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Neurobiopsychologie - Seelensammler

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Voraussetzungen:<br />

Zellaufbau (Organellen + Funktionsweise)<br />

Differential- und Integralgleichung (nicht rechnen, nur verstehen)<br />

Proteine, Lipide, Nukleinsäuren, Gene<br />

Definition und Einheiten von physikalischen Größen (z.B. Strom)<br />

Literatur:<br />

Kandel, Schwarz: Principles of Neruoscience (auch in D erhältlich)<br />

Kuffler, Nichols, Martin: From Neuron to Brain (auch in D erhältlich)<br />

Dudel, Menzel, Schmidt: Neurowissenschaft<br />

(Kandel: Auf der Suche nach dem Gedächtnis)<br />

Luigi Galvani<br />

Bioelektizität, ursprünglich tierische Elektrizität =ˆ Lebenskraft<br />

Chirurg → es gab noch keine Narkosemittel (heute weiß man wie Narkosemittel<br />

wirken bis auf molekulare Ebene)<br />

Frösche: Zink – Kupfer Draht → verbinden von Rückenmark und<br />

Beinmuskulatur → hüpfen, obwohl Rest des Körpers fehlt<br />

→ man kann auch bei toten Tieren Bewegung erzeugen<br />

Informationsverarbeitung im Nervensystem<br />

• stereotype elektrische Signale<br />

- Aktionspotentiale<br />

- Elektrotonische Potentiale z.B. synaptische Potentiale<br />

• Qualität (Bedeutung)<br />

- Wird durch Verschaltung der Nervenzelle festgelegt z.B. visuelles System:<br />

Beobachten → stereot. elektr. Signal in Retina =ˆ denen, die vom Gehör<br />

kommen → Verschaltung macht den Unterschied !!! (Gehirnregion)<br />

selten: sehen eines Gegenstandes + Verbinden mit Farbe oder Geräusch<br />

• Quantität (Intensität)<br />

- Frequenzkodierung: je stärker das Signal → Erhöhung der Anzahl der APs<br />

schwacher<br />

Reiz<br />

starker<br />

Reiz<br />

• Aktionspotential<br />

- Informationsübermittlung über lange Distanzen<br />

- Amplitude nimmt nicht ab<br />

- wird sehr rasch weitergeleitet<br />

- ein AP dauert nur ≈ 1ms<br />

- Frequenzkodierung<br />

• Elektrotonisches Potential (synaptisches / Rezeptor Pot.)<br />

- Ausbreitung über kurze Distanzen<br />

- Amplitude nimmt mit Entfernung ab<br />

- Amplitudenkodierung → je stärker ein Reiz, desto höher die Amplitude<br />

- Integrative Funktion → Integration von Information<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

• Elektrische Signale sind in allen Nervenzellen wesentlich identisch<br />

• Elektrische Signale sind in den NZ verschiedener Tierarten im wesentlichen<br />

identisch<br />

• Elektrische Signale = Symbole (alles was wir hören, sehen etc. sind nur<br />

elektrische Signale; Gedächtnis =ˆ Kombination von NZ, die gemeinsam Signal<br />

verarbeiten + Chemie)<br />

Zellmembran: Funktion<br />

• Barriere<br />

- Ungleichverteilung von Stoffwechselprodukten und Ladungsträgern (Na + , K + ,<br />

Cl - , Ca 2+ )<br />

• Transport<br />

- Ionen, Zucker, Aminosäuren, etc. → teilweise Energieabhängig (ATP<br />

Adenosintriphosphat)<br />

• Signalaufnahme<br />

- Rezeptoren (Umwandlung Licht / mechanischer Reiz /<br />

Geschmacksempfindung → elektrisches Signal)<br />

• Signalweiterleitung z.B. AP<br />

Zellmembran: Bau<br />

• Lipiddoppelschicht (Cholesterol eingelagert → Synthese Steroidhormone)<br />

• Proteine (Eiweißmoleküle):<br />

- Integrale Proteine → Rezeptoren, Ionenkanäle, sonstige Transportermoleküle<br />

- Periphere Proteine → G-Protein<br />

außen<br />

hydrophil<br />

lipophil<br />

innen<br />

Santiago Ramón y Cajal Bologna, Nobelpreis<br />

2. Hälfte 19. Jh. / Anfang 20. Jh<br />

Jedes Nervensystem ist aus Einheiten aufgebaut =ˆ NZ<br />

diese sind ganz bestimmt aufgebaut<br />

Soma (Zellkern) von dort Fortsätze (Dendriten + 1 Axon)<br />

kleine Dornen auf Dendriten =ˆ Spines; Kontakt zu anderen NZ, hier werden<br />

Synapsen gebildet<br />

→ polarer Aufbau von NZ → es gibt Input- (Dendriten) und Output- (Axon) Region<br />

war nur eine hypothetische Annahme → hat sich aber bestätigt<br />

Alois Alzheimer 1906<br />

Alzheimer’sche Krankheit: Kongress in Tübingen, wurde Anfangs als seltene<br />

Krankheit angesehen, aber seine Entdeckungen waren bahnbrechend.<br />

Membranpotential<br />

Verteilung der 3 wichtigsten Ionen → asymmetrisch<br />

Größe der Zeichen: Menge (viel oder wenig)<br />

Pfeile: Richtung des chem. Gradienten<br />

+<br />

Na +<br />

Na +<br />

-<br />

K +<br />

Cl - K + Cl<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

innen negativ, außen positiv geladen -60 mV<br />

Messung mit feinen Glaselektroden<br />

1 1<br />

Durchmesser einer Zelle mm bis mm<br />

10 1000<br />

(mV)<br />

0mV<br />

-60<br />

-80<br />

Einstich<br />

(t)<br />

Befruchtungspotential: Wenn Spermien in Eizelle eindringen → Spannungsänderung<br />

→ Membranpotential brauchen wir bis zum Tod, dann bricht es zusammen<br />

Julius Bernstein (1839-1917)<br />

Ideen aus physikalischer Chemie<br />

Zwei Annahmen:<br />

- Bioelektrizität bei Muskel- und Neurofasern kann durch die Nernst Gleichung<br />

interpretiert werden. Die Grenzschicht der Fasern ist eine semipermeable<br />

Membran<br />

- Die Ursache für Potentialdifferenzen sind die in Muskelfasern enthaltenen<br />

anorganischen Elektrolyte, vor allem K + .<br />

Walter Nernst (1864-1941)<br />

Elektrochemische Theorien<br />

elektrisches Potential = Folge von Diffusionspotentialen von Substraten<br />

unterschiedlicher Konzentration.<br />

Salz: Kationen und Anionen (haben unterschiedliche Diffusionsgeschwindigkeit =><br />

messbares Differnzialpotential) → in Wasser legen → löst sich → um Ionen legt<br />

sich Hydrathülle<br />

Bernstein postuliert bei Muskel- und Nervenfasern „Konzentrationsgradienten“<br />

Weiters wendet er die Nernst-Gleichung an. Zellen sind immer negativ geladen, weil<br />

K + im elektrochemischen Gleichgewicht ist. (nur theoretische Überlegung)<br />

R * T<br />

E<br />

x<br />

=<br />

z * F<br />

[ X ]<br />

ln<br />

[ X ]<br />

a<br />

i<br />

Nernst-Gleichung Gleichgewichtspotential<br />

R: Gaskonstante ln: natürlicher Logarithmus<br />

T: absolute Temperatur [X a ]: Ionenkonzentration außen<br />

z: Wertigkeit (K + =1-wertig Ca 2+ =2-wertig) [X i ]: Ionenkonzentration innen<br />

F: Faradaykonstante E x : Gleichgewichtspotential Ion X<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Beziehung zwischen Potential und Konzentrationsgradienten<br />

[ X ]<br />

a<br />

Ex<br />

= 25mV<br />

ln<br />

für 1-wertiges Ion<br />

[ X ]<br />

i<br />

25 [ X ]<br />

a<br />

Ex<br />

= mV ln<br />

für 2-wertiges Ion<br />

2 [ X ]<br />

i<br />

[ X ]<br />

a<br />

Ex<br />

= 58mV<br />

log<br />

mit dekadischen Logarithmus, 1-wertiges Ion<br />

[ X ]<br />

i<br />

Beachte:<br />

- Verhältnis der Konzentrationen sind wichtig nicht Differenzen<br />

- Wertigkeit der Ionen ist wichtig<br />

- Einheit beim Ergebnis nicht vergessen<br />

Bsp.:<br />

[K + ] a =3mM; [K + ] i =90mM<br />

3<br />

E k<br />

= 58log<br />

= −86mV<br />

90<br />

bei negativen Ionen: entweder -58 nehmen oder Kehrbruch nehmen [ X ] i<br />

[ X ] a<br />

Wilhelm Ostwald (1853-1932)<br />

elektrisches Potential an künstlich semipermeabler Membran ist eine Folge selektiver<br />

