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CIHD Magazin 3 12/2007

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50 F – wie KANN mAN iN chiNA<br />

Fuss FAsseN<br />

<strong>12</strong> | <strong>2007</strong><br />

Damit ist China also viel eher Partner als Gegner Deutschlands,<br />

Bedrohungsszenarien sind vor diesem Hintergrund<br />

nicht angebracht.<br />

militär<br />

Die chinesische Armee gilt trotz stetiger Truppenreduzierung<br />

seit Ende der 80er Jahre um 1 Million Soldaten mit rund 3<br />

Millionen Kämpfern als die größte weltweit. Auf den ersten<br />

Blick mutet diese Zahl durchaus bedrohlich an. Auf den zweiten<br />

Blick wird aber deutlich, dass die VR China sowohl beim<br />

gesamten Militärbudget als auch bei den Militärausgaben pro<br />

Kopf seiner Bevölkerung im internationalen Vergleich eher<br />

hintere Plätze einnimmt:<br />

Abbildung 3: Militärbudget 2005<br />

Abbildung 4: Militärausgaben pro Kopf<br />

So ist das Militärbudget der USA ca. 13mal höher als das der<br />

VR China, die Militärausgaben der USA pro Kopf übersteigen<br />

die der VR China sogar um mehr als das 70fache.<br />

Das chinesische Militär unterliegt ferner einer strengen Kontrolle<br />

durch die Kommunistische Partei Chinas, kurz KPCh.<br />

Das höchste militärische Führungsorgan des Landes, das die<br />

zivile Kontrolle über die Armee gewährleistet, ist die Zentrale<br />

Militärkommission. Als deren Vorsitzende agieren von<br />

Mao Zedong bis Hu Jintao stets die wichtigsten politischen<br />

Personen des Landes, die damit den Zugriff der politischen<br />

Zentrale auf das Militär sicherstellen.<br />

Vor diesem Hintergrund sind die wiederkehrenden Sorgen<br />

des Westens, die VR China könne nicht nur wirtschaftliche<br />

sondern auch militärische Dominanz entwickeln, unbegründet.<br />

energie<br />

In westlichen Medien ist viel vom „Energiehunger“ Chinas<br />

und dessen Auswirkungen auf die globalisierte Welt zu<br />

lesen. Demnach trete China bei seinem Engagement auf den<br />

weltweiten Rohstoffmärkten immer aggressiver auf, kaufe<br />

bestimmte Rohstoffe komplett auf, was dann einerseits zu<br />

Verknappungen dieser Güter und andererseits zu verzerrten<br />

Preise führe. Die Tatsache, dass China zum Beispiel zum<br />

weltweit größten Produzenten und Verbraucher von Kohle<br />

und mittlerweile auch zum Importeur von Rohöl geworden<br />

ist, scheint diese Ängste zu bestätigen.<br />

Man sollte hier aber bedenken, dass China immer noch ein<br />

Entwicklungsland ist, das einen legitimen wirtschaftlichen<br />

Nachholbedarf hat. Der Blick auf die Abbildungen fünf und<br />

sechs lenkt den Blick auf den Ressourcen- und Energieverbrauch<br />

der Entwicklungsländer.<br />

Abbildung 5: Energieverbrauch der Industrie- und Entwicklungsländer<br />

Abbildung 6: Globaler Verbrauch bei Aluminium, Stahl und Kupfer<br />

Demnach verbrauchen die Entwicklungsländer, in denen<br />

85 Prozent der Weltbevölkerung leben, nur 35 Prozent der<br />

weltweiten Energie. Auch bei Aluminium, Stahl und Kupfer<br />

tragen Entwicklungsländer nur mit 40 Prozent zum globalen<br />

Verbrauch bei.<br />

Zwar ist der Energieverbrauch Chinas pro Kopf seiner Bevölkerung<br />

ca. dreimal so hoch wie der Indiens, im Vergleich zu<br />

den führenden Industrienationen USA und Japan stellt sich<br />

der Energieverbrauch allerdings viel moderater dar (siehe<br />

Abbildung 7).<br />

Abbildung 7: Weltweiter Energieverbrauch im Vergleich<br />

Industrieländer<br />

Entwicklungsländer<br />

Industrieländer<br />

Entwicklungsländer

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