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Periurbanisierung/Rurbanisierung ... - Ralph Buchfelder

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<strong>Periurbanisierung</strong>/<strong>Rurbanisierung</strong><br />

<strong>Ralph</strong> <strong>Buchfelder</strong><br />

Regensburg, 27.07.2004 1204847<br />

Mio. gegenüber einer Abnahme von –400.000 bei der population rurale. Generell weisen alle<br />

aires urbaines positive Migrationssalden auf, bis auf die île de Paris und den Nordosten [letztere<br />

wegen industrieller Ausrichtung]. Schwerpunktgebiete des Prozesses sind immer noch die<br />

Agglomerationen von Paris [rückläufig], Lyon und Marseille, aber auch die Grenze zu<br />

Deutschland und der Schweiz, sowie Nord-pas-de-Calais.<br />

Die Intensität ist regional differenziert: Beispielsweise hat Paris mit über 10 Mio. Einwohnern nur<br />

9,5% Bevölkerungsanteil im couronne périurbaine [Marseille 8,5%; Lyon 16,3%]; andererseits gibt<br />

es Städte mit einem periurbanen Einwohneranteil größer 40% - vor allem in Provence-Alpes-<br />

Cote-d’Azur und Nord-pas-de-Calais (vgl. INSEE n°535; Stand 1990).<br />

Bei den Umzugsstatistiken fällt auf, dass ein Großteil der Zuzüge<br />

in Wohnungen ab fünf Zimmern, sowie in Eigentumswohnungen<br />

und Eigenheime auf die communes périurbaines entfallen. Die<br />

durchschnittliche Personenzahl je Umzug erreicht im<br />

periurbanen Raum fast drei, in den Stadtkernen lediglich 2,2 bis<br />

2,3 – was sich damit begründen lässt, dass intakte Familien mit<br />

gesichertem Einkommen wegen Raummangel das Zentrum<br />

verlassen. Man findet hier den größten Anteil der unter<br />

20jährigen trotz geringerer Natalität. 40% der Mehr-Auto-Besitzer<br />

befinden sich in den communes périurbaines (ville centre 15%;<br />

banlieue 25%) (vgl. INSEE n°535; Stand 1990).<br />

Die periurbane Wirtschaft ist ähnlich heterogen diversifiziert wie<br />

Quelle: INSEE n° 535<br />

in den Zentren, lediglich die Bauindustrie hebt sich mit 12% der<br />

Arbeitsplätze in den couronnes périurbaines gegenüber dem nationalen Niveau von 7,4%<br />

hervor (pôles urbains 6,5%) (vgl. INSEE n° 535, 870).<br />

Kennzeichen der périurbanisation ist also ‚Wohnfunktion außerhalb - Arbeitsplätze in der Stadt’.<br />

Der typische rurbain ist ein junger erwachsener Hauseigentümer mit Kindern, technischem<br />

Abschluss oder maîtrise, arbeitet im Dienstleistungssektor und besitzt zwei Autos (vgl. INSEE<br />

n°535).<br />

2.4 Gründe der Bevölkerungsdezentralisierung<br />

Die Auslöser und Gründe für den fortschreitenden <strong>Periurbanisierung</strong>sprozess sind vielschichtig,<br />

rückgekoppelt und bedingen sich teilweise selbst.<br />

Zunächst fällt Frankreichs Bevölkerungsentwicklung auf. Landflucht (l’exode rurale),<br />

Immigranten und Heimkehrer aus den Kolonien, sowie die Baby-Boomer-Phase (1946-1970) –<br />

aber auch das absolute Wachstum von 13 ‰, welches Familien unter Berücksichtigung der<br />

Miet- und Grundstückspreise in den pôles urbains vor ein höheres Platzbedürfnis stellt, fördern<br />

den Raumanspruch. Die Wohnungsbaupolitik hat außerdem bei ähnlicher<br />

Proseminar Frankreich -9- Dr. Lasch

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