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(D er W anderer im R iesengebirge.) Herr Gymnasialoberlehrer<br />

Dr. Scholz in Hirschberg hat die Reiaction des „Wanderer im Riesengebirge“<br />

niedergelegt, > n seine Stelle ist Herr Dr. Regell getreten.<br />

(Goethes Reisen.) Bekanntlich hat Professor Masehek des<br />

Reiehenberger Obergymnasiums in drei aufeinanderfolgenden Program<br />

m en der Anstalt eine Abhandlung über Goethes Reisen geschrieben.<br />

Nun ist in der Buchhandlung von J. Pritsche in Reichenberg<br />

ein Sonderabdruck erschienen, ein hübsch ausgestattetes Grossoctav-<br />

Bändchen von 79 Seiten. Tagesblätter und Touristenzeitungen haben<br />

ich lobend über die Abhandlung ausgesprochen. Uns liegt ferner<br />

7 —<br />

der Section Freiwaldau), 368) Mähr.-schles. Jagdblatt 1888 (Tausch- ein Ausschnitt aus einer Fachzeitung, der „Zeitschrift für das<br />

exem<strong>pl</strong>ar). 369) Nordbölimisehe Touristenzeitung 1888 (Tauschex<strong>pl</strong>.) Realsehulwesen“, vor, welche folgendes günstiges Referat bringt:<br />

370) Ueber Berg und Thal 1888 (Tausehexem<strong>pl</strong>ar 371) F. Held, „Anlässlich der hundertjährigen Gedächtnisfeier von Goethes Reise<br />

„Das deutsche Sprachgebiet in M ähren und Schlesien“ (Tauschexem<strong>pl</strong>.) nach Italien richtet der Verfasser sein A ugenm erk auf jene Reisen<br />

372) Club Alpino Italiäno. Rivista mensile 1883 (Tausehexem<strong>pl</strong>ar). die der deutsche Dichterfürst vor und nach dem Aufenthalte in<br />

3 7 3 1 Lusatia 1888 (Tausehexem<strong>pl</strong>ar). 374) Der Tourist. 2. Halbjahr Italien unternommen hat. Auf dem Wege der unbefangenen, objectiven<br />

1888 (Tausehexem<strong>pl</strong>ar). 375) Mittheilungen des nordböhmischen Forschung schreitet der Verfasser vorwärts und beleuchtet mit<br />

Excursions-Club 1888 (Tausehexem<strong>pl</strong>ar).<br />

Benützung des vorhandenen Quellenmaterials das Bekannte von<br />

(Todesfälle ) Einen tüchtigen Kenner des Gebirges, seinem Standpunkte aus. Mit Recht hat der Verfasser jeden gelehrten<br />

Apparat thunlichst bei Seite geschoben, ohne den mit grossem Fleisse<br />

einen jovialen Erzähler haben sie am 5. Jänner 1889 in<br />

und richtigem Verständnis gearbeiteten A bhandlungen inneren Wert<br />

dem romantisch gelegenen Oberthomasdorf zur ewigen zu nehmen. Die gediegene Arbeit wird das Interesse des Publicums<br />

Rnhe gebettet: den pensionirten, den Touristen wohl­ erwecken und dem Literaturhistoriker die Ueberzeugung bringen,<br />

bekannten Hüttenmeister Heinrich Nick mann. dessen dass dieses W erkehen nicht vergebens geschaffen wurde.“ Wir heben<br />

Gattin, Frau Antonie Nickmann, die Restauration auf dem hervor, dass Goethe namentlich in dem ersten Tlieile der Arbeit:<br />

„Die Periode der Naturschwärmèrei und die Geniereisen“ als der<br />

Heidenbrünnel führt und diese Restauration zu einer der<br />

Vater der modernen Touristik nachgewiesen wird und daher das<br />

beliebtesten unseres Gebirges zu machen gewusst hat Buch nicht blos allen Goethe-Verehrern, sondern auch allen Touristen<br />

— Am 17. October 1888 verstarb zu Karlsbrunn, empfohlen werden kann. In keiner Bibliothek unserer zahlreichen<br />

Oarl Grohall, über den das Mähr.-schles Jag d b latt“ Gebirgsvereine sollte dasselbe fehlen. Der billige Preis (70 kr.)<br />

folgendes schreibt:<br />

ermöglicht auch dem Minderbemittelten die Anschaffung.<br />

„Wenn auch selbst kein Jäger, so war der allbekannte Schäfer (V a g a n te n lie d e r von Philo vom W a ld e .) Mit dem Bilde des<br />

und W irt auf der Schäferei am Petersteine, Herr Carl Grohal^ Verfassers. Verlag von Baumert & Ronge in Grossenhain i S. und<br />

doch ein Freund und lieber Bekannter manch eines wackeren Jägers Leipzig. Preis: geheftet 1.50 M.<br />

unserer Heimat. Viele leben noch, die dort oben im K reise der Philo vom W alde ist den Lesern des „A ltvater“ längst kein<br />

überaus fürs<strong>org</strong>lichen Schäfer-Familie fröhliche, unvergessliche Stunden Unbekannter mehr. Nicht allein durch seine Erstlingswerke : „Aus<br />

verlebten und sich der lieben W irtsleute stets freundlich erinnern der Heemte“, „Schlesien in Sage und B rauch“, „A schläses Bilder­<br />