Permeabilität (Ionensieb).<br />

Bernstein betrachtete die nicht leitende Fasehülle als semipermeable Membran.<br />

Diese Theorie bezeichnet Bernstein als „Membrantheorie“. Membran trennt<br />

Zellinneres von der Umgebung.<br />

Diese Idee wurde Jahrzehnte später von Katz, Hodgin & Huxley wieder aufgegriffen<br />

Ionen sind asymmetrisch verteilt<br />

Membran trennt elektrische Ladungen<br />

Menge der getrennten Ladungen ist proportional zum Membranpotential (V m )<br />

2<br />

Bsp: Um V m um 10mV zu verändern, werden pro µ m nur ~ 600 Kationen auf der<br />

einen und ~ 600 Anionen auf der anderen Seite benötigt. Bei 60mV sind das daher<br />

3600 Ionen pro Seite<br />

Voraussetzungen:<br />

- Lipiddoppelmembran<br />

- Ionenkanäle sind selektiv durchlässig für Ionen<br />

- Asymmetrische Verteilung der Ionen zwischen intra- und extrazellulärem<br />

Raum<br />

Bedingung:<br />

- elektr. Neutralität<br />

Anz. Kationen / Anionen gleich<br />

- osmotisches Gleichgewicht<br />

außen / innen gleiche Anz. Teilchen<br />

- selektive Permeabilität<br />

Beachte: Ladungstrennung an der Membran<br />

verletzt Elektorneutralität, Abweichung minimal<br />

Membranpotential → Nernstgleichung<br />

Membranruhepotential ist von [K + ] a abhängig<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Tintenfischaxon: Durchmesser 1mm (Jan); braucht großes Axon für Fluchtverhalten<br />

Je größer der Durchmesser eines Axons, desto schneller ist die Signalweiterleitung.<br />

Äquivalenzschaltbild der Membran<br />

Widerstand – Kondensator<br />

Widerstand folgt ohmschen Gesetz: U=R*I<br />

R ist Proportionalitätskonstante, Strom ist proportional zur Spannung<br />

Kondensator<br />

dU<br />

Kapazitiver Strom: I = C Strom ist proportional zur Spannungsänderung<br />

dt<br />

Treibende Kraft<br />

E m -E x =treibende Kraft I Na =g Na (E m -E Na )<br />

E m : Membranpotential I K =g K (E m -E K )<br />

I Cl =g Cl (E m -E Cl )<br />

R ∗T<br />

⎛ P<br />

Vm<br />

= ln<br />

⎜<br />

z ∗ F ⎝ P<br />

K<br />

K<br />

[ K] a + PNa[ Na] a + PCl<br />

[ Cl]<br />

i<br />

⎞<br />

[ K] + [ ] + [ ] ⎟⎟ i PNa<br />

Na i PCl<br />

Cl a ⎠<br />

P: Permeabilität K: Konzentration<br />

Goldman-Gleichung<br />

V<br />

m<br />

⎛<br />

⎜<br />

= 58 mV log⎜<br />

⎜<br />

⎜<br />

⎝<br />

Bsp: relative Permeabilitätskonstante K:Na:Cl (1,0:0,03:0,1)<br />

⎛ 10 + 0,03*460 + 0,1*40 ⎞<br />

V m<br />

= 58mV<br />

log⎜<br />

⎟ = −70mV<br />

⎝ 400 + 0,03*50 + 0,1*540 ⎠<br />

+ PNa<br />

+ PCl<br />

−<br />

[ K ] + [ Na ] + [ Cl ]<br />

a<br />

P<br />

K<br />

⎟<br />

[ ] [ ] [ ] ⎟⎟ + PNa<br />

+ PCl<br />

−<br />

K<br />

i<br />

+ Na<br />

i<br />

+ Cl<br />

a<br />

P<br />

⎟<br />

K<br />

PK<br />

⎠<br />

a<br />

P<br />

K<br />

i<br />

⎞<br />

Nernst-Gleichung (Theorie)<br />

es gibt auch andere Leitfähigkeiten → Goldmann - Gleichung<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Ionenkanal K+ - Ionen<br />

i<br />

i<br />

a<br />

a<br />

auf beiden Seiten sind gleich viele K + Ionen →<br />

bewegen sich → stoßen zufällig auf Pore → von Zeit<br />

zu Zeit diffundiert eine von außen nach innen,<br />

dasselbe gilt für von innen nach außen → Nettostrom<br />

= 0<br />

aber eigentlich Ungleichverteilung der Ionen → innen<br />

mehr K + also außen → Trefferwahrscheinlichkeit innen<br />

höher → mehr K + diffundiert nach außen, als nach<br />

innen → Nettostrom von innen nach außen<br />

Aktionspotential<br />

E Na<br />

Overshoot (über 0mV)<br />

g Na<br />

g K<br />

E K<br />

• sehr rasch (1-2 ms)<br />

• Schwellenwert muss erreicht werden, dass es ausgelöst wird<br />

• schießt über 0mV hinaus<br />

• „gefanegen“ zwischen den Gleichgewichtspotentialen E K und E Na<br />

Hodgkin und Huxley<br />

Grundlagen des APs analysiert<br />

Titenfischaxon<br />

Perfusion eines Axons<br />

im Axon befindet sich Plasma (geleeartig) → herausquetschen de Plasma → gegen<br />

Lösung austauschen →gleiches AP kann ausgelöst werden → Vorteil: kann<br />

experimentell verändert werden.<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Spannungsklemme<br />

Ionenstrom (durch Membran) + kapazitiver Strom (Ladungsverschiebung am<br />

Kondensator, nicht durch Membarn)<br />

Membran wird an bestimmten Wert festgeklemmt<br />

z.B. -65 mV<br />

Kapazitiver Strom (Änderung im µs Bereich, dann 0)<br />

Folge der raschen Spannungs-änderung (pro<br />

Zeiteinheit) → Trennung kapazitiver und Ionen Strom<br />

Erst Na-Einstrom transient (engl.: flüchtig,<br />

vergänglich) dann K-Ausstrom delayed (engl.:<br />

verzögert)<br />

in der 1. ms:<br />

-65 → 26 ⇒ Einstrom<br />

-65 → 39 ⇒ Einstrom<br />

-65 → 52 ⇒ kein Einstrom<br />

-65 → 65 ⇒ Ausstrom<br />

-65 → 78 ⇒ Ausstrom<br />

Konsequenz der Nernst-Gleichung:<br />

bei +52 V ist Ein- und Ausstrom<br />

gleich groß (Nettostrom Na = 0)<br />

bei > +52 mV Ausswärtsstrom → Na<br />

strömt von inne nach außen<br />

keine Umkehrung der Stromrichtung<br />

bei K, da E K neg.<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Ein- und Ausstrom<br />

capacitive und leakage<br />

current, Zeit in µs<br />

Einwärtsstrom Na, sofort<br />

Auswärtsstrom K, verzögert<br />

Na+ -Kanal<br />

<br />

Ionenkanal geschlossen → aktivierbar (Aktivierungsgate geschlossen,<br />

Inaktivierungsgate offen) = <br />

Ionenkanal geöffnet → aktiviert (Aktivierungsgate offen, Inaktivierungsgate offen)<br />

Ionenkanal geschlossen → inaktiviert (Aktivierungsgate offen, Inaktivierungsgate<br />

geschlossen)<br />

Ionenkanäle bestehen aus Eiweißmolekülen können mit Enzymen, Protease,<br />

geschnitten werden → „Bällchen“ wurde weggeschnitten → Aktivierungsphase →<br />

Strom nicht transient, sondern bleibt erhalten.<br />

Na-Strom hat innerhalb 1ms Maximum erreicht<br />

Kalium Strom ist verzögert, erreicht erst nach mehreren ms Maximum ⇒ inaktiviert<br />

nicht.<br />

Gift<br />

TTX: Tetrodotoxin (in den Eierstöcken des<br />

Kugelfischs) bindet im Na-Kanal, Tod durch<br />

Atemlähmung (Brustmuskula-tur kann nicht<br />

mehr bewegt werden) Einstrom wird völlig<br />

eliminiert → Blockade Na-Kanäle<br />

TEA: Tetraethylamin, Blockade K-Kanäle,<br />

Ausströme werden eliminiert<br />

⇒Trennung der Ionenströme ⇒ Ionenkanäle<br />

arbeiten unabhängig voneinander<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

