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Gun-Jörg Kühnel - Freie Waldorfschule Schopfheim

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Die neue<br />

VICEMOOS SPORTHALLE<br />

in <strong>Schopfheim</strong>


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Bauherrengemeinschaft Vicemooshalle<br />

Landkreis Lörrach,<br />

Stadt <strong>Schopfheim</strong>,<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />

Layout, Gestaltung und redaktionelle Bearbeitung:<br />

Frauke Roloff, <strong>Schopfheim</strong>-Kürnberg<br />

Photographie und Bildbearbeitung:<br />

Oliver Minzloff, Basel<br />

Luftbilder:<br />

Erich Meyer, Hasel<br />

Druck:<br />

Hornberger Druck KG, Maulburg


INHALT<br />

Grußwort<br />

Grußworte<br />

zur Einweihung der Vicemooshalle<br />

Vicemooshalle -<br />

der Baukreis<br />

Sport und Unterhaltung im Einklang –<br />

Innovative Raumakustik für die Vicemoos Sporthalle<br />

Zum Wiederaufbau der Vicemoos Sporthalle –<br />

Gedanken zu Planung und Gestaltungskonzept<br />

Interview<br />

mit <strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong><br />

Die Kletterwand<br />

Sportunterricht<br />

in der beruflichen Ausbildung<br />

„Wann dürfen wir denn nun endlich in<br />

unsere neue Turnhalle?“<br />

Vereinssport<br />

Zur Geschichte des Sportvereins <strong>Schopfheim</strong> SVS<br />

Die Sportgemeinschaft SG Eichen<br />

Tischtennisbezirk Oberrhein<br />

Beteiligte Firmen<br />

Anzeigen<br />

5<br />

6<br />

10<br />

12<br />

16<br />

26<br />

28<br />

30<br />

32<br />

34<br />

37<br />

Festschrift<br />

Walter Schneider<br />

Landrat<br />

Christof Nitz<br />

Bürgermeister<br />

Bernd Sevecke<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />

X. Zhou und B. Jödicke<br />

Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />

Margret Staiger<br />

freie Architektin<br />

Hausmeister<br />

der alten und der neuen Vicemooshalle<br />

Klaus Breinlinger und Volker Günzl<br />

Theodor-Heuss-Gymnasium<br />

Peter Zwickel<br />

Berufsschulzentrum<br />

VICEMOOS SPORTHALLE<br />

Freya Ingenfeld<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong><br />

Mit dem Preis für die Anzeigen<br />

wurde die Herausgabe dieser Festschrift ermöglicht.<br />

Wir danken den inserierenden Firmen<br />

und bitten die Leser um freundliche Beachtung!<br />

3


4<br />

Einweihung<br />

der<br />

VICEMOOSHALLE<br />

10. Juli 2004


G ist mir eine besondere Freude, zwei Jahre nach dem Brand,<br />

die wieder aufgebaute Vicemoos Sporthalle zu sehen.<br />

rußwort<br />

G Es<br />

Sport ist heute ein Teil unseres Lebens.<br />

Er schafft Selbstvertrauen und schenkt uns spontane und soziale Erfahrungen.<br />

In unserer schnelllebigen Zeit ist er mit wirtschaftlichen Interessen gekoppelt und<br />

verwoben. Er beeinflusst Lebensbedingungen und Lebensstile in allen Altersschichten<br />

unserer Gesellschaft. Dies sehen wir an Modetrends und Sportidolen.<br />

Mit Kreativität und Phantasie wird nicht nur für Profis, sondern auch<br />

für breite Schichten unserer Bevölkerung ein weites Sportangebot geschaffen.<br />

Die Vicemoos Sporthalle wird neben dem Schulsport vom Breitensport genutzt.<br />

Mit anderen kommunalen Sporthallen ist sie Teil der Infrastruktur,<br />

die unser Leben bereichert.<br />

Ich danke den beteiligten Firmen, dem Architekten, den Planern und<br />

der Stadt <strong>Schopfheim</strong>, die für die Bauherrengemeinschaft federführend die Arbeiten koordinierte,<br />

für ihren Beitrag die Vicemoos Sporthalle zügig wieder aufzubauen.<br />

Für den Sportunterricht in den Schulen<br />

und den Breitensport in den Vereinen<br />

steht jetzt wieder ein geeigneter Ort<br />

zur Verfügung.<br />

Walter Schneider<br />

Landrat<br />

5


6<br />

INWEIHUNG DER<br />

V ICEMOOSHALLE<br />

E<br />

V<br />

Grußworte zur E<br />

Feuer! Am 13. Juni 2002 wurde die im Jahre 1984 fertiggestellte Vicemooshalle<br />

Opfer eines jungendlichen Brandstreiches. Zwei Tage lang waren die Feuerwehr <strong>Schopfheim</strong>s<br />

und die benachbarten Wehren damit beschäftigt, den Brand an dieser Sporthalle zu löschen.<br />

Nur Dank des umsichtigen Einsatzes der Feuerwehr konnte verhindert werden,<br />

dass die an die Sporthalle angebaute <strong>Waldorfschule</strong> ebenso Brandopfer wurde.<br />

Aufgrund dieses Ereignisses mussten die Stadt <strong>Schopfheim</strong>, der Landkreis Lörrach und die <strong>Freie</strong><br />

<strong>Waldorfschule</strong> als Eigentümer für den Wiederaufbau dieser Vicemooshalle Sorge tragen.<br />

So hat der Gemeinderat der Stadt <strong>Schopfheim</strong> am 17. Juni 2002 den Wiederaufbau der Halle<br />

mit dem Landkreis Lörrach und der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> als gemeinsamen Träger beschlossen.<br />

Der entstandene Schaden wurde durch die Versicherung ersetzt, sodass das eigentliche Bauwerk<br />

ohne zusätzliche finanzielle Mittel aus dem städtischen Haushalt wieder aufgebaut werden konnte.<br />

Der Sportbetrieb wurde in der Zeit zwischen Brand und Wiederherstellung durch eine Traglufthalle<br />

sichergestellt. Es freut mich sehr, dass mit der neuerlichen Einweihung der Vicemooshalle<br />

ein großes Bauwerk der Stadt <strong>Schopfheim</strong>, des Landkreises Lörrach und der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><br />

seiner Bestimmung für die Kinder und Jugendlichen des Theodor-Heuss-Gymnasiums und<br />

der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>, aber auch den vielen Vereinsmitgliedern,<br />

die in dieser Halle ihrer sportlichen Tätigkeit nachgehen, übergeben werden kann.


Ich habe die Anstrengungen, die mit der Realisierung dieser Aufgabe verbunden waren,<br />

aufmerksam verfolgt. Es freut mich, dass mit dem Gelingen des Werkes<br />

die Bemühungen belohnt wurden, eine pädagogisch geleitete sportliche Ausbildung<br />

in den ursprünglich dafür vorgesehenen Räumen wieder aufleben zu lassen.<br />

Besonders freut es mich, dass eine Kletterwand, dem heutigen Zeitgeist entsprechend,<br />

anderen als klassischen, herkömmlichen Sportarten Rechnung trägt.<br />

In erster Linie freue ich mich für die Kinder, die nun ihre neue Turnhalle in Besitz nehmen können.<br />

Dabei bin ich sicher, dass es gelingen wird, den Schülern Sinn, Ziel und Grenzen sportlicher Betätigung<br />

so zu vermitteln, dass ihnen die Freude daran erhalten bleibt<br />

und dem Körper die zur Grunderhaltung erforderliche Bewegung zukommt.<br />

Allen Verantwortlichen möchte ich an dieser Stelle<br />

ein herzliches Wort des Dankes übermitteln,<br />

und ich glaube, dass dieser Dank<br />

von den Schülern in ihrer neuen Halle<br />

durch Bewegung, Musik und Geist<br />

geerntet werden kann.<br />

Dies wünsche ich Ihnen allen.<br />

<strong>Schopfheim</strong> im Mai 2004<br />

Christof Nitz<br />

Bürgermeister<br />

7


Vicemooshalle - Brandruine<br />

Nach dem verheerenden Großbrand am Abend<br />

des 13. Juni 2002 war die Vicemooshalle<br />

vollständig zerstört. Nur unter Einsatz aller Kräfte<br />

gelang es den Feuerwehren, in einem die ganze<br />

Nacht dauernden Ringen mit den Flammen,<br />

ein Übergreifen auf das Hauptgebäude der<br />

<strong>Waldorfschule</strong> zu verhindern. An dieser Stelle<br />

sei allen beteiligten Feuerwehrleuten für Ihren<br />

großartigen Einsatz gedankt!<br />

Neben der Sporthalle fielen die Bühne und auch<br />

der im Zwischentrakt untergebrachte und<br />

gerade komplett neu ausgestatte Computerraum,<br />

sowie der Hortraum der <strong>Waldorfschule</strong><br />

den Flammen zum Opfer.<br />

Die hier sichtbaren, noch stehenden Außenwände<br />

der Halle mussten allerdings abgerissen werden.<br />

Sie waren durch die Hitzeeinwirkung zerstört.<br />

Vicemooshalle I<br />

Links sieht man<br />

auf der Luftaufnahme<br />

die 1984 erbaute<br />

alte Vicemooshalle.<br />

Sie war ein<br />

gemeinsames Projekt<br />

des Landkreises Lörrach,<br />

der Stadt <strong>Schopfheim</strong><br />

und der <strong>Freie</strong>n<br />

<strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong>.<br />

Die Halle war mit<br />

dem Bühnenteil der<br />

<strong>Waldorfschule</strong> und über<br />

einen Zwischentrakt<br />

mit dem Baukörper der<br />

<strong>Waldorfschule</strong> verbunden.


Vicemooshalle II<br />

Diese Luftaufnahme entstand in einer frühen Phase der Rohbauarbeiten, August 2003.<br />

Das Einzige, was von der alten Halle blieb, ist die Bodenplatte.<br />

Auf diese konnte und musste die neue Sporthalle wieder aufgebaut werden.<br />

Das schuf Zwangspunkte bezüglich ihrer Form, Größe, Ausrichtung und Platzierung<br />

und bescherte in der praktischen Arbeit mancherlei unerwartete Schwierigkeiten.


