.6: Bacillus cereus in pasteurisierter Milch<br />
In insgesamt 35 Proben (75 Einzelproben) wurden jeweils kurz vor Erreichen des MHD die Gesamtkeimzahl und die<br />
Keimzahl von Bacillus cereus ermittelt. Aus den durchgeführten Untersuchungen ergaben sich keine Beanstandun-<br />
gen.<br />
���� Programm 2.7: Pathogene Keime in Rohmilchkäse aus Hofkäsereien<br />
In den eingesandten 21 Proben (36 Einzelproben) waren die Keimzahlen von Staphylococcus aureus zu bestimmen.<br />
Weiterhin wurden die Proben auf die Anwesenheit von Salmonellen, Listeria monocytogenes und Campylobacter spp.<br />
geprüft. In einem Camembert war der über die Anreicherung geführte Nachweis von Listeria monocytogenes positiv.<br />
Die Keimzahl konnte mit 1,0 x 10 2 KBE/g bestimmt werden. Salmonellen, Staphylococcus aureus und Bacillus cereus<br />
wurden in keiner Probe nachgewiesen.<br />
���� Programm 4.3: Azofarbstoffe in Bekleidungstextilien aus Leder<br />
Im Rahmen des BÜP wurden 48 verschiedenartige Bekleidungstextilien aus Leder (Handschuhe, Schuhe, Armbänder)<br />
eingesandt. In 5 dieser Proben wurden Azofarbstoffe nachgewiesen, die Benzidin abspalten. Der Bedarfs-<br />
gegenständeverordnung zufolge sind die Azofarbstoffe verboten, die nach reduktiver Spaltung die dort aufgelisteten<br />
Amine abgeben. Benzidin ist ein für den Menschen sicher krebserzeugender Stoff. Nach Kontakt mit diesem Stoff<br />
entwickeln sich nach einer oft mehrjährigen Latenzzeit Blasentumore. Benzidin kann leicht durch die Haut aufgenom-<br />
men werden und wirkt blutschädigend.<br />
���� Programm 4.5: Azofarbstoffe in Spielwaren<br />
In 18 Proben gefärbter Spielwaren aus textilem Material oder Holz wurden keine verbotenen Azofarbstoffe nachge-<br />
wiesen.<br />
���� Programm 4.7: Phthalsäureester in Puppen<br />
Insgesamt wurden 19 Proben Puppen untersucht, die unterschiedliche Teile weichgemachtes PVC enthielten. Meist<br />
bestand der Puppenkopf aus diesem Material, aber auch Zubehör oder Pferdchen wurden untersucht. In 5 dieser<br />
Proben wurde der Weichmacher Di(2-ethylhexyl)-phthalat DEHP gefunden. DEHP beeinflusst in Tierversuchen die<br />
Fortpflanzungsfähigkeit und führt zu Entwicklungsstörungen. Sei <strong>2007</strong> dürfen DEHP und 5 weitere Phthalate in Spiel-<br />
zeug und Babyartikeln nicht mehr verwendet werden.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
63
64<br />
���� Programm 5.4 Betriebsprüfungen und Nachweis von Käseimitaten<br />
Untersuchungsziel des Programms war die Überprüfung und Abklärung der Kennzeichnung des für eine Verarbeitung<br />
vorgesehenen Käses bzw. Käseimitates. Dazu wurden 23 Proben untersucht. Bei 5 der untersuchten Proben stimmte<br />
die gewählte Bezeichnung nicht mit der tatsächlichen Zusammensetzung des Erzeugnisses überein.<br />
3.4.5 Landesuntersuchungsprogramm "Döner"<br />
Im Rahmen eines Landesprogrammes sollte die mikrobiologische Qualität von gegartem Dönerfleisch geprüft werden.<br />
Durch die Überwachungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte wurden insgesamt 68 Proben zur Untersu-<br />
chung vorgelegt. Alle Proben wurden mikrobiologisch bezüglich ihrer Gesamtkeimzahl und auf das Vorhandensein<br />
bestimmter Keimgruppen wie Enterobactericeae, Escherichia coli, Enterokokken, Staphylokokken, Hefen/Schimmel<br />
und Sporenbildner (Clostridium perfringens, Bacillus cereus) untersucht. Auf die Anwesenheit von Salmonellen und<br />
Listeria monocytogenes wurde ebenfalls geprüft.<br />
Die überwiegende Zahl von Proben wies erwartungsgemäß sehr niedrige Keimgehalte auf. Nur zwei Proben wurden<br />
aufgrund erhöhter Keimgehalte beanstandet. In einem Fall war der Döner nicht durcherhitzt, was sich an einem positi-<br />
ven Carbesterase-Nachweis sowie einer hohen Gesamtkeimzahl erkennen ließ. Die zweite Probe fiel durch erhöhte<br />
Werte von Enterobactericeae, Enterokokken und Hefen auf, was auf eine nachträgliche Kontamination schließen ließ.<br />
Weitere 7 Proben wurden aus anderen Gründen beanstandet. In 5 Fällen war der Hackfleischanteil zu hoch. Bei einer<br />
dieser Proben und zwei weiteren Dönern gab es Kennzeichnungsmängel.<br />
3.5 Landwirtschaftliche Untersuchungen<br />
Die amtliche Futtermittelkontrolle war nach wie vor Schwerpunkt der Untersuchungstätigkeit im Bereich der landwirt-<br />
schaftlichen Untersuchungen. Neben diesen Untersuchungen wurden auch Analysen für die amtliche Düngemittelkon-<br />
trolle, Untersuchungen auf Grundlage des Pflanzenschutzgesetzes sowie Untersuchung von Futtermitteln, Erntepro-<br />
dukten und Bodenproben für fachbehördliche Aufgabenstellungen (Abt. 4, LVLF) durchgeführt. Im Berichtsjahr wur-<br />
den durch den FB L3 insgesamt 4 676 Proben auf ca. 25 250 Parameter untersucht. Eine Zusammenstellung der<br />
Gesamtprobenzahlen des Jahres <strong>2007</strong> im Vergleich zu denen der Jahre 2005 und 2006 ist in Tabelle A-21 (Tabellen-<br />
anhang) dargestellt. Die Reduzierung der Proben in den Jahren 2006 und <strong>2007</strong> ist auf eine verringerte Probenanliefe-<br />
rung zurückzuführen, da das Labor über längere Zeiträume durch Rekonstruktionsmaßnahmen nur begrenzt arbeits-<br />
fähig war.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.5.1 Amtliche Futtermittelkontrolle<br />
In Umsetzung der Bestimmungen gemäß Artikel 41 der VO (EG) Nr. 882/2004 vom 29.April 2004 über amtliche Kon-<br />
trollen zur Überprüfung der Einhaltung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts sowie der Bestimmungen über Tier-<br />
gesundheit und Tierschutz wurde für die Jahre <strong>2007</strong> – 2011 der Rahmenplan der Kontrollaktivitäten im Futtermittel-<br />
sektor als Bestandteil des mehrjährigen Nationalen Kontrollplans (MANCP) festgeschrieben. Dieser bildet damit eine<br />
wesentliche Grundlage der amtlichen Futtermittelüberwachung für die nächsten Jahre. Das Ziel der Kontrollen im<br />
Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung ist die Sicherstellung der Einhaltung der Vorschriften des Futtermittel-<br />
rechts durch die Futtermittelunternehmer. Somit soll ein hohes Verbraucherschutzniveau gesichert, Tiergesundheits-<br />
und Tierernährungsaspekte (Qualität und Schadstofffreiheit der Futtermittel) berücksichtigt sowie eine Gefährdung des<br />
Naturhaushaltes durch Eintrag von unerwünschten Stoffen aus der tierischen Produktion weitgehend verhindert wer-<br />
den. Auf Grundlage des bundeseinheitlichen Rahmenplanes wurde für <strong>2007</strong> ein risiko- und zielorientierter Kontrollplan<br />
für <strong>Brandenburg</strong> erstellt und durchgeführt. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 1 229 amtliche Futtermittelproben unter-<br />
sucht.<br />
43%<br />
4%<br />
5%<br />
Abbildung 3-8: Untersuchungsschwerpunkte der amtlichen Futtermittelkontrolle <strong>2007</strong><br />
Die Untersuchungsschwerpunkte aus dem Nationalen Kontrollplan 2006 zu unerwünschten und unzulässigen Stoffen<br />
wurden im Berichtsjahr weitergeführt. Im Rahmen landesspezifischer Kontrollprogramme wurden Dioxinuntersuchun-<br />
gen von Weidegrünfutter in der Elbaue durchgeführt. Zur Realisierung von Kennzeichnungsfragestellungen nach den<br />
VO (EG) Nr.1829/2003 und Nr. 1830/2003 erfolgte die Prüfung von Einzelfuttermitteln auf das Vorhandensein von<br />
GVO. Etwa ein Viertel des Gesamtumfangs der durchgeführten Prüfungen des LLB waren Untersuchungen von In-<br />
halts- und Zusatzstoffen sowie die Überprüfung von Energiegehalten der Futtermittel (Kennzeichnung gemäß FMV).<br />
Im Rahmen der Überprüfung von zugelassenen Zusatzstoffen gemäß Anlage 3 Futtermittelverordnung wurden<br />
schwerpunktmäßig die Stoffgruppen der Vitamine (hauptsächlich fettlösliche Vitamine), Spurenelemente und Kokzidi-<br />
ostatika untersucht. In geringerem Umfang erfolgten auch Überprüfungen der deklarierten Gehalte von Konservie-<br />
rungsstoffen, Farbstoffen und Enzymen (Phytasen). Letztgenannte Untersuchungen wurden als Auftragsuntersu-<br />
chungen in einem Fremdlabor durchgeführt. Der Focus der Untersuchungstätigkeit lag jeweils auf der Überprüfung der<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
13%<br />
1%<br />
9%<br />
Inhaltsstoffe Energieber. Zusatzstoffe unerw. Stoffe unzuläss. Stoffe verbotene Stoffe sonstige<br />
25%<br />
65
66<br />
Einhaltung der deklarierten Gehalte bzw. der Einhaltung der zulässigen Höchstgehalte gemäß Anlage 3 Futtermittel-<br />
verordnung. Wie schon in den Vorjahren war wiederum bei Überprüfung der deklarierten Gehalte von Zusatzstoffen<br />
die höchste Beanstandungsquote zu verzeichnen.<br />
Die Anzahl der Untersuchungen zu unerwünschten Stoffen mit Höchstgehalten gemäß Anlage 5 der Futtermittelver-<br />
ordnung, zu Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln (Anlage 5a) sowie zu unerwünschten Stoffen ohne<br />
Höchstgehalte, machte ca. ein Viertel der gesamten Untersuchungen aus. Schwerpunkte der Kontrollen waren erneut<br />
die Stoffgruppen der Mykotoxine (Statuserhebung), Schwermetalle, Dioxine und der dioxinähnlichen PCB, der Indika-<br />
tor-PCB sowie anderer chlorierter Kohlenwasserstoffe.<br />
Bei den Untersuchungen auf Mykotoxine wurden - wie schon in den Vorjahren - keine messbaren Gehalte von Aflato-<br />
xin B1 in den Futtermittelproben festgestellt. Während auch nur in drei Futtermittelproben messbare Deoxynivalenol-<br />
Gehalte feststellbar waren, wurde in zehn aus <strong>Brandenburg</strong> stammenden Getreideproben (hauptsächlich Roggen und<br />
Triticale) der Höchstwert für Mutterkorn überschritten. Das betraf ca. die Hälfte der untersuchten Proben. Eine Tritica-<br />
leprobe war sogar zu 7,5 % mit Mutterkorn befallen. Aus diesen Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass im Be-<br />
richtsjahr offensichtlich günstige Bedingungen für die Etablierung von Mutterkornsklerotien vorhanden waren.<br />
Abbildung 3-9: Mutterkornsklerotien (8-fache Vergrößerung)<br />
Bei den Untersuchungen zum Elbauenprogramm „Dioxine und dioxinähnliche PCB“ wurden bei 5 von 17 Proben<br />
Grünfutter/Wiesengras Überschreitungen des Höchstwertes für Dioxine sowie davon auch bei drei Proben Überschrei-<br />
tungen des Höchstwertes für die Summe der Dioxine und dioxinähnlichen PCB festgestellt. In zwei dieser Proben<br />
waren ebenfalls Überschreitungen des Höchstwertes für Quecksilber zu verzeichnen.<br />
Für die Rückstandsuntersuchungen auf Schädlingsbekämpfungsmittel sind im Rahmenplan matrixbezogene Proben-<br />
zahlen festgelegt. Im Durchschnitt wurden ca. 30 Wirkstoffe je Prüfung erfasst. 14 Proben wurden gezielt auf bestimm-<br />
te Schädlingsbekämpfungsmittel (z. B. Glyphosat, Imazalil, Methomylgruppe) untersucht. Insgesamt wurden im Be-<br />
richtsjahr 61 Einzelfuttermittel auf Schädlingsbekämpfungsmittelrückstände untersucht. Lediglich in zwei Haferproben<br />
wurden Höchstwertüberschreitungen bei Imazalil festgestellt.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen, dass es bei unerwünschten Stoffen, wie in den Vorjahren, lediglich vereinzelte<br />
Höchstwertüberschreitungen gab. Die Überschreitungen von gesetzlich festgelegten Höchstwerten bei den verschie-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
densten Parametern unterstreichen jedoch die Notwendigkeit einer regelmäßigen und auf breiter Ebene angelegten<br />
Untersuchungstätigkeit auf unerwünschte Stoffe.<br />
Die Untersuchung der im Rahmenplan aufgeführten unzulässigen Stoffe beinhaltet die Prüfung der nicht bestim-<br />
mungsgemäßen Verwendung (nicht für die Tierart zugelassene Zusatzstoffe) bzw. der unzulässigen Verwendung von<br />
Zusatzstoffen (nicht mehr zugelassene Zusatzstoffe) sowie die Prüfung von Futtermitteln auf das unzulässige Vorhan-<br />
densein von Fütterungstierarzneimitteln.<br />
Aus den Ergebnissen der Prüfung auf nicht mehr zugelassene Zusatzstoffe kann abgeleitet werden, dass „alte Antibio-<br />
tika“ nicht mehr in den Futtermitteln vorhanden sind. Dagegen wurden Verschleppungen bzw. unzulässige Verwen-<br />
dung von zugelassenen Kokzidiostatika in ca. 9 % der 123 untersuchten Proben festgestellt. Dabei handelte es sich<br />
vorrangig um die Wirkstoffe Lasalocid, Monensin und Salinomycin. Betroffen waren Mischfuttermittel aller Tierarten.<br />
Umfangreich gestaltete sich auch die Kontrolle auf Verschleppung von Fütterungstierarzneimitteln. Der Focus lag<br />
dabei entsprechend ihrer Einsatzhäufigkeit auf den Wirkstoffklassen der Sulfonamide, Tetracycline und Penicilline.<br />
Gemäß Vorgaben im Rahmenplan wurde aber auch auf Chloramphenicol und Metroxyprogesteronacetat sowie auf die<br />
Wirkstoffklassen der Nitrofuran-Derivate, Avermectine, Benzimidazole und Macrolidantibiotika analysiert. Im Berichts-<br />
jahr wurden Untersuchungen auf 2 561 Einzelwirkstoffe in 250 Proben durchgeführt. Lediglich in zwei Proben Alleinfut-<br />
ter für Ferkel bzw. für Schweine (< 1 % der untersuchten Proben) wurden Tetracycline nachgewiesen.<br />
Bei der mikroskopischen Prüfung auf verbotene Stoffe wurden die geplanten Zahlen (gesamt 352) im Berichtsjahr<br />
knapp unterschritten. Bei 291 auf tierische Bestandteile (verbotene Stoffe gemäß VO (EG) Nr. 999/2001) untersuchten<br />
Futtermittelproben gab es keine Beanstandungen zu verzeichnen. 61 Proben wurden auf verbotene Stoffe gemäß<br />
Anlage 6 Futtermittelverordnung untersucht und waren nicht zu beanstanden. Die Zusammensetzung von Mischfut-<br />
termitteln, auch in ihren Mengenanteilen der Einzelfuttermittel wurde bei 83 Mischfuttermitteln mikroskopisch geprüft.<br />
Bei etwa der Hälfte der Proben wurden entweder fehlende oder zusätzliche Bestandteile festgestellt bzw. die dekla-<br />
rierten Mengenanteile der Einzelfuttermittel konnten nicht bestätigt werden. Mikrobiologische Untersuchungen der<br />
amtlichen Futtermittel stellten einen weiteren Schwerpunkt des Kontrollplanes <strong>2007</strong> dar. Die Futtermittel wurden vor<br />
allem auf Fütterungstauglichkeit/Verderb bzw. das Vorhandensein von Salmonellen untersucht. In diesem Zusam-<br />
menhang wurde auch eine größere Anzahl amtlicher Verdachtsproben hinsichtlich Verderb bzw. möglichen Auswir-<br />
kungen dieser Futtermittel auf die Tiergesundheit bearbeitet. Von den mittels Keimzahlbestimmung geprüften Proben<br />
waren ca. 85 % mikrobiologisch unauffällig, etwa 4 % wiesen eine geringe Qualitätsminderung auf. Deutliche Quali-<br />
tätsminderungen wurden bei 5 % der untersuchten Proben festgestellt, während weitere 6 % als verdorben eingestuft<br />
werden mussten. Das betraf vornehmlich Proben mit hohem Wassergehalt (Silagen, Flüssigfutter) sowie Heu.<br />
Im Berichtsjahr wurden im Rahmen des Landesschwerpunktes 40 amtliche Futtermittelproben (Sojabohnen, Sojaex-<br />
traktionsschrote, Mais, Raps und Mischfuttermittel) auf gentechnisch veränderte Bestandteile (43 Untersuchungen)<br />
untersucht. Lediglich ein Alleinfutter für Masttruthühner war zu beanstanden. In diesem Mischfutter wurde ein Anteil<br />
von 8,3 % genetisch veränderten Sojabohnen festgestellt, obwohl dies nicht deklariert war.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
67
68<br />
3.5.2 Amtliche Düngemitteluntersuchungen<br />
Im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle wurden im Jahr <strong>2007</strong> insgesamt 177 Düngemittel geprüft. Die Anzahl<br />
der untersuchten mineralischen Düngemittel entsprach in etwa den Vorjahreszahlen, während die Probenanzahl bei<br />
