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Ausgabe Dezember 2012 - Verein Roma Oberwart

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Diese erfreuliche Entwicklung<br />

war 1997 dann auch<br />

die Voraussetzung für das<br />

2. Bildungsprojekt des <strong>Verein</strong><br />

<strong>Roma</strong>, die „Intensiv-<br />

Nachhilfe für <strong>Roma</strong>-Schüler<br />

Mittlerer und Höherer Schulen“.<br />

Sie sollte und soll sicherstellen,<br />

dass Kinder aus<br />

<strong>Roma</strong>-Familien dieselben Bildungschancen<br />

haben wie<br />

Kinder der Mehrheitsbevölkerung. Und heute ist es für die<br />

junge Generation unserer Volksgruppe beinahe selbstverständlich,<br />

über die Grundschule hinaus weiterführende<br />

Schulen zu besuchen oder eine Lehrausbildung zu absolvieren.<br />

Für die <strong>Roma</strong>-Jugendlichen ist die Fortsetzung einer<br />

Ausbildung an Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen<br />

oder Universitäten keine Seltenheit. Früher war das undenkbar,<br />

ja beinahe eine Utopie.<br />

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich also im Bildungsbereich<br />

erfreulicherweise sehr viel zum Positiven verändert.<br />

Die junge <strong>Roma</strong>-Generation hat heute alle Möglichkeiten,<br />

ihre Bildungs- und Berufswünsche zu verwirklichen.<br />

Viele Schüler nehmen das Lernbetreuungsangebot in Anspruch,<br />

sodass nicht alle in den Genuss der täglichen Lernbetreuung<br />

kommen können. Auf Grund der ländlichen<br />

Gegebenheiten bedarf es einer gut durchdachten Koordination,<br />

um allen Schülern eine angemessene pädagogische<br />

Betreuung anbieten zu können.<br />

Jene Kinder, die im Raum <strong>Oberwart</strong> die Schule besuchen,<br />

werden täglich nach Unterrichtsschluss mit unserem Lernhilfe<br />

– Bus abgeholt und in die <strong>Verein</strong>sräumlichkeiten gebracht.<br />

Schüler, die weiter entlegen wohnen, werden zu<br />

vereinbarten Zeiten individuell betreut.<br />

Klein-Semih hat in der Lernbetreuung einen<br />

Freund gefunden, Justin<br />

Mittagessen vor der Lernbetreuung<br />

Ab dem neuen Schuljahr <strong>2012</strong>/2013 ist es uns endlich gelungen,<br />

den Schülern auch täglich ein warmes Mittagessen<br />

anzubieten.<br />

Früher bestand immer das Problem, dass die Kinder kaum<br />

die Zeit und Möglichkeit hatten, nach der Schule zu Hause<br />

ihr Mittagessen einzunehmen und danach in die Lernbetreuung<br />

zu kommen. Die Lernbetreuer waren bei ihrer Arbeit<br />

ständig damit konfrontiert, dass Kinder nur mit einer<br />

kleinen Jause ihren Hunger stillten und den ganzen Nachmittag<br />

hindurch ihre Hausübung beziehungsweise Schularbeitsvorbereitungen<br />

vornehmen mussten.<br />

Ab Oktober <strong>2012</strong> konnte nun das Lernbetreuungs-Projekt mit<br />

dem warmen Mittagessen starten, das von den Schülern sehr<br />

gut und mit Freude angenommen wird. Sie können nun in Ruhe<br />

ihre Mahlzeit einnehmen und danach konzentriert und gestärkt<br />

ihre Aufgaben machen. Dieser Umstand wirkte sich äußerst<br />

positiv auf die Arbeit mit den Schülern aus. Sie sind viel<br />

konzentrierter und ausdauernder beim Lernen.<br />

Dank dem Club Kiwanis<br />

An dieser Stelle ergeht der Dank an jene Organisation, die<br />

dem <strong>Verein</strong> <strong>Roma</strong> <strong>Oberwart</strong> das Mittagessen-Angebot für<br />

die Schüler überhaupt erst ermöglicht hat. Die <strong>Verein</strong>s-<br />

Vorstandsfunktionäre sowie die Lernbetreuer und vor allem<br />

die Schüler bedanken sich ganz herzlich beim „Club Kiwanis<br />

International“ für die großzügige Unterstützung, denn<br />

ohne seine Hilfe könnten die Schüler kein warmes Mittagessen<br />

in den <strong>Verein</strong>sräumlichkeiten zu sich nehmen. Auch<br />

freizeit-pädagogische Aktivitäten (Ausflüge, pädagogisch<br />

wertvolle Spiele etc…) und das jährliche Sommerprogramm<br />

für die <strong>Roma</strong>-Kinder der Lernbetreuung wären ohne die<br />

Unterstützung durch unsere Förderer völlig undenkbar, all<br />

dies würde es ohne sie überhaupt nicht geben.<br />

Bereits seit 2004 bietet unser Lernbetreuungsprojekt in<br />

den Sommerferien ein Sommerprogramm an, in dem mit<br />

jenen Kindern, die ein wenig mehr Unterstützung benötigen,<br />

der Schulstoff auf spielerische Weise wiederholt und<br />

gefestigt wird. Schüler mittlerer und höherer Schulen<br />

haben die Möglichkeit nicht nur während des Schuljahres,<br />

sondern auch in den Ferien individuelle Nachhilfe mit Lehrern<br />

aus Schulen der Umgebung in Anspruch zu nehmen.<br />

Neue Lernbetreuerin<br />

Im Lernbetreuungsprojekt ist seit dem Sommer <strong>2012</strong> eine<br />

neue Lernbetreuerin als Assistentin tätig. Eine junge Romni<br />

namens Katharina, von den Schülern liebevoll Kathi genannt,<br />

Absolventin der Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik,<br />

hat im August <strong>2012</strong> ihre Tätigkeit aufgenommen.<br />

Sie fühlt sich inzwischen mit ihren „Schützlingen“ in der Lernbetreuung<br />

sehr wohl. Gemeinsam wird gelernt, gebastelt und<br />

auch Freizeitaktivitäten werden unternommen, die neben dem<br />

schulischen Ernst viel Spaß bereiten.<br />

Eingeschlagenen Weg fortsetzen<br />

Diese gesamte Bildungsarbeit ist für unsere Volksgruppe<br />

sehr wichtig, um Bildungsdefizite abzubauen und um künftig<br />

eine volle gesellschaftliche Gleichstellung und Anerkennung<br />

zu erreichen. Mit dem eingeschlagenen Weg wollen<br />

wir eine bessere Lebensqualität erreichen durch Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt, Integration in die Gesellschaft<br />

und Abbau jeglicher Vorurteile. Eine gute Ausbildung ist der<br />

Schlüssel für eine bessere Zukunft.<br />

ROMANI PATRIN Nr. 2 / <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

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