10<br />

V<br />

icemooshalle<br />

der der Baukreis<br />

Nachdem die Verhandlungen mit der Versicherung<br />

zum Abschluß gekommen waren,<br />

konnte der Wiederaufbau der Vicemooshalle beginnen.<br />

Aber schon in den Sommerferien 2002 hatte eine<br />

Delegation der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Schopfheim</strong> (FWS)<br />

verschiedene Referenzturnhallen in Augsburg, Offenburg,<br />

Rengolshausen/Überlingen und bei Stuttgart zur<br />

Vorbereitung des Wiederaufbaus besichtigt. Der Eindruck<br />

nach den Besuchen war so, dass Einigkeit darin<br />

bestand, eine möglichst helle und farblich angenehme<br />

Turnhalle entstehen zu lassen. Die Sportlehrer legten<br />

uns die Beachtung guter Schallverhältnisse sehr ans<br />

Herz. Ein Hauptziel war also: Im Innenraum durch<br />

Maßnahmen im Bereich der Akustik und der Farb- und<br />

Oberflächengestaltung eine positve, angenehme und<br />

produktive Arbeitsatmosphäre zu begünstigen.<br />

Die Suche nach einem/einer geeigneten Architekten/<br />

Architektin war die erste Hürde, und schließlich einigte<br />

man sich auf Frau Staiger / Büro Karcher und Partner.<br />

Die FWS hatte sie vorgeschlagen, da sie schon beim Bau<br />

der ursprünglichen Halle beteiligt war. Die Bedenken<br />

der Stadt auf nicht genügend zügige Verwirklichung<br />

des Wiederaufbaus konnten wir nicht teilen.<br />

Von Anfang an begleitete ein von der FWS eingesetzter<br />

Baukreis die Vorbereitungen und den Fortgang der<br />

Bautätigkeit. Ihm gehörten die Herren Hohenbild,<br />

<strong>Kühnel</strong>, Gremm-Roloff und Sevecke an. Als Mitglied<br />

der Lehrerschaft nahm Herr Kern in der Planungsphase<br />

an den Gesprächen teil.<br />

Die Stadt und die Gewerbeschule waren ebenfalls<br />

eingeladen an diesem Kreis teilzunehmen. Die Stadt<br />

hielt dies zunächst für überflüssig. Als Vertreter<br />

der Gewerbeschule nahmen während der gesamten<br />

Planungs- und Bauzeit die Herren Rauter und Bambusch<br />

an den Sitzungen teil. In der zweiten Hälfte der Bauzeit<br />

kamen dann Herr Waßmer vom Bauamt der Stadt<br />

<strong>Schopfheim</strong> und Herr Stocker im Wechsel mit Herrn Jung<br />

als Vertreter des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG)<br />

hinzu. Bei den intensiven Gesprächen zur Kletterwand<br />

waren in der konkreten Phase die Herren Günzl und<br />

Breinlinger vom THG beteiligt.<br />

Der Baukreis traf sich regelmäßig 14-tägig montags<br />

um 18.00 Uhr, um zusammen mit der Architektin<br />

Frau Staiger und dem Bauleiter Herrn Königsfeld<br />

Ideen, Vorschläge und notwendige Veränderungen zu<br />

diskutieren. Am Ende wurde jeweils entschieden und<br />

die Umsetzung der Beschlüsse besprochen. Zeitweise<br />

war es aufgrund der Fülle und Komplexität der zu<br />

treffenden Entscheidungen nötig, einen wöchentlichen<br />

Tagungsrhythmus einzuhalten.<br />

Ein gutes Beispiel für die Arbeit und Effizienz des<br />

Baukreises ist die Kletterwand: Der Einbau einer Kletterwand<br />

wurde zunächst von der Stadt strikt abgelehnt<br />

mit dem Hinweis auf mögliche kommerzielle Interessen,<br />

die nicht „verbaut“ werden sollten. Dies war für alle am<br />

Baukreis Mitwirkenden unverständlich, da die Möglichkeit<br />

des Wiederaufbaus genutzt werden sollte, um<br />

positiv und kreativ auf neue Entwicklungen im Sport zu<br />

reagieren. Mit der Hilfe und dem ausdauernden Einsatz<br />

aller Beteiligten konnte doch noch ein Konsenz gefunden<br />

und dieses Ziel gemeinsam verwirklicht werden.<br />

Es ist nun eine qualitativ hochwertige und alle Nutzer<br />

zufrieden stellende Kletterwand eingebaut worden.<br />

An dieser Stelle möchte ich im Namen des Baukreises<br />

dem Büro Karcher und Partner und im besonderen<br />

Frau Staiger ein ganz herzliches Dankeschön für die<br />

konstruktive, ideenreiche und immer faire Zusammenarbeit<br />

aussprechen. Die Einhaltung des Kostenrahmens<br />

und die trotzdem gelungene und gute Materialwahl und<br />

Ausführungsgüte sind besonders hervorzuheben.


Ein Dankeschön<br />

geht an alle diejenigen, die<br />

im Baukreis mitgewirkt haben und mit ihren Ideen und<br />

ihrer Sachkunde zum guten Gelingen beigetragen haben.<br />

Die gemeinsame Arbeit in diesem Kreise hat Vieles<br />

möglich werden lassen, was sonst keine<br />

Realisierungschance gehabt hätte.<br />

Anfang Mai 04<br />

Ich hoffe, dass nun alle „Nutzer“ (Schüler, Sportler und<br />

Lehrer), Bauherren und die Bürgerschaft von <strong>Schopfheim</strong><br />

in dieser Vicemooshalle mit Freude ihren sportlichen<br />

Tätigkeiten nachgehen können.<br />

Bernd Sevecke<br />

für die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong><br />

ist der Bau schon weit vorangekommen. Die Dachlandschaft der neuen Halle ist weniger gegliedert<br />

als die ihrer Vorgängerin. Das Hauptdach überspannt den eigentlichen Sporthallenbereich. Deutlich sichtbar ist der<br />

niedrigere, nördlich vorgelagerte Nebentrakt, der die Umkleiden, die Sanitär- und Materialräume umfasst. Sein Dach<br />

soll noch begrünt werden. Oberhalb ist die Fensterreihe zu erkennen, die natürliches Licht in die Halle lässt.<br />

Innen sind zu diesem Zeitpunkt schon Sportgeräte und Kletterwand installiert, die Wände strahlen in freundlichen<br />

Farben, und die Halle freut sich schon auf ihre künftigen kleinen und großen Gäste.<br />

Zwischen der neuen Vicemooshalle und der <strong>Waldorfschule</strong> ist die Lücke sichtbar, die die beim Brand zerstörte Bühne<br />

hinterlassen hat, sowie die mit einem Notdach gedeckten Reste des Zwischentraktes.<br />

11


12<br />

INNOVATIVE RAUMAKUSTIK FÜR DIE VICEMOOS SPORTHALLE<br />

Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />

Sport und Unterhaltung<br />

Raumakustik in Sporthallen<br />

Sporthallen wirken oft abstoßend laut und kalt. Wer<br />

kennt sie nicht, die Hallen, in denen man, kaum dass<br />

etwas darin geschieht, sein eigenes Wort nicht mehr<br />

versteht. Gespräche, geschweige denn Veranstaltungen,<br />

in denen das gesprochene Wort, Musik und Stille auch<br />

wichtig sind, sind in solchen Hallen fast undurchführbar.<br />

Für wichtige Durchsagen kann dann der Lärm nur mit<br />

Hilfe von starken Lautsprecheranlagen übertönt werden.<br />

Diese Unzulänglichkeiten wies, wie sich die Nutzer gut<br />

erinnern, auch die alte Vicemoos Sporthalle vor dem<br />

Brand auf. Deshalb war beim Wiederaufbau der Halle<br />

vom Bauherrn von Anfang an gewünscht, akustische<br />

Optimierung mit in das Planungskonzept einzubringen.<br />

Allerdings durften die akustischen Maßnahmen weder<br />

die Nutzung der Halle einschränken, noch ihren<br />

optischen Gesamteindruck stören. Die akustischen<br />

Bauteile mussten daher mechanisch geschützt werden<br />

und möglichst unsichtbar bleiben.<br />

Teufelskreis der Pegelanhebung<br />

Beim Sport bewegen sich meist viele Personen in der<br />

Halle. Springen, Hüpfen, Ballprellen, Rufen, Anfeuern<br />

und vieles mehr erzeugt Schall. Dieser wird über<br />

Bauteile weitergeleitet (Körperschall), oder aber über<br />

die Luft (Luftschall). Der Körperschall kann durch<br />

geeignete bautechnische Maßnahmen reduziert werden.<br />

Der Luftschall breitet sich zunächst ungehindert aus,<br />

wird möglicherweise an Boden, Wänden und Decke reflektiert<br />

und so vielfältig in den Raum zurückgeworfen.<br />

Dadurch wird der Geräuschpegel in der Halle erhöht.<br />

Personen, die sich in der Halle befinden, werden<br />

daraufhin unbewusst lauter, reden und rufen, um sich<br />

besser verständlich zu machen. Dies führt zur weiteren<br />

Pegelerhöhung. Dadurch wird die Sprachverständlichkeit<br />

bis zur Unverständlichkeit herabgesetzt.<br />

Die einzige Möglichkeit, diesen Kreis zu durchbrechen,<br />

ist das Anbringen von geeigneten Schall-Absorbern. [1]


