schluss mit lustig! - Mädchenhaus Bielefeld e.V.
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� Einige MitarbeiterInnen meinten, dass Dienstkleidung<br />
bereits eine abschreckende Wirkung auf Täter haben<br />
könnte.<br />
� Einige MitarbeiterInnen gaben an, dass sie un<strong>mit</strong>telbar<br />
ZeugInnen von sexuellen Belästigungen wurden,<br />
als sie privat die Bäder nutzten.<br />
„Ich war im Wasserkanal <strong>mit</strong> 5 Mädchen und Jungen.<br />
Ich spürte, dass mich von hinten jemand umarmt. Ich<br />
habe einen Riesenschreck bekommen und bin unter<br />
Wasser gerutscht. War schrecklich wütend und hab<br />
geschrieen. Es war ein großer Mann <strong>mit</strong> Haaren auf<br />
der Brust. Er war immer nur im Kinderbecken. Er ist<br />
verschwunden. Später habe ich ihn in einem anderen<br />
Bad wiedererkannt. Er hält sich immer bei den<br />
Kindern auf.“ (Mitarbeiterin)<br />
� Mangelnde zeitliche Spielräume begrenzten das Personal<br />
in seinen Handlungsmöglichkeiten, da die vorrangige<br />
Aufgabe der Aufsichtspflicht am Beckenrand nicht vernachlässigt<br />
werden durfte. Aus Zeitgründen war es dem<br />
Personal häufig gar nicht möglich, ihren Beobachtungen<br />
gründlich nachzugehen.<br />
� Entscheidungen innerhalb kürzester Zeit und ohne<br />
kollegiale Absprache treffen zu müssen, produzierte<br />
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häufig Ängste, jemanden fälschlicherweise zu verdächtigen<br />
oder keine Unterstützung zu bekommen.<br />
� MitarbeiterInnen plädierten ausdrücklich für eine<br />
ausreichende und sinnvoll eingesetzte Präsenz von<br />
Personal in Schwimmbädern.<br />
� Der Umgang <strong>mit</strong> Tatverdächtigen wurde häufig als<br />
problematisch erlebt.<br />
„Die Aussage der Polizei bei uns im Bad: »Verdacht<br />
genügt nicht! Man muß den Täter auf frischer Tat<br />
ertappen.« hat mich wütend gemacht und mich bei<br />
eventuellen Hilfestellungen verunsichert. Es wurde<br />
auch der Satz ausgesprochen: »es kann leicht<br />
Rufmord entstehen.«“ (Mitarbeiter).<br />
� Viele MitarbeiterInnen warfen den staatlichen Behörden<br />
generell mangelnden Opferschutz und ein zu geringes<br />
Strafmass vor.<br />
„Aufklärung und Vorbeugung sind gut, ein adäquates<br />
und abschreckendes Strafmaß seitens des Gesetzgebers<br />
wäre besser!!“ (Mitarbeiterin).<br />
� Andererseits berichteten MitarbeiterInnen auch, dass<br />
die zuständigen Revierstreifen schnell und unterstützend<br />
eingegriffen haben, wenn sie benachrichtigt<br />
wurden.