organischen und organisch-mineralischen Düngern weiter erhöht wurde. Mineralische Dünger wurden schwerpunkt-<br />
mäßig bei Großhändlern (Agro-Service; Raiffeisengenossenschaften, Baumärkten) in <strong>Brandenburg</strong> und <strong>Berlin</strong> ent-<br />
nommen. Die organischen Düngemittel stammten anteilig aus Kompost-, Klär- und Biogasanlagen im Land Branden-<br />
burg und aus Bau- und Gartenmärkten in <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong>. Die mineralischen Düngemittel wurden auf Einhal-<br />
tung der Toleranzen bei den angegebenen Nährstoffen kontrolliert. In den organischen Düngemitteln wurde die Ein-<br />
haltung der vorgeschriebenen Nährstoffe auf Grundlage des Düngemittelgesetzes sowie die Schadstoffgehalte und<br />
die seuchenhygienische Unbedenklichkeit gemäß Düngemittelverordnung festgestellt.<br />
Zur Überprüfung der deklarierten Inhaltsstoffe bzw. der Einhaltung der Vorgaben nach AbfKlärV und DüVO wurden<br />
insgesamt 1 485 Parameter bestimmt. Die untersuchten Parameter und deren Anzahl sind in Tabelle 3-25 dargestellt.<br />
Tabelle 3-25: Analysenparameter der Düngemittelverkehrskontrolle <strong>2007</strong><br />
Parameter Anzahl der Analysen<br />
Stickstoffformen 300<br />
Schwefelformen 78<br />
Phosphatlöslichkeiten 136<br />
Haupt- und Spurennährstoffe 411<br />
Schwermetalle 295<br />
sonstige Parameter * 265<br />
* beinhaltet TS, organische Substanz, basisch wirksame Bestandteile, pH-Wert, Salzgehalt, Rohdichte, Mikrobiologie<br />
Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse für die Mineralfuttermittel ergab keine auffälligen Toleranzüberschrei-<br />
tungen. Die organischen Dünger wiesen bei den Schadstoffen zum Teil größere Abweichungen von den deklarierten<br />
Werten auf. Es gab jedoch keine Grenzwertüberschreitungen.<br />
3.5.3 Amtliche Untersuchungen zum Pflanzenschutz<br />
Bei den hoheitlichen Aufgaben auf Grundlage des Pflanzenschutzgesetzes war das Probenaufkommen im Jahr <strong>2007</strong><br />
deutlich höher als 2006. Die Untersuchungsanforderungen stiegen auf insgesamt 295 Proben. Damit wurden im letz-<br />
ten Jahr 99 Proben mehr untersucht als 2006. Das Probenaufkommen lag damit wieder auf dem Niveau der letzten<br />
Jahre. Hauptuntersuchungsziele im Jahr <strong>2007</strong> waren wieder die Kontrolle von Abstandsauflagen und Anwendungs-<br />
verboten. Bei den Ernteproben kamen noch Untersuchungen im Rahmen des bundesweiten „Schwerpunktprogramm<br />
pflanzliche Produkte“ hinzu.<br />
Seit August des Jahres konnte für die Rückstandsanalytik der Pflanzenschutzmittelwirkstoffe verstärkt ein LC MS/MS-<br />
Gerät eingesetzt werden, dass an den Standort Templiner Straße umgesetzt wurde. Hierdurch verbesserten sich im<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Fachbereich die Nachweismöglichkeiten für Pflanzenschutzmittelrückstände erheblich. Insgesamt wurden im letzten<br />
Jahr 150 Boden-, 81 Pflanzen-, 3 Holz- und 2 Wasserproben sowie 12 Behandlungsflüssigkeiten untersucht. 2 247<br />
Untersuchungsbefunde wurden an die Auftraggeber übergeben, wobei 118 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen<br />
wurden. In bewährter Weise wurden in Gesprächen mit dem Pflanzenschutzdienst (Abt. 3, LVLF) die Untersuchungs-<br />
prioritäten für 2008 abgestimmt und die Untersuchungsergebnisse <strong>2007</strong> ausgewertet.<br />
3.5.4 Untersuchungsschwerpunkte für fachbehördliche Aufgaben<br />
Für fachbehördliche Aufgaben werden im Wesentlichen Untersuchungen von Futtermitteln und Ernteprodukten für die<br />
Abteilung 4, Landwirtschaft und Gartenbau, des LVLF durchgeführt. Weiterhin wurden im letzten Jahr noch Bodenpro-<br />
ben und in geringem Umfang auch Düngemittel untersucht. Darüber hinausgehende Tätigkeiten im Jahr <strong>2007</strong> waren<br />
geprägt durch Analyseleistungen für:<br />
� die Abklärung von Schadfallursachen im Acker- und Pflanzenbau (Auftraggeber MLUV) und<br />
� das Bodenmonitoring- Programm des Landes <strong>Brandenburg</strong> (Auftraggeber MLUV).<br />
Im Rahmen dieser Tätigkeiten wurden 2 893 Proben auf 12 660 Einzelparameter/ Wirkstoffe untersucht. Die nachfol-<br />
gende Tabelle 3-26 zeigt die Verteilung der Proben in den einzelnen Aufgabengebieten:<br />
Tabelle 3-26: Verteilung des Probenaufkommens der fachbehördlichen Untersuchungen<br />
Aufgabenbereich Anzahl der Proben<br />
- Untersuchungen für die Abteilungen des LVLF gesamt: 2096<br />
davon: - Futtermittel 564<br />
davon: - Ernteprodukte 863<br />
davon: - Boden 650<br />
davon: - Dünger 19<br />
- Schadfallproben (Boden und Pflanzen) 5<br />
- Bodenmonitoring 792<br />
Die Bestimmung von Inhaltsstoffen in Futtermitteln und landwirtschaftlichen Ernteprodukten aus 1 427 Proben bildete<br />
einen weiteren Schwerpunkt der fachbehördlichen Untersuchungstätigkeit.<br />
Von den Versuchs- und Anbauflächen des LVLF wurden 650 Bodenproben zur Untersuchung angeliefert. Die Proben<br />
wurden auf die Grundnährstoffe (N, P, K, Mg), den pH- Wert, die Spurenelemente (B, Cu, Mn, Zn) und dem Schwefel-<br />
gehalt untersucht. In ausgewählten Proben wurde der Gehalt an organischer Substanz bestimmt. Der Nt– Gehalt wur-<br />
de in allen 650 Bodenproben bestimmt. Insgesamt wurden für die Bodenproben 2190 Analysen abgefordert. Auch die<br />
Proben aus der Frühjahrsbeprobung des Bodenmonitoringprogrammes konnten termingerecht im Fachbereich abge-<br />
arbeitet werden. In 792 eingegangenen Proben wurden der Nmin-Gehalt (= mineralischer Stickstoff – Ammonium +<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
69
70<br />
Nitrat) untersucht und zusätzlich von 131 Proben der pflanzenverfügbare Schwefelanteil mit Hilfe der Ionenchroma-<br />
tographie bestimmt.<br />
Die Nachfrage der Fachabteilungen des MLUV hinsichtlich der Inanspruchnahme von Untersuchungskapazitäten lag<br />
bei 5 Pflanzen- und Bodenproben. Analysiert wurden 40 Parameter mit dem Ziel, die Ursache von Entwicklungsstö-<br />
rungen und Schadensfällen landwirtschaftlicher Kulturen aufzudecken. Tabelle 3-27 zeigt eine Zusammenfassung der<br />
untersuchten Proben- und Parameterarten.<br />
Tabelle 3-27: Anzahl der Analysen bei Futtermitteln und Ernteprodukten<br />
Futtermittel Ernteprodukte<br />
Proben, gesamt: 564 863<br />
Untersuchungsparameter:<br />
Trockensubstanz 554 863<br />
Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche 1 219 923<br />
Gesamtzucker, Laktose, Stärke 129 350<br />
Mineralstoffe (Mengenelemente) 1 662 633<br />
Sonstige Parameter zur Energieberechnung (HFT, ELOS) 103<br />
Spurenelemente 113<br />
Aminosäuren, Vitamine 125 72<br />
ADF, NDF 278<br />
Fallzahl 390<br />
Andere Analysen 75 219<br />
Untersuchungsparameter Gesamt 4 258 3 450<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.6 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft, des Wassers und des<br />
Bodens in <strong>Brandenburg</strong><br />
Auszug aus dem Grundgesetz - Artikel 20<br />
„ Der Staat schützt auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.“<br />
3.6.1 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft<br />
Nach Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Europäischen Union, des Bundes und des Landes ist das Land Bran-<br />
denburg in der Pflicht, die Immissionssituation aktuell zu erfassen. Von grundlegender Bedeutung sind dabei die Luft-<br />
qualitätsrahmenrichtlinie sowie die Tochterrichtlinien, das Bundesimmissionsschutzgesetz mit den dazugehörigen<br />
Verordnungen und das Landesimmissionsschutzgesetz.<br />
Das Spektrum und der Messumfang zur Erfüllung dieser Pflichtaufgabe sind in der Konzeption zur Überwachung der<br />
Luftqualität in <strong>Brandenburg</strong> festgeschrieben. Schwerpunkte dieser Konzeption sind<br />
� die Umsetzung der EU-Rahmenrichtlinie 96/62/EG über die Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität<br />
und deren TRRL und die damit verbundenen veränderten Pflichten hinsichtlich der Messstellendichte<br />
und der zu erfassenden Stoffe,<br />
� die Berücksichtigung neuer Erkenntnisse zur Wirkung von Luftverunreinigungen umweltmedizinischer und<br />
ökologischer Art (insbesondere Schwebstaub und die Fraktion PM 10 und 2,5) und<br />
� die Reduzierung des Messumfanges unter Berücksichtigung der veränderten Emissionssituation und der<br />
Sparzwänge im Land <strong>Brandenburg</strong>.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> wurden insgesamt 5 080 Luft- und Depositionsproben bearbeitet und mehr als 80 Einzelstoffe im luftana-<br />
lytischen Labor bestimmt. Den Schwerpunkt bildete dabei der Schwebstaub sowie seine Inhaltsstoffe. Im Ergebnis von<br />
WHO-Studien der letzten Jahre wurde der Zusammenhang zwischen Feinstaub (Partikel kleiner 10 µm Durchmesser)<br />
und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, insbesondere Lungenerkrankungen wie Asthma und Lungenentzün-<br />
dungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen diskutiert. Danach gilt Feinstaub als ein Indikator der verursachten Effekte<br />
und birgt ein größeres Gesundheitsrisiko in sich als Grobstaub. Im LLB werden auf der Basis der DIN EN 12341 und<br />
14907 die Referenzverfahren zur gravimetrischen Bestimmung der Feinstaubfraktionen PM10 und PM2,5 durchge-<br />
führt. <strong>2007</strong> wurden dazu insgesamt 3 934 Filter bearbeitet. Als Inhaltsstoffe wurden Metalle, Ionen, Dieselruß und<br />
Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bestimmt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die Bestimmung gasförmiger Stoffe in der Außenluft. Diese werden auf Adsorbentien<br />
vor Ort angereichert und anschließend im Labor thermisch oder mit Hilfe von Lösungsmitteln extrahiert. Im Mittelpunkt<br />
standen hier Benzol und weitere leichtflüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds = VOC). Ins-<br />
gesamt wurden 1 075 Aktivkohleproben untersucht.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
71
72<br />
Abbildung 3-10: Filterwägung in einem speziell dafür klimatisierten Wägeraum und unter Benutzung einer Filterwaage<br />
Die Bestimmung von partikelförmigen und wässrigen Niederschlägen (Staubniederschlag und Regenwasser) und<br />
deren Inhaltsstoffe dienen der medienübergreifenden Untersuchung zur Stoffbilanzierung des Schadstoffeintrages in<br />
Ökosysteme. <strong>2007</strong> wurden 229 Niederschlagsproben aus dem Niederschlagsmessnetz des Landes <strong>Brandenburg</strong> für<br />
die Landesforstanstalt Eberswalde für Berichtspflichten im Rahmen ICP-forrest und der Integrierten ökologischen<br />
Dauerbeobachtung (IÖDB) analysiert. Weiterhin wurden 249 Niederschlagsproben auf Staubniederschlag nach dem<br />
Bergerhoffverfahren und auf PAK und Schwermetalle untersucht.<br />
Zur Qualitätssicherung der Messergebnisse wurden zusätzlich weit über 2 000 Qualitätskontrollproben bearbeitet, die<br />
neben der Absicherung der Quantifizierung auch der Kontrolle von Kontaminationen, Fremdbeeinflussungen während<br />
des Transportes und der Lagerung sowie der Kontrolle eingesetzter Chemikalien und Hilfsstoffe dienen.<br />
3.6.2 Untersuchungen zur Wasserqualität<br />
Um die aquatische Lebensgemeinschaft und die menschliche Gesundheit zu schützen haben sich die Mitgliedsstaaten<br />
der EU verpflichtet, die Verschmutzung der Gewässer zu kontrollieren, zu vermeiden und zu reduzieren. Dazu ist der<br />
Wasserkörper (Oberflächenwasser + Grundwasser) auf der Basis der EU-Richtlinie 2000/60/EG (EU-Wasser-<br />
Rahmen-Richt-Linie) zu beschreiben, in Kategorien einzuordnen und zu typisieren. Basis für diese Beschreibung des<br />
Wasserkörpers sind u. a.:<br />
� die Ermittlung des ökologischen Zustandes des Oberflächenwassers anhand festgelegter biologischer,<br />
hydromorphologischer und chemisch-physikalischer Qualitätskomponenten.<br />
� die Ermittlung des chemischen Zustandes des Oberflächenwassers anhand festgelegter Umweltquali-<br />
tätsnormen,<br />
� die Einstufung und Überwachung des chemischen Zustandes des Grundwassers durch eine langfristige<br />
Beobachtung der anthropogen bedingten Schadstoffkonzentrationen.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Neben der EU-WRRL sind das <strong>Brandenburg</strong>ische Wassergesetz, die <strong>Brandenburg</strong>ische Fischgewässerqualitäts-<br />
verordnung, die <strong>Brandenburg</strong>ische Qualitätszielverordnung sowie internationale Abkommen und nationale Vereinba-<br />
rungen wichtige rechtliche Instrumentarien, auf deren Basis die Gewässerverschmutzung ermittelt wird. Daraus erge-<br />
ben sich für einen landesweiten Gewässerschutz, unabhängig von den Forderungen der EU–WRRL, folgende Aufga-<br />
ben und Ziele:<br />
� Erhebung von Daten der Beschaffenheit von Fließgewässern, Seen und des Grundwassers<br />
� zur landesweiten Zustandsbeschreibung<br />
� für das Erkennen längerfristiger Entwicklungen<br />
� als Planungs- und Entscheidungs- bzw. Bewirtschaftungsgrundlage und<br />
� als Grundlage für Sanierungsstrategien<br />
� und die Überwachung<br />
� der Auswirkungen von Gewässernutzungen und sonstige Einwirkungen auf die Gewässerbeschaffenheit,<br />
� von kritischen Gewässerzuständen (Fischsterben, Havarien, Hochwasser u. ä.) und<br />
� der Auswirkung von Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen.<br />
3.6.2.1 Untersuchungen im Bereich der Fließgewässer<br />
Das Land <strong>Brandenburg</strong> verfügt über ca. 32 000 km Bäche, Flüsse und Kanäle und gehört damit zu den gewässer-<br />
reichsten Bundesländern. Die amtliche Überwachung der Wasserqualität in den fließenden Gewässern wird an<br />
576 Messstellen vorgenommen.<br />
2006 wurde das gesamte Messnetz auf die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie umgestellt, gleichzeitig<br />
werden ausgewählte brandenburgische Messstellen zur Überwachung des Oberflächenwassers im Rahmen von nati-<br />
onalen und internationalen Messprogrammen herangezogen. Dazu zählen die Messprogramme der EU, der Länder-<br />
arbeitsgemeinschaft Wasser, der ARGE-Elbe und der Internationale Kommission zum Schutz der Oder sowie bilatera-<br />
ler Verträge wie die der Deutsch-Polnischen Grenzgewässerkommission.<br />
Die fachliche Verantwortung zur Aufstellung der entsprechenden Untersuchungsprogramme obliegt dem Landesum-<br />
weltamt in Zusammenarbeit mit dem <strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Handlungsbasis für die Durchführung der dabei erfor-<br />
derlichen Probenahme und analytischen Aufgaben ist die jahresbezogene Leistungsvereinbarung zur Beschaffenheit<br />
der Oberflächengewässer im Land <strong>Brandenburg</strong>. Im Jahr <strong>2007</strong> wurden 8 251 Fließgewässerproben mit insgesamt<br />
100 162 Einzeluntersuchungen bearbeitet. Zur stofflichen Charakterisierung wurden alle Proben auf ihren Nährstoff-<br />
gehalt hin untersucht und ihre mineralische Zusammensetzung sowie die organische Belastung bestimmt. An ausge-<br />
wählten Messstellen erfolgten spezielle Untersuchungen zur Ermittlung der Belastung mit Schwermetallen, Pflanzen-<br />
schutzmitteln, PAK, Chlorphenolen, LHKW (leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen), PCB (Polychlorierten<br />
Biphenylen), Komplexbildnern sowie weiteren Wasserschadstoffen. Die erfolgreiche Einführung neuer Parameter wie<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
73
74<br />
