Pusteblume April/Mai 2011
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60 Euro mehr in der Tasche<br />
Die BKK Wirtschaft & Finanzen zählt<br />
jedoch nicht nur zu den Kassen, die auch<br />
<strong>2011</strong> keinen Zusatzbeitrag erheben werden.<br />
Sie wird ihren Mitgliedern stattdessen<br />
sogar eine Prämie von jeweils 60 Euro<br />
auszahlen. Grund für diese Entscheidung<br />
ist die anhaltend positive Entwicklung<br />
der Kasse. „Wir haben nicht nur im vergangenen<br />
Geschäftsjahr fi nanziell solide<br />
gewirtschaftet, auch unsere Kundenzahl<br />
wächst kontinuierlich“, so Hansen. Werthaltige<br />
Mehrleistungen wie eine kostenfreie<br />
Auslandsreisekrankenversicherung<br />
oder die Unterstützung homöopathischer<br />
und anthroposophischer Heilmethoden<br />
haben sich mittlerweile herumgesprochen.<br />
So verzeichnete die Kasse allein<br />
2010 ein Wachstum von mehr als 15<br />
Prozent.<br />
Hansen bleibt angesichts der gesetzlich<br />
verordneten Beitragssatzerhöhung<br />
dennoch Realist: „Durch die Prämienzahlung<br />
können zumindest unsere Versicherten<br />
die Mehrbelastung der gesetzlichen<br />
Beitragserhöhung teilweise kompensieren,<br />
nicht weniger, aber auch nicht mehr.“<br />
In den Chor der Anhänger von Zusatzbeiträgen<br />
und Prämien möchte er daher<br />
trotz des Wettbewerbsvorteils für seine<br />
Kasse nicht einstimmen. „Als Vertreter ei-<br />
Abpfi ff für die Atomkraft<br />
Öko-Institut: Rascher Ausstieg aus der Kernenergie ist<br />
Die Mehrheit der Bundesbürger<br />
wünscht sich<br />
spätestens nach der Reaktorkatastrophe<br />
von Japan, dass<br />
die deutschen Atomkraftwerke<br />
abgeschaltet werden - und zwar<br />
sofort oder innerhalb der nächsten<br />
Jahre. Aber wo soll der Strom herkommen,<br />
wenn die AKWs vom Netz<br />
gegangen sind? Schon 2015 könnten<br />
alle 17 deutschen Meiler für immer<br />
heruntergefahren werden - obwohl<br />
sie 2010 noch rund 23 Prozent des<br />
Stroms hierzulande produziert haben.<br />
Experten geben Entwarnung: Ein<br />
zügiger Ausstieg aus der Kernenergie<br />
biete Chancen für Fortschritte im Klimaschutz,<br />
ohne die Versorgungssicherheit<br />
zu gefährden oder die Portemonnaies<br />
der Bürger übermäßig zu strapazieren.<br />
Zu dieser Einschätzung kommen zumindest<br />
die Umweltstiftung WWF und das<br />
Darmstädter Öko-Institut aufgrund einer<br />
aktuellen Analyse des Strommarkts.<br />
„Unsere Berechnungen zeigen: Es geht<br />
beides - Klimaschutz und Ausstieg aus der<br />
Kernenergie“, sagt Regine Günther, Leiterin<br />
des Bereichs Energie- und Klimaschutz<br />
beim WWF Deutschland.<br />
Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator<br />
beim Öko-Institut,<br />
hat für den WWF ein beschleunigtes Ausstiegsszenario<br />
durchgerechnet. Demnach<br />
könnte die gesamte installierte Nettoleistung<br />
der heute am Netz befi ndlichen<br />
Kernkraftwerke von insgesamt 20.500<br />
Megawatt bis zum Jahr 2020 anders erbracht<br />
werden. Höhere Schadstoff emissionen<br />
in der Übergangszeit - zunächst<br />
müssten die AKWs durch konventionelle<br />
Kohle- oder Gaskraftwerke ersetzt werden<br />
- ließen sich durch spätere Einsparungen<br />
über regenerative Energien kompensieren.<br />
Neben einer massiven Steigerung der<br />
Energieeffi zienz spielen die erneuerbaren<br />
ohne Stromlücken machbar<br />
Energien laut Studie eine herausragende<br />
Rolle für das „Modell Deutschland“. Sie<br />
könnten 83 Prozent der Stromerzeugung<br />
bis 2050 ausmachen. Dafür würden intelligente<br />
Stromnetze, massiv ausgebaute<br />
Speicherkapazitäten sowie neue Marktregeln<br />
benötigt. Die vollständige Kurzstudie<br />
steht im Internet unter www.oeko.de<br />
zum kostenlosen Download bereit.<br />
Die Szenarien anderer Wissenschaftler<br />
wie Olav Hohmeyer, Flensburger<br />
Professor für Energie- und Ressourcenwirtschaft,<br />
gehen von einer noch forcierteren<br />
Erweiterung der erneuerbaren<br />
Stromerzeugung einher. Demnach könnte<br />
Strom aus regenerativen Quellen im Jahr<br />
2030 bereits die komplette Versorgung<br />
mit Strom übernehmen. So oder so: Die<br />
Energiewende und die damit verbundene<br />
Fokussierung auf erneuerbare Energien<br />
nach der japanischen AKW-Katastrophe<br />
wird die Energiewirtschaft in Deutschland<br />
nachhaltig verändern. Auch für die Geldanlage<br />
ergeben sich daraus interessante<br />
und vor allem langfristige Perspektiven.<br />
Wer derzeit schon am kommenden<br />
Boom der „Erneuerbaren“ partizipieren<br />
will, hat die Wahl zwischen Investments<br />
in Solarfonds, Windparks, Biogasanlagen<br />
und gemischte Ökobeteiligungen. Georg<br />
Hetz, Geschäftsführer der UmweltDirektInvest-Beratungs<br />
GmbH (UDI): „Renditen<br />
von sieben bis zehn Prozent pro Jahr<br />
zeigen, dass diese grünen Geldanlagen<br />
auch heute schon ökonomisch reizvoll<br />
sind.“ Die attraktiven Renditen ergeben<br />
sich vor allem aus den garantierten Erlösen,<br />
die aus den erneuerbaren Energien<br />
erzielt werden können. Der Staat hat mit<br />
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />
stabile und verlässliche Rahmenbedingungen<br />
für entsprechende Investitionen<br />
geschaff en - die Anreize werden künftig<br />
vermutlich noch deutlich steigen. Georg<br />
Hetz: „Anlegern winken in diesem Bereich<br />
außerordentlich attraktive Perspektiven.“<br />
djd/pt<br />
ner mittelständischen Betriebskrankenkasse<br />
setze ich mich<br />
auch weiterhin für die Rückkehr<br />
zur Finanzautonomie auf Basis<br />
individueller Beitragssätze ein“,<br />
verspricht Hansen.<br />
djd/pt<br />
Eine kostenfreie Auslandsreisekrankenversicherung<br />
gehört zu den werthaltigen<br />
Mehrleistungen, die einige<br />
Krankenkassen ihren Versicherten<br />
anbieten.<br />
Fotos (2): djd/BKK Wirtschaft & Finanzen<br />
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