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Radio Frequency IDentification - Fakultät für ...

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<strong>Radio</strong> <strong>Frequency</strong> <strong>IDentification</strong><br />

Einsatzpotentiale im Marketing des Einzelhandels<br />

Hausarbeit A<br />

Wintersemester 2010/2011<br />

Prof. Dipl. Oec. Christoph Ewert<br />

<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften<br />

Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />

Vorgelegt von<br />

Christina Anselmann<br />

International Management Bachelor, 7. Semester


Kurzfassung<br />

Die sogenannte <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation, kurz RFID, wird als eine der herausragenden<br />

Schlüsseltechnologien der Zukunft gehandelt. Im Unternehmen wird sie heute überwiegend im<br />

Bereich der Logistik und dem Lagermanagement angewandt, doch auch <strong>für</strong> das Marketing bie-<br />

tet die Technologie vielversprechende Einsatzpotentiale.<br />

Die vorliegende Arbeit geht nach einem kurzen Einblick in die Geschichte, Funktionsweise und<br />

Entwicklung der RFID-Systeme der Frage auf den Grund, wie sich die <strong>Radio</strong>frequenzidentifika-<br />

tion in die Marketingaktivitäten des Einzelhandels integrieren lässt. Anhand vielfältiger An-<br />

wendungsbeispiele werden in diesem Zusammenhang Einsatzpotentiale <strong>für</strong> die Produkt-, Preis-,<br />

Distributions- und Kommunikationspolitik aufgezeigt.<br />

In einem nächsten Schritt erfolgt eine Gegenüberstellung von Stärken und Schwächen sowie<br />

Chancen und Risiken der RFID-Technologie. Abgerundet wird dieser Vergleich im Rahmen<br />

einer SWOT-Analyse, wobei auch hier ein besonderes Augenmerk auf das Marketing gerichtet<br />

ist.<br />

Abschließend verdeutlicht ein Blick auf die Zukunftsaussichten der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation<br />

die zu erwartenden Entwicklungen auf dem RFID-Markt.<br />

Abstract<br />

The so-called <strong>Radio</strong> <strong>Frequency</strong> Identification (RFID) is probably one of the major key technol-<br />

ogies of the near future. Today, companies primarily use it in logistics and warehouse manage-<br />

ment, but the technology also has a lot of promising potential in the area of marketing.<br />

This article illustrates how RFID can be integrated in retail marketing activities. After a short<br />

overview regarding history, functionality and the development of RFID, several examples de-<br />

scribe its application for product, price, distribution as well as communication policy.<br />

Furthermore, strengths, weaknesses, opportunities and threats are compared. The results are<br />

summarized within the scope of a marketing-focused SWOT-analysis.<br />

Finally, a future outlook illustrates the expected progress in the RFID market.


Inhaltsverzeichnis I<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis ................................................................................... II<br />

Abbildungsverzeichnis ................................................................................... III<br />

1 Einleitung ............................................................................................. 1<br />

2 Grundlagen .......................................................................................... 2<br />

2.1 Geschichte der RFID-Technologie ............................................................................. 2<br />

2.2 Funktionsweise und Komponenten der RFID-Technologie ......................................... 3<br />

2.3 Der aktuelle und zukünftige RFID-Markt ................................................................... 6<br />

3 RFID im Marketing des Einzelhandels ............................................... 7<br />

3.1 Integration in die Produktpolitik ................................................................................ 8<br />

3.2 Integration in die Preispolitik ................................................................................... 11<br />

3.3 Integration in die Distributionspolitik ....................................................................... 14<br />

3.4 Integration in die Kommunikationspolitik ................................................................ 16<br />

3.5 Zwischenfazit .......................................................................................................... 18<br />

4 Pro und Contra der RFID-Technologie ............................................ 19<br />

4.1 Stärken und Chancen ............................................................................................... 19<br />

4.2 Schwächen und Risiken ........................................................................................... 21<br />

4.3 SWOT-Analyse ....................................................................................................... 24<br />

5 Zukunftsaussichten .......................................................................... 25<br />

Literaturverzeichnis ....................................................................................... 27


Abkürzungsverzeichnis II<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

ECR Efficient Consumer Response Europe (Effiziente Konsumentenresonanz)<br />

Initiative von Unternehmen mit dem Ziel, die Wertschöpfungskette zu optimie-<br />

ren und Nutzen <strong>für</strong> die Konsumenten zu schaffen 1<br />

EPC Electronic Product Code (Elektronischer Produktcode)<br />

Nummerncode zur eindeutigen Identifizierung von Objekten entlang der ge-<br />

samten Wertschöpfungskette 2<br />

EPCglobal Electronic Product Code global (Elektronischer Produktcode global)<br />

GHz Gigahertz<br />

Joint Venture der Standardisierungsorganisationen GS1 und GS1 US mit der<br />

Zielsetzung, den EPC zu optimieren und in der Konsumgüterbranche weltweit<br />

als Standard zu etablieren 2<br />

GS1 Global System One<br />

Standardisierungsorganisation mit dem Ziel, weltweit gültige, branchenüber-<br />

greifende Standards und Services zu etablieren 2<br />

IT Informationstechnologie<br />

kHz Kilohertz<br />

MHz Megahertz<br />

RFID <strong>Radio</strong> <strong>Frequency</strong> Identification (<strong>Radio</strong>frequenzidentifikation)<br />

1 Vgl. Jäger (2007), S. VI<br />

Technologie zur berührungslosen Datenübertragung auf Basis (elekt-<br />

ro)magnetischer Wechselfelder 2<br />

2 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 47 ff.


Abbildungsverzeichnis III<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 2.1 Funktionsweise eines RFID-Systems ...…………………...………………... …. 3<br />

Abbildung 2.2 Smart-Label Transponder ……...…………………………………...……..…. …. 4<br />

Abbildung 2.3 Lesegerät am Wareneingang ………………………………………………… …. 5<br />

Abbildung 2.4 RFID-Umsatz in Deutschland ……...………………...………………….…… …. 6<br />

Abbildung 3.2 Intelligente Umkleidekabine ……………………………………...…………... …. 9<br />

Abbildung 3.3 RFID-Informations-Terminal ………………………………………………….. …10<br />

Abbildung 3.4 Persönlicher Einkaufsberater ………...................................………………. …11<br />

Abbildung 3.5 Elektronische Preisschilder …………………..………………………………. …12<br />

Abbildung 3.6 RFID-Kasse ………………………………………………………….……….... .. 13<br />

Abbildung 3.7 Bezahlung mit dem persönlichen Einkaufsberater……………....…………. .. 14<br />

Abbildung 3.8 RFID im Wareneingang …………...……………………………………..…… .. 15<br />

Abbildung 3.9 „Everywhere Display“ am Weinregal ….………………………………..…… .. 16<br />

Abbildung 3.10 Werbebotschaften auf Abruf ……...……………………………………..…… .. 17<br />

Abbildung 3.11 Elektronische Markeninszenierung.……………………………………..…… .. 18<br />

Abbildung 4.1 RFID und Barcode im Vergleich………………………..………...……..…… .. 20<br />

Abbildung 4.2 SWOT-Analyse …………...…………..…………………………………..…… .. 24


1 Einleitung 1<br />

1 Einleitung<br />

„RFID bietet dem Handel, seinen Mitarbeitern und Kunden zahlreiche Vorteile. Viele Anwen-<br />

dungen lassen sich schon heute vor Ort in den Märkten erleben. Der Handel nutzt RFID gegen-<br />

wärtig überwiegend, um die Prozesse in der Logistik und im Lagermanagement zu optimieren.<br />

Transponder kommen auf Paletten, Hängewarensendungen und Kartons zum Einsatz. So hilft<br />

RFID dabei, den Überblick über die gesamte Lieferkette zu behalten – vom Hersteller bis in den<br />

Verkaufsraum… In Zukunft bietet die Technologie [jedoch] noch weitere vielversprechende<br />

Anwendungsmöglichkeiten. So lässt sich beispielsweise mithilfe von RFID die Qualität von<br />

Waren auf dem Weg vom Hersteller bis in den Laden sicherstellen. RFID-gesteuerte Tempera-<br />

tursensoren registrieren, ob die Kühlkette entlang des Transports unterbrochen wurde. Auch<br />

Kunden werden vom Einsatz der Technologie direkt profitieren. Dazu müssen die Artikel im<br />

Verkaufsraum mit RFID-Transpondern ausgerüstet sein. Dieses Szenario wird bereits in zahl-<br />

reichen Pilotprojekten getestet: So erfassen beispielsweise RFID-Lesegeräte in Intelligenten<br />

Umkleidekabinen oder Intelligenten Spiegeln die vom Kunden ausgewählten Kleidungsstücke<br />

und informieren via Bildschirm sofort über die vorhandene Auswahl an Größen und Farben<br />

sowie weitere Kombinationsmöglichkeiten. Intelligente Regale und Intelligente Kühltruhen<br />

benachrichtigen mithilfe von RFID automatisch das Warenwirtschaftssystem, wenn der Bestand<br />

zur Neige geht. So kann das Personal schnell und gezielt Produkte nachräumen. Besondere<br />

Terminals geben Auskunft über Produkte, etwa über deren Herkunft. Um zu bezahlen, muss der<br />

Kunde künftig nur noch ein Lesegerät passieren. Dieses erfasst automatisch alle Artikel im Ein-<br />

kaufswagen – das lästige Ein- und Ausräumen entfällt.“ 3<br />

Mit diesen Worten äußert sich die Metro Gruppe auf der Internetpräsenz ihrer sogenannten Fu-<br />

ture Store Initiative, einem beispielhaften Pilotprojekt, welches ein Vorantreiben vielverspre-<br />

chender Innovationen <strong>für</strong> den Handel zum Ziel hat. Auch RFID-Systeme finden im Rahmen<br />

dieses Konzeptes große Beachtung. So testet das Unternehmen die neue Schlüsseltechnologie<br />

nicht nur bei Lager- und Logistikprozessen, sondern vielmehr auch im direkten Kundenkontakt<br />

auf Verkaufsebene. Die Potentiale von RFID scheinen dabei fast grenzenlos zu sein. Dem Kun-<br />

den kann durch den Einsatz dieser Systeme ein völlig neues Einkaufserlebnis geboten werden.<br />

Für Unternehmen besteht die Möglichkeit, die Loyalität ihrer Kunden zu stärken, indem sie mit<br />

diesen in eine innovative und zugleich intensive Art der Kommunikation treten. Ob die Bereit-<br />

stellung umfassender Produkt- und Preisinformationen, das Betreiben individueller Kundenwer-<br />

bung und –beratung, oder die Sicherstellung der permanenten Warenverfügbarkeit im Verkaufs-<br />

raum, die Einsatzpotentiale von RFID sind enorm vielfältig.<br />

Doch wie kann diese Technologie letztlich von Unternehmen als Marketingstrategie genutzt<br />

werden? Welche Probleme treten dabei auf und welche Kosten sind zu tragen? Nach Vorstel-<br />

lung einiger technisch relevanter RFID-Grundlagen wird diesen Fragen auf den kommenden<br />

