21.01.2015 Aufrufe

Kunst und Bologna – eine Liaison dangereuse - Zürcher ...

Kunst und Bologna – eine Liaison dangereuse - Zürcher ...

Kunst und Bologna – eine Liaison dangereuse - Zürcher ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

zett 4–08 21<br />

musik<br />

exotik im ohr<br />

Pipa, Erhu, Zhongruan, Daruan, Guzheng, Dizi –<br />

wem diese Wörter chinesisch vorkommen, liegt<br />

goldrichtig. Sie bezeichnen diejenigen Instrumente<br />

der traditionellen chinesischen Musik, welche<br />

die Pipa-Virtuosin <strong>und</strong> ZHdK-Dozentin Yang<br />

Jing in dem von ihr initiierten „First European-<br />

Chinese Ensemble ZHdK“ mit Studierenden <strong>und</strong><br />

Dozierenden der Hochschule besetzen möchte.<br />

Daniela Huser*, Fotos: Regula Bearth.<br />

Beim Anblick ihrer Erscheinung könnten europäische Gemüter<br />

leicht ins Schwärmen geraten; bei der ersten Begegnung mit<br />

Yang Jing ist man sofort geblendet vom Zauber der asiatischen<br />

Exotik. Das müssige Weiden der Augen weicht aber schnell<br />

höchster Aufmerksamkeit, wenn diese Frau von der Leidenschaft<br />

zu ihrem Instrument, der lautenähnlichen Pipa, oder von ihren<br />

zahlreichen Projekten zu erzählen beginnt.<br />

First European-Chinese Ensemble ZHdK<br />

Eines ihrer derzeitigen Projekte, die Gründung des „First European-Chinese<br />

Ensemble ZHdK“, wurde Anfang 2008 im Departement<br />

Musik ausgeschrieben. Mit Studierenden, die diesem<br />

Aufruf folgten, arbeitet Yang Jing nun seit <strong>eine</strong>m halben Jahr<br />

während zweier Lektionen pro Monat an <strong>eine</strong>m Programm mit<br />

chinesischen Musikinstrumenten. Hierbei leistet sie wahre Pionierarbeit,<br />

mussten doch zuerst Fragen wie das Benennen <strong>und</strong><br />

Halten der Instrumente geklärt werden. Da Yang Jing bis anhin<br />

als Komponistin <strong>und</strong> weltweit gefeierte Pipa-Solistin permanent<br />

auf Tournee war, um mit klassischen Sinfonieorchestern,<br />

Jazz- oder Rockbands die Möglichkeiten der Vereinigung von<br />

westlichen <strong>und</strong> östlichen Klängen zu erproben, verfügte sie über<br />

wenig pädagogische Erfahrung. Ihr ambitiöses Vorhaben, europäische<br />

Musikstudierende ohne Vorkenntnisse der Materie innerhalb<br />

weniger Monate zur Aufführungsreife mit chinesischen<br />

Instrumenten zu führen, machte angesichts der bestehenden<br />

Hürden bald <strong>eine</strong>r pragmatischen Vorgehensweise Platz.<br />

Das Strahlen der MusikerInnen<br />

Und Yang Jing wäre nicht die Frau, die sie ist, hätte sie vor den<br />

enormen Schwierigkeiten, die sich zu Beginn dieses Projektes<br />

abzeichneten, das Handtuch geworfen. Sie erhob „learning by<br />

doing“ zu ihrem pädagogischen Prinzip <strong>und</strong> begann damit, ihr<br />

Augenmerk auf die besonderen Fähigkeiten der Studierenden<br />

<strong>und</strong> Dozierenden zu richten, um deren Potenzial optimal einsetzen<br />

zu können. Die Vielfalt der vorhandenen Talente <strong>und</strong> der<br />

sich daraus abzeichnenden musikalischen Möglichkeiten setzt<br />

sie in Kompositionen um, die sie den Studierenden auf den Leib<br />

schreibt, gibt dem Jazzstudierenden Raum für Improvisation <strong>und</strong><br />

der Orchestermusikerin Partituren, anhand derer sie ihre musikalischen<br />

Fähigkeiten entfalten kann. „Jeder Musiker, jede Musikerin<br />

sollte strahlen auf der Bühne“, sagt Yang Jing auf die Frage,<br />

wie sie sich die Konzertpremiere vorstelle. Um dies zu erreichen,<br />

mobilisiert sie ihre ganze Energie, geht Risiken ein, fordert <strong>und</strong><br />

motiviert. Und ihr enormes Engagement trägt Früchte. Einer der<br />

Musiker, der Gitarrist Andreas Mauss, hat so stark Feuer gefangen,<br />

dass er an der Konzertpremiere vom 14. Dezember auf der<br />

Pipa ein Solostück vortragen wird. Yang Jing: „In der globalisierten<br />

Welt rücken wir alle etwas näher zusammen. Dadurch wird<br />

die Welt kl<strong>eine</strong>r, die Bühne aber grösser.“ In diesem Sinne: Bühne<br />

frei für <strong>eine</strong> strahlende Konzertpremiere in der Adventszeit!<br />

* Daniela Huser ist mit der Öffentlichkeitsarbeit des Departements Musik<br />

beauftragt (daniela.huser@zhdk.ch).<br />

Konzertpremiere: Sonntag, 14. Dezember 2008, 14 h im Grossen Saal,<br />

Florhofgasse 6, 8001 Zürich.<br />

Weitere Informationen: www.yangjingmusic.com<br />

v.l.n.r: Yang Jing, Pipa; Tatiana Pimenova, Dizi; Andreas Mauss, Pipa; Markus Hochuli, Zhongruan; Christian Buck, Daruan; Lorena Dorizzi, Violoncello; Brigitte Fankhauser, Guzheng.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!