im Einklang<br />

Voluminöse Absorber für tiefe Töne?<br />

Bei der Auslegung von Sporthallen ist in DIN18032-1 [2]<br />

knapp festgelegt, wie eine akustische Auslegung der<br />

Halle erfolgen soll. Als Maß für die Raumrückwirkung<br />

dient die Nachhallzeit. Diese gibt an, wie lange ein Ton,<br />

der in dem Raum erzeugt wurde, nach dem Ausschalten<br />

noch nachklingt. Lange Nachhallzeiten bedeuten hohe<br />

Pegel und Störung der Kommunikation im Raum.<br />

Die Nachhallzeit ist abhängig von der Raumgröße<br />

(große Räume klingen länger nach) und der Frequenz<br />

oder Wellenlänge des Tons. In der Akustik hat es sich als<br />

sinnvoll erwiesen, die Tonhöhen grob zu klassifizieren:<br />

Frequenz Wellenlänge<br />

hochfrequent > 2 kHz < 0,17 m<br />

mittelfrequent 250 Hz bis 2 kHz 0,17 m - 1,4 m<br />

tieffrequent < 250 Hz > 1,4 m<br />

Beim Sport in Hallen entsteht Schall in allen Frequenzbereichen.<br />

Zur Verringerung der Nachhallzeit müssen<br />

Absorber in den Raum eingebracht werden. Bisher<br />

benötigen solche Absorber eine Mindestdicke, um wirksam<br />

zu werden. Je größer die Wellenlänge, desto dicker<br />

mussten die Absorber sein. Für sehr tiefe Frequenzen<br />

ergaben sich so Absorberdicken bis zu einem Meter.<br />

Unter anderem deshalb sind in Normen und Richtlinien,<br />

die neben den wünschenswerten Aspekten auch die<br />

technischen Möglichkeiten in Betracht ziehen, die tiefen<br />

Frequenzen für Sporthallen nicht ihrer fundamentalen<br />

Bedeutung entsprechend berücksichtigt.<br />

Innovative kompakte Bass-Absorber!<br />

Aber gerade die tiefen Frequenzen führen in Räumen<br />

zum unangenehmen „Dröhnen“. Werden tiefe Frequenzen<br />

nicht bedämpft, wird die akustische Behaglichkeit<br />

deutlich reduziert und die Sprachverständlichkeit<br />

verringert.<br />

Am Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP in Stuttgart ist<br />

es gelungen, kompakte Absorber für tiefe Frequenzen<br />

zu entwickeln, sogenannte Verbundplatten Resonatoren<br />

VPR. Diese Module haben die Abmessung von 1,5 x 1m<br />

und sind nur 10 cm dick. So ist es erstmals möglich,<br />

Räume im tiefen Frequenzbereich auch wirtschaftlich<br />

sinnvoll zu bedämpfen.<br />

Akustische Anforderung<br />

der Vicemooshalle<br />

Die Vicemooshalle weist Abmessungen von 46 x 27 m<br />

auf bei durchschnittlicher Höhe von 9 m. Das Volumen<br />

beträgt ca. 12000 m³. Die Halle kann in drei kleinere<br />

Hallen durch einen Vorhang aufgeteilt werden. Gemäß<br />

der maßgebenden Norm DIN18032-1 für Sporthallen<br />

darf die Nachhallzeit dieser Halle den Wert von 3 sec für<br />

Frequenzen oberhalb 500 Hz nicht überschreiten. Für<br />

tiefe Frequenzen sind keine Angaben gemacht.<br />

Um eine deutlich bessere Akustik als in anderen Hallen<br />

zu erreichen, wurde der Zielwert für die Nachhallzeit<br />

auf 2,5 sec gegenüber der DIN18032-1 verringert.<br />

Zudem wurde dieser Wert auch für die tiefen Frequenzen<br />

vereinbart. Die Halle sollte schalltechnisch hervorragende<br />

Werte aufweisen, sowohl bei Betrieb der<br />

großen Halle, als auch in den Teilhallen bei gesenktem<br />

Trennvorhang. Durch diese Festlegung wird die<br />

Sporthalle deutlich leiser sein als herkömmliche Hallen.<br />

Insbesondere bei Sprech- und Musik-orientierten<br />

Aktivitäten wird dieser Vorteil deutlich werden.<br />

13


14<br />

Raumakustische Auslegung<br />

Um die angestrebten Nachhallzeiten zu erreichen, müssen an den Raumbegrenzungsflächen<br />

in der Halle Absorber angebracht werden. Der Gangbereich<br />

des Obergeschosses ist zur Halle hin geöffnet und wird ebenfalls bedämpft.<br />

Dadurch wird dieser Bereich akustisch wertvoller und trägt darüber hinaus zur<br />

Reduktion der Nachhallzeit in der Sporthalle bei.<br />

Akustische Innovation in Prallwand und Decke<br />

Die wichtigste Innovation versteckt sich hinter den Prallwänden und unter<br />

der Decke. Bis 2,5 m Höhe ab Hallenboden befindet sich die Prallwand aus<br />

vertikal verlaufender Holzlattung. Zwischen den Latten wurden 6 mm breite<br />

Fugen belassen. Durch diese Fugen kann der tieffrequente Schall hinter die<br />

Prallwand gelangen. Dort wird er durch 40 der oben erwähnten VPR Schallabsorber<br />

geschluckt. Die schematische Darstellung ist links zu sehen.<br />

Die Dachkonstruktion stellt sich als großzügig akustisch ausgekleidete<br />

Holzlattenunterdecke dar, hinter der sich im Kanten- und mittleren<br />

Deckenbereich insgesamt 176 VPR-Module verbergen. Auf Grund der<br />

Wärmedämmschicht im Deckenbereich konnten die Tiefenabsorber nicht<br />

direkt auf die Innenseite montiert werden. Für die Sicherstellung des<br />

Wirkungsprinzips der Absorber wurden daher zusätzliche Holzplatten hinter<br />

den Absorbern angebracht, die so die benötigte schallharte Rückwand


ilden. Wegen der größeren Lattenabstände an der<br />

Decke kann auch mittel- und hochfrequenter Schall<br />

in dahinterliegendes Absorbermaterial gelangen<br />

und dort absorbiert werden.<br />

Die Stirnseiten der Halle, oberhalb der Prallwände<br />

absorbieren mittlere und hohe Frequenzen. Hier wurde<br />

eine Horizontallattung mit einem 50%-igen Schlitzbreiten-/Abdeckverhältnis<br />

installiert.<br />

Dahinter befindet sich Absorbermaterial.<br />

Auf eine akustische Behandlung der Seitenwände wurde<br />

aus Kostengründen verzichtet.<br />

Messungen<br />

Die nach dem Umbau der Halle gemessenen Nachhallzeiten<br />

liegen deutlich unter dem Sollwert der Norm.<br />

Die angestrebten niedrigeren Nachhallzeiten wurden<br />

für die Halle erreicht. Damit werden auch noch die<br />

Anforderungen der neuen, seit Mai 2004 gültigen Norm<br />

DIN 18041 für die Hörsamkeit in kleinen und mittleren<br />

Räumen Norm [3] erfüllt.<br />

R<br />

esumée<br />

Die Neugestaltung der<br />

Vicemoos-Sporthalle in <strong>Schopfheim</strong><br />

stellt eine beispielhafte Zusammenarbeit<br />

von Architekt und Akustiker dar.<br />

Durch eine gelungene Kooperation<br />

ist eine architektonisch-akustische<br />

Referenzsporthalle entstanden,<br />

die den Augen wie den Ohren<br />

ihrer Nutzer gefallen wird.<br />

Sprachverständlichkeit<br />

und akustische Behaglichkeit<br />

sind deutlich besser als<br />

in konventionellen Sporthallen.<br />

Nicht nur die farbenfrohen Oberflächen,<br />

sondern auch die Integration von<br />

innovativer Raumakustik<br />

durch kompakte Tiefenabsorber<br />

werden den Nutzern der Sporthalle ein<br />

angenehmes Ambiente verschaffen.<br />

Stuttgart, den 27. 05. 2004<br />

Zhou, X.; Jödicke, B.<br />

Literatur:<br />

[1] Fuchs, H.V.: Schallabsorber und Schalldämpfer; Berlin: Springer, 2004.<br />

[2] DIN 18032-1: Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung. Teil 1<br />