Seiten genauer auf den Grund gegangen.<br />

3 Metro Group Future Store Initiative (2009a)


2 Grundlagen 2<br />

2 Grundlagen<br />

Das Akronym RFID steht <strong>für</strong> „<strong>Radio</strong> <strong>Frequency</strong> Identification“ und bezeichnet ein automati-<br />

sches Identifikationssystem, welches zur Datenübertragung die Technologie der Funkerkennung<br />

nutzt. Der Austausch der Daten erfolgt dabei berührungslos zwischen einem sogenannten<br />

Transponder (Datenträger), der an einem zu identifizierenden Objekt angebracht ist, und einem<br />

Lesegerät. Dieses erzeugt zur Auslesung der Daten ein (elektro)magnetisches Feld, durch wel-<br />

ches der Transponder zur Datenübertragung angeregt wird. Hauptaufgabe eines RFID-Systems<br />

ist die Bereitstellung, maschinelle Erfassung und Weiterverarbeitung von Informationen be-<br />

stimmter Güter, Waren, Tiere oder Personen. 4 Häufig wird die Technologie als „Weiterentwick-<br />

lung“ und Nachfolger des Barcodes dargestellt. RFID bietet jedoch neben der reinen Identifika-<br />

tionsfunktion noch zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten, die vom Barcode nicht abgedeckt<br />

werden können.<br />

Im folgenden Kapitel wird nun zunächst auf die historische Entwicklung der RFID-Technologie<br />

eingegangen, bevor in einem nächsten Schritt deren Funktionsweise sowie die wichtigsten<br />

Komponenten dargestellt werden. Abschließend wird ein Blick auf den heutigen und zukünfti-<br />

gen RFID-Markt geworfen.<br />

2.1 Geschichte der RFID-Technologie<br />

Fällt heute das Wort RFID, so wird mit diesem häufig eine Innovation des 21. Jahrhunderts<br />

assoziiert. Sicherlich hatte die Technologie in den letzten Jahren eine sprunghafte Entwicklung<br />

zu verzeichnen, aber dennoch geht deren Ursprung weit in die Vergangenheit zurück, genauer<br />

gesprochen auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Bereits damals machten die Briten Gebrauch<br />

von Transpondern, die sie zur Unterstützung bei der Freund-Feind-Erkennung an ihren Kampf-<br />

flugzeugen anbrachten. Die von den Transpondern gesendeten Signale konnten damals von<br />

Radarstationen am Boden empfangen und ausgewertet werden, sodass eine eindeutige Identifi-<br />

kation der Kriegsfahrzeuge als Freund oder Feind möglich war. 5<br />

Im zivilen Bereich kamen die ersten Vorläufer der RFID-Technologie in den 1960er Jahren zum<br />

Einsatz. Im Rahmen von Warensicherungssystemen konnte hierbei jedoch lediglich die An-<br />

oder Abwesenheit von mit Transpondern ausgestatteten Artikeln festgestellt werden. 5<br />

Vor allem in Europa und den USA wurde das System der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation in den<br />

1970er Jahren schließlich zur Tierkennzeichnung in der Landwirtschaft eingesetzt. Der eigentli-<br />

che Durchbruch der Technologie geht jedoch auf die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück,<br />

als insbesondere Norwegen und die Vereinigten Staaten von Amerika die RFID-Systeme so<br />

weit entwickelten, dass sie von dort an auch in Mautsystemen eingesetzt werden konnten. Be-<br />

reits 1987 wurde somit das erste auf RFID basierende Mautsystem in Norwegen eingeweiht.<br />

4 Vgl. Kalnins und Weller (2008), S. 4<br />

5 Vgl. RFID Journal (kein Datum), Kapitel: RFID Geschichte


2 Grundlagen 3<br />

Der Erfolg des RFID-Einsatzes auf den Straßen führte letztlich dazu, dass die Technologie wei-<br />

ter entwickelt wurde und sich deren Einsatzgebiete in den 1990er Jahren auf Wegfahrsperren,<br />

Skipässe, Tankkarten und Zugangskontrollen ausweiteten. 6<br />

Erst zu diesem Zeitpunkt wurde das riesige Potential der Technologie erkannt. Komplexe und<br />

fehleranfällige Prozesse konnten durch die Anwendung der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation wesent-<br />

lich vereinfacht werden. Um das Jahr 2000 setzte daher eine Art Massenproduktion der RFID-<br />

Chips ein, die zu einem ersten Preisverfall der Systeme führte und somit die Anwendung dieser<br />

Technologie auf weiteren Gebieten ermöglichte. 6 Heute kommt RFID in vielen Bereichen zum<br />

Einsatz: Ob in bibliothekarischen Ausleihsystemen, der Zeiterfassung beim Sport, der Warenlo-<br />

gistik oder auch auf Verkaufsebene – der Technologie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.<br />

2.2 Funktionsweise und Komponenten der RFID-Technologie<br />

Wie bereits in den vorangehenden Abschnitten deutlich gemacht wurde, beschreibt die RFID-<br />

Technologie eine Methode, mit der Daten kontakt- und berührungslos per Funk übertragen wer-<br />

den können. Durch Anwendung dieser Systeme besteht die Möglichkeit, Objekte wie Waren<br />

oder Lebewesen eindeutig durch elektronisch gespeicherte Daten zu identifizieren. Die Infor-<br />

mationen werden dabei nur übermittelt, wenn ein eigens da<strong>für</strong> vorgesehenes Lesegerät diesen<br />

Vorgang abruft („Senden auf Abruf“). 7 Abbildung 2.1 stellt die Funktionsweise eines RFID-<br />

Systems modellhaft dar. Es wird deutlich, dass dabei insbesondere ein Transponder, ein Lesege-<br />

rät sowie eine Funkfrequenz von Bedeutung sind. Nachstehend wird jeder dieser Gegenstände<br />

sowie dessen Aufgaben innerhalb des RFID-Systems genauer betrachtet.<br />

Abbildung 2.1: Funktionsweise eines RFID-Systems<br />

Quelle: Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit in der Informationstechnik (2004), S. 23; Kalnins und Weller (2008), S. 15<br />

6 Vgl. Kalnins und Weller (2008), S. 6<br />

7 Vgl. Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit in der Informationstechnik (2004), S. 15


2 Grundlagen 4<br />

Transponder<br />

Im System der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikati-<br />

on verkörpert der Transponder (häufig<br />

auch „Tag“ genannt) den eigentlichen<br />

Datenträger. Er besteht aus einem die<br />

Daten enthaltenen Mikrochip und einer<br />

Antenne, die <strong>für</strong> den Empfang bestimm-<br />

ter, durch das Lesegerät ausgelöster Sig-<br />

nale benötigt wird. Der Transponder ist in<br />

der Regel an oder in bestimmten Objek-<br />

ten, die identifiziert werden sollen, ange-<br />

bracht. Je nach Art und Größe des Tags<br />

können die Datenträger an Verpackungen<br />

befestigt, in Chipkarten oder sogar Lebewesen integriert werden. Der Bauform von Transpon-<br />

dern sind heute kaum noch Grenzen gesetzt. Es existieren sogar bereits Tags in Form von Nä-<br />

geln, die in Paletten eingeschlagen werden können und dort zur Identifikation der Ware dienen. 8<br />

Von besonderer Bedeutung <strong>für</strong> den Handel sind die sogenannten Smart-Label Transponder<br />

(Abbildung 2.2), die sich in Form von selbstklebenden, hauchdünnen Etiketten an fast jedem<br />

Gut anbringen lassen. Abhängig von der Speicherkapazität des Mikrochips können auf einem<br />

Tag entweder nur eine Identifikationsnummer oder noch weitere, <strong>für</strong> die eindeutige Bestim-<br />

mung des Objekts notwendige Informationen gesichert werden.<br />

Neben zahlreichen anderen Unterscheidungskriterien stellt die Art der Energieversorgung ein<br />

recht wichtiges Differenzierungsmerkmal von Transpondern dar. Hierbei kann von passiven und<br />

aktiven Tags gesprochen werden. Passive Transponder besitzen keine eigene Energiequelle und<br />

entnehmen daher die zur Datenübertragung notwendige Energie dem (elektro)magnetischen<br />

Feld des Lesegerätes. Außerhalb der Reichweite eines Empfangsgerätes ist ein passiver Trans-<br />

ponder komplett ohne elektrische Energie und kann daher keine Signale senden. Aktive Tags<br />

verfügen hingegen über eine eigene Energiequelle, zum Beispiel in Form einer Batterie, die<br />

jedoch nur zur Energieversorgung des Transponders genutzt wird. Zur Datenübertragung ist wie<br />

beim passiven Transponder das (elektro)magnetische Feld des Lesegerätes notwendig. 9<br />

Lesegerät<br />

Um die gespeicherten Daten auf dem Mikrochip abrufen zu können, ist zwingend ein Lesegerät<br />

(häufig auch „Empfangsgerät“ genannt) notwendig (Abbildung 2.3). Dieses erzeugt über elekt-<br />

rische Impulse ein magnetisches oder elektromagnetisches Feld, welches von der Antenne des<br />

Transponders empfangen und zum Mikrochip weitergeleitet wird. Dieser wird daraufhin durch<br />

8 Vgl. RFID Journal (kein Datum), Kapitel: Bauformen der Transponder<br />

9 Vgl. Finkenzeller (2008), S. 23 f.<br />

Abbildung 2.2: Smart-Label Transponder<br />

Quelle: Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie<br />

(2007), Titelseite


2 Grundlagen 5<br />

den im Tag entstehenden Strom aktiviert<br />

und nimmt Befehle, welche das Lesegerät<br />

in das (elektro)magnetische Feld moduliert<br />

hat, entgegen. Der Transponder sendet im<br />

Anschluss daran eine adäquate Antwort,<br />

die die vom Lesegerät erfragten Informati-<br />

onen enthält, in das Feld zurück. Die ge-<br />

sendeten Daten werden wiederum vom<br />

Empfangsgerät entgegengenommen. 10<br />

Häufig verfügen Lesegeräte über eine zu-<br />

sätzliche Schnittstelle, um die empfange-<br />

nen Daten an ein anderes System (zum Beispiel ein Warenwirtschaftssystem oder einen her-<br />

kömmlichen Computer) weiterzuleiten und dort zu verarbeiten. Neben reinen Lesegeräten, die<br />

die abgerufenen Daten vom Transponder nur empfangen können, gibt es auch noch Schreib-<br />

/Lesegeräte, welche die Möglichkeit besitzen, sowohl Informationen abzurufen als auch neue<br />

Daten auf den Mikrochip des Tags zu schreiben. 11<br />

Frequenzbereich<br />

Obwohl die Betriebsfrequenz nicht zu den physischen Komponenten eines RFID-Systems zählt,<br />

ist sie doch mindestens so bedeutend wie Transponder und Lesegerät selbst. Erst sie ermöglicht<br />

als eigentlicher Namensgeber der <strong>Radio</strong>frequenztechnologie die Datenübertragung. Zugleich<br />