AP = rasche Spannungsänderung<br />

→ 2 Typen von Strömen: Ionenströme und kapazitive Ströme<br />

Spannungsklemme, um beide zu trennen<br />

Umkehrpotential beim Einstrom ist mit NERNST - Gleichung erklärbar.<br />

Einzelkanalableitung<br />

Single channel recording<br />

mit dieser Technik kann Aktivität eines Moleküls in Echtzeit<br />

beobachtet werden.<br />

Glaselektrode wird vorsichtig auf Zellmembran gesetzt (Glas vorher<br />

auf Mikroschmiede polieren), Durchmesser ca. 1 µm → wird mit<br />

Elektrolyt gefüllt, dann auf Zelle aufsetzten → vorsichtig einen Teil<br />

der Elektrode einsaugen → kleines Stück Membran bleibt in<br />

Elektrode → Untersuchung Ionenkanäle Patchclamp (wesentliche<br />

Anwendung, die uns interessiert)<br />

Neuromuskuläre Endplatte<br />

Zeichnung siehe Skizze händische Mitschrift<br />

Kanal hat bestimmtes Einzelkanalpotential<br />

Kanal hat eigene Dynamik (stochastisch)<br />

reg-Bereich, weil Einstrom, da Na +<br />

Na - Kanäle<br />

-40<br />

-80<br />

Kanäle öffnen sich nur am Anfang kurz, aus den<br />

Einströmen kann Gesamtstrom rekonstruiert werden.<br />

K - Kanäle<br />

+100<br />

2. Graphik ähnlich der oberen nur für K,<br />

siehe auch händisches Skript<br />

-100<br />

Kanäle öffnen am Anfang nicht und sind lange geöffnet, manchmal macht er zu und<br />

öffnet sich wieder, Einzelströme ergeben Gesamtstrom.<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Ionenkanal<br />

1. Proteine, Eiweißmoleküle<br />

2. Poren, da Ionen durch Lipidoppelschicht nicht durch können<br />

3. innen wässrige Pore<br />

4. selektivitäts Filter, Ionenkanäle sind spezifisch für Na und K (Durchmesser,<br />

Ladung etc.)<br />

5. Gate<br />

Kristallisieren von Membranproteinen sehr schwierig.<br />

heute kennt man alle Atome<br />

grüne Punkte = Pore, Na-Ionen ordnen sich in<br />

Linie an → können nur nacheinander durch<br />

K-Kanal von oben:<br />

Weiterleitung AP<br />

siehe auch händisches Skript!!!<br />

1-2 ms<br />

ca. 1 cm<br />

elektrotonische Spannungsänderung = kapazitiver Strom<br />

Strömchentheorie: Stromkreis muss geschlossen sein → Ein- und Ausstrom, hinten<br />

Na / K, vorne Na / kapazitiver Strom<br />

vor Welle von APs ist Welle von elektronischer Spannungsänderung<br />

Je größer der Durchmesser, dest rascher kann AP sich ausbreiten<br />

Myelinhülle erhöhen Leitungsgeschwindigkeit<br />

___________________ ATP → (ATPase) → ADP + P + E<br />

3 Na<br />

Na-K-Pumpe – Na-K-ATPase<br />

+ 2 K +<br />

___________________ Pumpe ist elektrogen: schafft Ungleichgewicht, 70 % der<br />

Energie im Hirn wird hierfür gebraucht<br />

ähnlich wie Ionenkanal, es gehen nur weniger Ionen durch (ca. 100 / s)<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Frequenzkodierung: nicht beliebig möglich → geht nur bis zu einer bestimmten<br />

Höchstfrequenz<br />

Refraktärzeit: Zeit in der kein oder nur schwer ein AP gebildet werden kann.<br />

absolute~: Schelle ist unendlich hoch → kein AP kann ausgelöst werden<br />

→ hat mit Zustand 3 der Na + -Kanäle zu tun: geschlossen inaktiv und K + -<br />

Leitfähigkeit verhindert, dass AP gebildet werden kann.<br />

relative~: sehr starker Reiz kann ein AP auslösen<br />

→ einige Na + -Kanäle sind schon wieder in Zustand 1: geschlossen aktivierbar<br />

(pro NZ 100-1000 Na + -Kanäle) → höherer Reiz ist nötig, da ein Teil der Kanäle<br />

noch inaktiv sind<br />

→Ventilfunktion, damit AP sich nur in eine Richtung ausbreiten kann (damit es nicht<br />

zurück läuft)<br />

Längskonstante λ<br />

Messen des Membranpotentials<br />

→ Amplitude nimmt ab, je weiter weg man von<br />

der Stimulation ableitet<br />

Wenn man am Maximum Punkte macht und diese<br />

in ein Diagramm überträt ergibt sich folgendes:<br />

Spannungspotential nimmt um 63% ab bzw. sinkt auf 37%<br />

Exponentialfunktion<br />

Je weiter weg ich ableite, desto weniger Spannung messe ich.<br />

− x<br />

λ<br />

Rm<br />

Vx<br />

= V0<br />

* e λ =<br />

Ri<br />

R m = Membranwiderstand; R i = Innenwiderstand<br />

saltatorische Erregungsleitung<br />

→ myelinisiertes Axon!<br />

Oligodendrocyten (ZNS): kann mehrere Ausläufer ausbidlen und jeder Ausläufer<br />

bildet eine Hülle, bis zu 160 Windungen → kein Zytoplasma mehr vorhanden →<br />

Membranwiderstand steigt stark an → großes λ<br />

Schwann’sche Zellen (PNS): bildet nur 1 Hülle um 1 Axon<br />

zwischen den Schnürringen wird Spannungspotential elektrotonisch weitergeleitet →<br />

AP wird kleiner → am nächsten Schnürring muss Spannungsänderung noch<br />

groß genug sein, damit AP ausgelöst werden kann.<br />

Na + -Kanäle: nur in Ranvier’schen Schnürringen (mittig)<br />

K + - Kanäle: am Rand bis unter die schicht<br />

In Summe hohe Leitungsgeschwindigkeit (bis 100 m/s)<br />

ATPasen sind nur an Ranvier’schen Schnürringen → Energieeinsparung<br />

3 Vorteile der Myelinisierung:<br />

• rasche Ausbreitung der Erregung<br />

• Energieersparnis<br />

• höhere Frequenz<br />

man könnte Axon auch dicker machen, aber dann hätten wir kein schlankes<br />

Rückenmark mehr<br />

(Unterschied zw. Oligodendroc. + Schwann’sche Z.: Dicke der Myelinschicht und λ)<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Nachteil: wenn Oligodendrocyten zerstört werden (z.B. MS) → λ wird kleiner → bei<br />

Na + - und K + - Kanäle wird Schwellenwert nicht mehr erreicht → kein AP wird<br />

ausgelöst → Lähmungserscheinungen (wenn motorisches System betroffen, wenn<br />

sensorisches betroffen z.B. Blindheit) je nach Hirnregion<br />

Es gibt im NS myelinisierte und nicht myelinisierte Axone<br />

Synapsen<br />

Muster: Neuromuskuläre Synapse → Kontakt zwischen NZ und Muskelzelle<br />

allg.: Kontakt zwischen NZ und nachgeschalteter Zelle<br />

Postsynaptische Verdickungen: Rezeptoren für Neurotransmitter<br />

Synthse im Zytoplasma:<br />

Cholin + AcetylCoenzymA<br />

Cholin-Acetyl-Transferase<br />

Acethylcholin<br />

im Vesikel sind viele Protonen (H + ) → sauer; H + will raus (Gradient) → Energie<br />

entsteht und wird benutzt, um Ach ins Vesikel zu transportieren.<br />

Vesikel in der Präsynapse<br />

Ca 2+ außerhalb der Zelle hohe Konzentration<br />

innerhalb der Zelle niedrige Konzentration<br />

Ca 2+ dringt in Zelle ein → Vesikel verschmilzt mit<br />

Membran → ACh diffundiert in den synaptischen<br />

Spalt<br />

Kanal nicht selektiv für Kationen<br />

nikotinische Rezeptoren & muskarinische R.<br />

nicht selektiv<br />

selektiv<br />

AP<br />

Ω<br />

Na + K +<br />

Ca 2+<br />

Ca 2+<br />

I Ca : Einstrom von Ca 2+<br />

Ausstrom ACh<br />

EPSP (im Falle neuromuskuläre Synapse; bei z.B. GABA IPSP)<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Damit Transmitter nicht zu lange in synaptischen Spalt bleibt (Verkrampfung) →<br />

Acetylinesterase (enzym) baut ACh ab in Cholin + Acetyl → Cholin wird in Zelle<br />

(Zytoplasma) zurücktranportiert über Na + -Gradienten.<br />

ACh-Esterase ist mit der Membran über einen GPI-<br />

Anker (Glykosylphosphatidyl-Inosit) verbunden<br />

Blockade der ACh-Esterase mit Eserin, Neostigmin oder<br />

Physostigmin → ACh bleibt lange im synaptischen Spalt<br />

→ Verkrampfung (evtl. ersticken → chem. Waffen)<br />

Na + /Cholin<br />

ACh-Esterase<br />

klinisch gezielte Einsetzung: Myasthenia gravis → Immunsystem zerstört ACh-<br />

Rezeptoren → bei Blockade von ACh-Esterase bleibt ACh länger im synaptischen<br />