Grundsätze für die Planung. 1989 (Normentwurf 2002)<br />

[3] DIN 18041: Hörsamkeit in kleinen und mittelgroßen Räumen, Mai 2004<br />

15


16<br />

ZUM WIEDERAUFBAU DER VICEMOOS SPORTHALLE<br />

A<br />

Gedanken<br />

Allgemeine Situation:<br />

Sport hat in unserer Zeit einen wichtigen Stellenwert:<br />

Zum einen dient er der Fitness für den einzelnen<br />

Menschen, als gezielter Ausgleich für bewegungsarme<br />

Tätigkeiten, zum anderen ermöglicht Sport im Verein<br />

oder in der Gruppe Begegnungen von großer Bandbreite.<br />

Welch zentrale Rolle Schulsport vor diesem Hintergrund<br />

spielt, verdeutlichen folgende Tatsachen: Für Kinder im<br />

Grundschulalter ist es nicht mehr selbstverständlich,<br />

elementare Bewegungen in ihrer zunehmend elektronisierten<br />

Spielumwelt erleben zu können; dabei sind diese<br />

Grunderfahrungen wie Klettern, Springen, Hüpfen,<br />

Schaukeln, Balancieren, Kräftemessen usw. wichtig für<br />

eine ausgeglichene körperliche, seelische und geistige<br />

Entwicklung. Bei Jugendlichen und Erwachsenen schaffen<br />

das Miteinander und das „fair play“ Offenheit und<br />

Beweglichkeit. Wie sich äußere Bewegung bis in die<br />

inneren Organe hinein auswirkt, belegen<br />

Forschungsergebnisse aus der Neurobiologie.<br />

zu Planung<br />

und Gestaltungskonzept<br />

von Margret Staiger,<br />

freie Architektin<br />

Knapp zusammengefasst: körperliche Bewegung<br />

fördert die Hirnentwicklung, Gedächtnisleistung und das<br />

Lernvermögen. „Sport macht nicht nur eine gute Figur,<br />

sondern auch schlau. Die grauen Zellen im Gehirn, die<br />

sich ständig nachbilden, überleben nur, wenn der Körper<br />

aktiv bleibt.“, so der Neurobiologe Terrence Sejnowski.<br />

Experimente mit Mäusen zeigten: wenn die Tiere ein<br />

Laufrad bekommen, schneiden sie bei Gedächtnisleistungen<br />

viel besser ab. In der Hirnregion für das<br />

Langzeitgedächtnis „überleben dann doppelt so viele<br />

Hirnzellen wie bei Mäusen, die nur faul herumliegen“. [1]<br />

[1] dpa, zitiert aus: die Turnhalle der Zukunft, Westfäl. Turnerbund,<br />

C.F. Müller Verlag 2000


A<br />

Ausgangspunkt:<br />

Rahmenbedingung war, die abgebrannte<br />

dreiteilige Schulsporthalle wiederaufzubauen.<br />

Rasch wurde deutlich,<br />

dass die Realisierung mit<br />

einem begrenzten Budget ermöglicht werden musste,<br />

das hieß Verzicht auf gegliederte Dachlandschaft,<br />

Gestaltung in begrenztem Umfang<br />

und bei kostenneutraler Ausführung.<br />

Es waren Regelungen mit der Versicherung<br />

über die Schadenssumme zu treffen.<br />

Parallel wurde mit den Nutzergruppen der<br />

Sporthalle ein intensiver Austausch gepflegt,<br />

bei dem Anregungen, Vorgaben,<br />

Änderungswünsche besprochen und<br />

Umsetzungen in das Raumprogramm<br />

erarbeitet wurden:<br />

• Umkleiden und Duschen<br />

mit direkter Belichtung und Belüftung<br />

• größere Nebenräume für Geräte<br />

• kein direkter Blickkontakt zwischen<br />

Halle und Treppenhaus wegen Störungen<br />

des Turnunterrichts<br />

• dringend war die Akustik in<br />

allen Hallenteilen zu verbessern<br />

• Lehrerkabinen sollten separat in<br />

jedem Hallenteil angeordnet werden<br />

• die Mehrzwecknutzung der Halle 1 als<br />

Sporthalle und Festsaal mit angebauter Bühne<br />

(Hallen-Teil der <strong>Waldorfschule</strong>) sollte entfallen,<br />

da Überschneidungen im Stundenplan und<br />

Lärmbelästigungen bei gleichzeitiger Belegung,<br />

z.B. Theateraufführung in Halle 1<br />

und Sportveranstaltung für Ringer in Halle 2,<br />

sehr störend waren.<br />

Gestalterisch war vorgegeben,<br />

dass die Vicemoos Sporthalle im äußeren Erscheinungsbild<br />

sich dem Schulgebäude der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><br />

zwar unterzuordnen hatte, aber aufgrund der Kubatur<br />

als eigenständiger Baukörper sich präsentieren durfte.<br />

Dieser eindeutige Wunsch nach<br />

Entkoppelung von Sporthalle und Festsaal<br />

zieht den Wiederaufbau der<br />

ehemaligen Bühne der <strong>Waldorfschule</strong><br />

an anderer Stelle,<br />

z.B. integriert in den zukünftigen Saalbau,<br />

innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters<br />

nach sich.


18<br />

Welche<br />

konkreten Planungsansätze<br />

ergaben sich daraus?<br />

I<br />

Schulsporthalle<br />

Ü<br />

D<br />

In erster Linie war eine<br />

wiederherzustellen. Darüber<br />

hinaus war klar,dass diese Halle<br />

auch für die Vereine und für<br />

Wettkämpfe in Volleyball,<br />

Tischtennis, Badminton und<br />

weiteren Sportarten geöffnet<br />

wird. So galt es unterschiedliche<br />

Bewegungsbedürfnisse von<br />

jung und alt unter einen Hut<br />

zu bringen.<br />

Über eine veränderte Sportlandschaft,<br />

über veränderte Haltungen<br />

im Sporttreiben nachzudenken<br />

(z.B. Action, Erlebnis, Spaß, ja<br />

keinen Drill beim Sporttreiben)<br />

und sich mit dem neuen Körperkult<br />

bei Jugendlichen und dem<br />

erlebnisorientierten Bedürfnis<br />

nach Fun auseinanderzusetzen,<br />

wurde als Aufgabe erkannt.<br />

Spitzenleistungen im Sport, über<br />

Medien verbreitet, lähmen eher<br />

als dass sie stimulierend wirken.<br />

Der Erlebniswert des Sports,<br />

d.h. andere Menschen treffen,<br />

gemeinsam etwas erleben und<br />

möglichst viel Spaß dabei haben,<br />

steht an vorderster Stelle und<br />

sollte als gestalterische<br />

Komponente im architektonischen<br />

Konzept berücksichtigt werden.<br />

HALLE 3<br />

AUFGANG/ FOYER/ UMKLEIDEN


HALLE 2<br />

GALERIE UND FLUR/ UMKLEIDEN/ NASSZELLEN<br />

Im Zuge der Entwurfsbearbeitung<br />

stellte sich Weiteres heraus:<br />

A<br />

Auf strikte Zuordnung Männer/Frauen<br />

bei den Umkleiden wurde verzichtet,<br />

um größtmögliche Flexibilität in der<br />

Hallenbelegung zu erreichen;<br />

das geht soweit, dass alle Toiletten<br />

mit WC und Urinal ausgestattet sind.<br />

V<br />

Verzichtet wurde ebenfalls auf<br />

eine strikte Trennung von<br />

Straßenschuh- und Turnschuhgang;<br />

stattdessen wurde beim Eingang<br />

der Hallen 2+3 eine Außentreppe<br />

mit Stahlblechrosten und eine<br />

Schmutzschleuse im Windfang vorgesehen,<br />

die als Sauberlaufzone dient.<br />

B<br />

Ballwurfsicherheit der Gläser<br />

und Einbauten muss sein.<br />

I<br />

In den Umkleiden und Geräteräumen<br />

wurden die Böden starr, in der Halle<br />

flächenelastisch ausgebildet<br />

(Zertifizierung des Sporthallenbodens<br />

ist selbstverständlich).<br />

B<br />

Bei den Prallwänden dürfen keine<br />

scharfen Kanten sein,<br />

das Material muss splitterfrei sein.<br />

D<br />

Die Türen müssen flächenbündig<br />

eingebracht werden,<br />

Griffe dürfen nicht vorstehen um<br />

Unfällen vorzubeugen.<br />

So blieb neben der Beachtung der Normen und<br />

der Auflagen zur Unfallverhütung<br />

sowie der Pflicht zur Einhaltung des Kostenrahmens,<br />

genügend Spielraum für reizvolle Gestaltungsideen.<br />

19


20<br />

Konzept<br />

Gestalterisches<br />

Halle:<br />

Motiv zur<br />

Farbgestaltung:<br />

Als Leitbild diente eine<br />

Spielwiese<br />

mit freundlichen, hellen Farben:<br />

der rötliche Boden idealisiert die Erde,<br />

• Prallwände deuten grüne Vegetation an,<br />

• darüber heitere, flimmernde Sommerstimmung<br />

in Gelb-Nuancen,<br />

• ein silbergrauer und lichtblauer „Himmel“<br />

bringt Leichte in die Dimensionen<br />

der Holzpfetten und Hauptbinder,<br />

• als oberer Abschluss<br />

eine schwebend-schimmernde Atmosphäre.<br />

Es wurde der Versuch gewagt Hilfestellung bei der<br />

Überwindung der Schwere leisten zu können,<br />

der Innenraum soll Leichtigkeit vermitteln und<br />

den spielerischen Charakter der Räume unterstützen.<br />

Seit der Antike gilt Gelb als Farbe der Schnelligkeit<br />

und der „beflügelten“ Leichtigkeit –<br />

(Hermes als Götterbote trug gelbes Schuhwerk!).<br />

Jeder möge prüfen und erleben, ob und wo dies zutrifft.<br />

Die Atmosphäre des Innenraumes wird im Wesentlichen<br />

durch die Farbgestaltung bestimmt,<br />

andere Randbedingungen wie Licht, Luft und Akustik<br />

spielen ebenfalls eine große Rolle und sind in<br />

dem gesonderten Beitrag der Fachingenieure behandelt.<br />

~ frischwärts<br />

heiter ~<br />

Durch gestalterische Mittel können die weiter oben genannten Erlebniswerte<br />

„herbeigezaubert“ und unterstützt werden.<br />

Interessant ist dann zu erleben, dass sich das eigentliche Farb- und Formspiel<br />

im Zwischenraum, im Innen und Außen entwickelt und<br />

dass die Stimmungen der Jahreszeiten und der Tageszeiten hier lebendig mitspielen.<br />

Alle Sinne sollen angesprochen und aktiviert werden um<br />

sinnvoll Sport machen zu können: Hören, Riechen und<br />

Sehen, Schmecken, Bewegen und Tasten, Orientieren.<br />

Jeder möge nachvollziehen, wo es lustig, fröhlich und<br />

freundlich ist, spielerisch, anregend, appetitlich, frisch,<br />

wo es hingegen gemäßigt und verhalten, eher schwer ist.<br />

Grau wurde da wo nötig eingesetzt, an der felsigen,<br />

auskragenden, überhängenden Kletterwand,<br />

den Materialcharakter wiedergebend und betonend.<br />

Nebentrakt:<br />

Im Flurbereich besteht Sichtbezug zur Halle,<br />

dort sind die Farbtöne hell orange.<br />

Wärmeres Rot tönt die Wände der Umkleiden.<br />

Die Fliesen im Dusch-/WC-Bereich,<br />

nach individuellen Wünschen der einzelnen Schulen,<br />

integrieren sich in das Gesamtkonzept.<br />

In den Treppenhäusern leuchtet als Auftakt zur<br />

Begrüßung eine Wand in starkem Zinnober.<br />

Die übrigen Wände sind verhalten weiß.<br />

Im Eingangsbereich zur Halle ist ein Trinkbrunnen<br />

zur Erfrischung installiert.