Alte und Junge. Der wackere Alte, den man dort oben 'fast nur büchel“, „A Singvägerle“ etc. hat er sich bei uns bestens eingeführt,<br />

mit „Herr Vater“ anredete, ist am 17. October in Karlsbrunn, wohin sondern wiederholte Artikel hat er direct für unser Blatt geschrieben.<br />

er erst vor wenigen Tagen von dem Gebirge eingetroffen w ar, nach Der jugendliche, vielseitig begabte Poet ist ein leidenschaftlicher<br />

längerem Leiden im Alter von nahezu 80 Jahren gestorben. Er hat Bergfex, und die Section Neisse dürfte seit Jahren nur selten einen<br />

dem Hoch- und Deutsehmeisterthume als Schäfer treu und ehrlich Ausflug gemacht haben, an welchem Philo vom W alde nicht betheiligt<br />

durch volle 55 Jahre gedient u. z. unter Erzherzog Anton, Maximilian gewesen und welchen er nicht in den dortigen Localblättern auf<br />

und dem gegenwärtigen Hochmeister Herrn Erzherzog Wilhelm. echt „sehläsch“ oder im Hochdeutsch verherrlicht hätte. In den<br />

Auf der Schäferei am Petersteine versah er die Molkerei und vorliegenden „V agantenliedern“ hat er bewiesen, dass sein Talent<br />

das damit verbundene W irtsgeschäft mit seiner, ebenfalls weithin nicht allein auf das engbegrenzte Feld der schlesischen Dialektdiehtung<br />

als Musterwirtin bekannten F rau Rosalia Grohall, etwa durch gebannt ist, sondern dass er ein Dichter ist nach allen Anforderungen,<br />

25 Jahre, nachdem er die Molkerei vorher schon lansce Zeit auf der der Poetik. Alle „lustigen Leute“ lädt er unter die Linde vor das<br />

sogenannten alten Schäferei (zwischen Gabel und Karlsbrunn) Thor und spielt ihnen dort auf seiner Zigeunerfiedel von seinen<br />

betrieben hatte.<br />

„Lenzfahrten“ vor. Da klingt manches innige, sinnige, lebens-,<br />

Die Grundziige dieses biederen Greises sind seinem Charakter liebes- und zechlustige Lied in seltener Ursprünglichkeit und kecker<br />

erhalten geblieben bis zu seiner letzten Stunde, nämlich seine Frische. Mag auch hier und da ein knöcherner „Magister“ oder<br />

Einfachkeit, Ehrlichkeit und unbedingte Treue gegen seinen hohen scheinheiliger „Moralphilister“ durch manchen gewagten Aceord oder<br />

H errn. Die zahlreiche Betheiligung der Jäger aus der nächsten und Melodiensprung zum Auffahren gebracht werden — das kümmert<br />

weiteren Umgebung von K arlsbrunn an dem in Klein-Mohrau stattge­ unsern Spielmann nicht; er ist in seine Lieder so versunken, dass<br />

habten Leichenbegängnisse des Verstorbenen gaben beredtes Zeugnis er es selbst nicht bemerkt, wie die heim lichen Liebespaare unter<br />

von der Freundschaft, welche dieselben für ihn stets gehegt. der Menge ihm stillbeglückt zujubeln. Philo hat mit grösstem.<br />

Der Alte hat da oben in den bösen Tagen, als die kühnsten Erfolge Studien beim alten Volksliede gem acht und die meisten<br />

W ilderer unsere Berge noch in ganzen Rotten heimzusuehen wagten, seiner Lieder sind von seltener Leichtigkeit und Klangfülle. — Im<br />

manch ein ernstes Stück Jägerleben kennen gelernt. Mag er nun zweiten Theile des Buches ist der ausgelassene Vagant ein ganz<br />

am stillen Kirchhof zu Klein-Mohrau, am Fusse jener Höhen, auf Anderer! Da klingen aus seiner Geige oft m arkige Streit-Accorde<br />

denen er grau geworden, sanft ruhen. Im Kreise seiner „grünen“ nieder, da klagt er in vollen Tönen um verlorenes Glück, alte Liebe<br />

Freunde wird ihm stets ein freundliches Andenken bew ahrt bleiben.“ und inneren Frieden. Er sieht sich allein w andeln, fühlt sieh aber<br />

Literatur.<br />

nicht vereinsamt, denn die Natur mit all ihren Wundern beut ihn».<br />

Ersatz und Befriedigung. Ein reiches innerliches Leben spricht<br />

sich in diesen Gedichten aus, welche trotz der mannigfaltigsten<br />

Form so natürlich und ungekünstelt erscheinen, als wären sie aus<br />

dem Aermel geschüttelt. Die Ausstattung des Buches ist eine<br />

vorzügliche. Das Porträt zeigt uns den Dichter, wie er „leibt und<br />

lebt“ und lässt uns zugleich hoffen, 'dass er bei seiner<br />

Jugend (nach Kürschners Literatur-Kalender 30 Jahre) noch Manches<br />

erreichen wird. D en Mitgliedern unseres Vereins sei das Buch, das<br />

durch jede Buchhandlung bezogen werden<br />

wärmstens em pfohlen.<br />

kann, zum Ankaufe<br />

<strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong><br />

Verlag des Sudeten-Grebirgs-Vereines, — Druck von  . Blazek in Freiwaldau.<br />

Für die R edaction verantwortlich: A dolf K ettner in Freiwaldau.

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