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ZHH-Information Aktuelle Daten und Fakten für den Fach - Vertaz

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Im Namen<br />

des Volkes<br />

Arbeitsvertrag<br />

Es ist nicht erforderlich, dass ein Arbeitsvertrag<br />

in die Muttersprache eines Mitarbeiters<br />

übersetzt wird. Wer sich auf die<br />

deutsche Sprache als Verhandlungs- <strong>und</strong><br />

Vertragssprache einlasse, müsse diese als<br />

alleinige Basis akzeptieren, so das Landesarbeitsgericht<br />

Rheinland-Pfalz (Az. 11 Sa<br />

569/11, Revision zugelassen).<br />

Nachzahlung<br />

Wenn Sie vom Arbeitsgericht nach einer<br />

Kündigung zu einer Gehaltsnachzahlung<br />

verpflichtet wer<strong>den</strong>, dann bedeutet dies<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Arbeitnehmer häufig eine höhere<br />

Steuerbelastung. Das Landesarbeitsgericht<br />

Rheinland-Pfalz hat entschie<strong>den</strong>, dass<br />

diese Mehrbelastung vom Arbeitnehmer<br />

zu tragen sei, dass der Arbeitgeber nicht<br />

scha<strong>den</strong>sersatzpflichtig sei (Az. 9 Sa<br />

155/11).<br />

Einstweilige Anordnung<br />

Das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht hat entschie<strong>den</strong>,<br />

dass Gesetze schon vor der Veröffentlichung<br />

im B<strong>und</strong>esgesetzblatt durch<br />

eine einstweilige Anordnung gestoppt<br />

wer<strong>den</strong> können. Auch können Übergangsfristen<br />

bei umfangreichen Investitionen,<br />

die sich aus neuen Gesetzen ergeben, ge -<br />

boten sein (Az. 1 BvR 367/12).<br />

Belästigung durch Anrufe<br />

Befragungen zur K<strong>und</strong>enzufrie<strong>den</strong>heit<br />

nach einem Auftrag dürfen nur nach ausdrücklicher<br />

Genehmigung erfolgen. Die<br />

An gabe einer Telefonnummer „<strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall<br />

der Fälle“ berechtigt nicht zu einer K<strong>und</strong>enbefragung<br />

- weder durch das Unternehmen<br />

noch durch ein Marktforschungsinstitut,<br />

so das Oberlandesgericht Köln.<br />

(Az. 6 U 191/11).<br />

Raucherpausen<br />

Es steht Ihnen als Arbeitgeber frei zu entschei<strong>den</strong>,<br />

ob Raucherpausen bezahlte Ar -<br />

beitszeit sind oder nicht; auch muss der<br />

Be triebsrat nicht gefragt wer<strong>den</strong>, so das<br />

Landesarbeitsgericht Schleswig Holstein<br />

(Az. 4 TaBV12/06). Besteht eine Pflicht<br />

sich auszustempeln, dann darf bei Missachtung<br />

abgemahnt wer<strong>den</strong>, so das Landesarbeitsgericht<br />

Rheinland-Pfalz (Az. 10<br />

SA 712/09).<br />

eBay-Umsatz<br />

Wenn auf der Internetplattform Ebay dauerhaft<br />

Gebrauchsgegenstände verkauft<br />

wer<strong>den</strong>, dann handelt es sich in der Regel<br />

um eine nachhaltige, unternehmerische<br />

<strong>und</strong> somit umsatzsteuerpflichtige Tätigkeit,<br />

so der B<strong>und</strong>esfinanzhof (Az. V R 2/11).<br />

12<br />

Verdeckte Gewinnausschüttung vermei<strong>den</strong>:<br />

Wenn die Nutzung eines Firmenwagens<br />

nicht arbeitsrechtlich klar geregelt ist,<br />

dann besteht die Gefahr, dass das<br />

Finanzamt eine verdeckte Gewinnausschüttung<br />

annimmt, die zu Steuernachzahlungen<br />

führen kann. Ein aktuelles<br />

Schreiben des B<strong>und</strong>esfinanzministeriums<br />

erläutert wichtige Punkte (Az. IV C2 - S<br />

2742/08/10001):<br />

Um steuerlich anerkannt zu wer<strong>den</strong>,<br />

muss die Nutzung im Arbeitsvertrag ge -<br />

regelt wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> die Nutzung als geldwerter<br />