Daten:<br />

Umbauter Raum:<br />

Hauptnutzfläche<br />

Gesamthalle:<br />

Nebennutzfläche<br />

Geräteräume/<br />

Sanitärtrakt/<br />

Flure:<br />

Gesamtfläche:<br />

Gesamtherstellungskosten<br />

ohne Außenanlagen:<br />

Bauzeit:<br />

17.118 Kubikmeter<br />

1.254 Quadratmeter<br />

876 Quadratmeter<br />

2.130 Quadratmeter<br />

ca. 3.300.000 Euro<br />

ca. 11 Monate


Außenfassade:<br />

Das Dach ist ein ruhiges Satteldach mit 10 Grad<br />

Dachneigung, an den „Giebelseiten“ kragt es aus<br />

und erhält so ein dynamischen „Flair“.<br />

Die Verkleidung der Attika nähert sich formal<br />

an die Ausbildung der Attika des Schuldaches an,<br />

strahlt durch sein Rot Eigendynamik aus und<br />

bildet zur grünen Umgebung der Bäume<br />

einen starken Gegensatz.<br />

Der von der Halle abgesetzte Nebentrakt mit<br />

Dachbegrünung lässt auf der Nordseite Platz für<br />

ein Fensterband mit blendfreiem Licht, was direkt<br />

Licht in die Halle wirft und von der Halle<br />

Sichtbezug nach außen zulässt.<br />

An der südlichen Längsseite sind nur sparsam<br />

Fenster gesetzt wegen Blendung durch Sonnenlicht in<br />

Übergangszeiten. Das auskragende Dach bietet Schutz<br />

vor direkter Einstrahlung, ersetzt aber nicht<br />

den Sonnenschutz vollumfassend.<br />

Ausblick:<br />

Wir wünschen allen Nutzern<br />

anregende Bewegung<br />

und Belebung in der Halle.<br />

Wir sind offen für<br />

Gespräche, und sollten<br />

Rückmeldungen kommen,<br />

so freuen wir uns<br />

diese entgegenzunehmen.<br />

Büro Karcher und Partner<br />

Margret Staiger, Architektin<br />

Patrick Königsfeld, Bauleiter<br />

25


I<br />

nterview mit<br />

Hausmeister<br />

der alten und der neuen<br />

Vicemooshalle<br />

26<br />

Herr <strong>Kühnel</strong>, Sie sind Hausmeister der alten und der<br />

wieder aufgebauten Vicemooshalle.<br />

Neue Halle, neues Spiel?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Natürlich, aber auch mit einem neuen Fahrrad muss<br />

bergauf noch in die Pedale getreten werden.<br />

Kommt da Skepsis durch?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Nein. An sämtlichen Phasen der Planung und<br />

Entwicklung war ich mit beteiligt und konnte meine<br />

Anregungen und Wünsche mit einbringen. Hier auch<br />

einen Dank an die Architekten Frau Staiger und Herrn<br />

Königsfeld, die auch alle anderen Benutzer in eine<br />

transparente Planung einbezogen haben. Ich blicke<br />

also nicht skeptisch, sondern realistisch auf meine<br />

Arbeit in und mit der neuen Halle.<br />

In der neuen Halle wird jetzt alles besser?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Vielleicht einiges, aber vieles wird auf jeden Fall<br />

anders. Aus den Erfahrungen der Benutzer mit der<br />

alten Halle gingen ganz klar Prioritäten für die neue<br />

Halle hervor. Diese betreffen besonders die Akustik<br />

und die Heizungs- und Lüftungssituation.<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong><br />

Sind das neue Herausforderungen für Sie in<br />

technischer Hinsicht?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Natürlich, und ich werde mit den Benutzerinnen<br />

und Benutzern zusammen meine Erfahrung mit der<br />

Fußbodenheizung und dem neuen Lüftungssystem<br />

machen müssen. Interessant wird das Ganze ja auch<br />

in finanzieller Hinsicht auf die Betriebskosten. Hier<br />

stand ja bei der Planung die Forderung nach weiterer<br />

Minimierung. Also eine spannende Sache, da ja der<br />

direkte Vergleich mit der alten Halle möglich ist.<br />

Gibt es noch weitere technische Neuerungen oder<br />

Änderungen?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Ja, die Trennwände haben seitliche Führungen, sodass<br />

Kinder nicht mehr durchkommen, und auch dem Schall<br />

wird es schwerer gemacht. Wegen der Fußbodenheizung<br />

gibt es keine störenden Heizkörper an den<br />

Wänden, außer in den Geräteräumen. Im Sanitärbereich<br />

sind spülungsfreie Urinale montiert. Statt Wandbrausen<br />

gibt es eine Duschsäule mit mehreren Brausen in der<br />

Mitte des Raumes.<br />

Und wie sieht es bei der sportlichen Einrichtung aus?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Nun, es gibt die sogenannten Standardeinrichtungen<br />

für Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, aber auch<br />

Sonderwünsche wie Mittelpfosten, welche weitere<br />

Ballspielvariationen ermöglichen. Ich denke da z.B. an<br />

Badminton. Der „Trend“ ist aber auch hier angekommen<br />

in Form einer Multifunktionswand. Und der absolute<br />

Höhepunkt ist die Boulderwand mit einer anschließenden<br />

9 Meter hohen Kletterwand mit Überhang.


Die Bühne der <strong>Waldorfschule</strong> aus der alten Halle<br />

wurde in die neue Halle nicht wieder integriert. Also<br />

Sporthalle pur ?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Ja, und dem Konzept nach sogar eine reine<br />

Schulsporthalle.<br />

Also weniger Arbeit für Sie?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Nein, denn die Bühnensituation hat sich in die <strong>Waldorfschule</strong><br />

verlagert. Der Wiederaufbau der beim Brand<br />

zerstörten Bühne der <strong>Waldorfschule</strong> steht uns ja noch<br />

bevor. Im Moment muss die <strong>Waldorfschule</strong> bei allen<br />

Theater- und Konzertveranstaltungen entweder in<br />

angemietete Veranstaltungsräume ausweichen oder im<br />

Schulgebäude improvisierte, kurzfristige „Notlösungen“<br />

nutzen. Bei den an der <strong>Waldorfschule</strong> zahlreichen<br />

Veranstaltungen dieser Art ist hier ein ziemlicher Mehraufwand<br />

nötig. Durch die Verlagerung der Bühnensituation<br />

der <strong>Waldorfschule</strong> wird aber auch der Hallenteil<br />

der <strong>Waldorfschule</strong> für die Abend- und Wochenendnutzung<br />

durch Vereine interessant. Zudem werden<br />

durch die Kletterwand ebenfalls Benutzerwünsche<br />

geweckt. Also ist die Möglichkeit zu einer höheren<br />

Belegungsrate als bei der alten Halle gegeben. So auch<br />

hier: Eher mehr als weniger an Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für einen Hausmeister.<br />

Wie wird Ihre Arbeit konkret aussehen?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Wie schon anfangs gesagt, muss auch bei einem neuen<br />

Fahrrad, um es zu bewegen, Kraft aufgebracht werden.<br />

Die Koordination und Kontrolle von technischen<br />

Abläufen, von Reinigung, von Wartung, von Instandhaltung<br />

und von Hallenbelegung ist weiterhin meine<br />

Aufgabe. Auch werde ich Reparaturen meinen<br />

Möglichkeiten entsprechend ausführen.<br />

Möchten Sie zum Abschluss noch einen Wunsch<br />

äußern?<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Die Vicemooshalle ist ein großes und vielseitiges Sportgerät.<br />

Im Mittelpunkt stehen aber die Menschen. Und<br />

die mögen es im besten Sinne für ihre Entwicklung und<br />

Gesundheit nützen und benützen.<br />

Herr <strong>Kühnel</strong>, wir danken Ihnen für Ihre<br />

Ausführungen und wünschen Ihnen alles Gute in und<br />

mit der neuen Vicemooshalle!<br />

<strong>Gun</strong>-<strong>Jörg</strong> <strong>Kühnel</strong>:<br />

Danke.<br />

27


Die<br />

Eine Kletterwand in der neuen Vicemooshalle?<br />

Und dazu noch eine neigungsverstellbare Boulderwand?<br />

Wird<br />

Was bis vor kurzem noch undenkbar war,<br />

Klettern<br />

nämlich in Zeiten leerer Kassen mehrere Tausend Euro<br />

nicht in<br />

jeder zweiten<br />

in eine Trendsportart zu investieren,<br />

Ferienfreizeit ange-<br />

wurde in <strong>Schopfheim</strong> Realität.<br />

boten? Klettert nicht der<br />

Manager um sich selbst zu<br />

finden, bauen nicht Abteilungen<br />

Was heißt eigentlich Trendsportart?<br />

in Großunternehmen Seilbrücken<br />

W Im Gegensatz zu „Sportarten“ wie Inlineskaten o.ä.<br />

und klettern in Hochseilgärten, um<br />

scheint Klettern doch eher „die Mutter“ aller sportlichen Aktivitäten zu sein. ihre Zusammenarbeit zu stärken?<br />

Kletterhallen boomen, Klettergärten<br />

werden immer häufiger genutzt. Wird<br />

R<br />

Klettern nicht bei der Behandlung drogenabhängiger,<br />

krimineller, schwererziehbarer<br />

oder verhaltensgestörter Jugendlicher mit Erfolg<br />

28<br />

eingesetzt? Alles nicht zu unrecht.<br />

K<br />

L<br />

E<br />

T T<br />

E<br />

A N D<br />

Denn Klettern fordert und formt die Physis und die Psyche.<br />

Anstrengungs- und Durchhaltebereitschaft, Erfolgszuversicht,<br />

Selbstdisziplin und Selbstvertrauen durch Angstbewältigung<br />

sind Eigenschaften, die sich positiv auf die Gestaltung des<br />

eigenen Lebens auswirken. Die Erziehung zu Verantwortungsbewusstsein<br />

beim Sichern, Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit und<br />

Kooperation ermöglichen soziale Integration und soziales Handeln<br />

gegenüber dem Partner und in der Gruppe. Durch Sportklettern<br />

werden Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, auf Bedürfnisse<br />

anderer einzugehen und Konflikte umsichtig und konstruktiv zu lösen.<br />

Die beim Sportklettern vermittelten Erfahrungen von Körpergefühl<br />

und Körperbewusstsein, die Wahrnehmung und Steuerung von<br />

Körperspannung und -entspannung helfen den Schülerinnen und<br />

Schülern dazu, gesundheitsförderliche Einstellungen und Gewohnheiten<br />

zu entwickeln und über die Schulzeit hinaus zu erhalten.<br />

Schülerinnen und Schüler gewinnen Einsicht in die Bedeutung und<br />

Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen und Unfallverhütung, sowie<br />

in die Verletzlichkeit des eigenen Körpers und des Körpers von anderen.<br />

Klettern als Schulsport ist mehr als nur Sportunterricht, es kann ein<br />

wesentliches Element bilden als Pausensport, bei Arbeitsgemeinschaften,<br />

Schulsporttagen, Wander- sowie Projekttagen. Zusätzlich baut es Brücken zum<br />

außerschulischen Sport. Schüler werden auf Angebote von Vereinen aufmerksam<br />

gemacht, und sie können diese auch im Rahmen von Kooperationen nutzen.


