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Da erklang wieder das Glöckchen und die Prinzessin sprang auf. Sie<br />

gaben sich die Hand und sagten „Adieu“. Dann lief die Prinzessin aus<br />

dem Schloss und lachte, denn sie war sehr froh, einem echten Prinzen<br />

begegnet zu sein. Sie ging zu ihrer Mutter und sagte: „Der Prinz würde<br />

mir gut gefallen. Den will ich“, und die Mutter strahlte. Die Prinzessin<br />

lief leichtfüßig nach Hause, streichelte Frau Schuhu und nahm eine<br />

Feder, um dem Prinzen einen Brief zu schreiben. Er schrieb auch<br />

prompt zurück und bedankte sich für ihren freundlichen Brief. Ein paar<br />

Tage später klingelte wieder das Glöckchen. Die Prinzessin rückte ihre<br />

Krone zurecht, die ihr beim Gärtnern vom Kopf gerutscht war, und<br />

lauschte dem schönen Glockenklang. Es wurde ihr warm ums Herz.<br />

Da ging sie ins Haus, suchte ihre Zauberkugel, polierte sie und schaute<br />

hinein. Die Zauberkugel zitterte und leuchtete hell auf, und da sah sie<br />

den Prinzen, der im Garten arbeitete, denn er liebte die Blumen ebenso<br />

wie sie. Die Prinzessin rief seinen Namen in die Zauberkugel hinein,<br />

und er schaute auf und sah die Prinzessin in seiner Zauberkugel, die<br />

auf dem Fensterbrett stand.<br />

Die Prinzessin sagte: „Hallo Prinz, was machst du so“<br />

Und der Prinz antwortete: „Ich bin im Garten und ziehe Rüben. Und<br />

du“ Da sagte die Prinzessin: „Och, das Wetter ist so schön, ich werde<br />

noch mit meiner alten Kutsche durch die Wiesen und Felder fahren.“<br />

Sie hoffte inständig, dass er mitkommen würde, aber er merkte nicht,<br />

dass sie ihn eingeladen hatte. Ein paar Tage später, sie hatten wieder<br />

über ihre Zauberkugeln miteinander gesprochen, trafen sie sich und<br />

wollten gemeinsam essen. Die Prinzessin sah den Prinzen schon aus<br />

weiter Ferne, und ihr Herz ging ihr über.<br />

Sie hörten beide das leise Glöckchen, und wie sie so dasaßen, lösten<br />

sich die Perlen ihrer Kette und fielen KLACK!KLACK!KLACK! auf<br />

den Tisch. Die Prinzessin errötete, der Prinz aber sammelte die Perlen<br />

alle auf und legte sie auf ein Tuch, das er faltete und in seine Brusttasche<br />

steckte. Auch ihm ging das Herz über. Es gingen ein paar Tage<br />

ins Land. Da leuchtete ihre Zauberkugel. Es war der Prinz, er wollte<br />

die Prinzessin gerne wiedersehen. Die Prinzessin strahlte übers ganze<br />

Gesicht. Sie trafen sich und die Sonne schien, denn es war Sommer.<br />

Ihre Herzen zwinkerten sich zu, und als der Prinz und die Prinzessin<br />

sich küssten, spielten leise die Trompeten im Himmel. Es war ein ganz<br />

zarter und vorsichtiger Kuss und er löste einen süßen Gefühlswirbel<br />

aus, der nach Himbeeren schmeckte und ihr Leben lang anhalten sollte.<br />

Ja, sie hatten sich ineinander verliebt. Die Prinzessin hatte immer von<br />

einem Prinzen geträumt, den sie barfuß auf einer Insel heiraten wollte.<br />

Sie hatte viele Sommer mit ihrer Mutter auf einer Insel im Meer verbracht<br />

und vielleicht damals schon geahnt, dass sie eines Tages einen<br />

Bräutigam auf dieser kleinen Insel heiraten würde. Ihr Gefühl und<br />

ihr Kindheitstraum wurden noch größer und stärker, als der Prinz sie<br />

einlud, mit ihm auf die Insel ihrer Kindheit zu fahren. Er hatte schon<br />

alles geplant, denn er war gut im Plänemachen. Und so fuhren sie auf<br />

die Insel im Meer.<br />

Ihre Liebe wuchs und wuchs. Sie verbrachten jede freie Minute miteinander,<br />

streichelten Frau Schuhu, aßen Himbeertorte, bauten die Villa<br />

der Prinzessin um und hatten es schön. Frau Schuhu gefiel der Prinz<br />

außerordentlich gut, sie eroberte ihn im Fluge und brachte ihm aus<br />

Liebe eine Maus. Das verliebte Paar unternahm viele Ausflüge mit der<br />

alten Kutsche der Prinzessin. Und als der Winter kam, stellten sie die<br />

Kutsche ins Trockene und machten es sich in der Villa gemütlich. In der<br />

Villa gab es einen besonderen Raum, in dem die Badewanne der Wahrheit<br />

stand. Es war eine Wanne in Kleeblattform, und der Prinz und die<br />

Prinzessin liebten es, zu baden und dabei zu flüstern. Sie schmiedeten<br />

Pläne in der Wanne, erzählten sich ihre Träume und öffneten einander<br />

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