z. B. spezieller Phosphorsäureester und weiterer Pflanzenschutzmittel erweiterten das Analysenspektrum erheblich.<br />
Insgesamt wurden 335 Einzelstoffe gemessen.<br />
3.6.2.2 Untersuchungen im Bereich der Seen<br />
<strong>Brandenburg</strong> zählt mit ca. 2 800 Seen mit einer Fläche größer 1 ha neben Mecklenburg-Vorpommern zu den seen-<br />
reichsten Bundesländern. Davon sind alle stehenden Gewässer (natürliche sowie künstlich angelegte) mit einer Größe<br />
von über 50 ha für die EU – WRRL relevant, d.h. diese sind zu untersuchen und mit dem Ziel der Erhaltung bzw. Er-<br />
reichung des guten bis sehr guten ökologischen Zustandes zu bewerten. 234 der stehenden Gewässer in Branden-<br />
burg sind über 50 ha groß. Davon wiederum sind ca. 50 Gewässer künstlich, das sind Talsperren, Baggerseen, Tage-<br />
baurestgewässer oder Teiche.<br />
Die amtliche Überwachung der Wasserqualität in den stehenden Gewässern konzentriert sich auf ca. 250 der wirt-<br />
schaftlich wichtigsten Seen sowie einige kleinere, besonders naturbelassene Seen. Letztere wurden als Flora- Fau-<br />
na-Habitat-Gebiete (FFH) für den Aufbau des europäischen Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 vorgeschlagen und<br />
dienen gleichzeitig als Referenzgewässer für den sehr guten ökologischen Zustand gemäß EU-WRRL.<br />
Die fachliche Verantwortung zur Aufstellung der entsprechenden Untersuchungsprogramme obliegt dem Landesum-<br />
weltamt. Jährlich werden ca. 40 – 50 Seen mit einer Häufigkeit von mindestens 4 Probenahmen untersucht. Aufgrund<br />
der Personalentscheidungen im Land <strong>Brandenburg</strong> und des damit verbundenen erheblich sinkenden Personalbestan-<br />
des im umweltanalytischen Bereich musste diese Aufgabe ab dem Jahr <strong>2007</strong> im LLB grundsätzlich eingestellt wer-<br />
den. Im Rahmen der Leistungsvereinbarung zu den Fließgewässern wurden nur noch 3 Seen mit 89 Proben bearbei-<br />
tet.<br />
Abbildung 3-11: Die <strong>Brandenburg</strong>er Seen (hier: Sacrower See) werden regelmäßig auf ihre Wasserqualität untersucht<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.6.2.3 Untersuchungen des Grundwassers<br />
Handlungsbasis für die Durchführung u. a. der dabei erforderlichen analytischen Aufgaben ist die Leistungsvereinba-<br />
rung Grundwasserbeschaffenheitsmessnetze <strong>Brandenburg</strong>. Wie schon 2006 stellt die Vereinbarung für <strong>2007</strong> den<br />
verbindlichen vertraglichen Rahmen zur Absicherung der fachlichen Betreuung im LUA einerseits und der Probenah-<br />
me und Probenuntersuchung im <strong>Landeslabor</strong> andererseits dar.<br />
<strong>2007</strong> wurden 542 Grundwasserproben mit 6 489 Untersuchungen bearbeitet. Insgesamt wurden bis zu 113 Einzel-<br />
stoffe und Parameter bestimmt. Diese beinhalten sowohl Hauptkomponenten wie ionische Stoffe oder Nährstoffe als<br />
auch Spurenstoffe wie Schwermetalle, PAK oder Chlorpestizide. Neu wurde <strong>2007</strong> die Bestimmung von Glyphosat<br />
aufgenommen. Es wurden Proben aus dem Basismonitoring des Landes <strong>Brandenburg</strong> und aus Sonderuntersu-<br />
chungsprogrammen zu speziellen Fragen wie Nitrat-, oder Phosphor- Belastungen des Grundwassers bearbeitet.<br />
Zur Qualitätssicherung wurden zusätzlich Kontrollproben untersucht, die in erster Linie der Absicherung der qualitati-<br />
ven und quantitativen Bestimmung dienten<br />
3.6.2.4 Untersuchungen im Bereich Abwasser<br />
Für das Jahr <strong>2007</strong> waren im Abwasserbereich 38 MessstelIen mit 2 bis 6 Beprobungen zu bearbeiten. Neben Sum-<br />
menparametern wie AOX, TOC, CSB und BSB waren auch Schwermetalle und Nährstoffe im Untersuchungspro-<br />
gramm. Der Kohlenwasserstoffindex wurde <strong>2007</strong> an 10 Messstellen untersucht. Mit dem 2006 neu eingeführten Fi-<br />
scheitest wurden <strong>2007</strong> 78 Abwasserproben untersucht. Nur in wenigen Fällen wurde eine geringe Überschreitung<br />
des Überwachungswertes festgestellt.<br />
Im Berichtszeitraum wurde der Fischeitest nach DIN 38415, Teil 6, zur Bestimmung der nicht akut giftigen Wirkung<br />
von Abwasser auf die Entwicklung von Fischeiern über Verdünnungsstufen kontinuierlich fortgeführt.<br />
Durch die EU Wasserrahmenrichtlinie sind die Mitgliedsstaaten angehalten, zum Schutz der Süßwasserressourcen<br />
den ökologischen Zustand von Gewässern mit standardisierten Verfahren zu überwachen. Als Testmaterial dienen<br />
befruchtete Eier des Zebrabärbling (Danio rerio Hamilton-Buchanan), die in speziellen Ablaichbecken gewonnen wer-<br />
den. Nach einer Expositionszeit der befruchteten Eier von 48 Stunden in Abwasserverdünnungsreihen werden mögli-<br />
che Störungen der Embryonalentwicklung unter dem Inversmikroskop bewertet (Abbildung 3-12). Im Berichtszeitraum<br />
wurden 78 Proben untersucht. In 55 % der untersuchten Proben wurden jeweils Effekte auf die Embryonalentwicklung<br />
der Zebrabärblinge festgestellt.<br />
Insgesamt wurden 206 Abwasserproben bearbeitet und 2 812 Untersuchungsleistungen durchgeführt.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
75
76<br />
Abbildung 3-12: Embryo des Zebrabärblings 48 Stunden nach der Befruchtung (links)<br />
und abgestorbenes Ei (rechts)<br />
3.6.3 Untersuchungen im Bereich Boden / Altlasten / Abfall / Geologie<br />
Den Untersuchungen von Boden, Abfall und Altlasten kam bisher hinsichtlich der Umweltkontrolle sowie der Gestal-<br />
tung und des Vollzugs gesetzlicher Regelungen im Umweltschutz eine besondere Bedeutung zu. Die Messung von<br />
umweltrelevanten Parametern bildet die Grundlage für die Charakterisierung und die stoffliche Bewertung von Böden,<br />
Abfallarten und Altlasten entsprechend Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung, Abfallklärschlammverordnung,<br />
Bioabfallverordnung und Abfallgesetz. Die Untersuchungen unterstützen die Arbeiten der Fachabteilung des MLUV<br />
und des Landesumweltamtes, die Kontrollen der Unteren Abfallwirtschaftsbehörden sowie die Arbeit von Ermittlungs-<br />
behörden.<br />
Im Vergleich zu früheren Jahren war <strong>2007</strong> ein weiterer Rückgang der Abfall- und Altlastenuntersuchungen zu ver-<br />
zeichnen. Insgesamt wurden nur 20 Proben für diese Fragestellungen an das LLB übergeben. Obwohl gerade auf<br />
dem Sektor Abfalluntersuchung großer Handlungsbedarf besteht, hat die behördliche Überwachungsarbeit abgenom-<br />
men. Ursache ist die im Umweltbereich greifende restriktive Personalpolitik.<br />
Auf der Basis des Bundesbodenschutzgesetzes wurden Bodendauerbeobachtungsflächen (BDF) mit dem Ziel einge-<br />
richtet, den Bodenzustand festzustellen um langfristig Bodenveränderungen infolge von Standort-, Belastungs- und<br />
nutzungsspezifischen Einflüssen zu erfassen. In <strong>Brandenburg</strong> wurden bisher 30 Bodendauerbeobachtungsflächen auf<br />
Acker- und Grünlandstandorten eingerichtet.<br />
<strong>2007</strong> wurden für die Boden-, Abfall- und Altlastenkontrolle insgesamt 590 Proben mit 2 488 analytischen Einzelunter-<br />
suchungen bearbeitet.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Abbildung 3-13: Probenahme auf einer Bodendauerbeobachtungsfläche<br />
Abbildung 3-14: Profilaufnahme eines Ackerbodens im Rahmen des BDF-Projektes<br />
Im Mittelpunkt der geologischen Aufgaben stehen die kartierbegleitenden geochemisch-anorganischen Unter-<br />
suchungen von Böden und Gesteinen im Rahmen der geologischen Landesaufnahme sowie hydrogeochemische<br />
Untersuchungen von Grundwasser zur Bewertung von Trinkwasserschutzzonen und der Genese von Grundwasser.<br />
Für diesen Aufgabenkomplex wurden <strong>2007</strong> insgesamt 1 173 Proben mit 11 456 Einzeluntersuchungen bearbeitet.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
77
78<br />
3.6.4 Amtliche Kontrollen, Amtshilfen<br />
Schwerpunkte der amtlichen Kontrollen waren <strong>2007</strong> Untersuchungen von 206 Proben für die Abwassereinleiterkon-<br />
trolle der Oberen Wasserbehörde für Anlagen > 3000 kg BSB pro Tag auf Basis des <strong>Brandenburg</strong>ischen Wasserge-<br />
setzes, des Abwasserabgabegesetzes und der Abwasserverordnung. Zur Absicherung der Messergebnisse wurden<br />
zusätzliche Kontrollproben bearbeitet und an einem bundesweiten Ringversuch erfolgreich teilgenommen.<br />
Untersucht wurden weiterhin 15 Proben mit 64 Einzeluntersuchungen zur Unterstützung des Vollzuges, im Rahmen<br />
von Amtshilfen zur Unterstützung der Polizei bei Umweltdelikten, bei Stör- und Ereignisfällen sowie zur Deklaration<br />
von Abfällen und Klärschlämmen. Der konkrete Analysenbedarf lässt sich hier im Einzelnen nicht vorausplanen, er<br />
hängt von den jeweiligen Ereignisfällen ab und kann durchaus zur Folge haben, dass andere Aufgaben im Bereich<br />
des Umweltmonitorings zurückgestellt werden müssen.<br />
� Amtshilfe für das Landeskriminalamt <strong>Brandenburg</strong> zur Gewässerverunreinigung<br />
Premnitz/Döberitz :<br />
Insgesamt wurden 4 Wasserproben und 5 Vergleichsproben auf Mineralölkohlenwasserstoffe analog DIN/ISO 16703<br />
und auf Aromaten untersucht mit dem Ziel, die Quelle der Verunreinigung zu ermitteln.<br />
� Amtshilfe für das Landesumweltamt <strong>Brandenburg</strong> zu Holzanstrichstoffen:<br />
Vier Produktproben von Holzanstrichstoffen der Firma Lenzolit Bauchemie GmbH, Lenzen wurden nach ChemVer-<br />
botsV hinsichtlich der qualitativen Zusammensetzung der Zubereitungen (Fingerprint, Abgleich zu den Angaben in<br />
den Sicherheitsdatenblättern) und der Quantifizierung wasserlöslicher Phenole, Teeröle und Benzol untersucht.<br />
� Amtshilfe für das Landeskriminalamt <strong>Brandenburg</strong> zu Trafoöl:<br />
Es wurde eine Ölprobe nach DIN 51527 und DIN EN 12766, Teil 1 und 2 untersucht. Die Untersuchung erfolgte auf<br />
PCB-Gehalt (geregelt nach ChemG und ChemVerbotsV), qualitative Zusammensetzung der Zubereitung (Fingerprint)<br />
sowie auf andere chlorierte Aromaten (Chlornaphthaline).<br />
���� Amtshilfe für das MLUV Abt. 6/65 zu Bodenprofilen, ehemalige Abfallsortieranlage Neuendorf:<br />
Es wurden insgesamt 10 Brodenproben auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (analog EPA 610 und<br />
prEN ISO 17993), Mineralölkohlenwasserstoffe (DIN/ISO 16703) und polychlorierte Biphenyle (Bestimmung Gesamt-<br />
gehalt nach DIN EN 12766, Teil 1 und 2) untersucht.<br />
Tabelle 3-29: Anzahl der Proben und Untersuchungen im Umweltbereich (Übersicht)<br />
Aufgabe Anzahl der Proben Anzahl der Untersuchungen<br />
Grundwassermonitoring 542 6 489<br />
Oberflächengewässermonitoring 8 251 100 162<br />
Abwasserkontrolle 206 2 812<br />
Luft- und Depositionsüberwachung 5 080 8 332<br />
Boden/Altlasten/Abfall 590 2 488<br />
Hydro- und Bodengeologische Untersuchungen 1 173 11 456<br />
Sonstige Untersuchungen 11 55<br />
Gesamtzahl 15 853 131 794<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
3.7 Untersuchungen der Strahlenmessstellen des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />
Das <strong>Landeslabor</strong> betreibt zwei Strahlenmessstellen an den Standorten Oranienburg und Frankfurt (Oder). Der Aufga-<br />
benschwerpunkt dieser Messstellen ist die Überwachung der Umweltradioaktivität, die Messstelle Oranienburg hat<br />
darüber hinaus die Funktion einer „unabhängigen Messstelle“ bei der Messaufgaben im Zusammenhang mit der<br />
Überwachung des im Rückbau befindlichen KKW Rheinsberg stehen.<br />
3.7.1 Technische Ausstattung<br />
Beide Messstellen verfügen über alle Voraussetzungen zur Durchführung aller in den Messprogrammen geforderten<br />
sowie im Fall eines Unfalles mit großflächigen radiologischen Auswirkungen erforderlichen Messverfahren einschließ-<br />
lich der dafür notwendigen, aufwendigen radiochemischen Verfahren.<br />
3.7.1.1 Messstelle Oranienburg<br />
� Gammaspektrometrische Probenmessung:<br />
� 10 Messplätze mit 2 n-Type und 8 p-Type-Detektoren, 28 – 48 % relative Effektivität<br />
� Messplätze zur Gesamt-Alpha- und Gesamt-Beta-Aktivitätsbestimmung:<br />
� 2 Multi-Low-Level-Counter FHT 770 T<br />
� 1 Low-Level-Counter LB 770<br />
� Flüssigszintillationsspektrometer zur Aktivitätsbestimmung von H-3 (nach Destillation) und anderer<br />
Beta-Strahler; Typ Beckmann LS 6000 LL<br />
� Alpha-Spektrometer, Typ Canberra S100 mit 4 Messkammern<br />
� Messfahrzeug VW T4, ausgestattet mit In-situ-Messsystem Canberra 1300 zur Durchführung<br />
von kollimierten und nichtkollimierten gammaspektrometrischen In-situ-Messungen zur Bestimmung<br />
des Radionuklidgehaltes auf/in Böden, Anlagenkomponenten und Gebäudestrukturen.<br />
3.7.1.2 Messstelle Frankfurt (Oder)<br />
� Gammaspektrometrische Probenmessung:<br />
� 8 Messplätze mit 2 n-Type und 8 p-Type-Detektoren, 32 – 45 % relative Effektivität<br />
� Messplätze zur Gesamt-Alpha- und Gesamt-Beta-Aktivitätsbestimmung:<br />
� 1 Multi-Low-Level-Counter FHT 770 T<br />
� 1 Low-Level-Counter LB 770<br />
� Flüssigszintillationsspektrometer zur Aktivitätsbestimmung von H-3 (nach Destillation) und anderer<br />
Beta-Strahler, Typ Wallac 1415<br />
� Alpha-Spektrometer, Typ Canberra S100 mit 6 Messkammern<br />
� Messfahrzeug VW T4, ausgestattet mit In-situ-Messsystem Canberra 1300 zur Durchführung von<br />
gammaspektrometrischen In-situ-Messungen zur Bestimmung des Radionuklidgehaltes auf/in Böden.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
79
80<br />
Abbildung 3-15: Messungen am Alphaspektrometer Abbildung 3-16: Messplätze Gammaspektrometrie<br />
Ferner stehen in beiden Messstellen geeichte Messgeräte zur Bestimmung der Gamma-Ortsdosisleistung sowie De-<br />
tektoren zum Nachweis von Alpha-, Beta- und Gammastrahlern zur Ermittlung von radioaktiven Oberflächenkontami-<br />
nationen zur Verfügung. Während die Proben zur Bestimmung gammastrahlender Nuklide lediglich in eine definierte<br />
Probengeometrie überführt werden müssen, ist zum Nachweis alpha- und betastrahlender Nuklide auf Grund des<br />
geringen Durchdringungsvermögens und der damit verbundenen Selbstabsorption dieser Strahlungsarten im Proben-<br />
material eine aufwändige radiochemische Probenvorbereitung erforderlich.<br />
13%<br />
6% 1% 14% Gammaspektrometrie<br />
Alphaspektrometrie<br />
2%<br />
64%<br />
Abbildung 3-17: Anzahl der Messungen nach Messverfahren (ohne ODL-Messungen)<br />
Sr-90 - Bestimmung<br />
LSC-Messungen<br />
in-situ-Gammaspektrometrie<br />
sonst. Probenmeßerfahren<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Die Qualität der Messergebnisse und die Einsatzbereitschaft der Messstellen wurden auch im Jahre <strong>2007</strong> durch die<br />
Teilnahme an nationalen und internationalen Ringversuchen, (Bundesamt für Strahlenschutz, IAEA) und Übungen<br />
überprüft.<br />
3.7.2 Messungen zur Überwachung der Umweltradioaktivität<br />
Diese Messungen dienen dem Schutz der Umwelt und sind der Beitrag des Landes <strong>Brandenburg</strong> zum bundesweiten<br />
Integrierten Mess- und Informations-System (IMIS) zur Überwachung der Umweltradioaktivität gemäß § 3 des Strah-<br />
lenschutzvorsorgegesetzes (StrVG).<br />
<strong>2007</strong> wurden im Rahmen der Messprogramme nach § 3 StrVG 1 085 Umweltproben auf ihren Radionuklidgehalt (ins-<br />
besondere künstliche Radionuklide, wie z. B. Cäsium-137, Strontium-90, Jod-131, Tritium, Uran- und Plutonium-<br />
Isotope) untersucht. Überwacht wurden hierbei folgende, für die Strahlenexposition der Bevölkerung relevante Um-<br />
weltbereiche:<br />
