Effiziens des Rettungsdienstes in Hessen - Drk-hofgeismar.de
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Effektivität und Effizienz <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Rettungsdienstes</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />
• Bewertungszeitraum:<br />
Verursacht e<strong>in</strong>e Maßnahme auf e<strong>in</strong>e Zeitperio<strong>de</strong> bezogen höhere Ausgaben,<br />
ist aber über mehrere Perio<strong>de</strong>n h<strong>in</strong>weg betrachtet wirtschaftlicher als e<strong>in</strong>e<br />
an<strong>de</strong>re Maßnahme E<strong>in</strong> Beispiel ist an dieser Stelle die Nierentransplantation<br />
gegenüber e<strong>in</strong>er mehrjährigen Dialysebehandlung.<br />
• Systembezug:<br />
Entstehen durch e<strong>in</strong>e Maßnahme <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teilsystem erhöhte Kosten, die<br />
aber <strong>in</strong> Folge die Aufwendungen <strong>in</strong> an<strong>de</strong>ren Teilsystemen reduzieren und zu<br />
e<strong>in</strong>er auf das Gesamtsystem bezogen wirtschaftlicheren Situation führen<br />
E<strong>in</strong> Beispiel ist an dieser Stelle das ambulante Operieren.<br />
Neben diesen durch Beispiele zwar veranschaulichten, letztlich aber allgeme<strong>in</strong>en<br />
Nebenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d bei <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Effizienz im Bereich <strong>de</strong>r gesundheitlichen<br />
Versorgung zusätzliche Aspekte relevant, die Optimierungsprozesse strukturell<br />
reglementieren können:<br />
• Ethische/ sozialpolitische Implikationen:<br />
Die Auswahl, <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>satz und die Durchführung von Maßnahmen haben unter<br />
gesellschaftlich priorisierten, sozialpolitischen Zielsetzungen, zu <strong>de</strong>nen<br />
das Postulat <strong>de</strong>r Gleichheit im S<strong>in</strong>ne bspw. <strong><strong>de</strong>s</strong> gleichen zeitlichen o<strong>de</strong>r<br />
räumlichen Zugangs zu Gesundheitsleistungen gehört, zu erfolgen.<br />
Die Gesundheitsversorgung unterliegt zu<strong>de</strong>m e<strong>in</strong>er weitgehend öffentlichen<br />
Steuerung. Die Allokation von Gütern und Dienstleistungen erfolgt <strong>de</strong>mentsprechend<br />
nicht primär nach marktlichen (Preis-) Signalen.<br />
• Dr<strong>in</strong>glichkeit:<br />
Der Aspekt <strong>de</strong>r Dr<strong>in</strong>glichkeit spielt bei <strong>de</strong>r Notfallversorgung e<strong>in</strong>e beson<strong>de</strong>re<br />
Rolle und schränkt die Auf- und Verschiebbarkeit von Maßnahmen e<strong>in</strong>.<br />
• Unbestimmtheit:<br />
E<strong>in</strong> gesundheitlicher Nutzengew<strong>in</strong>n, bspw. die Verlängerung <strong>de</strong>r Lebenserwartung,<br />
lässt sich nicht ohne weiteres monetarisieren und damit <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Verhältnis<br />
zu <strong>de</strong>n Aufwendungen setzen.<br />
Zu<strong>de</strong>m lässt sich die Lebenserwartung zwar für e<strong>in</strong>e Gruppe im Durchschnitt<br />
vergleichsweise treffsicher, nicht jedoch für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelfall ermitteln. Der<br />
Referenzzeitraum zur Bewertung von Maßnahmen o<strong>de</strong>r Maßnahmenalternativen<br />
wird dadurch unsicherer.<br />
• Segmentierung <strong>de</strong>r Leistungsbereiche:<br />
Das Gesundheitswesen <strong>in</strong> Deutschland ist nach wie vor gekennzeichnet von<br />
e<strong>in</strong>er starken Trennung <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>zelnen Leistungs- und Kostenträgerbereiche.<br />
Dabei s<strong>in</strong>d zum Teil gegene<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r wirken<strong>de</strong> Anreizstrukturen gegeben, so<br />
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