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Verabschiedung Schulleiter Schnurbus 23.12.2009 Sehr geehrter ...

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<strong>Verabschiedung</strong> <strong>Schulleiter</strong> <strong>Schnurbus</strong> <strong>23.12.2009</strong><br />

<strong>Sehr</strong> <strong>geehrter</strong> Herr <strong>Schnurbus</strong>, liebe Frau <strong>Schnurbus</strong>,<br />

sehr <strong>geehrter</strong> Herr Schulrat Wessel,<br />

verehrtes Lehrerkollegium, meine Damen und Herren,<br />

Ich begrüße Sie auch im Namen meines Kollegen Thomas Grosche aus Medebach<br />

alle ganz herzlich hier im Infozentrum Kump in Hallenberg. Ich hoffe, es ist auch in<br />

Ihrem Sinne, dass wir vereinbart haben bei gemeinsamen Veranstaltungen nur der<br />

spricht, in dessen Stadt die Veranstaltung stattfindet.<br />

Sie Herr <strong>Schnurbus</strong>, haben heute das Klassenziel erricht. 38 Schuljahre haben Sie<br />

dafür gebraucht. Heute nun verlassen sie den Schuldienst um in den wohlverdienten<br />

Ruhestand zu treten.<br />

Der letzte Tag eines langen Berufslebens ist meist mit Vorfreude, aber auch mit<br />

einigen Wermutstropfen verbunden. Auch Ihnen, lieber Herr <strong>Schnurbus</strong>, wird es<br />

heute wohl nicht anders ergehen. Denn Sie beenden jetzt eine Laufbahn, die<br />

jahrzehntelang ihren Lebensinhalt ausgemacht hat.<br />

Niemanden fällt es leicht sich von einer Tätigkeit zu verabschieden die man gern und<br />

engagiert ausgeübt hat. Aber sicher freuen Sie sich auch darauf nun endlich mehr<br />

Zeit für sich und die Familie zu haben und sich all dem widmen zu können, was in<br />

den vergangenen Jahren zu kurz gekommen ist.<br />

Die Stunde des Abschieds ist in der Regel auch ein Rückblick auf die Arbeit, die der<br />

Scheidende in den langen Jahren seiner beruflichen Tätigkeit geleistet hat.<br />

In den fast 4 Jahrzehnten Ihrer Lehrertätigkeit haben sich die gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingen und vor allem die Ansprüche die an die Schule gestellt werden<br />

sehr verändert.<br />

Schienen früher Schülerinnen und Schüler insbesondere in der Zeit der Pubertät,<br />

verunsichert und damit nicht pflegeleicht zu sein, müssen Schulen heute darüber<br />

hinaus auch mit anderen Auffälligkeiten umgehen können. Prekäre<br />

Familienverhältnisse, erzieherisch hilflose Eltern, Integrationsprobleme von mit<br />

Kindern mit Migrationshintergrund oder überhaupt, verhaltsauffällige Jugendliche mit<br />

Autoriätsverweigerung, um nur einige Problemlagen zu nennen<br />

Es kommt hinzu das es für viele Schulabgänger eher schwierig geworden ist, eine<br />

Ausbildungsstelle zu finden, weshalb manche frühzeitig frustiert in Resignation<br />

flüchten.<br />

Selbstverständlich haben sich auch die Lehrerinnen und Lehrer und deren<br />

Vorstellung von Pädagogischer Arbeit geändert. Außerdem erweist es sich als immer<br />

schwieriger Pädagogen für die Arbeit im ländlichen Raum zu begeistern.<br />

Das Umfeld ändert sich, doch die große Aufgabe der Schule bleibt bestehen: die<br />

Schülerinnen und Schüler auf das Leben vorzubereiten.


