TTB 192 - Morgan, Dan - Die Psi-Agenten
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»Wahrscheinlich ist es bereits zu spät, aber du<br />
mußt es wenigstens versuchen«, drängte Richard.<br />
»Es ist unsere einzige Chance.«<br />
Er hatte natürlich recht, aber ich zögerte immer<br />
noch. Es fiel mir schwer, meinen Ekel zu überwinden.<br />
Im neunzehnten Jahrhundert hatte die pseudowissenschaftliche<br />
Theorie vorgeherrscht, daß sich die<br />
letzte Wahrnehmung, die das Opfer gemacht hatte, in<br />
der Retina widerspiegelte und man den Mörder entdecken<br />
könnte, wenn man dem Toten in die Augen<br />
sah.<br />
Der Gedanke hatte seinen Ursprung vermutlich in<br />
einer nicht zutreffenden Analogie zwischen der damals<br />
neuen Erfindung der Fotografie und der Funktion<br />
des Auges. <strong>Die</strong> psychokinetische Gehirn-<br />
Stimulation eines eben Verstorbenen beruhte auf einem<br />
ähnlichen Konzept; nur daß sie – vorausgesetzt,<br />
der Zellenverfall war noch nicht zu weit fortgeschritten<br />
– eine logische Grundlage besaß. <strong>Die</strong> letzten Erinnerungen<br />
vor dem Tode waren ganz selbstverständlich<br />
in der obersten Gehirnschicht gespeichert, und<br />
wenn man durch einen direkten <strong>Psi</strong>-Anreiz das elektrochemische<br />
Potential der Gehirnzellen freisetzte, so<br />
kam man mit großer Wahrscheinlichkeit an diese<br />
Eindrücke heran.<br />
Leider war der Vorgang in anderer Hinsicht nicht<br />
ganz so einfach, wie es der Retina-Vergleich vermuten<br />
ließ. <strong>Die</strong> <strong>Psi</strong>-Stimulierung, zu der ich fähig war,<br />
stellte nur einen plumpen Ersatz für die normale<br />
Funktion des Energieaustausches dar. Im günstigsten<br />
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