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— 1.1 —<br />

Der Hin- und Wiederstein, in petrographischer<br />

Beziehung als Phyllitgneis zu betrachten, zeigt eine wellenförmige<br />

Configuration, so wie solche auch auf mehreren<br />

Punkten im Devonschiefer bei Klein-Mohrau, Karlsdorf<br />

u. a. 0. zu Tage tritt.<br />

Der Hohenberg bei Ludwigsthal auf dem rechten<br />

Ufern der kleinen Oppa sanft aufsteigend, dessen petre-<br />

graphischer Charakter als Devongebilde sich erfassen lässt,<br />

umschliesst mächtige Quarzlager. In deren Nähe wurde<br />

vor Zeiten ein Kupferbergbau betrieben, und noch heute<br />

sind auf dem Hohenberg die vorhandenen Pingen, Halden,<br />

Schacht- und Stollenspuren die sprechenden Zeugen des<br />

ehemaligen Betriebes Als ich im Jahre 1887 von Karlsbrunn<br />

über den Holzberg den Kupferschacht besuchen<br />

wollte, war es nicht gelungen, die Schachtstelle und Halden<br />

aufzufinden. In Begleitung mit der Lokalität des Kupferschachtes<br />

Vertrauter wurde jedoch bei der letzten Excursion die<br />

Stelle des Kupferschachtes und der Halden von Ludwigsthal<br />

unweit der Antonshütte bald und leicht erreicht, und<br />

fanden sich auf den Halden in der Nähe eines verfallenen<br />

Stollens nicht nur Kupfermalachite, sondern auch Kupfer-<br />

pocherz, Rothkupfererz und Spuren von Kupferlasur in<br />

einem Quarzitgestein.<br />

Am Fusse des Hohenberges ist hinter einem Hause<br />

in einem mächtigen Quarzitlager auch ein Steinbruch<br />

eröffnet, der ein vortreffliches Material zur Strassenbe-<br />

sehotterung bietet. Ich fand, dass das Vorkommen der'<br />

Kupfererze bei Ludwigsthal jenem von Borawetz bei<br />

Stiepanau sowohl betreff des äusseren Aussehens der<br />

Kupfererze, wie auch bezüglich des Quarzit-Muttergesteins<br />

zum Verwechseln ähnlich ist.<br />

Die Bauwürdigkeit der Ludwigsthaler Kupfererze<br />

würde ich kaum in Abrede zu stellen w agen; glaube<br />

jedoch, dass das Unternehmen nur dann mit Erfolg in<br />

Angriff genommen weiden könnte, wenn m it genügenden<br />

Kräften sich Ausdauer verbinden würde.<br />

Von Karlsbrunn machte ich einen Ausflug nach<br />

Klein-Mohrau und in die Kunau.- Auf dem W ege nach<br />

diesen beiden Orten sieht man in mehreren Stollen die<br />

Devongrauwackengebilde blossgelegt, und wo ein von einer<br />

schwachen Schichte Humus bedeckter Löss (Lehm) sichtbar<br />

wird, ist derselbe von sehr geringer Mächtigkeit und nichts<br />

weniger als guter Qualität. Dennoch wird er in Ermangelung<br />

einer besseren Qualität zur Ziegelbrennerei verwendet,<br />

wie ich dies auch bei der Colonie Kunau wahrgenommen habe.<br />

Ueber Würbentbal und Einsiedel, wo bedeutende<br />

Kalksteinbrüche und Kalkbrennereien befindlich sind, stösst<br />

man weiter nordwärts gegen Hermannstadt auf Gneiss und<br />

Glimmerschiefer. Auch hier wie in der Devongruppe sind<br />

Quarzlager von bedeutender Mächtigkeit und Ausdehnung<br />

nicht selten. Dort, wo diese Chlorit aufnehmen, sind<br />

Erzvorkommnisse keine ungewöhnliche Erscheinung, und<br />

haben auch Bergleute gern das Auftreten eines chloritführenden<br />

Quarzes für ein günstiges Vorzeichen eines<br />

nahen Erzganges betrachtet, gleichwie dies auch von den<br />

Dioriten zu gelten pflegt.<br />

Auf der von Würbenthal nach Hermannstadt führenden<br />

Strasse sind die bei Einsiedel befindlichen Barriersteine<br />

aus dem Basalt-Tuffe von Raase bemerkenswert, um so<br />

mehr, als diese wegen ihrer Widerstandskraft gegen<br />

atmosphärische Einflüsse schätzbaren und nicht allzuschwer<br />

zu bearbeitenden Basalttuffe eine wohlverdiente vielfache<br />

Verwendung zu öffentlichen und Privatbauen finden, und<br />

sich seit vielen Jahrhunderten bestens bewähren.<br />

Als Beschotterungsmaterial wird auch hier wie auf<br />

der ganzen Strecke von Karlsbrunn ein mehr oder weniger<br />

railchweisser Quarz verwendet, wie er an vielen Punkten<br />

Nordmährens und Schlesiens in Lagern anstehend gebrochen<br />

wird<br />

Nächst Hermannstadt ist an der Mariahilflehne der<br />

Schwefelkiesbergbau des Herrn Moritz Richter in Wiirben-<br />

thal von industrieller Bedeutung. Statt jedoch diesen<br />

zunächst zu besuchen, zog ich es vor zuerst einen verlässlichen<br />

F ü h rer in Obergrund aufzusuchen, um von dort<br />

aus die ehemals berühmten, wiederholt in Angriff<br />

genommenen und wieder verlassenen Goldbergwerke in<br />

Begleitung des Führers Franz Knobloch zu besichtigen.<br />

Der Eingang in den Althackelsberger Stollen, dessen<br />

in den Schriften über den Goldbergbau von Obergrund<br />

vorzugsweise gedacht wird, war durch eine einfache Holz-<br />

thiire geschlossen. Eine scharfe kalte Luft strömte aus<br />

einer in der Thüre angebrachten Oeftnung, während ein<br />

krystallklares Wasser reichlich unterhalb der Thiir aus<br />

den Stollen floss Es war von erfrischendem Geschmack,<br />

wie reinstes Quellwasser ohne allen Nebengeschmack.<br />

Gleichwol setzte dieses Wasser in zwei Basins, wovon das<br />

entferntere etw as tiefer lag, reichlich Eisenocker ab. Der<br />

Stollen wird durch Herrn Moritz R ichter aut das Notli-<br />

wendigste vor dem weiteren Verfall zu bewahren gesucht.<br />

Von den in der Umgebung des Stollens zerstreut vorfind-<br />

lichen Erzen konnte ich einige Fundstücke Schwefelkiese<br />

mit Zinkblende und Bleiglanz auswählen.<br />

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Fortsetzung folgt.<br />

Verschiedene Mittheilungen.<br />

(Beileidsschreiben.) Der Centralvorstand erhielt<br />

seitens der Section Breslau des Gebirgs-Ver-<br />

eines der Grafschaft Glatz folgende Zuschrift: „An<br />

den löblichen Central-Vorstand des österreichischen<br />

Sudetenvereins in Freiwaldau.<br />

In unserer am 1. Februar sehr zahlreich besuchten<br />

Monatsversammlung wurde von unserem<br />

Mitgliede, Herrn Gustav Nentwig, folgender Antrag<br />

eingebracht und ohne Discussion einstimmig angenommen.<br />

In Erwägung: 1. Dass der österreichische<br />

Sudeten-Verein dem Glatzer Gebirgs-Verein benachbart<br />

ist und die Ostgehänge des Schneegebirges<br />

seinem Bezirke zuzählt. 2. dass der Glatzer Gebirgs

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