Diese Erfahrung wird am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG)<br />

schon seit 6 Jahren vermittelt. Seit 1998 sind Klettern<br />

und Bergsteigen fester Bestandteil des Angebots am<br />

THG. Volker Günzl und Klaus Breinlinger, seit einem<br />

Jahr unterstützt durch Stephan Wagner, ermöglichten<br />

schon zahlreichen Schülerinnen und Schülern eine<br />

alpine Grundausbildung. Regelmäßige Fahrten in<br />

die Kletterhalle nach Weil, in den Klettergarten nach<br />

Todtnau, mehrtägige Ausflüge in die bekannten<br />

Klettergebiete im Zastlertal und Oberried wurden<br />

schon unternommen. Im Berner Oberland (CH)<br />

wurden Wildhorn (3248m) und Hockenhorn<br />

(3297m), in den Urner Alpen das Sustenhorn<br />

(3503m) bestiegen, das Blümlisalpmassiv<br />

wurde in einer 4-tägigen Tour umrundet.<br />

„König“ Aletschhorn (4195m) konnte sich<br />

nur mit schlechtem Wetter gegen das<br />

wehren, was dem Walliser Allalinhorn<br />

(4027m) nicht gelang, nämlich den<br />

Gipfelsturm der <strong>Schopfheim</strong>er Schüler<br />

zu verhindern.<br />

Klettern wird im THG nicht mehr nur<br />

im Rahmen einer AG angeboten,<br />

seit 2001 wird es in der Oberstufe<br />

in Kursen unterrichtet. Frauke Eidmann,<br />

von Anfang an Teilnehmerin<br />

der AG, klettert schon im 7. Grad.<br />

Sonja Poland, die ihre ersten<br />

Kletterversuche an der Schule<br />

unternahm, zählt inzwischen<br />

zur baden-württembergischen<br />

Spitze und klettert schon im<br />

unteren 9. Grad. Zahlreiche<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

der Klassen 5 bis 10<br />

sind mit Begeisterung<br />

dabei und haben<br />

zum Teil auch ein<br />

erstaunliches<br />

Niveau erreicht.<br />

Wir freuen uns.<br />

Klaus Breinlinger, Volker Günzl<br />

Sportlehrer THG<br />

Und Klettern macht Spaß!!<br />

Was war also nahe liegender, als eine Kletterwand in den<br />

Neubau der Vicemooshalle zu integrieren? Anfangs<br />

wurde an eine einfache vertikale Ausführung mit<br />

Top-Rope-Klettermöglichkeiten (Sicherung über<br />

eine Umlenkung oberhalb der Route) gedacht. Aber<br />

dann fing es an, richtig kompliziert zu werden.<br />

Denn Kletterexperten und Kletterfreunde<br />

am THG, unter ihnen THG-Direktor Stocker,<br />

forderten mehr: Wenn schon Kletterwand, dann<br />

eine „richtige“! Fachbegriffe wie Vorstieg,<br />

Sicherungshaken, Bruchlast, Struktur etc.<br />

wurden ins Spiel gebracht und mussten<br />

erläutert werden. Es wurde kontrovers<br />

diskutiert, gestritten, Angebote wurden<br />

eingeholt, verworfen, zahlreiche<br />

Sitzungen abgehalten. Das Problem<br />

war das knappe Budget.<br />

Der gemeinsame Wille der drei<br />

beteiligten Bauherren machte es<br />

schließlich doch möglich, keine<br />

abgespeckte Sparversion, sondern<br />

ein fachlich und qualitativ<br />

hochwertiges Angebot zu realisieren.<br />

Die Vicemooshalle bekommt<br />

eine 10m hohe und 5m breite<br />

Kletterwand mit Überhang und<br />

einen Abschnitt mit richtigem Fels<br />

nachempfundener Struktur. Direkt<br />

daneben wird eine 3m hohe und<br />

5m breite neigungsverstellbare<br />

Boulderwand (Bouldern ist<br />

Klettern in Absprunghöhe)<br />

gebaut. Mit diesen Klettermöglichkeiten<br />

ist es möglich,<br />

eine Schulklasse im<br />

Klettern zu unterrichten<br />

und gleichzeitig<br />

auf die unterschiedlichsten<br />

Niveaus einzugehen.<br />

29


30<br />

Sportunterricht<br />

in der<br />

berufl ichen Ausbildung<br />

Pädagogische Ansätze<br />

I<br />

m beruflichen Schulwesen genießt der Sportunterricht<br />

einen immer höheren Stellenwert. Neue Ausbildungsordnungen<br />

erwarten neben ihren hohen Anforderungen<br />

an fachbezogenen Kenntnissen und Fertigkeiten<br />

zusätzliche Fähigkeiten von den Auszubildenden. Die<br />

Bedeutung von Team- und Kommunikationsfähigkeit,<br />

Durchsetzungsvermögen, Entscheidungsfähigkeit und<br />

Ausdauer sind im Berufsleben stark gewachsen und<br />

werden auch zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

Diese sogenannten Schlüsselqualifikationen lassen sich<br />

im beruflichen Sportunterricht aufgrund des unmittelbaren<br />

Bezugs zur Praxis und Theorie ausgezeichnet<br />

herausbilden und festigen. Sportunterricht an der<br />

Berufsschule ist somit mehr als nur ein „notwendiges<br />

Übel“. Er bietet die Möglichkeit der Förderung von<br />

Einstellungen und Werteorientierungen, wie sie auch im<br />

betrieblichen Bereich verlangt werden, z. B. Anerkennen<br />

und Beachten von Regeln, Selbstbehauptung und<br />

Verantwortungsbereitschaft.<br />

Die Berufsschule vermittelt in allen Fächern bzw.<br />

Lernfeldern berufliche und allgemeine Handlungskompetenzen.<br />

Der Sportunterricht steht wie die<br />

anderen Fächer des übergreifenden Lernbereichs im<br />

Kontext der Berufsausbildung und trägt im Rahmen<br />

seiner besonderen Möglichkeiten zu dieser Ausbildung<br />

bei. Er fördert die Entwicklung des Einzelnen sich in<br />

beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen<br />

individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.<br />

Durch den Eintritt in das Berufsleben erfahren die<br />

Auszubildenden die spezifischen Anforderungen und<br />

konkreten Belastungen ihrer neuen Arbeitswelt. Der<br />

Sportunterricht leistet auch hier einen wichtigen Beitrag<br />

zur Persönlichkeitsentwicklung. Es wird das Bewusstsein<br />

geweckt, Verantwortung für die eigene Gesundheit<br />

zu übernehmen. Ebenso können die neuen Lebenssituationen<br />

der Jugendlichen, die stark durch ihre<br />

Berufstätigkeit bestimmt werden, mit Hilfe des Sportes<br />

leichter bewältigt werden.


Sportunterricht am<br />

Berufsschulzentrum <strong>Schopfheim</strong><br />

D<br />

ie Beruflichen Schulen <strong>Schopfheim</strong>s mit<br />

ihrer 150-jährigen Tradition können mit Stolz<br />

auf die zurückliegende sportliche Förderung der<br />

beruflichen Jugend hinweisen. Dies ist vor allem dem<br />

Verständnis, der Weitsicht und der Aufgeschlossenheit<br />

des Schulträgers zu verdanken.<br />

Zum 1966 errichteten Berufsschulzentrum gehört<br />

bereits eine Sport- und Gymnastikhalle, die bis heute<br />

rege genutzt wird. Auch vor dem Umzug in das neue<br />

Zentrum wurden den Lehrlingen sportliche Aktivitäten<br />

angeboten.<br />

Mit dem Bau der Vicemoos-Sporthalle im Jahre 1984,<br />

an der sich der Landkreis Lörrach als Schulträger des<br />

beruflichen Schulwesens mit einem Hallendrittel beteiligte,<br />

eröffneten sich für den Sportunterricht in den<br />

Berufsschulen wesentlich verbesserte Bedingungen. Es<br />

konnte den hohen Schülerzahlen der Achtzigerjahre<br />

auch in der sportlichen Förderung angemessen<br />

Rechnung getragen werden. Neue Denkansätze in der<br />

Sportdidaktik und -methodik wurden in dieser modern<br />

ausgestatteten Halle wesentlich optimaler umgesetzt.<br />

Das Großfeuer vom 13. Juni 2002, dem die architektonisch<br />

sehr anspruchsvoll gestaltete Sporthalle zum<br />

Opfer fiel, zwang die Berufsschulen zur Reduzierung<br />

des Sportangebotes. Zwei Jahre beschied man sich mit<br />

der kleinen Einrichtung im Berufsschulzentrum, bzw.<br />

wurde der Sportunterricht verstärkt ins <strong>Freie</strong> verlegt.<br />

Alle am Schulleben des Berufsschulzentrums <strong>Schopfheim</strong><br />

Beteiligten freuen sich auf die Inbetriebnahme der<br />

neuen Vicemoos-Sporthalle. Die Schulleitungen sind<br />

glücklich, wieder ein umfassendes Angebot an räumlichen<br />

und sächlichen Voraussetzungen ihren Kollegien<br />

und der Schülerschaft anbieten zu können.<br />

Beim Wiederaufbau der Sporthalle konnten die Schulen<br />

sich von Anbeginn mit ihren Wünschen einbringen. Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen aus der Nutzung der alten<br />

