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Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg

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���� Warengruppe 02 - Milchprodukte<br />

Die Untersuchung aufgeschlagener Sahne aus Konditoreien, Eisdielen, Cafes und Gaststätten bildete auch in diesem<br />

Jahr einen Schwerpunkt der Untersuchungen. Aus den mikrobiologischen Untersuchungsergebnissen resultierte wie-<br />

der eine hohe Beanstandungsrate. Die von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie empfohlenen<br />

Richt- und Warnwerte wurden hier deutlich überschritten. Neben Enterobakterien (Keimzahlen bis 4,0 x 10 6 KBE/g),<br />

Pseudomonaden (Keimzahlen bis 7,2 x 10 7 KBE/g) sowie erhöhten Gesamtkeimzahlen ist der Nachweis von Escheri-<br />

chia coli als Indikatorkeim für schwerwiegende betriebshygienische Mängel in 11 Proben besonders kritisch zu werten.<br />

Die für Escherichia coli ermittelten Konzentrationen (Keimzahlen bis 4,6 x 10 4 KBE/g) lagen bei 10 dieser Proben über<br />

dem Warnwert von 1 x 10 2 KBE/g. Vielfach konnten bei diesen Produkten auch sensorische Abweichungen beobach-<br />

tet werden. Die Kennzeichnung eines in einer Bäckereifiliale hergestellten Joghurtmischerzeugnisses wurde bean-<br />

standet. Neben der nicht näher erläuterten Verkehrsbezeichnung „Fitness Becher“ waren auch die Angaben zum<br />

Hersteller, Verpacker oder Verkäufer, zum Zutatenverzeichnis, zum Mindesthaltbarkeitsdatum, zum Fettgehalt sowie<br />

zur Nennfüllmenge fehlerhaft bzw. die entsprechende Angaben fehlten. Die für einen Joghurt aus Schafmilch erfolgte<br />

Aussage „…Auch Linolsäuren kommen reichlich in Schafmilch vor. Sie wirken krebsvorbeugend, reduzieren den Fett-<br />

anteil im Körper und bauen Muskelmasse auf …“ wurde als krankheitsbezogene Werbung beurteilt. Bei einem aus<br />

einer Eisdiele stammendem Vollmilchpulver handelte es sich um ein Magermilchpulver. In einem aus Griechenland<br />

stammenden Schafmilchjoghurt konnten auch ziegenspezifische DNA-Sequenzen nachgewiesen werden.<br />

���� Warengruppe 03 - Käse<br />

Bei der Überprüfung von in Hofmolkereien hergestellten und im Rahmen der Direktvermarktung abgegebenen Er-<br />

zeugnissen mussten zahlreiche Proben beanstandet werden. Neben sensorischen Abweichungen und Kennzeich-<br />

nungsmängeln war hier auch oft die mikrobiologische Beschaffenheit Anlass für Beanstandungen. Es fielen insbeson-<br />

dere Ziegenfrischkäse mit hohen Zahlen an Enterobakterien (bis 2,2 x 10 7 KBE/g9 und/oder Escherichia coli (bis 1,0 x<br />

10 6 KBE/g) auf. Teilweise wurden auch Pseudomonaden und Hefen in größerer Zahl festgestellt. In einer Probe Zie-<br />

genfrischkäse wurden in allen 5 eingesandten Teilproben Clostridium perfringens, Escherichia coli und Enterobakte-<br />

rien nachgewiesen. Der Nachweis von Listeria monocytogenes (1,0 x 10 2 KBE/g) konnte in einem Ziegenweichkäse<br />

geführt werden. Auch ein Camembert aus wärmebehandelter Milch fiel durch hohe Keimzahlen bei Escherichia coli<br />

(1,0 x 10 6 KBE/g) und Enterobakterien (2,2 x 10 7 KBE/g) auf.<br />

Deutliche Abweichungen vom deklarierten Fettgehalt traten bei 10 Proben auf. Bei 6 Proben stimmte die angegebene<br />

Tierart nicht mit den Analysenergebnissen überein. Fünf dieser Proben stammten aus Imbisseinrichtungen. Ein in der<br />

Originalpackung als „Dänischer Feta aus Kuhmilch“ gekennzeichnetes Produkt wurde als „Schafskäse“ geführt, in<br />

„Original Bulgarischem Schafskäse“ wurden auch rinderspezifische DNA-Sequenzen nachgewiesen. Die auf der Vor-<br />

derseite einer Fertigpackung allein angegebene Verkehrsbezeichnung „Sandwich-Scheiben Gouda“ ohne Hinweis<br />

darauf, dass es sich bei dem Erzeugnis um einen Schmelzkäse handelt, wurde als zur Täuschung geeignet beurteilt.<br />

Auch auf der Rückseite der Verpackung erschien die Bezeichnung „Sandwich-Scheiben Gouda“ durch Fettdruck her-<br />

vorgehoben. Die Bezeichnung „Schmelzkäse“ erfolgte dagegen ohne besondere grafische oder drucktechnische Her-<br />

vorhebung erst nach den Angaben des Zutatenverzeichnisses sowie der Nährwertkennzeichnung. Auch die ähnlich<br />

hervorgehobene Angabe „Chester“ als Verkehrsbezeichnung für ein Schmelzkäseerzeugnis wurde als zur Täuschung<br />

<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>

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