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Worin unterscheiden sich rauchende Schülerinnen und Schüler von ...

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Abteilung 43/5 Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit<br />

In den Abbildungen 2-5 sind jeweils für die beiden Altersgruppen nach Schulform<br />

getrennt die Anteile der auffälligen <strong>Schüler</strong> nach Raucherstatus <strong>und</strong> Art der Störung<br />

dargestellt. Wir können folgendes feststellen.<br />

a. Für alle Altersgruppen der beiden Schulformen gilt, daß die Raucher <strong>sich</strong> als<br />

auffälliger einschätzen als ihre nicht<strong>rauchende</strong>n Mitschüler. Dieser<br />

Zusammenhang ist zu erwarten, weil das Rauchen Jugendlicher als ein<br />

ges<strong>und</strong>heitlich unerwünschtes Verhalten Gegenstand der Prävention ist <strong>und</strong> an<br />

den Schulen einem Verbot unterliegt.<br />

b. Für die Befindens- <strong>und</strong> Verhaltensdimensionen des YSR gibt es jedoch<br />

unterschiedliche Schwerpunkte der Auffälligkeit der Raucher gegenüber den<br />

Nichtrauchern nach Altersgruppen <strong>und</strong> Schulform.<br />

c. In der jüngeren Altersgruppe (11 - 14 Jahre) <strong>unterscheiden</strong> <strong>sich</strong> die <strong>rauchende</strong>n<br />

Hauptschüler (28%) nur in der Einschätzung ihres dissozialen <strong>und</strong> aggressiven<br />

Verhaltens <strong>von</strong> den Nichtrauchern (Abbildung 2). Dagegen liegen die Anteile<br />

der Auffälligkeiten unter den <strong>rauchende</strong>n Gymnasiasten (11,6 %) in dieser<br />

Altersgruppe in allen Dimensionen –bis auf „soziale Probleme“ - höher als bei<br />

ihren nicht<strong>rauchende</strong>n Mitschülern (Abbildung 3). Für eine Interpretation dieses<br />

Bef<strong>und</strong>es ist allerdings zu berück<strong>sich</strong>tigen, dass das Niveau der<br />

Verhaltensauffälligkeiten der Hauptschüler höher liegt als das der gleichaltrigen<br />

Gymnasiasten. Die höhere Einschätzung ihrer Auffälligkeit könnte als Folge der<br />

Ausnahmeposition der <strong>rauchende</strong>n <strong>Schüler</strong> dieser Altersgruppe am Gymnasium<br />

interpretiert werden, da Rauchen in dieser Altersgruppe hier als ein besonders<br />

unerwünschtes Verhalten angesehen wird.<br />

d. In der Altersgruppe 15 - 18 Jahre sind die <strong>rauchende</strong>n Hauptschüler mit 58 % in<br />

der Mehrheit <strong>und</strong> betrachten <strong>sich</strong> nur in den Verhaltensdimensionen<br />

"körperliche Beschwerden" <strong>und</strong> "dissoziales Verhalten" als auffälliger als ihre<br />

Mitschüler. In den übrigen Verhaltensdimensionen hat <strong>sich</strong> ihr Selbstbild dem<br />

der Nichtraucher weitgehend angenähert (Abbildung 4). Die <strong>rauchende</strong>n<br />

Gymnasiasten dagegen - sie machen mit 48,6% nahezu die Hälfte der <strong>Schüler</strong><br />

in dieser Altersgruppe aus - <strong>unterscheiden</strong> <strong>sich</strong> <strong>von</strong> ihren nicht<strong>rauchende</strong>n<br />

Mitschülern in den Dimensionen "dissoziales" <strong>und</strong> "aggressives Verhalten";<br />

überraschender Weise sind sie in einigen Dimensionen unauffälliger als<br />

ihre nicht<strong>rauchende</strong>n Mitschüler (Abbildung 5).<br />

e. Unabhängig vom Schultyp <strong>und</strong> vom Lebensalter sind in der<br />

Selbstwahrnehmung die Dimensionen "körperliche Beschwerden", "dissoziales"<br />

<strong>und</strong> "aggressives Verhalten" mit dem Rauchen stark assoziiert. Bemerkenswert<br />

ist dabei die nach Schulform <strong>und</strong> Altersgruppe wechselnde Assoziierung der<br />

"körperlichen Beschwerden" mit dem Rauchen. Auf dieser Dimension schätzen<br />

<strong>sich</strong> die nicht<strong>rauchende</strong>n Hauptschüler <strong>und</strong> Gymnasiasten genau umgekehrt<br />

ein. Die jüngeren Hauptschüler vergleichsweise hoch (<strong>und</strong> <strong>unterscheiden</strong> <strong>sich</strong><br />

nicht <strong>von</strong> den Rauchern, Abbildung 2), während für die älteren Hauptschüler<br />

Forschungsgruppe Primärmedizinische Versorgung, Universität zu Köln<br />

Autor: Direktor: UnivProf. Dr. G. Lehmkuhl<br />

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