übt sie einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit sowie die erzielbare Reichwei-<br />

te einer RFID-Applikation aus. Die verschiedenen RFID-Funkfrequenzen können im Allgemei-<br />

nen den Bereichen Low <strong>Frequency</strong> (30kHz bis 300 kHz), <strong>Radio</strong> <strong>Frequency</strong> (3MHz bis 30<br />

MHz), Ultra High <strong>Frequency</strong> (300 MHz bis 3 GHz) und Mikrowelle (> 3 GHz) zugeordnet<br />

werden. 12 Je nach Einsatzzweck eines RFID-Systems können mit diesen Frequenzen unter-<br />

schiedliche Leistungen erzielt bzw. Reichweiten überbrückt werden. Die erzielbaren Entfernun-<br />

gen zwischen Lesegerät und Transponder können bereits heute zwischen null und 100 Metern<br />

liegen. Die oben erwähnten Smart-Labels arbeiten in der Regel in einem Frequenzbereich unter<br />

135kHz oder 13,56 MHz und können <strong>für</strong> benötigte Reichweiten bis zu einem Meter benutzt<br />

werden. 13<br />

10 Vgl. RFID Journal (kein Datum), Kapitel: RFID Technik<br />

11 Vgl. Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit in der Informationstechnik (2004), S. 15<br />

12 Vgl. Finkenzeller (2008), S. 13<br />

13 Vgl. Finkenzeller (2008), S. 22 f.


2 Grundlagen 6<br />

2.3 Der aktuelle und zukünftige RFID-Markt<br />

Die Deutsche Bank Research veröffent-<br />

lichte im Februar 2009 eine Studie, welche<br />

die aktuellen und zukünftigen Entwick-<br />

lungen der RFID-Technologie darlegt. Die<br />

Forschungseinrichtung prognostiziert da-<br />

bei <strong>für</strong> den Zeitraum 2006 bis 2016 eine<br />

durchschnittliche jährliche Wachstumsrate<br />

des RFID-Umsatzes in Deutschland von<br />

19 Prozent (Abbildung 2.4). Der Umsatz<br />

würde sich damit allein in der Bundesre-<br />

publik auf einem Volumen von 2,2 Milli-<br />

arden Euro einpendeln. Weltweit wird in<br />

gleichem Zeitraum von einem jährlichen<br />

Durchschnittswachstum von 25 Prozent ausgegangen. Der globale RFID-Umsatz würde somit<br />

bei ca. 16 Milliarden Euro liegen. Sowohl gegenwärtig als auch zukünftig wird dabei der Haupt-<br />

teil des Umsatzes durch RFID-Transponder erzielt. Noch vor den Lesegeräten folgt an zweiter<br />

Stelle die zur weiteren Datenverarbeitung notwendige Software. 14<br />

Momentan finden die RFID-Anwendungen größtenteils im Business-to-Business-Sektor Ge-<br />

brauch, wobei in diesem Zusammenhang vor allem die Logistik, sprich die Ausstattung von<br />

Paletten und Containern mit Transpondern, zu nennen ist. Die meisten Anwendungen mit Bezug<br />

zum Endverbraucher befinden sich hingegen noch eher im Pilotstadium. Als Beispiel ist hier<br />

erneut die Future Store Initiative der Metro Gruppe zu nennen. Die Industrie- und Handels-<br />

kammer Reutlingen zitiert in einem ihrer Berichte eine Prognose der Unternehmensberatung<br />

McKinsey, wonach momentan weltweit jede zweite Palette, jede dritte Umverpackung, jedoch<br />

nur jeder zwanzigste Artikel mit einem RFID-Tag ausgestattet ist. 15 Es wird damit gerechnet,<br />

dass vor einer verstärkten RFID-Anwendung im Verkaufsraum und am Point-of-Sale der Ein-<br />

satz der Technologie zunächst noch in der Lagerwirtschaft weiter ausgebaut wird. Die Metro<br />

Gruppe geht davon aus, dass noch weitere zehn bis 15 Jahre verstreichen werden, bis die <strong>Radio</strong>-<br />

frequenzidentifikation im gesamten Einzelhandel auf Artikelebene verbreitet sein wird. 16<br />

Trotz dieser Prognose gibt es bereits heute zahlreiche vielversprechende Einsatzpotentiale <strong>für</strong><br />

RFID-Systeme auf Verkaufsebene. Sowohl <strong>für</strong> die Unternehmen als auch die Kunden werden<br />

sich durch den Einsatz dieser Schlüsseltechnologie zukünftig völlig neue Möglichkeiten eröff-<br />

nen, die in dieser Art bisher nicht realisierbar waren. Wie diese RFID-Anwendungen das unter-<br />

14 Deutsche Bank Research (2009), S. 9 f.<br />

15 Vgl. Industrie- und Handelskammer Reutlingen (2009), S. 10<br />

16 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 34


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 7<br />

nehmerische Marketingkonzept unterstützen können und welche Nutzen sich dabei <strong>für</strong> den Ein-<br />

zelhandel als auch den Endverbraucher ergeben, wird im nachfolgenden Kapitel erörtert.<br />

3 RFID im Marketing des Einzelhandels<br />

Obwohl die RFID-Technologie heute hauptsächlich im Bereich der Logistik Anwendung findet,<br />

sind ihre Einsatzmöglichkeiten zur Unterstützung der unternehmerischen Marketingstrategie<br />

nicht minderbedeutend. Vor allem der Handel verspricht sich von einer zukünftigen Integration<br />

der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation auf Verkaufsebene großen Nutzen. Durch Individualisierung<br />

des Einkaufserlebnisses <strong>für</strong> den Kunden entstehen dabei Vorteile sowohl auf Käufer- als auch<br />

Verkäuferseite. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Einsatz der RFID-Technologie in Kontakt<br />

mit dem Endkunden beruhen dabei zum größten Teil auf einzelnen Pilotprojekten. In Deutsch-<br />

land ist in diesem Rahmen die Metro Gruppe mit ihrer Future Store Initiative hervorzuheben. In<br />

Zusammenarbeit mit mehr als 90 Unternehmen aus Handel, Konsumgüterindustrie, IT- und<br />

Dienstleistungsbranche werden dabei seit Mitte 2002 innovative Technologien, die den Ver-<br />

brauchern mehr Komfort und Service beim Einkaufen bieten und gleichzeitig die Effizienz im<br />

Handel steigern, unter möglichst realen Bedingungen getestet und erprobt. Auch die <strong>Radio</strong>fre-<br />

quenzidentifikation wird dabei als eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien der Zukunft ge-<br />

sehen. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der real,- Future Store in Tö-<br />

nisvorst, in dem sowohl Verkäufer als auch Kunden bereits heute die Potentiale der RFID-<br />

Technologie im Lagermanagement und Verkaufsraum erleben können. 17 Des Weiteren ist an<br />

dieser Stelle ein Projekt der Galeria Kaufhof, einem zur Metro Gruppe gehörenden Unterneh-<br />

men, zu nennen. Von September 2007 bis Dezember 2008 waren in der Essener Filiale des<br />

Konzerns sämtliche Artikel der Herrenabteilung mit RFID-Etiketten ausgestattet. 18 Nicht min-<br />

derbedeutend ist auch der sogenannte RFID Innovation Center von Metro in Neuss, in dem seit<br />

2004 die Einsatzpotentiale der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation getestet werden. 19<br />

Im Folgenden werden nun die zukunftsfähigsten RFID-Anwendungen, die im Zusammenhang<br />

mit unternehmerischen Marketingaktivitäten gesehen werden können, dargestellt. Da die <strong>Radio</strong>-<br />

frequenzidentifikation in nahezu allen Bereichen des Marketings eingesetzt werden kann, er-<br />

folgt dabei eine Unterteilung nach den vier Aktionsfeldern des Marketing-Mix. Hierzu zählen<br />

die Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Distributionspolitik. Grundsätzlich kann die RFID-<br />

Technologie in jedes dieser absatzpolitischen Instrumente integriert werden und so zur Verbes-<br />

serung der unternehmerischen Marketingaktivitäten beitragen. Welche Möglichkeiten dem<br />

Handel dabei geboten werden, wird nachstehend erläutert.<br />

17 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010a)<br />

18 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2007)<br />

19 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 7


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 8<br />

3.1 Integration in die Produktpolitik<br />

Aufgabe der Produktpolitik ist es, ein Angebot zu erstellen, welches sich an den Bedürfnissen<br />

der Nachfrager orientiert. Eine positive Abgrenzung von der Konkurrenz ist dabei oberstes Ziel.<br />

Wichtige Aspekte im Rahmen der Produktpolitik sind zum Beispiel die Sortimentsgestaltung,<br />

die Produktqualität, der Innovationscharakter oder auch der angebotene Kundenservice. 20 Fer-<br />

ner spielen auch das Design sowie die Verpackung eine große Rolle. Um eine optimale Ausrich-<br />

tung der Produktpolitik am Kunden zu gewährleisten, benötigt ein Unternehmen zunächst In-<br />

formationen bezüglich des Käuferverhaltens. Die Beantwortung der Fragen ‚Was„, ‚Wie„,<br />

‚Wann„ und ‚Warum kauft ein Kunde?„ ist dabei von essentieller Bedeutung. 21<br />

Die folgenden Überlegungen sollen in diesem Zusammenhang aufzeigen, wie sich die Gestal-<br />

tung des Produktprogramms zukünftig durch den Einsatz der RFID-Technologie wesentlich<br />

vereinfachen und dynamisch an den individuellen Kunden anpassen lässt. 22 Es wird dabei aus-<br />

schließlich auf <strong>für</strong> den Handel relevante Entwicklungen eingegangen.<br />

Automatische Bereitstellung von Produktinformationen<br />

Automatische Produktinformationen können durch RFID-Einsatz im Rahmen sogenannter Intel-<br />

ligenter Regale gewährt werden. Dabei handelt es sich prinzipiell um herkömmliche Verkaufs-<br />

flächen, die mit RFID-Lesegeräten ausgestattet sind. Entnimmt ein Kunde einem solchen Regal<br />

ein mit einem Transponder versehenes Produkt, so werden automatisch an einem in unmittelba-<br />

rer Nähe platzierten Bildschirm entsprechende Produktinformationen angezeigt. Pilotprojekte<br />

sind in diesem Zusammenhang vor allem in der Bekleidungsindustrie populär, wobei auch Gale-<br />

ria Kaufhof dieses Konzept in seiner Essener Filiale erprobte. Auf dem Bildschirm werden da-<br />

bei unter anderem der Preis des jeweiligen Kleidungsstückes, die noch vorhandenen Größen<br />

oder Farben angezeigt. Wird eine Ware schließlich zur Anprobe mit in die Umkleidekabine<br />

genommen, so werden diese Informationen auch dort nochmals angezeigt. Im Rahmen des<br />

