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2012-05-18 100 jähriges Jubiläum Feuerwehr Hesborn - Michael ...

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<strong>100</strong> jährige Jubiläum <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Hesborn</strong> <strong>18</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2012</strong><br />

Die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Hesborn</strong> feiert an diesem Wochenende mit einem großen<br />

Programm ihren <strong>100</strong>. Geburtstag. Im Namen der Stadt Hallenberg und persönlich<br />

gratuliere ich ganz herzlich zu diesem stolzen Jubiläum.<br />

Ich freue mich, dass unser Bundestagsabgeordneten Prof. Patrick Sensburg, unser<br />

neuer Landtagsabgeordneter Matthias Kerkhoff und der stellvertretende<br />

Kreisbrandmeister Hubertus Kreft sowie die <strong>Feuerwehr</strong>kameraden und –<br />

kameradinnen der umliegenden Wehren heute gekommen sind und begrüße Sie<br />

sehr herzlich. Ihr Erscheinen zeigt die Verbundenheit mit der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Hesborn</strong><br />

sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl über die Grenzen unserer Stadt hinweg.<br />

<strong>100</strong> Jahre <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Hesborn</strong>, das ist nicht nur ein stolzes Jubiläum, das ist auch<br />

<strong>100</strong> Jahre Dorfgeschichte. <strong>100</strong> Jahre Löschgruppe <strong>Hesborn</strong>, das bedeutet <strong>100</strong> Jahre<br />

unermüdlichen Einsatz von vielen Menschen für viele Menschen in <strong>Hesborn</strong> und in<br />

der ganzen Stadt Hallenberg.<br />

Jubiläen nutzen wir gern um Bilanz zu ziehen: Wie fing alles an Was wurde<br />

erreicht Was bringt die Zukunft<br />

Wie es 1912 anfing, wie es weiterging und was erreicht wurde, das wird uns Werner<br />

Pape gleich ausführlich vorstellen.<br />

Aber wie sieht es mit der Zukunft der <strong>Feuerwehr</strong> aus. Wir leben heute in einer Zeit, in<br />

der der Einzelne die Gemeinschaftsaufgaben in Stadt und Land nur all zu gern dem<br />

Anonymen Gebilde „Öffentliche Hand“ zuweist und sich der Eigenverantwortung auf<br />

diese Weise bequem entledigt.<br />

„Das soll die Stadt machen, schließlich zahle ich Gebühren, das soll das Land<br />

machen, schließlich zahle ich Steuern“. Das ist ein Spruch den man so oder ähnlich<br />

immer öfter hört.<br />

Um dieser Mentalität entgegenzuwirken ist die Nachwuchsarbeit das Allerwichtigste<br />

und von daher war die Gründung der Jugendfeuerwehr <strong>Hesborn</strong> vor 40 Jahren ein<br />

wichtiger Schritt in die richtige Richtung.<br />

15 Mädchen und Jungen aus <strong>Hesborn</strong> und insgesamt 50 aus dem gesamten<br />

Stadtgebiet sind inzwischen mit Feuereifer dabei. Bei der Jugendfeuerwehr werden<br />

sie gefordert – und sie haben Erfolgserlebnisse. Hier erleben junge Menschen oft<br />

zum ersten Mal, wie sehr sie gebraucht werden. Das motiviert und ist wichtig für die<br />

Entwicklung von Persönlichkeit und Verantwortungsbewusstsein.<br />

Ich habe einmal nachgesehen. Zur Zeit gibt es im gesamten Stadtgebiet Hallenberg<br />

134 aktive <strong>Feuerwehr</strong>männer und <strong>Feuerwehr</strong>frauen. Dazu kommen 50 Mitglieder<br />

der Jugendfeuerwehr und 34 Mitglieder der Ehrenabteilung. Insgesamt<br />

also 2<strong>18</strong> Hallenberger Bürger die sich für die <strong>Feuerwehr</strong> zur Verfügung stellen und<br />

dafür Zeit opfern, davon 60 aus <strong>Hesborn</strong>


Es gibt viele Hobbys und viel Vereine, da kann man seine Freizeit leichter<br />

verbringen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Lehrgänge man erstmal<br />

besuchen muss, bis man überhaupt aktiv mitarbeiten darf. Es gibt Vereine, da reicht<br />

es völlig aus eine große Klappe zu haben und schon ist man im Vorstand. Nicht so<br />

bei der <strong>Feuerwehr</strong>. Um in die Führung zu kommen ist eine jahrelange Ochsentour<br />

notwendig und trotzdem opfern 2<strong>18</strong> Hallenberger dafür ihre Freizeit. Respekt, kann<br />

man da nur sagen.<br />

Noch eine Statistik. In den letzten 3 Jahren sind unsere <strong>Feuerwehr</strong>en zu insgesamt<br />

123 Einsätzen ausgerückt. Zu Bränden, zu Öleinsätzen, zum Entfernen von<br />

umgefallenen Bäumen, zu Gas- und Chemieunfällen und zur Hilfe bei schweren<br />

Autounfällen mit Schwerverletzten und Toten. Und davon hatten wir leider einige.<br />

Dazu kommen noch über <strong>100</strong> Wespeneinsätze.<br />

Diese Aufstellung zeigt uns einmal die Vielfalt der Aufgaben mit der die <strong>Feuerwehr</strong><br />

inzwischen konfrontiert ist. Aus der reinen Brandschutztruppe von früher ist eine<br />

schnelle Einsatztruppe, eine Task-Force geworden. Sie führt uns aber auch vor<br />

Augen mit welchen Risiken jeder <strong>Feuerwehr</strong>einsatz verbunden ist, denn die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leute sind bei diesen Einsätzen nicht irgendwo im Hintergrund, in der<br />