Spalt → kann auf die übrigen Rezeptoren länger wirken.<br />

Was ist MG<br />

Myasthenia gravis pseudoparalytica<br />

-schwere Muskelschwäche-<br />

Die Myasthenie ist eine Muskelschwäche, die typischerweise unter Belastung deutlich schlechter wird und sich in Ruhe<br />

wieder bessert. Ursache ist eine fehlgesteuerte Immunreaktion, die Myasthenie wird daher zu den sog.<br />

Autoimmunerkrankungen gezählt. Die fehlgesteuerten Antikörper bewirken eine Störung der Impulsübertragung zwischen<br />

Nerv und Muskel.<br />

Beim gesunden Menschen wird an der Kontaktstelle zwischen Nerv und Muskel an den Endplatten der Nerven Acetylcholin<br />

ausgeschüttet, ein Botenstoff, der vom Muskel durch entsprechende Rezeptoren aufgenommen wird. Bei Myasthenikern<br />

werden diese Rezeptoren durch Antikörper blockiert und verändert. Diese Antikörper sind bei den meisten Erkrankten im<br />

Blut nachweisbar.<br />

Bei der Entstehung dieser fehlgesteuerten Antikörper scheint der Thymus eine wichtige Rolle zu spielen. Diese Drüse, die<br />

sich hinter dem Brustbein befindet und beim gesunden Erwachsenen zurückgebildet ist, ist bei Myasthenikern oft vergrößert.<br />

Manchmal kommt es sogar zu Thymusdrüsenkrebs.<br />

Erste Symptome der Myasthenie sind oft schwere, hängende Augenlider, Probleme beim Schließen der Augen, Doppelbilder,<br />

eine seltsam verzerrte Mimik oder undeutliche, verwaschene Sprechweise. Es kann aber auch sein, das man zu Anfang<br />

einfach nur auffällig oft stolpert oder stürzt, Dinge ohne jeden erkennbaren Grund fallen lässt, oder das der Kopf immer<br />

schwerer wird.<br />

Zu Beginn sind die Symptome oft nur sehr schwach ausgeprägt und werden daher leicht übersehen oder falsch gedeutet. In<br />

der Regel sind die Symptome abends und bei Müdigkeit deutlicher ausgeprägt und morgens wesentlich gebessert. Aber es<br />

kann auch ganz anders aussehen. Die Myasthenie ist sehr individuell, untypische Varianten kommen relativ häufig vor.<br />

Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten. Interessanterweise erkranken Frauen häufiger als junge Erwachsene,<br />

während Männer öfter im fortgeschrittenen Alter an der MG erkranken. Tritt die MG schon im Kindesalter auf, wird sie als<br />

juvenile MG bezeichnet, tritt sie erst im Alter in Erscheinung, spricht man von Altersmyasthenie.<br />

Auch die Schwere der Erkrankung ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Nach Köhler und Sieb beschränkt sich bei<br />

10% der Betroffenen die Myasthenie auf die Augenmuskeln. Dies wird als okuläre Form bezeichnet. Bei den übrigen 90%<br />

entwickelt sich eine generalisierte Myasthenie. Dabei werden die Symptome von Kau-, Sprech-, Schluck- und<br />

Atemmuskulatur als bulbäre Symptome bezeichnet, alle weiteren Symptome werden nicht näher benannt<br />

Der Verlauf der Krankheit ist ebenfalls sehr individuell. Die Myasthenie kann sich verbessern, oder verschlechtern, die<br />

Symptome können sich ausweiten, es können neue hinzukommen, oder aber verschwinden. Etliche Myastheniker können<br />

auch jahrelang ganz ohne Symptome - in Remission - leben. Oftmals sind die Veränderungen in den ersten 5 bis 7 Jahren<br />

deutlicher, danach wird der Verlauf meist ruhiger<br />

Zudem ist die Ausprägung der Symptome sehr von der Tagesform abhängig. Die Myasthenie reagiert auf alle möglichen<br />

Lebensumstände. Sehr heftig kann sie reagieren, wenn Infekte oder Stress das Immunsystem anregen. Aber auch<br />

Wetterwechsel und die seelische Verfassung des Betroffenen wirken sich auf die Myasthenie aus - positiv wie negativ. Es<br />

gibt noch weitere Faktoren, welche die Myasthenie verschlechtern können. Leider kann die MG schwere Krisen mit sich<br />

bringen, die sogar zu lebensbedrohlichen Situationen führen können. Aber sie ist behandelbar.<br />

Die Unterschiedlichkeit der Erkrankung, kombiniert mit ihrer Seltenheit und dem geringen Bekanntheitsgrad erschwert leider<br />

oftmals die Diagnose. Etliche Myastheniker können wahre Horrorgeschichten von Fehldiagnosen, falschen Behandlungen<br />

und verschleppten Diagnosen berichten. Andere haben mehr Glück und finden bald nach ihrer Erkrankung einen erfahrenen<br />

Arzt.<br />

Was aber fast alle Myastheniker erleben, das sind die Probleme im Umgang mit der Erkrankung. Es ist nie einfach, krank zu<br />

sein. Eine unheilbare Krankheit zu akzeptieren, stellt die meisten Betroffenen vor eine echte Herausforderung. Dabei ist es<br />

unendlich wichtig zu lernen, positiv mit der Krankheit und den eigenen Unzulänglichkeiten umzugehen und sich am Leben<br />

zu freuen. Denn alles, was der Seele gut tut, wirkt sich positiv auf die Myasthenie aus. Und ist es nicht wunderbar, einen so<br />

wichtigen Grund zu haben, glücklich zu sein<br />

Quelle: Myasthenia gravis - Myasthenie - Muskelschwäche<br />

13/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Seit 1956 wissen wir, dass der Mensch 46 Chromosomen hat.<br />

ACh-Rezeptoren an der Muskelzelle sind am<br />

Anfang der Einstülpungen.<br />

Vesikel in der Präsynapse liegen bei aktiver<br />

Zone über den Einstülpungen.<br />

Enplatte wird auch oft Brezel-Struktur genannt.<br />

ACh<br />

Wirbeltiere: 1 NF hat viele Endplatten an einer<br />

MZ.<br />

Ca 2+ -Kanäle liegen bei den synaptischen Vesikeln.<br />

Spannungsänderung → Ca 2+ -Ionen strömen in<br />

Präsynapse ein → Vesikel können mit präsynaptischer<br />

Membran verschmelzen<br />

ACh- Rezeptoren = nichtselektiver Kationenkanal<br />

14/26<br />

K + Ca 2+<br />

Na +<br />

Ca 2+<br />

SR: Syrcoplasmatisches Reticulum → steht in enger Verbindung mit Einstülpung<br />

ACh-Rezeptoren öffen → Depolarisation → pflanzt sich in Einstülpung fort → in SR<br />

werden Ca 2+ -Ionen freigesetzt → Filamente können kontrahieren<br />

Glattes Retikulum (Sarkoplasmatisches Retikulum): Das glatte ER in Muskelzellen wird als sarkoplasmatisches<br />

Retikulum bezeichnet. Seine Rolle als intrazellulärer Calcium-Speicher, der Calcium-Ionen bei Aktivität der<br />

Muskelzelle reguliert abgibt, ist entscheidend beim Zustandekommen der Kontraktion der Muskelzellen.<br />

2 Arten an Filamenten: Actin (dünn) und Myosin (dick)<br />

Gleit-Filament-Theorie: Myosin und Actin gleiten<br />

ineinander, dafür wird Ca 2+ benötigt.<br />

ACh-Rezeptor besteht aus 5 Untereinheiten → bilden<br />

Pore → im Ruhezustand geschlossen → wenn ACh<br />

bindet → öffnen<br />

Es gibt spannungregulierte und ligendenregulierte Ionenkanäle<br />

(Na + , K + , Ca 2+ ) (ACh-Rezeptor)<br />

EPSP (excitatorische oder erregendet postsynaptisches<br />

Potential → bei Blockade von ACh-Esterase<br />

Aufsummierung → kann zum Tod führen<br />

bei geringer Dosis von ACh-Esterase-Blockern auch<br />

einsetzbar bei Krankheiten, oder um wieder aus<br />

Narkose zu erwachen.<br />

ACh-Esterase<br />

Desensitisierung: Rezeptoren reagieren nur kurz → Vermeidung von<br />

Überreaktion<br />

K + Ca 2+<br />

Na +<br />

Ca 2+


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Quanten:<br />

Elektroden in MF → Registrieren Spannungsänderung → kleine Potentiale →<br />

Miniaturendplattenpotentiale<br />

3x<br />

2x<br />

1x<br />

Ganzzahlige Vielfache<br />

1x = so groß wie kleinstes Endplattenpotential<br />

In Nerventerminalen gibt es Vesikel, Quanten, diese entsprechen Anzahl der Vesikel<br />