Halle wurden bei der Planung des Neubaus mit eingebracht<br />

und fanden in allen Punkten Berücksichtigung.<br />

Die intensive Zusammenarbeit mit den Architekten und<br />

Ingenieuren, aber auch mit der gesamten Bauherrenschaft<br />

war für die Bauabwicklung hilfreich und nützlich.<br />

Schulleitungen und Sportlehrer bedanken sich für die<br />

entgegengebrachte Respektierung und Anerkennung<br />

ihrer Wünsche. Wir sehen, dass diese fruchtbare<br />

Kooperation mit allen am Bau Beteiligten eine zweckmäßige<br />

und schöne Schulsporthalle geschaffen hat.<br />

Ein Dankeschön den Schulträgern, Versicherungen,<br />

Architekten und Handwerkern für den schnellen<br />

Wiederaufbau der Vicemoos-Sporthalle.<br />

Allen Nutzern<br />

wünschen wir erfolgreiche und verletzungsfreie<br />

Sporterlebnisse.<br />

Juli 2004<br />

Peter Zwickel<br />

31


32<br />

W<br />

ann dürfen wir denn nun endlich in unsere<br />

Diese Frage bekamen die Turnlehrer<br />

in jeder Turnstunde mehrere Male zu hören,<br />

seit die Vicemooshalle von außen fast fertig aussah.<br />

Gespannte Erwartung bei den Schülern und Schülerinnen ......<br />

Auch in unserem Sportunterricht wird es einiges<br />

NEUE TURNHALLE ?<br />

NEUES geben:<br />

Die OberstufenschülerInnen (zunächst die 10.-12. Klasse)<br />

werden ihren Unterricht in einem Kurssystem<br />

mit Wahl-Pflichtkursen selber mitgestalten.<br />

D.h. SchülerInnen, Eltern oder LehrerInnen bieten<br />

einen Sportkurs an, in einer Sportart, die sie besonders gut<br />

beherrschen. Die übrigen SchülerInnen müssen sich dann<br />

für eine der angebotenen Sportarten entscheiden und<br />

haben ein halbes Jahr Gelegenheit, diese intensiv zu üben.<br />

Erste Versuche mit dem Kurssystem gab es auch<br />

schon im laufenden Schuljahr, vieles muss aber noch<br />

verbessert werden.<br />

Zwei Schuljahre ohne „richtige“ Sporthalle<br />

sind für SchülerInnen eine sehr lange Zeit.<br />

Und um so größer ist jetzt die Freude<br />

über die schöne neue Halle,<br />

die mit ihren gelb-grünen Wänden ja auch<br />

von innen ganz anders aussieht als die alte.<br />

( Wir wollen aber nicht undankbar erscheinen:<br />

Darüber, dass wir fast zwei Jahre<br />

die Traglufthalle nutzen durften,<br />

sind wir sehr froh -<br />

was hätten wir auch ohne sie getan? )


und MittelstufenschülerInnen<br />

Auch für die Unterstufengibt<br />

es etwas<br />

NEUES:<br />

Eine „Aktionswand“ in unserem Hallendrittel -<br />

das Gegenstück zur Kletterwand für die größeren SchülerInnen.<br />

In die Aktionswand ist auch eine kleine Kletterwand integriert,<br />

die man allerdings ohne Sicherungsseile beklettern kann.<br />

Außerdem gibt es schiefe Leitern, Kletterstangen,<br />

Seile und eine Rutsche - ein kleines Paradies für Kinder.<br />

Neben dem<br />

NEUEN<br />

bleibt auch Bewährtes:<br />

Einige Gedanken zum pädagogischen Hintergrund:<br />

Nicht nur als Ausgleich zum langen Sitzen sollen die SchülerInnen<br />

im Turnunterricht ihre Glieder bewegen und geschickt machen, sondern<br />

durch die Bewegungen des Leibes sollen seelisch-geistige Kräfte erwachen.<br />

Rudolf Steiner hat beim Aufbau der ersten <strong>Waldorfschule</strong> in Stuttgart<br />

die Lehrer darauf hingewiesen, dass sich die Denkfähigkeit der SchülerInnen<br />

gesünder und kräftiger entwickelt, wenn die Kinder geistige Wachheit<br />

und Beweglichkeit zunächst durch das Tätigsein des eigenen Leibes erüben:<br />

Also Konzentration auf die eigenen Körperbewegungen, statt auf abstrakte Begriffe.<br />

Das geschieht je nach Alter der SchülerInnen spielerisch,<br />

erfordert aber eine große innere Wachheit.<br />

Durch das Turnen werden einerseits seelisch-geistige Kräfte im Menschen aufgeweckt,<br />

andererseits verändert sich auch das Verhältnis des Menschen zu seinem Leib und zur Welt:<br />

Es macht einen großen Unterschied,<br />

ob ein Mensch in seinem Leib geschickt ist, ob er Sprungkraft und Leichtigkeit fühlen kann,<br />

ob er die Gesetze von Trägheit, Schwere und Gleichgewicht beherrscht oder<br />

ob er von ihnen beherrscht wird und seinen Leib als unbeweglich und schwer erlebt.<br />

Die Schwere zu überwinden, ist eine wichtige Aufgabe in der Pubertätszeit.<br />

Das Erüben von Geschicklichkeit ist ein dauerndes Überwinden der eigenen Trägheit<br />

des Leibes. Jedes Gelingen einer Übung stärkt das Selbstbewusstsein.<br />

Im Turnunterricht der <strong>Waldorfschule</strong> wird versucht,<br />

den „ganzen“ Menschen in Bewegung zu bringen,<br />

möglichst vielseitig geschickt zu machen und Einseitigkeiten zu vermeiden.<br />

33<br />

Freya<br />

Ingenfeld<br />

Sportlehrerin<br />

FWS


Zur Geschichte des<br />

Vereins<br />

Sportvereins <strong>Schopfheim</strong> SVS<br />

A m 23.04.1912 wurde im „Hans Sachs“ der Fußballverein<br />

<strong>Schopfheim</strong> 1912 gegründet. Zwecks Teilnahme an<br />

Fußball-Rundenspielen wurde in der außerordentlichen<br />

Mitgliederversammlung vom 05.02.1921 unter dem<br />

damaligen 1.Vorstand Fritz Arnold die Eintragung ins<br />

Vereinsregister beschlossen. In den am 11.02.1922 beschlossenen<br />

Statuten stand unter §2 Zweck des Vereins:<br />

a) Pflege der Rasenspiele, insbes.des Fußballspielens,<br />

b) Pflege der Leichtathletik. Im Jahre 1924 erfolgte<br />

deshalb die Gründung der Leichtathletikabteilung.<br />

34<br />

Früher fanden Vorstandswahlen jährlich statt. In der Zeit<br />

von 1921-1932 hatte der Sportverein <strong>Schopfheim</strong> acht<br />

verschiedene Vorstände. Als im Jahre 1933 (23.12.) die<br />

Gleichschaltung der Vereine durch den Deutschen<br />

Reichsbund für Leibesübungen erfolgte und damit eine<br />

neue Satzung beschlossen wurde, bekam der 1.Vorstand<br />

den Titel „Vereinsführer“. Er musste nach der Wahl von<br />

der Sportbehörde bestätigt werden.<br />

1934 wurde die Handballabteilung ins Leben gerufen.<br />

Auch diese Sparte (wie die Leichtathletik) kam aus dem<br />

Turnerlager.<br />

Der Sportbetrieb kam in den Kriegswirren vollständig<br />

zum Erliegen. Durch Allgemeine Anordnung der<br />

französischen Militärregierung vom 05.03.1946 wurden<br />

alle kulturellen und sporttreibenden Vereine, die zum<br />

NS-Reichsbund für Leibesübungen gehörten, aufgelöst.<br />

Hierzu gehörte der Fußballverein <strong>Schopfheim</strong> 1912 e.V.,<br />

der durch die Erklärung der Stadt <strong>Schopfheim</strong> vom<br />

13.11.1946 gem. § 73 Abs. 3 BGB für aufgelöst erklärt<br />

wurde. Viele Sportarten blieben mehrere Jahre verboten<br />

wie Boxen, Ringen, Judo und Turnen, um nur einige zu<br />

nennen.<br />

Schon im Februar/März 1946 wurden<br />

Fußballer, Handballer und Leichtathleten<br />

wieder aktiv und trugen lose<br />

Freundschaftsspiele aus.<br />

Am 17.06.1946 trafen sich die Mitglieder der alten<br />

<strong>Schopfheim</strong>er Vereine im „Kranz“ und gründeten den<br />

„Allsportverein“ <strong>Schopfheim</strong>, der die Nachfolge des<br />

Fußballvereins FV von 1912 antrat. Es entstand eine<br />

Rasensportabteilung, die aus Fußball, Handball, Leichtathletik<br />

bestand. In der Generalversammlung vom<br />

16.02.1951 im Gasthaus „Zur Sonne“ beschloss der<br />

Sportverein <strong>Schopfheim</strong> SVS unter dem damaligen Vorsitzenden<br />

Dr. Hans Huber, sich in das Vereinsregister<br />

einzutragen. Bei dem Antrag vom 19.02.1951 wurde<br />

als Mitgliederzahl 565 angegeben. Daneben bildeten<br />

die Tischtennis- und Schachspieler weitere Abteilungen.<br />

Im Jahre 1953 wurde die Tennisabteilung gegründet,<br />

1955 die Boxabteilung und seit 1956 besteht auch die<br />

Gruppe Jedermann/Gymnastik. Anfang der 60er Jahre<br />

machte sich die Schachabteilung wieder selbständig<br />

und ließ den im Jahre 1855 gegründeten Schachclub<br />

wieder aufleben.<br />

In der Generalversammlung vom 30.09.1966 im Gasthaus<br />

„Statthalter“ beschloss der Sportverein unter dem<br />

Vorsitzenden Dr. Mrachacz die Namensänderung in<br />

„Sportverein <strong>Schopfheim</strong> 1912 e.V.“. Die Mitgliederzahl<br />

betrug 635. Durch den Bau der Sporthallen beim<br />

Theodor-Heuss-Gymnasium und bei der Friedrich-Ebert-<br />

Schule erhielten die Hallensportarten großen Zulauf, so<br />

dass der Sportverein Ende 1970 schon 979 Mitglieder<br />

zählte. Als achte Abteilung folgte 1975 Volleyball.<br />

Heute betreiben im Sportverein <strong>Schopfheim</strong><br />

rund 1300 Mitglieder Wettkampf- und Breitensport,<br />

davon sind etwa die Hälfte Jugendliche.<br />

©J.L.