� Boden und Bewuchs<br />
� Nahrungsmittel<br />
� Oberflächenwasser, Schwebstoff und Sediment<br />
� Trink- und Grundwasser<br />
� Klärschlämme und Abwasser<br />
� Reststoffe und Abfälle<br />
6%<br />
13%<br />
7%<br />
2%<br />
2%<br />
63%<br />
7% Nahrungsmittel<br />
Indikatorpflanzen<br />
Futtermittel<br />
Böden<br />
Gewässer<br />
Luft und Niederschläge<br />
Abwasser, Reststoffe, Abfälle<br />
Abbildung 3-18: Anzahl der Messungen nach § 3 StrVG, nach Medien gegliedert<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
81
82<br />
Ferner wurden an 25 Messpunkten in-situ-gammaspektrometrische Messungen der oberflächennahen künstlichen<br />
Radioaktivität mittels mobiler Messtechnik vorgenommen.<br />
Abbildung 3-19: Mobile Messtechnik<br />
3.7.3 Überwachung kerntechnischer Anlagen<br />
Die zweite wesentliche Aufgabe der Messstelle Oranienburg sind Messungen im Rahmen der Richtlinie zur Emissi-<br />
ons- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen (REI) sowie der Richtlinie zur Kontrolle der Eigenüberwa-<br />
chung radioaktiver Emissionen aus Kernkraftwerken. Die Emissionen des seit 1990 abgeschalteten und im Rückbau<br />
befindlichen Kernkraftwerks Rheinsberg werden sowohl bezüglich der Abgabe radioaktiver Stoffe in die Luft als auch<br />
in das Wasser ständig überwacht. Als Ergänzung der Emissionsüberwachung gibt die Umgebungsüberwachung des<br />
Kernkraftwerkes einen direkten Aufschluss über die Auswirkung der Emissionen auf die Umgebung.<br />
Der gesamte Aufgabenbereich im Zusammenhang mit dem Rückbau des Kernkraftwerkes umfasst folgende Messpro-<br />
gramme:<br />
� Umgebungsüberwachung (REI)<br />
� Kontrolle der Eigenüberwachung der Emissionen<br />
� Kontrollmessungen gem. (StrlSchV) § 44 (2) 1. an Verkehrsflächen und Arbeitsplätzen im Kontrollbereich<br />
� Kontrollmessungen gem. StrlSchV § 44 (2) 2. an Verkehrsflächen und Arbeitsplätzen im<br />
Überwachungsbereich<br />
� Behördliche Stichprobenmessungen Transporte (Castoren, Container, TLB)<br />
� Behördliche Stichprobenmessungen Freigaben<br />
Im Jahre <strong>2007</strong> erfolgten im Rahmen der Kraftwerksüberwachung 255 Probenmessungen, 244 Kontaminationsbestim-<br />
mungen durch Wischtests sowie 630 Messungen der Gamma-Ortsdosisleistung. Im Rahmen der behördlichen Stich-<br />
probenmessung an Transporten wurden Messungen an 45 Containern durchgeführt.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
<strong>2007</strong> erfolgte der Bahntransport des ausgebauten Reaktordruckbehälters in das Zwischenlager Lubmin. Auch hier<br />
erfolgten Kontaminations- und ODL-Messungen zum Nachweis der Einhaltung der Vorschriften für die Beförderung<br />
radioaktiver Stoffe. In allen Fällen wurde die Einhaltung bzw. Unterschreitung der gesetzlichen Vorgaben nachgewie-<br />
sen.<br />
3.7.4 Amtliche Lebensmittelüberwachung<br />
Die Messungen erfolgen im Ereignisfall im Rahmen der Überwachung von Lebensmitteln bzw. Futtermitteln nach der<br />
Verordnung (Euratom) Nr. 3954/87 zur Festlegung von Höchstwerten an Radioaktivität in Nahrungsmitteln und Fut-<br />
termitteln im Falle eines nuklearen Unfalls oder einer anderen radiologischen Notstandssituation nach AVV-<br />
Strahlenschutzvorsorge-Lebensmittelüberwachung bzw. Futtermittel-Strahlenschutzvorsorge-Verwaltungsvorschrift.<br />
3.7.5 Nukleare Gefahrenabwehr / Nachsorge<br />
Ein weiterer Überwachungsschwerpunkt der Umweltradioaktivität ist der Bereich nukleare Gefahrenabwehr und Nach-<br />
sorge/Altlasten. Hier tragen vor allem die Hinterlassenschaften der Thorium- und Uranverarbeitung in den im Krieg<br />
zerstörten Oranienburger Auerwerken zur Strahlenexposition bei.<br />
Messungen der Gamma-Ortsdosisleistung sowie Probenmessungen zur Verifizierung des Kontaminationsverdachtes<br />
sowie zur Überprüfung des Sanierungserfolges erfolgten auf verschiedenen Verdachtsflächen im Stadtgebiet Ora-<br />
nienburg, beispielgebend sollen hier nur das ZIS-Projekt Zentrumsschulen sowie Messungen im Zusammenhang mit<br />
der Sanierung der Walter-Bothe-Straße Erwähnung finden. Im Rahmen des Aufgabengebietes nukleare Gefahrenab-<br />
wehr und Nachsorge/Altlasten wurden im Jahre <strong>2007</strong> ODL-Rastermessungen in einem Zeitaufwand von 840 Stunden<br />
sowie 45 Probenmessungen durchgeführt.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
83
84<br />
4. Qualitätsmanagement<br />
Auch im Jahre <strong>2007</strong> waren weitere Anpassungen und Aktualisierungen der im Rahmen des Qualitätsmanagement-<br />
Systems herausgegebenen Dokumente erforderlich. Die bereits 2006 begonnene Überarbeitung des Management-<br />
Handbuches konnte im Januar abgeschlossen werden.<br />
In der Folge interner Strukturänderungen waren zahlreiche Standardarbeitsanweisungen und andere Dokumente zu<br />
überarbeiten bzw. an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Gleichzeitig damit wurde die Verfahrensweise der Be-<br />
reitstellung von gelenkten Dokumenten und Unterlagen komplett auf eine Dokumentation in elektronischer Form um-<br />
gestellt. Damit stehen die wichtigen, allgemeingültigen Dokumente des Qualitätsmanagement-Systems allen Mitarbei-<br />
tern unmittelbar in der aktuellen Version an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung.<br />
Im Berichtsjahr wurden große Anstrengungen unternommen, den Bestand an Prüfverfahren zu aktualisieren. Es wur-<br />
de darauf orientiert, dort wo verfügbar, hausinterne Prüfverfahren durch offizielle, validierte Prüfverfahren abzulösen.<br />
Interne Audits zur Überwachung der Umsetzung von Forderungen der DIN ISO/IEC 17025 wurden in allen Bereichen<br />
des <strong>Landeslabor</strong>s im Hinblick auf die Vorbereitung der Reakkreditierung der Untersuchungsbereiche für Tierseuchen<br />
und Lebensmittel im Jahre 2008 durch die AKS Hannover sowie der laufenden Verfahren zur gegenseitigen Kompe-<br />
tenzfeststellung in den Laborbereichen der Umweltuntersuchungen durchgeführt. Im Berichtsjahr konnte im Juni dem<br />
Fachbereich U1 nach einer Überprüfung durch Mitarbeiter der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie so-<br />
wie des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz die Kompetenz bescheinigt<br />
werden.<br />
Eine weitere wichtige Komponente des Qualitätsmanagementsystems ist die Teilnahme an Eignungsprüfungen (La-<br />
borvergleichsuntersuchungen) zur Bestätigung der Fachkompetenz der einzelnen Laborbereiche bzw. Laborteams. In<br />
den Bereichen der Lebensmitteluntersuchung und der Tierseuchendiagnostik beteiligten sich die Laborteams im Jahre<br />
<strong>2007</strong> an insgesamt 150 Eignungsprüfungen namhafter nationaler und internationaler Anbieter und bewiesen ihre<br />
Fachkompetenz in den Bereichen der Labordiagnostik und -untersuchungen:<br />
� Pathologie/Histologie<br />
� Serologie/Virologie<br />
� Bakteriologie/Mykologie/Parasitologie<br />
� Molekularbiologie<br />
� Lebensmittelchemie und -mikrobiologie<br />
� Rückstandsanalytik<br />
� Futtermittel- und Düngemitteluntersuchungen<br />
Die Ergebnisse der Laborvergleichsuntersuchungen bestätigten in der überwiegenden Mehrzahl das hohe Niveau der<br />
beteiligten Laboratorien, in einigen Fällen konnten bei Proficiency Tests im internationalen Vergleich Spitzenpositionen<br />
unter den beteiligten Laboratorien erreicht werden.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Die Laboratorien des Kompetenzbereiches Umwelt beteiligten sich im Jahre <strong>2007</strong> an insgesamt 14, zum Teil auf<br />
internationaler Ebene organisierten, Eignungsprüfungen in den Untersuchungsbereichen:<br />
� Wasser<br />
� Boden<br />
� Abfall/Altholz<br />
� radiologische Messungen in verschiedenen Matrices.<br />
Bis auf wenige Ausnahmen konnten auch in diesen Laborteams alle Eignungsprüfungen mit hervorragenden Ergeb-<br />
nissen absolviert werden.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
85
86<br />
5. Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten<br />
5.1 Mitarbeit in Gremien, Fachgruppen und Arbeitskreisen<br />
Albrecht, Kerstin:<br />
� Mitglied des Arbeitskreises Diagnostische Veterinärpathologie<br />
� Mitglied des Prüfungsausschusses Biologielaboranten der IHK Frankfurt (Oder)<br />
Anders, Ludger Dr.:<br />
� Mitglied der Fachgruppe VIII Rückstands- und Umweltanalytik, Leiter Arbeitskreis Organik, VDLUFA<br />
� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />
� Mitglied in der GDCh, Fachgruppe Analytik<br />
� Mitglied der Arbeitsgruppe Futtermittel in der NOKO<br />
Baeker, Regine:<br />
� Mitglied der AG § 64 LFGB „Lebensmittel-Allergene“<br />
� Obfrau der AG § 64 LFGB „Tierartendifferenzierung – Fleisch“<br />
� Mitglied der AG „Immunologische Lebensmitteluntersuchung“ des ALTS<br />
� Mitglied AG § 64 LFGB „ Entwicklung molekularbiologischer Methoden zur Pflanzen- und<br />
Tierartendifferenzierung“<br />
Baumgärtner, Bernd Dr.:<br />
� Mitglied des Sachverständigen-Ausschusses „Subklinische Mastitis“ der Deutschen Veterinärmedizinischen<br />
Gesellschaft<br />
� Vorstandsmitglied im Verband der Tierärzte im öffentlichen Dienst des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />
Behrend, Ralf-Joachim:<br />
� Mitglied Länder Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA), AG Abfalluntersuchung AK PPM<br />
� Mitglied im DIN Normenausschuss NAW I 2/UA 1<br />
� Mitglied Institut für Qualitätssicherung von Stoffsystemen (IQS), Freiberg e.V.<br />
Böhm, Lothar Dr.:<br />
� korrespondierendes Mitglied der AG „Anorganische Bestandteile“ der LChG in der GDCh<br />
� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel , VDLUFA<br />
� Mitglied im Ausschuss Lebensmittelmonitoring des BVL<br />
� Mitglied im Arbeitskreis „Nord“ der QM-Beauftragten bei der AKS Hannover<br />
Bruchmann, Martin:<br />
� Auditor der AKS Hannover<br />
Donau, Ralf Dr.:<br />
� Mitglied im DIN NAW I 3, UA 2, AK 15 "Phenole in Sickerwasser"<br />
� Mitglied im DIN NAW I 3, UA 2, AK 2 "Phenole mit GC, Nonylphenol, Ethoxylat"<br />
� Mitglied im DIN NAW I 3, UA 2, AK 5 "LHKW/BTX mit HS-SPME und GC-MS"<br />
� Mitglied im LAWA, UAK P10/6 "PAH in Oberflächen- und Sickerwasser"<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Engelhardt, Andreas Dr.:<br />
� Mitglied der AG Zierfischkrankheiten der European Association of Fish Pathologists<br />
� Mitglied im Arbeitskreis Ichthyoparasitologie der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie e.V.<br />
� Mitglied des Fischereibeirats im Landkreis Spree-Neiße<br />
Friederich, Ulrike:<br />
� korrespondierendes Mitglied der AG „Lebensmittel auf Getreidebasis“ der GDCh<br />
Göbel, Wolfram:<br />
� Mitglied der AG "Bedarfsgegenstände" des ALS<br />
� Mitglied der Arbeitsgruppe "Bedarfsgegenstände/Kosmetische Mittel" in der NOKO<br />
� Auditor der AKS Hannover<br />
� Mitglied des Prüfungsausschusses <strong>Berlin</strong>/<strong>Brandenburg</strong> „Staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker“<br />
Hemmerling, Christlieb Dr.:<br />
� Mitglied der AG „Pestizide“ der GDCh<br />
� Mitglied der UAG „Analytik“ der BLAPS beim BfR<br />
� Mitglied der Expertengruppe „Pharmakologische Stoffe“ beim BVL für das Lebensmittelmonitoring<br />
� Mitglied der AG "NRKP/PWS" im Rahmen der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />
� Leiter der AG "Rückstände und Kontaminanten" im Rahmen der Norddeutschen Kooperation für Laborunter-<br />
suchungen<br />
� Mitglied der AG "LC-MS für Tierarzneimittel in Futtermitteln" im Rahmen der VDLUFA<br />
� Mitglied der § 64 LFGB Arbeitsgruppe "Vorschriften für pharmakologisch wirksame Stoffe"<br />
Hennig, Cerstin:<br />
� Mitglied der AG „Diätetische Lebensmittel, Ernährungs- und Abgrenzungsfragen“ des ALS<br />
� Sachverständige bei amtlichen Qualitätsprüfungen des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />
Hentschel, Henry:<br />
� Mitglied der Bund / Länder AG „Physikalisch-chemische Analysen- und Messverfahren zu § 7 a WHG<br />
Hesse, Maria:<br />
und AbwAG“<br />
� Mitglied des Arbeitskreises lebensmittelchemischer Sachverständiger (ALS)<br />
� Mitglied im Arbeitskreis „Nord“ der QM-Beauftragten bei der AKS Hannover<br />
� Auditorin der AKS Hannover<br />
� Mitglied der Landes-Arbeitsgruppe QM beim MLUV <strong>Brandenburg</strong><br />
Hlinak, Andreas Dr.:<br />
� Mitglied der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
� Mitglied der Gesellschaft für Immunologie<br />
� Mitglied der mitteleuropäischen Gesellschaft für Alternativmethoden zum Tierversuch (MEGAT)<br />
� Mitglied im Verband der Tierärzte im Öffentlichen Dienst BB<br />
� Mitglied der <strong>Berlin</strong>er Mikrobiologischen Gesellschaft (BMG)<br />
� Mitglied der AG "Tierseuchen" im Rahmen der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
87
88<br />
Jenner, Katrin:<br />
�korrespondierendes Mitglied der AG „Tierarzneimittelrückstände“ der GDCh<br />
�Mitglied der Expertengruppe "Pharmakologisch wirksame Stoffe" für das Lebensmittelmonitoring, BVL<br />
John, Ingrid Dr.:<br />
� VFT-Fachbeirat, im Auftrag der Fachgruppe Futtermittel, VDLUFA<br />
� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />
� Mitglied im Arbeitskreis Futter und Fütterung des Landes <strong>Brandenburg</strong><br />
� Mitglied im Arbeitskreis Mykotoxine beim MLUV <strong>Brandenburg</strong><br />
� Mitglied im Arbeitskreis Futterwertprüfung Milchleistungsfutter (Org. HU <strong>Berlin</strong>)<br />
� Mitglied der Arbeitsgruppe Futtermittel in der NOKO<br />
Klost, Eveline:<br />
� Mitglieder der Arbeitsgruppe Schwermetallanalytik der Länderarbeitsgemeinscchaft Wasser (LAWA)<br />
Kohlmüller, Stephan:<br />
� Mitglied der Fachgruppe II Bodenuntersuchung, VDLUFA<br />
Körber, Roland Prof. Dr. habil.:<br />
� Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesinstitutes für Tiergesundheit - Friedrich-Loeffler-Institut,<br />
Insel Riems<br />
� Mitglied des Beschlussgremiums der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />
� Sprecher der Direktorenkonferenz der Norddeutschen Kooperation für Laboruntersuchungen<br />
� Mitglied im Prüfungsausschuss für den tierärztlichen Dienst in der Veterinärverwaltung <strong>Brandenburg</strong><br />
� Mitglied des Sachverständigenrates für Laborakkreditierung der AKS Hannover<br />
Krautz, Siegfried:<br />
� Mitglied der AG „Kosmetische Mittel“ des ALS<br />
� Mitglied der AG „Kosmetische Mittel“ der GdCh<br />
� Mitglied des Prüfungsausschusses <strong>Berlin</strong>/<strong>Brandenburg</strong> "Staatliche geprüfter Lebensmittelchemiker"<br />
Kutzer, Peter:<br />
� Arbeitskreis veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik (AVID)<br />
� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppe Bakteriologie und Mykologie<br />
� Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft<br />
� <strong>Berlin</strong>er Mikrobiologische Gesellschaft<br />
Kühne, Ulrich Dr.:<br />
� Mitglied der Länderarbeitsgemeinschafdt Wasser (LAWA), Themenbereich „Analytische Qualitätssicherung“<br />
� Auditor im Projekt „Gegenseitige Kompetenzfeststellung der staatlichen Umweltlabore der Länder“<br />
Louwers, Jacobus:<br />
� Mitglied im Arbeitskreis der auf dem Gebiet der Lebensmittelhygiene und der vom Tier stammenden<br />
Lebensmittel tätigen Sachverständigen (ALTS)<br />
� Mitarbeit bei Qualitätsprüfungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) von Tiefkühl und<br />