Kundenservices besteht hier zudem die Möglichkeit, zuständiges Verkaufspersonal über eine in<br />

der Umkleide integrierte Ruftaste zu veranlassen, das entsprechende Kleidungsstück in einer<br />

anderen Größe oder Farbe zu reichen. 23<br />

Eine weitere RFID-Anwendung kann mit sogenannten Intelligenten Spiegeln in der Umkleide-<br />

kabine kombiniert werden (Abbildung 3.2). Ein dort integriertes Lesegerät hat dabei die Mög-<br />

lichkeit, die zur Anprobe ausgewählten, mit Transpondern versehenen Bekleidungsstücke zu<br />

identifizieren. Auf Basis dieser Informationen werden letztlich am Spiegel weitere Artikel ange-<br />

zeigt, die mit der entsprechenden Kleidung kombiniert werden können. Gleichzeitig können zu<br />

diesen empfohlenen Kombinationsstücken sowohl Aufenthaltsort im Verkaufsraum als auch<br />

20 Vgl. Wöhe (2005), S. 483 ff.<br />

21 Vgl. Jäger (2007), S. 35<br />

22 Vgl. Jannasch und Spiekermann (2004), S. 22 f.


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 9<br />

Preis, vorhandene Größen und Farben<br />

angezeigt werden. 23 Verbund- und Spon-<br />

tankäufe werden dadurch in verstärktem<br />

Maße angeregt.<br />

Durch den Einsatz Intelligenter Regale<br />

und Umkleidekabinen entstehen nicht nur<br />

<strong>für</strong> den Kunden Vorteile. Auf Seiten des<br />

Verkäufers erlaubt diese RFID-<br />

Anwendung, dass genau festgestellt<br />

werden kann, zu welchem Zeitpunkt<br />

welche Ware entnommen wurde und ob<br />

diese letztlich gekauft oder doch wieder zurückgelegt wurde. Im Rahmen des Intelligenten<br />

Spiegels kann zusätzlich festgehalten werden, welche anderen Artikel aus dem Sortiment<br />

empfohlen wurden und ob diese Maßnahme zu einem zeitnahen Kauf der angepriesenen<br />

Produkte führte. Werden diese Daten über einen längeren Zeitraum erhoben und im<br />

Warenwirtschaftssystem erfasst, so besteht die Möglichkeit, die Produktpolitik dynamisch an<br />

die Bedürfnisse des Kunden anzupassen.<br />

Produktinformationen auf Abruf<br />

Um neben dem Preis oder der Verfügbarkeit einzelner Produkte noch weitere Informationen<br />

einer Ware zu erhalten, kommen in Pilotprojekten auch sogenannte Informations-Terminals<br />

(Abbildung 3.3), die im Verkaufsraum aufgestellt werden, zum Einsatz. Diese ähneln den oben<br />

beschriebenen Intelligenten Regalen. Informations-Terminals sind mit Lesegeräten ausgestattet<br />

und können somit verschiedene Daten zu mit Transpondern versehenen Artikeln bereitstellen.<br />

Im Gegensatz zu vorher erläuterten Regalen werden die Informationen allerdings nicht bei Ent-<br />

nahme einer Ware angezeigt. Vielmehr muss der Kunde den entsprechenden Artikel zu einem<br />

Terminal bewegen und die Daten dort auslesen lassen. Dieser Vorgang ist vielen bereits im<br />

Rahmen von Barcode-Scan-Terminals bekannt, an denen Preise zu bestimmten Produkten elekt-<br />

ronisch erfragt werden können. RFID-Informations-Terminals können jedoch im Vergleich zu<br />

den Barcode-Scannern eine viel größere Menge an Daten bereitstellen. Deren Einsatz empfiehlt<br />

sich dabei vor allem in Lebensmittelgeschäften, da hier häufig ein erhöhtes Interesse des Kun-<br />

den bezüglich Herkunft der Waren, enthaltener Nährstoffe oder anderer Produkteigenschaften<br />

besteht. Bei tierischen Erzeugnissen können zusätzlich Informationen zu Haltung, Alter und<br />

Futter des Tieres berücksichtigt werden. Des Weiteren ist es möglich, dem Informations-<br />

Terminal Rezeptvorschläge zu einem entsprechenden Lebensmittel zu entnehmen und sogar vor<br />

Ort auszudrucken. 24 Durch die stets verfügbare Option, dass diese Daten vom Kunden abgeru-<br />

23 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 23<br />

24 Vgl. Jäger (2007), S. 58


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 10<br />

fen werden, können Prozesse <strong>für</strong> den Käu-<br />

fer wesentlich transparenter gestaltet wer-<br />

den. Die Rückverfolgbarkeit der Waren<br />

wird durch die Anwendung der RFID-<br />

Technologie stark vereinfacht und jedem<br />

Kunden zu jeder Zeit, ohne den Einsatz<br />

zusätzlichen Personals, ermöglicht. 25<br />

Ebenso wie die Nutzung Intelligenter<br />

Regale und Umkleidekabinen, ermöglicht<br />

auch die Verwendung der RFID-Infor-<br />

mations-Terminals die Aufzeichnung wichtiger Daten im Hinblick auf das Käuferverhalten. So<br />

kann zurückverfolgt werden, über welche Produkte zu welcher Zeit welche Informationen<br />

abgerufen wurden. Mit Vollendung des Zahlvorgangs an der Kasse besteht die Möglichkeit<br />

nachzuvollziehen, ob letztendlich ein zeitnaher Kauf des entsprechenden Produkts resultierte.<br />

Qualitätssicherung<br />

RFID-Transponder können heute mit Sensoren gekoppelt werden. Dies ermöglicht beispiels-<br />

weise beim Transport oder der Lagerung von Lebensmitteln die Überwachung vorgeschriebener<br />

Kühlungstemperaturen. Das zuständige Personal wird dabei bei Überschreitung eines eingespei-<br />

cherten Wertes über ein Alarmsignal informiert. 26 Die Qualitätssicherung der Produkte kann<br />

durch diese Zusatzfunktion erheblich verbessert werden und gleichzeitig das Vertrauen der<br />

Konsumenten steigern. Werden in diesem Zusammenhang Transponder auf Artikelebene ange-<br />

wandt, so kann sich der Kunde sogar durch oben beschriebene Informations-Terminals selbst<br />

über die Einhaltung der entsprechenden Werte während der Distribution versichern. Eine solche<br />

potentielle Kontrolle durch den Kunden hält Produzenten, Logistikdienstleister und Verkäufer<br />

zusätzlich dazu an, Qualitätsstandards einzuhalten. Eine daraus resultierende höhere Kundenzu-<br />

friedenheit kann dabei wiederum zu mehr Kundenloyalität und letztlich besseren Verkaufszah-<br />

len führen.<br />

Persönliche Einkaufsberatung<br />

Der persönliche Einkaufsberater ist ein mobiler Kleincomputer (Abbildung 3.4), der am Griff<br />

des Einkaufswagens befestigt werden kann und gleich mehrere Funktionen im Rahmen des<br />

Marketings erfüllt. Prinzipiell agiert dieser Computer wie die oben beschriebenen Informations-<br />

Terminals und Intelligenten Regale, allerdings ermöglicht er eine noch individueller auf den<br />

einzelnen Kunden zugeschnittene Beratung.<br />

25 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 29<br />

26 Vgl. Jäger (2007), S. 46


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 11<br />

Im Bereich der Produktpolitik kann der<br />

Kunde am heimischen Computer eine<br />

eigene, elektronische Einkaufsliste erstel-<br />

len und diese dann per Internet an das<br />

entsprechende Einkaufszentrum senden.<br />

Über den mobilen Kleincomputer lässt<br />

sich diese Liste letztlich im Laden abrufen<br />

und am Display des persönlichen Ein-<br />

kaufsberaters anzeigen. 27 Gleichzeitig<br />

kann dann eine optimale Route durch den<br />

Verkaufsraum „berechnet“ und angezeigt werden. Lädt der Kunde Artikel in seinen Einkaufs-<br />

wagen, so werden diese automatisch vom mobilen Computer, der mit einem Lesegerät ausge-<br />

stattet ist, erfasst und ebenfalls auf dem Display angezeigt. Auch wird dabei der jeweils aktuelle<br />

Kaufbetrag <strong>für</strong> die im Wagen liegenden Artikel präsentiert. Zusätzlich kann der persönliche<br />

Einkaufsberater genauere Produktinformationen bereitstellen, ebenso wie dies die Intelligenten<br />

Regale und Informations-Terminals ermöglichen. Eine weitere Funktion besteht darin, dass zu<br />

bereits aus den Regalen entnommenen Produkten auf andere, aus dem Sortiment des Ladens<br />

verfügbare Artikel hingewiesen werden kann. Legt der Kunde zum Beispiel Brot und Butter in<br />

seinen Wagen, so kann der persönliche Einkaufsberater ihn auf Käse oder Wurst aufmerksam<br />

machen. 28 Näheres hierzu, auch im Zusammenhang mit personalisierter Werbung, wird in Kapi-<br />

tel 3.4 der vorliegenden Arbeit erläutert.<br />

3.2 Integration in die Preispolitik<br />

Im Rahmen der Preispolitik legt ein Unternehmen die einzelnen Verkaufspreise <strong>für</strong> die angebo-<br />

tenen Produkte oder Dienstleistungen fest. Neben der reinen Preissetzung fallen in diesen Be-<br />

reich jedoch auch die Ausgestaltung von Rabatten, Boni, Liefer- und Zahlungsbedingungen. Als<br />

zentraler Bestimmungsfaktor der Preispolitik im Einzelunternehmen gelten dabei die Reaktio-<br />

nen der Nachfrager und Wettbewerber auf preispolitische Handlungen. 29 Im Rahmen der Preis-<br />

politik kann ein Unternehmen bestimmte Kaufanreize setzen. Szenarien sind hierbei in zwei<br />

Richtungen möglich: So möchten einige Unternehmen bei ihren Kunden als kostengünstige<br />

Alternative gelten, andere hingegen versuchen die bessere Qualität ihrer Produkte in höheren<br />

Preisen widerzuspiegeln. 30 Der Einsatz der RFID-Technologie entlastet den Unternehmer zwar<br />

nicht von grundsätzlichen, strategischen Preisentscheidungen, allerdings besteht die Möglich-<br />

keit einer wesentlich vereinfachten, individuellen Preisanpassung auf bestimmte Situationen<br />

27 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 29<br />

28 Vgl. Jäger (2007), S. 46 f.<br />

29 Vgl. Müller-Hagedorn (2002), S. 219<br />

30 Vgl. Jäger (2007), S. 37


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 12<br />

oder Kunden. Zudem können die Zahlvorgänge im Kassenbereich deutlich einfacher gestaltet<br />

werden. Die nachfolgenden Szenarien geben einen Überblick über entsprechende RFID-<br />

Anwendungen.<br />

Elektronische Preisauszeichnung<br />

An den Regalen der Verkaufsfläche kön-<br />

nen elektronische Preisschilder (Abbildung<br />

3.5) angebracht werden, die unter anderem<br />

die Auszeichnung von Preisänderungen<br />

wesentlich vereinfachen. Dies geschieht<br />

über eine mit dem Warenwirtschaftssystem<br />

verbundene Anwendung. Ändert sich der<br />

Preis <strong>für</strong> ein bestimmtes Produkt, so kann<br />

der neue Preis in das Warenwirtschaftssys-<br />

tem eingegeben werden. Die Preisaus-<br />

zeichnung am Regal aktualisiert sich dann<br />

automatisch, sobald ihr die Information<br />

über das Warenwirtschaftssystem zugeht. Für die Mitarbeiter ergibt sich daraus der Vorteil, dass<br />