Sport<br />

Die<br />

SPORTGEMEINSCHAFT<br />

SG EICHEN<br />

A<br />

m 27.06.1973 fand die offizielle Gründungsversammlung<br />

der damaligen TSG 3 Eichen, einer Abteilung der<br />

TSG <strong>Schopfheim</strong>, im Gasthaus Sonne in Eichen statt.<br />

Drei Jahre später am 21.02.1976 wurde an selber Stelle<br />

anlässlich der 3. Generalversammlung in geheimer Wahl<br />

die Selbständigkeit der heutigen Sportgemeinschaft<br />

Eichen beschlossen. Bei der Namensgebung entschied<br />

man sich in weiser Voraussicht für den Vorschlag SG<br />

Eichen, denn schon damals bestand der Gedanke,<br />

außer dem Ringen weitere Abteilungen zu integrieren.<br />

Die Ringer, das Aushängeschild der SG:<br />

Am 09.09.1973 ging zum ersten Mal eine Ringerstaffel<br />

für Eichen auf die Matte. Seit dieser Zeit beteiligt sich<br />

die SG Eichen ohne Unterbruch mit einer oder gar zwei<br />

Mannschaften an der Verbandsrunde. In dieser Zeit<br />

konnten unsere Mannschaften 2 Kreisliga- und 4 Bezirksligameisterschaften<br />

erkämpfen und sogar für 2 Jahre<br />

den Aufstieg in die Südbadische Verbandsliga verwirklichen.<br />

Bei den Bezirk- und Südbadischen Meisterschaften<br />

erkämpften Eichener Ringer vielfach Meisterehren. Mit<br />

Andreas Knüppel und Stefanie Schrank konnten sogar<br />

zwei Eichener Jugendringer den Titel eines Deutschen<br />

Meisters erringen. Die Vicemooshalle in <strong>Schopfheim</strong><br />

wird von den Ringern immer als Trainingshalle verwendet.<br />

Durch den Brand von 2002 waren die Trainingsmöglichkeiten<br />

stark eingeschränkt, da die Ersatzräume<br />

keinesfalls ideal waren. Dem Verein und den Ringern<br />

ist auch ein großer finanzieller Schaden entstanden, der<br />

mit enormen Initiativen der Vereinsmitglieder und tatkräftiger<br />

Unterstützung der Stadt <strong>Schopfheim</strong> sowie des<br />

Badischen Sportbundes überwunden wurde. Die aktiven<br />

Ringer trainieren jetzt wieder dienstags und donnerstags<br />

von 20 - 22.00 Uhr in der Vicemooshalle in <strong>Schopfheim</strong>.<br />

Die Jugendringer trainieren dienstags und donnerstags<br />

von 18 - 20.00 Uhr auch in der Vicemooshalle.<br />

Die Jedermänner:<br />

Diese rührige Abteilung entstand Ende der 70er Jahre<br />

und widmet sich dem Freizeitsport. Unterschiedliche<br />

sportliche Aktivitäten werden in der Halle und im <strong>Freie</strong>n<br />

ausgeübt. Auch das gesellige Beisammensein wird gepflegt.<br />

Die Jedermänner treffen sich jeden Donnerstag<br />

um 20 - 21.30 Uhr in der Hülschematthalle in Eichen.<br />

Das Frauenturnen:<br />

Das Frauenturnen hat seine Ursprünge schon vor der<br />

Gründung der SG Eichen und ist inzwischen stolze 34<br />

Jahre jung. Im Jahr 1994 schloss sich diese Abteilung<br />

der SG an. Stets erfreulich gut besucht sind die Übungsabende,<br />

zu denen sich unsere weiblichen Vereinsmitglieder<br />

zu unterschiedlichsten sportlichen Betätigungen<br />

treffen. Die Frauen treffen sich montags 20 - 21.00 Uhr<br />

zum Callanetics und mittwochs 20 - 22.00 Uhr zum<br />

Sport in der Hülschematthalle in Eichen.<br />

Fortsetzung auf Seite 36<br />

35


36<br />

Klein - aber fein:<br />

Der Tischtennisbezirk Oberrhein<br />

zählt mit seinen 35 Vereinen in den Landkreisen<br />

Waldshut und Lörrach, was die Zahl der Vereine und<br />

Mannschaften anbelangt, nicht zu den Riesen im<br />

Südbadischen Tischtennis-Verband. Dafür sind aber die<br />

geografischen Dimensionen von Ost nach West riesig.<br />

Besonders vor diesem Hintergrund ist die seit Jahren<br />

hervorragende Jugendarbeit des Bezirkes in der<br />

Vicemooshalle zu bewerten. Das wöchentliche Kadertraining,<br />

als Ergänzung zum Vereinstraining, bildete<br />

bislang die Grundlage zur Teilnahme unserer Mädchen<br />

und Jungen an Baden-Württemberg-, Süddeutschen-<br />

und Deutschen Meisterschaften. Des Weiteren schaffen<br />

wir die Voraussetzung dafür, dass die Vereine in<br />

der Lage sind, mit einem hohen Anteil von<br />

„Eigengewächsen“ bis zur Regionalliga zu spielen.<br />

Rund 1300 Frauen, Männer, Mädchen und Jungen mit<br />

etwa 150 Mannschaften zwischen Jestetten im Osten,<br />

Weil a. Rhein im Westen und Todtnau und St. Blasien<br />

im Norden, spielen im Bezirk aktiv Tischtennis und<br />

Fortsetzung von Seite 35 „Die Sportgemeninschaft Eichen“<br />

Das Kinderturnen:<br />

In vier Altersgruppen kommen derzeit ca. 40 Kinder<br />

ab 3 Jahren einmal in der Woche zum zwanglosen<br />

Sportunterricht. Er gibt den Kindern die Möglichkeit,<br />

entsprechend ihrem Alter die motorischen Grundfertigkeiten<br />

(Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft,<br />

Gewandtheit und Koordination) zu entwickeln und das<br />

soziale Miteinander zu pflegen. Die Kinder treffen sich<br />

jeden Donnerstag je nach Altersklasse in der Zeit von<br />

15 - 19.00 Uhr in der Hülschematthalle in Eichen.<br />

profitieren von der Jugendarbeit in der Vicemooshalle.<br />

An unzähligen Wochenenden fanden bisher Ranglistenturniere,<br />

Pokalspiele und Meisterschaften statt.<br />

Wir freuen uns, nun bald aus dem Engpass heraus<br />

zu kommen und in der neu errichteten Sporthalle<br />

wieder unseren festen Platz zu erhalten.<br />

Bei den Verantwortlichen der Stadt <strong>Schopfheim</strong> und<br />

den <strong>Schopfheim</strong>er Sportvereinen, die mit uns diese<br />

Sportstätte benutzen, möchten wir uns für die<br />

Unterstützung und das faire Miteinander bedanken.<br />

Es würde uns freuen, wenn es uns auch in der<br />

neuen Vicemooshalle in den nächsten Jahren<br />

gelingt, zumindest die Grundlage für attraktiven<br />

Tischtennissport am Oberrhein zu bilden.<br />

Tischtennisbezirk<br />

Oberrhein<br />

Ziele unseres Vereins:<br />

Durch ein vielfältiges Angebot von Leistungs- und<br />

Freizeitsport soll einer breiten Bevölkerungsschicht<br />

die Möglichkeit einer sportlichen Betätigung gegeben<br />

werden. Mit der Schaffung von Zusammengehörigkeitsgefühl,<br />

Gemeinsinn, Idealismus, Geselligkeit und<br />

Kameradschaft ist die Lebenskultur unseres Vereines<br />

und somit auch die unseres Dorfes zu stärken.<br />

Über intensive Jugendarbeit soll der Fortbestand<br />

des Vereines gesichert werden.<br />

Für ausführliche Informationen können Sie uns auch auf unserer Homepage unter www.sgeichen.de besuchen.


Ausführung der gesamten Elektroinstallation<br />

Wir bedanken uns bei der Bauherrschaft für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und wünschen viel Spaß in der<br />

neuen Sporthalle<br />

Der Sportboden ist das wichtigste Sportgerät des Sportlers, denn ein guter Sportboden schützt<br />

vor schweren Verletzungen und schont und entlastet Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke.<br />

Die Sportler in der Vicemooshalle <strong>Schopfheim</strong> trainieren auf einem Hallensportboden der<br />

Firma SFS. Eine sehr gute Wahl, die der neu erbauten schönen Halle voll gerecht wird.<br />

Sport- und Fußbodentechnik Süd GmbH<br />

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70 176 Stuttgart<br />

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37


38<br />

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und Filteranlagen, Wärmerückgewinnungs-,<br />

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und Entwässerung/Kanalbau<br />

Wir bedanken uns für den Auftrag<br />

zur Durchführung<br />

sämtlicher Blechner-Arbeiten<br />

39


40<br />

Wir gratulieren zum Wiederaufbau<br />

der Vicemooshalle<br />

und<br />

bedanken uns für den Auftrag über die<br />

Tiefgründung mit<br />

Kleinverpresspfählen<br />

nach DIN 4128<br />

Schottenbühlstraße 4<br />

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Fax 95 67 322


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Fon / Fax 07622 / 6 88 47 – 0 / 47<br />

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41


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Manfred Lang<br />

79591 Eimeldingen<br />

Tel. + 49 7621 / 62000<br />

Fax: + 49 7621 / 62796<br />

Email: Stahlbau-Lang@t-online.de<br />

Stahlbaubetrieb mit großem<br />

Eignungsnachweis zum Schweißen<br />

von Stahlhochbauten<br />

nach DIN 18800, Teil 7<br />

Wir gratulieren recht herzlich<br />

zum gelungenen Wiederaufbau der<br />

Vicemooshalle!<br />

Ausführung der Holzbau-Arbeiten durch Zimmerei Baumgartner<br />

und Ausführung der Stahlbau-Arbeiten durch Firma Stahlbau Lang

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