Deckung, in der Schreibstube. Sie sind an der Front in vorderste Linie. Sie stehen<br />

dichter als jeder andere am Katastrophenherd, am Flammemeer, am<br />

Wassereinbruch, an der Chlorgaswolke.<br />

Spätestens die Einsätze bei denen unsere jungen <strong>Feuerwehr</strong>leute Schwerverletzte<br />

und Tote aus den Wracks geschnitten haben machen sehr schnell klar, dass<br />

<strong>Feuerwehr</strong> ein harter Job sein kann der bis an die körperliche und seelische<br />

Belastungsgrenze geht. Und oft darüber hinaus.<br />

Wie – so frage ich mich manchmal – wäre es um unser Gemeinwesen beschaffen,<br />

wenn es keine Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en mehr gäbe Nicht nur die Frage, wer diese<br />

123 Einsätze dann ausgeführt hätte und die über <strong>100</strong> Wespennester entfernt hätte -<br />

wäre zu beantworten.<br />

„Doppelt hilft, wer schnell hilft“. Die <strong>Feuerwehr</strong> weiß das am besten. Eine brennende<br />

Zigarette lässt sich noch schnell austreten, ein brennender Papierkorb noch mit<br />

einem Eimer Wasser löschen. Die <strong>Feuerwehr</strong> muss im Einsatzfall sehr schnell am<br />

Tatort sein, um überhaupt noch helfen zu können. Da ist Fitness gefragt,<br />

Professionalität, ständige Übung und gutes Gerät.<br />

Und da sind wir bei einem Punkt für den die Stadt als Träger des Feuerschutzes<br />

zuständig ist.<br />

Die katastrophale Finanzlage der Städte ist Ihnen allen bekannt. Jeder Bürgermeister<br />

klagt Ihnen auf jeder Versammlung sein Leid. Wir fühlen uns hier von Bund und Land<br />

doch sehr oft allein gelassen. Auf der einen Seite werden die Bestimmungen immer<br />

weiter verschärft, gleichzeitig wird die finanzielle Unterstützung zurückgefahren. Das<br />

gilt auch bei der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

In den letzten 8 Jahren hat die Stadt insgesamt 4 neue <strong>Feuerwehr</strong>fahrzeuge<br />

angeschafft und dafür über 500.000 € investiert. Hierzu kommen die Kosten für die<br />

Ausbildung, die Ausrüstung und die Unterhaltung unserer <strong>Feuerwehr</strong>häuser. Wenn


man bedenkt, dass unsere jährliche Feuerschutzpauschale, die wir vom Land<br />

bekommen 33.500 € beträgt, dann ist das für eine kleine Stadt wie Hallenberg schon<br />

eine große finanzielle Herausforderung die wir stemmen müssen.<br />

Wir werden aber auch in Zukunft dafür sorgen dass sie alle gut ausgerüstet und gut<br />

ausgebildet sind, denn Ihre Ausbildung und Ausstattung ist nicht nur für Sie selbst<br />

lebenswichtig, sondern für uns alle.<br />

Ich freue mich sehr, das die Ausbildung des <strong>Feuerwehr</strong>nachwuchses inzwischen<br />

gemeinsam mit der Stadt Medebach erfolgt. Damit sparen wir nicht nur Geld,<br />

sondern auch die Kräfte der Ausbilder und vor allem können die jungen<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leute schneller an die Aufgaben herangeführt werden.<br />

Ich bitte aber auch dafür um Verständnis dass nicht alles wünschenswerte möglich<br />

sein wird.<br />

Unsere <strong>Feuerwehr</strong>en sind aber nicht nur Brandschützer. Sie sind viel mehr. Die<br />

Löschgruppen prägen das Leben gerade in den kleinen Ortschaften entscheidend<br />

mit und nehmen oft auch andere wichtige Aufgaben der örtlichen Gemeinschaft war.<br />

Und sie feiern gerne, auch das gehört dazu.<br />

Hierüber findet man einen Eintrag in der Chronik der Gemeinde <strong>Hesborn</strong>. „Auffallend<br />

ist eine außerordentliche Vorliebe für Musik und Tanz und in keiner anderen der<br />

benachbarten Gemeinde kommen so oft die Tanzlustbarkeiten wie in <strong>Hesborn</strong> vor“.<br />

schreibt Chronist Franz Lachemeyer. Er hat das <strong>18</strong>47 geschrieben. Das gilt heute<br />

noch. Hier in <strong>Hesborn</strong> wird gern gefeiert. Die <strong>Feuerwehr</strong> hat es sich heute ganz<br />

besonders verdient.<br />

Dank sage ich allen, die die <strong>Feuerwehr</strong> „indirekt“ unterstützen, vor allem die Frauen,<br />

Partner- und Partnerinnen, Freunden und den Arbeitgebern. Ohne deren Verständnis<br />

gäbe es heute nichts zu feiern.<br />

Liebe <strong>Feuerwehr</strong>-Kameraden und –Kameradinnen. Die Bürgerinnen und Bürger der<br />

Stadt Hallenberg und der Gemeinde <strong>Hesborn</strong> sind froh und stolz dass wir sie haben.<br />

Und wenn wir heute zwei Wünsche frei haben, so wünschen wir uns erstens: Bleiben<br />

Sie so wie Sie sind: Wachsam und einsatzbereit im Dienst unserer Stadt. Und wir<br />

wünschen Ihnen zweitens: Kommen Sie gesund zurück von all Ihren Einsätzen. In<br />

diesem Sinne herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und alles Gute für die Zukunft.<br />

Und jetzt lassen Sie uns alle gemeinsam feiern, sie haben es sich verdient.

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