Die Kongresshalle Nürnberg - Bildarchiv der Philipp Holzmann AG
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Fachhochschule Potsdam, Fachbereich 3 Bauingenieurwesen<br />
Schütze, Wischnewski<br />
Ingenieurprojekt „<strong>Bildarchiv</strong> <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> <strong>AG</strong>“ STAND 21.01.2014<br />
Da sich <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> mit <strong>der</strong> Rechtsform einer Aktiengesellschaft nicht<br />
anfreunden konnte, entschloss er sich 1985 das Unternehmen in eine Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung umzuwandeln. Bei den Gesellschaftern handelte es sich um die<br />
Internationale Baugesellschaft und <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong>. Durch die neue<br />
Unternehmensstruktur schuf <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> die Voraussetzungen für eine weitere<br />
Expansion des Unternehmens, vor allem über die deutschen Grenzen hinaus. Trotz<br />
des 1. Weltkrieges bedeutete <strong>der</strong> Schritt des Unternehmens ins Ausland den Aufstieg<br />
zu einem Weltunternehmen. 4 1917 erfolgte schließlich doch die Umwandlung des<br />
Unternehmens in eine Aktiengesellschaft. <strong>Die</strong>s half dem Unternehmen sich auf die<br />
schwierigen Zeiten nach Kriegsende einzustellen. 5 In <strong>der</strong> Zeit ab 1933 hatte auch die<br />
<strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> <strong>AG</strong> mit dem nationalsozialistischen Regime zu kämpfen. So musste<br />
es zum Beispiel alle jüdischen Mitglie<strong>der</strong> im Vorstand entlassen, um bei öffentlichen<br />
Bauausschreibungen wie<strong>der</strong> Beachtung zu finden. 6 Im Allgemein aber profitierte das<br />
Unternehmen vom Baubedarf des Nationalsozialismus. Unter den Bauaufträgen fand<br />
sich auch <strong>der</strong> Auftrag für den Bau <strong>der</strong> <strong>Kongresshalle</strong> <strong>Nürnberg</strong>. 7 Nach dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges waren alle Nie<strong>der</strong>lassungen <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> <strong>AG</strong>, bis auf die<br />
in Berlin, zerstört. Dennoch blieb das Bauunternehmen tätig. 8<br />
1999 gab <strong>der</strong> Vorsitzende des Unternehmens eine Verschuldung „aus bisher<br />
unbekannten Altlasten“ bekannt. Im November desselben Jahres scheiterten die<br />
Verhandlungen mit den Banken und <strong>der</strong> Insolvenzantrag wurde gestellt. 9<br />
Trotz <strong>der</strong> Bereitstellung eines Sanierungspaketes in Höhe von 4,3 Milliarden DM und<br />
nach einer Krise <strong>der</strong> Bauwirtschaft, durch die es zu einem Rückgang von<br />
Arbeitsplätzen kam, scheiterte die Rettung <strong>der</strong> <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> <strong>AG</strong> im März 2002<br />
endgültig. 10<br />
4<br />
Vgl., Pohl, Manfred: a.a.O., S. 43 ff.<br />
5<br />
Vgl., Hans Meyer-Heinrich (Hrsg.): <strong>Philipp</strong> <strong>Holzmann</strong> Aktiengesellschaft. Im Wandel von hun<strong>der</strong>t Jahren 1849-<br />
1949. Umschau Verlag; 1949:<br />
6<br />
Vgl., Pohl, Manfred: a.a.O., S. 193 ff.<br />
7<br />
Vgl., Pohl, Manfred: a.a.O., S. 210 ff.<br />
8<br />
Vgl., Pohl, Manfred: a.a.O., S. 278 ff.<br />
9<br />
Vgl., Wolfgang Reuter: Retter im Zwielicht. In: Der Spiegel [19/2001]; S. 96-98<br />
10<br />
Vgl., Dorothea Schäfer: <strong>Die</strong> „Geiselhaft“ des Relationship-Intermediärs: eine Nachlese zur Beinahe-Insolvenz<br />
des <strong>Holzmann</strong>-Konzerns. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin; Perspektiven <strong>der</strong><br />
Wirtschaftspolitik 2003 4(1);<br />
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