Preisänderungen nicht mehr manuell am Regal durchgeführt werden müssen. Der Kunde sieht<br />

sich zusätzlich immer dem tatsächlich gültigen Preis gegenüber, sodass Verwirrungen auf Käu-<br />

ferseite vermieden werden können.<br />

Auch bietet die elektronische Preisauszeichnung die Möglichkeit, Waren, deren Haltbarkeit oder<br />

Saisaon bald abgelaufen ist, automatisch im Preis zu senken und somit den Verkauf<br />

anzukurbeln, bevor das Produkt nicht mehr verwertet werden kann. Über ein gleichzeitig er-<br />

scheinendes visuelles Signal am Preisschild können die Kunden auf den verringerten Preis auf-<br />

merksam gemacht werden. 31<br />

Individuelle Preisgestaltung<br />

Im Einzelhandel werden Rabatte und Preisermäßigungen heute entweder in Form von Papier-<br />

Coupons gegeben oder <strong>für</strong> die Allgemeinheit in Werbeprospekten und auf Anzeigetafeln im<br />

Kaufhaus veröffentlicht. Mit Hilfe der RFID-Technologie lassen sich diese Maßnahmen wesent-<br />

lich kundenindividueller gestalten. Verbindet man dabei den vorher beschriebenen persönlichen<br />

Einkaufsberater mit personalisierten Kundenkarten, so lassen sich Preise <strong>für</strong> den einzelnen<br />

Kunden gestalten. Die Anwendung von mit Transpondern ausgestatteten Kundenkarten wurde<br />

bereits im Rahmen der Metro Future Store Initiative getestet. Das Projekt wurde jedoch vorerst<br />

aus datenschutzrechtlichen Gründen eingestellt. 32 Nichts desto trotz besteht aber grundsätzlich<br />

31 Vgl. Jäger (2007), S. 43 f. und S. 55<br />

32 Siehe hierzu auch Kapitel 4.2 der vorliegenden Arbeit


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 13<br />

die Möglichkeit einer solchen Anwendung, sodass ihr in der vorliegenden Arbeit durchaus Be-<br />

achtung geschenkt wird. Wie diese im Einzelnen aussieht, wird nachstehend kurz dargestellt.<br />

Die RFID-Kundenkarte ähnelt prinzipiell den bereits heute im Verkehr befindlichen Kundenkar-<br />

ten. Auf einem integrierten Transponder-Chip werden dabei Informationen wie Name, Alter und<br />

Geschlecht gespeichert. Zusammen mit dem persönlichen Einkaufsberater, in welchem ein Le-<br />

segerät integriert ist, besteht nun die Möglichkeit, ein individuelles, kundenbezogenes Marke-<br />

ting zu betreiben, nicht nur im Bereich der Preispolitik. 33 Marketingziele wie Kundenbindung<br />

können damit wesentlich besser realisiert werden. Auf Basis des individuellen Kaufverhaltens<br />

der Kunden können zusätzlich Marketingmaßnahmen optimiert werden. 34<br />

Im Bereich der Preispolitik ist dabei denkbar, dass <strong>für</strong> jeden Kunden individuell Rabatte zu<br />

bestimmten Produkten gewährt werden. Kauft beispielsweise ein Verbraucher regelmäßig eine<br />

bestimmte Sorte Joghurt und werden die Daten zu diesem Kaufverhalten auf der Kundenkarte<br />

gespeichert, so kann ihm beim nächsten Einkauf ein Rabatt auf diesen gegeben werden. Die<br />

Information hierzu kann dem Kunden digital über das Display des persönlichen Einkaufsbera-<br />

ters mitgeteilt werden.<br />

Automatischer Check-out an der Kasse<br />

Auch im Kassenbereich führt die Anwendung<br />

der RFID-Technologie zu erheblichen Ver-<br />

einfachungen. Sind alle Artikel mit Trans-<br />

pondern ausgestattet, so muss der Kunde an<br />

der Kasse nicht mehr jedes einzelne Produkt<br />

aus dem Einkaufswagen nehmen und auf das<br />

Kassenband legen. Vielmehr kann der kom-<br />

plette, mit allen Artikeln beladene Wagen<br />

durch eine mit Lesegeräten ausgestattete<br />

Schranke bewegt werden. Einkaufskörbe oder<br />

-tüten können auch auf einen Tisch mit integriertem Lesegerät gestellt werden (Abbildung 3.6).<br />

Somit besteht die Möglichkeit, alle eingekauften Produkte synchron zu erfassen. 35 Der eigentli-<br />

che Zahlvorgang, ob bar oder mit Karte, kann ebenfalls ohne Verkaufspersonal erfolgen. Besitzt<br />

der Kunde dabei eine RFID-Kundenkarte, so ist theoretisch denkbar, dass diese allein <strong>für</strong> eine<br />

bargeldlose Bezahlung genügt. Hierzu müssten auf dem Chip der Kundenkarte natürlich ent-<br />

sprechende Kontodaten gespeichert sein. Auch können die oben erwähnten persönlichen Ein-<br />

kaufsberater <strong>für</strong> den Zahlvorgang genutzt werden (Abbildung 3.7). In diesem Zusammenhang<br />

muss lediglich der mobile Computer, der bereits während des Kaufvorgangs alle im Wagen<br />

33 Weitere Informationen hierzu werden in den Kapiteln 3.3 und 3.4 dargestellt<br />

34 Vgl. Jäger (2007), S. 55 f.<br />

35 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 31


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 14<br />

befindlichen Produkte erfasst, vom Ein-<br />

kaufswagen abgetrennt und einem Kassie-<br />

rer übergeben werden. Dieser nimmt dann<br />

letztlich nur noch den zu zahlenden Betrag<br />

vom Kunden entgegen. 36 Ob vollautoma-<br />

tisch oder durch den Einsatz eines persön-<br />

lichen Einkaufsberaters in Kombination<br />

mit einem Kassier – der Zahlvorgang kann<br />

mit Anwendung der RFID-Technologie<br />

deutlich vereinfacht und zeitlich verkürzt<br />

werden. Lange Wartezeiten an der Kasse<br />

sind damit fast vollständig auszuschließen,<br />

sodass die Kundenzufriedenheit gesteigert werden kann. Falls die Transponder an den Produk-<br />

ten nach Kaufabschluss erhalten bleiben (es besteht die Möglichkeit, sie beim Zahlvorgang an<br />

der Kasse zu deaktivieren), so kann auch ein Warenumtausch einfacher gestaltet werden. Infor-<br />

mationen zur Historie eines Produktes werden automatisch auf dem Chip des Tags gespeichert,<br />

sodass Kassenbelege überflüssig werden. 37<br />

3.3 Integration in die Distributionspolitik<br />

Aufgabe der Distributionspolitik ist es, den Weg des fertigen Produkts zum Abnehmer zu steu-<br />

ern. In diesem Zusammenhang sind vor allem logistische Themen von Relevanz. So muss sich<br />

ein Unternehmen <strong>für</strong> geeignete Absatzwege, Lagerhaltungsmethoden und Transportwege ent-<br />

scheiden. Letztendliches Ziel dieser Überlegungen ist jedoch, die Produkte zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort zur Verfügung zu stellen. 38 Eine ständige Verfügbarkeit der Waren <strong>für</strong> den Kun-<br />

den trägt dabei massiv zur Kundenzufriedenheit bei und ist daher auch aus marketingtechni-<br />

schen Gesichtspunkten von großer Bedeutung. Welche positiven Effekte der Einsatz der RFID-<br />

Technologie hierbei im Verkaufsraum mit sich bringt, wird nachstehend genauer dargestellt.<br />

Bestandsmanagement<br />

Die Warenbestände in Unternehmen werden heute noch vorrangig durch den Einsatz von Bar-<br />

code und entsprechenden Scannern gemanagt. Trotz der elektronischen Erfassung weisen diese<br />

Systeme einige Fehleranfälligkeiten auf. Werden zum Beispiel am Wareneingang Paletten oder<br />

auch einzelne Artikel nicht ordnungsgemäß eingescannt, werden Produkte im Kassenbereich<br />

nicht richtig ausgebucht oder gar gestohlen, so stimmen tatsächlicher und verbuchter Warenbe-<br />

36 Vgl. Jäger (2007), S. 60<br />

37 Vgl. Jäger (2007), S. 48 f.<br />

38 Vgl. Wöhe (2005), S. 485


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 15<br />

stand nicht überein. Als Folge können sich<br />

ein zu hoher oder zu niedriger Bestand<br />

einstellen, wobei im schlimmsten Fall<br />

sogenannte Out-of-Stock Situationen ein-<br />

treten können und der Kunde nicht bedient<br />

werden kann. Laut einer Studie von ECR<br />

Europe kaufen unter solchen Umständen<br />

mehr als 20 Prozent der Konsumenten bei<br />

Wettbewerbern. 39 Durch die Anwendung<br />

der RFID-Technologie lassen sich diese<br />

Szenarien deutlich entschärfen. Bereits im<br />

Wareneingang läuft dabei die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbuchung gegen null, da mit Trans-<br />

pondern ausgestattete Paletten oder Produkte lückenlos von Lesegeräten erfasst werden (Abbil-<br />

dung 3.8). Bei Anwendung von Transpondern auf Artikelebene können dabei nicht nur die Be-<br />

stände der Waren im Lager, sondern auch die der sich im Verkaufsraum befindlichen Produkte<br />

immer aktuell erfasst werden. Lesegeräte, die zum Beispiel in Regale integriert werden (Intelli-<br />

gente Regale), zeichnen dabei automatisch alle Produktbewegungen auf, sodass die Bestands-<br />

zahlen im Warenwirtschaftssystem stets aktuell sind. Bedarfsprognosen können damit präziser<br />

durchgeführt werden und Nachbestellungen zum optimalen Zeitpunkt erfolgen. Das Unterneh-<br />

men kann dadurch Lagerkosten einsparen und trotzdem Fehlbestände vermeiden. Ebenso kön-<br />

nen Diebstähle fast vollständig ausgeschlossen werden. Sind einzelne Artikel mit Transpondern<br />

ausgestattet, so werden diese automatisch beim Verlassen des Kaufhauses durch am Ausgang<br />

installierte Lesegeräte erfasst. Erfolgt dabei keine Bezahlung, so ertönt ein Alarmsignal und das<br />

zuständige Personal kann entsprechend eingreifen. 40<br />

Lokalisierung von Produkten<br />

Wird die RFID-Technologie auf Artikelebene angewandt, so ist ein solches System in der Lage,<br />

die genaue Position verschiedener Produkte anzugeben. Befindet sich eine Ware am falschen<br />

Ort, so wird dies automatisch im Warenwirtschaftssystem angezeigt und kann vom zuständigen<br />

