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Periurbanisierung/Rurbanisierung ... - Ralph Buchfelder

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<strong>Periurbanisierung</strong>/<strong>Rurbanisierung</strong><br />

<strong>Ralph</strong> <strong>Buchfelder</strong><br />

Regensburg, 27.07.2004 1204847<br />

Phase (3) Desurbanisierung: Absolute Bevölkerungs- und Beschäftigungsabnahme im<br />

gesamten Agglomerationsraum, da die Zunahme im Umland die Verluste in der Kernstadt<br />

nicht mehr ausgleicht. Im angelsächsischen Vokabular treten counterurbanization und<br />

migration reversal an die Stelle der desurbanization.<br />

Im französischen Modell [nach Aydalot] tritt die périurbanisation an die Stelle der<br />

Desurbanisierung, einhergehend mit absolutem Bevölkerungs- und ggf. auch<br />

Beschäftigungswachstum in der Peripherie. Nach Gaebe ist die <strong>Periurbanisierung</strong> möglicher<br />

Bestandteil der Dezentralisierung (sowohl Phase 2 als auch 3).<br />

Phase (4) Reurbanisierung: Relative Bevölkerungs- und Beschäftigtenzunahme in der Kernstadt,<br />

infolge neuer Wertschöpfung durch private und öffentliche Erhaltungs- und<br />

Erneuerungsinvestitionen seit den 70ern. Oft verdrängen die kostenintensiven Umbauten<br />

einkommensschwache Schichten – sogenannter Prozess der gentrification (Veredelung) in den<br />

Zentren (vgl. HEINEBERG 2001, S.53).<br />

Die Phasen müssen nicht zwangsweise chronologisch abfolgen, und können auch einzeln oder<br />

gleichzeitig auftreten.<br />

Eine Bestätigung dieses Modells ergibt sich seit den 90ern - Reurbanisierung stellt sich in den<br />

villes centres und einigen banlieues (sogenannte banlieus dynamiques; vgl. INSEE n° 336b) ein.<br />

Trotz der sich überlagernden Urbanisierung/Suburbanisierung/<strong>Periurbanisierung</strong> konnten die<br />

villes centres von 1990 bis 1999 ein +0,15%iges Wachstum verzeichnen. Renovierung der<br />

Innenstädte, Flächenumwidmungen und exklusive Neubauten entsprechen der gentrification<br />

(vgl. HEINEBERG 2001, S.54f.).<br />

Die Angaben über die communes périurbaines sind in dieser Periode weitaus diffuser; der<br />

Migrationssaldo ist heute oft sehr klein oder gleich null. Von einem Ende der <strong>Periurbanisierung</strong><br />

kann man jedoch nicht definitiv sprechen, denn die in jetzt den poles urbaines wohnhaften<br />

Studenten/Schüler sind teils die Kinder der <strong>Periurbanisierung</strong>sgeneration von 1975-82.<br />

3 Fazit und Ausblick<br />

Die <strong>Periurbanisierung</strong> kann kurzgefasst als demographischer Druck der Städte in Richtung<br />

Peripherie verstanden werden, bei dem sich die Wohnbevölkerung im ländlichen Raum<br />

niederlässt, jedoch immer noch in der Agglomeration arbeitet. Den Höchststand erreichte<br />

dieser Prozess zwischen 1975 und 1982 mit anschließendem Einbruch. Infolge der<br />

périurbanisation verändert sich die soziale (Arbeits-)Struktur und die Gemeinden verlieren ihre<br />

landwirtschaftliche Ausrichtung. Auslöser sind der wirtschaftliche und soziale Wandel, sowie die<br />

Suche nach günstigem Baugrund (vgl. L'Académie de Dijon).<br />

Proseminar Frankreich -12- Dr. Lasch

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