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Verordnung und Erläuterungsbericht - Raumplanung Steiermark

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A16<br />

Landes- <strong>und</strong> Gemeindeentwicklung<br />

der verstärkten Individualisierung der Gesellschaft werden diese Leistungen jedoch<br />

mehr <strong>und</strong> mehr durch die öffentliche Hand zu übernehmen sein. Dies wird vor allem<br />

in Streusiedlungslagen, in Zusammenhang mit einer zunehmenden Überalterung der<br />

dort ansässigen Bevölkerung, zu einer Zunahme der Kosten führen. Zwar weist der<br />

Bezirk Liezen im Vergleich zum Landesschnitt noch eine günstigere Altersstruktur<br />

auf (relativ mehr jüngere, relativ weniger ältere), allerdings zeigen bereits einige<br />

Gemeinden in der Planungsregion bei Betrachtung ihrer Alterspyramide deutliche<br />

Anzeichen einer beginnenden Überalterung.<br />

Insgesamt lässt sich ableiten, dass die wichtigsten Prinzipien einer nachhaltigen<br />

Siedlungsstruktur aus regionaler Sicht eine durchmischte Nutzung, eine Verdichtung<br />

der Siedlungsstrukturen sowie regional gut verteilte Zentren darstellen.<br />

Unter Verdichtung wird eine Intensivierung der Raum- <strong>und</strong> Flächennutzung sowie<br />

kompaktere bauliche Strukturen als Alternative zum Ausufern der Siedlungen<br />

(„Zersiedelung“) verstanden. Solche Strukturen begünstigen ein attraktives Angebot<br />

an öffentlichen Verkehrsmitteln <strong>und</strong> die sparsame Nutzung der endlichen Ressource<br />

Boden. Sie Minimieren die Kosten für technische <strong>und</strong> soziale Infrastruktur. Auch<br />

erleichtern kompakte Siedlungsstrukturen Aufrechterhalten der Nahversorgung durch<br />

fußläufige Distanzen.<br />

Unter dezentraler Konzentration wird ein räumliches Organisationsprinzip verstanden,<br />

das die Widmungen von Baugründen auf Siedlungsschwerpunkte konzentriert.<br />

Eine solche Konzentration schafft bessere Voraussetzungen für die Bündelung<br />

des Verkehrs <strong>und</strong> der umweltgerechten Ver- <strong>und</strong> Entsorgung. Die dezentrale<br />

Konzentration der Siedlungsentwicklung verringert auch das Konfliktpotential zu<br />

anderen Bodennutzungen wie etwa der Landwirtschaft, hochrangigem Verkehr<br />

oder Industrie <strong>und</strong> Gewerbe aufgr<strong>und</strong> diverser Emmisionen (Geruch, Lärm etc.)<br />

<strong>und</strong> das Aufrechterhalten von Freiräumen mit mehreren Nutzungsoptionen. Auf die<br />

beträchtlichen Einsparungspotentiale für die öffentlichen Haushalte wurde bereits<br />

eingegangen.<br />

40 Regionales Entwicklungsprogramm Liezen

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