→ in den Vesikeln ist immer gleiche Menge Neurotransmitter → es wird immer die<br />

gleiche Menge abgegeben → immer wenn Vesikel mit Membran fusioniert →<br />

Endplattenpotential<br />

ACh-Rezeptoren → 2 Typen:<br />

1.) nikotinerger Rezeptor → am Muskel<br />

2.) muskarinerger Rezeptor<br />

Curare (Pfeilgift):tödlich; braun schwarze Paste →<br />

Eingekochte Pflanze strychnos toxifera → bindet an ACh-<br />

Rezeptoren → Blockade des Ionenstroms → keine<br />

Kontraktion<br />

Chirurgie: Ausschalten der Willkürlichen Muskelkontraktion<br />

Alphabungarotoxin: Schlangengift, binder an Stellen wo ACh bindet → Blockade<br />

der Bindungsstelle<br />

Botulinumtoxin (Botox): Nervengift; verhindert, dass Transmitter ausgeschüttet<br />

wird<br />

Es gibt Eiweißmoleküle, damit Vesikel mit der Membran verschmelzen kann →<br />

werden abgebaut → Versikel kann mit Membran nicht mehr verschmelzen<br />

giftig, wenn es ins Blutgefäßsystem kommt.<br />

Mimik geht verloren → Gesichtmuskulatur wird gelähmt → bei falscher Dosis<br />

Assymetrie des Gesichtes<br />

Botulinumtoxin hemmt die Erregungsübertragung von den NZ zum Muskel, wodurch die Kontraktion des Muskels je nach Dosierung des<br />

Gifts schwächer wird oder ganz ausfällt. Botulinumtoxin besteht aus zwei Protein-Ketten, die mit A und B gekennzeichnet sind. Die A-Kette<br />

ist verantwortlich für die Spezifität des Giftes. Mit ihrer Hilfe dockt das Botulinumtoxin gezielt am präsyn. Teil der neuromuskulären<br />

Endplatte an. Durch Endocytose wird das Gift in die syn. Endigung aufgenommen. Hier spaltet sich die Kette B von dem Gift ab. Diese<br />

Untereinheit wirkt als Zink-Endopeptidase und ist in der Lage, verschiedene Proteine des Vesikelfusions-Apparates zu spalten und damit die<br />

Exocytose der Vesikel zu verhindern. Das Membranprotein Synaptobrevin, das ein essentieller Bestandteil der sekretorischen Vesikel ist,<br />

wird bereits durch die Anwesenheit eines einzigen Botulinumtoxinmoleküls auf Grund der katalytischen Wirkung fortwährend aufgespalten,<br />

und zwar ohne dass sich das Botulinumtoxin dabei selbst verbraucht. Dieser Vorgang setzt sich fort, solange bis die betroffene Nervenzelle<br />

zerstört ist und die angebundene Muskelfaser irreversibel nicht mehr angesteuert werden kann. Diese kann dann nur durch Neubildung von<br />

Nervenzellen reaktiviert werden. Die synaptischen Vesikel können nicht mehr mit der Membran fusionieren und ihren Transmitter<br />

Acetylcholin nicht mehr in den synaptischen Spalt ausschütten. Dadurch kommt es zu einer Lähmung des Muskels, an dem das Gift wirkt. Es<br />

gibt unterschiedliche Arten (Subtypen) von Botulinumtoxin, die unterschiedliche, an der Impulsübertragung beteiligte Proteine zerstören.<br />

Reflexbogen<br />

Knie-Sehen-Reflex: Strecker (extensor), Beuger (flexor)<br />

sensorisches Neuron gibt Infos ins Rückenmark →<br />

Verschaltung auf Motoneuron → Spindelaparat<br />

sensorisches Neuron spaltet sich:<br />

→ Motoneuron → auf Muskel der kontrahiert<br />

→ Interneuron → Inhibition auf Motoneuron des anderen<br />

Musekl, damit „Gegenspieler“ nicht kontrahiert<br />

15/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Motorische Neurone sind immer auf der ventralen Seite (Querschnitt Rückenmark)<br />

PNS: afferenter + efferenter Anteil<br />

sensorische Infos von<br />

Sinnesorganen ins ZNS<br />

Info von ZNS zur Peripherie<br />

somatischer Bereich:<br />

autonomer Bereich:<br />

motorisches Neuron<br />

Para- Sympathikus → 2 NF<br />

/ myelinisierte NF bis MF vom Interneuron bis Ganglion und von dort NF zur<br />

1 Neuron vom ZNS glatten Muskulatur / Drüsenzellen / Herzmuskulatur<br />

zum quergestreiften<br />

Prä- und Postganglionärer (s) Abschnitt / Neuron<br />

Muskel<br />

somatisches<br />

NZ im ZNS<br />

Rückenmark<br />

Synapse<br />

Nikotinerger<br />

Rezeptor<br />

Zielzelle<br />

Muskel<br />

autonomes<br />

Sympathicus<br />

Ganglion→Nervenansammlung in Peripherie entspricht Nukleus im ZNS<br />

ACh<br />

präganglionäre NF<br />

Nebennierenrinde<br />

NNR<br />

Noradrenalien (NA)<br />

postganglionäre NF<br />

Adrenalin<br />

Zielzelle<br />

(Muskel)<br />

Parasympathicus<br />

ACh<br />

präganglionäre NF<br />

Ganglion<br />

nikotinerger Rezeptor<br />

ACh<br />

postganglionäre NF<br />

Zielzelle<br />

(Muskel)<br />

granial:<br />

cervical:<br />

thoragal:<br />

lumbal:<br />

sakral:<br />

Kopfbereich<br />

Halsbereich<br />

Brustbereich<br />

Bauchbereich<br />

Steißbereich<br />

Sympathicus: thorasal und lumbal; Postganglien<br />

bilden Kette neben Rückenmark<br />

Parasympathicus: granial und sakral;<br />

Präganglionärer Anteil lang, Ganglien liegen in<br />

der Nähe der Zielorgane<br />

16/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

funktionell: antagonistische Wirkung: sympathicus aktiviert → Erhöhung der<br />

Herzfrequenz; parasympathicus aktiviert → Verringerung der Herzfrequenz<br />

O. Loewi<br />

Froschherz ins Lsg. mit Vagusnerv (VN)→ elektrische<br />

Stimulierung des VN→ Herzfrequenz nahm ab<br />

Lsg. des oberen Herzen + weiteres Froschherz in<br />

Schale<br />

Wenn bei Herz 1 Frequenz abnimmt bei Stimulation,dann<br />

gibt es etwas frei → wenn Lsg. zu Herz 2 zugegeben wird<br />

nimmt Frequenz ebenfalls ab → Vagusstoff<br />

→ ACh<br />

nikotinischer Rezeptor: ionotrop<br />

Ionotrope Rezeptoren bestehen aus membranständigen Proteinuntereinheiten, die extrazelluläre Bindungsdomänen für ihre jeweiligen<br />

Liganden besitzen und einen Ionenkanal bilden.<br />

Bei ionotropen Rezeptoren findet an einem Makromolekül sowohl die Bindung des Liganden als auch die erste Stufe derSignaltransduktion<br />

statt. Durch die spezifische Bindung des jeweiligen natürlichen Liganden oder eines Agonisten ändert sich durch Öffnung des Kanals die<br />

Leitfähigkeit der Zellmembran, was eine Änderung des Membranpotentials nach sich zieht.<br />

Beispiele für ionotrope Rezeptoren:<br />

• der Acetylcholinrezeptor an der motorischen Endplatte, der Synapse zwischen Motoneuronen und Skelettmuskelfaser<br />

• von den Glutamat-Rezeptoren im ZNS: der AMPA-Rezeptor, der Kainat-Rezeptor und der NMDA-Rezeptor.<br />

muskarinischer Rezeptor: metabotrop<br />

Ein metabotroper Rezeptor ist ein Zellmembran-Rezeptor. Hauptunterschied zum ionotropen Rezeptor ist, dass sich auf der intrazellulären<br />

Seite des Rezeptors eine weitere Signalkaskade, der Secon Messenger-Weg anschließt.<br />

Metabotrope Rezeptoren haben also keinen direkten Einfluss auf die Ionenverhältnisse und -Ströme und damit auf das Membranpotential.<br />

Die meisten wasserlöslichen Hormone und viele Transmitter im Nervensystem benutzen solche Rezeptoren.<br />

Nun gibt es mehrere Versionen der Second-Messenger- Signaltransduktion. Die eine führt zu einer Autophosphorylierung von Tyrosin-<br />

Resten auf der intrazellulären Seite des Rezeptors (Beispielsweise der Insulin-Rezeptor) und damit zu einer Signalweiterleitung.<br />

Eine andere gängige Variante ist die Kopplung an ein G-Protein auf der intrazellulären Seite. Dieses kann dann je nach Rezeptor und G-<br />

Protein-Typ zu einer Aktivierung desIP3/DAG-Weges oder zu einer Erhöhung oder Erniedrigung des cAMP-Spiegels führen.<br />

Beispiele sind die Adrenorezeptoren, welche durch Katecholamine (also Adrenalin und Noradrenalin) aktiviert werden und der<br />

muskarinische Acetylcholin-Rezeptor.<br />

Der Second-Messenger führt dann in der Zelle zu dem gewünschten Effekt, also zum Beispiel zu einem Calcium-Einstrom beim IP3/DAG-<br />