Fertiggerichten, von Convenience-Produkten, von Brüh-, Roh- und Kochwürsten sowie von Verpackungen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Meier, Christine Dr.:<br />
� Mitglied der Fachgruppe VIII Rückstands- und Umweltanalytik, Arbeitskreis Anorganik, VDLUFA<br />
� Mitglied der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />
Meißner, Barbara:<br />
� Mitglied der AG „Wein und Spirituosen“ des ALS<br />
Mickeleit, Angela:<br />
� Mitglied der Fachgruppe III Düngemittel, VDLUFA<br />
Mirle, Christian Dr.:<br />
� Fischereibeirates des Landes <strong>Brandenburg</strong> beim MLUV<br />
� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppen Pathologie, Bakteriologie und Mykologie,<br />
Fische<br />
� Deutsche Gesellschaft für Parasitologie e.V.<br />
Müller, Beate:<br />
� Mitglied der AG „Sachverständige für Lebensmittelbestrahlung“ des ALS<br />
Pilsl, Holger Dr.:<br />
� Mitglied der AG „Überwachung gentechnisch veränderter Lebensmittel“ des ALS<br />
� Mitglied der AG § 35 „Entwicklung von Methoden zum Nachweis mit Hilfe gentechnischer Verfahren<br />
hergestellter Lebensmittel“ des BfR<br />
� Mitglied der AG „PCR-Analytik“ der Fachgruppe VI Futtermittel, VDLUFA<br />
Pingel, Bernd:<br />
� Arbeitsgruppe "Lebensmittelüberwachung" der Lebensmittelchemischen Gesellschaft bei der GDCh<br />
Reeck, Regina:<br />
� Mitglied VDI-AG, Messen organischer Verbindungen<br />
� Mitglied VDI AG, Messen von PAK in Außenluft<br />
Rohde, Eberhard Dr.:<br />
� Mitglied der Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), AG AQS der AG Oberflächenwasser<br />
� Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Limnologie (DGL)<br />
� Mitglied der AG "Gewässerökologie und Wasserwirtschaft <strong>Berlin</strong> <strong>Brandenburg</strong>"<br />
� Mitglied der AG "Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie"<br />
Scholz, Marlis:<br />
� Mitglied der § 64 LFGB-Arbeitsgruppe „Chemische und physikalische Untersuchungsverfahren für Milch<br />
und Milcherzeugnisse“<br />
Schulze, Christoph Dr.:<br />
� Mitglied des Organisationskomitees des Arbeitskreises für Diagnostische Veterinärpathologie<br />
� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppe Pathologie<br />
� European Society of Veterinary Pathology<br />
� International Academy of Pathology, German Division<br />
� Auditor of the European College of Veterinary Pathologists<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
89
90<br />
� American Association of Veterinary Laboratory Diagnosticians<br />
Sommerhäuser, Jürgen Dr.:<br />
� Mitglied des Arbeitskreises für veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik (AVID) der Deutschen<br />
Veterinärmedizinischen Gesellschaft.<br />
� Mitglied der Arbeitsgruppe "Futtermittelmikrobiologie", VDLUFA<br />
� Präsident der European Feed Microbiology Organization (EFMO)<br />
Thalheim, Sabine:<br />
� Mitglied der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft<br />
� GLP-Gutachter auf Landes- und Bundesebene<br />
Vogel, Reiner Dr.:<br />
� Mitglied im Arbeitskreis der auf dem Gebiet der Lebensmittelhygiene und der vom Tier stammenden<br />
Lebensmittel tätigen Sachverständigen (ALTS)<br />
� Auditor der AKS Hannover<br />
Warschewske, Guido:<br />
� Mitglied der § 64 LFBG-Unterarbeitsgruppe „Furan-Aanalytik“<br />
� Mitglied der Expertengruppe "Pflanzenschutzmittel" für das Lebensmittelmonitoring, BVL<br />
Werner, Gabriela:<br />
� Auditorin der AKS Hannover<br />
� Mitglied des DIN-Arbeitsausschusses „Vitamine“<br />
� korrespondierendes Mitglied der AG „Fruchtsäfte und fruchtsafthaltige Getränke“ der GDCh<br />
Winkler, Michael:<br />
� Mitglied in der GDCh<br />
Winterhoff, Nora Dr.<br />
� Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft, Fachgruppe Bakteriologie und Mykologie<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
5.2 Wissenschaftliche Beiträge, Poster und Veröffentlichungen<br />
� A. Trenkle, Th. Knobloch, L. Anders, G. Offenbächer, E. Janssen:<br />
Bestimmung von Pflanzenschutzmitteln in verarbeiteten Futtermitteln.<br />
Vortrag auf dem VDLUFA-Kongress <strong>2007</strong> in Göttingen<br />
� L. Anders, H. Hartung, Th. Knobloch, H. Kludßuweit, B. Volkmann:<br />
Empfehlungen zur optimierten Kalibration bei der gaschromatographischen Bestimmung von PSM in Futtermitteln<br />
Poster auf dem VDLUFA-Kongress <strong>2007</strong> in Göttingen<br />
� G. Offenbächer, L. Anders, E. Janssen, Th. Knobloch, A. Trenkle:<br />
Forschungsbericht: Validierung des Analysenverfahrens zur Bestimmung ausgewählter Pflanzenschutzmittel in aus-<br />
gewählten be- und verarbeiteten Futtermitteln (Multiverfahren) und Ermittlung der Statistischen Kenngrößen der Me-<br />
thode; BVL-Projekt Nr. 04 HS 042/2<br />
� C. Hennig:<br />
Zusammensetzung von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
Fortbildungsveranstaltung der Landesapothekerkammer <strong>Brandenburg</strong>, 17.02.<strong>2007</strong><br />
� C. Hennig:<br />
Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
Verband der Tierarzte im öffentlichen Dienst des Landes <strong>Brandenburg</strong>, Fortbildungsveranstaltung am 29.09.<strong>2007</strong><br />
� C. Schulze, M. Alex, H. Schirrmeier, A. Hlinak, A. Engelhardt, B. Koschinski, B. Beyreiß, M. Hoffmann<br />
and C.-P. Czerny:<br />
Generalized fatal Cowpox virus infection in a cat with transmission to a human contact case.<br />
Zoonoses Public Health, <strong>2007</strong>, 54, 31-37.<br />
� R. Klopfleisch, P. Wolf, S. Gerst, W. Uhl, A. Globig, E. Starick, B. Hoffmann, M. Beer, O. Werner,<br />
M. Lierz, H. M. Hafez, C. Schulze, M. Hardt, T. C. Harder und J. P. Teifke:<br />
Pathologie natürlicher und experimenteller Infektionen verschiedener Vogel- und Säugetierspezies mit hoch-<br />
pathogenem aviären Influenzavirus HP AIV H5N1.<br />
50. Jahrestagung der Fachgruppe Pathologie der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft, 9.–11.3.<strong>2007</strong>,<br />
Fulda, Germany.<br />
� P. Kutzer, C. Schulze and G. Neumann:<br />
Brachyspira hyodysenteriae – associated typhlocolitis in rheas (Rhea americana) in Germany.<br />
4th International Conference on Colonic Spirochaetal Infections in Animals and Humans, 21.-22.5.<strong>2007</strong>,<br />
Prague, Czechia.<br />
� C. Schulze<br />
Übersicht paraffingängiger (bes. kommerzieller) Antikörper zur immunhistochemischen Infektionsdiagnostik am Parraf-<br />
inschnitt.<br />
15. Tagung des Arbeitskreises für diagnostische Veterinärpathologie, 31.05. – 02.06.<strong>2007</strong>, Erbenhausen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
91
92<br />
� C. Schulze, M. Alex, A. Engelhardt, M. Hoffmann, B. Koschinski, B. Beyreiss, T.S.G.A.M. van den Ingh, C.-<br />
P. Czerny:<br />
Cowpox virus infection in a cat with transmission to man. Histopathology, negative contrast electron microscopy, im-<br />
munohistochemistry and molecular phylogeny of the virus.<br />
25th Annual Meeting of the European Society of Veterinary Pathology, 29.8.-1.9.<strong>2007</strong>, Munich, Germany.<br />
� A. Hlinak, A. Engelhardt, I. Grütze, C. Schulze:<br />
Diagnostik der Klassischen Schweinepest: Methoden, Bewertung und Interpretation.<br />
Vortrag, Kongress des Bundesverbandes Praktischer Tierärzte, 11.-14.10.<strong>2007</strong>, Bremen, Germany.<br />
� T. Müller, A. Hlinak, U. Scharrschmidt, A. Muluneh, H. Nieper, E.Hahn, B. Kern, F.J. Conrads:<br />
Pseudorabiesvirus-Infektionen beim Schwarzwild.<br />
Vortrag, DVG-Kongress, <strong>Berlin</strong>, 12. – 14.04.<strong>2007</strong><br />
� P. Schierack, L.H. Wiehler, D. Taras, V. Herwig, B. Tachu, A. Hlinak, M.F.G. Schmidt, L. Scharek:<br />
Bacillus cereus var. toyoi enhanced systemic immune response in piglets.<br />
Vet. Immunol. Immunopathol., <strong>2007</strong>, 118, 1-11<br />
� Ch. Mirle:<br />
Aktuelle Anmerkungen zur Bestandsentwicklung des Europäischen Aales (Anguilla anguilla)<br />
Veranstaltung des Deutschen Anglerverbandes e. V., 12.09.<strong>2007</strong> Frankfurt (O.)<br />
� I. John:<br />
Nachweis unzulässiger Stoffe - Vorgehensweise im LLB <strong>2007</strong><br />
Weiterbildung der Futtermittelkontrolleure, MLUV, 14.03.<strong>2007</strong><br />
� I. John:<br />
Organisation der amtlichen Futtermittelüberwachung und Futtermitteluntersuchung in <strong>Brandenburg</strong><br />
NOKO-AG Futtermittel, Futtermittelinstitut Stade, 27.09.<strong>2007</strong><br />
� I. John:<br />
Analytik, amtlicher Futtermittelproben im Land <strong>Brandenburg</strong> <strong>2007</strong> und Ausblick auf 2008<br />
Arbeitsberatung Futtermittelüberwachung, LVLF Frankfurt (Oder), 22.11.<strong>2007</strong><br />
� I. John:<br />
Amtliche Futtermitteluntersuchung in <strong>Brandenburg</strong><br />
Vorträge im Rahmen der Fortbildung Veterinärmediziner, Chemiker, Mikrobiologien, LM-Chemiker, Pharmazeuten<br />
(Org. LVLF Frankfurt (Oder)), LLB Potsdam 15.11.<strong>2007</strong> und 13.12.<strong>2007</strong><br />
� R. Körber:<br />
Rückstände und Kontaminanten – Grundlagen, Analytik, Bewertung, Begutachtung.<br />
Vortrag, Fachtierarztausbildung Lebensmittel- u. Fleischhygiene, Universität Leipzig, 15.01.<strong>2007</strong><br />
� M. Hesse:<br />
Beurteilung von Salmonellenbefunden in Geflügelfleisch.<br />
Arbeitsberatung der Amtstierärzte, Perleberg, 22.02.<strong>2007</strong><br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
� E. Rohde:<br />
Stand der Erarbeitung von biologischen Bewertungsverfahren zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenricht-<br />
linie. Workshop, 21. 03. <strong>2007</strong> in <strong>Berlin</strong>,<br />
� R.-J. Behrend:<br />
Theorie und praktische Übungen zum Umgang mit der LAGA-Richtlinie PN98<br />
Workshop am 05.12. bis 06.12.<strong>2007</strong> in Rauischholzhausen/Hessen<br />
� U. Kühne:<br />
Feststoffringversuche in der Umweltanalytik<br />
Fortbildungsveranstaltung „Referenzmaterialien, Regelkarten, Ringversuche“ am 27.06.<strong>2007</strong> in Koblenz<br />
Veranstalter: Klinkner & Partner<br />
� U. Kühne:<br />
Wieviel Prüfmittelüberwachung braucht ein Labor?<br />
Fortbildungsveranstaltung Labormanagementforum am 24.10.<strong>2007</strong> in Oberhof<br />
Veranstalter: Verein zur Förderung von Wissenschaft und Technik e.V. Duisburg<br />
� Beiträge zu Beratungen der Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung im LVLF, 15.03.<strong>2007</strong><br />
C. Hennig: Information zu Novel-Food-Produkten mit Hinweisen zur Probenahme<br />
W. Göbel: Hinweise zur Probenahme bei Bedarfsgegenständen<br />
M. Hesse: Bedeutung der Messunsicherheit bei Beanstandungen von Proben<br />
M. Hesse: Beurteilung von Salmonellenbefunden in Geflügelfleisch<br />
� Beiträge zu Beratungen der Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung im LVLF, 19.07.<strong>2007</strong><br />
M. Scholz: Beurteilung von Speiseeis unter Berücksichtigung der Probenahme<br />
B. Pingel: Zur Untersuchung von Mohn und mohnhaltigen Backwaren<br />
M. Hesse: Vorschlag zur risikoorientierten Probenahme<br />
� Beiträge zu Beratungen der Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung im LVLF, 28.11.<strong>2007</strong><br />
Ch. Hemmerling: Auswertung der Untersuchungsergebnisse von Frischobst und Frischgemüse auf PSM<br />
M. Hesse: Risikoorientierte Probenplanung für das Jahr 2008<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
93
94<br />
5.3 Aus- und Weiterbildung<br />
5.3.1 Lehr- und Ausbildungsaufträge<br />
� Körber, R. Prof. Dr. habil.:<br />
Lehrauftrag "Lebensmittelrecht und Lebensmitteltoxikologie"<br />
für Diplom-Ernährungswissenschaftler,<br />
Martin-Luther-Universität Halle/S.<br />
Lehrauftrag "Rückstände pharmakologisch wirksamer Substanzen im Tier und tierischen Lebensmittel"<br />
für Studenten der Veterinärmedizin,<br />
Universität Leipzig<br />
Vorbereitungslehrgang zur Fachtierarztprüfung "Lebensmittelhygiene / Fleischhygiene",<br />
Landestierärztekammer Sachsen<br />
� Hennig, Cerstin:<br />
Dozentin für „Diätetische Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel“,<br />
Fachtheoretische Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur ,<br />
Verwaltungsakademie <strong>Berlin</strong><br />
5.3.2 Betreuung von Praktikanten und Auszubildenden im LLB<br />
� Praktikum und Abschluss der Ausbildung von 3 lebensmittelchemischen Praktikanten<br />
� Praktikum eines Studenten der Ernährungswissenschaft (Fachbereich L 1)<br />
� Betreuung von 6 Lebensmittelkontrolleuren (Fachbereiche L 1 und L 2)<br />
� Betreuung von 3 Praktikanten der Veterinärmedizin (Fachbereiche L 1, T 2, T 3)<br />
� Betreuung eines Praktikums vor dem Studium (Fachbereich L 1)<br />
� Betreuung des Praktikums einer Tierärztin (Fachbereich L 1)<br />
� Betreuung von 2 Schülerpraktikanten (Fachbereich U 2)<br />
� Betreuung eines Praktikanten im Rahmen seiner Ausbildung zum Biologielaboranten (Fachbereich U 2)<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
5.4. Gäste im <strong>Landeslabor</strong><br />
� Januar <strong>2007</strong>:<br />
Betreuung einer russischen Delegation des Staatlichen Kontrollinstitutes für Arzneimittel im Rahmen eines Besuches<br />
auf der Grünen Woche in <strong>Berlin</strong>.<br />
� Juni <strong>2007</strong>:<br />
Internationale Arbeitsgemeinschaft für Futtermitteluntersuchung (IAG) tagte <strong>2007</strong> auf Einladung des LLB in<br />
Potsdam<br />
Vom 19.06. bis 21.06.<strong>2007</strong> fand auf Einladung des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong> die Jahrestagung der Internationalen<br />
Arbeitsgemeinschaft für Futtermitteluntersuchung (IAG), Sektion Futtermittelmikroskopie statt. An der Veranstaltung<br />
nahmen 54 Wissenschaftler aus 15 Mitgliedsstaaten der EU teil, darunter auch der Leiter des Fachbereiches Mikro-<br />
skopie des Europäischen Referenzlabors für die Bestimmung von tierischen Proteinen in Futtermitteln (CRL), Herr Dr.<br />
Veys aus Gembloux, Belgien. Die Tagung wurde durch die Präsidentin der IAG, Frau Dr. Paradies-Severin und Herrn<br />
Prof. Dr. habil. Körber eröffnet.<br />
Prof. Dr. Körber, Frau Dr. Paradies-Severin, Frau Angetter, Herr Jorgensen, Frau Dr. John, Frau Triebe (v. l. n. r.) bei<br />
der Eröffnung der Tagung<br />
Auf der Tagesordnung standen die Auswertung und Diskussion von acht Ringversuchen mit den Schwerpunkten tieri-<br />
sche Bestandteile und Zusammensetzung von Futtermitteln sowie die Lesung und Diskussion von mehreren Untersu-<br />
chungsmethoden für die IAG. Die zur Abstimmung stehenden Methoden für die Futtermittelmikroskopie waren bereits<br />
im vergangenen Jahr als VDLUFA-Methoden für die Mikroskopie von der Fachgruppe Futtermittel des VDLUFA bestä-<br />
tigt worden und lagen für die IAG in englischer Übersetzung vor. Weiterhin stellte Herr Dr. Veys die Aufgaben des CRL<br />
vor und diskutierte mit den Tagungsteilnehmern, von denen auch die Vertreter der jeweiligen Nationalen Referenzla-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
95
96<br />
bore (NRL) anwesend waren, zukünftige Arbeitsschwerpunkte. Neben acht wissenschaftlichen Vorträgen wurde ein<br />
Mikroskopie –Workshop zu unerwünschten Stoffen und botanischen Verunreinigungen von Futtermitteln durchgeführt.<br />
Dazu wurde dankenswerterweise u.a. auch Referenzmaterial vom Referat 45 Saatenanerkennung des Landesamtes<br />
für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung bereitgestellt.<br />
Führung durch die rekonstruierten Räumlichkeiten<br />
