Zeit zum Vatersein - Webducation
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ZEIT ZUM VATERSEIN<br />
Junge ging mir oft auf den Sack, dass er alles besser zu wissen<br />
meinte (was ja oft auch so war), er hatte ne starke eigene Meinung,<br />
da hätte ich mir manchmal mehr Hören und weniger selber Reden<br />
gewünscht, ja das möchte ich, meine Kinder nicht zutexten. So<br />
richtig vermissen tu ich eigentlich gar nichts an meinem Vater, er<br />
war unter dem Strich einfach sehr OK. (Mba)<br />
An meinem Vater vermisste/vermisse ich besonders seine<br />
Anteilnahme an uns Kindern und allgemein an seiner Familie. Er<br />
hat sich ab und zu extra <strong>Zeit</strong> für uns genommen, machte sich frei,<br />
orientierte sich an uns, aber das war komisch, nicht echt! Ich vermisste<br />
den Ansprechpartner in ihm, das emotionale Gegenüber,<br />
den Halt und die Sicherheit, dass ich/wir ok sind, so, wie wir sind!<br />
Und ich vermisste in ihm den Gesprächspartner, den ich suchte<br />
und gebraucht hätte! (Mhe)<br />
Ich vermisse an meinem Vater etwas Leichtigkeit. Die Leichtigkeit,<br />
das Leben positiv zu sehen, (nicht nur als) Arbeit und Aufwand. Ich<br />
bedaure, dass er über Gefühle wie Trauer, Freude, Ohnmacht,<br />
Wut, Hilflosigkeit nicht spricht und Gefühle als unwichtig zur Seite<br />
legt. Ich vermisse spontane Besuche bei meiner Familie und dass<br />
er sich Hilfe holt. (Mgt)<br />
dass er für uns auch als Jugendliche da gewesen wäre, dass er<br />
seine Rolle beherzter wahrgenommen hätte, dass er meine Mutter<br />
mehr hätte wertschätzen können, dass er sich angreifbarer gezeigt<br />
hätte. (Mhu)<br />
Er war sehr oft abwesend (abends), er nahm wenig Anteil an meinen<br />
Interessen (Literatur, moderne Kunst), er machte mit mir keine<br />
Radtour, er machte keine Zeltferien mit mir. Mein Vater war kein<br />
guter Diskussionspartner, auch wenn wir sehr viel geredet haben.<br />
Er versuchte mich von seinen Meinungen zu überzeugen. Oft<br />
haben wir gestritten, <strong>zum</strong> Beispiel über die Nutzung der Kernenergie<br />
oder die Armee (das tut mir heute noch leid, diese <strong>Zeit</strong> hätten<br />
wir besser nutzen sollen). (Pan)<br />
Er war nicht spürbar, hat sich aus der Erziehung der Kinder rausgehalten,<br />
nie etwas mit mir alleine unternommen. (Psc)<br />
Was ich mir gewünscht hätte: die körperliche Nähe, einfach in den<br />
Arm genommen zu werden, ohne Worte, nur gehalten werden, für<br />
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