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Bestimmung des Gehaltes an Kohlenwasserstoffen in ... - Geohilfe

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1. Ver<strong>an</strong>lassung<br />

- 5 -<br />

M<strong>in</strong>eralölkohlenwasserstoffe (MKW) s<strong>in</strong>d Destillationsprodukte von Erdöl oder Ste<strong>in</strong>kohlen-<br />

teer. Sie enthalten gerade und verzweigte aliphatische, cycloaliphatische sowie aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe, d<strong>an</strong>eben können auch polyzyklische Aromaten und Heterocyclen ent-<br />

halten se<strong>in</strong>. Die Palette der MKW reicht von leichtflüchtigen und gut abbaubaren Benz<strong>in</strong>koh-<br />

lenwasserstoffen bis zu den schwerlöslichen, schwerflüchtigen und schwer abbaubaren<br />

hochmolekularen Verb<strong>in</strong>dungen aus Schmierfetten und -ölen. M<strong>in</strong>eralölkohlenwasserstoffe<br />

stellen aufgrund ihrer vielfältigen Verwendung und den damit verbundenen Kontam<strong>in</strong>ati-<br />

onsmöglichkeiten e<strong>in</strong>en gängigen Überwachungsparameter dar. Als Beispiele für ölverunrei-<br />

nigte Abfälle s<strong>in</strong>d Bodenmaterial, Bohrschlämme, Baggergut, Bearbeitungsschlämme, Me-<br />

tallspäne, Öl- und Benz<strong>in</strong>abscheider<strong>in</strong>halte sowie T<strong>an</strong>kre<strong>in</strong>igungsrückstände zu nennen. Da<br />

neben den m<strong>in</strong>eralölbürtigen <strong>Kohlenwasserstoffen</strong> auch <strong>an</strong>dere, z.B. biogene Kohlenwas-<br />

serstoffe <strong>an</strong>alytisch miterfasst werden, wird im weiteren Verlauf allgeme<strong>in</strong>er von Kohlenwas-<br />

serstoffen (KW) gesprochen.<br />

Der Gehalt von <strong>Kohlenwasserstoffen</strong> (KW) <strong>in</strong> festen Abfällen wurde bisl<strong>an</strong>g mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>fra-<br />

rotspektrometrischen Verfahren (IR-Verfahren) gemäß LAGA KW/85 (St<strong>an</strong>d: 03/93) bzw.<br />

<strong>an</strong>alog DIN 38409 H18 (St<strong>an</strong>d: 02/81) untersucht/überwacht.<br />

Das bisherige Verfahren deckte die große stoffliche B<strong>an</strong>dbreite nur summarisch ab (leicht-<br />

und schwerflüchtige M<strong>in</strong>eralölprodukte), war allerd<strong>in</strong>gs unkompliziert <strong>in</strong> der H<strong>an</strong>dhabung und<br />

zeichnete sich durch kurze Analysenzeiten aus. Die Untersuchungsergebnisse basierten auf<br />

empirisch gewichteten Ext<strong>in</strong>ktionskoeffizienten.<br />

Voraussetzung für die <strong>Bestimmung</strong> der Kohlenwasserstoffe mittels Infrarotspektroskopie ist<br />

die Extraktion der Kohlenwasserstoffe aus der Probe mit 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluoreth<strong>an</strong><br />

(F113).<br />

Gemäß Artikel 4 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 2037 / 2000 <strong>des</strong> Europäischen Parlaments<br />

und <strong>des</strong> Rates vom 29.6.2000 über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, ist die<br />

Verwendung von vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) verboten. Ausge-<br />

nommen von dem Verbot s<strong>in</strong>d »wesentliche Verwendungszwecke« , zu denen auch die La-<br />

bor<strong>an</strong>wendungen zählen. Diese grundsätzliche Ausnahme gilt jedoch nicht für die Bestim-<br />

mung von Öl, Fett und M<strong>in</strong>eralölkohlenwasserstoffen (MKW) <strong>in</strong> Wasser. Das im Wasserbe-<br />

reich verwendete Verfahren H18 wurde daher im April 2001 aus den DEV zurückgezogen.<br />

Die Anwendung von R113 zur <strong>Bestimmung</strong> <strong>des</strong> <strong>Gehaltes</strong> von M<strong>in</strong>eralkohlenwasserstoffen <strong>in</strong><br />

Böden und Abfällen ist im Montrealer Protokoll nicht explizit geregelt. Die LAGA-<br />

Vollversammlung hat jedoch auf ihrer 78. Sitzung das KW/85-Verfahren, das auf dem Ver-<br />

fahren nach DEV H18 beruht, zurückgezogen. Es war daher erforderlich, e<strong>in</strong> neues Verfah-<br />

ren für die <strong>Bestimmung</strong> von <strong>Kohlenwasserstoffen</strong> <strong>in</strong> Abfällen festzulegen.

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