Zum Tagungsprogramm gehörte die Besichtigung der rekonstruierten LLB-Liegenschaft Potsdam, Templiner Straße<br />
21, in der die amtliche Futtermittelanalytik und die Futtermittelmikroskopie des Landes <strong>Brandenburg</strong> durchgeführt<br />
werden.<br />
� September <strong>2007</strong>:<br />
Betreuung einer Delegation des Brasilianischen Landesministeriums für Agrarwirtschaft und Vertretern brasilianischer<br />
Untersuchungslaboratorien für Rückstandsanalytik.<br />
� November und Dezember <strong>2007</strong>:<br />
Betreuung des Besuches russischer Delegationen von Tierärzten, Chemikern, Lebensmittelchemikern und Technolo-<br />
gen aus dem Russischen Staatlichen Wissenschaftlichen Kontrollinstitut für Arzneimittel und dem Zentralen Metho-<br />
disch-Wissenschaftlichen Veterinärlaboratorium in Moskau<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
6 Anhang<br />
6.1 Organigramm des <strong>Landeslabor</strong>s <strong>Brandenburg</strong><br />
Service und Steuerung<br />
Probenahme<br />
Norbert Buchholz<br />
Service 1<br />
Finanzmanagement und<br />
Einkauf<br />
Kerstin Hiller<br />
Service 2<br />
Personalmanagement<br />
Arbeitssicherheit<br />
Technische Dienste<br />
Uta Heusig<br />
Herr Lutz Wienicke<br />
Service 3<br />
Prozessoptimierung/<br />
Organisation/Controlling<br />
Dr. Johannes Stary<br />
Service 4<br />
IT-Management<br />
Marina Ebel<br />
Direktor<br />
Prof. Dr. habil. Körber<br />
Sekretariat: Carola Kulka<br />
Stellvertretende Direktorin (Fachfragen)<br />
DC Regina Reeck<br />
Stellvertretender Direktor (Verwaltungsfragen)<br />
Ltd. RD Norbert Buchholz<br />
Kompetenzbereich T<br />
Tierseuchen, Zoonosen,<br />
Diagnostik<br />
Dr. Andreas Hlinak<br />
Fachbereich T 1<br />
Tierseuchen, Zoonosen,<br />
Sicherheitslabor<br />
Dr. Christoph Schulze<br />
Dr. Bernd Baumgärtner<br />
Fachbereich T 2<br />
Virologie/Serologie/BSE<br />
Dr. Andreas Hlinak<br />
Fachbereich T 3<br />
Molekularbiologie<br />
Gentechnische<br />
Untersuchungen<br />
Dr. Andreas Engelhardt<br />
Kompetenzbereich L<br />
Lebensmittel, Futtermittel<br />
DLC Maria Hesse<br />
Fachbereich L 1<br />
Tierische Lebensmittel<br />
Fleischhygiene, Bedarfs-<br />
gegenstände, Kosmetika<br />
Wein<br />
DLC Maria Hesse<br />
DLC Wolfram Göbel<br />
Fachbereich L 2<br />
Pflanzliche Lebensmittel<br />
Spezielle Lebensmittel<br />
DLC Bernd Pingel<br />
Fachbereich L 3<br />
Futtermittel, Düngemittel,<br />
Pflanzenschutz<br />
Dr. Ludger Anders<br />
Fachbereich L 4<br />
Rückstände und<br />
Kontaminanten<br />
Spezielle Analytik<br />
Qualitätsmanagement<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dr. Lothar Böhm<br />
Kathrin Dommaschk<br />
Interessenvertretungen<br />
Vors. örtl. Personalrat: Dr. Ralf Otto<br />
Gleichstellungsbeauftr.: DC Barbara Meißner<br />
Schwerbehindertenbeauftr.: Christina Roßmeisel<br />
Kompetenzbereich U<br />
Umwelt, Strahlenschutz,<br />
Geologie<br />
DC Regina Reeck<br />
Fachbereich U 1<br />
Luft, Wasser,<br />
Strahlenschutz,<br />
DC Regina Reeck<br />
DP Joachim Beetz<br />
Fachbereich U 2<br />
Geologie, Boden,<br />
Abfall<br />
Dr. Eberhard Rohde<br />
Dr. Christlieb Hemmerling Stand: 01.01.<strong>2007</strong><br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
97
98<br />
6.2 Tabellenanhang<br />
Tabelle A-1: Nachweis von Erregern meldepflichtiger Tierkrankheiten aus Tierkörpern, Organen, klinischem Material<br />
Tierkrankheit Tierart Bestände/ Herkünfte Tiere/ Proben positiv<br />
Campylobacteriose<br />
(thermophile Campylobacter spp.)<br />
Chlamydiose<br />
(Chlamydophila spp.)<br />
Ente<br />
Gans<br />
Huhn<br />
Katze<br />
Pute<br />
Rind<br />
Schaf<br />
Taube<br />
Vögel, sonst<br />
Wild<br />
Zootiere<br />
Schaf<br />
Rind<br />
Ente<br />
Taube<br />
Echinokokkose Fuchs<br />
Marderhund<br />
Ecthyma contagiosum (Parapoxinfektion) Schaf 2 7<br />
Infektiöse Laryngotracheitis des Geflügels (ILT) Huhn 2 3<br />
Listeriose<br />
(Listeria monocytogenes)<br />
Schaf<br />
Vögel, sonst.<br />
Wild<br />
Ziege<br />
Mareksche Krankheit (akute Form) Huhn 4 5<br />
Paratuberkulose Rind<br />
Schaf<br />
Ziege<br />
Q-Fieber Rind 5 5<br />
Rhinitis atrophicans Schwein 7 19<br />
Salmonellose<br />
(Salmonella enterica ssp.)<br />
Ente<br />
Huhn<br />
Hund<br />
Katze<br />
Reptilien<br />
Schwein<br />
Schaf<br />
Taube<br />
Vögel, sonst.<br />
Wild<br />
Toxoplasmose Kaninchen<br />
Fuchs<br />
Tuberkulose Ente<br />
Huhn<br />
Schwein<br />
Felsenmeerschweinchen<br />
Vogelpocken (Avipoxinfektion) Huhn<br />
Taube<br />
Kanarienvogel<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
8<br />
5<br />
48<br />
1<br />
8<br />
1<br />
1<br />
3<br />
11<br />
2<br />
2<br />
6<br />
4<br />
1<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
10<br />
1<br />
1<br />
13<br />
3<br />
3<br />
2<br />
2<br />
11<br />
1<br />
24<br />
2<br />
2<br />
14<br />
11<br />
68<br />
1<br />
14<br />
1<br />
1<br />
3<br />
26<br />
2<br />
2<br />
9<br />
4<br />
1<br />
2<br />
136<br />
12<br />
2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
101<br />
1<br />
1<br />
87<br />
12<br />
3<br />
3<br />
2<br />
54<br />
2<br />
25<br />
2<br />
3<br />
3 3<br />
1<br />
1<br />
2<br />
5<br />
1<br />
3<br />
3<br />
1<br />
2<br />
2<br />
5<br />
1<br />
9<br />
3<br />
1
Tabelle A-2: Einsendungen von Tierkörpern / Organen nach Tierarten<br />
Tierart Anzahl Tiere Anzahl Feten<br />
Rind 72 94<br />
Schwein 418 128<br />
Schaf/Ziege 76 10<br />
Pferd 5 18<br />
Hund 59<br />
Katze 50<br />
Kaninchen 102<br />
Dam-, Reh-, Rotwild 11<br />
Schwarzwild 9<br />
Sonst. Wild 19<br />
Zoo- und Zirkustiere 42<br />
Sonst. Wirbeltiere 85<br />
Fische 382<br />
Huhn 338<br />
Pute 45<br />
Ente 1 024<br />
Gans 40<br />
Taube 91<br />
Psittaciden 57<br />
Sonst. Vögel inkl. Zoovögel 342<br />
Sektionen gesamt 3 517<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
99
100<br />
Tabelle A-3: Differentialdiagnostisch bedeutsame Tierkrankheiten<br />
(Nachweise aus Tierkörpern/Organeinsendungen als Hauptbefunde)<br />
Tierkrankheit Tierart Anzahl Tiere positiv<br />
Aktinobazillus-Pleuropneumonie<br />
(APP)<br />
Schwein 32<br />
Aviäre PMV 1-Infektion Taube 17<br />
BHV-4-Infektion Rind 2<br />
Botulismus Rind<br />
Pferd<br />
Ente<br />
Huhn<br />
Pute<br />
BRSV-Infektion Rind 3<br />
Circovirus-Infektion Tauben<br />
Schwein<br />
Schwarzwild<br />
Coronavirus-Infektion Rind<br />
Schwein<br />
E. coli-Infektion Rind<br />
Schwein<br />
Schaf/Ziege<br />
Hund<br />
Kaninchen<br />
Huhn<br />
Pute<br />
Ente<br />
Gans<br />
Taube<br />
Sittiche<br />
Fasan<br />
Großtrappe<br />
Greifvögel<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
17<br />
1<br />
4<br />
3<br />
1<br />
10<br />
81<br />
1<br />
7<br />
2<br />
49<br />
62<br />
20<br />
7<br />
47<br />
96<br />
13<br />
196<br />
5<br />
22<br />
5<br />
3<br />
14<br />
3<br />
EHV-1-Infektion Pferd 4<br />
Glässersche Krankheit Schwein 23<br />
Hämorrhagische Krankheit der<br />
Kaninchen (RHD)<br />
Kaninchen 14<br />
Influenza A-Virus-Infektion Schwein 16<br />
Lawsonia intracellularis-Infektion Schwein 17<br />
Kryptosporidien-Infektionen Schwein<br />
Rind<br />
Macrorhabdus ornithogaster–<br />
Infektion (sog. Megabakteriose)<br />
Kanarienvogel<br />
Sittich<br />
Huhn<br />
Mannheimia hämolytica-Infektion Schaf<br />
Rind<br />
Schwein<br />
Huhn<br />
Morbus Aujeszky Schwarzwild 1<br />
Parvovirus-Infektion Taube 2<br />
3<br />
18<br />
3<br />
5<br />
15<br />
7<br />
32<br />
9<br />
10
Tierkrankheit Tierart Anzahl Tiere positiv<br />
Pasteurella multocida-Infektion<br />
Hund<br />
Katze<br />
Flugente<br />
Gänse<br />
Rind<br />
Schwein<br />
Katze<br />
Kaninchen<br />
Geflügel<br />
PI-3-Virusinfektion Rind 2<br />
Porzine Teschovirus-Infektion Schwein 24<br />
PRRSV-Infektion Schwein 44<br />
Riemerella anatipestifer-Infektion Ente 6<br />
Rotavirus-Infektion Rind<br />
Schwein<br />
Schaf<br />
Hunh<br />
Schweinedysenterie Schwein 11<br />
Trauma inkl. Schussverletzungen Hund<br />
Katze<br />
Zootiere<br />
Wildtiere<br />
Vögel<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
11<br />
24<br />
1<br />
1<br />
8<br />
43<br />
2<br />
15<br />
31<br />
16<br />
20<br />
3<br />
5<br />
8<br />
7<br />
5<br />
8<br />
7<br />
101
102<br />
Tabelle A-4: Molekularbiologische Untersuchungen auf Erreger von Tierkrankheiten, Tierseuchen<br />
und Zoonosen im Jahr <strong>2007</strong> im Vergleich mit den Vorjahren<br />
Parameter 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Aujeszky-Virus (PHV1) 86 139 187 310 87 32<br />
Bacillus anthracis (Milzbrand) 7 4 1 3 3<br />
Border Disease Virus (BD) 19 6 9 3<br />
BHV1 2 19 46 42 31<br />
BKF 68 35 9 13 7 2<br />
BRSV 30 55 65<br />
BTV 1 1 865<br />
BVD 8 343 31 6 42 1<br />
BVD1 5 9 19 8 2 4<br />
BVD2 3 5 7 8 2 4<br />
Campylobacter sp. 6 3 41 17 30 38<br />
Campylobacter jejuni 710 150 301 126<br />
Campylobacter fetus 12<br />
Chlamydia/Chlamydophila 33 223 1 018 626 510 577<br />
Chlamydophila psittaci 48 86 30 14<br />
Clostridium chauvoei 1 4 6 1 1<br />
Clostridium perfringens 62 491 1 174 962 422<br />
Coxiellen 1 1 156 130 158 199<br />
EAV 26 13 31 19<br />
EHV1 3 1 28 9 8 19<br />
EHV4 3 1 24 12 8 19<br />
IHN 2<br />
Influenza A 11 95 165 619 4 295 2 648<br />
ILT 17 26 47<br />
IPN 3 3<br />
KHV 77 128 104 77<br />
KSP 30 33 110 47 116 40<br />
Lawsonien 106 122 366 244 286 99<br />
Leptospira interrogans 20 120 149 220<br />
Listeria monocytogenes 6 4<br />
Mycobacterium tuberculosis MTC 3 2 10<br />
Mycobacterium bovis 1 2 11<br />
Mykoplasmen 169 152 226 153 114 175<br />
Mycoplasma bovis 21 45 29<br />
Mycoplasma hypopneumoniae 28 109 328 317 199 60<br />
Mycoplasma gallisepticum 41 93 50 77<br />
Mycoplasma synoviae 28 93 50 77<br />
ND-Virus 32 98 141 526 146 204<br />
Paenibacillus larvae 38 28 47 48<br />
Paratuberkulose 4 75 51 53 80 277<br />
PCV2 178 243 387 339 352 301<br />
Pestiviren 38 17 1 591 3 799 11 768 15 026<br />
Pockenviren 9<br />
PPV 8 15 30 34 26 11<br />
PRRSV (amerikanische Stämme) 232 268 499 405 458 320<br />
PRRSV (europäische Stämme) 232 268 499 405 458 320<br />
Staupe-Virus 2 6 6<br />
Tollwut-Virus 9 21 29 17 12 26<br />
Toxoplasma gondii 1 1<br />
VHS 7 2<br />
TEC 7 1 248 104 284 130<br />
Proben insgesamt 1 303 2 390 7 734 10 224 21 365 23 664<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
ZE BS- W a renobergrupp e<br />
Tabelle A-5: Untersuchung von Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, Bedarfsgegenständen,<br />
kosmetische Mittel<br />
Cod e G P Vd Vf B S G % P V d Vf B S<br />
0 1 Milch 217 212 2 2 1 8 3,7% 7 1<br />
0 2 Milch produkte 241 208 7 22 4 33 13,7% 21 4 5 3<br />
0 3 K äs e 299 279 8 9 3 56 18,7% 50 4 1 1<br />
0 4 B ut te r 66 64 2 9 13,6% 9<br />
0 5 E ier, Eiprodukte 264 245 14 4 1 25 9,5% 23 1 1<br />
0 6 Fleisch 661 551 59 40 11 133 20,1% 80 32 13 8<br />
0 7 Fleischerzeug nisse 889 756 60 47 26 209 23,5% 158 25 15 11<br />
0 8 W u rs twaren 944 859 19 55 11 272 28,8% 224 12 29 7<br />
1 0 Fis che, Fischzusc hnitte 179 144 9 23 3 27 15,1% 17 2 8<br />
1 1 Fis cherzeugnisse 251 223 17 8 3 28 11,2% 18 7 1 2<br />
1 2 K rust en -, S chalen-, W e ichtiere 50 45 5 4 8,0% 2 2<br />
1 3 Fette, Öle 243 214 3 25 1 5 2,1% 4 1<br />
1 4 S upp en , S aucen 166 163 2 1 23 13,9% 23<br />
1 5 G etreide 53 51 2 3 5,7% 1 2<br />
1 6 G etreideprodukte, Backv ormischunge n 122 117 3 1 1 19 15,6% 18 1<br />
1 7 B rote , Kleingebäcke 334 332 1 1 26 7,8% 25 1<br />
1 8 Feine B ackwaren 719 694 8 15 2 136 18,9% 126 1 7 2<br />
2 0 Feinkos tsalate , Ma jo nä sen 486 436 18 30 2 152 31,3% 138 4 10<br />
2 1 P udd inge, Kremspeise n, Des serts 138 128 8 1 1 15 10,9% 15<br />
2 2 Teigwaren 56 51 4 1 7 12,5% 7<br />
2 3 Hülse nfrü ch te, Öls amen, Sc halenobst 147 125 1 3 3 15 1 0,7% 1<br />
2 4 K arto ffeln , s tärkereiche Pfla nzenteile 117 113 3 1 3 2,6% 3<br />
2 5 Frischgemüse 339 322 10 6 1 11 3,2% 9 1 1<br />
2 6 G emüseerzeugnis se 173 153 15 1 3 1 12 6,9% 7 4 1<br />
2 7 P ilze 53 52 1<br />
2 8 P ilzerzeugnisse 22 19 3 1 4,5% 1<br />
2 9 Frischobst 344 332 2 4 6 14 4,1% 11 1 2<br />
3 0 O bs tprodukte 73 71 1 1<br />
3 1 Fru ch tsäfte 131 125 3 1 2 22 16,8% 20 1 1<br />
3 2 A lkoholfreie Getränke 127 112 3 7 5 13 10,2% 9 1 1 2<br />
3 3 W e in 80 59 4 5 12 9 11,3% 6 2 1<br />
3 4 E rzeu gnisse aus W ein 54 51 3 5 9,3% 5<br />
3 5 weinä hnl. Getränke 37 36 1 11 29,7% 11<br />
3 6 B ier, bierä hnliche Getränke 140 129 2 5 4 15 10,7% 13 2<br />
3 7 S pirituos en, -h altige Getränke 50 48 2 15 30,0% 14 1<br />
3 9 Zucker 15 14 1<br />
4 0 Honig , Brotaufstriche 187 182 4 1 52 27,8% 50 2<br />
4 1 K onfit üren u .ä . 101 97 2 1 1 48 47,5% 45 2 1<br />
4 2 S peiseeis, -halberzeugniss e 558 486 13 58 1 204 36,6% 171 4 28 1<br />
4 3 S üß waren 73 67 2 2 2 10 13,7% 8 1 1<br />
4 4 S chokoladen, -waren 60 57 1 2 6 10,0% 5 1<br />
4 5 K ak ao 10 10<br />
4 6 K af fe e u.ä . 50 50 2 4,0% 2<br />
4 7 Tee u .ä. 57 57 14 24,6% 14<br />
4 8 S äug lings- u.Kle inkindernahrung 87 70 16 1 2 2,3% 2<br />
4 9 Diä te tische Lebensmittel 110 105 2 2 1 13 11,8% 12 1<br />
5 0 Fertig geric hte, zubereitete Sp eis en 499 409 69 9 12 54 10,8% 42 6 2 4<br />
5 1 Nährstoffkonzen trate , Nahrun gsergän z. 87 78 5 2 2 45 51,7% 36 5 2 2<br />
5 2 W ü rz mitte l 80 66 7 5 2 13 16,3% 11 2<br />
5 3 G ewü rze 39 34 2 3 2 5,1% 1 1<br />
5 4 A romasto ffe<br />
5 6 Hilfs mittel aus Z usatzs t.u ./o .L M 4 3 1 1 25,0% 1<br />
5 7 Zusatzs toffe, wie Zusat zstoffe v erwendete<br />
Lebensmittel u. Vitamine 14 11 1 1 1<br />
5 9 Trink-, Mineral-, Tafel-, Q ue llwas ser 187 164 4 13 6 40 21,4% 29 2 4 5<br />
6 0 Tabak-, Tab akerze ugn isse<br />
8 1 V erpac kung fü r Kosmetik u . T abak<br />
8 2 B G m it K örperkontakt u. K örperpf lege 190 18 6 3 1 9 4,7% 9<br />
8 3 Reinigung s-, P fleg emit tel 61 60 1<br />
Pro benz ahl da von beanstandet<br />
8 4 K os m etis che Mittel 301 300 1 25 8,3% 25<br />
8 5 S pielwaren u. Scherz artikel 95 90 5 6 6,3% 6<br />
8 6 B G m it Lebensmittelko nt ak t 126 112 11 1 2 10 7,9% 7 1 2<br />
insge sam t 11256 10227 445 419 137 28 1878 16,7% 1551 133 129 65<br />
B G = Bedarfsgegenstände G = G esa mtproben V d = V erdachtsproben B = B esc hwerdeproben<br />
P = P lanproben V f = Verfolgsproben S = sons tige P roben<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
103
104<br />
Tabelle A-6: Beanstandungen von Lebensmittel<br />
ZEBS- Warenobergruppe G Beurteilungsgründe<br />
Code 1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26<br />
01 Milch 217 1 3 4 8<br />
02 Milchprodukte 241 22 2 1 2 1 5 33<br />
03 Käse 299 12 2 18 11 24 1 68<br />
04 Butter 66 1 6 6 13<br />
05 Eier, Eierprodukte 264 3 1 4 11 8 1 28<br />
06 Fleisch 661 21 54 14 49 8 3 2 151<br />
07 Fleischerzeugnisse 889 22 2 1 45 13 89 30 21 18 12 5 258<br />
08 Wurstwaren 944 8 2 45 14 146 50 37 54 2 7 6 371<br />
10 Fische, Fischzuschnitte 179 1 4 1 5 6 6 3 4 30<br />
11 Fischerzeugnisse 251 3 1 3 4 1 5 4 2 2 2 1 28<br />
12 Krustentiere u.ä. 50 1 1 3 1 6<br />
13 Fette u.Öle 243 1 1 2 1 5<br />
14 Suppen, Saucen 166 1 2 17 1 2 1 24<br />
15 Getreide 53 1 2 3<br />
16 Getreideprodukte,<br />
1 2 11 4 3<br />
Backvormischungen 122<br />
21<br />
17 Brot, Kleingebäck 334 2 3 4 1 17 27<br />
18 Feine Backwaren 719 1 22 6 19 23 28 20 8 14 141<br />
20 Feinkostsalate, Majonäsen 486 3 10 10 3 38 86 2 18 170<br />