Vorteil versteuert wer<strong>den</strong>. Ge -<br />

schieht dies nicht oder wird ein Betriebswagen<br />

ohne vertragliche Regelung bzw.<br />

trotz Verbot von Privatnutzung privat ge -<br />

nutzt, betrachtet das Finanzamt dies als<br />

verdeckte Gewinnausschüttung. Diese<br />

er höht <strong>den</strong> Gewinn der Gesellschaft <strong>und</strong><br />

die Kapitalerträge müssen versteuert<br />

wer<strong>den</strong>. Diese Steuern sind in der Regel<br />

immer höher als die Besteuerung als<br />

geldwerter Vorteil.<br />

Die Besteuerung der verdeckten Gewinnausschüttung<br />

erfolgt entweder auf Basis<br />

Alles, was Recht ist<br />

Firmenwagen von Gesellschafter-GF<br />

Rentenreform:<br />

Neuer Spielraum<br />

Um <strong>Fach</strong>kräfte besser im Unternehmen<br />

halten zu können, gibt es im Rentenreformpaket<br />

<strong>für</strong> 2013 <strong>für</strong> Unternehmer<br />

eine interessante Möglichkeit: Geplant<br />

ist die freiwillige Aufstockung von Rentenansprüchen<br />

seitens der Arbeitgeber<br />

um maximal die Hälfte des tatsächlichen<br />

Entgelts mit Begrenzung auf die Beitragsbemessungsgrenze.<br />

Ein Mitarbeiter mit<br />

3.500 Euro Gehalt kann also theoretisch<br />

zusätzliche Beiträge <strong>für</strong> 1750 Euro er -<br />

halten, wenn er im Westen arbeitet, da<br />

die Bemessungsgrenze bei 5600 Euro<br />

liegt. Im Osten liegt die Grenze bei<br />

4800 Euro, so dass hier nur 1300 Euro<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong> können.<br />

Die zusätzliche Zahlung muss separat<br />

vereinbart wer<strong>den</strong> <strong>und</strong> begründet keinen<br />

Rechtsanspruch.<br />

Es sind noch Änderungen des Entwurfes<br />

möglich, aber die Eckdaten scheinen<br />

festzustehen. Sollte aus dem Entwurf ein<br />

Gesetz wer<strong>den</strong>, dann soll dieses zum 1.<br />

Januar 2013 in Kraft treten.<br />

der Abgeltungssteuer oder durch das<br />

Teileinkünfteverfahren.<br />

Verdeckte Gewinnausschüttung<br />

vermei<strong>den</strong><br />

1.Konditionen der Pkw-Nutzung<br />

schriftlich im Arbeitsvertrag auflisten<br />

2.Geldwerten Vorteil <strong>für</strong> die Fahrten<br />

zwischen Wohnung <strong>und</strong> Arbeitsstätte<br />

ermitteln <strong>und</strong> monatlich<br />

Steuern <strong>und</strong> Sozialabgaben ab -<br />

führen<br />

3.Fehlt eine schriftliche Vereinbarung,<br />

zahlen Sie die Abgaben<br />

<strong>und</strong> verweisen ggü. dem Finanzamt<br />

auf eine mündliche Vereinbarung<br />

4.Ist die Privatnutzung untersagt,<br />

dann muss die Einhaltung des Verbotes<br />

durch Fahrtenbuch oder<br />

Schlüsselabgabe dokumentiert<br />

wer<strong>den</strong><br />

Die nächste<br />

<strong>ZHH</strong> <strong>Information</strong><br />

erscheint<br />

im September.<br />

Steuerfreie Software<br />

Lizenzen beachten<br />

Seitens der Finanzämter ist es nunmehr<br />

möglich, Arbeitnehmern nicht nur Rechner,<br />

sondern auch andere "<strong>Daten</strong>verarbeitungsgeräte"<br />

wie Smartphones, oder<br />

Tabletts steuerfrei zur Verfügung zu stellen.<br />

Außerdem wurde die entsprechende<br />

Software mit einbezogen. Hier müssen<br />

Sie allerdings prüfen, ob die Lizenzbedingungen<br />

der Softwareanbieter dies er -<br />

lauben. Die Regelungen von privaten<br />

Programmen sind in der Regel lockerer<br />

als <strong>für</strong> geschäftlich genutzte Software.<br />

Wenn Sie zusätzliche Lizenzgebühren<br />

<strong>für</strong> die Software zahlen müssen, dann<br />

lohnt sich dieses Modell der Steuerersparnis<br />

wahrscheinlich nicht.<br />

<strong>ZHH</strong>-Info 7-8/2012

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