Periurbanisierung/Rurbanisierung ... - Ralph Buchfelder
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<strong>Periurbanisierung</strong>/<strong>Rurbanisierung</strong><br />
<strong>Ralph</strong> <strong>Buchfelder</strong><br />
Regensburg, 27.07.2004 1204847<br />
den Faktor Distanz, wobei aber auch hier wiederum nur eine besserverdienende Schicht in den<br />
Genuss der Heimarbeit kommt.<br />
Verstärkend wirkt die Wahl von Altersruhesitzen und Zweitwohnsitzen in klimatisch<br />
angenehmeren Regionen bzw. in natürlicherer Umwelt, jedoch in ausreichender Nähe zu<br />
Stadtregionen für die Aufrechterhaltung der sozialen Kontakte.<br />
Altersruhesitze und „ü60-Singles“ nehmen bei stetiger Überalterung zu. 1990 waren 19,9 % der<br />
Bevölkerung über 60, 1999 waren es 21,3% [12,5 Mio.] - wohingegen die unter 20jährigen 1990<br />
26,5 %der Bevölkerung repräsentierten, gegenüber 1999 24,6 % [14,4 Mio.]. Zum Vergleich: In<br />
den 60ern lag der Anteil des «troisième âge» (über 65) noch unter 15% (vgl. KLASEN, S.112).<br />
Laut INSEE social n° 16 könnte 2035 die Geburten- die Sterberate unterschreiten.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass infolge veränderter Lebensbedingungen und –<br />
standards Wohngebiete, Gewerbe- und Industrieparks an Stadträndern oder in der Peripherie<br />
entstehen. Industrien und Gewerbe verschaffen sich dort in einer Eigendynamik<br />
Agglomerationsvorteile und gegenseitig erhöhte Nachfrage, wohingegen das weitläufige<br />
infrastrukturell komplett erschlossene Umland mit ausgeprägter Individualverkehrsausrichtung<br />
genug Reserven für den gesteigerten Flächenbedarf der Wohnbesiedelung bietet (vgl. INSEE<br />
n° 870).<br />
2.5 Projektion der Entwicklung in ein Phasenmodell<br />
Verschiedene Modelle zur Stadtentwicklung beschreiben die Prozessfolge der<br />
Siedlungsentwicklung, darunter das Phasenmodell von Agglomerationsräumen nach Gaebe<br />
(inhaltlich gleichzusetzen mit den theoretischen Überlegungen Aydalot’s zur croissance et<br />
déclin urbains; vgl. LONGCHAMP 1989, S.17).<br />
Phase (1) Urbanisierung:<br />
Bevölkerung und Wirtschaft<br />
waren stark konzentriert, da<br />
Einkommen und Verkehrsnetz<br />
nur arbeitsplatznahe<br />
Wohnungen zuließen.<br />
Phase (2) Suburbanisierung:<br />
Dekonzentration von<br />
Bevölkerung<br />
und<br />
Arbeitsplätzen. Fortzüge<br />
Phasenmodell von Agglomerationsräumen Quelle: HEINEBERG 2001, S.53<br />
wohlhabender Haushalte an<br />
den Stadtrand, später gefolgt von Industrie, Mittel- und Unterschichten, sowie zuletzt des<br />
Gewerbe- und Dienstleistungssektors.<br />
Proseminar Frankreich -11- Dr. Lasch