Personal korrigiert werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, Artikel, deren Haltbarkeitsdatum<br />

verfallen ist, sofort ausfindig zu machen und sie zeitnah aus den Regalen zu entfernen. Auch der<br />

persönliche Einkaufsberater kann im Rahmen der Lokalisierung von Produkten individuell auf<br />

die Bedürfnisse des einzelnen Kunden reagieren. Sucht der Käufer einen bestimmten Artikel, so<br />

kann er sich entweder am Display des mobilen Computers einen Übersichtsplan des Verkaufs-<br />

raumes anzeigen lassen, oder das gesuchte Produkt in ein Suchfeld eingeben, woraufhin der<br />

39 Vgl. Gillert und Hansen (2007), S. 56<br />

40 Vgl. Jäger (2007), S. 48


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 16<br />

Einkaufsberater den entsprechenden Standort anzeigt. 41<br />

Ob mit oder ohne persönlichen Einkaufsberater – der Einsatz der RFID-Technologie innerhalb<br />

der Distributionspolitik trägt zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit bei, indem die einzelnen<br />

Artikel ständig verfügbar und auffindbar sind.<br />

Wegweiser<br />

Eine weitere Möglichkeit, den Kunden das<br />

Auffinden verschiedener Produkte zu ver-<br />

einfachen, stellt die Installation sogenann-<br />

ter Wegweiser dar. Im Rahmen der Metro<br />

Future Store Initiative wird diese RFID-<br />

Anwendung bereits in der Weinabteilung<br />

erprobt. Kann ein Kunde aufgrund der<br />

Fülle der im Regal angebotenen Weine<br />

sein gewünschtes Produkt nicht finden,<br />

besteht die Möglichkeit, an einem Informa-<br />

tions-Terminal in unmittelbarer Nähe den entsprechenden Namen einzugeben. Ein elektroni-<br />

scher Wegweiser, auch „Everywhere Display“ genannt, weist dann den Weg zum benötigten<br />

Regal aus (Abbildung 3.9). Hierbei projiziert ein Beamer mit Kamerasteuerung einen Pfeil auf<br />

den Boden vor dem Regalstandplatz des Produkts. 42<br />

3.4 Integration in die Kommunikationspolitik<br />

Aufgabe der Kommunikationspolitik ist es, durch Maßnahmen wie Werbung, Verkaufsförde-<br />

rung und Öffentlichkeitsarbeit die Aufmerksamkeit des Kunden zu gewinnen und sein Interesse<br />

<strong>für</strong> ein bestimmtes Produkt zu entwickeln, um ihn letztendlich zur Kaufhandlung anzuregen. Im<br />

Rahmen der RFID-Einsatzmöglichkeiten im Handel steht hierbei die Werbung im Mittelpunkt.<br />

Wie diese individuell auf den einzelnen Kunden abgestimmt werden kann, wird nachstehend<br />

aufgezeigt.<br />

Personalisierte Werbung<br />

Die Durchführung individuell kundenbezogener Werbung ist mit Anwendung der RFID-<br />

Technologie relativ einfach realisierbar. Durch den Einsatz persönlicher Einkaufberater können<br />

dem Kunden dabei während des Schlenderns durch die Einkaufsgänge verschiedene Werbebot-<br />

schaften zu in der Nähe befindlichen Produkten am eigenen Display angezeigt werden. Im Ge-<br />

gensatz zu im Kaufhaus platzierten Druckkampagnen erhöht sich damit die Chance, dass die<br />

41 Vgl. Jäger (2007), S. 57<br />

42 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 29


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 17<br />

Werbung auch tatsächlich vom Kunden<br />

wahrgenommen wird und letztlich in eine<br />

Kaufhandlung übergeht. Noch individuel-<br />

ler könnte auf den einzelnen Verbraucher<br />

durch Verwendung von RFID-Kunden-<br />

karten eingegangen werden. Durch Spei-<br />

cherung von Informationen bezüglich des<br />

bisherigen Kaufverhaltens des Kunden<br />

könnte anhand dieser Daten gezielt Wer-<br />

bung betrieben werden. Wurden zum Beispiel in der Vergangenheit ausschließlich vegetarische<br />

Lebensmittel gekauft, so kann nun das individuelle Werbeangebot auf pflanzliche Nahrungsmit-<br />

tel konzentriert werden. Personalisierte Werbung ist jedoch nicht nur durch den Einsatz mobiler<br />

Computer realisierbar. Ebenso ermöglichen Intelligente Regale, Umkleidekabinen und Informa-<br />

tions-Terminals die Aussendung von Werbebotschaften oder -filmen auf Abruf. Wird dabei eine<br />

Ware aus dem Regal entnommen oder ein bestimmtes Kleidungsstück anprobiert, so können<br />

neben reinen Produktinformationen auch explizite Werbebotschaften auf installierten Bild-<br />

schirmen digital angezeigt werden (Abbildung 3.10). Auch besteht dabei die Möglichkeit,<br />

Kampagnen zu verwandten Produkten aus dem Sortiment zu schalten, sodass die Wahrschein-<br />

lichkeit von Verbundkäufen deutlich erhöht wird. 43<br />

Durch den Einsatz personalisierter Werbung ergibt sich der Vorteil, dass mit dem Kunden in<br />

eine neue Art der Kommunikation getreten werden kann. Die Werbebotschaften sind dabei in-<br />

dividuell auf den einzelnen Verbraucher abgestimmt, woraus sich letztlich eine intensivere<br />

Kundenbindung und –treue ergeben können. Streuverluste werden daher deutlich reduziert.<br />

Auch kann die Wirksamkeit verschiedener Werbekampagnen durch den Einsatz der <strong>Radio</strong>fre-<br />

quenzidentifikation wesentlich besser analysiert und somit dynamisch angepasst werden. Das<br />

Handelsunternehmen kann durch die RFID-Technologie genau festhalten, wann welche Werbe-<br />

botschaften geschaltet wurden und ob daraus letztlich ein baldiger Verkauf des entsprechenden<br />

Produkts resultierte.<br />

Markeninszenierung<br />

Die im vorherigen Abschnitt erläuterte Nutzung von Informations-Terminals und Regal-<br />

Bildschirmen im Verkaufsraum bringt auch wesentliche Vorteile <strong>für</strong> die Markeninszenierung<br />

der Hersteller mit sich. Diese sind im Rahmen ihrer Markendarbietung durch Warenpräsentati-<br />

on, Werbung am Point of Sale oder spezielle Aktionen im Verkaufsladen häufig auf eine inten-<br />

sive Zusammenarbeit mit den Händlern angewiesen. Möchte ein Produzent zum Beispiel eine<br />

besondere Werbeaktion am Verkaufsort durchführen, so muss diese in der Regel vom Händler<br />

umgesetzt werden. Untersuchungen ergaben dabei, dass ca. 80 Prozent aller Instore-Werbe-<br />

43 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 23


3 RFID im Marketing des Einzelhandels 18<br />

mittel (Plakate, Flyer, etc.) unbenutzt im<br />

Papierkorb landen. 44<br />

Durch den Einsatz der RFID-Technologie<br />

lässt sich dieses Problem weitestgehend<br />

vermeiden. Markenhersteller können dabei<br />

Werbe- und Informationsfilme, Gewinnak-<br />

tionen oder Online-Produktberatungen<br />

ganz im Sinne ihrer Marke gestalten und<br />

diese dann in elektronischer Form auf die<br />

Informations-Terminals oder Regal-Bild-<br />

schirme ihrer Händler übertragen lassen (Abbildung 3.11). Durch eine entsprechende Vernet-<br />

zung kann zusätzlich die Möglichkeit bestehen, dass sich der Hersteller direkt über den Erfolg<br />

seiner Kampagnen informieren kann, indem er elektronischen Zugriff auf Nutzungsinformatio-<br />

nen und Verkaufszahlen erhält. 45<br />

Für die Händler ergibt sich durch diese Maßnahmen eine erhebliche Zeitersparnis, da Plakate<br />

und ähnliche physische Kommunikationsmittel nicht erst manuell im Verkaufsraum platziert<br />

werden müssen. Die Hersteller erhalten zugleich mehr Kontrolle über die Inszenierung und<br />

Wahrnehmung ihrer Marke am Point of Sale. Für den Kunden resultiert eine einheitliche Mar-<br />

keninszenierung, die ihn die Marke noch intensiver erleben und das Interesse daran steigen<br />

lässt. 45<br />

3.5 Zwischenfazit<br />

Die vorangegangenen Abschnitte zeigten auf, dass die RFID-Technologie die Marketingaktivi-<br />

täten eines Unternehmens vielfältig ergänzen und erweitern kann. Durch den Einsatz der <strong>Radio</strong>-<br />

frequenzidentifikation ist es möglich, den Kunden auf verschiedene Weise durch digitale Signa-<br />

le und Botschaften persönlich anzusprechen. Es erfolgt dabei eine Umkehr vom Massenmarke-<br />

ting hin zu kundenindividuellen Konzepten. Der Kunde steht dabei mit seinen spezifischen<br />

Wünschen im Vordergrund, sodass das Einkaufserlebnis völlig neu gestaltet werden kann. Pro-<br />

zesse werden nun <strong>für</strong> den Konsumenten transparenter, die Qualität der Erzeugnisse kann gestei-<br />

gert und eine ständige Verfügbarkeit der Produkte sichergestellt werden. Eine automatische<br />

sowie individuelle Bereitstellung von Werbe- und Produktinformationen wird möglich und<br />

Preise können letztlich auf den einzelnen Kunden und sein Kaufverhalten angepasst werden.<br />

Auch können Händler die Wirkungsweisen bestimmter Marketinginstrumente, wie zum Beispiel<br />

Werbekampagnen, durch den Einsatz der RFID-Technologie viel präziser ermitteln, sodass eine<br />

recht zeitnahe, dynamische Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden möglich ist.<br />

44 Vgl. Wieking (2005), S. 26<br />

45 Vgl. van Delden (2008), S. 112 f.


4 Pro und Contra der RFID-Technologie 19<br />

Die <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation bietet jedoch nicht nur Vorteile. Nachstehend erfolgt daher<br />

eine Gegenüberstellung der relevantesten positiven sowie negativen Aspekte.<br />

4 Pro und Contra der RFID-Technologie<br />

In den vorherigen Kapiteln wurde vor allem darauf eingegangen, welche positiven Auswirkun-<br />

gen sich durch einen Einsatz der RFID-Technologie <strong>für</strong> den Handel und seine Kunden ergeben.<br />

Selbstverständlich ist die Anwendung der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation jedoch nicht nur mit<br />

angenehmen Wirkungen verbunden. Vielmehr sind auch einige negative Faktoren zu berück-<br />

sichtigen. Die folgenden Abschnitte werden in diesem Zusammenhang zunächst auf die Stärken<br />

und Chancen, anschließend auf die Schwächen und Risiken der RFID-Technologie eingehen.<br />