Weg und damit zu einer Kontraktion einer (glatten) Muskelzelle oder beim cAMP-Weg zu einem An- und Ausschalten (Interkonversation)<br />

von Enzymen.<br />

Diese Teilung der Signalkaskade führt zu erheblich längeren Reaktionszeiten, die bis in den Bereich von Sekunden gehen können. Daher<br />

sind die metabotroben Rezeptoren langsame Rezeptoren.<br />

G-Protein: Heterotrimer → 3 Untereinheiten: α , β , γ<br />

Rezeptorz.B.<br />

Herzmuskulatur<br />

molekül<br />

α<br />

Bei Aktivierung des Rezeptors wird auch G-Proteinaktiviert<br />

K<br />

+<br />

und zerfällt in α − und β −γ − Untereinheit.<br />

G-Protein<br />

Die α − Untereinheit aktiviert K + -Kanal<br />

G: GTP → Guanosintriphosphat<br />

Bei Aktivierung des G-Proteins wird GTP an α − Untereinheit gebunden.<br />

Abbau GTP<br />

GTPase<br />

GDP<br />

Antagonist des muskarinergen Rezeptors ist Atropin (z.B. Atropa belladonna = Tollkirsche)<br />

Der botanische Name der Schwarzen Tollkirsche lautet Atropa belladonna.<br />

Atropa ist eine der drei Schicksalsgöttinnen, der so genannten Moiren, in der griechischen Mythologie. Die Unerbittliche oder<br />

Unabwendbare wird Atropa genannt. Als dritte Schicksalsgöttin schneidet sie den Lebensfaden durch.<br />

Der zweite Teil des Namens, Belladonna, bedeutet soviel wie "schöne Frau". Das in der Tollkirsche enthaltene Atropin weitet die Pupillen.<br />

Große dunkle Augen galten als Schönheitsideal, weshalb sich Frauen den Saft in die Augen tropften. Atropin wird heute noch in der<br />

Augenheilkunde verwendet.<br />

ACh<br />

Na +<br />

17/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Glutamat<br />

Aminosäure<br />

wichtigster erregender Neurotranmitter im Hirn<br />

α-Ketoglutamat (Metapolit des Citratzyklus)<br />

Stoffwechsel: Energiegewinnung aus der Nahrung → 3 Mgl.:<br />

1. Glykolyse: Glukose Abbau zu Pyromat (Zytoplasma)<br />

2. Citrat-Zyklus: Acetyl Abbau zu CO 2 Redokelemente NADH<br />

3. Atmungskette bei Mitochondrien → oxidative Phophorylierung<br />

Aminotransferase<br />

α-Ketoglutamat<br />

Glutamat<br />

Enzym, das eine Aminogruppe überträgt<br />

Glutamat wird aus dem Zytoplasma ins Vesikel transportiert über<br />

Protonengradienten, da viel H + im Vesikel sind<br />

AP kommt → Ca 2+ strömt in Zelle ein → Vesikel verschmilzt mit<br />

Membran → NT wird in syn. Spalt ausgeschüttet<br />

2 Glutamat-Rezeptoren:<br />

ionotrop<br />

metabotrop<br />

nur postsynaptisch<br />

prä- und postsynaptisch<br />

NMDA-Rezeptoren<br />

N-Methyl-D-Aspatat<br />

Glu<br />

Lern- und Gedächtnisprozesse<br />

durchlässig für Na + und Ca 2+<br />

AMPA-Rezeptoren<br />

durchlässig für Na +<br />

Keinsäurerezeptoren<br />

durchlässig für Na +<br />

Protonenpumpe:<br />

ATP ADP + P + E<br />

H +<br />

H + Glu<br />

Protonengradient<br />

Glutamat bindet an postsyn. aber auch an<br />

metabotropen Rezeptoren der präsyn.<br />

Membran<br />

Postsyn.: neg. Rückkopplung →<br />

Verhinderung eine Übererregung<br />

Präsyn.: Vermindern der Ca 2+ Leitfähigkeit,<br />

Erhöhung der K + Leitfähigkeit → Inhibition<br />

→ zeitversetztes Dämpfen des Systems<br />

NMDA-Rezeptor<br />

werden durch Magnesium Mg 2+ blockiert<br />

Blockade ist Spannungsabhängig bei Depolarisation löst sich<br />

Verbindung und Mg 2+ geht hinaus → NMDA-Rezeptor nur offen,<br />

wenn Zelle Depolarisiert → wird durch AMPA-Rezeptor gegeben.<br />

Magnesuim in Pore<br />

AMPA<br />

NMDA<br />

Retrograder Messenger: kann Transmitterausschüttung<br />

erhöhen → Information von Post- zur Präsynapse mittels<br />

Stickoxid NO<br />

NO-Synthase<br />

Arginin<br />

NO + Citrulin<br />

wird durch Ca 2+ aktiviert<br />

Information gelangt von Postsynapse bis in den Zellkern → Gene werden abgelesen<br />

→ hergestellte Proteine wandern zu Neuron, das aktiv gewesen ist.<br />

18/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Glutamat kann zu Schädigung im Hirn führen bei zu hoher Ausschüttung<br />

z.B. Schlaganfall (Blutzufphr im Hirn gestoppt) → Übererregung, da zu viel Glutamat<br />

ausgeschüttet wird<br />

wenn zu wenig O 2 → dann wir kein ATP mehr gebildet → Tranporter funktionieren<br />

nicht mehr → Depolarisation der Zelle zuviel Glutamat strömt aus → Zelltod<br />

Glutam in:<br />

• Pyramiedenzellen in Cortex und Hippokampus<br />

• Retina: Photorezeptoren; es gibt nur 5 Zelltypen in der Retina → AP kann nur von<br />

Ganglienzellen und teilweise von Amakrinenzellen hergestellt werden (sind<br />

excitatorisch)<br />

Glutamat wird ins Vesikel transporitert (über Protonengradient)<br />

und dort angereichert<br />

AP kommt zur Präsynapse → spannungsabhängige<br />

Ca 2+ -Kanäle werden aktiviert → Ca 2+<br />

strömt in Präsyn. → Vesikel kann mit Membran<br />

fusionieren → Glu strömt in syn. Spalt<br />

ionotrope Rezeptoren: rasche Depolarisation durch<br />

AMPA (Einstrom von Na + , wenn Glutamat bindet) →<br />

Mg 2+ -Ion wird aus NMDA-Rezeptor entfernt →<br />

Glutamat bindet → Ca 2+ und Na + einströmen ein.<br />

wichtig für Lern- und Gedächtnis Vorgänge<br />

Glutamat wird im synaptischen Spalt nicht abgebaut,<br />

sondern in Gliazelle (Astrozyt) transportiert<br />

und dort in Glutamin umgebaut → wird wieder in<br />

NZ zurückgegeben → wird in den Mitochondrien<br />

mittels Glutaminase zu Glutamat umgebaut →<br />

Glutamat gelangt wieder ins Zytoplasma und wird<br />

von dort wieder in die Vesikel transportiert<br />

Wird zuerst zu Glutamin um gebaut, das Glutamat<br />

erregend ist und sonst beim Rücktransport die Zelle<br />

erregen würde, was ein unerwünschter Nebeneffekt<br />

wäre.<br />

Glutamin<br />

Glu<br />

Glia<br />

Glu<br />

Mitochondrie<br />

Glutamin<br />

Glu<br />

Glutamat kommt in Retina vor (Photorezeltoren)<br />

19/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

GABA<br />

Gannaaminobuttersäure (Neurotransmitter)<br />

Glutamat-Decarboxylase<br />

Glutamat<br />

GABA<br />

Abspaltung einer Caboxylgruppe → einziger Unterschied zw. Glutamat und GABA<br />

GABA wir d mittels Tranporter und Protonengradient isn Vesikel transportiert (syn.<br />

