Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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3.6 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft, des Wassers und des<br />
Bodens in <strong>Brandenburg</strong><br />
Auszug aus dem Grundgesetz - Artikel 20<br />
„ Der Staat schützt auch in Verantwortung für künftige Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.“<br />
3.6.1 Untersuchungen zur Beschaffenheit der Luft<br />
Nach Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Europäischen Union, des Bundes und des Landes ist das Land Bran-<br />
denburg in der Pflicht, die Immissionssituation aktuell zu erfassen. Von grundlegender Bedeutung sind dabei die Luft-<br />
qualitätsrahmenrichtlinie sowie die Tochterrichtlinien, das Bundesimmissionsschutzgesetz mit den dazugehörigen<br />
Verordnungen und das Landesimmissionsschutzgesetz.<br />
Das Spektrum und der Messumfang zur Erfüllung dieser Pflichtaufgabe sind in der Konzeption zur Überwachung der<br />
Luftqualität in <strong>Brandenburg</strong> festgeschrieben. Schwerpunkte dieser Konzeption sind<br />
� die Umsetzung der EU-Rahmenrichtlinie 96/62/EG über die Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität<br />
und deren TRRL und die damit verbundenen veränderten Pflichten hinsichtlich der Messstellendichte<br />
und der zu erfassenden Stoffe,<br />
� die Berücksichtigung neuer Erkenntnisse zur Wirkung von Luftverunreinigungen umweltmedizinischer und<br />
ökologischer Art (insbesondere Schwebstaub und die Fraktion PM 10 und 2,5) und<br />
� die Reduzierung des Messumfanges unter Berücksichtigung der veränderten Emissionssituation und der<br />
Sparzwänge im Land <strong>Brandenburg</strong>.<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> wurden insgesamt 5 080 Luft- und Depositionsproben bearbeitet und mehr als 80 Einzelstoffe im luftana-<br />
lytischen Labor bestimmt. Den Schwerpunkt bildete dabei der Schwebstaub sowie seine Inhaltsstoffe. Im Ergebnis von<br />
WHO-Studien der letzten Jahre wurde der Zusammenhang zwischen Feinstaub (Partikel kleiner 10 µm Durchmesser)<br />
und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, insbesondere Lungenerkrankungen wie Asthma und Lungenentzün-<br />
dungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen diskutiert. Danach gilt Feinstaub als ein Indikator der verursachten Effekte<br />
und birgt ein größeres Gesundheitsrisiko in sich als Grobstaub. Im LLB werden auf der Basis der DIN EN 12341 und<br />
14907 die Referenzverfahren zur gravimetrischen Bestimmung der Feinstaubfraktionen PM10 und PM2,5 durchge-<br />
führt. <strong>2007</strong> wurden dazu insgesamt 3 934 Filter bearbeitet. Als Inhaltsstoffe wurden Metalle, Ionen, Dieselruß und<br />
Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) bestimmt.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die Bestimmung gasförmiger Stoffe in der Außenluft. Diese werden auf Adsorbentien<br />
vor Ort angereichert und anschließend im Labor thermisch oder mit Hilfe von Lösungsmitteln extrahiert. Im Mittelpunkt<br />
standen hier Benzol und weitere leichtflüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds = VOC). Ins-<br />
gesamt wurden 1 075 Aktivkohleproben untersucht.<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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