Abschließend erfolgt eine Gegenüberstellung im Rahmen einer SWOT-Analyse.<br />

4.1 Stärken und Chancen<br />

Der Einsatz der RFID-Technologie im Unternehmen ist mit einigen vielversprechenden Stärken<br />

und Chancen verknüpft, nicht nur im Bereich des Marketings. Oft wird in diesem Zusammen-<br />

hang die Überlegenheit der Systeme gegenüber der elektronischen Identifikation auf Basis des<br />

Barcode-Verfahrens genannt. Von nicht geringerer Bedeutung ist auch das Potential einer ganz-<br />

heitlichen Integration der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation in sämtliche Geschäftsprozesse und Be-<br />

reiche der Wirtschaft. Nachstehend wird auf diese Aspekte genauer eingegangen.<br />

RFID versus Barcode<br />

Der Barcode ist heute auf fast allen Produkten, Verpackungen, Containern oder auch Paletten<br />

vorzufinden. Als automatisches Identifikationssystem hat er sich schon lange international<br />

durchgesetzt. Die kostengünstige, zuverlässige und leicht zu produzierende Anwendung kommt<br />

daher weltweit zur Erkennung von Objekten zum Einsatz. Vielfach wird jedoch davon gespro-<br />

chen, dass der Barcode in nicht allzu ferner Zukunft durch die RFID-Technologie abgelöst wer-<br />

den wird. Im Bereich der Logistik hat sich dieser Wandel teilweise schon vollzogen. Die <strong>Radio</strong>-<br />

frequenzidentifikation bietet dabei einige wesentliche Vorteile und Zusatzfunktionen, die genau<br />

an den Schwachstellen des Barcodeverfahrens ansetzen. Abbildung 4.1 stellt diese Aspekte<br />

tabellarisch dar. Von größter Relevanz ist hierbei sicherlich die Möglichkeit zur berührungs-<br />

und sichtkontaktlosen Anwendung der RFID-Technologie. Auch die Option zur Pulkerfassung,<br />

das heißt einem gleichzeitigen Auslesen mehrerer Objekte, birgt einen erheblichen Nutzen hin-<br />

sichtlich der Erfassung einzelner Produkte.<br />

Trotz all dieser Vorteile der RFID-Technologie im Vergleich zum System des Barcodes muss<br />

jedoch beachtet werden, dass die <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation zum heutigen Zeitpunkt noch<br />

nicht vollständig ausgereift ist. So ist die Technologie noch recht teuer und mit einer aufwendi-<br />

gen Integration in die bestehenden Betriebssysteme verbunden. Auch fehlt es noch an einer


4 Pro und Contra der RFID-Technologie 20<br />

weltweiten Standardisierung, sodass die Akzeptanz und Verbreitung auf Artikelebene bisher<br />

kaum stattfinden konnte. Auf diese Aspekte wird in Kapitel 4.2 der vorliegenden Arbeit näher<br />

eingegangen. 46<br />

Abbildung 4.1: RFID und Barcode im Vergleich<br />

Quelle: Jäger (2007), S. 16<br />

Wirtschaftliche Integration<br />

Eine weitere Chance von RFID-Systemen stellt deren Potential zur Integration in die vielfältigs-<br />

ten Wirtschaftsbereiche dar. Diese universelle Einsetzbarkeit fördert eine ständige Weiterent-<br />

wicklung der Technologie, was wiederum ein weiteres Ausbauen ihrer Potentiale zur Folge hat.<br />

Der Bedarf wird sich dadurch erhöhen, wodurch es langfristig zu einem Preisverfall der Kom-<br />

ponenten kommen kann. Die Basis <strong>für</strong> eine zukünftige flächendeckende Anwendung von RFID-<br />

Systemen wäre dadurch gegeben.<br />

Einsatzpotentiale ergeben sich dabei in den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen und Sekto-<br />

ren. Ob in der Gesundheitswirtschaft, dem Dienstleistungssektor, der Industrie oder sogar im<br />

privaten Haushalt, die Technologie wird langfristig aus keinem Bereich mehr wegzudenken<br />

sein. Schon heute sorgen die Systeme mit ihrem Einsatz in Logistik und Lagermanagement,<br />

insbesondere in der Konsumgüterindustrie sowie dem Handel, <strong>für</strong> effizientere und transparente-<br />

re Prozesse.<br />

Deutsche IT-Unternehmen sind dabei international führend bei der Entwicklung von Produkten<br />

46 Vgl. Jäger (2007), S. 15 ff.


4 Pro und Contra der RFID-Technologie 21<br />

und Dienstleistungen rund um RFID. Sie profitieren daher besonders stark von dem steigenden<br />

Bedarf. Auch der Industrie bietet RFID neue Möglichkeiten, Produkte individuell zu gestalten.<br />

Mithilfe automatisierter Prozesse lassen sich beispielsweise in der Automobilbranche kundenin-<br />

dividuelle Lösungen realisieren. Dies eröffnet den Unternehmen neue Geschäftsfelder, sodass<br />

auch außerhalb der IT-Branche neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Ein weiterer<br />

Vorteil <strong>für</strong> die Industrie besteht in der durch RFID ermöglichten besseren Kontrolle von Sicher-<br />

heit und Qualität der Produkte. 47<br />

Auch die Politik hat die wirtschaftliche Bedeutung von RFID bereits erkannt und Maßnahmen<br />

zu ihrer Förderung verabschiedet. Die deutsche Bundesregierung stellte beispielsweise 1,2 Mil-<br />

lionen Euro <strong>für</strong> die Weiterentwicklung von RFID zur Verfügung. Außerdem ist eine Dialog-<br />

plattform mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft geplant, die auf eine<br />

Koordination von Förder- und Forschungsprojekten zielen soll. 47<br />

4.2 Schwächen und Risiken<br />

Der Einsatz der RFID-Technologie ist nicht nur mit positiven Faktoren verbunden. Obwohl sich<br />

die <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation, wie in den vorherigen Kapiteln beschrieben, optimal in die<br />

Marketingaktivitäten integrieren lässt, so sind doch einige negative Aspekte und Schwachstellen<br />

zu berücksichtigen. In diesem Hinblick sind vor allem die Kosten sowie datenschutzrechtliche<br />

Probleme von Bedeutung. Im Folgenden soll näher auf diese eingegangen werden.<br />

Kosten des RFID-Einsatzes<br />

Prinzipiell kann keine allgemeingültige Aussage über die mit Einführung der RFID-<br />

Technologie entstehenden Kosten gemacht werden. Vielmehr ist dies von Unternehmen zu Un-<br />

ternehmen verschieden und hängt in großem Maße von der gewählten Komplexität des RFID-<br />

Systems ab.<br />

Trotz dieser Feststellung wird dennoch häufig der Kostenpunkt als Hemmungsursache einer<br />

schnelleren Verbreitung der Technologie genannt. Verständlich wird dieses Argument vor dem<br />

Hintergrund, dass bei Anwendung der <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation auf Artikelebene jedes ein-<br />

zelne Produkt mit einem Transponder versehen werden muss. Neben den einmaligen Investitio-<br />

nen <strong>für</strong> Lesegeräte und eine entsprechende Software fallen daher ständig Kosten <strong>für</strong> die RFID-<br />

Tags an. Hierbei ist anzumerken, dass Transponder in den vergangenen Jahren einem starken<br />

Preisverfall unterlagen. Im Jahr 2009 musste <strong>für</strong> die günstigsten Tags nur noch ein Preis von<br />

0,09 Euro gezahlt werden. Transponder <strong>für</strong> Textilartikel konnten <strong>für</strong> durchschnittlich 0,15 Euro<br />

erworben werden. 48 Viele Unternehmen sind trotzdem der Meinung, dass sich zu diesen Preisen<br />

ein flächendeckender Einsatz bei Massenware nicht lohnt. Oft wird in diesem Zusammenhang<br />

47 Metro Group Future Store Initiative (2009b)<br />

48 Vgl. Industrie- und Handelskammer Reutlingen (2009), S. 16


4 Pro und Contra der RFID-Technologie 22<br />

auch von einer 5 Cent Hürde gesprochen, das heißt sobald ein Transponder weniger als 0,05<br />

Euro kosten würde, wäre eine weitere Verbreitung der RFID-Technologie denkbar. 49<br />

Neben den oben angesprochenen Investitionskosten <strong>für</strong> Lesegeräte und Software fallen mit Ein-<br />

führung der RFID-Technologie auch Ausgaben <strong>für</strong> die Anpassung bestehender Prozesse an.<br />

Hierzu zählen beispielsweise Kosten <strong>für</strong> Systemtests und Ausfälle oder auch Zulassungs- und<br />

Prüfkosten. Ebenfalls ist die Schuldung von Mitarbeitern zu berücksichtigen. Erste RFID-<br />

Erfahrungen von IT-Dienstleistern sowie Vertretern der Konsumgüterindustrie und des Handels<br />

machen deutlich, dass besonders in der Anfangsphase notwendige aufwendige und kostspielige<br />

Anpassungen die Wirtschaftlichkeit der Technologie reduzieren. 50<br />

Selbst bei weiter sinkenden Transponderkosten bleibt die Frage bestehen, wer die anfallenden<br />

Kosten zu tragen hat. Für eine effiziente Integration der RFID-Technologie in sämtliche Ge-<br />

schäftsprozesse ist es nämlich notwendig, die Waren bereits beim Hersteller mit Tags auszustat-<br />

ten. Jedoch kann der Produzent nicht <strong>für</strong> sämtliche Transponderkosten aufkommen. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass sich der Nutzen der RFID-Technologie <strong>für</strong> Hersteller und Handel im<br />

Verhältnis eins zu zehn aufteilt. Spart der Hersteller also einen Euro, so spart der Händler<br />

zehn. 51 In diesem Zusammenhang besteht auch die Gefahr, dass große Handelskonzerne ihre<br />

Macht ausspielen und Produzenten, die ihre Artikel nicht mit Transpondern liefern, aus dem<br />

Sortiment nehmen. 52<br />

Ein weiterer, unter Kostengesichtspunkten relevanter Aspekt ist, dass teilweise keine einheitli-<br />

chen Standards innerhalb des RFID-Systems bestehen. Für eine weltweite überschneidungsfreie<br />

Identifikation verschiedener Artikel ist jedoch ein uniformes Erkennungssystem notwendig. Die<br />

auf den Transpondern gespeicherten Identifikationsnummern sollten daher global gleich aufge-<br />

baut sein, sodass Lesegeräte, egal wo sie eingesetzt werden, die Produkte eindeutig erfassen<br />

können. Nur so kann das volle Potential der RFID-Technologie im Rahmen der Wertschöp-<br />

fungskette optimal ausgenutzt werden. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits getätigt.<br />

In Form des Elektronischen Produktcodes (EPC) wurde eine internationale Standard-Identi-<br />

fikationsnummer gebildet, die auf RFID-Chips gespeichert werden kann und somit zur eindeu-<br />

tigen Erkennung von Objekten beiträgt. Entwickelt vom Massachusetts Institute of Technology<br />

wird der EPC heute von der Organisation GS1 International gepflegt.<br />

Bei all der Diskussion um die RFID-Kosten sollte das individuelle Unternehmen jedoch stets<br />

auch den Nutzen der Technologie im Auge behalten. So müssen die Kosten eines Transponders<br />

dem Mehrwert, den dieser innerhalb der Prozesse schafft, gegenübergestellt werden. Auch wenn<br />

dieser Mehrwert, der sich beispielsweise in Form einer höheren Kundenzufriedenheit oder effi-<br />

