Jahresbericht 2007 - Landeslabor Berlin - Brandenburg
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wurden einer Untersuchung auf 3-MCPD unterzogen. In allen Fällen lag der Wert unter dem gesetzlich festgelegten<br />
Höchstgehalt von 0,02 mg/kg. Auf eine Kontamination mit Aflatoxin, einem lebertoxisch und karzinogen wirkenden<br />
Schimmelpilzgift, wurden 19 Pfeffer-, Paprika- und Chilipulver geprüft. Bei keiner Probe konnte eine Überschreitung<br />
des Aflatoxin-Höchstgehaltes gemäß VO (EG) Nr. 1881/2006 festgestellt werden. Zwölf Gewürze wurden auf eine<br />
Behandlung mit ionisierenden Strahlen untersucht, alle mit negativem Befund. Eine Beschwerdeprobe Tomatenket-<br />
chup wies eine gärige Geruchsnote sowie „Klebstoffgeruch“ auf. Ursache dafür war die Verunreinigung der Probe mit<br />
Mikroorganismen. Im Ergebnis verschiedener chemischer Reaktionen kam es zur Bildung von Essigsäureethylester,<br />
der einen klebstoffähnlichen Geruch aufweist. Eine Gewürzmischung hätte aufgrund ihres Kochsalzgehaltes als „Ge-<br />
würzzubereitung“ i. S. der Leitsätze für Gewürze und andere würzende Mittel bezeichnet werden müssen. Die über-<br />
wiegende Anzahl der Beanstandungen ist auf Kennzeichnungsmängel zurückzuführen, z. B. das Fehlen der Losnum-<br />
mer, des Zutatenverzeichnisses oder der Kennzeichnung von Zusatzstoffen.<br />
���� Warengruppe 59 - Mineral- und Tafelwasser<br />
Beschwerdeproben von Mineralwässern wiesen Verunreinigungen mit bräunlichen Partikeln auf. Ursache hierfür wa-<br />
ren höchstwahrscheinlich technologische Fehler bei der Enteisenung des Mineralwassers. Wiederholt wurden Be-<br />
schwerdeproben mit deutlichen Geruchs- und Geschmacksabweichungen (chemisch, sauer, modrig) von Verbrau-<br />
chern eingesandt. Wie in jedem Jahr wurden bei zahlreichen Wasserproben aus Getränkespendern, Tafelwasser und<br />
Eiswürfeln aus der Gastronomie deutliche Überschreitungen der mikrobiologischen Grenzwerte festgestellt. Es wurden<br />
Schwankungen in der Zusammensetzung von Mineralwasser von mehr als 20 % festgestellt sowie fehlende Angaben<br />
des Quellnamens bzw. Quellortes. Aus einer Premix-Anlage der Gastronomie wurde ein Wasser unzulässigerweise<br />
als Mineralwasser ausgewiesen. Ein Tafelwasser war mit einer geographischen Herkunftsangabe versehen. Ein Prob-<br />
lem war wiederholt die Überschreitung mikrobiologischer Grenzwerte bei Wasser aus ambulanten Trinkwasseranlagen<br />
auf Märkten und von Imbissständen.<br />
���� Warengruppen 81, 82, 83, 85, 86 - Bedarfsgegenstände<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> konzentrierte sich die Analytik hauptsächlich auf die Untersuchung von Lebensmittelbedarfs-<br />
gegenständen, Babyartikeln und Spielzeug sowie gefärbter Bekleidung. Einen großen Umfang nahm die Untersu-<br />
chung von Proben im Rahmen des bundesweiten Überwachungsprogramms ein. Hierbei beteiligte sich das Landesla-<br />
bor <strong>Brandenburg</strong> an folgenden Themen:<br />
� Azofarbstoffe in Bekleidungstextilien aus Leder<br />
� Azofarbstoffe in Spielwaren<br />
� Phthalsäureester in Puppen<br />
In acht Fällen wurden in Bekleidungsartikeln Azofarbstoffe nachgewiesen, die nach reduktiver Spaltung Benzidin ab-<br />
gaben. Benzidin ist eine nachgewiesenermaßen krebserregende Substanz, derartige Farbstoffe sind der Bedarfsge-<br />
genständeverordnung zufolge in Textil- und Ledererzeugnissen, die längere Zeit mit der menschlichen Haut in Berüh-<br />
rung kommen, verboten. Vor allem Lederhandschuhe, aber auch Arbeitshandschuhe wurden in dieser Hinsicht bean-<br />
standet. Auch eine Packung diesbezüglich gefärbter Kinderslips wurde gefunden. Weichgemachtes PVC ist in Spiel-<br />
<strong>Landeslabor</strong> <strong>Brandenburg</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
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