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Dokumentation des Bundeskongresses am 20. Juni 2013 in Fürth

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Handys und Smartphones. Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d erstaunlich<br />

und erfreulich!<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Progr<strong>am</strong>ms „Modellvorhaben zum altersgerechten<br />

Umbau von Wohngebäuden, Wohnquartieren<br />

sowie der kommunalen und sozialen Infrastruktur“ <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>isteriums für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung<br />

haben wurde das Vorhaben „Soziales Mite<strong>in</strong>ander der<br />

Generationen – E<strong>in</strong>e Nachbarschaft wird aktiv“ umgesetzt:<br />

Zwei von mehreren Projekten, die dabei umgesetzt wurden<br />

möchte ich Ihnen kurz skizzieren.<br />

Dorfladen Dahle<br />

In der Nachbarschaft Dahle wurde – trotz guter Versorgungslage-<br />

von den Bewohnern e<strong>in</strong> „Dorfladen wie früher“<br />

gewünscht, verbunden mit dem Wunsch, neben dem E<strong>in</strong>kauf<br />

hier auch e<strong>in</strong>en Treffpunkt und Kommunikationsort<br />

zu erhalten. Solche Läden tragen sich heute nicht mehr,<br />

niemand will dort e<strong>in</strong>kaufen. Die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit zur<br />

Umsetzung dieses Wunsches liegt dar<strong>in</strong>, dass die Dorfbewohner<br />

ihren Laden selber betreiben. In Dahle fanden sich<br />

unterschiedliche Menschen zus<strong>am</strong>men, um e<strong>in</strong>en solchen<br />

Dorfladen aufzubauen. Dafür gründeten sie im April 2011<br />

e<strong>in</strong>e Genossenschaft und begannen das erforderliche Startkapital<br />

(30.000 Euro) zu s<strong>am</strong>meln. Im Oktober 2011 waren<br />

bereits 45.000 Euro e<strong>in</strong>geworben, aktuell beträgt das Eigenkapital<br />

ca. 65.000 Euro. D<strong>am</strong>it verfügt die Genossenschaft<br />

über e<strong>in</strong>e ausreichende Rücklage auch für die schwierigen<br />

ersten zwei Jahre. Im Oktober 2011 wurde mitten im Ort<br />

Blick <strong>in</strong> den Dorfladen <strong>in</strong> Dahle<br />

der Barriere frei zugängliche Dorfladen eröffnet und bietet<br />

<strong>in</strong> Ergänzung zu den vorhandenen Discountern Frischfleisch,<br />

Käse, Wurst, Gemüse und regionale Produkte an.<br />

Neben dem E<strong>in</strong>kauf geht es hier um das Wahrgenommen,<br />

das mit N<strong>am</strong>en angeredet werden, um die Möglichkeit, sich<br />

auszutauschen und e<strong>in</strong> „Pröleken“ zu halten. Das Vorhaben<br />

ist erfolgreich – wenn auch nicht ohne Probleme.<br />

Generationentreff Knerl<strong>in</strong>g<br />

E<strong>in</strong> anderes Beispiel ist die Geschichte e<strong>in</strong>er leer stehenden<br />

Schule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeiterviertel mit ca. 800 Bewohnern.<br />

Dass die aus 1900 st<strong>am</strong>mende Schule leer stand, bekümmerte<br />

die dort überwiegend schon lange lebenden Menschen<br />

sehr und es gab Überlegungen, die Schule für die<br />

Nachbarschaft Knerl<strong>in</strong>g zu nutzen. Angestrebt war e<strong>in</strong> Ort<br />

der Begegnung, der <strong>in</strong> der Nachbarschaft fehlte. Die Stadt<br />

konnte dafür ke<strong>in</strong>e Ressourcen zur Verfügung stellen, aber<br />

die Bewohner ließen sich nicht entmutigen. Es fanden<br />

Erhebungen statt und viele Gespräche wurden geführt. Im<br />

Ergebnis entstand 2010 <strong>in</strong> dem Gebäude e<strong>in</strong> Treffpunkt für<br />

Jung und Alt: Auf Initiative und von den Nutzern umgesetzt<br />

entstanden e<strong>in</strong> Jugendraum, e<strong>in</strong> Raum mit e<strong>in</strong>er<br />

Modelleisenbahn, e<strong>in</strong>er mit e<strong>in</strong>er Autorennbahn und <strong>in</strong>sbesondere<br />

für die älteren Menschen gibt es e<strong>in</strong>en selbstgestalteten<br />

Raum mit Küche als Ort der Begegnung und <strong>des</strong><br />

Austausches. Der Stadt kostete das Projekte ke<strong>in</strong>en Cent:<br />

weder für die E<strong>in</strong>richtung noch für den laufenden Betrieb.<br />

Für die anfallenden Kosten werden Stiftungen und andere<br />

Unterstützungen e<strong>in</strong>geworben. Eigenständig richteten die<br />

Aktiven 2012 e<strong>in</strong>e Knerl<strong>in</strong>g-Woche mit e<strong>in</strong>em vielfältigen<br />

und gut besuchten Progr<strong>am</strong>m aus.<br />

Das ObSt-Büro<br />

Das jüngste Beispiel ist das ObSt-Büro: Der Vere<strong>in</strong> für bürgerschaftliches<br />

Engagement e.V. – <strong>in</strong> dem neben dem Bürgermeister,<br />

dem Schulleiter, Ratsvertreter<strong>in</strong>nen und -vertretern<br />

auch andere Altenaer Bürger Mitglied s<strong>in</strong>d – erwarb<br />

e<strong>in</strong> aus Altersgründen aufgegebenes Gebäude mit leerstehendem<br />

Ladenlokal <strong>in</strong> der Innenstadt und baut es nach<br />

und nach <strong>in</strong> Eigenleistung um. Im unteren Bereich siedelte<br />

sich e<strong>in</strong>e Jugendfirma mit Unterstützung <strong>des</strong> ExWoSt-<br />

Vorhabens „Jugend belebt Leerstand“ an. Diese Initiative<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er der Arbeitsgruppen nach der Mittagspause<br />

vorgestellt.<br />

Das all diese Aktivitäten und Großprojekte bei uns auch<br />

e<strong>in</strong>er Begleitung bedurften, will ich nicht verhehlen. Wir<br />

18 <strong>Dokumentation</strong> „Bürgernahe Stadtentwicklung durch Kooperation“

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