21 Puddinge, Kremspeisen 138 2 1 1 6 3 1 2 1 17<br />
22 Teigwaren 56 7 7<br />
23 Hülsenfrüchte, Ölsamen,<br />
1 2<br />
Schalenobst 147<br />
3<br />
24 Kartoffeln, stärkereiche<br />
1 2<br />
Pflanzenteile 117<br />
3<br />
25 Frischgemüse 339 1 2 1 7 11<br />
26 Gemüseerzeugnisse 173 1 1 3 1 1 4 1 1 1 14<br />
27 Pilze 53<br />
28 Pilzerzeugnisse 22 1 1<br />
29 Frischobst 344 2 2 3 8 15<br />
30 Obsterzeugnisse 73<br />
31 Fruchtsäfte 131 3 1 2 1 15 2 1 25<br />
32 Alkoholhaltige Getränke 127 2 3 4 3 1 13<br />
35 weinähnliche Getränke 37 4 2 4 2 2 1 15<br />
36 Bier, bierähnl. Getränke 140 1 7 1 7 1 2 19<br />
37 Spirituosen, -haltige<br />
1 3 12 5 1<br />
Getränke<br />
50<br />
22<br />
39 Zucker 15<br />
40 Honig, Brotaufstrich 187 3 1 47 6 57<br />
41 Konfitüren u.ä. 101 1 5 45 21 10 6 88<br />
42 Speiseeis, -halberzeugnisse 558 4 21 41 18 22 106 22 234<br />
43 Süßwaren 73 1 8 2 1 12<br />
44 Schokoladen-, waren 60 1 1 5 7<br />
45 Kakao 10<br />
46 Kaffee u.ä. 50 2 2<br />
47 Tee u.ä. 57 1 1 1 6 2 1 4 16<br />
48 Säuglings- u.<br />
1 1<br />
Kleinkindernahrung 87<br />
2<br />
49 Diätetische Lebensmittel<br />
Fertiggerichte, zubereitete<br />
110 4 4 2 2 8 3 1 1 25<br />
50 Speisen 499 3 1 10 5 1 1 3 28 3 1 3 59<br />
51 Nährstoffkonzentrate 87 1 28 5 22 2 10 20 2 1 2 93<br />
52 Würzmittel 80 1 1 10 2 14<br />
53 Gewürze 39 2 1 3<br />
54 Essenzen, Aromastoffe<br />
56 Hilfsmittel aus<br />
1<br />
Zusatzstoffen u./o. 4<br />
1<br />
57 Zusatzstoffe 14<br />
59 Trink-, Mineral-, Tafel-,<br />
1 8 1 21 11<br />
Quellwasser<br />
187<br />
42<br />
Summe 10349 67 10 7 247 89 411 269 10 420 288 54 18 1 4 87 134 10 2 14 61 2 2205<br />
G = Gesamtprobenzahl<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Beanstand.<br />
gesamt
Tabelle A-7: Beanstandungen von Weinerzeugnissen<br />
ZEBS - Warenobergruppe G<br />
Beurteilungsgründe Beanstandungen<br />
Code 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 gesamt<br />
33 Wein 80 4 3 1 12 15 35<br />
34 Erzeugnisse aus Wein 54 2 1 1 4<br />
Summe 134 6 3 1 13 16 39<br />
G = Gesamtproben<br />
Tabelle A-8: Beanstandung von Bedarfsgegenständen<br />
ZEBS - Warenobergruppe G<br />
Beurteilungsgründe Beanstandungen<br />
Code 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 gesamt<br />
81<br />
Verpackungsmaterial für<br />
kosmetische Mittel u.<br />
Tabakerzeugnisse<br />
Bedarfsgegenstände mit<br />
82 Körperkontakt u. zur<br />
Körperpflege<br />
Bedarfsgegenstände zur<br />
190 8 8<br />
83 Reinigung u. Pflege, sonst.<br />
Haushaltschemikalien<br />
61<br />
85<br />
Spielwaren<br />
und Scherzartikel<br />
95 5 1 1 7<br />
86<br />
Bedarfsgegenstände mit<br />
Lebensmittelkontakt<br />
126 5 1 4 10<br />
Summe 542 5 14 4 1 1 25<br />
G = Gesamtproben<br />
Tabelle A-9: Beanstandungen von kosmetischen Mitteln<br />
ZEBS - Warenobergruppe G<br />
Beurteilungsgründe Beanstandungen<br />
Code 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 gesamt<br />
84 Kosmetische Mittel 301 3 11 18 1 33 38<br />
Summe 301 3 11 18 1 33 38<br />
G = Gesamtproben<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
105
106<br />
Code-<br />
Nr.<br />
Tabelle A-10: Codierung der Beurteilungsgründe<br />
Beurteilungsgrund Rechtsgrundlagen<br />
Lebensmittel<br />
1 gesundheitsschädlich (mikrobiolog. Verunreinigung) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. a VO (EG) 178/2002; § 5 (1) LFGB<br />
2 gesundheitsschädlich (andere Ursachen) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. a VO (EG) 178/2002; § 5 (1) LFGB<br />
3 gesundheitsgefährdend (mikrobiolog. Verunreinigung ) VO n. § 13 (1) LFGB; VO n. § 34 LFGB<br />
4 gesundheitsgefährdend (andere Ursachen) VO n. § 13 (1) LFGB; VO n. § 34 LFGB<br />
5 nicht zum Verzehr geeignet (mikrobiolog. Verunreinigung) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. b VO (EG) 178/2002<br />
6 nicht zum Verzehr geeignet (andere Ursachen) Art. 14 (1) i.V.m. (2) lit. b VO (EG) 178/2002;<br />
§ 11 (2) Nr. 1 LFGB<br />
7 nachgemacht, wertgemindert, geschönt § 11 (2) Nr. 2 LFGB; VO n. § 13 (4) LFGB<br />
8 irreführend Art. 16 VO (EG) 178/2002; § 11 (1) Nr. 1 LFGB<br />
10 unzulässige gesundheitsbezogene Angaben § 12 (1) LFGB<br />
11 Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften VO n. § 35 LFGB<br />
12 Zusatzstoffe, fehlende Kenntlichmachung VO n. § 13 (3) Nr. 1 LFGB<br />
13 Zusatzstoffe, unzulässige Verwendung § 6 (1) LFGB<br />
14 Pflanzenschutzmittel, Überschreitung von Höchstgehalten § 9 (1) Nr. 1 LFGB<br />
15 Pflanzenschutzmittel, unzulässige Anwendung § 9 (1) Nr. 2 LFGB<br />
16 pharmakolog. wirksame Stoffe, Überschreitung von Höchstmengen<br />
oder Beurteilungswerten<br />
VO (EWG) 2377/90; § 10 LFGB<br />
17 Schadstoffe, Überschreitung von Höchstgehalten VO (EG) 466/2001(bis 1.3.<strong>2007</strong>); VO n. § 13 (5) LFGB<br />
18 Verstöße gegen sonst. Vorschriften des LFGB oder darauf<br />
gestützte VO - außer mikrobiologische Beanstandungen<br />
19 Verstöße gegen sonstige, Lebensmittel betreffende nationale<br />
Rechtsvorschriften<br />
20 Verstöße gegen unmittelbar geltendes EG-Recht<br />
(ausgenommen Kennzeichnung)<br />
21 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, stoffliche Beschaffenheit<br />
- außer mikrobiologische Beanstandungen<br />
22 Verstoß gegen Bestrahlungsverbot § 8 (1) LFGB<br />
23 Verstöße gegen sonstige Vorschriften des LFGB oder darauf<br />
gestützte VO - mikrobiologische Beanstandungen<br />
24 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, stoffliche Beschaffenheit<br />
- mikrobiologische Beanstandungen<br />
z.B. MilchG, MargarineG, Branntwein-MonopolG<br />
BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a. freiwillige Vereinbarungen<br />
z.B. Diät V, Mineral- und Tafelwasser V<br />
BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a. freiwillige Vereinbarungen<br />
25 pharmakolog. wirksame Stoffe, unzulässige Anwendung VO (EWG) 2377/90; § 10 LFGB<br />
Bedarfsgegenstände<br />
30 gesundheitsschädlich (mikrobiolog. Verunreinigung) Art. 3 (1) lit. a VO (EG) 1935/2004; § 30 LFGB<br />
31 gesundheitsschädlich (andere Ursachen) Art. 3 (1) lit. a VO (EG) 1935/2004;<br />
§ 30 LFGB; § 31 (1) LFGB<br />
32 gesundheitsgefährdend aufgrund Verwechslungsgefahr mit<br />
Lebensmitteln<br />
§ 5 (2) Nr. 2 LFGB<br />
33 Übergang von Stoffen auf Lebensmittel § 31 (1) LFGB; Art 3 (1) lit. b) und c) VO (EG) 1935/2004<br />
34 unappetitliche und ekelerregende Beschaffenheit VO (EWG) 852/2004 mit ggf. nach Art. 14 (2) lit. b<br />
VO (EG) 178/2002 oder § 11 (2) Nr. 1 LFGB zu beanstand.<br />
LM<br />
35 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, stoffliche Beschaffenheit<br />
36 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, Kennzeichnung,<br />
Aufmachung<br />
37 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, stoffliche Beschaffenheit<br />
38 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, Kennzeichnung,<br />
Aufmachung<br />
Maßn. n. Art 5 (1) lit. a) bis g) VO (EG) 1935/2004;<br />
VO n. § 32 LFGB<br />
Art. 3 (2), Art. 4 (5) u. (6), Art. 5 (1) lit. k) u. l), Art. 15, Art. 16,<br />
Art. 17 VO (EG) 1935/2004; VO n. § 32 u. § 35 LFGB<br />
WRMG, Gefahrstoff V, GPSG<br />
WRMG, Gefahrstoff V, GPSG<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Code-<br />
Nr.<br />
Beurteilungsgrund Rechtsgrundlagen<br />
39 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, stoffliche Beschaffenheit<br />
40 keine Übereinstimmung mit Hilfsnormen, Kennzeichnung,<br />
Aufmachung<br />
41 Irreführende Bezeichnung, Aufmachung von Bedarfsgegenständen<br />
mit Lebensmittelkontakt<br />
Kosmetische Mittel<br />
50 gesundheitsschädlich § 26 LFGB<br />
freiwillige Vereinbarungen, BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a.<br />
freiwillige Vereinbarungen, BGA, BfR, BVL, DFG, DIN u.a.<br />
Art. 3 (2) VO (EG) Nr. 1935/2004<br />
51 irreführend § 27 LFGB; VO n. § 35 LFGB<br />
52 Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften (Hersteller,<br />
Chargen-Nr., MHD, Verwendungszweck, Liste der Bestandteile)<br />
53 Verstöße gegen Kennzeichnungsvorschriften (Warnhinweise,<br />
Deklaration von Stoffen, fehlende Gebrauchsanweisungen)<br />
VO n. § 35 LFGB; §§ 4 (1), 5, 5a KosmV<br />
VO n. § 28 und § 35 LFGB; § 4 (2) KosmV<br />
54 Verwendung verschreibungspflichtiger oder verbotener Stoffe VO n. § 28 LFGB; §§ 1 bis 3b KosmV<br />
55 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften und Hilfsnormen IKW, TRG, BGA, BfR, BVL u. a. freiwillige Vereinbarungen<br />
56 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften, stoffliche Beschaffenheit<br />
57 Verstöße gegen Vorschriften zur Bereithaltung von Unterlagen<br />
(Zusammensetzung, physikal., chemische und mikrobiolog.<br />
Spezifikation, GMP-Belege, Sicherheits-bewertung, Nebenwirkungen,<br />
Wirkungshinweise)<br />
58 Gesundheitsgefährdungen aufgrund Verwechslungsgefahr mit<br />
Lebensmitteln<br />
Erzeugnisse des Weinrechts<br />
70 gesundheitlich bedenkliche Beschaffenheit aufgrund mikrobiolog.<br />
Verunreinigung<br />
WRMG; IKW, TRG, BGA, BfR, BVL u. a. freiwillige Vereinbarungen<br />
VO n. § 28 (3) und § 29 LFGB;<br />
§ 5b KosmV<br />
§ 5 (2) Nr. 2 LFGB<br />
Art. 45 (1b) VO (EG) Nr. 1493/1999; § 16 WeinG<br />
71 nicht handelsübliche Beschaffenheit, sensorische Mängel Art. 45 (1b) VO (EG) Nr. 1493/1999; § 16 WeinG<br />
72 unzulässige Behandlungsstoffe oder Verfahren Art. 45 (1a) VO (EG) Nr. 1493/1999; § 11 WeinV<br />
73 Über- bzw. Unterschreitung von Grenz- oder Richtwerten für<br />
Bestandteile, Zutaten<br />
74 Über- bzw. Unterschreitung von Grenz- oder Richtwerten für<br />
„Zusatzstoffe“<br />
75 Überschreitung von Grenz- oder Richtwerten für Rückstände<br />
und Verunreinigungen / Kontaminanten<br />
Art. 43 (2), Anhang V, A-J VO (EG) Nr. 1493/1999;<br />
§§ 15, 16 WeinV; VO (EG) Nr. 1622/2000<br />
Art. 43 (1), Anhang V; A-J VO (EG) Nr. 1493/1999; §§ 11, 13<br />
WeinV; Titel II VO (EG) Nr. 1622/2000<br />
§§ 12, 13, 13(a) und 14 WeinV; Anlagen 7 und 7a WeinV<br />
76 irreführende Bezeichnung, Aufmachung Art. 48, Anhang VII Absch. F Nr. 1, Anhang VIII Abschn. C Nr.<br />
1 und Abschnitt H Nr. 1 VO EG Nr. 1493/1999;<br />
§§ 25 und 26 WeinG<br />
77 nicht vorschriftsmäßige Bezeichnung, Aufmachung Art. 49 VO EG Nr. 1493/199;<br />
§ 24 WeinG; §§ 49, 50 WeinV<br />
78 Verstoß gegen nationale Vorschriften anderer EG-Länder oder<br />
Drittländer<br />
79 Verstöße gegen sonstige Rechtsvorschriften<br />
Sonstige<br />
98 Rechtswidrig als Lebensmittel, Bedarfsgegenstände oder<br />
kosmetische Mittel in Verkehr gebrachte Produkte<br />
Arzneimittelgesetz;<br />
Medizinproduktegesetz<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
107
108<br />
ZEBS-<br />
Code<br />
Lebensmittel<br />
Tabelle A-11: Schwermetalle in Lebensmitteln<br />
Blei Cadmium Kupfer Queck-<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
silber<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
01 00 00 Milch<br />
02 00 00 Milchprodukte,<br />
sonstiger Käse<br />
03 00 00 Käse<br />
05 00 00 Eier, Eierprodukte<br />
30 0,026 30 0,006 30 0,002<br />
* 1) Geflügel<br />
06 00 00 sonst. Fleisch<br />
07 00 00 Fleischerzeugnisse<br />
5 5 0,003 5 0,005<br />
* 2) Seefische 6 6 0,026 6 0,784<br />
* 3) Süßwasserfische 21 0,072 21 0,002 1 21 0,733 1 6,20<br />
11 00 00 Fischerzeugnisse 19 1,972 20 0,040 21 1,570<br />
12 00 10 Krusten-, Schalen-,<br />
Weichtiere<br />
6 0,351 6 0,230 1 6 0,044 1 1 1 1<br />
15 01 00 Weizen 14 14 0,221<br />
15 02 00 Roggen 20 20 0,064 10 4,32 10 0,002 10 36,00 10 0,020 10 0,070<br />
15 00 00 sonst. Getreide 2 2 0,023<br />
16 00 00 Getreideprodukte 21 0,056 21 0,043 3 40,70<br />
17 00 00 Brote, Kleingebäck 14 0,056 14 0,034<br />
23 01 00 Hülsenfrüchte 22 0,104 23 0,070<br />
23 04 00 Ölsamen 10 12 0,323<br />
23 05 00 Schalenobst 1 1 0,034<br />
24 01 00 Kartoffeln 12 1,14<br />
25 01 00 Blattgemüse 71 0,054 71 0,104 69 1,25 11 2,80 10 0,060 11 0,070<br />
25 02 00 Sproßgemüse 38 0,017 38 0,017 37 1,58<br />
25 03 00 Fruchtgemüse 44 0,013 44 0,016 44 1,10<br />
25 04 00 Wurzelgemüse 14 0,078 14 0,077 14 0,61<br />
26 00 00 Gemüseerzeugnisse 29 0,118 29 0,130<br />
27 00 00 Pilze 50 0,039 50 0,169 20 4,01 20 0,012 20 7,65 20 0,207 20 0,213<br />
28 00 00 Pilzerzeugnisse 14 0,291 14 0,021 1 3,070<br />
290110<br />
290111<br />
Weintrauben 37 0,013 37 0,002 38 5,83<br />
29 01 00 sonstiges Beerenobst 64 0,030 64 0,014 63 1,11 1 1 2,35<br />
29 02 00 Kernobst<br />
29 03 00 Steinobst<br />
36 0,023 36 0,004 38 1,08 10 0,55 10 0,020 10<br />
29 04 00 Zitrusfrüchte 9 0,023 9 9 0,74<br />
29 05 00 Exotische Früchte 3 0,018 3 0,013 3<br />
30 00 00 Obstprodukte 17 0,059 17 0,039 1 2,92<br />
31 00 00 Fruchtsäfte 1 0,079 1 0,012 1 0,55<br />
33 00 00 Wein 3 2 2<br />
40 00 00 Honige, Brotaufstriche 2 0,073 2 0,016 1 0,001<br />
41 00 00 Konfitüren,<br />
Fruchtzubereitungen<br />
1 1 1 1<br />
47 00 00 Tee , teeähnliche<br />
Erzeugnisse<br />
7 1,079 7 0,154<br />
48 00 00 Säuglings- und<br />
Kleinkindernahrung<br />
5 2,70 12 53,30 1 0,014<br />
59 11 00 Mineralwasser 2 2 8 0,010<br />
sonst. Proben 83 75 42 34 41 21 17 36<br />
Summe 716 709 413 156 111 80 70 37<br />
n = Probenzahl * 1) = 063500;063600; 063700; 063800; 063900; 064200; 064300<br />
* 2) = 100300 bis101635, 104500 bis 105733<br />
* 3) = 102500 bis 103405, 106000 bis 106608<br />
Zink Arsen Selen Nickel<br />
n Max.<br />
[mg/kg]<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Lebensmittel<br />
Tabelle A-12: Höchstmengenüberschreitungen an PSM bei pflanzlichen Lebensmitteln <strong>2007</strong><br />
Herkunftsland<br />
Wirkstoff<br />
Gehalt<br />
(mg/kg)<br />
Höchstmenge<br />
(mg/kg)<br />
Allg.<br />
verfüg.<br />
(mg/kg)<br />
BVL-<br />
Empfehlung<br />
(mg/kg)<br />
Bewertung<br />
Apfel Brasilien Famoxadon 0,021 0,02 11 1<br />
Aprikose Griechenland Clofentezin 0,09 0,02 12 7<br />
Birne Italien Methomyl 0,27 0,2 11 2<br />
Erdbeere Marokko Carbendazim 0,148 0,1 11 3<br />
Erdbeere Spanien Fenarimol 0,5 0,3 11 4<br />
Erdbeere Spanien Cyprodinil 2,38 1 2 11 4<br />
Erdbeere Spanien Fenhexamid 5,5 5 11 3<br />
Erdbeere Spanien Endosulfan sulfat 0,062 0,05 11 5<br />
Erdbeere Spanien Tebufenpyrad 0,5 0,05 12 4<br />
Gurke Deutschland * Etridiazol 0,015 0,01 11 2<br />
Johannisbeere Deutschland Thiacloprid 0,11 0,1 11 5<br />
Johannisbeere Deutschland * Permethrin 0,21 0,05 12 1<br />
Johannisbeere Deutschland Fenhexamid 6 5 11 5<br />
Kohlrabi Spanien Tolclofos-methyl 0,02 0,01 11 0<br />
Kohlrabi Spanien Cyhalothrin (lambda) 0,025 0,02 11 3<br />
Kopfsalat Belgien Diethofencarb 0,054 0,05 11 4<br />
Paprika Türkei Acetamiprid 0,05 0,01 11 9<br />
Paprika Spanien Biphenyl 0,028 0,01 12 6<br />
Paprika gelb Spanien Acetamiprid 0,04 0,01 11 10<br />
Paprika rot Marokko<br />
Methiocarb (Mercaptodimethur)<br />
0,52 0,1 0,5 11 5<br />
Paprika rot Spanien Cyproconazol 0,075 0,05 11 2<br />
Paprika-Mix Türkei Acetamiprid 0,02 0,01 11 12<br />
Paprika-Mix Türkei Etridiazol 0,011 0,01 11<br />
Paprika-Mix Türkei Oxamyl 0,25 0,05 12<br />
Pfirsich Deutschland * Triflumuron 0,053 0,05 11 6<br />
Pfirsich Deutschland * Ethofenprox 0,012 0,01 11<br />
Pflaumen Deutschland * Pyrimethanil 0,052 0,05 11 5<br />
Pflaumen Deutschland * Omethoat/Dimethoat-<br />
Gesamt<br />
0,27 0,02 12 3<br />
Pomelo China Parathion methyl 0,196 0,02 12 1<br />
Romana-Salat Spanien Acetamiprid 0,095 0,01 11<br />
