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Worin unterscheiden sich rauchende Schülerinnen und Schüler von ...

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Abteilung 43/5 Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit<br />

Soll die Schilderung der ges<strong>und</strong>heitlichen Folgen, die für die Zielgruppe, die <strong>rauchende</strong>n<br />

Jugendlichen, in weitester Ferne liegen, das Verständnis <strong>und</strong> die Überzeugung für<br />

eine anzustrebende Verhaltensänderung bahnen oder ist es erfolgversprechender,<br />

die Prävention des Rauchens bei den pädagogischen Aktivitäten gezielt "mitlaufen" zu<br />

lassen, die <strong>sich</strong> darauf richten, die persönliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung der Jugendlichen<br />

zu fördern <strong>und</strong> diese Förderung bewusst nicht allein auf die im Curriculum angelegten <strong>und</strong><br />

angestrebten Eigenschaften zu beschränken<br />

Eine pädagogische Förderung, die den <strong>Schüler</strong>n konsequent <strong>und</strong> ausreichend Gelegenheit<br />

gibt, auch außerhalb des schulischen Leistungspensums Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten zu<br />

entwickeln, Anerkennung zu finden, um auf diesem Wege Zugang zu sozialen Zielen, Werten<br />

<strong>und</strong> Normen zu erhalten, ist zugleich Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Raucherprävention. Sie ist<br />

jedenfalls ein Weg, die <strong>rauchende</strong>n <strong>Schüler</strong>, die nicht nur mit ihren Rauchgewohnheiten in<br />

Distanz zu schulischen Werten <strong>und</strong> Normen gegangen sind, in die Schule als<br />

gesellschaftliche Institution zu integrieren. In diesem Sinne versteht <strong>sich</strong> der Bericht über die<br />

Untersuchung der Rauchgewohnheiten Jugendlicher als ein methodisch kontrollierter<br />

Versuch, Anregungen zu geben, über Raucherprävention als einem aktuell wichtigen Feld<br />

schulischer Ges<strong>und</strong>heitsförderung erneut nachzudenken <strong>und</strong> neue, aber auch intuitiv bereits<br />

erschlossene Wege mit mehr Selbstvertrauen zu beschreiten.<br />

1. Einführung<br />

Rauchen gilt als ein ges<strong>und</strong>heitliches Risikoverhalten mit erheblichen Gefährdungen<br />

für die Ges<strong>und</strong>heit bei Langzeitgebrauch <strong>von</strong> Nikotin. Das Rauchen Jugendlicher gilt<br />

daher als sozial unerwünschtes Verhalten. Andererseits ist aber das Jugendalter die<br />

Phase, in der psychoaktive Stimulantien wie Tabak <strong>und</strong> Alkohol ausprobiert <strong>und</strong><br />

Gebrauchsmuster entwickelt werden. In dieser Hin<strong>sich</strong>t ist das Rauchen Jugendlicher<br />

ein „normales Verhalten“. Der Gebrauch <strong>von</strong> Substanzen wie Alkohol oder Nikotin<br />

gehört für Heranwachsende zur Phase des Ausprobierens <strong>von</strong> Genussmitteln.<br />

Entwicklungspsychologisch wird er der Bewältigung <strong>von</strong> Entwicklungsaufgaben (z.B.<br />

verantwortungsvoller Umgang mit psychoaktiven Substanzen) zugerechnet. Diese<br />

Entwicklungsphase wird wiederum durch soziale <strong>und</strong> kulturelle Faktoren geprägt1.<br />

Für eine Prävention <strong>von</strong> Seiten der Schule oder der Jugendarbeit, um den ges<strong>und</strong>heitlich<br />

unerwünschten Folgen des Rauchens entgegen zu wirken, ist die Kenntnis der Bedingungen,<br />

die während der Adoleszenz den Einstieg in das Rauchen <strong>und</strong> die Entwicklung <strong>von</strong><br />

Konsumgewohnheiten fördern oder hemmen entscheidend wichtig. Da es an spezifischen<br />

Theorien mangelt, aus denen Hypothesen für die Bedingungen abgeleitet werden können,<br />

die einerseits bei den Jugendlichen Rauchgewohnheiten bahnen, anderseits aber auch einer<br />

gezielten Intervention zugänglich sind, hat die empirische Sozialforschung eine Reihe <strong>von</strong><br />

Variablen benannt, die mit den Rauchgewohnheiten Jugendlicher assoziiert sind <strong>und</strong> denen<br />

daher ein kausaler Einfluß zugeschrieben wird.<br />

Zu den begünstigenden Bedingungen, die zu einer Entstehung <strong>von</strong> Nikotinabhängigkeit<br />

beitragen können, werden neben biologischen auch psychische <strong>und</strong> soziale Dispositionen<br />

<strong>von</strong> Jugendlichen gezählt. In der Probierphase (erste Zigarette) werden der Einfluss<br />

Gleichaltriger, Deutungsmuster wie „Jugendliche rauchen“ <strong>und</strong> die Verfügbarkeit <strong>von</strong><br />

Forschungsgruppe Primärmedizinische Versorgung, Universität zu Köln<br />

Autor: Direktor: UnivProf. Dr. G. Lehmkuhl<br />

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