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Kolumne Männer unter sich<br />
Wann war das denn<br />
männer unter sich!<br />
I<br />
ch war mal auf einer Hochzeit. Dort habe ich Fotos gemacht. Also,<br />
wie immer. Bei der Bildübergabe kam dann aber von Seiten der<br />
Frischvermählten ganz oft der Satz: „Oh, wann war das denn“<br />
Anfangs habe ich mir dabei nicht viel gedacht. Passiert ja schon mal,<br />
dass man in all der Aufregung nicht alles mitbekommt. Und letztlich<br />
zählt es zu meinen Aufgaben, auch die über den Tag verteilten Kleinigkeiten<br />
festzuhalten. Wenn man aber, so wie ich, auf recht vielen<br />
Hochzeiten im Jahr tanzt, dann merkt man schnell, wer sein Fest genießt<br />
und wer das Ganze eher wie eine Abschlussarbeit in der Schule ansieht.<br />
Das muss nicht zwingend schlecht sein. Ich kann ja zum Glück ganz<br />
gut mit Stress umgehen, aber das kann nicht jeder. Und ihr solltet es<br />
erst gar nicht so weit kommen lassen. Gestresst auf eurer Hochzeit<br />
Pah, genießt den Tag. Seid Gast auf eurer eigenen Hochzeit. Packt<br />
euch den Tag nicht voll und fragt nicht den Trauzeugen, ob ihr z. B.<br />
irgendwo einen Puffer einbauen müsst, weil Papa vielleicht doch den<br />
45-minütigen Diavortrag halten will, oder, weil ihr in der halben Stunde,<br />
die ihr für das Porträt-Shooting eingeplant habt, auch gleich an vier<br />
verschiedenen Orten fotografiert werden wollt. Natürlich liegen diese<br />
Orte je 15 Minuten auseinander. Schön war auch der Eröffnungstanz,<br />
der laut Ablaufplan pünktlich um 21:00 Uhr stattfinden sollte. Leider<br />
wurde um 21:00 Uhr aber gerade das Dessert serviert. Getanzt wurde<br />
trotzdem – stand ja so in der Liste. Alles schon erlebt.<br />
Fragt lieber eure Dienstleister, was üblich ist und wofür man wie viel<br />
Zeit einplanen sollte. Ihr heiratet ja oft zum ersten Mal – wir heiraten<br />
aber beinahe jedes Wochenende. Lasst euch beraten, beauftragt einen<br />
Hochzeitsplaner, fragt den DJ oder den Fotografen. Fragt aber nicht<br />
unbedingt die Location! Ich war mal auf einer Hochzeit mit 230 Gästen.<br />
Da haben alleine die Gratulationen über zwei Stunden gedauert. Das<br />
anschließende Shooting musste dann leider etwas kürzer ausfallen, weil<br />
das Brautpaar sonst erst zum Hauptgang zum Essen gekommen wäre.<br />
Vielleicht zieht ihr ja auch das Porträt-Shooting vor die Trauung!<br />
Richtig inszeniert gibt es kaum etwas Schöneres als diesen kurzen,<br />
intensiven Moment, wenn der Bräutigam seine Braut zum ersten<br />
Mal sieht. Ganz entspannt und in Ruhe an einem schönen Ort statt<br />
in der Kirche, wo die Aufregung ihren Höhepunkt erreicht und sich<br />
später kaum jemand an diesen Moment richtig erinnern kann. Ganz<br />
abgesehen davon, dass inzwischen immer mehr Kirchen dazu übergehen,<br />
das Fotografieren während der Trauung komplett zu untersagen.<br />
Oder schickt eure Gäste auf eine Stadtrundfahrt, während ihr<br />
entspannt ein oder zwei Stunden Fotos macht. Länger sollte nämlich<br />
auch das nicht dauern. Lasst eure Gäste ruhig mal eine Stunde alleine.<br />
Lasst sie nur nicht zu lange alleine. Aber stresst euch auch nicht, es ist<br />
eure Hochzeit und ihr heiratet nur einmal. Wäre doch schade, wenn<br />
ihr später nur anhand der Fotos seht, was für einen Spaß Freunde<br />
und Familie hatten.<br />
Jörg M. Krause a.k.a. capitan* fotografiert bei „my funky wedding“ auch<br />
gestresste Brautpaare, geht dann aber gerne erst mal ein Bier mit ihnen<br />
trinken. Zum Runterkommen!<br />
www.myfunkywedding.com<br />
Heiratsanträge und Musikwünsche unter<br />
www.facebook.com/myfunkyweddingcom<br />
Foto: Daniel Brokmeier Photography<br />
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