1972 haben Sie ihren Dienst als Lehramtsanwärter angetreten und bereits im August<br />

1973 sind sie an die Schule nach Hallenberg gekommen. Im Jahr 2004 wurden Sie<br />

als Nachfolger von Frau Pauly Rektor der Hauptschule Hallenberg<br />

Ihre Zeit als <strong>Schulleiter</strong> unserer Hauptschule war eine turbulente Zeit, eine Zeit vieler<br />

Veränderungen. <strong>Sehr</strong> schnell haben Sie erkannt, dass die demografische<br />

Entwicklung und die damit verbundenen niedrigeren Schülerzahlen in der Zukunft ein<br />

Handeln erforderlich machen.<br />

Sie haben Sie die Nachmittagsbetreuung 13+ eingeführt. Große organisatorische<br />

Schritte waren dazu erforderlich. Personal musste eingestellt und eingeteilt werden.<br />

Das 13+- Programm ist dank ihres Engagements sehr schnell ein Erfolg geworden.<br />

Neben der eigentlichen Hausaufgabenbetreuung haben sie vielfältige Angebote<br />

eingeführt. Ob Sprachkurse in holländisch, Tanzkurse oder Schlagzeug- oder<br />

Computerkurse. Viele Angebote die unsere Schule interessant gemacht haben.<br />

Im Jahr 2005 haben wir über die Einrichtung einer Ganztagsschule nachgedacht.<br />

Eltern, Schulpflegschaft und Stadtrat haben zugestimmt. Leider sind wir aber nicht<br />

mehr in die damalige Förderung des Landes NRW gekommen, da vorrangig sog.<br />

„Problemschulen“ berücksichtigt wurden.<br />

Im Jahr 2007 begann dann die Diskussion über die drohende Schließung unserer<br />

Hauptschule. Eine Zusammenlegung mit Medebach wurde erwogen. Nach vielen<br />

Gesprächen im Schulministerium, bei der Bezirksregierung, nach Diskussionen mit<br />

Eltern und Schülern wurde diese Zusammenlegung zu einer Verbundschule 2008<br />

vollzogen. Es war ein richtiger und wichtiger Schritt für unsere beiden Städte. Wir<br />

haben damit beide Schulstandorte erhalten und zusätzlich einen Realschulzweig<br />

bekommen. Außerdem gab es dazu keine Alternative.<br />

Mit dem Start der Verbundschule Medebach-Hallenberg im Jahr 2008 wurden Sie<br />

deren Leiter. Diese neue Schule brachte Ihnen viele neue Aufgaben und zusätzliche<br />

große Verantwortung. Es galt eine Schule mit zwei Standorten und mit zwei<br />

Lehrerkollegien zusammenzuführen.<br />

Eine interessante Aufgabe, aber auch viel Arbeit, viel Stress. Ob am Nachmittag<br />

nach Unterrichtsschluss, am Wochenende oder in den Ferien, ab da konnte man sie<br />

jederzeit in der Schule erreichen. Wie heißt es so schön „Dieser Stress bleibt nicht<br />

im Anzug stecken“. Gesundheitliche Probleme und ein kräftiger „Warnschuss“<br />

zwingen Sie nun dazu, diese Aufgabe an der sie mit Leib und Seele gehangen haben<br />

aufzugeben.<br />

Wenn Sie heute aus dem aktiven Schuldienst ausscheiden, können Sie auf ein<br />

erfülltes Berufsleben zurückblicken. Vieles an unserer Schule trägt Ihre Handschrift<br />

In den langen Jahren als Lehrer sind ihren Hunderte von Jugendlichen anvertraut<br />

worden. Diese Kinder haben bei Ihnen nicht nur das geistige, sondern auch das<br />

moralische Rüstzeug vermittelt bekommen, auf dem sich für das spätere Leben<br />

getrost aufbauen lässt.<br />

Ihm Namen des Schulträgers, der Städte Medebach und Hallenberg möchte ich<br />

Ihnen für die äußert faire konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit danken.


Für ihre Verdienste als Lehrer, Pädagoge und <strong>Schulleiter</strong> spreche ich Ihnen im<br />

Namen von Rat und Verwaltung der Städte Medebach und Hallenberg Dank und<br />

Anerkennung aus.<br />

Ich wünsche Ihnen für den neuen, wohlverdienten Lebensabschnitt alles Gute.<br />

Gewöhnen Sie sich rasch an die neue Aufgabenstellung als Pensionär. Bleiben Sie<br />

gesund und machen Sie das beste aus ihrem Lebensabend.<br />

Unsere besten Wünsche dazu begleiten sie.

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