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Was ist so geil am - Unterschleissheim Evangelisch

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Die finanzielle Zukunft der<br />

Keine Glosse – das <strong>ist</strong> Realität!<br />

Im Herbst 2003 gab Min<strong>ist</strong>erpräsident<br />

Stoiber bekannt, dass er<br />

auf allen Res<strong>so</strong>rtgebieten ca. 10%<br />

einsparen müsse und wolle. Dies<br />

brachte den Landesbischof unserer<br />

Bayerischen Landeskirche, Herrn Dr.<br />

Friedrich, auf den Plan. Er machte<br />

sich zum Anwalt der „Ärmsten der<br />

Armen" und forderte Stoiber auf, bei<br />

den Kürzungen nicht <strong>so</strong> abrupt und<br />

mit Augenmaß vorzugehen. Bitte<br />

festhalten: 10% waren in der Diskussion!<br />

Im kirchlichen Amtsblatt unserer<br />

Landeskirche Ausgabe Oktober<br />

2003, al<strong>so</strong> praktisch zeitgleich,<br />

wurde mitgeteilt, dass<br />

– ab dem 1.1.2004<br />

für die Kirchengemeinden die Sachkosten-Zuweisungen<br />

der Landeskirche<br />

gegenüber den Istwerten von<br />

2003 um 15% gekürzt werden. Dabei<br />

<strong>ist</strong> zu beachten, dass in Teilbereichen<br />

von 2002 auf 2003 bereits um bis zu<br />

23% gekürzt worden war. Vergleicht<br />

man deshalb die Zahlen 2004 mit<br />

denen von 2002, ergeben sich tatsächliche<br />

Kürzungen zwischen 15%<br />

und 29.5%. Wie hoch waren doch<br />

noch die Kürzungen bei Stoiber?<br />

- ab dem 1.1.2004<br />

von den Kirchengemeinden 15% der<br />

Per<strong>so</strong>nalkosten für das nicht-theologische<br />

Per<strong>so</strong>nal selbst aufzubringen<br />

sind. Das heißt: für den Kirchenmusiker,<br />

für Büroangestellte, für Hausme<strong>ist</strong>er<br />

und Reinigungsper<strong>so</strong>nal sind<br />

dies ca. 15 000.– € pro Jahr, welche<br />

unsere Kirchengemeinde aus eigenen<br />

Mitteln aufbringen muss.<br />

Zwischenfrage:<br />

Ist der 1.1.2004 abrupt?<br />

Durch die deutlich reduzierten<br />

Zuweisungen aus der Landeskirche<br />

und die gleichzeitig erheblichen<br />

Mehrausgaben werden Kirchengemeinden<br />

geradezu in den Bankrott<br />

getrieben. Es wurde von der Landeskirche<br />

im Vorgriff darauf <strong>so</strong>gar<br />

schon ein Notfond eingerichtet! Als<br />

Auswege werden von der Landeskirche<br />

die Einwerbung höherer<br />

Spenden in den Gemeinde vorgeschlagen,<br />

dann natürlich eine<br />

Reduktion der Ausgaben und der<br />

Abbau der Kosten für das nichttheologische<br />

Per<strong>so</strong>nal.<br />

Wie sieht die Realität aus:<br />

Jedes Mitglied unserer Kirchengemeinde<br />

mit zu versteuerndem<br />

Einkommen zahlt Kirchensteuer.<br />

Das sind 8% der Lohn- oder<br />

Einkommenssteuer, mithin al<strong>so</strong><br />

keine Almosen, <strong>so</strong>ndern etliche hundert<br />

Euro pro Jahr. Viele sind offen<br />

für zusätzlich erbetene Spenden,<br />

aber nur im begrenzten Umfang und<br />

zielorientiert wie z.B. für die<br />

Reparatur der Kirchenglocken. Wer<br />

aber denkt bei Per<strong>so</strong>nalausgaben<br />

oder Gebäudereparaturen nicht,<br />

daß es sich dabei um Kernaufgaben<br />

aus der Kirchensteuer handle?<br />

In den anderen Bundesländern<br />

muss man statt 8% Kirchensteuer<br />

9% bezahlen. Dafür erhebt die<br />

Landeskirche in Bayern das Kirchgeld.<br />

Dieses Kirchgeld wurde nun<br />

zum 1.1.2004 von der Landeskirche<br />

neu festgelegt. Vom bisher<br />

äußerst niedrigen Satz von 1.50– €<br />

bis 15,– € (gestaffelt nach Jahreseinkommen)<br />

wurde es nun auf 5.– €<br />

bis 120.– € angehoben. Ob dies die<br />

zusätzliche Spendenbereitschaft motiviert?<br />

Die weitere Reduzierung der<br />

Ausgaben unserer Gemeinde <strong>ist</strong> praktisch<br />

nicht mehr möglich. Ein eigens<br />

gegründeter Finanzausschuss, dem<br />

auch Gemeindeglieder von außerhalb<br />

des Kirchenvorstandes angehören,<br />

hat dies <strong>so</strong>rgfältig geprüft. Wir können<br />

im Gegenteil schon heute manch<br />

notwendige Reparatur an unseren<br />

Gebäuden nicht durchführen. Auch<br />

diesbezüglich hat sich die Landeskirche<br />

nämlich fast vollständig finanziell<br />

zurückgezogen.<br />

Liebe Gemeindemitglieder!<br />

Schon vor geraumer Zeit wurde unsere<br />

Gemeinde mit der Maßnahme einer<br />

Kürzung im Bereich der Pfarrstellen konfrontiert.<br />

Der Kirchenvorstand hat hart<br />

gekämpft, um das Schlimmste zu verhindern.<br />

Geblieben <strong>ist</strong> die Vorgabe, das bisherige<br />

Pfarrstellenkontingent von 2,5 Stellen um<br />

eine halbe Stelle zu kürzen. Die Entscheidung,<br />

wo zu kürzen sei und wie die Arbeit<br />

dann le<strong>ist</strong>bar sei, hat die Landeskirche in die<br />

Hand des Kirchenvorstandes gelegt. Wir<br />

haben einen langen, arbeitsreichen und<br />

anstrengenden Weg zurückgelegt, um diese<br />

Entscheidung zu treffen. Wir haben sehr<br />

viele Sitzungen und Sondersitzungen gehalten,<br />

haben eine Gemeindevers<strong>am</strong>mlung in<br />

Haimhausen abgehalten, ein Arbeitswochenende<br />

eingelegt, in kleineren Gruppen<br />

gearbeitet und zuletzt die Hilfe zweier externer<br />

Berater (von der Gemeindeakademie<br />

Nun noch zur Reduktion der<br />

Per<strong>so</strong>nalkosten:<br />

Alle Verträge mit den nicht-theologischen<br />

Mitarbeitern unserer<br />

Gemeinde wurden vom Kirchenvorstand<br />

in Treu und Glauben<br />

geschlossen, dass nach Vorliegen<br />

der kirchenaufsichtlichen Genehmigung<br />

(die jeweils gegeben war) –<br />

wie bisher üblich – die Per<strong>so</strong>nal-<br />

20 Kirchengemeinde Vielseitig April 2004 - Juli 2004

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