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Synthese und Charakterisierung neuer schwach koordinierender ...

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Zusammenfassung<br />

Kaliumtetracyanidoborat-Tris-(pentafluorphenyl)boran nicht notwendig war. Eine<br />

Untersuchung des Einflusses der Stöchiometrie wurde anhand des größten Anions, des<br />

[B(CN) 4 ] – durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass auch das zweifach- <strong>und</strong> dreifach-koordinierte<br />

Addukt-Anion erhalten werden konnte. Die Addukte zeigen eine hohe thermische Stabilität.<br />

Erst bei über 250 °C beginnt die Zersetzung der Kalium-Salze. Mit Hilfe von 11 B-NMR-<br />

Spektren konnte während der Reaktion die Umsetzung beurteilt werden, da sich die<br />

chemische Verschiebung des B-Atoms der Lewis-Säure B(C 6 F 5 ) 3 von 60 auf ca. –12 ppm<br />

veränderte. Auch die Wellenzahl der CN-Streckschwingung zeigte eine Erhöhung <strong>und</strong> damit<br />

die Verkürzung des CN-Abstandes, der auf elektronische Effekte aber auch auf Orbital-<br />

Wechselwirkungen zurück zu führen ist. Die Volumina der Anionen wurden mit Hilfe einer<br />

von Hofmann et al. entwickelten Theorie berechnet. Zur Überprüfung der Ergebnisse diente<br />

das Kalium-Salz des Dicyanamid-Tris-(pentafluorphenyl)boran-Adduktes, das ohne<br />

Lösemittelmoleküle auskristallisierte. Dabei wurde festgestellt, dass Theorie <strong>und</strong> Experiment<br />

gut übereinstimmten. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Adduktbildung mit B(C 6 F 5 ) 3<br />

die Anionenvolumina um 861 (Dicyanamid), 1292 (Tricyanmethanid) <strong>und</strong> 1722 Å 3<br />

(Tetracyanidoborat) ansteigen, was dem 15 bis 16 fachen entspricht. Mit den Ergebnissen der<br />

Anionengröße wurde die Gitterenergie mit Hilfe der Volume-Based-Theory errechnet.<br />

Erwartungsgemäß zeigte das größte Anion [B{CN∙B(C 6 F 5 ) 3 } 4 ] – die kleinste Gitterenergie von<br />

ca. 300 kJ mol -1 . Damit läßt sich die gute Löslichkeit in polaren organischen Lösemitteln<br />

erklären. Mit Hilfe von NBO-Analysen wurde der Ladungstranfer von den Kernatomen des<br />

Anions auf die Lewis-Säure in den Addukt-Verbindungen errechnet. Es zeigte sich ein nahezu<br />

linearer Zusammenhang zwischen dem Ladungstransfer <strong>und</strong> der Zahl der komplexierten CN-<br />

Gruppen. Bei [C{CN∙B(C 6 F 5 ) 3 } 3 ] – <strong>und</strong> [B{CN∙B(C 6 F 5 ) 3 } 4 ] – ist die Summe der von den<br />

Kernatomen übertragenen negativen Ladung sogar größer als eins, so dass formal ein<br />

positiver C(CN) 3 - bzw. B(CN) 4 -Kern resultiert.<br />

Außer den gewünschten Addukt-Anionen wurden auch Lösemittel-Addukte <strong>und</strong><br />

andere Nebenprodukte erhalten, die röntgenkristallografisch untersucht werden konnten.<br />

Hierzu gehören [H(Et 2 O) 2 ][(F 5 C 6 ) 3 B(-CN)B(C 6 F 5 ) 3 ], CH 3 CN∙B(C 6 F 5 ) 3 ,<br />

H 2 O∙B(C 6 F 5 ) 3 ∙2H 2 O, Et 2 O∙B(C 6 F 5 ) 3 .<br />

Im zweiten Teil der Arbeit wurde das verallgemeinerte Konzept erweitert. Die<br />

Erhöhung der Ladung sollte durch den Einsatz eines dreifach negativ geladenen Anions<br />

untersucht werden. Dazu wurde das Trimer des Dicyanamids, das Tricyanmelaminat<br />

[C 3 N 6 (CN) 3 ] – eingesetzt. Vor der Umsetzung des Natriumtricyanmelaminates mit der Lewis-<br />

Säure wurden die bisher noch unbekannten Ionischen Flüssigkeiten MMIm-, EMIm- <strong>und</strong><br />

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