Vesikel ist sauer → Überschuss an Protonen)<br />

GABA wird in Vesikel gespeichert → AP kommt an → Ca 2+ -Kanäle öffenen sich…<br />

wie bei Glutamat → Unterschied nur im Neurotransmitter → GABA bindet an<br />

Rezeptoren:<br />

ionotrope Rezeoptoren<br />

metabotrope Rezeptoren<br />

rasche Reaktion<br />

GABA A -Rezeptor<br />

GABA bindet → Pore öffnet → Cl - strömt<br />

ein → Hyperpolarisation → IPSP<br />

Rezeptor und Kanal getrennt (G-Protein)<br />

GABA B -Rezeptor<br />

Ionenkanal wird aktiviert → K + Leitfähigkeit<br />

→ Hyperpolarisation → IPSP<br />

Zielstruktur für Medikamente:<br />

Bindestelle an GABA A :<br />

• Benzodiazaptine: Angstminderung → erhöht Leitfähigkeit<br />

→ stärkere Hemmung<br />

• Barbiturate: epileptische Anfälle → dämpfen System<br />

• Ethanol: Alkohol (wirkt auch auf andere Ionenkanäle)<br />

• Steroide: (Östrogen, Progesteron, Testosteron, Stresshormone wie Cortisol)<br />

hier nur Progesteron und Progesteronderivate (kann im<br />

NS synthetisiert werden durch Gliazellen (war lange<br />

umstritten) → Leitfähigkeit kann erhöht oder vermindert<br />

werden → können aktiv Tätigkeit des Ionenkanals modulieren<br />

⇒ erhöhen alle Aktivität des Rezeptors<br />

• Picrotoxin: auslösen epileptischer Anfälle → dämpfende Wirkung wird<br />

weggenommen → verringert Aktivität<br />

Wieso hat Körper Bindestellen für Moleküle, die nur in der Umwelt vorkommen, nicht<br />

im Körper<br />

→ Herion<br />

→ Morphium (im 19. Jh Hustenmittel für Kinder)<br />

Endogenemorphie / Morphinpeptide stellt der Körper her zur Schmerzdämpfung<br />

→ Morphium hat ähnliche Struktur<br />

Bindestellen gibt es, weil Körper ähnliche Stoffe herstellt, die dort binden.<br />

GABA kommt im Kleinhirn vor (ähnlich klar wie Retina strukturiert)<br />

Im Kleinhirn: Purkinje-, Golgi-, Stern-, Korb-, und Körnerzellen.<br />

Kletterfaser „kommt“ ins Kleinhirn und hat synapsen mit Purkinjezelle.<br />

Dendritenbaum der Purkinjezelle fächerartig aufgebaut<br />

Prallelphasern laufen senkrecht zu Purkinjezellen<br />

Prukinjezellen sind Outputregionen und arbeiten mit GABA<br />

→ inhibitorischer Output (selten)<br />

Kortikales Interneuron:<br />

Alle Interneurone verwenden GABA → Interneurone sind inhibitorisch<br />

Heterongene Gruppe: einzige Gemeinsamkeit ist GABA und dass sie<br />

zwischen 2 Neuronen liegen (Typ des Neurons kann sehr<br />

unterschiedlich sein)<br />

20/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

wichitigster inhibitorischer NT: GABA<br />

Glutmat → Carboxylgruppe abspalten → GABA<br />

GABA<br />

ionotrop<br />

GABA<br />

metabotrop<br />

GABA in:<br />

• inhibitorischen Interneuronen (Cortex)<br />

• Purkinje Zellen (Cerebellum)<br />

Catecholamine<br />

Neurotransmitter: Dopmin, Adrenalin, Noradrenalin<br />

Metapolit:<br />

Enzym:<br />

precursor<br />

( )<br />

precursor<br />

dopa<br />

bis hier im Zytoplasma<br />

Neurotransmitter / precursor<br />

Noradrenalin<br />

Neurotransmitter / precursor<br />

( )<br />

Adrenalin<br />

Neurotransmitter<br />

Der NT, der in einer NZ hergestellt wird richtet sich nach der Enzymausstattung der<br />

NZ.<br />

NZ mit Dopamin in:<br />

• Substantia nigra<br />

NF ins Striatum<br />

Abbau von Neuronen, die Dopamin herstellen, in der substantia nigra →<br />

Parkinson → klinisches Bild sieht man erst, wenn 80% abgestorben → hieraus<br />

sieht man Plastizität des Hirns<br />

• ventral tegmental area<br />

NF im Cortex<br />

• Hypophyse<br />

Dopamin spielt große Rolle im Belohnungssystem<br />

Dopaminausschüttung auch bei allen Drogen (Alkohol etc.)<br />

21/26


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

M. Parkinson<br />

normal: braun gefärbte substantia nigra im<br />

Stammhirnschnitt<br />

Parkinson: nur noch andeutungsweise braun gefärbt<br />

Die Parkinson-Krankheit = Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende<br />

neurologische Erkrankung. Sie zählt zu den degenerativen Erkrankungen des<br />

Extrapyramidalmotorischen Systems. Die vier Hauptsymptome sind Rigor (Muskelstarre),<br />

Tremor (Muskelzittern) und Hypokinese (Bewegungsarmut), welche bis hin zu Akinese (Bewegungslosigkeit) führen kann, sowie posturale<br />

Instabilität (Haltungsinstabilität). Ausgelöst wird sie durch das Absterben von Zellen in der Substantia nigra, einer Struktur im Mittelhirn, die<br />

den Botenstoff Dopamin herstellt. Der Mangel an Dopamin führt letztlich zu einer Verminderung der aktivierenden Wirkung der<br />

Basalganglien auf die Großhirnrinde.<br />

Abbau<br />

MAO (Enzym): Monoaminoxydase<br />

spaltet Aminogruppe von<br />

Catecholaminen ab<br />

COMT<br />

MAO<br />

Dopamin<br />

Dopamin<br />

22/26<br />

COMT (Enzym): Catechol-O-<br />

Methyltransferase<br />

baut Methylgruppe an<br />

Catecholamine<br />

in beiden Fällen wird<br />

Catecholamin inaktiv<br />

Na + Dopamin<br />

oder es wird zurück ins Vesikel<br />

tranportiert<br />

Neuropharmakologie: Catecholamine → wichtige Rolle bei Depression<br />

Aminohypothese der Depression:<br />

Die Aminhypothese sieht die Stimmung als Folge des Gleichgewichts von Noradrenalin (NA) und Serotonin (5-Hydroxytryptamin, 5-HT).<br />

Depression soll der Hypothese nach Folge eines Defizits an monoaminerger postsynaptischer Erregung (NA, 5-HT) sein. Der<br />

Aminhypothese nach ist der pharmakotherapeutische Ansatz der antidepressiven Therapie die Erhöhung der die Aminverfügbarkeit im ZNS.<br />

Wenn zuwenig Dopamin vorhanden → Modulation des Systems z.B. hemmen der<br />

Aufnahme in Präsynapse von Dopamin → D ist länger im syn. Spalt (tricyklische<br />

Antidepressiva oder MAO – Hemmer → http://de.wikipedia.org/wiki/Antidepressiva<br />

⇒ gezieltes Eingreifen in Neurochemismus<br />

Nicht bei allen Patienten wirksam, da auch erhöhtes Cortisol – Level (Streß) auf<br />

Dauer Depressionen auslösen kann.<br />

Transporter zur wieder aufnahme kann auch durch Kokain gehemmt werden.<br />

Noradrenalin<br />

2 Kerngebiete, die Noradrenalin synthetisieren:<br />

• Locus caeruleus: Kerngebiet mit bläulichem Schimmer, relativ klein (bezüglich<br />

Anzahl der Neurone), wenige 100 Neurone inhibieren tausende im Cortex →<br />

Aufmerksamkeit<br />

Locus caeruleus (alte Schreibweise: Locus coeruleus) (lat.: tiefblauer Ort) ist ein Teil der Formatio reticularis im Rhombencephalon,<br />

der sich durch einen hohen Gehalt an Noradrenalin auszeichnet. Er befindet sich im dorsalen Tegmentum des Pons cranial von der<br />

Höhe der Colliculi inferiores (bei Tieren auch: Colliculi caudales) und zieht bis zur Einmündung der Aquaeductus cerebri in den vierten<br />

Ventrikel hinunter.<br />

Seine Funktion liegt vermutlich innerhalb der Steuerung von Orientierung und Aufmerksamkeit, da die Neuronen des Locus coeruleus<br />

bei einer sensorischen Erregung mit einer Freigabe von Transmittern antworten, die eine breite Erregung hervorrufen. Die Struktur des<br />

Locus coeruleus kann in vier Teile untergliedert werden: Einen großen zentralen Nucleus, einen anterioren Nucleus, einen Nucleus<br />

subcoeruleus und einen kleinen posterioren, dorsalen Subnucleus.<br />

Zwei wichtige Verbindungen des Nucleus Coeruleus Systems sind:<br />

der dorsale (tegmentale) noradrenerge Weg<br />

der dorsale periventrikuläre Weg<br />

Ersterer begleitet das mediale Vorderhirnbündel durch den caudalen und lateralen Hypothalamus bis zum basalen Vorderhirn und dem<br />

Neokortex Der zweitere projiziert in den dorsalen Thalamus und in einige hypothalamische Zentren<br />