Salatgurke Spanien Procymidon 1,2 1 11 2<br />
Salatgurke Spanien Oxamyl 0,21 0,05 12 3<br />
Süßkirsche Italien Propiconazol 0,056 0,05 11 5<br />
Süßkirsche Polen Flusilazol 0,011 0,01 11 1<br />
Tafeltraube blau Südafrika Methomyl 0,33 0,05 12 4<br />
Tafeltraube hell Namibia Imidacloprid 0,059 0,05 11 0<br />
Tafeltrauben Indien Flusilazol 0,025 0,01 12 4<br />
Tafeltrauben Türkei Carbendazim 0,36 0,3 11 10<br />
Tafeltrauben Türkei Flufenoxuron 0,15 0,1 11<br />
Tee, schwarz unbekannt Ethofenprox 0,32 0,01 12 4<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
109<br />
Anz.<br />
Wirkstoffe
110<br />
Lebensmittel<br />
Herkunftsland<br />
Wirkstoff<br />
Gehalt<br />
(mg/kg)<br />
Höchstmenge<br />
(mg/kg)<br />
Allg.<br />
verfüg.<br />
(mg/kg)<br />
BVL-<br />
Empfehlung<br />
(mg/kg)<br />
Bewertung<br />
Tee, schwarz unbekannt Carbendazim 0,28 0,1 12 7<br />
Tee, schwarz unbekannt Cypermethrin 1,15 0,5 12<br />
Tomate Spanien Fluvalinat 0,03 0,01 12 5<br />
Tomate Spanien Propargit 0,11 0,01 12 6<br />
Tomate Marokko Fenazaquin 0,012 0,01 11 4<br />
Tomate Spanien Fluvalinat 0,012 0,01 11 8<br />
Tomate Spanien Propargit 0,051 0,01 12 8<br />
Tomate Deutschland * Vinclozolin 0,1 0,05 12 7<br />
Tomate Deutschland * Imidacloprid 0,65 0,3 0,5 12<br />
Tomate Deutschland * Vinclozolin 0,067 0,05 11 7<br />
Tomate Deutschland * Imidacloprid 0,57 0,3 0,5 11<br />
Tomate Deutschland * Teflubenzuron 0,1 0,05 12<br />
Weinblätter Griechenland Azoxystrobin 3,18 3 11 4<br />
Weinblätter Griechenland Imazalil 0,23 0,02 12<br />
Weinblätter Griechenland Penconazol 0,2 0,05 12<br />
Weinblätter Griechenland Metalaxyl 0,089 0,05 11<br />
Zitrone Spanien Carbendazim 0,11 0,1 11 3<br />
Zucchini Deutschland Endosulfan sulfat 0,06 0,05 11 1<br />
Zucchini Belgien Heptachlorepoxid-cis 0,012 0,01 11 2<br />
Deutschland * = Herkunft aus <strong>Brandenburg</strong><br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Anz.<br />
Wirkstoffe
auf Salmonellen untersuchte<br />
Probenanzahl<br />
Salmonellennachweise<br />
gesamt<br />
Tabelle A-13: Nachgewiesene Serovare der Salmonellen in Lebensmitteln (gruppiert)<br />
Eier, Eiprodukte<br />
Fleisch und<br />
-erzeugnisse<br />
(ohne Geflügel),<br />
Wurstwaren<br />
Geflügel,<br />
Geflügelprodukte<br />
Sonstige<br />
245 1 332 166 3 417<br />
3 30 13 6<br />
Serovare<br />
S. agona 1<br />
S. Bovis 2<br />
S. Blockley 1<br />
S. Derby 3<br />
S. Enteritidis 1 3<br />
S. Hadar 2<br />
S. Goldcoast 1<br />
S. Indiana 1<br />
S. Infantis 1<br />
S. London 1 4 1<br />
S. Miami 1<br />
S. Newport 1<br />
S. Ohio 1<br />
S. Paratyphi B 3<br />
S. Rissen 1<br />
S. Saint Paul 2<br />
S. Senftenberg 1<br />
S. Stanley 1<br />
S. spp. 1<br />
S. Typhimurium 1 16<br />
S Weltevreden 1<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
111
112<br />
Tabelle A-14: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Pferde<br />
Anzahl untersuchter Tiere im Schlachtbetrieb<br />
Stoff- Anhang I Rinder Schweine Schafe/ Pferde<br />
gruppen der Richtlinie 96/23/EG Mastkalb Mastrind Kuh Rd.fr.Auswahl Mast/andere Ziegen<br />
V N P V N P V N P V N P V N P V N P V N P<br />
A1 Stilbene,Stilbenderivate,ihre Salze u.Ester 0 1 4 4 1 12 12 0 0<br />
A2 Thyreostatika 0 3 3 3 2 13 13 0 0<br />
A3 Steroide,ihre Salze und Ester 0 1 4 1 1 1 1 12 13 0 0<br />
natürliche Hormone 0 0 4 0 0<br />
Gestagene 4 4 9 11<br />
A4 Resorcylsäure-Lactone 0 2 2 2 12 13 0 0<br />
A5 ß-Agonisten 3 4 3 7 2 23 20 1 1 0<br />
Ractopami-Mastschweine 7 1<br />
Ractopamin,Zilpaterol 0 2 2 1 10 10 0<br />
A6 Chloramphenicol 1 1 11 15 11 5 6 6 31 70 2 2 0<br />
Dimetridazol,/Metronidazol 4 58 58<br />
Nitrofurane 12 53<br />
A1-A6 freie Auswahl 15 3 44 95 2 2 0<br />
gesamt A 1 2 30 44 22 6 32 13 243 369 5 5<br />
B1 Hemmstoffe 22 15 151 143 5490 7739 293 355 2<br />
Sulfonamide 1 1 4 4 4 1 2 47 47 3 2 0<br />
Tetracycline 2 7 7 7 2 55 69 4 4 0<br />
Chinolone 1 1 4 13 4 4 1 1 7 59 2 3 0<br />
Stoffe m. antibakt. Wirk.freie Ausw.aus # 1 3 6 3 1 1 4 22 21 2<br />
Tylosin 5 16<br />
gesamt B1(ohne Hemmstoffe) 5 18 18 5 136 11<br />
B2a Anthelmintika(Avermectine) 0 1 1 1 8 15 1 0<br />
Benzimidazole 1 2 1 2 0 8 10 1 1 0<br />
B2b Kokzidiostatika 0 2 3 2 1 1 8 8 1 2 0<br />
B2c Carbamate und Pyrethroide 0 1 1 1 6 1<br />
B2d Carazolol 18 18<br />
Azaperon,Acepromazin,Propionyl.mazin 18 18<br />
B2e Phenylbutazon 1 4 3 4 2 26 25 3 3 0<br />
Carprofen;Tolfenaminsäure, Melox. etc. 0 1 2 1 1 1 8 8 1 1<br />
Metamizol, Aminophenazon, Ramifenazon 0 1 2 1 1 1 8 8 1 1<br />
B2f sonst.Stoffe m. pharm.Wirkung(syn.Kortik) 0 1 1 1 1 3 1 4 5 2 2 0<br />
gesamt B2 1 12 12 9 112 11<br />
B3a Org. Chlorverbindungen 0 2 1 2 1 1 18 18 2 0<br />
B3b Org. Phosphorverbindungen 0 0 0 1 4 0 0<br />
B3c Chem. Elemente (Blei,Cadmium)s.S.53a 0 2 3 2 2 1 1 18 37 1 2 0<br />
B3d Mykotoxine (Ochatoxin oderZearalenon) 0 0 0 0 3 5 0<br />
B1-B3 freie Auswahl 10 2 37 54 3 3<br />
gesamt B3 (Summe ohne B1-B3 "freie Auswahl") 0 4 4 3 43 3 0<br />
gesamt B (ohne Hemmstoffe) 6 34 34 27 328 28 0<br />
Gesamt A+B 7 64 56 59 571 33 0<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Tabelle A-15: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Geflügel, Kaninchen<br />
Stoff- Anhang I<br />
Anzahl untersuchter Tiere im Schlachtbetrieb<br />
Geflügel<br />
Kaninchen<br />
gruppen der Richtlinie 96/23/EG Masthähnchen sonstig. Geflügel Probe ausErzeu.-od.Schlachtbetr.<br />
V N P V N P V N P<br />
A1 Stilbene, Stilbenderivate<br />
ihre Salze und Ester<br />
4 4 2 3<br />
0<br />
A2 Thyreostatika 4 4 2 2 0<br />
A3 Steroide 4 4 2 0<br />
A4 Resorcylsäure-Lactone 4 3 2 2 0<br />
A5 ß-Agonisten 8 7 3 0<br />
A6 Stoffe des Anhangs IV<br />
der (EW G) VO 2377/90<br />
35 33<br />
15 14<br />
1 2<br />
Nitrofurane 20 7 9 9<br />
gesamt A 79 35 1<br />
B1 Hemmstoffe 3 3<br />
Stoffe mit antibakterieller Wirkung<br />
Chinolone 19 17 8 8<br />
Tetracycline 19 17 8 8 1<br />
wahlw.Sufonamide,Aminogl.,Makrolid<br />
e #<br />
19 16 8 9<br />
freie Auswahl(f.Kanin.# S. 106 ) 1<br />
gesamt B1 57 24<br />
B2a Anthelmintika 2 1 3 2 0<br />
B2b Kokzidiostatika 2 7 3 1 0<br />
B2c Carbamate u. Pyrethroide 2 3<br />
B2e<br />
nicht steroidale entzündungshemmende<br />
Mittel<br />
2 2 3 4<br />
B2a -f freie Auswahl 22 9 3<br />
gesamt B2 30 15 0<br />
B3a Org. Chlorverbindungen 4 9 2 2 1 1<br />
B3c Chem. Elemente 4 3 2 2<br />
B3d Mykotoxine 2 2 1<br />
gesamt B3 10 5 1<br />
gesamt B 97 44<br />
gesamt A+B 176 79 3*<br />
V = Vorgabe Tiere/Proben (einschl. Hemmstoffnachweis)<br />
N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />
P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />
# = jede Probe ist mindestens auf einen oder auf mehrere Stoffe aus mindestens einer der mit # gekennzeichneten<br />
Warengruppe zu untersuchen S. 71 a/72 a<br />
* = Summe ohne Hemmstoffe<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
113
114<br />
Tabelle A-16: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Fischen, Eiern, Honig und Wild<br />
Probenahme Erzeugerbetrieb<br />
Anzahl untersuchter Proben<br />
im Erzeugerbetrieb<br />
Vorgaben <strong>2007</strong><br />
Anzahl untersuchter Proben im Erzeugerbetrieb<br />
Wild<br />
Stoff- Anhang I Aquakultur<br />
Eier Honig Verarbeitg./ Zuchtw.<br />
gruppen der Richtlinie 96/23/EG Forellen<br />
Karpfen Jagdort Verarbeitung<br />
V N P V N P V N P V N P V N P V N P<br />
A1 Stilbene,Stilbenderiv.ihre S.E. 0 1 1 1 1<br />
A3 Steroide(Nandrolon) 0 1 1 1 1<br />
A6 Stoffe des Anhangs IV der (EWG)VO 2377/90 1 1<br />
Chloramphenicol 1 1 2 5 3 5 1 1<br />
Nitroimidazole 9 6 1<br />
Nitrofurane 1 1 1 1 7 1<br />
gesamt A 2 4 13 0<br />
B1 Stoffe mit antibakterieller Wirkung 2 1 1<br />
Hemmstoffe 1 3 2 3<br />
Chinolone/Streptomycin 1 7 7 1 1 1<br />
Tetrazycline/ Makrolide 7** 13 2 1 1<br />
gesamt B1<br />
B2a Anthelmintika 1 1 2 4 2 2<br />
B2b Kokzidiostatika 21 18 1 1 3<br />
B2c Carbamate, Pyrethroide 1<br />
B2e Nicht steroidale<br />
entzündungshemmende Mittel<br />
1 2<br />
B2f<br />
B1 - B2<br />
Cymiazol, Amitraz<br />
gesamt B2 2<br />
B3a Org.Chlorverbindungen/Dioxine 1 2 2 2 9 8 1 18 2 3 2 1 1<br />
B3b posphororg. Verb. 0 1<br />
B3c chem. Elemente 1 4 2 5 5 3 1 2 3 6 2 1<br />
B3d Mykotoxine 0 1 1<br />
B3e Farbstoffe 6 17 15 27<br />
B1 - B3 freie Auswahl bevorz.B2a u. B2f 7<br />
B3a,B3c,B3f 10<br />
gesamt B3 2 10 1<br />
gesamt B 4 10 1<br />
gesamt A+B 6 13 63 4 10 1<br />
* wobei alle Proben auf Farbstoffe (B3e) zu untersuchen sind<br />
** jede Probe ist mindestens auf einen oder mehrere aus mindestens einer der mit # gekennzeichneten<br />
Untergruppen zu untersuchen (S. 99a)<br />
*** die Proben sind zusätzlich auf einen weiteren Stoff aus folgender Gruppen (S. 100a) zu untersuchen<br />
V = Vorgabe Tiere/Proben<br />
N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />
P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Wild
Tabelle A-17: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Milch<br />
Milch im Erzeugerbetrieb bzw. aus Tankwagen<br />
Stoff-<br />
Vorgaben <strong>2007</strong><br />
Anhang I Milch<br />
gruppen der Richtlinie 96/23/EG<br />
V N P<br />
A1<br />
A3 Steroide ihre Salze u. Ester<br />
A5 ß-Agonisten<br />
A6<br />
Stoffe des Anhangs IV der (EWG)VO<br />
2377/90<br />
*<br />
Chloramphenicol 58<br />
Nitroimidazole<br />
Nitrofurane<br />
1<br />
A1 - A6,B1 - B3 freie Auswahl 12 25<br />
A 6, B1, B2a,B2e * 62<br />
gesamt A<br />
B1<br />
gesamt B1<br />
Stoffe mit antibakt. Wirkung<br />
Hemmstoffe<br />
Chinolone<br />
Tetrazycline/ Makrolide<br />
43<br />
B2a Anthelmintika * 59<br />
B2e<br />
Nicht steroidale entzündungshemmende<br />
Mittel<br />
* 61<br />
B2f Amitraz,Dexamethason<br />
Betamethason,Prednisolon<br />
B2 freie Ausw.bevorz.B2a u. B2f<br />
B1 - B3 freie Auswahl<br />
B3a Org. Chlorverbindungen 4 4<br />
B3b Org. Phosphorverbindungen 3 3<br />
B3c Chem.Elemente 3 3<br />
B3d Mykotoxine 5 6<br />
gesamt B3<br />
gesamt B<br />
gesamt A+B 89<br />
* jede Probe ist mindestens auf alle Pflichtstoffe der genannten Gruppen und auf einen oder<br />
mehrere Stoffe aus mindestens einer der mit # (S. 91a und 92a) gekennzeichneten Untergruppen<br />
zu untersuchen<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
115
116<br />
Tabelle A-18: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Rindern und Schweinen<br />
aus Erzeugerbetrieben<br />
Stoff- entsprechend<br />
gruppen Anhang I der<br />
Richtlinie 96/23/EG<br />
Anzahl untersuchter Tiere im Erzeugerbetrieb <strong>2007</strong><br />
Rinder<br />
Mastkalb Mastrind<br />
Kuh freie Auswahl Mastschweine<br />
V N P V N P V N P V N P V N P<br />
A1 Stilbene, Stilbenderivate 0 4 3 0 3 2 1 1<br />
ihre Salze und Ester<br />
A2 Thyreostatika 0 0 0 0 0<br />
A3 Steroide 1 4 7 15 1 0 6 5 1 1<br />
natürliche Hormone 0 1 1 1<br />
A4 Resorcylsäure,Lactone 0 4 4 0 3 3 1 1<br />
A5 ß-Agonisten 1 2 8 8 1 3 7 3 2 2<br />
Ractopamin,Zilpaterol 0 4 5 0 1 1 1 1<br />
A6 Chloramphenicol 2 3 24 19 1 1 20 4 3 3<br />
Metronidazol 5<br />
B2e Phenylbutazon 2 2 28 37 1 1 23 30 8 8<br />
ges. A 6 80 3 64 22<br />
V = Vorgabe Tiere/Proben<br />
N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />
P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />
Tabelle A-19: Rückstandsuntersuchungen im Rahmen des NRKP bei Gefügel<br />
aus Erzeugerbetrieben<br />
Stoff- entsprechend Geflügel<br />
gruppen Anhang I der Richtlinie<br />
96/23/EG<br />
A1<br />
Stilbene, Stilbenderivate<br />
ihre Salze u. Ester<br />
Masthähn.<br />
Truthühn. Lege- und<br />
Suppenhühner<br />
sonstig.<br />
Geflügel<br />
V N P V N P V N P V N P<br />
1 1 1 1 0 0 1<br />
Tränkwasser 1 1 3 3 0 0<br />
A2 Thyreostatika 0 0 0 0<br />
A3<br />
Tränkwasser 1 1 3 4 0 0<br />
Steroide, ihre Salze<br />
und Ester<br />
1 4 1 2 0 0 1<br />
Tränkwasser 1 1 3 6 0 0<br />
A4 Resorcylsäure,Lactone 1 1 2 0 0 1<br />
Tränkwasser 1 3 6 0 0<br />
A5 ß-Agonisten 2 4 7 5 0 4 3<br />
A6<br />
ges.Tränkwasser<br />
Tränkwasser 3 3 12 11 0 2 2<br />
Stoffe des Anhangs IV der<br />
(EWG) VO 2377/90<br />
9 12 7 21 1 2 4 7<br />
Tränkwasser 10 10 25 25 1 2<br />
Nitrofurane 0 0 0 3<br />
Tränkwasser 4 6 13 4 0 2<br />
21 62 1 6<br />
ges. A 35 79 2 17<br />
V = Vorgabe Tiere/Proben<br />
N = Anzahl untersuchter Tiere/Proben<br />
P = Anzahl positiver Tiere/Proben<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>
Untersuchungsparameter<br />
Tabelle A-20: Untersuchungsparameter für die amtliche Futtermittelkontrolle<br />
per 31.12.<strong>2007</strong> davon davon NKP<br />
Gesamt LVLF Landkreise Plan <strong>2007</strong><br />
Trockensubstanz 1229 734 495<br />
1. Inhaltsstoffe<br />
Rohprotein 245 245 0 180<br />
Rohfett 211 211 0 146<br />
Rohfaser 143 143 0 122<br />
Rohasche 200 200 0 179<br />
Salzsäureunlösliche Asche 18 18 0 10<br />
Stärke 101 101 0 5<br />
Gesamtzucker 101 101 0 3<br />
Mineralstoffe (Mengenelemente) 246 246 0 252<br />
Sonstige 0 0 0 18<br />
Summe Inhaltsstoffe 1265 1265 0 915<br />
Sonst. Parameter zur Energieberechnung *) 55 55 0<br />
Energieberechnung 116 116 0 116<br />
2. Zusatzstoffe 0<br />
Vitamine 335 335 0<br />
Spurenelemente 300 279 21<br />
Kokzidiostatika 83 83 0<br />
Aminosäuren 106 106 0<br />
Andere 44 40 4<br />
Summe 868 843 25 1018<br />
3. Unerwünschte Stoffe<br />
Aflatoxin B1 127 31 96 108<br />
Aflatoxine (B2, G1, G2) 30 15 15<br />
Zearalenon 105 33 72 37<br />
Deoxynivalenol 123 40 83 36<br />
Ochratoxin 88 23 65 32<br />
Fumonisine 50 23 27 14<br />
Blei 160 62 98 150<br />
Cadmium 157 44 113 150<br />
Arsen 158 61 97 150<br />
Quecksilber 148 39 109 150<br />
Dioxine 156 68 88 93<br />
dioxinähnliche PCB 156 68 88 112<br />
Indikator-PCB 71 29 42 59<br />
andere CKW 830 210 620 309<br />
3.a) PSM-Rückstände<br />
PSM je 80 Wirkstoffe u.a. aus Anl. 5a FMV 0 0 0<br />
PSM (30-34 Wirkstoffe) gem. Anl. 5a FMV 37 15 22<br />
Beizmittel (6 Wirkstoffe) 10 4 6<br />
sonstige PSM 14 9 5<br />
Summe PSM 61 28 33 46<br />
Fluor 22 8 14 19<br />
Nitrit, Nitrat 2 1 1 5<br />
Sonstige unerwünschte Stoffe 18 10 8 64<br />
Summe 2462 793 1669 1534<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
117
118<br />
Tabelle A-21: Anzahl der <strong>2007</strong> untersuchten landwirtschaftlichen Proben im Vergleich zu den Vorjahren<br />
Probenart 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Futtermittel (gesamt) 2637 2285 1814<br />
Amtliche Futtermittelverkehrskontrolle 1430 1334 1250<br />
LVLF - fachbehördlich 1149 951 564<br />
Dienstleistungen 58 0 0<br />
Düngemittel (gesamt) 233 158 196<br />
Amtliche Düngemittelkontrolle 173 132 177<br />
LVLF - fachbehördlich 29 26 19<br />
Dienstleistungen 31 0 0<br />
Ernteprodukte/Pflanzen (gesamt) 1339 1130 968<br />
Amtsaufgaben (MLUV, LVLF) 1) 110 73 105<br />
LVLF – fachbehördlich 1217 1057 863<br />
Dienstleistungen 12 0 0<br />
Boden (gesamt) 4854 3224 1626<br />
Amtsaufgaben (MLUV, LVLF) 2) 1525 1744 976<br />
LVL - fachbehördlich 1548 1487 650<br />
Dienstleistungen 1781 0 0<br />
Sonstige Proben (gesamt) 58 24 72<br />
Enqueten, Wasser, Projekte,....<br />
Gesamtprobenanzahl 9121 6821 4676<br />
davon anteilig:<br />
Amtsaufgaben 3238 3283 2508<br />
LVLF - fachbehördliche Aufgaben 3943 3521 2096<br />
Dienstleistungen 1882 - -<br />
1) amtliche Pflanzenschutzmittel und Schadfallproben in Pflanzen<br />
2) amtliche Pflanzenschutzmittel, Bodenproben von Schadflächen und Bodenmonitoring<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>