26.01.2015 Aufrufe

Ausgabe Dezember 2012 - Verein Roma Oberwart

Ausgabe Dezember 2012 - Verein Roma Oberwart

Ausgabe Dezember 2012 - Verein Roma Oberwart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bildung – der Schlüssel<br />

für eine bessere Zukunft<br />

Hans Baranyai, Obmann-Stv.<br />

Mittagessen - Schülergruppe<br />

Die erste <strong>Roma</strong>-Organisation Österreichs, der <strong>Oberwart</strong>er<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Roma</strong>, hat sich von Beginn an die Verbesserung im<br />

Bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Bereich zur Aufgabe<br />

und zum Ziel gesetzt, ein bedeutender Schritt in Richtung<br />

Integration.<br />

Obwohl <strong>Roma</strong> bereits seit dem 17. Jahrhundert auf dem<br />

Gebiet des heutigen Burgenlandes angesiedelt sind, war<br />

es für sie in der Vergangenheit nicht selbstverständlich<br />

Schulbildung in Anspruch nehmen zu können. In der NS-<br />

Zeit wurde den <strong>Roma</strong>-Kindern der Schulbesuch verboten.<br />

Und selbst in der Nachkriegszeit war die Situation noch<br />

so, dass etwa 90 % der <strong>Roma</strong>-Schüler von der Volksschule<br />

in die Sonderschulen abgeschoben wurden. So blieb es bis<br />

weit in die 80er Jahre hinein.<br />

Ein Jahr nach der Gründung des <strong>Verein</strong> <strong>Roma</strong> (1990) startete<br />

die Bildungsarbeit in <strong>Oberwart</strong> mit dem Projekt „Außerschulische<br />

Lernbetreuung für <strong>Roma</strong>-Kinder der Volksund<br />

Hauptschulen“, der Grundstein für eine erfolgreiche<br />

Bildungslaufbahn.<br />

Anfang im Keller<br />

Aufgrund des Bildungsdefizits in der damaligen Elterngeneration,<br />

zurückzuführen auf die Bildungsverhältnisse der<br />

Nachkriegszeit, hatten zuvor viele Schüler pädagogisch<br />

nicht entsprechend unterstützt werden können. Mit der<br />

neuen Bildungsarbeit sollte sich das ändern. Anfangs war<br />

die Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten schwierig.<br />

Schüler mit Betreuern bei Hausübungen<br />

Doch bald hatte man im Keller der Volksschule <strong>Oberwart</strong><br />

Räume zur Verfügung, wo es möglich war, die Kinder bei<br />

Hausübungen und Schularbeiten zu unterstützen. Mit geringen<br />

finanziellen Mitteln startete das Projekt mit zwei<br />

Lernbetreuern. Diese Initiative des <strong>Verein</strong>s fand von Anfang<br />

an großen Zuspruch. Die Nachfrage war groß, weil es<br />

in den Wohnungen in der <strong>Roma</strong>-Siedlung nur wenig Platz<br />

und keine Rückzugsmöglichkeit für ungestörtes Lernen<br />

gab. Die Schüler haben das Angebot von Beginn an freiwillig<br />

und mit Begeisterung angenommen.<br />

Spende für den Transport der Kinder<br />

Bis 1995 sind die Kinder mit den Autos der beiden Lernbetreuer<br />

von zu Hause beziehungsweise von den Schulen<br />

abgeholt und in die Räumlichkeiten der Volksschule gebracht<br />

worden.<br />

Nach dem Bombenattentat wurde uns im Herbst 1995 ein<br />

Kleintransporter als Spende zur Verfügung gestellt, damit<br />

der sichere Transport der Schüler in die Lernbetreuungsräumlichkeiten<br />

möglich wurde. Zu dieser Zeit konnte man<br />

auch die Lernbetreuung im inzwischen neu bezogenen <strong>Verein</strong>sgebäude<br />

in der Spitalgasse in <strong>Oberwart</strong> unterbringen.<br />

Der Anteil der Sonderschüler in der Volksgruppe verringerte<br />

sich erheblich, und überdies ermöglichte die Bildungsarbeit<br />

<strong>Roma</strong>-Schülern ihre Ausbildung auch in mittleren und<br />

höheren Schulen fortzusetzen oder eine Lehrausbildung<br />

zu absolvieren.<br />

ROMANI PATRIN Nr. 2 / <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!