Bei zahlreichen Erkrankungen ist der Locus coeruleus beteiligt, zum Beispiel bei der Parkinson-Krankheit, dem Down-Syndrom und<br />

der Alzheimerschen Krankheit


<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

α-adrenerge-Rezeptoren<br />

β-adrenerge-Rezeptoren<br />

Phospholipase-C (PLC) spaltete Lipid<br />

in: Diacylglycerol + Inositoltriphosphat<br />

(IP 3 ) → IP 3 bindet an IP 3 -Rezeptor, der<br />

gleichzeitig Ca 2+ -Kanal ist → dieser<br />

kommt an Zell organellen vor, die Ca 2+<br />

speichern → IP 3 bindet → Ca 2+ wird<br />

ins Zytoplasma ausgeschüttet →<br />

intrazelluläre Ca 2+ -Konzentration steigt<br />

an.<br />

Membran besteht zum Großteil aus<br />

Phospholipide → Diacylglicerol bleibt<br />

in Membran hängen → IP 3 gelangt ins<br />

Zytoplsma.<br />

→ G-Protein wird aktiveirt → wandert<br />

zu Adenylatcyclase (AC) →<br />

Adenosintriphosphat (ATP) wird zu<br />

cyclischem Adenosinmonophosphat<br />

(cAMP) → ProteinkinaseA (PKA)<br />

entsteht → kann andere Enzyme<br />

phosphilieren (Phosphatgruppe<br />

anhängen)<br />

Bei Betablockern wird dieser Weg<br />

unterbunden<br />

Verstärkung: 1 Adrenalin aktiviert<br />

mehrere G-Proteine<br />

Serotonin<br />

stammt von Tryptophan (Aminosäure) ab<br />

bildet mit Catecholamine die biogenen Amine<br />

Kerngebiete in denen Serotonin entsteht sind:<br />

Raphekerne → Filterfunktion der sensorischen Infos → wenn Filter nicht funktioniert<br />

→ Halluzinationen → Drogen wirken auf Serotoninsystem (z.B. LSD)<br />

Bufotenin<br />

ist Serotonin ähnlich<br />

kommt in der Haut von Kröten vor<br />

wirkt angeblich halluzinogen (→ Froschkönig…)<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

synaptische Modulation<br />

Modulation des Antwortverhaltens<br />

1.) homosynaptische Modulation<br />

Aktivierung mit 1 Stimuli<br />

EPSP<br />

Aktivierung mit 2 Stimuli<br />

Ca 2+<br />

Zunahme von Ca 2+ im Zytoplasma,<br />

Transporter für Rücktransport braucht<br />

Zeit → beim 2. AP fließt noch mehr Ca 2+ ins<br />

Zytoplasma → mehr Vesikel können mit<br />

Membran fusionieren → mehr Neurotransmitter<br />

wird in syn. Spalt ausgeschüttet.<br />

2 EPSP, das zweite hat wesentlich größere Amplitude<br />

→ Bahnung<br />

gibt es auch bei Synapsen des ZNS.<br />

2.) heterosynaptische Modulation<br />

Sensor.<br />

Neuron<br />

motor.<br />

Neuron<br />

Inter-.<br />

neuron<br />

moduliert NT-Ausschüttung an der Synapse (hemmende Wirkung)<br />

Aplysia Californica (Schneehase): Schnecke in<br />

Küstengewässern Californiens in tide-pools<br />

riechen, da sie Sekret abgeben<br />

Ernähren sich von Rotalgen<br />

haben nur 2 Dinge im Kopf: Fressen und Gruppensex<br />

können Tinte ausstoßen<br />

Kiemenrückziehreflex (Gill-Withdraw Reflex)<br />

(unsere Schnecken haben Lungen, A C hat Kiemen)<br />

berühren der Kiemen → Zurückzichen der Kiemen → beim<br />

4.-5. mal passiert das nicht mehr → Habituation →<br />

Energieeinsparung → Elektroschock oder mit Pinzette am<br />

Hinterende zwicken → Sensitivierung →<br />

Kiemenrückziehreflex funktioniert wieder.<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Aplysia californica:<br />

vorne: Buccalganglien → Abweiden von Rotalgen<br />

Cerebralganglien → sensorische Infos<br />

(Chemorezeptoren, vis. System)<br />

abdominal Ganglion → Kiemenreflex<br />

(Aplysia atmet über Kiemen)<br />

In Ganglion → jede NZ hat Buchstaben (r = rechts, l =<br />

links) und ist durchnummeriert → Man kann<br />

herausfinden welches Motoneuron / sensorische Neuron / etc. macht<br />

Kodierung der Reizstärke → Erhöhung der AP-Frequenz<br />

wenn ich das Tier berühre → EPSP → Kiemeneinziehen → Monosynaptischer Reflex<br />

bei Habituation → AP wird ausgelöst, aber ein geringeres EPSP<br />

Gewöhnung kann mit neurobiologisch messbaren Bedingungen korreliert werden:<br />

EPSP nimmt ab, da weniger Ca 2+ in synaptische Terminale einströmt → weniger<br />

Transmitter strömt aus<br />

Bei Habituation nimmt<br />

Keimenrückziehreflex<br />

kontinuierlich ab → wenn<br />

Schmerzreiz →<br />

Dishabituation<br />

(Sensitisierung)<br />

bei Tier das sensitieriert<br />

wurde → viel mehr<br />

Synapsen → können bis zur doppelten Anzahl<br />

ansteigen (sensorische N.)<br />

Motoneuron hat dann auch mehr Verzweigungen<br />

NZ veränder sich immer → können mehr werden oder<br />

abgebaut werden.<br />

Eine Möglichkeit Gedächtnis einzu teilen ist zeitlich:<br />

Langzeit-, Intermediäres- und Kurzzeitgedächtnis<br />

Kurzzeitged.<br />

Interneuron → Serotonin → bindet<br />

am Serotoninrezeptor → aktiviert G-<br />

Protein → dissoziiert in α- und βγ-<br />

Untereinheit<br />

an α-Untereinheit wird ATP zu cAMP<br />

wenn Konzentration von cAMP steigt<br />

wird cAMP abhängige Proteinkinase<br />

(PKA) aktiviert<br />

PKA (2 katalytische und 2<br />

regulatiorische Untereinheiten)<br />

regulatorische trennen sich ab →<br />

Enzym wird aktiv (vorher inaktiv) →<br />

K-Kanal (S-K-Kankal) wird<br />

phoshoriliert = Blockade<br />

→<br />

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<strong>Neurobiopsychologie</strong><br />

Kerschbaum WS 06/07<br />

Zelle ist länger Depolarisiert<br />

AP korrelieren mit Freisetzung des Neurotransmitters → je länger AP dauert, desto<br />

länger depolarisiert die Zelle → desto länger sind Ca 2+ -Kanäle offen → mehr NT<br />

(Glutamat) kann ausströmen → stärkere Kontraktion<br />

an Motoneuron gibt es ionotrope (NMDA) und metabotrope Kanäle<br />

Intermediäres Gedächtnis<br />

es gibt noch andere Enzyme:<br />

Proteinkinase C (→ Ca 2+ -Abhängig) PKC<br />

Rezeptor + G-Protein (wie bei KZG) + Enzym in diesem Fall Phospholipase C →<br />

spaltet Phsopholipide (in Plasmamembran) in: Diglycerol DAG (bleibt in Membran)<br />

+ Inosittriphosphat IP 3 gelangt ins Zytoplasma und bindet an Ca 2+ -Speicher (jede<br />

Zelle kenn Ca in Organellen speichern) Ca wird freigegeben und aktiviert<br />

Proteinkinase C → Ziel: Vesikel mit NT werden mobilisiert und es stehen mehr<br />

Vesikel zur Verfügung, die NT abgeben können.<br />

nur kovalente Veränderung: anheften einer Phosphatgruppe → kovalente<br />

Modifikation → Phosphatgruppen werden an Eiweiße geheftet<br />

Langzeitgedächtnis<br />

Veränderung der Genexpression<br />

bestimmte Gene müssen aktiviert<br />

werden<br />

Mäuse in T- Labyrinth mit<br />

Belohnung auf 1 Seite →<br />

Verhinderung der Genexpression →<br />

gute KZG, aber kein LZG<br />

Proeinkinase A-System (wie KZG)<br />

aber: mehr cAMP und bleibt länger<br />

da → ist länger aktiv → wandert in<br />

Zellkern → phosphoriliert mehrere<br />

Zielproteine → CREB1<br />

(cAMPResponselement<br />

Bindingprotein) → 2 Bereiche<br />

1.)Gen, das abgelesen wird 2.)Kontrollregion, reagiert auf bestimmte Fktoren →<br />

Kontrollregionen binden an RE bei CREB1 → Gene können aktiviert werden<br />

(mRna) → Ubiqzitin Hydrolase bindet → großer Enzaymkomlex und regulatiorische<br />

Untereinheit der Proteinkinase A spalten sich ab → katalytische Untereinheit wird<br />

frei und kann andere Proteine phosphorilieren<br />

später aktivierte Gene werden auch aktiviert → Eiweißmoleküle für Bau von<br />

Synapsen werden abgelesen → Wachstum einer Synapse (größer werden oder<br />

neu entstehen)<br />

wenn Synapse größer wird, Problem:<br />

Gene werden aktiv → Eiweißmoleküle werden gebildet → wandern genau dort hin,<br />

wo sie benötigt werden (noch nichts genaueres bekannt).<br />

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