49 van Delden (2008), S. 20<br />

50 Industrie- und Handelskammer Reutlingen (2009), S. 16<br />

51 Hanser (2005), S. 41<br />

52 van Delden (2008), S. 21<br />

53 Vgl. Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 47 ff. und GS1 Germany (2011)<br />

53


4 Pro und Contra der RFID-Technologie 23<br />

zienter eingesetzter Werbebotschaften darstellt, unter Umständen schwierig zu fassen ist, so ist<br />

er <strong>für</strong> eine Entscheidung <strong>für</strong> oder gegen die RFID-Technologie zwingend zu berücksichtigen.<br />

Datenschutzrechtliche Aspekte<br />

Die häufigste Negativpresse macht die RFID-Technologie wohl im Bereich des Datenschutzes.<br />

Potentiell sind die Systeme nämlich in der Lage, Daten, die sich auf bestimmte Personen bezie-<br />

hen, zu speichern und zu verwerten. Besonders in Verbindung mit RFID-Kundenkarten besteht<br />

dabei die Möglichkeit, dass Daten von jedem beliebigen Lesegerät erfasst und somit Rück-<br />

schlüsse auf die jeweilige Person gezogen werden können. Durch die Möglichkeit, die Informa-<br />

tionen berührungslos auszulesen, kann dieser Vorgang häufig nicht von der betroffenen Person<br />

wahrgenommen werden. Im Hinblick auf solche Belange müssen sich Unternehmen, die Ge-<br />

brauch von der RFID-Technologie machen, grundsätzlich mit den gesetzlichen Regelungen<br />

auseinandersetzen. Auch im Rahmen der RFID-Nutzung bilden dabei das Bundesdatenschutz-<br />

gesetz sowie dessen ergänzende Bestimmungen der Bundesländer und der Europäischen Union<br />

die Basis, welche den Umgang mit personenbezogenen Daten regelt. Unternehmen sollten dabei<br />

bestmöglich bereits bei der Erstanwendung von RFID-Systemen prüfen, welche Informationen<br />

erhoben werden dürfen. Das Datenschutzrecht kommt grundsätzlich dann ins Spiel, wenn per-<br />

sonenbezogene Daten erhoben oder Informationen bestimmter Produkte, die mit Transpondern<br />

ausgestattet sind, mit diesen Daten kombiniert werden. Erst durch Verknüpfung der Daten ein-<br />

gekaufter Produkte mit auf EC-, Kredit- oder Kundenkarten gespeicherten Kundeninformatio-<br />

nen kann Verbraucherverhalten personenbezogen analysiert werden. 54 Bezüglich datenschutz-<br />

rechtlicher Belange sollten Unternehmen daher in Kommunikation mit ihren Kunden treten und<br />

diese umfassend über die RFID-Technologie sowie deren Einsatzfelder informieren. Nur so<br />

kann Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer hergestellt werden.<br />

Für Unternehmen besteht zudem die Möglichkeit, sich über das Bundesdatenschutzgesetz hin-<br />

aus freiwillig zu einem weitgehenderen Datenschutz zu verpflichten. So hat etwa die internatio-<br />

nale Standardisierungsorganisation EPCglobal im Jahr 2005 Richtlinien zum Einsatz von RFID<br />

mit dem Kunden verabschiedet. Diese gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, wo-<br />

bei sich die Mitglieder freiwillig verpflichten, bestimmte Regeln einzuhalten: Zum einen infor-<br />

mieren sie ihre Kunden umfassend darüber, wo und weshalb RFID eingesetzt wird und wie die<br />

Transponder entfernt oder unbrauchbar gemacht werden können. Auf Wunsch besteht in diesem<br />

Zusammenhang <strong>für</strong> Kunden die Möglichkeit, die Transponder nach Abschluss der Kaufhand-<br />

lung dauerhaft unbrauchbar zu machen oder entfernen zu lassen. Zusätzlich werden die Ver-<br />

braucher über die Funktionsweise und Vorteile der Technologie aufgeklärt. 55 Auch die Metro<br />

Gruppe ist Mitglied der EPCglobal. In diesem Rahmen führt der Konzern nun keine Projekte<br />

mehr mit RFID-Kundenkarten durch.<br />

54 Industrie- und Handelskammer Reutlingen (2009), S. 16 ff.<br />

55 Metro Group Future Store Initiative (2010c)


4 Pro und Contra der RFID-Technologie 24<br />

Trotz dieser Entwicklung muss jedem Kunden bewusst sein, dass er mit Beantragung einer<br />

Kundenkarte der Auswertung seines Kaufverhaltens zustimmt. Dies trifft nicht nur <strong>für</strong> mit<br />

Transpondern ausgestattete Karten zu, sondern in gleichem Maße auch <strong>für</strong> die heute schon in<br />

Umlauf befindlichen. Das Neue im Zusammenhang mit RFID ist hierbei nur, dass die Daten<br />

quasi bei jeder Annäherung an ein Lesegerät unbemerkt ausgelesen werden können. 56 Grund-<br />

sätzlich ist jedoch die Erhebung von Kundendaten nicht erst eine Erscheinung der letzten Jahre,<br />

sodass die Hysterie um die Sicherheit von RFID-Systemen teilweise paradox erscheint. Denn im<br />

Internet wird die Erfassung personalisierter Daten längst stillschweigend hingenommen. Anbie-<br />

ter wie Amazon stellen offenbar einen Produkt-Käufer-Bezug her und speichern Einkaufshisto-<br />

rien. Auch Artikel, die nur angeschaut werden, werden dabei im Käuferprofil hinterlegt. Doch<br />

nicht nur im Internet, sondern ebenfalls beim herkömmlichen Einkaufen im Laden werden<br />

schon seit langer Zeit alle Produkte elektronisch mit dem Barcode erfasst. Wird in diesem Zu-<br />

sammenhang mit EC-Karten bezahlt oder werden Kundenkarten beim Zahlvorgang erfasst, so<br />

bleibt auch hier die Anonymität auf der Strecke. 57<br />

4.3 SWOT-Analyse<br />

Ein Gesamtüberblick über die mit der RFID-Technologie verbundenen Stärken, Schwächen,<br />

Chancen und Risiken wird nachstehend im Rahmen einer SWOT-Analyse dargestellt. Es wird<br />

dabei auf alle in der vorliegenden Arbeit behandelten Aspekte eingegangen, wobei ein besonde-<br />

res Augenmerk auf den RFID-Einsatz im Marketing des Einzelhandels geworfen wird.<br />

56 Industrie- und Handelskammer Reutlingen (2009), S. 17<br />

57 Jäger (2007), S. 64


5 Zukunftsaussichten 25<br />

Abbildung 4.2: SWOT-Analyse<br />

Quelle: Vgl. van Delden (2008), S. 28 f.<br />

5 Zukunftsaussichten<br />

RFID gehört die Zukunft. So oder auf ähnliche Weise wird die Technologie häufig in den Me-<br />

dien tituliert. Trotz aller negativer Debatten, wie sie zum Beispiel um die Themen des Daten-<br />

schutzes und die mit RFID verbundenen Kosten geführt werden, ist ein Trend in Richtung<br />

Schlüsseltechnologie der Zukunft eindeutig zu erkennen. In Logistik und Lagermanagement<br />

scheint sich die <strong>Radio</strong>frequenzidentifikation schon fast etabliert zu haben. Auch die Erprobung<br />

auf Artikelebene im Rahmen von Pilotprojekten lässt vielversprechende Einsatzpotentiale, vor<br />

allem im Bereich des Marketings, erahnen. Ob personalisierte Werbebotschaften, individuelle<br />

Preisgestaltung oder exklusiver Kundenservice – den Anwendungsmöglichkeiten von RFID<br />

scheinen kaum Grenzen gesetzt zu sein. „In den Warenhäusern und Märkten des 21. Jahrhun-<br />

derts geben die Kunden den Takt vor. Der Wunsch nach dem individuellen Einkaufserlebnis,<br />

einem maßgeschneiderten Produktangebot und persönlichem Service ist die Richtschnur <strong>für</strong><br />

neue Konzepte im Handel. Wer die Prozesse und Abläufe verbessern will, um den Verbrauchern<br />

noch mehr Komfort zu bieten, kommt nicht ohne den Einsatz moderner Technologien aus. Ein<br />

Schlüssel zu mehr Effizienz und Kundenzufriedenheit ist [dabei sicherlich] die <strong>Radio</strong>frequenzi-<br />

dentifikation.“ 58<br />

Die Weiterentwicklung dieser Technologie scheint bereits heute unglaublich schnell voranzuge-<br />

hen. So wurde von Januar bis März 2007 im Rahmen des „Tokyo Ubiquitous Network Projects“<br />

ein RFID-Großversuch durchgeführt. Innerhalb eines Geschäfts- und Vergnügungsviertels in<br />

Japans Hauptstadt erhielten Passanten dabei Informationen über ihre Umgebung auf ein mobiles<br />

Empfangsgerät. Gesendet wurden zum Beispiel Werbebotschaften und Gutscheine von Geschäf-<br />

ten oder Restaurants in nächster Nähe. 59 Es besteht also durchaus die Tendenz, dass RFID auf<br />

Marketingebene zukünftig nicht mehr nur im Verkaufsraum angewandt werden kann, sondern<br />

auch außerhalb beim simplen Schlendern durch die Straßen. Zudem wird es möglich sein, mobi-<br />

le Empfangsgeräte in Handys zu integrieren, sodass ein individueller Kundenservice über das<br />

58 Metro Group Future Store Initiative (2010b), S. 3<br />

59 Hamberger (2010)


5 Zukunftsaussichten 26<br />

eigene Telefon erfolgen kann. Das Entwicklungs- und Anwendungspotential von RFID scheint<br />

also tatsächlich jegliche Vorstellungskraft zu übersteigen. Inwieweit sich die Technologie zu-<br />

künftig verbreiten wird, werden die kommenden Jahre zeigen. Von großer Bedeutung werden<br />

dabei nicht nur die Anwendungsmöglichkeiten auf Marketingebene sein. Vielmehr werden sich<br />

auch der Gesundheitssektor, der private Haushalt, die Industrie und unzählige weitere Bereiche<br />

mit dem Thema RFID auseinandersetzen müssen. Es bleibt also weiterhin spannend…


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Verlag Franz Vahlen.


Erklärung 29<br />

Erklärung<br />

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und nur unter Benutzung der ange-<br />

gebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Textstellen, die wörtlich oder sinngemäß aus<br />

veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich<br />

gemacht. Die Arbeit hat in gleicher oder in ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgele-<br />

gen.<br />

Karlsruhe, 19. Januar 2011<br />

Christina Anselmann

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