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ALTVATER Organ des mährisch-schlesischen Sudeten-Gebirgs-Vereines. Redigiert von Adolf Kettner in Freiwaldau. Für M itglieder unentgeltlich; für Nichtmitglieder pro Jah r 1 fl. 50 kr. oder 3 Mark Nr.2. Freiwaldau, 15. März 1889. VII. Jahrg. Burgruine Neuhaus im Marchthale. (Von Gustav Mikusch.) Nachdruck nicht, gestattet. Durch die Erweiterung des Eisenbahnnetzes in dein nordwestlichen Theile von Mähren sind dem Touristenverkehre neue Wege eröffnet und leicht zugänglich gemacht worden. Obgleich nicht ganz fremd, waren bis in die jüngste Zeit die auf mährischer Seite gelegenen Partien des hohen Gesenkes viel weniger besucht und gekannt, als jene in Schlesien. Hoffentlich wird der im Vorjahre erfolgte Ausbau der Bahnstrecke Hannsdorf-Freiwaldau- Ziegenbals die Wanderlust auch nach jener Gegend, insbesondere nach dem an Naturschönheiten reichen Marchthale und seinen nicht minder schönen Nebenthälern lenken. Der landschaftlich schöne Theil des erstgenannten Thaies beginnt bei Eisenberg und erstreckt sich über Hannsdorf nach Mohrau hinauf. In den letztverflossenen Ferien bot mir der Aufenthalt in Nikles (Bahnstation Böhm.-Märzdorf) Gelegenheit, das Marchthal näher kennen zu lernen. Was den letztgenannten Ort selbst betrifft, liegt er in einem lieblichen, waldumsäumten Seitenthale der March und weist in seiner nächsten Umgebung einige recht schöne, abwechslungsweise Partien mit lohnender Aussicht auf; wie beispielsweise den Baudenberg im Altvaterwalde, die Wankahöhe u. a m. Mein besonderes Interesse zog aber eine historische Stätte der Umgebung auf sic h ; es war dies die Burgruine Neuliaus, die ich zu besuchen mir v<strong>org</strong>enommen hatte. Von Dorf-Nikles kam ich über Hof-Nikks, nach Ueberschreitung der Marchbrücke und des Bahngeleises in etwa einer halben Stunde an den Fuss einer bewaldeten Anhöhe, die zu den letzten gegen die March und den Bordbach ziemlich steil abfallenden Ausläufern des Ullers- dorfer Berglandes gehört. Der Aufstieg war bequem, die Wege waren sehr gut erhalten und von mächtigen Fichten beschattet. Nach halbstündiger Wanderung gelangte ich zu den Ueberresten der Burg, deren einstige Grösse aus dem, dem Zahne der Zeit noch trotzenden Mauerwerke mit einem Wachthurme, aus der festen Vorburg und dem bedeutenden Hofraume sich wahrnehmen lässt. Das Burgverlies soll vor etlichen Jahren ausgegraben worden sein, und obwohl dessen Ausräumung nicht bis auf den Grund fortgesetzt ward, so fand man doch darin viele Menschenknochen. Zwischen den Mauerresten und innerhalb der Gräben sind im Laufe der Zeit mächtige Bäume aufgewachsen, die dem im Marchthale wandernden Touristen den Anblick der Ruine vollständig verdecken. Eine in dem ehemaligen Burghofe jetzt befindliche Wiese, deren sanftes lichtes Grtin zu dem sie umgebenden Dunkel der Nadelbäume und der altersgrauen Burgreste einen eigenthiimliehrn Gegensatz bildet, lud mich za einer kurzen Rast ein Der Aufenthalt an diesem im tiefen Waldesdunkcl und in stiller Abgeschiedenheit befindlichen Stelle gab Anlass, mich im Geiste in längst vergangene Zeiten zurück zu versetzen, aber auch der Vergänglichkeit alles Irdischen zu gedenken. Mathissons Ausspruch fand man bestätigt, der da heisst: „So vergeh’n des Lebens Herrlichkeiten. So entfleucht das Traumbild eitler Macht! So versinkt im schnellen Lauf der Zeiten. Was die Erde trägt in öde N acht.“ Ueber die Schicksale der Feste ist nur wenig bekannt. Dieselbe soll im Jahre 1490 schon in Trümmern gelegen sein. Der Volksmund erzählt, dass der letzte Besitzer sie während einer Belagerung, — vom Feinde zum Aeussersten getrieben — in die Luft sprengte und dabei auch sein Leben verlor. Eine andere auf die Burg bezughabende Sage berichtet folgendes: Zur Zeit des dreissigjährigen Krieges verlor ein Binder in Eisenberg, namens Petermanu sein ganzes Vermögen und sah sich genöthigt, sich als Taglöhner zu verdingen.^ Dieser karge Verdienst reichte aber nicht hin, um seine und der Seinigen Bedürfnisse zu decken. Noth und Elend trieben ihn fast zur Verzweiflung. Da verfiel er auf den Gedanken, Schatzgräber zu werden. Wie gedacht, so gethan. Petermann begab sich nach der schon damals verfallenen Burg Neuhaus, um in den unterirdischen Räumen etwaige vorhandene Schätze zu heben. Als er sich der Burg näherte, bemerkte er in Mitten der Trümmer eine schöne Frau, die ihm entgegenkam. Erschreckt darüber, wollte er fliehen; aber die Angst lähmte seine Glieder und er konnte nicht von der Stelle. Die Burgfrau bat ihn zu bleiben, begriisste ihn als ihren Befreier von den Fesseln, welche sie seit dreihundert Jahren an diesen Ort halten und erzählte ihm nachstehende Geschichte. Im jugendlichen Alter von sechzehn Jahren verlor sie ihre Eltern, die ihr den Besitz der Burg sammt dazugehörigen sehr umfangreichen Gründen vererbte. Ihr Reichthum lockte viele edle Jünglinge, sich um ihre Hand zu bewerben; sie aber, — da ihr das Gefühl der Liebe <strong>http</strong>://<strong>rcin</strong>.<strong>org</strong>.<strong>pl</strong>
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Rudolph H., Kaufmann Rudolph W ., K
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G öttinger Adolf (Brünn) G öttli
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